Veite 6„Sozialdemokrat"Mittwoch, 20. Oktober 1937. Rr. 247Diebsjagd in der Kleinen Biihne. Nach der Be--!«ndigun« der gestrigen Vorstellung in der KleinenBühne stellte ein Dr. Berka aus Holleschowih fest,daß er von einem unbekannten Täter bestohlen worden worden sei; sein« Brieftasche mit einem Geldbetrag und mehreren Personaldokumenten war verschwunden. Als er Lärm schlug, wollte sich einer derTheaterbesucher unauffällig davonmachen, wurde aberbemerkt. Mehrere Personen setzten ihm nach undkonnten ihn in der Heuwagsgasse auch erwischen..Eshandelt sich um den 1887 in Krakau geborenen internationalen und polizeibekannten Taschendieb HeinrichA n k e l, der bereits vor Mei Jahren aus der Tschechoslowakei für immer ausgewiesen worden ist. Kurznach seiner Verhaftung bemerkte ein anderer Theaterbesucher, V. B., daß auch seine Brieftasche verschwunden sei. Die fand sich später auf dem Havliöekplatz,doch waren die 500 Kö, die sie enthalten- hatte, bereits verschwunden; auch der Reisepaß des Inhabersfohlt«, kam jedoch später in einem Briefkasten, inden ihn der Täter geworfen hatte, wieder zutage.Trotz AnkelS Leugnen ist hieraus ersichtlich, daß ereinen Mittäter gehabt hat. Die Nachforschungenwevden fortgesetzt. Ankel wurde nach Pankratz gebracht.'Unverbesserlicher Wüterich. Der 44jährig« JosefLevikek aus Prag III. der in der Nacht aufSonntag beim Zerschneiden von Pneumatiken ertapptworden war, die er bei den AutoS, die in der Nähedes Pulvertums parkten, mit einem Taschenmesserbeschädigt, hatte bereits auf der Polizeiwachstube sozu toben begonnen, daß er gefesselt werden mußte.Als er gestern nach Pankratz überführt wurde, wiederholte sich sein Tobsnchtsanfall so stark, daß ereinem.Wachmann drei Zähne einschlug.Leiche in der Moldau. Gestern nachmittagswurde in Prag I die Leiche eines unbekannten Mannes aus der Moldau gezogen, die. sich bereits in völliger Verwesung befand. Der Unbekannte trug gelbeHalbschuhe und einen gelben Ledergürtel um denKörper.. Die Leiche wurde ins Institut für gerichtlich: Medizin gebracht.Drei Zusammenstöße. Gestern vormittags stießder Lastkraftwagen des Chauffeurs Franz Vacekaus Kvsteletz beim Einbiegen aus der Htzbernergaffein die HuSstraße in Ziskov mit dem Schleppwageneines Motorwagens der Ller-Linie zusammen. Hiebei wurden, beide Schleppwagen der Straßenbahnund die Karosserie des Autos beschädigt, aber niemand verwundet.— Um die gleiche Zeit geriet'derChauffeur Friedrich K o k« s, aus Zizkob mit seinem Lastauto auf der Stefanikbrücke in Holleschowitzaut den Gehsteig Und stieß hiebei gegen einen elektrischen Leitungsmast, den er umstieß. Verwundetwurde niemand; der Kraftwagen, dessen Vorderteilbeschädigt wurde, verfiel der Beschlagnahme..—Vorgestern nachmittags stießen an der Ecke Fibich«und Pressgüsse in Smichow die beiden Kraftwagendes Josef C e r n h und Karl R« z e k so heftig zusammen, daß sich beide Wagen überschlugen. Hiebei brach Rezek die rechte Hand; di« Fahrzeuge tvur-dcn beide stark beschädigt.Neber die gegenwärtige politische Lage in Frank,reich spricht im Klub„Novä Svoboda" Mittwoch, den22. Oktober, um halb 8 Uhr abends, Genosse FuscienD o m in oi s. Professor der slawischen Sprachen inParis. Der Vortrag findet in tschechischer Sprachestatt und wird im Spiegelsaal der..Närodnikavärna", Prag I., Närodni ti. 13, 1. Stock, abgehalten. Eingeführte Gäste willkommen..Kunst und MsseerErfolg vor und in Kostüm und Ausstattung zeigtesich wieder die Meisterhand Saidas. Umsichtigermusikalischer Leiter war Emil' Emanuel.•Ein voller künstlerischer Erfolg war der Startder Oper, die, wenn nicht alle Anzeichen trügen, auchheuer wieder der Höhepunkt des künstlerischen Schaffens an unserem Theater sein wird. Als erste Opernausführung war Verdis„Simone- Bocca-negra" gewählt worden. Sorgfältiges Studiumdurch Opernchef Dr. Jalowetz führte die KünstlerPaul Erdy, Martha Arazym, Erich Kaufmann, FredHülgert, Georg Vogt, Rudolf Dandner. Viktor Langer zum Siege. Die Chöre hatte Kurt Herbert Adlervorbereitet. Bühnenbild, Gewandung, gesangliche,darstellerische, musikalische Vollendung, Regiekunstvereinten sich zu einer hochstehenden Gesamtleistung,die für die weiteren Opernaufführungen das besteerhoffen läßt.Einen großen Tag hatte unsere Bühne am 16.Oktober: die Uraufführung der neuen Wiener Ove-rettenrevue„Echter Grinzinger". Acht Achtelmit Musik. Text von Direktor Paul Barnah undPeter Herz, Musik von Dr. Egon Neumann. Daßdas Werk in Reichenberg aus der Tauf« gehobenwurde, ist ja nur dem Umstande zu verdanken, daß esBarnah wohl hier selbst mit eigenem Personal vorbereiten und herausbringen wollte. Die Aufführungwar in allen Beziehungen«in boller, uneingeschränkter Erfolg. Die vielen„Schlager" in Text und Musikwerden sicherlich ihren Weg in die Welt nehmen unddie revueartige Operette, der einige Längen noch abgeschliffen werden können, anderen Bühnen einewillkommene Bereicherung des Spielplans sein; DieMusik ist eingängig. Das gesamte Operettenpersonal,verstärkt durch Anleihen aus dem Schauspiel, geführtvon der Regie des Direktors Barnah, reizvolle Bühnenbilder und Kostüme, Tänze, Kouplets. witzigeSzenen und das sonstige Drum und Dran verhalfendem Abend zu dem schon registrierten Erfolge. Richtzu vergessen Emanuels musikalische Leitung und dasstets bewährte tüchtige Orchester.So kann auf die Anfangswochen unserer heurigen Spielzeit mit Anerkennung für das Gebotenezurückgeblickt werden. Auch die Pläne für die nächsteZeit zeigen den Ehrgeiz der Theaterleitung, unserTheater auf künstlerischer Höh« zu halten. Die Operbringt demnächst Mozarts„Figaros Hochzeit", dieOperette kündigt wieder eine Erstaufführung für di«Tschechoslowakei„Grete im Glück" von Viktor Reinshagen an und auch das Schauspiel bereitet eine inländische Uraufführung„Erinnerst du dich noch?"von Savile und Carlton vor. Zu vermissen ist bishernoch dar ernste Schauspiel, von dem in den Vorprogrammen manches versprochen wurde. Der Sommernachtstraum, Emilia Galottj, Faust I. Kabale undLiebe, Don Carlos, Fuhrmann Henschel. DerBauernkrieg u. a. m. sind angekündi-st worden.Karl Löwit.Französisches Theater, tschechischVit des Franzosen Jean G i o n o„R£»«sevaci"(Sämänner) hat das Komorni divadloeinmal wieder höheres Niveau erreicht. Aber ansich ist die Wahl nidjt eben glücklich, wenn man vondem Standpunkt ausgeht, daß das Theater genauso wie die Literatur dem Menschen helfen soll, dieProbleme des Lebens zu lösen. Das Stück ist überhaupt nicht dramatisch; es ist statisch sowohl in derSzenierung als auch in der Handlung, es geschiehtsehr wenig. Wir sehen di« alte Bäuerin Delphine,die nach dem Tode ihres ersten Mannes einen zweiten nahm. Der erste Mann war ein Träumer undes wird uns nebenbei gesagt, daß unter ihm zwarHerden auf den Wiesen geweidet, alle Armen eineZuflucht in dem Hofe gehabt haben, dabei aber vielVom Reichenberger StadttheaterMit einer„Vorspielzeit" hat am 22. Septemberdas Spieljahr 1937/38— das zweite der DirektionPaul Barnay— eingesetzt. Der von der Flandernfront nach Galizien übersiedelte„Etappenhas"von" Karl Bunje brachte unter der für vortrefflichesZusammenspiel sorgenden Leitung von Martin Magner mit den vom Vorjahre bewährten DarstellernRudolf Tlusty, Max Böhm, Georg Vogt, Fritz Vergär und den neuverpflichteten Lotte Mittersteinerund Walter Guberth eine fröhliche Stimmung insHaus, der allerdings angesichts einer Welt, in derKriegsschrecken wieder graue Wirklichkeit gewordensind und die um menschliche Gesittung bangendenZeitgenossen sich nicht nach den sogenannten„heiterenFronterlebnissen" sehnen, ein bitterer Beigeschmacknicht ermangeln konnte. Die eigentliche Hauptspiel-zeit begann am 1/ Oktober mit Morettos dreihundertJahre altem Lustspiel„Donna Diana". Imentzückenden Rahmen eines nach Entwürfen FranzSaidas von Maler Spinka geschaffenen Bühnenbildes entfaltete das von Magner geleitete Spiel seinenReiz. Um Frau Helene Barnay-Dietrich in derHauptrolle gruppierten sich Lothar Rewalt. WernerKraut. Thea Schober, Max Böhm, Fritz Bergar,Lotte Mittersteiner, Christa Abbe! und Felix Knüpfer; besonders hervorzuheben sind Sprache und Spielvon Helene Barnay und Lothar Rewalt. Als zweitesSprechstück folgte Bus-Feketes bekannte Komödie„I e a n" unter Rewalts sicherer Spielleitung. DieOperette konnte mit einer Erstaufführung für dieTschechoflowakei aufwarten: nach der Züricher Uraufführung brachte unsere Bühne die„P o I en-hoch z e i t" von Joses Beer, Libretto von Grünwaldund Löhner, in sehenswerter Ausstattung und keinenWunsch übrig lassender Darstellung heraus. Die alserste Operetrensängerin verpflichtete Lisl Andergastzeigte ihr' Können in einer Soubrettenpartie, ElfiStreit erwies sich als liebreizende Jugendliche. AntonKlubal siegte mit dem Glanz seines Tenors, OttoDewald kam als gewandter Tänzer und routinierterKomiker zur Geltung, Alexander Haber verkörperte-mit unaufdringlicher Zurückhaltung ein« altbekannteOperettcnfigur. Rudolf Tlusty reihte seinen Gestäl»tungen tnit bezwingender Komik ein« neue recht erfolgreich an, die neue Ballettmeisterin Ruth Sendlerstellte sich mit ihrem Ballett mit durchschlagendemFrance» Di«in.»Schiff-er. verlorenen Seelen"weniger Korn in den Scheunen lag, als dort liegenkönnte. Der zweit« Mann ist. das Gegenteil desErsten: Er will aller fruchüiar machen, er fühlt sichals der Herr über seine Frau und über das ganzeEigentum, ungeachtet des Sohnes Albert aus derersten Ebe der Delphin«. Er will eine Quelle versiegen lassen, er läßt alte Eichen fällen und. will dasTal, in welchem fdüher Herden weideten, in fruchtbare. Felder verwandeln. Der. Sohn Albert samtdem Gesinde wehren' sich gegen diese Neuerungen,man will uns verständlich machen, daß sich sogardie Natur'gegen diese Veränderungen zur Wehrsetzt, indem die Tauben— man begreift nicht, wied i e dazu kommen, wegfliegen, die Quell« will nichtversiegen— wahrscheinlich ist sie einfach zu stark— ein- Schimmel reißt aus und es kommt einSturm. Vorher noch geht der Sohn Albert vomVaterhaus« fort,,„um mit dem KraftmenschenKampf zu führen und sein Eigentum zu schützen".Er tut«S auf die Weise, daß er in einer Grotteim Walde und in der Rächt heimlich nach Hausekommt, wo ihm die Magd Katharina, die er liebtund die ihn liebt, daS Essen in der Küche bereithält.Also ein ganz und gar lächerlicher Kampf, dernatürlich bis ans Ende der Welt nichts nützenwürde, wenn höhere Gewalten nicht«inschritten. dieverursachen, daß der. Kraftmensch, nachdem sich dieNatur von ihm nicht nur so ohne weiteres vergewaltigen lassen will, /wahrscheinlich aber deshalb, weiler schon lange krank ist), auf einmal fiebert undkrank wird. Während er im Sterben liegt und vonder Welt nichts mehr will, nur noch die Hand seinerFrau, lebt der Hof wieder auf.Jean Giono wollte wahrscheinlich gegen dieallzu gewaltige Materialisierung der Welt protestieren und er wollte eS nicht in der üblichen Weisetun, indem er«in Stück'aus. dem Leben der durchdie Rationalisierung in den Fabriken gepeinigtenArbeiter geschrieben hätte, sondern er verlegte di«Handlung seines Stoffes auf- Land. Sein Fehlerist, daß er nicht geeignete Mittel gefunden hatte, umuns seinen Eifer glaubwürdig zu ma^en und umuns dazu zu bewegen, daß wir seine Auflehnungteilen. Gewiß, es ist, sehr schön, wenn da oder dortalte Eichen stehen, wenn da Quellen murmeln,aber die ganze Welt kann nicht nur aus murmelndenOuellen und aus schönen Bäumen bestehen— dieMenschen müssen auch essen. Und dazu brauchen sieeben Kraftmenschen, die gute Erde urbar machen.ES hat keinen Zweck, die Welt in dem Sinne umwandeln zu wollen, daß es da statt Werkstätten undFabriken, statt auf den Feldern arbeitender Traktoren und Dampfmaschinen nur^rden gäbe, vonträumenden Hirten bewacht. ES wäre viel ange-zeigter. sich deS Gesindes anzunehmen und dagegenzu protestieren, daß die Leute bloß auf Stroh schlafen, statt anständige Betten zu besitzen. Kurz undgut, eine Welt in der Art deS Jean Giono würdeuns nicht gefallen und wir wollen eS ihm auch nichtglauben,. daß sie ihm gefallen würde und daß erÜberhaupt das Wesen deS Bauern begriffen hatte.Etwas gibt es in den„Rozsevaöi". das unSergreifen kann: nämlich«in feines Verständnis deSVerhältnisse» des Mannes zur Frau. Die alteBäuerin klärt die junge Katharina über das Wesendes Mannes auf. Immer wieder wqllm. sie«twaLdt« Mahner, der ein« Hess Wind, daß Räuschen desI Waldes»., der ander« hart« Arbeit, Korn und Geld,immer haben sie volle Hände zu tun, so lange dasLeben währt. Erst in dem Augenblick«, wenn der Todkommen soll, brauchen-sie alle nicht» mehr von derWelt, nur di« Hand der geliebten Frau. Die sollsie vor die Tor« des Todes geleiten.'An die Schauspieler stellt Jean Giono großeAnforderungen. Auch ihre Rollen sind statisch, esgibt da lange Deklamationen, eine Sprache, in welcher das Bauernvolk, nicht spricht und deshalbkommt uns das alles doppelt als eitel Theater vor.Noch dazu, wenn die Bauernmägd« gar so sehr geschminkt sind und wenn sie gar so kokelt dreinschauenwie die Magd Berta. Katharina, an Seste derDelphine die weibliche Hauptrolle, hielt sich vielnatürlicher, ebenso, die alte Delphine und die zweifeindlichen Männergestalten. M. Gr.Erfolg eines KriminalstücksDi« Kleine Bühne hat sich diesmal eine Kri-minalkonrödie zugelegt, die trotz de» reißerischenTitels.P a r k st r a ß e. 13" und.trotz zumindesteineS Mordes, dessen Zeugen zwei Stunden langauf der Bühne stehen oder im Zuschauerraum sitzen,an Niveau die meisteu Produkre diese« Genres weitüberragt. Der Auwr, A x el I v et s. in dem maneS dem Vernehmen nach mit einem Schauspieler zutun hat. versteht sich nicht nur auf straffe Handlungsführung. auf Knall- und andere Effekte,: sondernbringt das.Kunststück zusammen, den Eschauer biszur letzten Minute ssn Zweifel über die Person desMörders zu lassen, wobei aber Logik und Psychologiedurchaus nicht jene Vergewaltigung sich müssen gefallen lassen, die' sonst für derlei Komödien kennzeichnend zu sein pflegt. Außerdem ist dem Ganzenein gesunder Schuß Humor beigemengt, der kaumals peinlich empfunden werden kann, da der Ermordete so geschildert wird, daß sein LoS kein Bedauern erweckt, und da..". doch genug, sonst müßten wir Dinge verraten, deren Kenntnis im.Theater selber erworben werden soll. Also: eine interessante Sache und—>«ine ausgezeichnete Aufführung, die vor allem Herrn M a r l i als geschicktenund erfahrenen Inszenator solcher radikal dramatischen Spannungen sich erweisen ließ. Unter seinerFührung kam mehr als«in halbes Dutzend starkerschauspielerischer Individualitäten zu außerordentlicher Geltung und Wirkung. Gerda Mellergibt einer etwas anämisch angelegten Figur überzeugende Haltung. Lotte Stein brillierte indrastischer Komik und. bombensicherer Pointierung,BiktorAfrit s ch. sonst gewöhnlich nur peripherisch beschäftigt, bewährt sich vortrefflich als nobler,intelligenter und dabei gefühlsbetonter Hauptdarsteller. der in den entscheidenden Szenen die Bühnezu beherrschen weiß. Walter Taub gibt einemamüsanten Galgenvogel auf wirkungsvollst« Weis«derbe und feine humorige Züge, die übrigens, nichtnur äußerlich lebhaft an Pallenberg erinnern(ohnedaß hier der Versuch einer Nachahmung vorläge)und. erntet zweimal wohlverdienten spontanenSzeneN-ApplauS. Leo Siedler ist elegant irnfckraftvoll. Valk läßt unter spiegelglatter OberflächeDas Wrack der„Herzogin Cecilie“Das berühmte alte Segelschiff„Herzogin Cecilie",das vor Jahresfrist mit seinem finnischen Besitzeran der südenglischen Felsenküste strandete, bietetjetzt einen trostlosen Anblick. Da nach mehrerenvergeblichen Versuchen die Bergung dieses stolzenSeglers nicht mehr möglich war, wird er nun anOrt und Stelle, soweit es der Wafferstand gestattet, abgewrackt.tiefer« Menschendarstellung erkennen, Klippelund M a r l ö ergänzen auf das Vorteilhafteste dasEnsemble. L. G.Wochrnspielplan deS Reuen Deutschen Theater».Mittwoch halb 8 Uhr: Acht Ruder im Takt, B 1.— Donnerstag halb 8: Arabella. C 2.— Freitaghalb 8: Weh dem. der lügt! D.— Samstag halb 8:FrühlingSlust, neuinszeniert. CI.— Sonntaghalb 3: Weh dem, der lügtl Halb 8: Arabella, A 2.Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Mittwoch 8:Die Resse.— Donnerstag 8 Uhr: Parkftratze 13.—»Freitag 814: Eine Frau ohne Bedeutung, volkstümliche Vorstellung.— Samstag 8: Parkstraße13.— Sonntag 3: Bei Kerzenlicht, 8: Die Resse.DrrDimDas Schiff der verlorenen SeelenWenn man solch«inen Fflm— er heißt i«Original viel poetischer.Seelen auf See" sSouISat sea)— gesehen hat. begreift man. warum di»amerikanische Filmindisstrie mit dem Gedanken umgeht. für. ihre Erzeugnisse irgendeine neu« technischeForm, di« Farbigkeit oder die Plastik, zu finden:denn die vorhandene Form hat sie technssch schon bi»zur letzten Möglichkeit auSgenützt. Hier werden historische Kostüme und Räumlichkeiten, angeketteteNegerstlaven. Segelschiff« auf hoher See und schließlich«in« Schissskatastrophe gezeigt.— unfaßbargrausige Szenen—, aber sie packen nicht mehr, manhat das. alles schon oft gesehen, und es interessiertkaum noch. Denn all dieser Aufwand ist ja nur hazuda, den Mangel an Inhalt zu verdecken. Zieht mandi« technischen Essekte. di« lärmenden Tumulte, diemelodramatischen und grotesken Episoden, die historischen Hinweis« lauf die Zeit des ausgehenden amerikanischen Sklavenhandels und der englischen Polizeischiffe im Atlantik) ab, dann bleibt nur eine doppelte rührselig-naive Liebesgeschichte und«in unwahrscheinliches Justizdrama von der verdächtigenUnschuld eines bekehrten SlavenverschisserS, der dieSflaven freiließ, in die Dienste der englischen Polizei trat und beim Schiffsuntergäng rettet«, was zuretten war—-, ein billig abenteuerlicher, aufdringlich moralsscher und in feder Einzelheit dagewesenerRoman. Der Regisseur Henry Hathaway hatein großes Spektakelstück daraus gemacht, der sympathische Gary Cooper war bemüht, den Heldender Handlung menschenähnlich zu machen, der unsympathische George Raft war bemüht, sympathischzu wirken,-während Frances Dee in der weiblichenHauptrolle und Henry Wilcoron als verbrecherischer Offizier sich vergeblich bemühten, überhaupt zuwirken. Man gäbe gern den halben Aufwand diese» überladenen Films für eine bessere Handlungund«in beseelte» Spiel. Aber es ist wohl leichter,eine neue Technik zu finden als eine wahrer« Kunst.—eis—DeednanacfcricfttwFreie Vereinigung sozialistischer AkademikerAm Mittwoch, den 20. Oktober, findet in unserem Heim(Spälenä 46/11.) dieGeneralversammlungstatt. All« Mitglieder werden ersucht, sich bestimmtund pünktlich einzufinden. Beginn 20 Uhr.Republikanische Wehr, Prag. Am DonnerS-t a g, den 21. Oktober. UebungSibend inder Sporthalle auf dem DTJ-Sporwlatz, Hetzinsel,Film-Abcnd der Angestellten-Jugend am Mittwoch,- dm 20. Oktober, um 8 Uhr abends im Heim,Smeöky 22. 3. Stock. Vorführung der Filme Ko-motau, Krumau, Neuern.Bezugsbedingungen: Bei Zustellung in» Hau- oder bei Bezug durch die Post monatlich Kt 16.—, vierteljährlich Kc 48.—, halbjährig Kd 96.- ganzjährig F 192.—.— Inserate werden lautTarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungm Preisnachlaß.- Rückstellung jon Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die Zeitungsfrankmur wurde vor» der Post» und Tele»graphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/VH/1930 bewilligt.(Kontrollpostamt Praha 25.— Druckerei:^Orbis", Druck-, Verlags, und ZeitungS-A.«G. Prag.