Nr. 247Mittwoch, 20. Oktober 1937Sette S,—ii./Kleinlaute Wahlprognose für die SdPTn„TePlitz-'S ch ö n a u e r tun- HerrnKonrad Henleins getreuester) Anzeiger" beschäftigte sich am Sonntag in einem Leitartikel,der allerhand zu denken gibt, mit den bevorstehenden Gemeindewahlen. Die SdP wird weder vondem Ton dieses Artikels noch von den leisen Anspielungen begeistert sein, die da das TeplitzerBürgerblatt, trotz allem völkischen Hoffen, imHinblick auf den vermutlichen Ausfall der Ge-meindewahlen macht. Man höre nur:»Das Rärselratenumden Pol der Ereignisse, die SdP, ist sehr groß. DieRutha-Mine flog zur Freude der Gegnerrechtzeitig auf und wird, obzwar das Eingreifenin ein schwebendes Verfahren verboten ist, denHauptstoff der gegnerischen Wahlagitation bilden.Bröckeln nun in dem einen oder anderen Orteeinige Stimmen ab, so werden sich diese Gegnerfreuen und in Riesenlettern die»Niederlageder SdP" bekanntmachen, wahrscheinlich aberzu bemerken vergessen, daß zwischen Parlamentsund Gemeindewahlen immerhin ein Unter-s ch i e d zu machen ist, weil bei ersteren ausschließlich die politischen Stimmungen, bei letzteren aberleplltt-LchvnauDi« heutige„Prager Presse" bespricht anleitender Stelle die sonntägigen Vorfälle inTeplitz-Schönau und bemerkt dazu:Die unmittelbaren Gründe, warum diesalles von der Henlein-Partei inszeniert wuvde,sind für jeden, der die Verhältnisse und Ereignisse der letzten Zeit innerhalb der Sudetendeutschen Partei kennt, nicht schwer zu erkennen. Derneue Propagandafeldzug soll jene Affäre in Vergessenheit geraten lasten, die die Partei KonradHenleins soeben moralisch so schwer betroffen hat.Die aufgeregten Protestaktionen, denen diereichsdeutsche Presse sekundiert, sollen den FallRutha vergessen machen, der unter den Anhängern Henleins stärksten Widerhall gefundenhat...Ein zweiter Grund ist in den Erfahrungenzu suchen, die Konrad Henlein soeben aus London mit nach Hause gebracht hat. Er hatte diesmal in London Gelegenheit, sich davon zu Kber-zeugen, daß das Interesse der Engländer für diePropaganda einzelner Vertreter der Deutsche«in der Tschechoslowakei erheblich nachgelassen hat,seit eben diese Propaganda die Engländer veranlaßte, sich selbst von der Richtigkeit der gegen dieTschechoslowakei erhobenen Borwürfe zu überzeugen. Dieser persönliche Augenschein konntekein anderes Ergebnis haben, als daß das Vertrauen in die von Henlein und seinen Vertreternauf internationalem Boden vorgeb^achte Argumente einen schweren Stoß erhiett.Die Hilfe, die Henlein von reichsdeutscherSeite in dieser Kampagne zuteil wird, kann ebenkeine Erfolge bringen. Im Gegenteil: Sie mußund wird die Aufmerksamkeit des Auslandes erneut Hervorrufen und daS Mißtrauen gegen dieHenlein-Bewegung stärken. Im übrigen stellt dietschechoslowakische Oeffentlichkeit fest, daß diejetzigen Angriffe nicht die erste Attacke in demPropagandafeldzug sind, der seit einiger Zeit gegen die Tschechoslowakei geführt wird. Sieerinnert sich an die»sowsetruffischen Flugplätze",an den Wiener Himmelsschreiber, an den FallWeigel und die Ferienkindevaktion des Bundesder Deutschen, sie hat die Vehemenz nicht vergessen, mit der ihr die Rolle eines„Vorpostensdes Bolschewismus" und ihre eigene„fortschreitende Bolschewisierunq" anaedichtet worden ist.Und sie stellt, wenn sie sich all dieser Attacken erinnert, fest, daß Ruhe und Besonnenheit— dies«Vorzüge ihrer demokratischen Struktur— stetsdie einzigen Waffen waren, mit denen sie alldiese Attacken abgeschlagen und in Niederlagenderer verwandelt hat, von denen sie ausgingen.Schwaches Echo des TeplifcerRummels in LondonLondon, lEigenbericht.) Mit den TeplitzerVorfällen beschäftigt sich in einem Prager Son-Verzweifelte finanzielleAnstrengungen Italiensvielfach örtliche Interessen und Strömungen zumAusdrucke kommen. Vielleicht würde auch einegeschäftige Propaganda Befriedigung darin erblicken, der Welt vom.Miedergang derSdP" von ihrer nunmehrigen Bedeutungslosigkeit berichten zu können, umihren Auslandseinfluß zu parallelisieren und nachsolchem Geschehen weiter Wahlen als überflüssighinstellen..."Also statt der sonst auf Vorschuß losgelassenen Siegesfanfaren— Rätselraten I Und so einbißchen Angstschlottern wegen der Auswirkungender Rutha-Geschichte, die gewisse Herren zwingt,auf die Wahrscheinlichkeit des Abbröckelns der Stimmen vorzubereitenund übrigens auch gleich eine tröstliche Ausredebereitzustellen: Gemeindewahlen seienschließlich keine ausgesprochen politischeWahlen...Der Wind, der aus diesem Loche pfeift, dünktuns herzerfrischend! Unsere Vertrauensmännerwerden ihn gewiß zu nützen verstehen und derBevölkerung das„Rätselraten", erleichtern!derbericht der„Daily Telegraph", derkürzlich das Interview mit Henlein brachte. Ergibt die amtliche Darstellung und einige Klagender SdP wieder und bemerkt nur, daß der BriefHenleins an den Präsidenten wegen seines drohenden Tones beschlagnahmt werden mußte.„Gelder der Partei zurAustragung rein kriminellerAngelegenheiten**Der„Aufbruch" gibt dem Befremden darüber Ausdruck,-aß die SdP einen„neutralen" Anwalt mit der Vertretung Ruthasbeauftragt hat.„Es wäre vielmehr"— so schreibt der„Aufbruch"—:„richtig gewesen, es Herrn Ruthaselbst zu überlassen, einen Rechtsanwaltzu finden und- zu bezahlen, der seine Verteidigungübernimmt, während sich die Partei darauf beschränken konnte, lediglich politischen Verleumdungen entgegenzutreten, denen sie in diesem Zusammenhang ausgesetzt ist. Gelder der ParteiDürfen nur wieder für die Gesamtheit, nicht aberzur Austragung rein krimineller Angelegenheitenverwendet werden."An anderer Stelle schreibt der„Aufbruch":„Die Zahl der Verhafteten und der Verhöre,die im Zusammenhang mit der Festnahme HeinzRuthas durchgeführt wurden, hat in den breitestenKreisen unserer Volksgruppe eine schwere Unruhe, teilweise sogar Bestürzung ausgelöst.Sollte sich der schwere Verdacht bestätigen— undes ist vorzeitig, Schlüsse zu ziehen—, dann wäredies ein bedenkliches Krisenzeichrn für den Verfall unserer Volksmoral."Mehr Respektvor der deutschen SpracheDas Pressedepartement des Ministerratspräsidiums schickt uns auf unseren Artikel„MehrRespekt vor der deutschen Sprache", erschienen inder Ausgabe unseres Blattes vom 11. September1937, folgende Äeußerung:„Das Presseoepartement des MinisterratSpräsi-diumS teilt Ihnen mit, daß sich die Direktion desEechoslovakischen Pressebureaus in ihrer Sprachenpraxis an die Bestimmungen des 8 4 des Ges. vom14. April 1920, Z. 266 SdGuV. hält und in ihrenMeldungen die in dem„Administrativni lexikonobct"(Administratives Gemeinde-Lexikon), heraus-gegeben vom Statistischen Staatsamt, angeführtenamtlichen Bezeichnungen von Städten, Gemeindenund Ortschaften gebraucht. Wo in diesem Lexikonzwei Bezeichnungen— eine iechische und deutsche—angeführt find, gebraucht das EPB in seinen iechi«scheu Meldungen den iechischen, in den deutschen Meldungen den deutschen Ortsnamen, da beide Namenim Sinne des zitierten Gesetzes amtliche Bezeichnungen find. Da also die Praxis des EPB den zustän-tvahllos zu verteilen, das kann niemand verlangen. Es geht darum, daß die armen Teufel auchin den Genuß dieser staatlichen Hilfe kommen, dievon den Bezirkssozialkommissionen anerkanntwurden. Das ist aber leider oft nicht der Fall,denn die Zuweisungen von Lebensmittelkartenund damit auch Brotkarten, sind häufig kleinerals die geforderte Summe. Die Folge ist danndie Ausscheidung von Arbeitslosen, was immerwieder in den betroffenen Gemeinden und Bezirken große Bewegungen auslöst. Das war inder letzten Zeit häufig in den Bezirken Komotauund Saaz der Fall. Für die Zeit vom 22. Augustbis 25. September hat z. B. der Bezirk SaazFür 278 verheiratete und 210 ledige Arbeitslose87.800 Kö gefordert, aber nur 24.000 Kö erhalten. Für die Zeit vom 27. September bis 31.Oktober wurden 37.700 ttä angefordert, aber nur10.000 Kc überwiesen. Nachdem Saaz ein Landbezirk ist, sind während der Sommerzeit die Landgemeinden vollkommen ausgeschaltet, es werdenalso nur die Arbeitslosen in den Städten beteilt.Kn einer Reihe von Fällen wurden Gemeindevorsteher auf Rückerstattung von ausgegebenenLebensmittelkarten im Wege der Berwaltringsge-richtsbarkeit verurteilt. Es ist dringend zu wünschen, daß bei der Prüfung jedes einzelnen derartigen Falles alle Umstände in Erwägung gezogen werden, die den Gemeindevorsteher veranlaßthaben, die Handlung zu begehen. Es ist besondersschmerzlich, für eine Handlung büßen zu sollen,die aus Mitleid und oft in der Ueberzeugung getan wurde, nichts gegen die Interessen des staatlichen Gemeinwesens dabei begangen zu haben.Der Präsident der Republik empfing amDienstag den Professor Leon G u i l l e t aus Paris, weiter den jugoslawischen Militär-AttacheOberstleutnant L. S. JendrasiL und schließlichden Generaldirektor H. Meise! aus Zettlitzbei Karlsbad.Drakonische RepressalienJerusalem. In Daharia bei Hebronwurden DienStag vormittags drei Häuser, dieArabern gehören, in die Luft gesprengt. ES ist daseine Strafaktion für den Angriff arabischer Aufrührer auf die dortige Polizeistation. Die Straf-maßnahmen sehen auch eine Geldstrafe von 2000Pfund Sterling vor, mit deren Einhrbung in derForm von Getreide, Lieh usw. bereits begonnenwurde. Außerdem müssen sich 30 Dorfbewohnertäglich der Nebroner Polizei melden.Die palästinensische Regierung hat weitersein Verzeichnis von in den Rayons von Jerusalem, Hebron und Lhdda liegenden Häusern angelegt, die zur Strafe in die Lust gesprengt wer-den sollen, falls sich die Terrorakte wiederholestsollten.Den Bewohnern der Stadt Lydda wurde aufgetragen, nach 22 Uhr in den Häusern zu bleiben,und eS ist ihnen nur zwei Stunden täglich erlaubt,zum Zwecke der Besorgung von Einkäufen ans-zugrhen. Diese Maßnahme bleibt solange in Krast,bis die Gemeinde den ersten Teil der Kollektivstrafe gezahlt haben wird, die ihr für die Brandstiftung auf dem dortigen Flugplätze auferlrgtwurde.Wieder DipiomatenautobeschossenDiesmal ein ItalienischesNanking. Dienstag vormittags beschossen drei japanische Flugzeuge rin Automobil, inwelchem sich der italienisch« Militärattache unddrei Deutsche befanden, mit Maschinengewehren.Es wurde jedoch niemand verletzt. Das Auwbefand sich von Schanghai nach Ranstng unterwegs.Die Putschgefahr in UngarnLondon.(Eigenbericht.) Der ungarischeInnenminister Szell erklärte in einer Sitzungvon Polizeioffizieren, daß er die Polizeimannschaften auf 2000 erhöhen werde. Diese Maßnahme soll mit dem Prozeß zusammenhängen, derin Budapest gegen eine Reihe von Nazifunktionä-ren geführt wird. Es ist bekannt geworden, daßdie Polizeiposten in der Provinz Werfällen werden und der Marsch nach Budapest angetreten werden sollte. Die Befürchtungen vorden Putschplänen und Treibereien der Nazi habendie monarchistischen Tendenzen im Lande sehrVerstärkt.In einem Interview im„Pesti Hirlap" erklärt Szell, daß er keine umstürzlerische Bewegungdulden werde. In kürzester Zeit werde er mit der-Winkelpreffe und den Flugblattaktionen ferfigwerden.Hohes Budgetdefizit in USAWashingto«.(Reuter.) PräsidentRoosevelt schätzt das Defizit des Staatsvoranschlages der Bereinigwn Staaten in diesm Fiskaljahr auf 695 Millionen Dollar, das ist um277 Millionen mehr als im vergangenen Jahr.Papen verläßt Wien?Wien. Wie das„Neue Wiener Abendblatt"meldet, soll an Stelle von Papens der ehemaligeOberst und jetzige deutsche Konsul in SchanghaiStiemei zum neuen deutschen Gesandten inWien ernannt werden. Von Papen soll als Vertreter Deutschlands nach Rom gehen.Rom. Unter dem Borsitze Mussolinis hatder Ministerrat Dienstag neben einer Anzahladministrativer Massnahme» eine einmaligezehnprozentige Kapitalsteuerauf Aktiengesellschaften genehmigt, die imRahme« der grossen Finanzoperationen zur Dek-kung der Kriegskosten des abessinischen Feldzuges, zur Erschlirßnng de» Imperiums undzur Aufrüstung erfolgt. Die Steuer ist infünfzehn Zweimonats-Rate« bis znm 10. Ium1940 abzufuhren. Ferner wnrde die Erhöhungder Umsatzsteuer von 2.5 Prozent auf 3 Prozentbeschlossen. Auch wnrde ei« Gesetz erlasse«, da?die Gründung von drei staatliche« Siedlungsgesellschaft« für Jtalienisch-Ostafrika vorsieht.London.(Eigenbericht.) Die iwlienischenFinamzmatznahmen werden in England als einVersuch der Beeinflussung der öffentlichen Meinung drS Westens beurteilt, der bewiesen werdensoll, daß Italien vor nichts zurückschreckr, um dasihm angeblich„aufgezwungene" Wettrüstendurchzuhalten. Andererseits sieht man in England in den italienischen Steuerbeschlüssen docheinen Beweis für die finanzielle BedrängnisItaliens.Um das ausländische Kapitalanzulocken, werden diesem übrigens in demneuen Gesetz gewisse Begünstigungen gewährt.Unter anderem enthält bas Gesetz die Bestimmung, daß im Kriegsfall ausländische Kapitalsanlagen nicht enteignet»erden sollen.digen Gesetzesbestimmungen streng entspricht, ist dieBehauptung, daß den deutschen Redaktionen aufhöheren Auftrag ihre Arbeit möglichst erschwert wird,ungerechtfertigt."Uns dünkt, daß die Darlegung des Pressedepartements an unseren Behauptungen vollkommen vorübergeht. Wir hatten nämlich geschrieben:»Auf daS gleiche Gebiet wie der nationaleDienst am Kunden bei der Eisenbahn gehört derDienst am Kunden z. B. beim TschechoslowakischenPressebüro. Das Tschechoslowakische Pressebürohat eine deutsche Abteilung. die auf höheren Auftrag darüber wacht, daß den deutschen Redaktionendie Arbeit soviel wie möglich erschwert werde. ESist ihm bekannt, daß sich die deutschen Zeitungenweigern, ja, weigern müssen, tschechische Lauchezeichnungen zu verwenden. Auch solche Ortsnamen,von denen das Tschechoslowakische Pressebüroweiß, daß sie in deutschen Blättern deutsch geschrieben werden müssen, bringt die deutsche Ausgabe deS Pressebüros tschechisch, sofern daSOrtslexikon es so verlangt. Das trifftauch z. B. auf die Bezeichnung der Brünner Straßen zu, die sogar in Brünn selbst noch in beidenSprachen erfolgt. So werden die deutschen Kunden des Tschechoslowakischen Pressebüros gezwungen, überflüssige Uebersehungsarbeit zu leisten—nur deshalb, weil dieses Amt glaubt, angeblichenPrestigebedürfniffen der Behörden mehr dienen zumüssen als dem Leben und den Bedürfnissen ihrerdeutschen Kundschaft."So schreibt das Tschechoslowakische Pressebüro grundsätzlich»KromLtij" und„Uheffke Hra-diste", weil es sich an die Vorschriften des Lexikons hält, obwohl das TschPB weiß, daß di« deutschen Zeitungen die— übrigens historische-— Bezeichnung„Kremsier" und„Ungarisch-Hradisch" bringen. DaS gleiche gilt zum Beispiel für T e s ch e n, das das TschechoslowakischePressebüro nur als„Win" kennt, oder fürOderberg, das auch in den deutschen Textendes TschPB durchgängig als„Bohumin" bezeichnet wird.— Im übrigen ist auch die Aeußerungdes Pressedepartements ein Beispiel, das unsereDarlegungen unterstützt: Auch diese Aeuhe-rung verzichtet im deutschen Text nicht auf tsche-chrsche Lautbezeichnungen, die man in der deutschen Sprache eben nur mit deutscher Schreibung wiedergeben kann.— Im übrigen bleibenunsere damaligen Darlegungen, insbesondere soweit sie sich auf die Bezeichnung der Stationsnamen bezogen, unwiderlegt.Karlsbader^dP-Mann verhaftet. Dienstagwurde in Karlsbad der 30 Jahre alte Beamtedes Karlsbader Stadtbäuamtes Josef M e i s ldurch die Staatspolizei verhaftet, kurz nachdemeine Hausdurchsuchung bei ihm stattgefunden hatte.Meist» der SdP-Mann und Mitglied des deutschen Turnvereines ist, wurde noch am selben Tagdem Kreisgericht in Pilsen eingeliefert. Ueber di«Ursache der Verhaftung ist noch nichts Näheresbekannt.Herzstation in Westböhmen! Die„DeutscheArbeitsgemeinschaft für Volksgesundheit in derTschechoslowakischen Republik" nimmt beginnendmit 20. Oktober 1937 versuchsweise ein« Sta-tion zur Untersuchung Herzkranker(Herzstationin Betrieb) deren Errichtung vom Ministeriumfür Gesundheitswesen und körperlicher Erziehungermöglicht wurde. In diese Herzstation könnensolche vollkommen mittellose Kränke zur Untersuchung angewiesen werden, die keinen Anspruchauf Leistungen der Krankenversicherung haben.—Die Anmeldungen für die Herzstafion Eger sindbei den Bezirkskomitees für ArbeitSlosen-Heil-fürsorge sofort einzubringen, wo auch weitere Auskünfte erteilt werden. Bei. der Anmeldung ist als Legitimation der Arbeitslosennachweis vorzulegen.Zwischen die Puffer geraten. Am 18. d. M.um halb 12 Uhr nachts ereignete sich äuf demBahnhofe in Tetschen ein schwerer Unglücksfall.Wahrscheinlich infolge des dichten Nebels gerietder 30jährige Verschieber Vaclav Skale beimRangieren zwischen die Puffer zweier Waggonsund mutzte in schwerverletztem Zustande bewußtlos dem Tetschener Krankenhause zugeführt werden. Es wurden ihm, wie uns mitgeteilt wurde,mehrere Rippen gebrochen, doch ist sein ZustandNicht hoffnungslos.Der Kinderschutzmairat. In allen deutschenBezirken Böhmens laufen die Veranstaltungen zumKinderschutzmonat. Haussammlungen, Straßensammlungen, Konzerte, Theateraufführungen, Festeusw. geben deur Kinderschutzmonat das Gepräge.Ein Heer freiwilliger Helfer hat sich zur Verfügunggestellt und eS gibt wohl keinen Ort in unseremSiedlungsraum, der nicht in diesen Tagen in denKreis der Hilfeleistung für das deutsche Kind gezogen wird. Lebendiger noch als sonst wird allerorts die Notwendigkeit einer planmäßigen Fürsorgevertreten. Das Verlangen nach einem geldlichenOpfer für das deutsche Kind veranlaßt jeden, sichmit dem Gedankengut der Fürsorge an sich näherauseinander zu sehen. Und je mehr sich die Menschen mit den Leistungen und Zielen des HilfSwerkeSbeschäftigen, desto opferfreudiger werden sie sich dannauch an der Beistellung der notwendigen Geldmittelbeteiligen,