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Donner-tag, 28. Oktober 1837
Nr. 254
VERBAND DER ÖFFENTLICHEN ANGESTELLTEN Silz RcldienDcrg, NUhllcldstrafte 25
SEKRETARIATE: Reichenberg , Mühlfeldstraße 25 Karlsbad, Haus„Volkswille“, Kantstraße Olmütz , Gabelsbergergasse Nr. 4/m rreigewerksdia ml die Organisation der Angestellten des diientiidien Dienstes Fachgruppen und Sektionen für die einzelnen Berufsgruppen. Krankenunterstützung, Notfallsunterstützung, Stellenlosenunterstützung sowie Staatszuschuß. Rechtsschutz in allen Berufsangelegenheiten, 121 Ortsgr. Fachblatt„Der neue Weg“ Es liegt Im Interesse jedes einzelnen, alle noch außerhalb unserer Dellien stehenden öiientiidien Angestellten lOr den Verband zu werben! 876i Niemand sdiatztEndi, wenn nicht die Organisation!
Parteigenossen und-Genossinnen werbet bei jeder Gelegenbeit für den Bekleldungtarbeller-Verband In der<SR., Sitz Reichenberg
Der BekleidungSarbetter-Berband vereinigt folgende BerufSgruvPen: Schneider, Hutarbeiter. Modistinnen. Stickereiarbeiter, Wäsche- und Konfektionsarbeiter. Gerber und Lederarbeiter. Schubfabrikarbeiter, Taschner , Portefeuiller, Sattler und Riemer, Handschubmacher und Hand« schubnäberinnen, ferner alle anderen bier nicht genannten Bekleidung-« und Lederindustrie« «beiter und-Arbeiterinnen. «258
Verband-er Holz- und Landarbetter Reichenberg, Gutenbergstraße 7 Freigewerkschaftliche Organisation für die Beschäftigten nachstehender Berufe! Brettsägearbeiter, Bildhauer, Bürsten- und Ptnsrunacher, Binder, Drechsler für Holz, Horn, Bein, Perlmutter, Galalith- und Steinnußknopfarbeiter, Holzschläger,' olzwarenarbeiter, Kork-, Flecht- und Korkwarenarbeiter, Klavier- und Orgelbauer, Streich- und Zupfinstrumentrnmacher, Spielwarenarbeiter, Tischler, Tapezierer, Vergolder, Wagner und Landarbeiter Anmeldungen in jeder Lrtrgruvve und io der Lerbllndszenttale
Der beste Schutz für alle deutsche « Textilarbeiter ist und bleibt die Union der Textilarbeiter in Reichenberg Sie ist die weitaus stärkste Textilarbeitergewerkschaft unseres Landes. Sie hat in der Zeit der furchtbarsten Not durch Auszahlung von rund 307 Millionen KC allein an Arbeitslosenunterstützung zehntausende Textilarbeiter« familien mit ihren Kindern vor dem Schlimmsten bewahrt. Sie hat allein im heurigen Jahr rund 105 Millionen UL an Lohnerhöhung erkämpft! Sie gewährt Schuh in Streitfällen, die au- dem Arbeit-Verhältnis und dem Organisationsleben erwachsen. Sie verhilft allen ihren Mitgliedern zu ihren Ansprüchen im Falle von Krankheit, Unfall und Invalidität. Sie steht in allen bedrängten Lebenslagen ihren Mitgliedern mit Rat und durch Gewährung praktischer Hilfe zur Seite.
Textilarbester bedenke: Mein bist Du allen Zufällen de- menschlichen Leben- wehrlos preisgegeben! Nur in der Gemeinschaft mit Deinesgleichen findest Du Verständnis und tatsächliche Hilfe! 80.000 Textilarbeiter rufen Dir zu, sich ihnen anzuschließen!
Diesen Anschluß findest Du nur in der Union der Textilarbeiter! 4394
Eine gewerkschaftliche Grolltat
Welche gewerkschaftliche Leistung die freien rrkschasten, deren Mitglieder zumeist rm sude- utschen Sprachgebiete fiedeln, auf dem Ge« de- Unterstützung-wesenS neben der täglichen lang ihrer eigentlichen Kampfaufgabe«. in den Liegenden Krisenjahren vollbracht haben, der Einblick, den der Besucher bei der Be- wganisation der freiheitlich und demokratisch nten deutschen Privatangestellten, beim Allsten Angestellten-Berband, Reickenberg, ge-
Obwohl die energische Verflechtung der lebenSintereffen der sudetendeutschen Privat« mgestellten im Vordergründe aller Erwägungen teht, in dem alle BerbandSmitglieder unauS» lefetzt bemüht find, das durch die Krisenwir« ungen gesunkene Realeinkommen der in den «rschiedenen Wirtschaftszweigen beschäftigten privatangeftellten den erhöhten LebenSh rltungS» osten anzupassen und obgleich alle Vorkehrungen getroffen werden, um den weiteren Ausbau der ozialpolitischen Errungenschaften für alle Berufs« Weige der Privatangestellten zu gewährleisten, hat >i« Organisation die ungeheuren Anforderungen »n ihre Unterstützungseinrichtungen so mustergül» ig erfüllt, daß hinter ihr alle anderen Angestell« enverbände weit zurückstehen.
Schon bei seiner Gründung, vor ungefähr vier Jahrzehnten, als die in Industrie und Handel tätigen Angestellten noch schutzlos vorzeitiger Ar« beitSunfähigkeit ausgeliefert waren, wurde der heutig« Allgemeine Angestelltenverband zum Rufer für die spätere Pensionsversicherung der Privatangestellten und schritt durch Schaffung seiner Invaliden« und Sterbekasse zur Sechsthilfe, die bis zur Liquidierung dieser Einrichtung im Fahre 1033 segensreich wirkte und bedeutriwe Summen an arbeitsunfähige und alte, gebrechliche Mitglieder zur Auszahlung brachte. Erst das imponierende Beispiel dieser Selbsthilfe schuf die Voraus
setzungen zur späteren Berwirllichung der öffentlich-rechtlichen PensionSversicherung, so daß dem „ Werkmeisterverba nde", wie der AAB seinerzeit hieß, das historische Verdienst, inüiativ und bahnbrechend gewirtt zu haben, unbestreitbar zukommt. Mit der fortschreitenden gesellschaftlichen Entwicklung, die zwar die Zahl der Angestellten vervielfachte, aber sie dadurch auch nicht vor dem Massenschicksal der Existenzunsicherheit zu bewahren vermochte, wandelten sich dir Aufgaben und damit auch die UnterstützungSeinrichtungev, so daß gegen Stellenlosigkeit, Notfall bei längerer Erkrankung und andere Schicksalsschläge im Leben der Angestellten vorgebeugt werden mußte.
70 Millionen an Unterstützungen verausgabt.
Welche gewaltigen Ansprüche gegenüber den Krisenopfern fest 1929 reibungslos erfüllt wurden, bestätigen die Auszahlungsziffern. So wurden allein in diesem Zeitabschnitte 80 Millionen XL Stellenlosenunterstützung mit Staalszuschuß auSgeschüttet. Daneben wurde an in Not geratene Mitglieder seit 1898 die stattliche Summe von 3,000.000 XL verausgabt und bei Todesfällen kamen an die Hinterbliebenen 5,800.000 XL zur Auszahlung. Trotz Liquidierung des Jnvalidenfend- im Jahre 1933 erhalten auch jetzt noch alte oder Invalide Mitglieder bis zu ihrem Ableben die Invalidenrente des Verbandes zuerkannt. Mit-en Abfertigungen an jene Mitglieder, die höhere Renten aus öffentlich-rechtlichen Versicherungen beziehen, wurde seit Verbandsgründung der ansehnliche Betrag von 8,000.000 XL flüssig gemacht. Der AAB, der neben den bereits angeführten Unterstützungseinrichtungen auch Weihnachtsunterstützungen an Witwen ehemaliger N-Mit- glieder sowie Ausstattungsbeiträge an seine weiblichen Mitglieder gewährt, hat statutarisch wohl für die meisten Einrichtungen Vorsorge getroffen,
so daß er als leistungsfähigste und finanziell best« fundierendste Angestelltengewerkschaft angesprochen werden kann, die seit Gründung bereits mehr als 70 Millionen als Unterstützungen an ihre Mftglieder zurückfließen ließ, wobei die in der Vorkriegszett ausgezahlten Goldkronen nur mit dem heutigen Nennwert figurieren und worin die von den BerbandSortSgruppen außer den gewährten Unterstützungen, die ebenfalls Millionen betragen, nicht enthalten find. Jung und alt am Werke. Historische Bedeutung kommt aber der ISIS vollzogenen Umstellung des Werkmeisterverbandes zur freien Gewerkschaft durch den Anschluß an den»Deutschen Gewerkschaftsbund, Reichenberg " zv, wodurch die Verbandsführung ihre Zugehörigkeit zur fteien modernen Arbeiter- und Angestell« tenbewegung bekundete und damit jener Ent- luicklungsphase Rechnung trug, die sich aus der ge-■ änderten Stellung der Jndustrieangestellten im Wirtschaftsleben ergab. Diese gewerffchaftliche Großtat wurde im Jahre 1928 durch den Zusam«' menschluß des Werkmeister- und Jndustrieange«, sielltenverbandes mit dem Zentralverband der Angestellten, Sitz Teplitz-Schönau , zum Allgemeinen Angestellten-Berband gekrönt, der seither als die für alle BerufZzweig- zuständigc Gewerkschaft der deutschen Privatangestellten anzusprechen ist. Getragen von dem stets wachsenden vertrauen seiner Mitglieder schritt der Verband bereit- vor Jahren zur Schaffung der Jndustriean« geftelltcn-Spar- und Kreditkasse, womit das finanzielle Fundament der organisierten Privat« angestellten noch stärker untermauert und nicht wenigen Mitgliedern werwolle Dienste bei Bauausführungen geleistet wurden. , Der rasche Zustrom aus allen Kreisen der Angrstelltenjugend verbürgt den gesunden RiSken« ausgleich bei den Altersklassen, so daß sich— sehr zum Aerger seiner Gegner— der AAB unauS« gesetzt verjüngt und damtt immer mehr an Schlagkraft, Energie und Kampfbereitschaft gewinnt. Sein« staatsbejahende Einstellung, die ihm noch vor wenigen Jahren den Borwurf»Kostgänger des ffchechoflowakischen Finanzministeriums" zu sein, aus DHB-Kreisen eintrug, die bangend um die eigene Existenz, nunmehr auch ihre großdeutsche Ideologie hinter geheucheltem Aktivismus zu verbergen versuchen, hat richtunggebend gewirtt und jene VerttauenSbasis geschaffen, di« zwischen Verbandsführung und Mitgliedschaft unerläßlich ist. Die Wirtschaftsbelebung hat wiederum die sozialen Probleme in den Vordergrund gerückt, die auch die naivsten Privatangestellten immer einprägsamer erkennen läßt, daß bei denJndusttiellen, Kaufleuten, Bank- und Monopolkapitalisten die einselligen Privatinteressen vor jeder menschenökonomischen Erwägung gegenüber ihren Mitarbeitern rangieren. Leidenschafüich ringt der AAB um bessere Existenzbedingungen der Angestellten. Sein Ruf nach Wiedergutmachung der Krisenschäden an den Gehaltsbezügen und Vertragsrechten findet bei allen Berufsgruppen der Privatangeftellten mächtigen Widerhall. Die von ihm in di; Gehirne verpflanzte Erttnntnis, daß die Privatangeftellten nur soviel Einfluß in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft auszuüben vermögen, als ihnen Kraft ihrer eigenen freigewerkfchaftlichen Macht zukommt, findet immer mehr Anklang und Verständnis. Nüchterne Erwägung, gepaart mit stählerner Kampfentschlossenheit, herrscht im AAB vor, der, diesen überzeugenden Eindruck gewinnt der abseits stehende Beobachter, nichts unversucht läßt, um allen Privatangestellten den ihnen zukommenden Kulturanteil zu sichern. E. Frederik. 4282
VORSORGE SICHERT DIE ZUKUNFT I Wir sind di« Versicherungsgesellschaft alter Schaffendenl Wir haben für die Versicherten Einrichtungen geschaffen, die konkurrenzlos dastehen. Das Aktienkapital darf höchstens mit verzinst werden. Die Verwaltungsrate erhalten keine Tantiemen. Die Ueberschilsse fallen restlos den Versicherten in Ihm von Gewinnanteilen zu. die mit 4% Zinsen und Zinseszins bei FSlUgkeit des versicherten Kapitals mit zur Auszahlung gelangen. Die Karenz betragt bet der Lebensversicherung ohne ärztliche Untersuchung nur ein Jahr. Der Tod infolge einer Infektionskrankheit— bei Frauen auch Infolge einer Entbindungbedingt die Auszahlung der vollen Versicherungssumme auch schon im ersten Jahre. Beim Tode durch Unfall wird die doppelte Versicherungssumme fällig, selbst wenn nur eine Monatopramle gezahlt ist Eine Zuschlagsprämie wird für diese Sonderleistung nicht erhoben. Des Rocht auf Rückkauf oder auf Umwandlung in eine pramienfreie Versicherung besteht bei Versicherungssummen bis 10.000 Kfi schon nach einem Jahre. Die Arbeitslosen-Ersatzverslcherung für Versicherte, die infolge Erwerbslosigkeit ihre Prämien für die Volksversicherung nicht mehr weiterzahlen können, bietet für 2 Kt monatlich ein Sterbegeld von 2000 Kfi. Denken Sie rechtzeitig daran, Ihren eigenen Lebensabend sorgenfrei zu gestalten 1 Schützen Sie Ihre Hinterbliebenen! Sichern Sie die Zukunft Ihrer Kinder! Dee schönste Weihnachtsgeschenk eines vorsorgliChenFamiUenerhalters Ist eins Lebensversicherung. Stellan Sie noch heute einen Antrag!