Nr. 254 Donnerstag, 23. Oktober 1?77 Seite 7 and äoLÜchwLM Plötzlicher Rückschlag In der Trautenauer Textilindustrie Vor Arbeiterentlassungen und Produktionseinschränkungen DasTrautenauer Echo" schreibt: Unsere Flachsindustrie, die fast ein Jahr hindurch mehr als gut beschäftigt war und in vie­len Betrieben sogar Doppelschichten verzeichnete, weil bei normaler Beschäftigung nicht einmal langfristige Aufträge übernommen werden konn­ten, geht jetzt zu bedeutenden Betriebseinschrän- lungen über. Die Firma Etrich in Oberaltstadt, welche in der letzten Zeit die 40-Stundenwoche eingeführt hat und außerdem noch Arbeiterentlassungen vor­nahm, die unter der gesetzlichen Grenze lagen, wird nun ihren Betrieb noch so weit einschränken, daß 200 Arbeiter entlassen werden. Die Firma I. A. Kluge in Dunkelthal be­absichtigt die zweite Schicht aufzulassen und wird 80 Arbeiter entlassen. Auch die Firma Walzet A.-G. in Parschnitz wird ihren Betrieb einschrän­ken und Arbeiterentlassungen vornehmen. Diese Firmen haben ihre Anzeigen bereits bei der Be­zirksbehörde eingebracht, über welche am letzten Montag verhandelt wurde. Die Firma A. Haase in Trautenau hat bereits bekanntgvgeben, daß vorläufig die Produktionseinschränkungen in der Weise vorgenommen werden, wonach der gesamte Betrieb vom 2. Oktober bis 10. November einge­stellt wird. Aus den übrigen Flachsspinnereien liegen vorläufig noch keine Berichte vor, jedoch sollen in einigen Betrieben die Garnvorräte enorm gestiegen sein. Die Hauptursache dieses plötzlichen Rückschlages liegt im Sinken der Baumwollpreise, was bei den Käufern zur Zurückhaltung führt. Erfahrungsgemäß wird festgestellt, daß die Flachsindustrie immer dann schlecht beschäftigt ist, wenn die Baumwollpreise niedrig sind, weil die Differenzen zwischen den billigeren Baumwoll­preisen und den höheren Leinengarnpreisen ver­größert werden. Auch auS den Leinenwebereien werden be- rests Produktionseinschränkungen, die naturgemäß mit Arbeiteraussetzungen verbunden sind, gemel­det. Wenn sich hier der Rückschlag noch nicht in dem Maße auswirkt wie in den Spinnereien, so dürste dies darauf zurückzuführen sein, weil diese Firmen erst ihre Lager aufarbeiten wollen. Die Leinengarnbleichen arbeiten wieder eingeschränkt, was zu größeren Arbeiteraussetzungen ge­führt hat. Die Baumwollindustrie ist ebenfalls wieder viel schlechter beschäftigt und das trifft hauptsäch­lich für die Webereien und Veredelungsbetriebe zu. Die. Veredelungsbetriebe setzen nicht nur Ar­beiter aus, sondern arbeiten auch in vielen Fällen sogar nur 32 Stunden in der Woche. Hoffen wir, daß diese Erscheinungen nur vorübergehenden .Charakter haben. Sollte dies nicht der Fall sein, dann werden außerordentliche Exportmaßnahmen zu einer dringenden Notwendigkeit werden. Aussabenerhöhuns für 1938 nur um 1150 Millionen KJ Zu dem amtlichen Berichte über die Geneh­migung der Auszabenseite des Staatsvoranschla­ges für 1938 durch den Ministerrat erfährt der DND, daß die Erhöhung der Ausgaben gegen­über dem Voranschläge für 1937 nicht 1600 Mil­lionen XL betragen wird, wie bisher behauptet wurde, sondern nur rund 1180 Millionen XL. Die weitere Kürzung ist das Ergebnis der Be­ratungen des Ministerpräsidenten, bzw. der Wirt­schaftsminister mit der Spar- und Kontrollkom­mission. Da, wie bekannt, ein Teil der Mehraus­gaben durch Kreditoperationen gedeckt werden soll, wird die Bedeckung des Restes durch neue Einnahmen doch nicht jene Schwierigkeiten berei­ten, da der im Wege der ordentlichen Einnahmen zu beschaffende Betrag beträchtlich geringer sein wird, als ursprünglich angenommen wurde. Steher fast 74 Mill. XL für produktive Arbeltslotenfürsorse Das Fürsorgeministerium hat im Einver­nehmen mit dem Finanzministirium für 238 Ansuchen öffentlicher Bauherren um Subventio ­Man erhält für XL 100 Reichsmark...» 818. Markmünzen... 680. 100 österreichische Schilling 526.50 100 rumänische Lei.. A 15.85 100 polnische Zloty.. 012.50 100 ungarische Pengö.» 554.50 100 Schweizer Franken. 657.87 100 französische Francs. 94.45 1 englisches Pfund.. * 140.50 1 amerikanischer Dollar. 28.40 100 italienische Lire.. 113.90 100 holländische Gulden. 1575. 100 jugoftawische Dinare. « 60.30 100 BelgaS 479, 100 dänische Kronen.. g 628. 100 schwedische Kronen- I b 726. nen im Rahmen der produstiven Arbeitslosen­fürsorge weitere 3.04 Mill. XL bewilligt, und zwar für Jnvestitionsarbeiten mit einem Gesamt- aufwand von 73.6 Millionen XL. Seit Beginn des Jahres 1937 wurden bisher insgesamt 2285 Gesuche bewilligt und die zuerkannten Subven­tionen erreichen die Summe Yon 73.8 Millio­nen XL bei einem Gesamtaufwand von 801.4 Millionen XL. Bei den Arbeiten war die Be­schäftigung von 108.280 Arbeitern für eine ver- Warschau . Die polnischen Behör­den beschlagnahmten den ersten Aufruf an die Nation, den die neue Arbeitspartei ver­öffentlicht hat und der in 300.000 Flug­blättern in Warschau verbreitet werden sollte. AIS Ehrenpräsident dieser Partei ist Ignaz Paderwski angeführt. (MTP.) Paris . Anläßlich des sensationellen offenen Briefes, den der 78jährige Ignatz Pade» rewsti an den Kongreß der neuen Nationaldemokra­tischen Partei Polens richtete, veröffentlicht der be­kannte französische Publizist Jules Sauerwein im PariS-Sor" eine Würdigung des großen polnischen Künstlers und Staatsmannes und entwirft eine Per­spektive der Zukunftsmöglichkeiten. Ignatz Paderewfti geht in dem wundervollen Garten seiner Villa in Morges auf und ab, be­trachtet mit innerer Erregung die Blumenbeete und die grünen Abhänge der Umgebung und meditiert:Soll ich das alles verlassen, diese ftiedliche Schönheit, um mich wieder ins Kampf­getümmel zu werfen, um wieder nach Warschau zu gehen, wegen einiger Ovationen, die mir am Bahnhof oder auf den Straßen dargebracht wer­den? Und das alles mit 78 Jahren? Er hat lange gezögert, aber jetzt hat er den zahlreichen Delegationen nachgegeben, die zu ihm nach Movges kamen und ihm sagten, daß man ihn brauche. Sein Brief an den Kongreß der neuen Partei ist einfach und klar:Polen braucht keine Diktat ur, denn es besteht keine Ge­fahr, daß es in Anarchie versinkt. Ich begrüße mit Freuden die Idee der nationalen Versöhnung und Konsolidierung. Polen muß Herr in seinem eige­nen Lande sein, und seine Bürger haben daS Recht, frei und glücklich zu sein." In dem Augenblick, wo Paderewfti diese Zei­len geschrieben und den Mut bewiesen hat, mit dieser Haltung vor sein Boll und vor die ganze Welt zu treten, wird er nicht mehr zurückweichen, denn er ist nicht der Mann, der so etwas tun würde. Und ich bin überzeugt, daß ihm in War­ schau ein triumphaler Empfang bereitet wird, der alle Gegnerschaften und Intrigen zum Schweigen bringen wird. Das Hauptargument gegen ihn, nämlich, daß er mit seinen 78 Jahren zu alt sei, zählt nicht viel. Diejenigen Persönlichkeiten, deren Enthusias­mus in jedem Lebensaüer in ihnen eine ständige geistige Hochspannung auftecht erhält, erleben in Wirklichkeit eine dauernde Wiedergeburt: man denke nur an Tlemenceau. Vor zwanzig Jahren gewährte Wilson Paderewfti eine halbstündige Unterredung, in der ttueland Erfahrungen mit Kommunisten Wer mit ihnendiskutiert* wird zum Dank denunziert! Die RS in Oesterreich sind sicher in dem Entgegenkommen gegenüber den Kommunisten soweit gegangen als man in der SAJ irgend geben kann. Welche Erfahrungen sie dabei machen konnten, berichtet die»Arbeiter- Zeitung ": Die österreichischen Kommunisten haben eine Reichskonferenz abgehalten, die unter anderem auch eine Resolution über das BerhAtnis der KP zu den RS beschlossen hat. In dieser Resolution beschuldigt die KP das Zentralkomitee der RS, daß es»unter dem Vorwande der Diskussions- fteiheit" dulde, daß»trotzkistische" Ele­mente, die angeblich den RS angehören, die Einheitsfront sabotieren und eine»Verleum­dungskampagne gegen die Sowjetunion " führen. In Wirklichkeit gibt es in den Reihen der RS kein« Trotzkisten;«S ist nur zur Manie der Kom­munisten geworden, einen jeden, dessen Ansichten ihnen nicht gefallen, einen Trotzkisten zu nennen. Wo wirklich Trotzkisten zu finden sind, ersieht man aus dem Referat, das Koplenig auf der Kon­ferenz gehalten hat und das seither auch als Bro­schüre erfchienen ist. Er erzählte da, daß die »Rote Hilfe" von Polizeispitzeln, die die tätigen| Genossen der Polizei ausgelieferf haben, und durch dieSchädlingsarbeit trotzkistischer Ele­mente" lahmgelegt worden sei. Die Trotzkisten saßen also offenbar nicht in den Reihen der RS, fondern in der kommunistischenRoten Hilfe"! Man Ersieht aus dieser Rede Kopienigs übrigens auch, wie recht die RS hatten, sich nicht d e r v o n schieden lange Zeit vorgesehen. Bon dem Gesamt­betrag« der Subventionen für die produktive Arbeitslosenfürsorge entfallen auf Böhmen 40.7 Millionen XL bei Arbeiten mit einem Gesamt­aufwand von 445.5 Millionen, auf Mähren - Schlesien 22.7 Millionen XL bei Arbeiten mit einem Gesamtaufwand von 238 Millionen XL, auf die Slowakei 8.6 Millionen bei einem Arbeits­aufwand von 101.7 Millionen und auf Karpa­thenrußland 1.8 XL Subventionen bei einem Arbeitsaufwand von 21.8 Millionen XL. Außer­dem wurde auf verschiedene gemeinnützlige Arbei­ten und Investitionen nichtöffentlicher Körper­schaften ein Beitrag von 2.89 Millionen XL bei einem Gesamtaufwand von 80.9 Millionen XL bewilligt. dieser dem amerftanischen Präsidenten von der Notwendigkeit eines unabhängigen Polens mit freiem Zugang zum Meer überzeugte. Damals hatte Paderewfti eine große Redekampagne in Amerika hinter sich er spricht übrigens ebenso gut englisch wie polnisch. Die kurze Unterredung mit Wilson war, wie ich glaube, die große Stunde seines Lebens. Viele Jahre später traf ich ihn in Washington nach einem Konzert, das er gegeben hatte, und er schilderte mir in bewegten Worten die Gefühle, die er bei seiner Unterredung mit Wilson empfunden hatte:Ich hatte in diesem Augenblicke das ganze neue Polen vor Augen» so wie ich es mir vorstellte, mit seinen Grenzen, sei­nen Häfen, mit seinem organischen Leben. Und ich sprach darüber zu Wilson, so als ob es schon existierte. Ich versprach ihm, daß, wenn dank ihm, Polen wieder auferstehen würde, es ein Land sein würde mit einer weitgehend dezentralisierten, demokratischen Berfasfung. Polen ist wieder auferstanden, aber ich habe mein Versprechen nicht halten können." Nach seinem großartigen Einzug im Jahre 1918 und seiner hervorragenden Rolle, die er auf der Friedenskonferenz spielte, zog sich Paderewfti sehr bald von der politischen Bühne zurück, besser gesagt: er wurde von dieser Bühne entfernt. Seit­dem hat sein Fuß Polen nicht mehr betreten, statt dessen hat er ruhig seine künstlerische Karriere wieder von neuem begonnen. Ich entsinne mich noch seines ersten Wiederauftretens in Paris . Es war in Chätelet. Der Saal war überfüllt, und in der Mittelloge saß Millerand, damals Präsident der Republft. Als Paderewfti den Saal betrat, geschah etwas sonderbares: anstatt, wie es üblich war, zu applaudieren, standen die 3000 Zuschauer lautlos auf und blieben stehen, bis Paderewfti sich auf den Stuhl vor den Flügelgeiqtzt hatte. In den letzten Fahren war er durch den Ver­lust seiner Frau, die ihn durch alle Phasen seines Lebens unermüdlich begleitet hatte, schwer getrof­fen. Aber er fiel niemals in Apathie, er gab Kon­zerte» dachte nach und schrieb, Nein, er ist kein aller Mann, dieser Paderewfti. Sein Geist ist ebenso jung und geschmeidig, wie es seine Finger geblieben sind. Jetzt erwartet ihn eine neue Auf­gabe. Das, was Paderewfti und seine Freunde in der neuen Partei wollen, ist der Versuch einer Umgestaltung des polnischen Staates nach dem Vorbild der großen Demokratien, die vor allem die Rechte des Bürgers achten soll, die von nun ab in fteien parlamentarischen Vertretungen zu Worte kommen sollen. Ich glaub«, man wird noch viel in naher Zu­kunft von Ignatz Paderewfti sprechen hören. JuleS Sauerwein. Polizei spitzelndurchsetztenRoten Hilfe" anzuschließen, sondern sich selbst ihre eigene SAH aufzubauen. Den Wunsch der KP, die RS mögen die DiSkussionsfteiheit unterdrücken, damit nicht in derDebatte" oder imKampf" Meinungen geäußert werden, die ihnen nicht ge­fallen und die sie darum fürtrotzkistisch" erklä­ren, können die RS allerdings nicht erfüllen. Ge­rade das unterscheidet ja die RS von der KP, daß die Willensbildung der Partei bef den RS auf Grund freier DiÄussion der Mitglieder im Rahmen der Parteigrundsätze erfolgt. Der»In­formationsdienst der RS" schreibt darüber:Es gibt heute zahlreiche Punkte, in denen wir mit den Kommunisten prinzipiell mehr übereinstim- men als mtt den meisten Parteien der SAJ, aber in der Frage der DiskussionSfteiheit innerhalb der Partei ttennt uns von der KP eine große und unüberbrückbare Kluft." Nach der Reichskonferenz hat di« KP eine Liste angeblicher Trotzki st en» die an­geblich den RS angehören, verfaßt und dem ZK der RS die legalen Namen dieser Genossen bekannt gegeben. Ihre lega­len Namen werden in den Reihen der KP ohne Rücksicht darauf, daß die Genossen dadurch der Polizei denunziert werden können, in gewissenloser Weise herumgesprochen; es kann ja, wie nach KoplenigS Zeugnis in derRoten Hilfe", auch in anderen kommunistischen Organisationen Polizeispitzel geben. DerInformationsdienst der RS" stellt dazu fest: Die überwiegende Mehrzahl der von der KP auf die schwarze Liste gesetzten Genossen sind nicht Mitglieder und Mit­arbeiter der RS, sondern politisch überhaupt nicht tättge, mit den RS lediglich sympathisierende Ge­nossen, die sich mit Kommunisten in Diskussionen eingelassen haben und dadurch auf ihre schwarze Liste geraten sind. Einige Genossen aber, die auf Paderewskls Wiederkehr DerWasserträger im Londoner Zoo' Barbar**, der Baby-Elefant des Londoner Zoos, ist besonders klug und gelehrig. Jeden Morgen holt er seinBadewasser* selbst, und dazu muß er viele Male nach der Pumpe laufen. der Liste stehen, sind die energischesten Wortführer der Einheitsfront gewesen und haben in allen unseren Diskussionen den schärfften Kampf gegen alles geführt, was nach ihrer Meinung als eine trotzkistische Verirrung" angesehen werden könnte. Ergänzt wird diese neue Wendung der KP auch noch durch einen Artikel Schönaus in der kommunistischen ZeitschriftWeg und Ziel", der die RS nicht nur mit groben Entstellungen, son­dern auch mit gefälschten Zitaten bekämpft. Wir halten die Aktionsgemeinschaft der bei­den proletarischen Parteien in Oesterreich für un­bedingt notwendig, jeden Kampf zwischen ihnen für ein« schädliche Vergeudung von Kräften. Um so mehr bedauern wir,.daß die KP neuerlich Me­thoden anwendet, die die Akttons­gemeinschaft ernsthaft gefährd en. Die Krise in der Türkei Der Rücktritt oder richtiger^hie Entlas­sung des türkischen r Ministerpräsidenten Ismet Jnönü ist, wie uns auS Istanbul berichtet wird, auf ernste polttische Meinungsver­schiedenheiten zwischen dem bisherigen Minister­präsidenten und dem Staatspräsidenten Kamal Atatürk zurückzuführen. Insbesondere soll Kamal Atatürk dem Ministerpräsidenten zum Borwurf gemacht haben, daß di« von ihm geleitete Politik die Türkei außenpolitisch zu sehr an die West­mächte gebunden habe. Der unmittelbare Anlaß des Konflikts soll die Teilnahme der Türkei an der Konferenz von Nyon und ihre eindeutige Zu­stimmung zu den dort gefaßten Beschlüssen ge­wesen sein. Demnach könnte die Entlassung FSmet Jnönüs daS Anzeichen einer kommenden Wendung der türkischen Außenpolitik sein, die bisher in engem Einvernehmen mit der Sowjet­ union und der Baftan-Entente gegen Italiens Mtttelmeeransprüche und die Südostpläne Hitler- Deutschlands gerichtet war. Aber auch für die türkische Innenpolitik kann der Sturz Ismet Jnönüs ernste Folgen haben. Der bisherige Mi­nisterpräsident, der neben Kemal Atatürk der mächtigste Mann der türkischen Republik war (er hat damals unter dem Namen General JSmet Pascha im Juli 1923 die Friedens­verhandlungen von Lausanne erfolgreich geführt und wurde im Oktober 1928, also vor genau 15 Jahren, der erste Ministerpräsident der türki­ schen Republik ), galt als der eigentliche Urheber der großen kulturellen Reformen in der Türkei , insbesondere der Reform des Unterrichts und der Universitäten. Sein Nachfolger, der bisherige Wirtschaftsminister Dschelal Bajar, ist eine po­litisch farblose Persönlichkeit und erscheint neben Kamal Atatürk völlig bedeutungslos,(eis). In Karies München . Der Stellvertreter Hitlers , Heß, ist Dienstag nachts nach Rom abgereist, um der Ein­ladung Mussolinis Folge zu leisten. Lille . Mittwoch wurde der Jahreskongreß der Radikalsozialistischen Partei eröffnet, dessen Ver­handlungen bis zum Sonntag andauern. Rom . Mussolini wird Donnerstag vormittag- vor 100.000 Funktionären der faschistischen Partei auS allen italienischen Kreisen sprechen. Berlin . Im Amtsblatt wird ein Dekret ver­öffentlicht. mit welchem Theodor Wolff , dem ehe­maligen Chefredakteur desBerliner Tageblatt", die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen wird. Aokohama. In eine Ansammlung von Men­schen, welche auf den Eisenbahngeleisen standen und sich von abfahrenden Soldaten verabschiedeten, fuhr ein elektrischer Zug hinein. Hiebei wurden 22 Personen getötet und 12 schwer verletzt.