Einzelbild herunterladen
 

Gildang on Gesundheitskommissionen mit einigen unwesentlichen Menderungen angenommen. Diese Vorlage muß in folge dessen wieder an das Abgeordnetenhaus zurück. Hierauf ber­tagte sich das Haus auf unbestimmte Zeit; die nächste Sigung soll frühestens im legten Drittel des August stattfinden. Ca die Regierung heute offiziell die Einbringung einer Sekundärbahn Vorlage angekündigt hat, wird die Session wohl erst im September beendet sein.

Treitschte über das Herrenhaus.

Profeffor v. Treitschke, der preußische Hofhistoriograph und leiden­schaftliche Vertreter des Hohenzollernfultus, entwarf in einem poli­tischen Briefe aus Heidelberg   vom 25. Februar 1878 folgende Charakteristik des Herrenhauses:

,, Darüber sind alle Unbefangenen einig, daß wir eines Neubaues bedürfen: Das morsche Gefüge des Herrenhauses berträgt teine Ausbesserung mehr. Die unselige Verordnung vom 12. Oftober 1854 bleibt eine der häßlichsten Erinnerungen unſerer Geschichte. Niemals, ſeit Preußen zur Großmacht geworden, hat eine siegreiche Partei ihre augenblickliche Ueberlegenheit so gewiffen­los mißbraucht, um die ganze Zukunft der Gesetzgebung sich zu unter­werfen; niemals früher hat sich die Krone den Standesinteressen des fleinen Landadels so willfährig untergeordnet...

Der fleine Landadel bildet den Kern des Herrenhauses, er be= stimmt den Charakter der Versammlung... Eine wunderliche genealogische Liebhaberei fügte noch acht Grafenverbände" hinzu, als ob der Grafentitel irgend welchen realen Inhalt befäße. Außer dem erhielten elf Familien von niederem Adel, sämtlich dem Osten angehörig, das Recht der Präsentation: ein Kleiner Herr von bescheidenstem, Bermögen kann als Pair des Reiches auftreten, wenn er nur den Namen Bredow oder Alvens­leben führt. Es war, als sollte mutwillig allen Rechts anschauungen des demokratischen Jahrhunderts ins Gesicht geschlagen werden und dies in Deutschland  , das unter sämtlichen Stulturvölkern den zahlreichsten und mächtigsten Mittelstand befizt! Dann wurden auf dem geduldigen Papier ritterschaftliche Wahlbezirke gebildet und mit den Namen althistorischer Landschaften geschmüdt, beren altertümlich biderber Klang den politischen Romantikern wohl­lautend ins Ohr tönte....

Neben den 106 Stimmen der Ritterschaft, der Grafen  , der Domtapitel usw. bilden die 39 Magistratsmitglieder und die 9 Ver­treter der Universitäten nur ein zugleich fremdartiges und machtloses Anhängsel des Hauses... Seitdem zeigt unsere Erste Rammer in merkwürdiger Vollständigkeit alle Gebrechen, welche einem Oberhause anhaften tönnen: fie be leidigt den Stolz der Nation durch die einseitige Härte beschränkter Standesgefinnung und spottet zugleich jeder staatsmännischen Be­rechnung, benn in diesem planlos zusammengewürfelten Durch einander grundverschiedener socialer Kräfte werden alle Beschliffe zu einem Spiele des Zufalls...

Deutsches Reich  .

Werbefferungen des Reichstags- Stenogramm8.

Die stenographischen Berichte des Reichstages erleben nicht nur geheimnisvolle Fälschungen, sondern auch nicht uninteressante Ver besserungen, wenn es sich darum handelt, Neden der Regierungs­bertreter als Propagandaschriften in das Land hinauszusenden. Kreisblätter sehen ihren braven Lesern als recht interessante und anregende Leftüre", wie das Kreisblatt im Ahlwardtschen Wahlkreis sagt, den Wortlaut der Neden des Reichskanzlers und des Grafen Bosadowsky   zur Buchthausvorlage im Separatabbrud vor. Wir freuen uns dieser Verbreitung der besten gegen das Zuchthaus­gesetz gehaltenen Neden und unsere Freude wird kaum dadurch gemindert, daß einige der böseften Schnitzer, die der Graf geschoffen, in dieser andächtigen vorenthalten werden.

Wiedergabe des stenographischen Berichtes den ländlichen Kreisblatt­

"

Morgenztg." berichtet aus unlaß dieser Bermutung näheres aber in einem Artikel, der in bewußter 8 weideutigkeit, Ein die Berichterstattung für den Kaiser: Vorbild für uns überschrieben ist es soll im Unklaren bleiben, ob der citierte Artikel eines italienischen Blattes oder das Vorgehen der italienischen Regierung für uns vorbildlich sein soll­folgendes zu lesen:

Es ist richtig, über die Sigungen der hier tagenden Barla­mente, namentlich über die Sigungen des Reichstages, wird dem Kaiser regelmäßig und unmittelbar nach Beendigung jeder Sigung Bericht erstattet. Der Bericht ist napp gehalten und wird dem Staiser, wo dieser fich auch aufhält, telegraphisch übermittelt. Mit der Abfaffung des Berichts ist ein Beamter des Litterarischen Bureaus betraut, das nicht vom Reichsamt des Innern, sondern vom preußischen Ministerium des Innern ressortiert. Früher besorgte Herr Kututsch, derselbe, dessen Name in dem Ledert- Lügow- Prozeß so oft genannt wurde, weil auf feinen Namen Herr von Lügow auf Veranlassung des Herrn von Tausch die bekannte Quittung gefälscht hattefrüher also be forgte Herr Kututsch die Parlaments- Telegramme für den Kaiser und in der legten Zeit war mit dieser Aufgabe Herr Homann betraut, derselbe, der vor einigen Tagen bei einer Ruderpartie in der Havel   ertrunten ist und den man heute zu Grabe ge tragen hat.

Im italienischen Parlament figen genau solche Doktrinäre wie bei uns, die vor lauter tonftitutionellen Bedenken zu nichts tommen und nur jeder Regierung Schwierigkeiten machen

"

...

Das Land wird aufatmen und General Belloug wird streng und gerecht seines Amtes walten. Endlich ist König Humbert ein mal energisch eingeschritten und ganz Jtalien wird es ihm Dant wissen, daß er konstitutionelle Bedenken überwunden und praktische Politik getrieben hat. Wenn er nur fest bleibt!? Ob man für unsere Zuchthausvorlage" einen ähnlichen Weg, wie den von Italien   eingeschlagenen, wünschen sollte?" Wo find nun die wahren Umstürzler, die sich über Gesez und Recht hinwegjezen?

-

И

Der Fähnlein- Spruch des Kaisers stammt, wie jetzt be richtet wird, aus der Lektüre einer Wandinschrift im Lübecker   Rats feller, den er vor der Rebe besucht hat. Der Spruch lautet im Original:

,, Latet uns dagen: dat fähnlein ist licht an de stang ge­bunden, awer et tostet veel, et mit ehren wedder aff to nehmen!" Das licht" übersezte dann das amtliche Telegraphenbureau in nicht statt in leicht". So erklärt sich vielleicht der sonderbare

In den Barlaments- Telegrammen an den Raiser wird an erster Stelle erwähnt, was das Parlament gethan, worüber es verhandelt und was es beschlossen hat. Ferner wird barin auch bedeutsamer 8wischenfälle gedacht. Als bedeut fame Zwischenfälle tennzeichnen sich vor allem Debatten, Sie sich mit dem Kaiser selbst beschäftigen Aller Wahrscheinlichkeit nach nach ist auch die Auseinander Irrtum im Telegramm. setzung erwähnt worden, die zwischen dem Abgeordneten Röside, dem Grafen Ballestrem und dem Minister Brefeld Ein Anffehen erregender Chefcheidungsprozek wird gegen sich abgespielt hat. Nach den Grundfägen, die bisher für wärtig in der Gesellschaft und vornehmlich in den Kreisen der den Inhalt der Parlaments- Telegramme an den Kaiser maßgebend höchsten Aristokratie und der höheren Militärs lebhaft besprochen, waren, hat diese Auseinandersetzung Erwähnung finden müssen. umsomehr, als die Beteiligten der näheren Umgebung des ang ben. man Der für den Staiser bestimmte telegraphische Bericht soll sich Raisers angehören. Wie man mitteilt, handelt es sich nämlich jedoch auch, immer nach den Grundsäßen, die bisher maßgebend adjutanten Grafen Cuno v. Moltke, zur Zeit Militärattaché um Auflösung der Ehe des Oberstleutnants und Flügel. waren, der Unparteilichkeit befleißigen; der Unparteilichkeit insofern, bei der kaiserlich deutschen Botschaft in Wien  , und seiner Gemahlin, als er sich auf die Mitteilung von Thatsachen beschränken soll. Die Auswahl der Thatsachen ist Sache des Berichterstatters. Die der Frau Gräfin Attalie v. Moltke, verivitwet gevesene b. Kruse, Darstellung aber soll sich an die Wirklichkeit halten und soll sich geborenen v. Heyden auf Neebow, Streis Antlam. Es ist soviel be­kannt, daß selbst das Einschreiten von einflußreich ster darauf auch beschränken. Was der betreffende Beamte dem Kaiser über die jeweilige Seite nicht vermocht hat, eine friedliche Lösung des Stonflittes Barlamentsfizung zu telegraphieren für angemessen erachtet, unter- herbeizuführen. Der Prozeß gelangt in nächster Zeit vor dem Land­liegt wenigstens war es bisher so der sofortigen Nach- gericht I zu Berlin   zur Berhandlung. prüfung durch eine höhere Stelle nicht, der Beamte hat den Inhalt des Telegramms zweimal niederzuschreiben. Die eine Zur Rechtsbeugung zwecks Wahlrechts- Eutrechtung Ausfertigung übergiebt der Berichterstatter nach Beendigung der fordert in ungeniertester Weise die" Post", die Berliner Politischen Sigung ohne Verzug dem Telegraphenbeamten, der eigens zur Nachrichten" und wie weiter die Organe der Scharfmacherpresse Stelle und lediglich damit beauftragt ist, den Parlaments heißen, auf. Der Sachverhalt ist folgender. Mehrere schleswig­bericht an den Kaiser zu telegraphieren. Diesem Telegraphen­

-

Ι

beamten wird bei jeder solchen Gelegenheit im voraus mitgeteilt, Holsteiner Gemeinden haben, um die Socialdemokraten an der Ver­wo der Kaiser sich befindet, beziehungsweise, wohin das Barla- tretung in den Gemeinden zu hindern, Ortsstatute erlassen, welche die ments- Telegramm an den Kaiser gehen soll. Daß eine höhere Wahlberechtigung von einem Census von über 900, 1200, ja 1500 m. Stelle das Telegramm durchlieft, bevor es abtelegraphiert wird, Einkommen abhängig machen. Solche Ortsstatuten sind rechts­war bisher nicht üblich. ungültig, weil sie dem flaren Wortlaut des§ 77 des Einkommen Die zweite Niederschrift des Telegramms schidt der mit der steuergeseges widersprechen, welcher dahin lautet: Parlaments- Berichterstattung für den Kaiser betraute Beamte und Soweit nach den bestehenden Bestimmungen... das Stimm­zwar ebenfalls fofort nach Beendigung der Sizung mittels Rohr­post an den preußischen Minister des Innern persönlich. Da das und Wahlrecht in Gemeindeangelegenheiten an die Bedingung eines Abtelegraphieren des Berichts an den Kaiser unmittelbar darauf jährlichen Klassensteuerbetrages von 6 M. getnüpft ift, tritt... an die Stelle erfolgt, nachdem der Bericht in die Hände des Telegraphenbeamten des genannten Steuerfazes von 4 Mark beziehungsweise ein Ein­gelangt ist, und da der Bericht dem Telegraphenbeamten ohne tommen von mehr als 660 bis 900 Mark. Verzug eingehändigt wird, kann der Minister des Innern un In denjenigen Landesteilen, in welchen für die Gemeindevertreter­möglich zu einer Zeit im Besitze der Abschrift des Telegramms Wahlen die Wähler nach Maßgabe der von ihnen zu ent fein, zu der das Telegramm selbst noch nicht befördert ist. Meint richtenden direkten Steuern in Abteilungen geteilt werden,

welchen durch das Orts­wird, der Steuersatz

bon

der Minister, daß der mit der Parlaments- Berichterstattung für den tritt an Stelle eines sechs Mart Einkommensteuer über­Kaiser betraute Beamte seine Aufgabe nicht hinreichend oder nicht angemessen gelöst habe, so kann er dies den Beamten nur nach- steigenden Steuerfazes, an träglich wissen lassen. Soweit die Abfaffung und die Absendung statut das Wahlrecht geknüpft des Parlaments- Telegramms für den Kaiser in Frage kommt, findet, 6 Mart, wo solche Ortsstatuten nach bestehenden Kommunal­wie schon betont, eine Nachprüfung, beziehungsweise Bustugung Ordnungen zulässig sind, kann das Wahlrecht von einem niedri des Berichts durch eine höhere Stelle nicht statt. So wurde es geren Steuerfaze beziehungsweise von einem Einkommen bis wenigstens bisher gehalten."

-

-

läßt es ausgeschlossen erscheinen, daß eine Verwechselung dieser nicht zulässig. Die Darstellung des Breslauer Blattes, die richtig sein dürfte, 900 Mark abhängig gemacht werden. Eine Erhöhung ist Entgegen dieser flaren Bestimmung haben auch nach dem In den Kreisblattabbrüden erscheinen, wie die Bolts- Beitung" Berichte mit den amtlichen Stenogrammen hat vorkommen fönnen, aufgespürt hat, zwei Patronen" des Grafen Posadowsky aus dem abgesehen davon, daß die eine Fälschung natürlich nicht minder 1. April 1892- dem Tage des Jukrafttretens des Einkommensteuer­mehrere schleswig   Holsteinische freisinnige" Ge­mörderischen Flintenlauf zurückgezogen. Der Herr Graf hatte sich schlimm ist als die andere. Die Redaktion" des Stenogramms bleibt gefeßes meinden Kommunalordnungen eingeführt, welche den Census er zur Verteidigung seiner Buchthausgesetz- Baragraphen mit besonderem nach wie vor unerklärt. Pathos darauf berufen, daß in England die Gesetzgebung ähnlich Die Socialpolitiker des kaiserlichen Hauses. Vor einiger höhten und dadurch Tausenden das Wahlrecht raubten. Wir hatten beschaffen fei, wie sie feine Borlage anstrebe; vornehmlich hatte er Beit verlantete, daß Ernst Günther, Herzog zu Schleswig  - feiner Beit bereits auf die offenbare Gesetzwidrigkeit dieses Verfahrens das Verbot des Streitpostenstehens vermittelst des englischen   Vor- Holstein, Bruder der deutschen   Kaiserin, eine Broschüre hingewiesen. Leider ist erst jetzt das Ober- Verwaltungsgericht mit bildes empfohlen und reichliche Telegrammgelder verausgabt, um den über Arbeitsnachweis geschrieben habe. Die Broschüre war einem solchen Fall befaßt und hat in einem im Mai dieses Anzweiflern feiner Angaben den Beweis für seine Behauptung aus jedoch im Buchhandel nicht erhältlich. Die Leipziger Boltszeitung" Jahres ergangenen, jezt veröffentlichten Erkenntnis ein England herbeizucitieren. Doch vergeblich wurde die telegraphische hat dennoch jetzt ein Exemplar der fleinen Schrift, die in der solches Gemeindeſtatut für ungültig erklärt. Hierüber ist die Antwort erwartet. Ste schien nicht eingelaufen, Graf Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart   hergestellt ist, eingesehen und Scharfmacherpresse, unter Führung der Berl. Pol. Nachr." Bosadowsky verharrte jedenfalls am vierten Tage der Buchthausdebatte teilt mit, daß es fich um eine auf Reigensteins Forschungen befehr ungehalten. Es bedauert, daß das Ober- Verivaltungsgericht in beredtem Schweigen. Die Antwort ist aber doch eingelaufen. ruhende, durchaus ernsthafte Schrift handelt, deren vorurteilsloſe ſehr ungehalten. Es bedauert, daß das Ober- Verwaltungsgericht Und die Folge ist die bedeutende Amputation des stenographischen Gesinming recht angenehm von den sonst in den hohen Kreisen nicht, da es sich um gegen Socialdemokraten ge Berichts in den Kreisblättern. Als ob es in der Rede des Grafen üblichen Anschauungen über Arbeiterfragen absteche. Diese Schrift richtete Entscheidungen handelte, anders entschieden auf eine Hand voll unrichtigkeiten angekommen wäre! Diese biete tein Material zu scharfmacherischen Denkschriften. hat, fordert das Ober- Verwaltungsgericht auf, das nächste Mal Schnizer hätten ruhig stehen bleiben dürfen, erheischt es doch die Aber warum hat sich Herzog Ernst Günther nicht einmal der anders zu entscheiden und erhofft, falls das Ober- Verwaltungsgericht Kreisblattart, die Widerlegungen der Regierungsweisheit den Lesern Mühe unterzogen, das Herrenhaus, dessen erbliches Mitglied es ablehnen sollte, in solch krasser Weise das Recht zu beugen, eine zu verschweigen. er ist, zu besuchen und seine Meinung zur 8uchthausvorlage enderung der Gesetzgebung durch noch größere Verschlechterung des Die Bolts- Zeitung" macht aber weiter darauf aufmerksam, daß zu sagen? Gemeindewahlrechts. Auch an diesem Beispiel erfieht man den frechen jene Separatabbrüde der Kreisblätter im Haufe des bekannten Berliner   Chriftlichen Zeitschriften- Vereins" hergestellt worden sind. bes Dresdener Journal" der Prozeß, den dieses Blatt wegen Be Schleswig- Holstein   werden nicht verfehlen, die Konsequenzen aus Gegen das Staatswohl verstößt nach Meinung der Beamten  " lebermut der Unternehmerklasse. Unsere Genossen der Proving Da nun nicht anzunehmen ist, daß irgend ein Unberufener die englischen Batronen des Grafen Bofadowsiy beseitigt hat, so bleibt leidigung gegen die Sächf. arb. 8tg." und den Vorwärts" geführt der endlich erfolgten richtigen Auslegung des Gefezes zu ziehen. fein anderer Schluß, als daß der Graf sich selbst um seine besten hat. Das Journal" hat nämlich, wie unser Dresdener Parteiorgan In der Zeit vom 15. Juli bis 80. Juli pflegen die Gemeindewähler­Schiffe gebracht hat, und bamit ergiebt sich eine sehr nette feststellt, tein Wort von dem Prozeß vor dem Schöffengericht mit Liſten auszuliegen. Es ist notwendig, daß alle mit über geteilt. Da nun das Gericht erklärt hat, die Beamten des Journal" Verbindung zwischen dem Regierungsvertreter und dem Chriftlichen haben ihr Blatt so zu redigieren, wie es dem Wohle des Staats 900 M. Einkommen Versicherten gegen die etwaige Richtberüd­Zeitschriftenverein", der in großen Auflagen die Rede jenes ver- förberlich ist, so ist die Totschweigung des Prozeßverlaufs offenbar fichtigung ihrer Personen bei Aufstellung der Wählerliste rechtzeitig breitet. Woher aber nimmt er die Mittel dazu? Die Bolts- 3tg." Der Erfenntnis entsprungen, daß dieser Prozeß dem Wohle des Protest erheben. Das gilt auch für Gemeinden, die wie Stiel kurz verlangt mit Recht, angesichts dieser merkwürdig zusammentreffenden Staates nicht gedient hat. vor dem 1. April 1892 den Bestimmungen des Einkommensteuer­Umstände werde eine Erklärung vom Bundesratstisch nötig sein, Staates nicht gedient hat. daß nicht öffentliche Mittel zur Erzeugung dieses höchst ein- Das Dresdener   Schöffengerichts- Urteil im Journal- Geseges widersprechende Wahlordnungen erlassen haben. feitigen Breßprodukts verwendet worden feien". Sollte etwa der Beamten"-Prozeß erregt auch in der bürgerlichen Presse Aufsehen. Ausland. Cumberländer, um sich mit Breußen auszuföhnen, den Welfen So giebt die Kölnische Zeitung  " ein treffendes Urteil ab: fonds zurückgegeben haben?

"

"

"

"

"

ständigkeit zu Worte kommen läßt. Es sind eben zu befolgen haben. Anf die Weise arbeitet es sich trefflich mit eben zu befolgen haben. Auf die Weise arbeitet es sich trefflich mit

worden sind.

zu bilden.

#Darauf stellte der sächsische Minister des Innern Strafantrag Aus Frankreich   liegen heute die folgenden Meldungen vor wegen Beamten Beleidigung, weil die Nedacteure des Paris  , 6. Juli. Ein Gerücht will wissen, wal bed. Die Volts- 8tg." ftellt übrigens der Regierungs- Propaganda Dresdener Journals" Beamtel feien. Das angebliche Urteil hatte im sto uffeau werde gleich nach Beendigung des Dreyfus- Prozesses schrift bie socialdemokratische Agitationsbroschüre gegenüber: nichtamtlichen Teile des Blattes geftanden. Durch die Zeugenaussage eine außerordentliche Sigung der Kammer einberufen, in welcher bas Biel   vollständiger u. a. auch mit all den recht des leitenden Redacteurs wurde festgestellt, daß dieser Teil von der Kabinett, nachdem es seine Haltung gerechtfertigt hat, seine intereffanten und anregenden" 8 wischenrufen, die sie bei der Redaktion nach freiem Ermessen zusammengestellt wird. Die Regierung Demission geben wird, um dem Präsidenten der Republik   es zu Barlamentsverhandlung hervorgerufen hat ist die Rede wieder lehnt dafür, wie noch jüngst der sächsische Bertreter Fischer im Reichstag ermöglichen, ein neues Kabinett mit bestimmter politischer Richtung gegeben in dem Heft: Die Buchthausvorlage vor erklärte, die Verantwortung ab. Anderseits kann aber auch nach der Bem Reichstage." Nach dem offiziellen stenographischen Beugenaussage ein Redacteur fich von der Regierung eine Mißbilligung Der Pariser Gemeinderat nahm eine Resolution an, Bericht. Verlag: Expedition der Buchhandlung Vorwärts zuziehen, wenn er in den nichtamtlichen Teil etwas aufgenommen hat, durch welche der Polizeipräfett aufgefordert wird, den Abteilungschef ( Th. Glocke) in Berlin  . Diese Broschüre steht turmhoch über dem was ihr unbequem ist. Ajo das eine Mal handeln die Re- Bertillon wegen der Rolle, welche er als Sachverständiger im Dreyfus­Flugblatt, schon vom Standpunkte der Gerechtigkeit aus, da dacteure dieses Teiles als Privatpersonen, das andere fie Gegner und Freunde der Vorlage in gleicher BoII. a I find sie wieder Beamte, die die Weisung ihrer Vorgesetzten prozeß gespielt hat, seines Postens zu entheben. Dem Herrn Quesnay de Beaurepaire, der es sich zu seiner barin alle Reden enthalten, die zu der Vorlage gehalten boppeltem Boden. Will die Regierung einen Artikel ab- Lebensaufgabe gemacht hat, den Verrat des Hauptmanns Dreyfus Daß in diesem Rahmen die Neden der Verschütteln, fo fagt fie: Das ist Privatarbeit, dafür über- zu beweisen, ist ein sehr luftiger Reinfall passiert. Der Herr hatte teidiger ber Vorlage lediglich die Wirkung erzielen, die nehmen wir keine Verantwortung. Wird dagegen ein Artikel, der leit einer Woche einen von ihm zu führenden Seulenschlag" Wirkung der Reden der Gegner zu verstärken, ist das besondere ihren Beifall hat, scharf angegriffen, so sagt sie: meine Beamten angekündigt. Welche Bewandtnis es hiermit hat, das erzählt der Bech der Vertreter der Vorlage. Da die Broschüre nicht durch find beleidigt, ich muß wegen Beleidigung flagen. Es ist also sehr" Figaro" in folgender luftigen Geschichte: Am Sonntag, den 25. Juni las jemand, der vor dem Café die Streisblätter vertrieben wird, so ist es Sache des Bolts, fie gefährlich, mit dem Dresdener Journal" anzubinden, da man nie Soufflot im Quartier Latin   saß, einen Artikel des ehemaligen in Hunderttausenden zu verbreiten. Sie ist eine Waffe wiffen kann, ob ein Artikel von der Regierung abgeschüttelt oder in Generalstaatsanwalts im Echo de Paris", der gewohntermaßen von gegen die Reaktion überhaupt, wie sie in solcher Schärfe lange Schuß genommen wird... Wir haben ja nichts dagegen, daß auch Gift und Galle   überfloß. Einem plöglichen Einfalle gehorchend griff nicht der Opposition in die Hand gegeben worden ist. Also möge die Redacteure des Dresdener Journals" gegen Beleidigung ge- der Jemand nach dem Adreßbuche und fuhr dann nach Passy  , wo man dafür sorgen, daß sie bis in die letzten Winkels des letzten schützt werden, aber mit ihrer amtlichen Thätigkeit im nichtamilichen Quesnay de Beaurepaire wohnt. Diesem teilte er mit, er sei im Be­Landarbeiterheims verbreitet wird!" Teile ist das doch so eine eigene Sache, und wenn sie überall als fize schriftlicher Belege der Schuld des Hauptmanns Dreyfus, und Beamte behandelt sein wollen, so sollten sie sich doch auch ihrerseits Quesnay   ging ihm sogleich auf den Leim. Die Belege waren Reichstagsberichte für den Kaiser. Die Frankfurter   8tg." Stampfe mit der Socialdemokratie feineswegs immer thun." in ihrer amtlichen Thätigkeit der Beleidigung enthalten, was sie im aber nicht in Paris  , sondern in Basel  , dem Centrum der hatte angedeutet, die Stenogramm Fälschung in dem deutschen   Spionage." Um dorthin reisen zu können, erhielt der Be­amtlichen Reichstagsbericht sei möglicherweise dadurch entstanden, Die Gesetzlofen. Die Kreuz- 8eitung" empfiehlt in fucher sogleich 250 Fr. auf den Tisch gezählt. Quesnay   schärfte ihm daß eine für den Parlamentsbericht an den Kaiser bestimmte faum verhüllter Form, nach italienischem Muster mittels des ein, während der Reise teine Briefe an ihn selbst zu adressieren Storrektur in die Reichstagsakten hineingeraten sei. Die Breslauer Staatsstreichs die Zuchthausvorlage durchzusehen. Es ist da wegen des schwarzen Kabinetts. Sei eine wichtige Mitteilung au

"

W