Mr. 216

Dienstag, 14. September 1937

Ein einzigartiges Leben

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Der Weg eines Proletarierkindes zum höch- Reitschrift Cas", welche gegen die damals herrschen- manche mißverständliche Auffassung der wissenschafts schärfsten Kampf gegen den Außenminister A ehren ften Amt im Staate, der Weg eines Mannes aus den konservativen Auffassungen auftrat und wurde lichen Begründer des Marrismus. Aber Masaryk thal und nahm sich bei dem Hochverratsprozeß in Heinſten Anfängen zu Weltgeltung das ist der 1891 ins Abgeordnetenhaus gewählt. Er schloß fich war weit davon entfernt, ein Marxiſtentöter zu sein, Agram im Jahre 1909 warm der füdſlawischen An­Weg T. G. Masaryks. Der einstige Schmiedelehr­mit dem späteren Finanzminister Dr. Kaial und er anerkannte die Notwendigkeit des Sozialismus, geklagten an. 1899 wies er im sogenannten Fried­mit dem damals gleichfalls gewählten jungen Doktor wenn auch seine Methoden in manchem von den jungprozeß nach, daß sich das auswärtige Amt ges ling und spätere Professor hat sich diesen Weg Kram zu einer realistischen Gruppe zusammen, marristischen abwichen. Vor allem aber stand er fälschter Aften bedient hatte. Die Balfantriege, in nicht leicht gemacht. Beispiellos ist diese Erschei- welche gegenüber den romantisch staatsrechtlichen praktisch immer an der Seite der Arbeiterschaft und welchen das Streben der Balkanvölker nach Freiheit nung eines Kämpfers, dem sein Gewissen und sein Auffassungen der Alttschechen realpolitische, ihres Strebens nach höherer Kultur und politischer und Einheit zutage trat, machten ihn vollends zum ethisches Wollen immer das Höchste war und der d. h. der Wirklichkeit Rechnung tragende Anschauun- Geltung. Schon 1895 ist er mutig für das allges Gegner Oesterreichs  . lieber die Leiden des vom eigenen Volt Berfem- gen in der tschechischen Politik durchsetzen wollte. Die meine Wahlrecht aufgetreten und im Jahre 1900 Aber auch die wissenschaftliche Arbeit gab Masa.  ten auf sich nahm, als daß er die Wahrheit preis- brei Realiſten traten der jungtschechischen Partei bei während des großen Bergarbeiterstreifs in Kladno   the nicht auf in jenen Jahren. Knapp vor dem gegeben hätte. Masaryt, der Philosoph, und und insbesondere Masarht beeinflußte diese Partei für den Achtstundentag und als unter großen Schwie Weltkriege erschien der erste Band seines großen Masaryt, der Politiker und Staatsmann, waren dahin, daß sie sich ein demokratisches Pro rigleiten das Tagblatt der tschechischen Sozialdemo- Werkes Rußland   und Europa  ", durch wel­gramm zu eigen machte. Freilich geriet er bald fratie. Právo Lidu", gegründet wurde, hat er für chen Masarht als einer der glänzendsten Kenner des in Konflitt mit den Jungtschechen und legte fein dieses Blatt den damals sehr hohen Betrag von aaristischen Rußland sich erwies. Die nachfolgende Mandat 1898 nieder. tausend Gulden gesammelt. In seinen Vorträgen, russische Entwicklung hat seiner Auffassung recht ge­ftets für die gerechten Forderungen der Arbeiter­die er vielfach auch in Arbeiterkreisen hielt, ist er geben. lasse eingetreten.

in jedem Augenblicke seines reichen Lebens eins. So gewaltig war die Reinheit dieses Lebens und dieses Wollens, daß auch die Gegner sich ehr­furchtsvoll vor ihr verbeugen mußten. Das tsche­chische Volt erkannte in ihm nicht nur seinen Bes freier, sondern auch seinen Lehrer und wahren Führer. Kein anderer als er durfte, als er die Leitung aus den Händen gab, das schlichte und doch so stolze Wort sagen: Nun werde ich noch eine Weile zusehen, wie Ihr es macht.

Jugend und Studium

Masaryk   war, wie Palacký und andere Männer, die beim Aufstieg der tschechischen Nation eine große Molle gespielt haben, flowatischer Abstammung. Am 7. März 1850 war er in Göding  ( Mähren  ) als Sohn eines Kutschers zur Welt gekommen. Mas farhts Mutter hatte eine deutsche Erziehung genossen, so daß der junge Thomas schon im Elternhaus die deutsche Sprache erlernte. Die Volksschule besuchte Masaryk   in Teitovic und 1861 trat er in die Alveiflassige Realschule in u ft obec über, mit der Absicht, Lehrer zu werden. Sein Vater aber gab ihn zu einem Schmied in die Lehre; freilich hat fich Masary! während seiner Lehrzeit mehr für Bücher als für sein Handwerk interessiert. Seiner Energie gelang es, bei seinem Vater durchzusehen, daß dieser ihn 1865 an das deutsche Gymna fium nach Brünn   schiďte, wo Masaryk   der erste in seiner Klasse wurde.( In Brünn   fam er auch als Erzieher in die Familie des Polizeidirektors Le Mon nier.) Auf dem Gymnasium erlernte er die polnis sche und französische   Sprache und beschäftigte sich sehr eifrig mit der deutschen   Literatur. Damals schon war er aber ein bewußter Tscheche. Auch mit dem Sozialismus machte er sich bereits in der Mittel­schule bekannt, allerdings mit dem christlichen Sozia lismus, und besuchte als Mittelschüler bereits politi­sche Bersammlungen. Ein Konflikt mit dem Kate­cheten( Masarht wollte nicht zur Beichte und Kom­munion gehen) betoog ihn dazu, von Brünn   wegau gehen und 1869 in Wien   sein Studium am akademi fchen Gymnasium fortzuseßen, wo er der Mitschüler des späteren österreichischen Ministerpräsidenten Bed und bes herberragenden Turisten und Justisministers Dr. Franz Klein wurde. Noch während feiner Studienzeit am Wiener   Gymnasium lernte er russ fisch und englisch   und beschäftigte sich bereits sehr eifrig mit philosophischen Problemen. Damals ge tiet er auch mit seinem religiösen Bekenntnis in Konflikt, insbesondere lehnte er sich gegen das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes auf.

Im Jahre 1872 legte er die Matura ab und bezog die philosophische Fakultät an der Uniber fitat in Wien  , an der er 1876 zum Dottor der Phi­lofophie mit einer Dissertation über Das Wesen der Seele bei Plato  " promovierte. Er ernährte sich durch Stundengeben und ging noch in demselben Jahre nach Leipzig  , wo er die dort wirkenden berühmten Philofophen Fechner

Politischer und sozialer Standpunkt Das Ausscheiden aus der aktiven Politit bedeu­tete freilich nicht das Aufgeben der politischen Ar­beit überhaupt. Mafaryt wandte sich nun intensiv dem Studium der tschechischen Frage au. deſſen Frucht 1895 atvei Schriften waren, und awar Die tschechische Frage" und Unsere gegen

Politische Kämpfe

Sein persönlicher Mut, seine Liebe zur Wahr­heit zeigen sich auch in dem Prozeß gegen den Juden Silsner( 1899), der beschuldigt wurde, zwei

Die letzte Aufnahme des Befreier- Präsidenten T. G. Masaryk

Im Weltkrieg

So traf der 1914 ausgebrochene Weltkrieg Masaryk   nicht unvorbereitet. Er hielt sich in den Tagen des Kriegsausbruches in Schandau   auf und merkte nach seiner Ankunft in der Heimat die instinktive Abneigung des tschechischen Voltes gegen Desterreich. Die glatte Abwicklung der Mobilisierung tonnte ihn nicht täuschen. Um sich über die Situation wirklich zu informieren, begab er sich bald ins Aus­land. Im September und Oftober 1914 war er in Holland  , wo er bereits mit Ententejournalisten in Fühlung trat und ein Memorandum für die Alliierten ausarbeitete, in dem er den selbständigen böhmischen Staat forderte. Die große Erfenninis Masaryks au Kriegsbeginn bestand darin, erfaßt zu haben, daß das Schicksal des tschechischen Volkes berknüpft werden müsse mit dem der westlichen Demokratien, mit England und Frankreich  , welche er als die politisch und wirtschaft­lich fortgeschrittensten Länder gegenüber dem halb­absolutistischen Deutschland   und Desterreich betrach tete. Im Herbst 1914 trat er mit Beneš in Vers bindung und begründete mit diesem jenen Zirfel tschechischer Politiker, welcher als Maffia  " bekannt und berühmt wurde und sich große Verdienste um die Vermittlung zwischen der Auslandsrevolution und dem Inland erworben hat. Im Dezember 1914 fuhr Masaryk   abermals ins Ausland, um nach Desterreich nicht mehr zurückzukehren. 64 Jahre alt verließ er die Heimat, einem ungewissen Schicksal entgegengehend. Nach kurzem Aufenthalt in Italien  ging er im Feber 1915 nach Genf  , wo er den Besuch bon Beneš empfing und die Auslandsaktion gegen Desterreich begann. Schon damals stand ein flares Programm vor seinen Augen und er war sich dessen bewußt, daß die Tschechen ihre großen Ziele nur durch intensive Arbeit erreichen können. Es ist notwen dig", so sagt er in seinem damaligen Programm, ..für unsere Forderungen die verbündeten Regierun gen, einflußreiche Diplomaten und Politiker, Parla­mentarier, Beitungen usw. zu gewinnen. Wir dür fen uns nicht verlassen, daß die Alliierten von sich aus den tschechischen Staat errichten werden. Wir müssen selbst etwas dazu tun, wir müssen es dem politischen Europa   fagen, daß der tschechische Staat notwendig ist, daß er auch für die Verbündeten von Vorteil ist. Wir müssen uns um die Selbständig­feit des tschechischen Volkes selbst bemühen, müssen Opfer bringen. Jetzt ist die Zeit für Arbeit und Blut, aber in Wahrheit."

Mitte April 1915 begab er sich nach Paris  und London  , wo er die öffentliche Meinung und die Staatsmänner zu bearbeiten begann. Deffent­lich trat er zum ersten Mal im Juli 1915 bei den Husfeiern in der Schweiz   auf, wo er sein politisches Programm verkündete. Im September 1915 befam er eine Professur London  .

Autofobben fener unb und hörte und wo er wärtige Strife". 1895 erſchien ſeine Schrift über| Chriſtenmädchen umgebracht zu haben. Im Buſame to an offer in Comborem either dreitete te

übertrat.

Professor und politische Anfänge

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Charlotte Garrigue   aus Brooklyn  , tennen lernte. Jan Gus und 1896 vielleicht seine beste politische menhang damit wurde das alte Ritualmordmärchen arbeiter Dr. Eduard Bene 3 in Paris   an der Arbeit 1877 fehrte er nach Wien   zurüd und begann an Schrift, die über Karel Havličet. Vor allem han- aufgetischt, wonach die Juden das Blut christlicher war, wo auch der tschechoslowakische Nationalrat, feiner ersten bedeutenden Schrift au arbeiten, an belte es fich Masaryk   darum, ein klares Pro- Jungfrauen zu rituellen Zweden benötigen. Masa- die Vertretung der Tschechoslowakei   im Auslande, an feiner Studie über den Selbstmord. 1878 unter Aramm der politischen Bestrebungen des tschechischt ist gegen diesen Aberglauben in Zeitungsartikeln beffen Spize Masarht stand, gegründet wurde. Die nahm er seine erste Reise nach Amerila, heiratete fchen Volkes zu erarbeiten. Bu diesem Zwecke unter- und Broschüren aufgetreten und hat dargetan, daß österreichische Regierung entzog ihm damals sein Ge bort, war dann kurze Zeit in Wien   und habilitierte suchte er das politische Programm Palackys, des er seinen Feldzug nicht wegen hilsner und der halt und erließ hinter ihm einen Steckbrief, aber fidh 1879 als Dozent für Philosophie an der Univer- Führers der Tschechen von den vierziger bis in die Juden, sondern wegen der Christen führe und daß es das fonnte ihn nicht beirren. Auch andere Schick­fität in Wien   mit der Schrift Der Selbstmord als fiebziger Jahre und revidierte es. Als die Leitidee im nationalen Interesse des tschechischen Woltes liege, falsschläge, die ihn im Krieg trafen ein Sohn Maffenerscheinung der modernen Rivilisation". die feiner politischen Tätigkeit bezeichnete er die Idee dem guten Ruf der Nation nicht durch das Ritual- starb ihm im Krieg. feine Tochter wurde verhaftet, 1881 erschien. Er stellte den Selbstmord als eine der Sumanität. Diese Idee verlangt es, daß märchen zu schaden. Der gebildete und ungebildete seine Frau wurde melancholisch, ein zweiter Sohn moderne Krankheit und eine Folge der Krise der iebe unſelbſtändige Nation die Selbständigkeit errin- antisemitische Janbagel wandte sich gegen ihn, ia stand im Felde haben ihn an seiner Sache nicht religiösen leberzeugung im Menschen hin. Für seine gen muß, es handelt sich nur um die Mittel, die in bedrohte ihn sogar, aber Masaryk   gab nicht nach und irre gemacht. Im Mai 1917 begab sich Masaryk   nach Nu- Perion fand er den Ausweg aus dieser religiösen dieser Hinsicht angewendet werden sollen. Als die blieb bei der Wahrheit. fes Mittel erschien ihm die geistige und wirtschaft­Strife, indem er 1880 aum Protestantismus   liche Erstartung der Nation innerhalb Desterreichs. schen Auffassungen außerhalb einer politischen Bar- fchen Armee in die Hand zu nehmen. Er hatte dort Während bis dahin Masaryk   für seine politi- and, um die Organisation einer eigenen tschechi Gegen jeden nebelhaften Nationalismus wandte er tei aufgetreten war, entschloß er sich um die Jahr- eine umfassende Agitation entfaltet und für die polis fich schon damals mit großer Schärfe und legte dar, hundertwende zur Gründung einer eigenen tische Bildung der tschechischen Legionen in Ruß­daß es zwischen Nationalität und Inter   Partei, der sogenannten realistischen Partei, deren land außerordentlich viel getan. Seine damals er Eine neue Epoche in Mafarhts Leben beginnt nationalität feinen Unterschied gebe. Die täglich erscheinendes Organ der Cas" wurde. Diese scheinende Zeitschrift Das neue Europa" gab einen 1882 mit feiner Berufung als Professor an die Nation", so sagte er, ist nicht außerhalb und neben Partei bildete eine verhältnismäßig fleine Gruppe, Niederschlag seiner politischen Auffassungen in jener damals in eine tschechische und eine deutsche   Abtei- der Menschheit und deswegen tun wir alles, das die jedoch geistig die tschechische Intelligenz tief be- Beit. Im März 1918 verließ er Rußland  , nach­lung geteilte Universität nach Prag  . In den ersten Gute und das Schlechte, was wir für die Nation einflußt hat. Das Programm Mafarhts in jener dem sein großes Wert, die Schaffung einer tschecho= Jahren feiner Profefforentätigkeit war er vor allem tun, auch für die Menschheit... für das Ideal der Zeit war austroflawistisch, wie das Programm flowakischen Armee gelungen war und begab sich wissenschaftlich tätig. 1885 erschien sein philoso Menschlichkeit tann man angestrengt und praktisch Palactis 1848. Mehr als alle anderen tschechischen nach Amerika  , wo der letzte Abschnitt feiner er bbifchez Sauptwer! Die Grundlagen der vor allem au Sauſe arbeiten. Und dann klar und Politiker hat er die Notwendigkeit des Zuſammen- folgreichen politischen Tätigkeit im Kriege sich ab­fonfreten Logit". Seine Auffäße veröffentlichte er entschieben: Internationalität ist nicht ohne Nation gehens von Tschechen und Slowaken erfannt. Er fpielte. in der 1888 gegründeten Beitschrift Athenaeum" und gegen Nation." Den alten romantischen Idealen, war 1898 und dann immer wieder in der Slowakei   Am 5. Mai 1918 hielt er seine erste Rede in Politisch trat er zum ersten Male in den Mit für die Nation au sterben, tritt er entgegen und und beeinflußte die junge slowakische Intelligens, Chicago   und nun begann seine große Arbeit, die telpunkt des Intereffes durch seinen berühmt getvor- beruft sich auf Havlicet, der gesagt hatte, man müsse welche an der Prager Universität studierte. Er be- einerseits die Tschechen in Amerika   und die volitische denen Kampf um die Echtheit der Könis für die Nation leben. Auch die religiöse lämpfte energisch die Passivität der Slowaken und Oeffentlichkeit und andrerseits den Präsidenten ginhofer Bandschrift, wobei sich gleich seine Frage erörterte er in dieser Schrift und betonte, er unterstüßte die aktive Gruppe der Blasisten( so ge- Wilson und den Staatssekretär Lansing zu gewinnen. awei hervorragendſten politischen Eigenfchaften geig- fei religiös, aber nicht firchlich, deswegen ist auch sein nannt nach dem Organ Blas", das seit 1898 in Während sich noch im Winter 1917/18 Wilson mit ten: großer persönlicher Mut und die Liebe aur Name unter den Gründern der Volná myšlenka   Prag   erſchien). der Autonomie der slawischen Nation innerhalb Wahrheit. 1817 war von einem gewiffen( Freier Gedanke) zu finden. In den ersten Wahlen nach dem allgemeinen Desterreichs begnügt hatte, gewann ihn Masaryk   für Hanta im Knauf des Turmes der Königinhofer Auch der sozialen Frage wandte Masaryk   gleichen Wahlrecht wurde Masaryk   mit Unterstützung die Anerkennung der tschechoslowakischen Selbständig­Kirche angeblich eine Handschrift gefunden worden. fein Augenmerk zu und er ist der Verfasser des ersten der Sozialdemokraten 1907 aum Abgeordneten eines feit. So führte einerseits die schlechte militärische welche beweisen follte, daß es schon vor Jahrhunder großen Werkes der Tschechen über den Margis mährischen Wahltreises newählt. 1911 wurde er Lage der Rentralmächte, andererseits die politische ten eine blühende tschechische Literatur gegeben hatte. m u 8 geworden. Dieses Buch hatte für die Tichechen abermals mit diesem Mandat betraut, diesmal Propaganda Masaryks und feiner Mitarbeiter eine Diese Handschrift hatte bei den Tschechen große Be- die Bedeutung, daß die tschechischen Intellektuellen stellte ihm die Sozialdemokratie feinen Gegentandi- Lage herbei, die am 14. Oftober 1918 zur Bildung geisterung hervorgerufen, aber schon seit den fünf den Marrismus vielfach erst aus Masaryks Wert daten entgegen. einer vorläufigen tschechoslowakischen ziger Jahren hatten sich Zweifel an der Echtheit lennen gelernt haben, was ein Vorteil und Nachteil Während Masaryk   noch 1907 an die demokra- Regierung führte, die die Anerkennung der des Fundes hervorgewagt. In den achtziger Jahren zugleich gewesen ist. Ein Vorteil insofern, als sich tische Umgestaltung Oesterreichs   geglaubt hatte, trat alliierten Mächte fand. In diefer Regierung bes wurde nun der Streit um die Handschrift wieder ein großer Teil der Intelligenz weit mehr als bei den in den folgenden Jahren eine entscheidende Wendung fleidete Mafaryt da s Amt des Ministerprä fehr heftig und Mafarnt verband sich mit dem Sisto- Deutschen mit dem Marrismus befaßte, ein Nachteil in seinen Auffassungen ein. Die Hoffnungen aller fidenten und des Finanzministers. Nun übers rifer Goll und dem Philologen Gebauer, welche beawegen, weil diese Intellektuellen den Marrismus derjenigen, die gemeint hatten. Desterreich werde zu stürzten sich die Ereignisse. Am 5. Oktober erfolgte bie Sanddrift als eine Näf d un a nadolefen nicht aus dem Original, fondern in der Auffaffung einem demokratischen Nationalitätenbundesſtaat uma das österreichische Friedensangebot an Wilson, am But Mafarnts fennen gelernt haben. In diesem Haupts gewandelt werden, schlugen fehl. Insbesondere feit 18. Oftober erfolgte Wilsons Antwort, welche die ber Nationalisten und der Sak der Chauvinisten. wert ist Maiarnt vor allem als beologe gegen die dem Stura des demokratischen Ministerpräsidenten bekannten 14 Bunfte enthielt, von denen der eine Seither blieb Masarnt bis in die Kriegszeit einer materialiſtiſche Geschichtsauffassung aufgetreten und Bed   erlangten die feudal- absolutistischen Kreise wie das Selbstbestimmungsrecht der Nationen und die der von den nationalistischen Kreifen bestaebakten als Anhänger der philosophischen Auffassung der der die Oberhand. Dazu kam, daß Mafarht über freie Verfügung der flawischen Nation über ihr fünf­Männer hea tichechischen Volkes. Um politisch in Willensfreiheit gegen den Determinismus von Marr die antislawische auswärtige Politi! Desterreichs im tiges Schicksal verlangte. Am 27. Ottober anttpor weitere Kreise einzubringen, gründete er 1887 bie und Engels. In dem Werte Masaryts findet sich höchsten Grade empört war. Seit 1909 stand er im tete der österreichisch- ungarische Minister des Aeußern