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famen sie nicht nur, um zu spionieren? Weniger denn je liebt es der Bauer, sich Leute auf den Hof schicken zu lassen, die er nicht kennt und zu denen er kein Vertrauen hat. Es sind Fälle be­kannt, in denen den Helfern aus der Stadt volle Bezahlung angeboten wurde für den Fall, daß sie den Hof sofort wieder verließen. Sie durften jedoch nicht gehen, sie waren so wenig frei wie der Bauer selbst.

Wenn der Bauer die fremden Besucher nicht liebt, so kommt das daher, daß er derer schon zu viele hat. Da kommt ein Molkerei- Sachverstän­diger, der untersucht, wieviel Kühe er im Stall hat, ob die Milchablieferung der Zahl der. Kühe entspricht, ob nicht insgeheim was streng ber­boten ist Butter erzeugt wird und wie groß der Fettgehalt der Milch ist. Ein dritter fommt, nachzusehen, ob die Angaben der sogenannten

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" Hoffarte" der Wirklichkeit entsprechen. Diese fen, in denen der Bauer alles einzutragen hat,

Hoffarte ist ein Dokument mit unzähligen Rubri­

was die Behörde über seine Wirtschaft zu wissen verlangt. Sie dient als Grundlage zu den Vor­schriften, die sie ihn für den Anbau im nächsten Jahre zu machen gedenkt.

Von der Strenge der Ueberwachung macht man sich nicht leicht eine Vorstellung. So ist es ein beliebter Trick der Aufsichtspersonen, daß sie dem Bauern ein Huhn abkaufen, um es an Ort und Stelle abzuschlachten. Finden sie dann im Kropf Körner, so ist der Bauer überführt, gegen das Verbot Brotgetreide verfüttert zu haben.

Das Strafregister für begangene Verfehlun Zucht­

Samstag, 2. Oftober 1937

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Nr. 232

zeigen, was in ihnen stärker ist, der Gehorsam für Städtische Beobachter aus den Reihen der den Fortschritt der lezten beiden Jahrhunderte die Partei oder die Treue zum Beruf. Aehnliches industriellen Arbeiterschaft geben immer wieder ausgemacht haben. Sie brauchen den Menschen als wird sich dann auch in den industriellen Betrieben ihrem Erstaunen Ausdruck darüber, was sich die geistfremdes, entmenschtlichtes Kriegsinstrument, der Großstadt abspielen, too man jetzt schon bei Bauern im Dritten Reich an oppositionellen deshalb setzt Rosenberg dem Widerstand der kon den aktiven Nazis ein deutliches Schwanken zwi- Aeußerungen immer noch leisten dürfen. Sie be- servativen Kräfte in der Wehrmacht die unter rein schen Parteitreue und Klassenbewußtsein erkennen merken dazu aber auch richtig, daß die Bauern kriegstechnischem Gesichtspunkt lockende Perspek­kann. unter allen Regierungssystemen im Kaiser- tive der germanischen Wertlehre" entgegen. Einstweilen tut der Bauer, was er tann, um reich wie in der Republik zu schimpfen gewohnt Aber dieser Widerstand konservativer Kräfte ist sich vom staatlichen Zwang zu drücken, und da er waren, ohne daß von ihnen eine start wirkende vorhanden und nach dem Vortrag von Rosen­nicht allzuviel dazu tun kann, schimpft er. Das Kraft zum Sturze des Systems ausgegangen berg versteht man, warum die Pläne, eine natio­gilt vor allem für die Aelteren, während die Jün- wäre. Auch die Republik wäre an der Unzufrie- nalsozialistische Nationalfirche" zu schaffen, im­geren zu einem nicht geringen Teil noch immer denheit der Bauern nicht zugrundegegangen, wenn mer wieder stecken geblieben sind. Sie können willige Objekte der nazistischen Propaganda sind. sich nicht der Umsturztville der reaktionären Kräfte nicht verwirklicht werden, solange noch im Offi­Aus allen Teilen des Reiches, von den verschieden in der Stadt der Schwerindustrie und des zierstorps der Wehrmacht Widerstände gegen die sten Berichterstattern bringen die Deutschland Mittelstandes mit ihr berbunden hätte. Das spezifisch nationalsozialistische Weltanschauung Berichte" Nachrichten von stürmisch verlaufenen Dritte Reich fühlt sich von der Bauernschaft nicht bestehen. Bauernversammlungen. Diese Versammlungen in demselben Maße bedroht wie von den Indu­werden beileibe nicht von oppositionellen Bauern striearbeitern, es fann aber auch auf dem Lande

einberufen das würde doch keiner wagen

es sind vielmehr die von der Organisation einbe:

rufenen offiziellen Versammlungen, in denen sich

der Grimm der Bauern in elementarer Weise ent­lädt. Es sind Fälle bekannt, in denen der offi­zielle Redner gar nicht zu Worte tam, sondern unberrichteter Sache wieder abziehen mußte. Sie ereigneten sich insbesondere in Bayern und West­ falen , wo von altersher ein trobiges Bauern­geschlecht sitzt und wo der Univille über die Ver­folgung der katholischen Kirche sich mit dem Aerger über die staatliche Ztvangswirtschaft zu einem explosiven Gemisch verbindet.

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nicht in demselben Maße jede Aeußerung fontrols Tieren wie in der Stadt, wo selbst die Wände Ohren haben. Darum ist der politische Polizei druck auf dem Lande weniger stark- wofür dann freilich der Druck der Zwangsivirtschaft desto stär­fer ist.

Alles in allem: das deutsche Dorf hat in den lezten vier Jahren sein Gesicht geändert. Einst sah man Hakenkreuzfahnen auf allen Dächern. Jetzt wehen sie in vielen Gegenden nur noch auf öffentlichen Gebäuden. Das Torf wird Hitler nicht stürzen, aber es wird ihn auch nicht halten,

wenn er fällt.

gen beginnt mit Geldstrafen und endet mit gute Ein Geheimvortrag Alfred Rosenbergs

haus. Dazwischen liegt, nicht weniger gefürchtet, das Konzentrationslager und die Vertreibung von Hof und Haus. Vor diesem Schicksal sind auch die Erbhofbauern nicht geschüßt, die nach nazistischer Gesetzgebung wie die Fideikommißbejißer der alten Zeit auf unteilbarer und unbeleihbarer Scholle jizen.

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Wieder eine Enthüllung durch den ,, Neuen Vorwärts"

Angriffe

auf das Getreidemonopol

Das Právo Lidu" enthält an leitender Stelle einen Artikel, dessen Verfasser sich in schar= fer Weise gegen das Getreidemonopol wendet. Es wird da angeführt, daß die Konsumenten in den letzten Jahren mit verdorbenem Mehl gefüttert werden, weil in das Getreide solche Ware gemischt wird, welche durch unachtsames Lagern verdorben ist. Der Leichtsinn bei der Getreidelagerung hat eine Höhe erreicht, daß das Getreide nicht nur dumpfig ist, sondern daß es vom Mehlwurm derart verseucht ist, daß sich dies zu einer er isten Gefahr entwickelt. Der Mehlwurm vermehrt sehr rasch und eine vom Mehlwurm durchsetzte Sendung ge= nügt, damit in kurzer Zeit das ganze Lagerhaus davon berunreinigt ist. Es wird bald kein Lager­haus in der Republik geben, welches nicht vom Der Neue Vorwärts" brachte in der Vor-| senbergs ist werbend, sie enthüllt zugleich, daß die Mehlwurm Heimgesucht ist. Die Angelegenheit woche eine auffehenerregende Enthüllung: er NSDAP diese unsichtbare zweite Partei fürchtet. geht auch die Eisenbahnverwaltung an, denn schon veröffentlichte einen Geheimvortrag. den Rosenberg hat offen vor den Offizieren von den heute sind die Waggons, die zum Transport von der Gestapo - Chef Himmler vor Reichstoehr­offizieren gehalten hat. Der Vortrag Himmlers Vorwürfen gesprochen, die an die NSDAP her- Getreide benügt werden, von diesem Wurm ver= In der ersten Zeit galt es wohl vielen als enthüllt die braune Mord- und Zerrorpragis. angetragen werden. Seine Ausführungen lassen unreinigt, so daß auch andere Waren, die in die­eine Rangerhöhung, wenn sie in den Stand von Nun veröffentlicht der Neue Boriväris" wieder erkennen, welches die Hauptangriffspunkte der sen Waggons befördert werden, angesteckt werden. Erbhofbauern erhoben wurden. Bald aber stell­einen Geheimborirag." Diesmal handelt es sich tonservativen Kräfte sind: der Kirchen Der Getreidemonopolgesellschaft ist das wohl be­ten sich die Schattenseiten heraus. Da der Erb­um Ausführungen Alfred Rosenbergs tampf, die nationalsozialistische Rassen kannt und sie hat daher in die Abnahmeverträge hofbauer seinen Grundbesitz: ungeteilt dem näch vor den Führern der Wehrmacht . Rosenberg lie Lehre, und der Sterilisierungseine Klausel eingefügt, daß das Vorkommen von sten Erben in der Regel dem ältesten Sohn fert die sozusagen ideologische Untermauerung wahn. Mehlwürmern bis zu zwei Prozent kein Grund hinterlassen muß, gehen die Nachgeborenen leer für die Praris des Gestapo - Chefs. In einer In der Kirchenfrage hat Rosenberg breit zur Verweigerung der Annahme der Ware ist. aus und sind für gute Eltern der Gegenstand ausführlichen und ausgezeichneten Besprechung diskutiert. Er hat Dinter ebenso gut abgeschüttelt Der Artikelschreiber des Právo Lidu" macht sich schiverer Sorge. Auch mit Geld können sie nicht des Rosenberg- Vortrages schreibt der..Neue wie Ludendorff oder die Wodananbeter oder die darüber lustig, daß nach dieser Klausel in jedem abgefunden werden, da der Erbhof nicht mit Hypo­rabiatesten der deutschen Christen. Andererseits Waggon zwei Meterzentner Mehlwürmer sein thefen belastet werden darf. Und wenn keine Der Vortrag Rosenbergs enthüllt weiterhin Hypotheken aufgenommen werden dürfen, woher einen wesentlichen innen politischen hält er daran fest, daß die kommende Generation fönnen, ohne daß der Bezieher die Ware ablehnen Lefommt der Erbhofbauer dann Kredit? So sind Tatbestand. Der Reichsleiter Rosenberg hat bon der NSDAP im Geiſte des auf den Krieg ge- fann. In der Getreidegesellschaft muß man, so zahlreiche neue Probleme entstanden, zu deren den Führern der Wehrmacht gegenüber eine Hal- richteten alldeutschen Materialismus erzogen wer- schließt der Artikel, mit eisernem Besen austehren. Lösung ein ganzes System frummer Wege erfun- tung eingenommen, wie sie ein Minister eines den müsse, damit nicht ,, über die Hintertreppe von Kultur, Philosophie Der Präsident der Republik empfing am parlamentarisch regierten Landes einem Parla­und Weltanschauung die alten Mächte, die ganz Freitag den französischen Gesandten de 2a= Wie jede Not macht auch die Not der Unter- ment gegenüber einnehmen würde, in dem eine naturgemäß politisch heute keine Revolution mehr croig, ferner den Gesandten beim Vatikan drückung erfinderisch, auf diesem wie auf allen starte Opposition sich der Regierung madsen können, in das neugebaute Haus ein- Radimský und schließlich die französische anderen Gebieten. Trop aller Strafandrohungen entgegenstellt. Er hat nicht nur gelehrt, sondern er treten." Journalistin Alice La Mazière . gibt es geheime Vorräte, wird heimlich in der hat debattiert, begründet und vor allem bertei Nacht gemolken und gebuttert. Auffallend häufig digt. Aufbau und Inhalt seiner Rede lassen er­Der Budgetausschuß des Landes Böhmen fommt es jetzt vor, daß sich ein Ochse oder eine fennen, welche geheime zweite Partei nis, daß sich das braune System für bedroht hält, berhandelte gestern den Landesvoranschlag für Kuh ein Bein bricht. Dann dürfen sie nämlich die NSDAP in der Wehrmacht zu erkennen wenn die Elemente der europäischen 1938. Den Bericht darüber erstattete Landes­sofort im Bauernhof geschlachtet werden, was sonst glaubt. Die NSDAP nimmt an, daß alle tonu Itur an die deutsche Jugend herangebracht ausschußbeisiber tubist a. Von deutscher Seite streng berboten ist. Würde alles bestraft, was fervativen Kräfte, alle jenen Kreise ,,, die werden. Es ist keineswegs nur der Einfluß sprachen Ritter( Christlichsozialer), Dr. Kis. gegen die Vorschriften gesündigt wird, so würden das kulturelle, geistige, weltanschauliche und reli- demokratischer und liberaler und linger( Sd) und Dr. Strauß. Der Vor­die Gefängnisse und Konzentrationslager längst giöse Leben des deutschen Voltes bestimmten", sich sozialistischer Ideen, den die Macht anschlag wurde angenommen und wird nunmehr nicht mehr ausreichen. Aber es wird nicht alles in den Schuß der Wehrmacht geflüchtet haben, haber der NSDAP fürchten. Sie wissen, daß es dem Plenum der Landesvertretung am 11. Ofto­bestraft, teils weil man die Bauern nicht zum und hier eine Vertretung finden, die von der für ihre Lehre wie für ihr politisches System ber vorgelegt werden, äußersten treiben will, teils aber auch, weil die NSDAP und ihrem Führer nicht übergangen schon verderblich sein würde, wenn die kommen- Der parlamentarische Sparausschuß verhan­Aufsichtspersonen zumeist selber wirtschaftende werden kann. Die Worte, die Rosenberg gegen den Generationen sich nach christlicher oder delte Freitag das Budget des Präsidenten der Repu­Bauern sind. Sie leiden unter denselben Zustän- über diesen fonservativen Kräften angewendet allgemein humanitären Ideen blik und der Kanzlei des Präsidenten der Republik, den wie die anderen und sind nicht selten bereit, hat sei es auch in der kon= ferner des Ministerrats- Präsidiums, des Statistischen eine tiefe Verbeugung nach der anderen orientieren würden ein Auge zuzudrücken, obwohl sie meist diszipli- heben sich merklich ab von jenen Tönen, die die servativsten Ausprägung. Was sie brauchen, Staatsamtes, der Aemter der Minister ohne Por­nierte Nazis und SS- Leute sind. Kommt ein Goebbelsche Radaupropaganda von Zeit zu Zeit ist der roheste biologische Materialismus, die Ver- tefeuille und das Budget des Obersten Rechnungs­mal eine Stunde der Entscheidung, so wird sich gegen ,, die Reaktion" anschlägt. Die Sprache Ro- leugnung aller der großen geistigen Werte, die kontrollamtes.

den worden ist.

PAUL HARRISON:

36

Garantiert echt!

EINE GESCHICHTE VON BILDERN UND ANTIQUITÄTEN

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Copyright by Saturn Verlag 1935

Tja, wir schlagen Ihnen also vor, die bei den bezeichneten Gegenstände auszuscheiden und von der geforderten Gesamt- Summe einen Bau­schalnachlaß von zehn Prozent zu gewähren. Was sagen Sie dazu?"

Valerian lächelte. Starr und wortlos. Nun ja", sagte Professor Mysenius, ich begreife, daß Sie das erschreckt. Ich will Sie also gar nicht drängen. Sie können uns die Antwort auch morgen Abend bringen."

Nein, nein", murmelte Valerian schnell und schwach, das Hinausschieben hat ja keinen Sinn. Ich möchte das am liebsten gleich erledigen."

Ja", meinte Professor Mysenius erstaunt, Sie werden doch wohl zuerst den Besizer fragen müssen."

" Das kann ja gleich geschehen. Und wie stellen Sie sich, Herr Professor, die Bezahlung bor ?"

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Vorwärts" u. a.:

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In diesem Ausspruch liegt das Eingeständ

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Freude habe. Es ist mir rätselhaft, daß ein Mensch, der Kunstgeschichtler sein will und sich Mambre de L'Institut nennt, so gar kein Ver­ständnis für Literatur hat".

Gewiß", erwiderte Valerian ,,, gewiß Ma­demoiselle, dess' können Sie versichert sein. Die Angelegenheit ist erledigt".

längere Zeit, ehe er ihn auffeßte. Valerian ver-| lerian mit allen Zeichen freudigen respektvollen folgte alle diese Bewegungen mit höflichen Augen, Wiedererkennens. in denen nichts von seinen tieferen Wünschen zu ,, Sie sind falsch verbunden, entschuldigen Sie lesen war. Diese tieferen Wünsche waren Mord sich wenigstens!" schrie darauf der Mann im Te­und Blut. Sie tamen aus Seelenabgründen, in lephon und hängte ab. " Ja", sagte Valerian ,,, das hat auch den denen der Mensch den Nebenmenschen ohne Um- ,, Bitte tausendmal um Verzeihung, daß ich Vorteil, daß nun endlich die Sache erledigt ist". schweife für ein Nichts mit der Hacke erschlägt, störe, Mademoiselle", sagte Valerian, aber ich ,, Welche Sache ist erledigt?" fragte Ka­ fein Gehirn herausreißt und verspeist. In die bin nun in der Lage, die Sache endlich zum Ab- didja", glaubst du vielleicht, daß ich mich von sem Fall richtete sich der Appetit des Ur- Valerian schluß zu bringen. Ja. Eben, eben Die meinen Neigungen abbringen lasse?" auf das Scheckformular, das der greise Tropf so Schuld an der Verzögerung lag freilich nicht an umständlich hütete. mir. Ich habe also ein Offert. Der Käufer läßt Das wäre der Scheck", sagte Professor My zwei Stücke zurück und bietet zehn Prozent we fenius endlich, er ist auf das Banthaus Villon& niger, als wir gefordert haben. Wie? Freilich Bardet in Paris ausgestellt. Wenn Sie wirklich sehr ungünstig, aber bei diesen Zeiten... Ja! gleich jetzt sich mit dem Besizer einigen fönnen, Das Anbot ist bindend und das Geld liegt bereit. besteht ja kein Anstand, die Summe in den Scheck Wie? Ja. Aha... oh das ist aber ein ist morgen Vormittag bestimmt in Ihren Händen". einzuseßen und... tja, dann würde ich den glücklicher Zufall, dann rufe ich in fünf Minuten Schmuck gleich mitnehmen. Aber es eilt ja doch wieder an. Danke sehr... Er ist bei ihr", flüsterte er Professor Mysenius zu, während er die Man erledigt so etwas am besten gleich. Ich Muschel niederlegte, die betreffende Persönlich­werde mein Möglichstes tun", hauchte Valerian teit ist dort". und schwankte zum Telephon. Ohne recht hinzu- Fünf Minuten vergingen. Professor My­sehen, drehte er die Wahlscheibe. Professor My- ſenius schien erregt. In dem Augenblick, in dem fenius nahm Plas. Valerian wartete. Jest mel- Valerian aufstand, um ans Telephon zu treten, dete sich jemand im Telephon. erscholl ein Signal. Valerian fuhr zurück und starrte den Apparat erschrocken an.

nicht."

" Kann ich Mademoiselle Pletschnifoff- Ba­cowsta sprechen?" fragte Valerian.

" Wen bitte?" erwiderte eine männliche Stimme. Hier spricht Apotheker Maldieu, Rue Maubeuge.

höflich.

"

" Ja, ich werde warten", erwiderte Valerian Sie bekommen einen Scheckt auf ein be= Wen wollen Sie, bitte, sprechen?" stimmtes Bankhaus in Paris . Das ist nun ganz ,, Nein, nein, ich warte schon." einfach", meinte Professor Mysenius und griff in " Ja, zum Teufel, auf wen wollen Sie denn die Brusttasche. Valerian trat so rasch herzu, daß Professor Mysenius unwillkürlich einen Schritt warten? Hier spricht Apotheker Maldieu, Rue zurückwich. Den Tiefen der Brusttasche entstieg Maubeuge ." ein riesenhaftes Portefeuille. Ihm entnahm Pro­feffor Mysenius ein fleines Schedformular, Dann griff er in die Westentasche und förderte nach eini- im gem Suchen einen Kneifer zutage. Er puzte ihn

Valerian gab keine Antwort.

,, Die Dame ruft selbst an", sagte Professor Mysenius, das ist ein gutes Zeichen". Valerian hob ab.

,, Bist du's?" fragte die Stimme Kadidjas", ich habe schon einmal angerufen, es war bejezt". Bonjour, Mademoiselle", unterbrach Vas lerian liebenswürdig.

,, Bonjour, Monsieur", antwortete Kadidja bergnügt ,,, weißt du, Monsieur, der Vortrag Va­lérys war herrlich. Die Matinée ist gerade aus. Er spricht hinreißend".

Valerian.

,, Da irrst du dich", schrie Kadidja ,,, da irrst du dich gewaltig!" ,, Nein, nein", erklärte Valerian ,,, das Geld ,, Was?" erscholl es aus dem Telephon. ,, Va­Terian! Bist du verrückt geworden?" ,, Morgen Vormittag zuversichtlich", bestätigte Ich verstehe solche Wize nicht", rief Sta­didja weinerlich, ich komme bald nach Hause". ,, Bonjour, Mademoiselle", sagte Valerian höflich und korrekt. ,, Valerian!" flang es verzweifelt aus dem Telephon. Aber Valerian hatte abgehängt und trat lächelnd zu Professor Mysenius.

"

"

,, Jch gratuliere", sagte er, der Schmuck gehört Ihnen". ,, Tja, das ist ja gut gegangen", entgegnete Professor Mysenius. Da werden wir nun die entsprechende Summe ins Formular es iſt nämlich, wie man mich belehrt hat, ein Blanfo scheck einsehen. Wieviel macht es denn aus?" Er rechnete einige Minuten.

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,, Tja", sagte er dann aufschauend ,,, das ist ,, Also, das ist erfreulich", erwiderte Vale- ja immerhin ein mächtiges Stück Geld. Ich bin tian ,,, da bin ich Ihnen sehr zu Dank bernur zufrieden, daß es in die richtigen Hände, Das ist doch unglaublich", rief die Stimme pflichtet". kommt. Der hohe Herr... tja, ein trauriges Telephon, soll das ein schlechter Wiß sein?" ,, Red kein Blödsinn", rief Kadidja ,,, und Los. ,, Bonjour, Mademoiselle", entgegnete Va- Imach dich nicht immer über alles lustig, woran ich

( Fortsetzung folgt.)