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Andrassy mit einer Note, in der Wilsons Bedingun-| gen angenommen wurden. Das war die Kapitu Tation Oesterreichs, auf die Prag   am 28. Of. tober mit der Ausrufung der Republik antwor tete. 17 Tage später, am 14. November, wurde Masaryk von der tschechoslowakischen Nationalver­sammlung zum Präsidenten der Republik   gewählt. Masaryk   war damals noch in Amerita, das er am 20. November 1918 verließ. Genau einen Monat später, am 20. Dezember 1918, betrat er bei Ober­ Haid   zum ersten Male wieder den Boden der Heimat und zog am 21. Dezember 1918 unter dem Jubel der Bevölkerung in Prag   ein. Was er damals emp­funden hatte, hat er in der ihm eigenen Weise so wunderschön gesagt: Ich habe das Gefühl der Ver­habe mich fit fell, white fagen, daß ich nicht Zeit

ungeheuren

wortung bewust bin, te mir meiner Berant. r dem eigenen Boffe, fondern vor allen Wölfern, mit denen wir in Berührung fommen und zusammen arbeiten werden. Niemand von uns darf enttäuschen, das ist, was ich fühle."

Als Präsident

Seine erste Botschaft als Präsident erließ Majaryt am 22. Dezember. In dieser Botschaft war eine Stelle, die bei den Deutschen   keinen guten Ein­stund machte, nämlich die Bemerkung von den Deut schen, die ursprünglich als Emigranten und Solonisten ins Land gekommen seien. Das wurde so aufgefaßt, als ob daraus abgeleitet wer­den könnte, daß die Deutschen   minderen Nechtes seien. Das aber hat Masaryt nicht gemeint und deswegen hat er dieser Bemerkung ſpäter in seinem großen politischen Werte über den Weltkrieg eine Interpretation gegeben und gesagt, daß die Deut­ichen, als Stoloniſten nicht Staatsbürger zweiten Ranges" sind und daß er sich aur Nationalitäten­politik der Přemysliden melde, von denen die Deut­ schen   national geschüßt wurden."

Dienstag, 14. September 1937

Ein großer Mensche

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Nr. 216

Zvang die Wahrheit suchende, zur Wahrheit stehende, für die Wahrheit eintretende, der Wahr­heit und damit sich selbst Getreue, der von allem Anfang an, als nanz junger Gymnasiast schon, ja noch früher schon fest vom Triumph der Wahr­heit überzeugt und von der Verpflichtung zur Wahrheit durchdrungen war..

Zu wie tiefer Erkenntnis führte ihn fein Wahrheitsglaube!

..... ein richtiges Bauerngesicht ganz und Tolstoi und Masaryk  - der eine aus Glanz gar nicht patrizisch oder intellektuell; ein riesiger, und Lurus zur Scholleneinfachheit, zu einer verwitterter, vertrockneter, rissiger Baum, erdvers etwas gefünftelten Bäuerlichkeit geflüchtet, selber wachsen." scharf sein späteres Leben von Jugend- und Man­nesjahren trennend, weise geworden und dabei steptisch gegenüber aller Kultur, ein riesiger, ver­Als sich ein großer Teil der Nation gegen trocknender Baum, der erst im Verwittern erd nahe wurde, der andere einen geraden, nie, an ihn wandte, weil er durch die Enthüllung der teiner Stelle jäh eine andere Surve einschlagenden Handschriftenfälschungen die Ehre der Nation ge­Beg burchieffend, immer erbabe, bas heißt fährdete, ſchrieb Maſary:" Die Ehre der fachheit verlierend, nie dem Bugus sich zuneigenb, beziehungsweise Ertennenber auch ein wenig steptisch werdend, o ia, aber im- Wahrheit, nichts mehr. Wertvoller ist jene mer kulturbejahend, ein gewaltiger Baum, gerade Sittlichkeit und Mannhaftigkeit, die einen gertum anerkennt, als die Verteidigung eines Irrtums, aufsteigend... selbst wenn ihn das ganze Volt teilt."

Diese Aufzeichnungen hatte sich der ameri­tanische Journalist John Gunther   nach einer Unterredung mit dem fünfundachtzigjährigen Thomas G. Masaryt gemacht, noch ganz unter dem Eindruck der Persönlichkeit des greisen Den fers und Staatsmannes. Ein Bauerngesicht? Es Bauerngesicht versteht. Ganz gewiß Teuchtete in Masaryts Gesicht viel von jener strengen, Schön­heit, durch die so oft die Gesichter mährischer und slowakischer Bauern überraschen. Und Erbe bäuerlicher Ahnen trug Masarht, der Sohn flei- Auf der Suche nach der Wahrheit, auf der ner dienender Landleute, in sich, und war sich Suche nach Gott, der ihm die Wahrheit war, dessen bewußter als manche andere, ihrer bäuer- wanderte Tolstoi aus dem Glanz in die Einfach lichen Herkunft. Aber kein Intellektuellengesicht? heit und schließlich in die Einsamkeit. Masaryk­will man darunter das Gesicht eines geistigen ja, ein Gottsucher auch er. Aber einer, dem un­Menschen verstehen- o, dann war dieses Gesicht, mittelbares Bekennen der Wahrheit, dessen, wie kaum ein anderes, das eines Intellektuellen! in einem gegebenen Augenblid, in einer Beitimas Man mag den Ginwand gelten lassen, wenn man ten Situation, als Wahrheit erkennbar war, die Bezeichnung... Intellektueller" als ungenügend gleichbedeutend war mit Gottesdienst. Von frühe­kennzeichnend auffaßt. Denn aus diesem Gesicht ſter Jugend an war Masaryks Weg der Weg man denke etwa an die Aufnahme Masaryts ber Wahrheit. Diese unbeirrbare Wahr­während seines Besuches in der Brentano- heitstreue würde diesen Mann, auch wenn sein Gesellschaft" in Pras   im Jahre 1988- sprach Leben das eines Unbekannten geblieben wäre, Weisheit, sprach die ungeheuere geistige und see groß gemacht haben. liſche Überlegenheit des Großen, der durch Stu- Der Gymnaſtaſt nimmt die Beſchuldigung dium und Erfahrung eines langen Lebens zu eines Professors, während des Unterrichtes ge­einem Philosophen in dieses Wortes innigster und lacht zu haben, nicht einfach hin. Er wehrt sich tiefster Bedeutung geworden war, sprach das Leid leidenschaftlich gegen den Vorwurf. Gleichgültig, und sprach die Güte des Menschenkenners, der ob man sich dadurch den Professor zum Feind auch Menschenfreund war... macht. oder nicht die Wahrheit muß ausge sprochen werden! Man muß die Wahrheit beken= nend Nicht minder ernsthaft der Kampf gegen die Beschuldigung, geraucht zu haben. Und als seine erste Liebe herabgewürdigt wurde, verläßt er lie­... Eine geschlossene, nichts weniger als über- ber das Gymnasium, als einen Schimpf auf sich gen der Demokratie gesprochen und hat damals schwängliche Persönlichkeit. Ruhige, helle, for- und der Geliebten sißen zu lassen, eine unwahr mitten in dem Kampf um die sozialen Grundlagen schende, doch schon von ernstem Studium ettvas heit zu dulden. Der Kämpfer gegen die Hand­der Nachkriegszeit zu den sozialen Fragen Stellung ermüdete Augen bliden aus einem Antlib, über schriftenfälschungen, der Streiter gegen das genommen. Er erklärte damals ausdrücklich, daß dem so etwas wie ein aus Sorgen gewebter tüdische Ritualmordmärchen, der unerbittliche ich gegen die Sozialisierung nicht Schleier Tag. Er war nie ein Mann, dem die Münder der Wahrheit im Prozeß gegen die kroati­bin" und brad, fich für eine eraefeffaftung frodene Gelehrsamkeit genügte; er war ein Gottschen Politiker und gegen den Historiker Fried­Schritt für Schritt es ist immer der gleiche aus innerstem seinen 70. Geburtstag feierte, äußerte er sich wie fucher im Sinne Tolstois." jung der zur Nationalitätenfrage und betonte, daß er die Sprachenfrage als eine administrative und nicht als politische Frage betrachte.

Seinen strengtonstitutionellen Sinn hat Majaryt von Anbeginn seiner Präsi dentschaft gewahrt. Er hat es stets abgelehnt, irgendwelche diktatorische Befugnisse an sich zu rei­ßen und als solche Strömungen 1919 auftraten, fiel sein später oft zitiertes Wort: Aufregung ist fein Programm." Bur Demokratie hat er sich stets befannt. So hat er am ersten Jahrestag der Be­gründung der Republik   von den sittlichen Grundla

1920

Bezeichnend war es für ihn, daß er nach den ersten Wahlen in die Nationalversammlung darauf bestand, daß die Neuwahl des Präsidenten borge nommen wurde und so wurde er am 27. Mai 1920 ten

Amenar Präsiden

tranfte er ernstlich an

1921, et

So trug ein ehemaliger Schüler Masaryks, der Schriftsteller Sigmund Münz, das Bild des jungen Masaryk, des Universitätsdozenten, in der Erinnerung:

Im Privatleben

blick zurückziehen würde, in dem sich die Anzeichen und die Ungarn   hatten sich vor der Abstimmung ent­des Alters bemerkbar machen würden. Bum ersten fernt angenommen. Male sprach er darüber bei einem offiziellen Anlaß. als er am 28. Oftober 1985 die Delegation bes tschechoslowakischen Nationalrates empfing, zu wel n"

aud faon ein wen& H 1 5 ĕ b c f f f

Nur felten ist Masarht nach der best fehweten Resoflieger des Realtorsions 2013 in der Deffentlichkeit erſchienen, aber das Intereffe, mit welchem die Deffentlichteit das Leben in Lánh verfolgte, ist in den

Wie bergeshoch, wie weltenweit überlegen ist diese Auffassung von nationaler Würde und Ehre bon jener, die zu dekretieren wagte: Recht ist, was dem Volte nüßt!" Seine ebenso sittlicher Beranlagung wie philoſophiſcher Erkenntnis ent­heit und damit zu sich selber hat Masaryk   zu sprungene Wahrheitsliebe, seine Treue zur Wahr­einem ganz großen Menschen gemacht. Schwerer als seine großen, geschichtemachenden politischen Erfolge wiegen auf der Waage menschlichen Wer­tens diese seine herrlichen Eigenschaften: Ohne fie ist auch das erstaunliche Ergebnis seiner politi­in der Politit aud auf ganz andere Art und mit fchen Tätigkeit nicht zu erklären. Ja, man erzielt ganz anderen Mitteln Erfolge. Aber mit Masa­ryt sind wir der festen Ueberzeugung, daß sie nicht annähernd die Festigkeit und die Dauer der seinen haben werden...

Ein Mann, der auch in Lebensgefahr nicht lügen wollte! Als er in Moskau   während eines Kampfes zwischen Roten Soldaten und Juntern Schuß in einem Hotel suchte und der Portier fragte: Sind Sie Gast? Sonst tönnen wir Sie nicht einlassen!" verschmähte er es, au behaupten, er sei Gaster log auch in einer Situation nicht, in der fast allen anderen Menschen die Lüge Selbstverständlichkeit gewesen wäre! Ich habe nie zu bestechen vermocht, es kommt mir jo erniedrigend vor." Ja, es erniedrigt den Bestechenden, es beschmußt ihn, es ist ein frummer Weg, ein Weg der Lüge. Masaryk Tog nicht.

deutete es für ihn, als am 13. Mai 1923 seine Frau fignation immer mehr, augleich fündigten sich auch geworden Rede Befinden er auch diese Erkenntnis zu einer Tat führen soll­

Lungen- und Venen­entzündung und mußte monatelang Erholung in Capri   suchen. Einen schweren Schicksalsschlag be­Charlotte gestorben war. Masaryk   ipar da mals seelisch sehr gedrüdt und unternahm eine Er­holungsreife ans Mittelmeer  , nach der er im Jahre 1923 Besuche bei den Staatsoberhäuptern von Frankreich  , Belgien   und England machte. Eine gewisse volitische Bedeutung hatte auch seine Reise nach Mähren   im Jahre 1924, wo er von der deut schen Bevölkerung herzlich empfangen wurde.

Sein energisches Eintreten für die Demokras tie zoa ihm die Feindschaft der rechtsgerichteten Streise zu. Insbesondere seit 1922 häuften sich die Angriffe gegen die Burg  ". Masaryk   ließ sich aber nicht beirren. Auch als im Jahre 1926 eine faichi stische Bewegung in der Tschechoslowakei   entstand, vandie er sich gegen fic. Der Faschismu 3". so jante er,..ist eine anonyme Gesellschaft von Uns zufriedenen und Zurückgewiesenen mit unbeschränk­

In den darauffolgenden Wochen verdichteten ich die Gerüchte über Masaryks bevorstehende te die innerpolitischen Auseinandersehungen über die Nachfolge nach dem ersten Präsidenten des Staates deutlicher an, die am 11. Dezember a: Demiſſion des Kabinetts Hodža führten, die von Masacht ie­doch nicht angenommen wurde.

Die Entscheidung fiel am 14. Dezember 1985, einem Samstag. Um 12 Uhr mittags empfing Brä­sident Masaryt den Vorsißenden der Regierung Dr. Hodža sowie die beiden Vorſizenden der National verſammlung Malypetr und Dr. Soukup. Anwesend waren Masaryks Familienangehörige, für seine anzlei Dr. Sámal und Dr. Schießl und Dr. Maigner, der ständige Arzt des Präsidenten. Bei seinem Arbeitstisch stehend empfing Masarht die Vertreter der Regierung und des Parlament3.

nenten.

einmal

Nicht lügen! Das áls Wahrheit Erkannte aussprechen! Seinen Erkenntnissen gemäß leben! So einfach selbstverständlich erscheint das! Und ist doch so ungemein viel ist der einzige Weg aur Bervollkommnung feiner selbst, Dak, der Altohol ſchädlich ist, daß Altoholismus eine Maffenerscheinung isto, das wissen viele! Daß wie wenige wollen es begreifen! Daß man mit Präsidenten- Befreiers wurde mit Aufmerksamkeit verantwortlich ist für den Mitmenschen, daß man aufgenommen und der Empfang, der bei den seltenen durch das Beispiel der Enthaltsamkeit gegen den Anlässen Mafaryt durch die Bevölkerung auteil Alkoholismus wirken muß. einfach aus fitlicher wurde, war ein Reichen für die jest schon an das Myftische grenzende Verehrung des Volkes für seinen Masaryk machte diese Erkenntnis zum Absti Pflicht,- wie wenige wollen es wahr haben! ersten Präsidenten. Masaryks Tage in Lány   waren nicht unausgefüllt. Sein Intereffe für alle, nicht nur für politische Ereignisse. erlahmte bis zum letzten Daß ein Mann solcher Art hoch, sehr hoch Tage nicht und immer wieder mußten sich Besucher von den Frauen dachte, ist es nicht selbstver­vor der einzigartigen Geiſtesſchärfe und Urteilstraft ständlich? Niemals hatte ich Freude am Spiel dieses Mannes beugen. Masarhts regelmäßige Spazierfahrten in der mit Gefühlen", sagte Masaryk   in einem Briefe, Umgebung von Lánh und nach Prag   wurden freudige in dem er zum ersten Male von seiner Neigung Ereignisse für alle, besonders für die Bewohner der au seiner späteren Frau sprach. Es war ein Glüc Nachbarschaft des Schlosses. Wiederholt erschien der für Masaryt, einer Frau zu begegnen, die so sehr Der hiſtoriſche Staatsalt erfolgte in einfacher, Präsident auch in Bras meift unerkannt. Bum Leh- Ergänzung seines Weſens war, mit der er sich zu aber erschütternder Form. Der Kanzler, Dr. Sámal am 2. Juli dieses Jahres. als er bollster ehelicher Harmonie verbinden konnte. tet, aber ein fehlerareno interefent it fein tations tenien einleitenden Worten die Abbi bes Arlectanes erfgien und, bom arenaculojen bet; es hvar budh auch nicht bloß Glid ein und Räubergeschichten." Ebenso fationserklärung. dez Mensch so besonderer Art Ausspruch: Der Faschismu 3 ist der..Das Amt des Präsidenten ist ein schweres und Jubel einer zehntausendköpfigen Maffe umbrauſt, Gradmeffer der politifden Desverantwortliches und erfordert deshalb volle sträfte, atvei Stunden lang dem Feſtprogramm beiwohnte. einer Frau ganz besonderer Art begegnen. Never orientierung der Bourgeoisie." ch sehe, daß es über meine Kräfte geht, und deshalb Die Nachricht eilte damals durch die ganze Republik   die schöne und beide beglückende Ehe zwischen Die Rechtsfreise wandten sich auch gegen ihn. begebe ich mich desselben. und überall, wo das im Film aufgenommene Bild Masaryk   und Frau Charlotte Garrigue   und über als 1927 feine zweite Funktionsperiode abgelaufen Ich bin viermal zum Präsidenten unserer Re- Masachts vom Stadion auftauchte, wiederholten sich Masarht als Privatmenschen spricht sehr schön var. Um so stärfer wurde seine Anhängerschaft auf publit gewählt worden; das gibt mir wohl die Le- die spontanen Ovationen. Die Besoraniffe, welche Jan Herben   in der auch ins Deutsche   übertragenen der Linfen  . Mit Hilfe der deutschen Sozialdemokra- gitimation. Sie und die tschechoslowafische Nation durch einige Meldungen über den schwankenden Ge- Schrift Masaryks Familienleben". In dieser ten wurde Majaryf am 27. Mai 1927 aum dritten sowie die Mitbürger der übrigen Nationalitäten au ſundheitszustand Maſaryks hervorgerufen worden Schrift wird eine Stelle aus einem Briefe Maja­Male zum Präsidenten der Republik   gewählt. In vitten, bei der Verwaltung des Staates deisen ein varen wurden verdrängt durch die Freude über seine ryte zitiert, die von Frau Charlotte und von den feiner Botschaft vom 11. Juni 1927 trat er neuer- aedent au sein, daß sich die Staaten durch jene Rüftigkeit, die ihn troß der Lähmung des Armes Frauen überhaupt so spricht: Meine Ansichten Tich entschieden für die Demokratie und das Parla- beale erhalten, aus denen sie geboren wurden. Ich solche Strapazen aushalten ließ. Niemand ahnte das über die Frau wurden durch das lebendige Vor­ment ein. Der demokratische Staat", so sagte er. felbst war mir dessen immer beivußt. mals, daß es Mafarhts Abschied von der Bevölkerung bild meiner eigenen Frau bestärkt; sie hatte über­..hat vor allem seine Berechtigung in der Anerken nung seiner eigenen Bürgerschaft, er muß von jedem der Hauptstadt war. haupt auf Entwicklung und Reife aller meiner anständigen und bewußten Bürger gewollt fein." Meinungen und meines Charattere den auss Auch anläßlich des zehnjährigen Jubiläums der Res Gerne möchte ich Ihnen noch sagen, daß ich als schlaggebendsten und besten Einfluß." publit am 28. Oftober 1928 erließ er eine Botschaft und bekannte sich tapfer zum Idealismus auch in der meinen Nachfolger Dr. Ben es empfehle. Ich Politik. Freilich muß der Politiker die realen Tat- habe mit ihm jenseits der Grenzen und zu Hause fachen so sehen, wie sie sind. Die siegreichen Ideen gearbeitet und ich kenne ihn. und Ideale werden nicht aus Phantastit und Un­fachlichkeit geboren." Als seine politische Aufgabe bezeichnet er., eine demokratische Republik aufau­bauen" und über die nationale Frage sagt er fol gendes: In der Demokratie ist die Vertretung der Minderheiten eine Notwendigkeit." Durch alle Stürme de 3 Faschismus und der Dittatur hindurch hielter an fei ner bemotratif. n leber a eu gung feit und lick fich bonteiner politischen Modeſtrömung beirren. Am 24. Mai 1984 fonnte er so zum vierten Male zum Präsidenten gewählt werden, wobei er

827 bon 420 Stimmen erhielt. Diesmal stimmten alle deutschen Parteien für ihn. Bald nachher wurde er von einer Krankheit heimgesucht, die ihn monates lang von den Staatsgeschäften abhielt. Erst gegen Ende des Jahres war er wieder hergestellt.

Die Abdikation

In diesen Monaten reifte in Masarht der Ent­schluß. fein Amt niederzulegen. Mit dem Gedanken hatte er sich schon lange Zeit beschäftigt und wieder holt hatte er angedeutet, daß er sich in dem Augen

und zu Hause Gerechtigkeit gegenüber allen Bürgern, Wir bedürfen einer guten auswärtigen Politik feien sie welcher Nationalität immer.

Ich habe das volle Vertrauen, daß alles gut gehen wird, und wenn es Gott gibt, dann werde ich Such noch eine Weile auſchen, wie Ihr es macht.

Die letzten Tage

Ganz unerwartet erfuhr die Oeffentlichkeit Den Politiker, den Staatsmann haben Mil­durch ein amtliches Bulletin am Morgen des 2. Sep­tembers, einem Donnerstag, daß Präsident Mafarnt lionen gepriesen und sein Ruhm wurde allüberall in ber vorangegangenen Nacht von einem schive­ren Unwohlfein betroffen wurde, daß jedoch in den auf der Erde verkündet. Seine Persönlichkeit, Morgenstunden sein Gesundheitszustand aufrieden seine Besonderheit, seine Tugenden machten ihn stellend war. Diese erste Nachricht, so zurückhal­In tieffter Bewegung dankten Dr. Hodža, Maly Allein der Umstand, daß das Bulletin au fo unge- tes, aber sie hoben ihn gleichzeitig hoch hinaus tend sie war, verfehlte den tiefen Eindrud nicht. um größten Sohne des tschechoslowakischen Vols vetr und Dr. Soukup in kurzen Ansprachen dem wöhnlicher Beit, 6 Uhr morgens, ausgegeben und aus aller nationalen Enge und gaben ihn der Präsidenten für seine Lebensarbeit. Als sie wenig später Lány verließen, wurde auf dem Schloß die Rundfunk fofort verbreitet wurde, ließ ahnen. Menschheit, der Welt. Um Masarht trauern die daß man sich auf Schiveres vorbereiten müsse. Die Präsidentenstandarte eingezogen, die dann auf dem nächsten Nachrichten an jenem Donnerstag teilten Guten aller Nationen der Erde. Sein Top hat Kolowratpalais auf der Prager Kleinseite, dem Sib bann nach und nach nicht nur die Phasen des Krant die Menschheit ärmer gemacht. Vielleicht darf des Ministerratspräsidiums, gehißt wurde die heitsverlaufes, sondern auch Einzelheiten über die Ausübung der Befugnisse des Präsidenten war nach Art der Ertranfung mit. Die fait ununterbrochene man sichs zum Troste sagen, daß dieses lange der Verfaffung auf den Vorsißenden der Regierung Anwesenheit des Präsidenten der Republik   und sei- Leben erfüllt war wie selten eines und daß Maja­übergegangen, solange die Wahl des neuen Präfi- ner Gemahlin in Lana, die eilige Ankunft der as ryt, so groß auch die Bürde des Leides war, die milienangehörigen und die, weiteren ärztlichen Kom­muniqués ließen feinen Zweifel an dem Ernst der er, dem Gattin und ein Kind vorangingen in den Dinge bestehen, auch wenn schon der Freitag eine Tod, zu tragen hatte, doch ein glücklicher Mensch Wendung zum Besseren brachte. Erst die Tage dar Am Tage der Abbankung noch beschloß die Re- auf, die regelmäßigen Melbungen über die Beſſes war. Glücklich in fenim Sinne, in dem er selber gierung, dem Parlament ein Geseb vorzulegen, durch rung im Befinden des Präsidenten und Aulest bon Glück sprach: ,, Glücklich ist, wer einen reichen welches dem ersten Präsidenten der Rebublit als mehr noch als ihr Inhalt die Tatsache, daß die Lebensinhalt hat. Glücklich ist, wer in. ehrlichem Reichen des Dantes und der Ehrung das Bräfiden- Bulletins nicht mehr täglich anegeben werden foll­tengehalt und der Wohnfiß auf dem Schloß Lány ten, gab den festen Glauben zurüd, daß Mafarht Bemühen wenigstens teilweise seine Ibeale zu auf Lebenszeit belassen werden. Das Gesetz wurde wieder genesen werde. Der 12. September brachte verwirklichen imstande ist." vom Parlament einstimmig nur die Kommunisten dann, um so furchtbarer, die Wendung zum Ende.

denten nicht vrülzogen war.

Masaryks Teste Regierungsakte waren eine Amnestie und ein Armeebefehl, in welchem Masarht die demokratische Tradition des Heeres unterstrich.