Nr. 216

Dienstag, 14. September 1937

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Seite. 9

Höhere Transporteinnahmen der Eisen- im zweiten Viertel 1937 an 386 Millionen Dol. bahnen. In den ersten vier Monaten des laufenden lar gegen 325 Millionen im ersten Jahresviertel Jahres betrugen die Transporteinnahmen der und 311 Millionen in der gleichen Vorjahres­Staatsbahnen 1.035,330.000 Sronen. Gegen periode. Im ersten Halbjahr betrug der Netto­über dem Vorjahre ist das eine Erhöhung um gewinn 758 Millionen gegen 557 Millionen im 182.5 Millionen Kronen oder um 21 Prozent. Vorjahr.

Gewerkschaftskämpfe der Metallarbeiter Die Notlage

Ein Tätigkeitsbericht des Internationalen Metallarbeiterverbandes

Auf einer Tagung des erweiterten Ver- So wie die Kommunisten haben auch die bandsvorstandes des JMV erstattete Sekretär Völkischen vollkommen versagt. Wir haben bereits Zadig einen ausführlichen Bericht über die darüber berichtet, wie sie z. B. bei der Firma Tätigkeit des Verbandes und die Lage, der Metall- Mannesmann in Komotau mit ihren Forderun­arbeiterschaft. gen glatt abgewiesen wurden und erst berhan­La dig schickte in einer Uebersicht über die deln konnten, als der JMV durch seine Aktion wirtschaftliche Entwicklung voraus, daß die Verhandlungen herbeiführte. Bei der Poldihütte Arbeitslosigieit in der Wietauindustrie von 45.000 in omotau haben die Völkischen vor dem JMV Ende 1936 auf 27.000 Ende Mai 1937 zurück- verhandelt. Der JMV hat dann mehr erreicht, als gegangen ist. Im Verbandsgebiet des WV ist die andern Gewerkschaften überhaupt gefordert sie immer noch ziemlich groß. Ende Juni 1937 haben. waren 13 Prozent der Mitglieder des JMV noch gänzlich arbeitslo. und 6 Prozent standen in Kurzarbeit. Die Behauptungen, daß die Arbeits­Tosigkeit in der Metallindustrie nur geringfügig fei, eine Behauptung, die besonders von den Agrariern aus durchsichtigen Gründen immer wieder aufgestellt wird, muß also entschieden zu ridgewiesen werden.

Der JMV hat die Besserung in der wirt­schaftlichen Lage schon im Jahre 1936 zu John politischen Vorstößen ausgenüßt. Das Ergebnis waren in 50 Betrieben Aushilfen für 13.000 Beschäftigte, die derart einen Gesamtbetrag von 2.25 Millionen gewannen. Perzentuelle Lohnzu­Tagen konnten damals nicht durchgesetzt werden, weil der Widerstand der Unternehmer zu groß war und sie sich auf den Verlauf der Lohnbewe­gungen im tschechischen Gebiet beriefen. Für Kampfmaßnahmen war die Zeit angesichts der noch schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse nicht

Es entspricht nur der führenden Rolle des Verbandes, wenn ihm die große Mehrheit der Metallarbeiterschaft das Vertrauen schenkt. Bei den Betriebsausschußwahlen in den Metall­betrieben seines Verbandsgebietes vereinigte der MV 70.5 Prozent aller abgegebenen Stimmen auf sich. Auch in der Mitgliederbewegung kann der Verband einen schönen Aufstieg verzeichnen, indem er vom 1. Jänner bis Ende Juli 3266 neue Mitglieder aufnahm. Der Stand der organisier ten Lehrlinge ist in derselben Zeit von 983 auf 1208 gestiegen. In der Jugendsettion des Ver­bandes find 2150 Jugendliche vereinigt.

Die Verdienste des Internationalen Metall­arbeiterverbandes um die Arbeiterschaft haben in diesen organisatorischen Erfolgen ihre äußere Anerkennung gefunden. Es liegt nur im Inter­effe der Metallarbeiter selbst, wenn sie sich restlos dem Verband anschließen, der ihnen auch in Zu­funft in den Kämpfen um eine bessere Lebens haltung und um mehr Rechte für die arbeitenden Menschen die größte mögliche Gewähr für den Erfolg gibt.

Verbandstag

der deutschen Sparkassen

reif. Im heurigen Jahre standen die Aktionen des Verbandes im Zeichen der Bemühungen um die Wettmachung des Lohnabbaues in den Krisen­jahren. Wenn der Abbau auch nicht zur Gänze wiedergutgemacht werden konnte, so kann doch ruhig gesagt werden, daß dies trop des harten Widerstandes der Unternehmer doch zu einem großen Teil gelungen ist. In einer Reihe von Betrieben tam es zu spontanen Bewegungen. Die Auf dem Verbandstag der deutschen Spars ersten Lohnattionen waren im Warnsdorfer Ge- fassen, der am 11. und 12. d3. in Anwesenheit biet und fonnten mit einem vollen Erfolg für die von 392 Vertretern und zahlreichen Gästen Arbeiterschaft abgeschlossen werden. Besonders( darunter für den Verband der Selbstverival­schtver waren die Verhandlungen im Reichenber- tungskörper Bürgermeister Pölzl- Auffig, von den ger Gebiet, wo der Vertreter des Industriellen Parlamentariern Abg. Kögler- Bodenbach ) in Tet­verbandes seinen Standpunkt selbst gegen den schen stattfand, erstattete Dr. Hübner- Prag den Willen einzelner Unternehmer durchsehen wollte. Tätigkeitsbericht, aus welchem u. a. hervorgeht. Trotzdem gelang es dem JMV. Lohner- daß sich die Besserung der wirtschaftlichen Lage

too auch

höhungen in allen jenen allen au orden äußert Aünstigeren Einlagebewegung

während der Strife die

faren. In allen andern Fällen wurden Aushilfen durchgefeßt. Es sind auch genügend Fälle zu ver­zeichnen, wo Lohnerhöhungen und Aushilfen er reicht wurden. Im ganzen konnten bis jeßt 50 Lohnbewegungen für 20.000 Arbeiter erfolgreich abgeschloffen werden, wobei eine Gesamtsumme von 6 Millionen Kč erreicht wurde. Dazu kommt noch, daß der Rahmenvertrag für Westböhmen für mehr als 12.000 Arbeiter wiederum abgeschloffen werden konnte.

Mit Ausnahme einiger Kleinerer Betriebs einſtellungen iſt es nur in einem einzigen Falle zu einer größeren Kampfhandlung gekommen. Es gelang dem MV , die Lohnbewegungen ohne Opfer für die Arbeiterschaft zu führen. Nur in der Waggonfabrit in Böhmisch- Leipa tam es zu einem längeren Streit, der von den sonst ein flußlosen Kommunisten herbeigeführt wurde. Dieses parteipolitische Manöver der Kommu niften hatte zur Folge, daß die betreffenden Arbeiter einen Erfolg, den sie durch Werhand lungen erzielt hätten, so mit einem Streit und mit Lohnverlust bezahlen mußten.

das Jahr 1935 hatte eine Stei gerung des Einlagenstandes gebracht, die auch im Jahre 1936 zu verzeichnen gewesen wäre, wenn nicht namhafte Beträge zur Zeichnung der Staats­verteidigungsanleihe behoben worden wären. Ein Rückgang hat sich jedoch nur bei den Einlagen in laufender Rechnung ergeben( um etwa 16 Mil­lionen), während die Bücheleinlagen um über acht Millionen zugenommen haben. Ende 1936 betrug der Gesamteinlagenstand 5461 Millionen, wovon auf Bücheleinlagen 5211 entfallen. Heuer ergibt sich eine weitere allmähliche Steigerung um rund 90 Millionen. Der gegenwärtige Stand ist um etwa 200 Millionen fleiner als im Jahre 1980, jedoch um denselben Betrag höher als im Jahre 1929. Es wurden um fast 6500 Büchel mehr ausgestellt als aufgelassen. Auf je drei deutsche Staatsbürger entfällt je ein Sparkassen­büchel.

der österreichischen Heimarbeiter

Die russische Autoindustrie wird ihren Fünf­jahrplan Ende 1937 in einzelnen Zweigen nicht erreichen. An Stelle von 147.000 Personenwagen In dem offiziellen Mitteilungsblatt der rechnet man mit einem Park von 79.000 Wagen, österreichischen Einheitsgewerkschaft Der Ge- der Fünfjahrplan wird folglich nur zu 54 Pro­wertschafter" wird eingehend über die Notlage zent erfüllt werden; an Stelle von 35.000 Auto­der Heimarbeiter berichtet. G3 heißt in diesen bussen rechnet man mit einem Bestand von nur Ausführungen, daß die Gewerbeinspektorate zu- 8000 Autobussen, der Plan wird nur zu 22 Pro­geben müssen, daß die Lage in der Heimarbeit zent eingehalten werden. Die Produktion von zum überwiegenden Teil trostlos genannt werden Lastkraftwagen wird hingegen ihren Plan um 30 muß. Die Löhne werden als wahre Hungerlöhne Prozent überschreiten; nach dem Fünfjahrplan bezeichnet. Fälle, in denen die Heimarbeiter trok war ein Autopart von 373.000 Lastwagen vor­angestrengtester Arbeit nur einen Stundenlohn gesehen, der tatsächliche Bestand wird 483.000 von 8 bis 10 Groschen( 40 bis 50 Seller) erhal- ausmachen. In den Vereinigten Staaten gab es ten, sind nicht selten. Vorhandene Lohnjazungen Ende 1936 24 Millionen Personenwagen und werden in den wenigsten Fällen eingehalten, eine 120.000 Autobusse. Unterbietung oft bis zur Hälfte ist die Regel. In der Wirtwarenbranche hat sich ein geregelter Ver­dienſt schon fast überlebt. Es gibt eine große An­zahl von Unternehmern, die nurmehr mit Pro­bearbeitern" talkulieren. Für diese Probearbeiten wird fein Lohn gezahlt und vielfach trotz Brauch barkeit der Probearbeit der nächste Bedarf mit neuen Arbeitskräften und hier selbstverständlich wiederum nach dem Probesystem gedeckt. handelt sich bei diesen Ausführungen um ein amt liches Organ, das in einer Auflage von rund 400.000 den Mitgliedern des Gewerkschafts­bundes der Arbeiter und Angestellten zugeteilt

wird.

Es

Niefige Industriegewinne in den USA . Nach Berichten von 250 führenden Industrie- und Handelsgesellschaften betrugen die Nettogewinne

Brasiliens Baumwollausfuhr stark über Vorjahr. Die Baumwollausfuhr Brasiliens ist im ersten Halbjahre auf 105.589 Tonnen gestic­gen, gegen nur 73.021 Tonnen im Vorjahre. Größte Abnehmer waren heuer Deutschland , Großbritannien , Japan und Italien . Nach tiche­choslowakischen Statistiken hat sich die Einfuhr von Brasilbaumwolle in den ersten sieben Mo­naten auf 31,2 Millionen Kč erhöht, gegen nur 2,5 Millionen in der gleichen Vorjahrszeit.

Italiens Kunstseidengewebe- Ausfuhr ver­vierfacht. Die Ausfuhr italienischer Kunstseiden­gewebe hat heuer einen raschen Aufschwung er= fahren. Der Export im ersten Halbjahre schnellte auf 1,8 Millionen Kilogramm empor gegen 0,4 Millionen im Vorjahre und 1,3 Millionen Kilo­gramm im Vorsanktionsjahr 1934.

Die ,, Unabhängigkeit“ der Gerichte in Deutschland

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Als gegen den Nazi- Rechtsanwalt von dritter Seite bei der Anwaltskammer eine weitere Diszipli narſtrafanzeige einging, es war die dritte, wurde gegen ihn ein Verfahren eröffnet, wichtige Dinge wurden aber vom Staatsanwalt nicht protokolliert, sondern nur zur Kenntnis" genommen."

Ein jüdischer Rechtsanwalt, Kriegsteilnehmer. mit einem glänzenden Leumund, den ich als Zeugen benannte, galt nichts, im Gegenteil. Seine Benen= nung wurde für mich belastend angesehen, weil sich aus seiner Aussage ergab, daß ich mit ihm, also in Judenkreisen, verkehrt hatte.

Ein aus dem Dritten Reich emigrierter, polis tisch ganz farbloser Mann, der nur das Unglüd hatte, aus privaten Gründen denunziert zu wer­den, schildert im folgenden den Eindruck, den er während seiner Haft und seines Prozesses von der deutschen Justiz erhielt. Die Erfahrungen, die er gemacht hat, sind verglichen mit tausenden anderen eigentlich harmlos und der Fall ist nur deshalb bezeichnend, weil die Person des Mannes, der in seiner Einfalt so­gar an Frank II appellierte, den Beweis dafür er­bringt, daß im Dritten Reich nicht etwa nur poli­tischer Terror herrscht, sondern daß auch un politische Menschen in das Rädertverk Eine wichtige Eingabe ließ der Staatsanwalt einer forrupten und versauten Parteimaschinerie geraten fönnen. Die Tatsache, daß der Mann nicht zu meinen Aften nehmen und als ich auf die oder seine Freunde mit Frank forrespondieren Aftenunterdrückung hinwies, beauftragte er seinen fonnten, spricht deutlich genug dafür, daß es sich Urkundsbeamten, gegen mich eine Untersuchung" da um feinen Marristen" gehandelt hat. durchzuführen, die nur darin bestand, mich einzu Das Erstaunen, das der Arme über die Versens schüchtern. Neun Monate lang wurde ich in Unter­chung der deutschen Justiz empfindet, ist einfach suchungshaft in einer vichischen Weise seelisch gequält, rührend und gerade darum ist das Dokument von weil ich um meine Freiheit kämpfte und gegen die Interesse( den Brief aus dem Amte des Herrn übelsten Methoden dieser Justiz. Frant haben wir im Original gesehen).

Als ich am 5. Feber 1986 verhaftet worden war, diente ein nationalsozialistischer Anwalt als Be­lastungszeuge. Am nächsten Tage ergab sich aber die völlige Saltlosigkeit seiner Denunziation. Nun mehr suchte man aber einfach neue Gründe und es erfolgte feine Enthaftung.

Als ich das Attest eines jüdischen Arztes beis bringen konnte, erklärte man mir:„ Das gilt nichts, das stammt doch von einem Judenschwein. Warum haben Sie denn in diesen Kreisen verkehrt?" Da­gegen erklärte sich das Gericht für zuständig, fogar ein ärztliches Urteil" abzugeben.

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Als ich meinem Anwalt, der mich tröstete, meine Sorgen erzählte, erklärte er mir:" Das geht Ihnen nicht allein so, merken Sie denn nicht, daß

man Sie verurteilen will?"

Ein jüdischer Geschäftsmann, den ein arischer

Dieser Nazi- Antvalt besaß aber- wie so oft­einen sehr üblen Leumund. Er verkehrte in Inter­weltafreisen, in denen er als Rechtsanwalt mit dem ,, Rozjungengesicht" bzw. mit dem Dummen- Jun­gen- Gesicht" bekannt ist. Kollegen erzählen von ihm, Da Darlehensgeschäft zeigt eine allmähliche daß er als Jurist bedenkliche Dinge made. Ein Be- Konkurrent einfach der Rassenschande bezichtet hatte Belebung. Der Darlehensstand Ende 1936 von trugsversuch, den er als Synditus einer größeren und der sogleich in Haft genommen- mit Recht rund 3280 Mililonen entspricht 67.71 Prozent Firma früher begangen hatte, war in guter Erinne- auf seine Freisprechung hoffte, wurde in der Weise des Einlagenstandes. Den größten Posten davon rung. Seine eigene Ehefrau ging zu einem Kollegen gequält, daß man immer wieder seine Hauptvers bilden die Hypothekardarlehen in mündelſicherer und klagte dort ihre Not, daß ihr Mann so viel auf handlung absetzte. Nach einjähriger Untersuchungs­Rangordnung mit 2575 Millionen; die Kommu- dem Kerbholze hate, daß sie ihn kaputt machen haft war sein Termin schon viermal abgesezt worden Mitteilungen aus dem Publikum. naldarlehen betragen 765 und die staatsgaran- tönne, gleichzeitig erbat sie eine Rechtsausfunft wegen und er war dem seelischen Zusammenbruch nahe. tierten Baudarlehen 99 Millionen Kronen. Den der Rückgabe von Geschenken. Was sich alle Füße wünschen- find weiche, woh- stärksten Abbau während der Krise haben die Dars Alles das fonnte unter Beweis gestellt werden, lige Sausschuhe. Selbstverständlich erst nach getaner lehen in laufender Rechnung( jest 313 Millio- aber alle diese Beweisanträge wurden abgelehnt, weil Tagesarbeit wenn sie abgespannt und ermüdet nen) und die Wechſeldarlehen( jekt 51 Millio es ein nationalsozialistischer Rechtsanwalt war und neue Kräfte für den nächsten Tag sammeln sollen. nen) erfahren. In mündelsicheren Wertpapieren meine Verurteilung herbeigeführt werden sollte. Bata bringt in allen Verkaufsstellen eine große Aus- find rund 1150 Millionen( 20 Prozent) ange= Während des Verfahrens schivor er einen <-B. Tegt. Die übrigen Vermögensbestände seben sich meineid, beging falsche Anschuldigungen und Füße find bankbar! Für die Kleinste Aufmert- aus Barbeständen und Bankguthaben im Gesamt: Prozeßbetrügereien, ohne daß er zur Rechenschaft ge­famkeit rebanchieren sie sich mit einer größeren Lei- betrage von 609 Millionen, sowie aus Liegen- 3ogen wurde, benn fie ergaben sich aus den Atten. ftungsfähigkeit. Sie vergessen es nicht, wenn man sie schaften und rückständigen Rinsen( die um zehn om Abend nach getaner Arbeit, von den schweren auf 166 Millionen zurüdgegangen find) au­Straßenschuhen befreit und sie in weichen, warmen fammen. und leichten Bata- Schuhen verwöhnt. Jede Batas Berkaufsstelle bringt eine große Auswahl neuer Hausschuhe. <-0.

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wahl neuer Hausschuhe.

Große Leistungen

Der Staatsanwalt war früher im Revu­

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Als Herrn Reichsminister Dr. Frank von drits ter Seite geschrieben wurde mit der Bitte, sich doch einmal die Aften kommen zu laſſen, denn auf ein Sahr Gefängnis lautete das Urteil und die Unter­suchungshaft war nur mit wenigen Wochen ange rechnet worden, erhielt ich folgenden Bescheid: Reichsminister Berlin W 9, den 19.11. 36. Dr. Hans Frant Leipziger Plaz 15 Ministeramt Fernsprecher: Sammelnummer A 2 Flora 1663 Im Hinblick auf die Unabhängigkeit der Gerichte und im Interesse der Rechtssicher­heit fönnen gerichtliche Entscheidungen auf ihren Inhalt hin nicht von Aufsichts wegen geprüft werden.

Nr. 1a 1303/36

Herr Reichsminister Dr. Frank ist daher nicht in der Lage, in Ihrer Angelegenheit etwas zu veranlassen.

Im Auftrage

blikanischen Richterbund organisiert gewesen. 1938 80g er fanell die braune Amtsivalteruniform an, nahm eine Sammelbüchse, ließ sich photographieren und fchidte fein Bild an den„ Völkischen Beobachter", ber es mit Behagen veröffentlichte. Jest war er ein des Bekleidungsarbeiterverbandes Solbaten, Bolisiften, Briefträger und alle wirklicher Nationalsozialist geworden, er hatte die Männer, die den ganzen Tag auf den Füßen fein In den letzten Monaten dieses Jahres allein Konjunktur erkannt. Monatelang verschleppte er 1. Als ich im Untersuchungs­müffen, wissen sich wenn man en es zu fcäben, was es bedeutet, hat der Verband der Bekleidungsarbeiter Reichen meine Strafanzeigen. Arbeit abends in weiche, berg seinen in Lohnfämpfen stehenden Mitglies gefängnis Papier für eine Dienstaufsichtsbeschtverde Unterschrift( unleserlich). Leichte, wohlige Hausschuhe fährt und den Füßen eine dern 200.000 Kč an Streitunterstüßung ausges forberte, schichte er die Meldung zurück mit der Nic­Sieraus ist flar ersichtlich, was der National­Erholungsmöglichkeit gibt. Sie alle find längst bezahlt. Die immer noch hohe Arbeitslosigkeit in berschrift: Was will der denn schreiben?" Selbst­geisterte Träger von Bata- Schuhen. Bata bringt einigen Zweigen der Bekleidungsindustrie erfors verständlich habe ich niemals dieses erbetene Papier sozialismus unter Rechtssicherheit versteht, nämlich die robe Getvalt. Jüdische Rechtsanwälte, die für foeben in allen Verfaufsstellen seine neue Sausschuh- derte auch heuer wieder außerordentlich große erhalten. Kollektion heraus. Wichtiges Urkundenbelastungsmaterial zu meis einen Klienten ein Darlehen zur Aufrechterhaltung -3. Beträge für die Arbeitslosenunterstüßung. In den Barketten hassen Straßenschuhe! Weil nämlich ersten sechs Monaten flossen den beschäftigungs nen Strafanzeigen ließ er heimlich zu meinen Effet feines Betriebes beschaffen sollten, werden unverzüg jeder Straßenschuh den Bartettenglans vernichtet pfen Mitgliedern des Verbandes eineinhalb Mitten legen. Meine anderen Schrifturkunden beschlag- lich aus dem Anwaltsstande entfernt, weil sie angeb und die Parketten selbst sertrast. Barletten verian lionen Kronen an Unterſtüßung zu. Das sind nahmte er, ließ kein Verzeichnis anfertigen und alle lich nicht standesgemäß" gehandelt haben. Go folgt gen, um lange schön und rein zu bleiben, Füße in Bahlen, die genug über die Leistungen des Vers Shrifturkunden, die geeignet waren, mich zu ents eine Rechtsbeugung der anderen. laften, verbarg weichen Hausschuhen. Diesbezüglich find fie sich mit bandes und die Bedeutung der freien Getpertſchaft urtunden sei ihm nichts bekannt. Als ich im Unter- in allen Auslandsstaaten ihre gerechte Würdigung er und erklärte, von diesen Schrift- Und es ist sehr wichtig, daß diese Schandjustiz den Füßen einig. Denn für dieselben sind Hausschuhe für die Arbeiter aussagen. fuchungsgefängnis meine Empörung darüber zum erfahre. Sudetendeutsche, die in die Hände dieser die größte Erholung und noch dazu, wenn es die Ausbrud brachte, bestrafte mich das Gericht, indem Justiz gelangen, entsinnen sich dann mit Vorliebe, weichen, wohligen, leichten Hausschuhe aus Batas am es kurzerhand die Hauptverhandlung absetzte, um daß sie doch tschechoslowakische Staatsangehörige sind Beuer Stollektion sind. meine Untersuchungshaft zu verlängern. und bitten um Besuch eines Konsularvertreters.

Die Preßburger Donaumeffe wurde Sonntag in feierlicher Weise eröffnet.

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