Nr. 259 TonnerStag, 4. November 1937 Seite 5 Erwerbsteuer und Genossenschaften zählen. Die Ursachen der asturischen Niederlage Man erhält für Ke Politik, eine Politik des Abbaues der Wirtschaft« lichen Schranken und eine planmäßige Besied« lungspolitik. Die gegenwärtige Besserung der Wirtschaftslage werde voraussichtlich einen künf­tigen Rückschlag auslösen. Zwei Tatsachen seien Er- von KL Englische Konjunkturdebatte Eine sehr interessante wirtschaftliche ihm am bedenklichsten: Die Preissteigerungen und der gegenwärtige Mangel an gelernter Arbeiter­schaft. Er verlangte eine Wirtschaftsplanung für die Zukunft. Handelsminister Stanley lehnte die Theorie eines bevorstehenden Konjunkturrückgan­ges ab. Die Eisen-, Stahl- und Maschinenindu­strien seien weiter außerordentlich beschäftigt. Die Produktion von Automobilen, Kunstseide und an­deren Konsumgütern sei zufriedenstellend. Der Rückgang einiger«egen das Frühjahr weniger be­schäftigten Erzeugungsgruppen sei auf unterschied­liche Ursachen zurückzuführen, die in ihrer Gesamt­heit keineswegs«inen Schluß auf eine einheitliche, ökonomische Entwicklung rechtfertigen. So verur­sachen die niedrigen Baumwollpreise, insbesondere der Preistiefstand in Amerika und die Aenderung der japanischen Baumwollversorgungspolitik ein« Zurückhaltung der Käufer. Der Minister ist der Ansicht, daß die wirtschaftlichen Wirkungen der Aufrüstung auf die industrielle Tätigkeit nicht überschätzt werden dürfe. Me Exportsteigerung der letzten zwei Jahre sei hauptsächlich eine Folge der Steigerung der Rohstoffpreise und der da­durch bedingten erhöhten Kaufkraft der Rohstoffe produzierenden Länder. Wenn keine Verschlech­terung der internationalen Lage«intritt, könne man mit einer weiteren Exportsteigerung rechnen. gen, um die BiScaya zu zerstören. Obwohl wir uns des Risikos bewußt waren, entschieden wir uns doch, Jagdflugzeuge in direktem Flug über 400 Kilometer feindlichen Gebietes zu senden. Es genügte, daß irgendwo ein Rebellengeschwa­der auftauchte, damit der Flug zur Katastrophe wurde. Aber selbst wenn unsere Flieger siegreich waren, verloren sie im Kampf die notweiäigen Minuten, um die Biscaya noch rechtzeitig zu er­reichen. Man vermied dieses Risiko, aber man konnte nicht vermeiden, daß junge- Piloten die Richtung verloren und einige von ihnen gezwun­gen wurden, in Frankreich niederzugehen. Die Nichteinmischung ist in äußerster Streng? ange­wandt worden," man verhaftete die ftkiecher und beschlagnahmte''die Flugzeuge. Auf solche Weise ging Bilbao verloren. Der heroische Widerstand unserer Kämpfer wurde gemindert durch den Rückzug von Las Jn- cartationes nach Santander. Der Feind ging vor, ohne auf ein Hindernis zu treffen. Die Offen­sive der Regierungstruppen vor Madrid in der­selben Zeit, unternommen, um den Norden zu ent­lasten, hielt den feindlichen Vormarsch auf und zwang ihn, beträchtliche Truppenkontingente und einen Teil seiner Flugzeuge bis zur Sierra de Guadarrama zu verlegen. Diese Offensive hatte zur Folge, daß die Nordarmee«inen Monat Zeit erhielt, um sich zu reorganisieren. Als der Kampf gegen Asturien begann, übernahm der Jnterpro- vinzialrat aus eigener Machtvollkommenheit d'e politische und militärische Gewalt. In der gleichen Weise, wie dec Rückzug auf Santander bewerk­stelligt worden war, wurde Asturien seiner Reser­ven beraubt, die bei der Intensität des feindlichen Angriffs uwbedingt notwendig war, um die im ständigen Kampf völlig erschöpften Truppen abzu­lösen, Auf dem Lande gab es Beispiele höchst^ Heroismus, so die Verteidigung des Pic<stt Benzua. Dort haben zwei Kompagnien an einem einzigen Tag zwölf aufeinanderfolgende wütende Angriffe abgewiesen, denen schweres Attillette- feüer aus zehn Batterien vorausgegangen war und 30 dreimotorige Bomber hatten sie unaus­gesetzt bombardiert. Als der Feind bei Anbruch der Nacht den Pic Benzua besetzen konnte, waren die 240 Verteidiger alle tot nicht ein einziger hatte die Stellung verlassen. Auch andere Batail­lone haben mit bewunderungswertem Mut ge­kämpft bis zu ihrer völligen Vernichtung. Jetzt bleiben noch vereinzelte Trupps von bewaffneten Bergarbeitern im südlichen Gebirge, die ihr Leben teuer genug verkaufen werden. Vielleicht wird sich dasselbe Phänomen wieder­holen, wie in Galicien im Gebirge der Estrema­ dura und auf den Bergen von Huelva , wo noch immer seit dem Juli 1936 uybesiegte Helden Widerstand leisten." Die ministerielle Darstellung erinnert dann an einige innere Ursachen, aber nur, um deren Wiederholung vorzubeugen. Dann wird gesagt: »Was die Folgen anbelangt, so soll nicht verbor­gen werden, daß die Niederlage im Norden eine beträchtliche Stärkung des Feiges bedeutet, jedoch sind die Kampfbedingungen auf den anderen Fronten keineswegs so vorteilhaft für die Rebellen wie bei Jrun und Gijon . Es gibt keine isolierten Sektoren mehr. Die Rebellenflieger werden nicht mehr so straflos wüten können wie im Norden, wck wir nur wenige Flugzeuge und diese keiner­lei Unterstützung hatten. Jetzt erwarten wir mit Festtgkeit die Rebellentruppen zu Wasser, zu Land und in der Lust sanft ihren ausländischen Verbündeten." 45.722 24.473 85.518 24.647 1.058 9 9.753 487 Ausweis für den Monat Oktober (Die erste Zahl bedeutet Parteifonds, die ringe- klämmerte Wahlfonds.) Bodenbach: 3920(980) KL, Brünn : 8630(820) KL, Karlsbad : 4560(1140) KL, Landskron: 400(100) KL, Pilsen - Budweis : 1600(400) KL, Prag : 14 KL, Preßburg : 140(35) KL, R e i ch e n b e rg: 640(160) KL, S t e r n b e r g: 2400(600) KL, Teplitz -Saaz : 3200(800) KL, Trau- tenau: 1600(400) KL, TropPau : 2800 (700) KL. Die soeben erschienenen Mitteilungen des Statistischen Staatsamtes Nr. 63/1937 enthal­ten eine Uebersicht über die allgemeine Erwerb­steuer für das Jahr 1933. Seü dem Jahre 1928 ist der Ertrag aus der allgemeinen Erwerbsteuer ständig zurückgegangen. Insgesamt ist er von 103,179.584 KL auf 59,421.618 KL und im Durchschnitte auf ein Unternehmen von 170 KL auf 92 KL gesunken. Während im Jahre 1928 für je 100 KL Reinertrag noch 1 KL 12 Heller an allgemeiner Erwerbsteuer gezahlt wurde, wa­ren es im Jahre 1933 nur mehr 79 Heller. Nach den Mitteilungen des Statistischen Staatsamtes Nr. 60 ist auch die besondere Werbsteuer zurückgegangen, und zwar 112,234.954 KL im Jahre 1930 auf 66,757.844. im Jahre 1933. Die Erwerbsteuerleistung der Erwerbs« und Wittschastsgenoffenschasten ist dagegen in der gleichen Zeit von 4,727.622 KL-auf- 4,882.114 KL gestiegen. Gewiß haben die Erwerbs- und .Wittschastsgenoffenschasten der Krffe eine stärkere Widerstandskraft entgegengesetzt als die Privat- Balencia. Das Ministerium für Nationak- verteidigung veröffentlicht folgende Darstellung: »Die Isolierung, in der sich der Norden be­fand, als die Rebellion ausbrach, machte seine Verteidigung äußerst schwierig, da eS unmöglich war, die Republikaner im Norden mit allen not­wendigen Hilfsmitteln- zu unterstützen. Da die Seebasis von Ferrol in der Hand der Rebellen war, mangelten unserer Flotte im kantabrischen Meer jene Stützpunkte, die für große Einheiten unbedingt notwendig sind. Trotzdem trat man diesem. Üebel entgegen, indem man fast die.Ge­samtheft unserer Kriegsschiffe dorthin schickte und sie ständig^n Dienst hielt- Die anderen Schiffe wurden in? Mittelmeer geschickt,, wo sie als ein­zige Basis Cärthagena hatten. Mit dem Fall von Jrun begann der Zusam­menbruch der Nordfront. Jrun ging nicht verlo­ren, weil es den Verteidigern an Mut gefehlt hätte. Die heldenhaften Milizsoldaten waren ge­zwungen, den Widerstand aufzugeben, weil sie keine Munition mehr hatten. So wurde Jrun die Hauptbasis für die Deutschen und Ita­ liener im Norden Spaniens , die Stellungen ein­nehmen wollten, die Frankreich vom Süden her bedrohen. Die»Nichteinmischung" hat den Muni­tionstransport verhindert. Der gleiche Mangel an Munition und Waffen wurde die Ursache des Falles von Guipuzcoa . Die Kämpfer dort besahen nur die Waffen, die sie den Rebellensoldaten nach deren Niederlage, in ihren Kasernen, abgenom­men hatten. Während für uns die Grenze hermettsch ab« geschloffen blieb, kam im Rebeflenlager ultramo­dernes Kriegsmaterial aus Italien und Deutsch­ land an, automatische Waffen, Luftabwehrkano­nen, Flugzeuge. Später wurde Biscaya der Kriegsschauplatz. Die ausländischen Verbündeten der Rebellen un­terstützten diese mit unglaublich großen Mengen von Kriegsmaterial und Soldaten, die in ganzen militärischen Einheiten und unter fremden Fah­nen sich einreihten. Dadurch nahm der Kampf den Charakter einer ausländischen Invasion an. Kein Krieg hat jemals eine solche Barbarei gekannt wie die Kämpfe, die sich im GebirgSmasfiv von Gorba an der Grenze der Provinzen Alava und Biscaya abgespielt haben. DaS Feuer vernichtete afles bis zu den To­ren von Bilbao . Die Biscaya konnte nicht ver­teidigt werden ohne Flugzeuge, konnte nicht den Rebellrnluftbombardements widerstehen, die nicht nur Bomben auf die Verteidiger abwarfen» son­dern friedliche Dörfer wie Durango und Guernica mit ihren Einwohnern, Frauen und Kindern, zer­störten. Die Jagdflugzeuge haften nicht den ge­nügenden Aktionsradius, um direkt vom republi­kanischen"Spanien nach der Biscaya zu fliegen. Bombenflugzeuge ohne den Schutz von Jagdflie­gern zu schicken, hätte bedeutet, sie der Zerstörung anheimzugeben. Die Jagdflugzeuge, die fähig waren, die grausame Tätigkeit der Rebellenbom­ber zu verhindern, hätten notwendigerweise auf ihrem Weg nach der Biscaya Zwischenlandungen auf französischem Boden machen müssen. Einige Minuten Aufenthalt unserer Flugzeug« in Frank­ reich hätten Bilbao retten können. Wir haben es zweimal versucht, aber beide Male wurde un­seren Mugzeugen die schützende Zwischenlandung in Frankreich untersagt. Das erheischte die Nicht­einmischung, aber sie verhinderte nicht, daß t ä g« lichJunkersflugzeuge aus Deutsc)« land nächtlich Frankreich überflo- Steuerbemeffung je Unternehmen 2.70 6.50 19.70 109.30 368.50 411.10 663.60 8,824.70 Eine sehr interessante wirffchaftliche Aus- wrache wurde Dienstag im englischen Unterhaus« "bgefühtt. Der Sohn Lloyd Georges beantragte, M di« Regierung Vorsorge gegen einen mög» uchrn Konjunkturverfall, der insbesondere nach Beendigung des britischen Fünfjahraufrüstungs- drogrammes zu befürchten sei, treffen soll«. Er verlangte eine aktive Wirtschafts- und Handels- Erfolgreiche Lohnbewegungen des Internationalen Metallarbeiterverbandes Die letzte Nummer desI. M." berichtet wieder über einige-mit Erfolg durchgefühtte Lohn­aktionen des Berckandes. So wurde in der Musik- instrumentenindustrie am 21. August eine Bewe­gung eingeleitet, welche nunmehr mit einem Ver- ftag abgeschloffen wurde, der Lohnerhöhungen don 5 und 6 Prozent vorsieht. Damit ist auch in Dieser Industrie der im Jahre 1932 erfolgte Ab- «au wieder wettgemacht worden. Bei der Firma ^lemens-Müller-WeAe in Bünauburg wurden Äer Jnittative des Verbandes Forderungen nach ftner einmaligen Aushilfe überreicht und es ge­lang. eine striche Aushilfe durchznsetzen, die aller- oings bei einer einheitlichen Organisation der Be­legschaft höher gewesen wäre. Bei der ATG Bodenbach wurde ebenfalls eine TeuerungSauS- bilfe für die Arbeiter erreicht. In diesem Falle Erhandelte der Betriebsausschuß, jedoch im Ein­vernehmen mit der Organisation, so daß auch das 'N diesem Betriebe erzielte Ergebnis als Erfolg des Verbandes gewertet werden muß. wirtschaft; die Erwerbs- und Wirtschastsgenos- W 1«#°«st-ht fortwährend daS Märchen von der senschaften bewahrten sich jedoch auch«ine hohe Steuerfreiheit der Konsumgenoffenschaften zu er« Steuermoral. Die Handelsgewerbe im eigentlichen Sinne haben im Jahre 1933 an aflgemeiner Erwerb­steuer vorgeschrieben erhalten: Zahl der steuerpflich- ttgen Handelsgeschäfte Gesamt 125.161 160,159 1,688.805 2,690.409 379.302 8.700 6,472.336 4,297.630 191.667 15,817.582 88. Der von diesen Unternehmungen einbekannte Reingewinn betrug 2,118.202.000. Auf je KL 100.> Reingewinn entfallen an Steuer im Durchschnitte 75 Heller. 155.713 Händler haben also eine ErwerLsteuerleistung unter KL 20. im Jahr! Man muß schon sagen, daß es diesen Oie Lohnbewegung der Oergarbeiter Die Forderungen nach Erhöhung der Löhne und Revision der Kollekttvvetträge, die grund­sätzlich von der am 10 Oktober in Prag abgehal­tenen Reichskonferenz der koalierten Bergarbei­terverbände beschlossen worden waren, wurden inzwischen in allen Revieren überreicht. Im Nordwestböhmischen Braunkohlenrevier wurde den Gewerkschaften inzwischen mitgeteilt, daß die Forderungen den einzelnen Gruben zur Stel­lungnahme unterbreitet wurden. Es ist in allsei­tigem Interesse zu wünschen, daß diese interne Beratung der Grubenbesitzer baldigst beendet werde und die Verhandlungen über die Forde­rungen der Arbeiterschaft ausgenommen werden. Die Vertteter der Bergarbeiter-Organisa­tionen des Osttau-Karwiner Reviers uvgierten Mittwoch bei der Direktionskonferenz die Erledi­gung ihrer Forderungen. Der Deputation wurde Mitgeteilt, daß die Lohnforderungen der Berg­arbeiter ganzstaatlich werden geregelt werden; deshalb könne ihnen nicht gesondert entsprochen werden. Die Bergarbeiter-OrganisatüuPN. des Ostrauer Reviers werden deshalb sofort mft den Vertretern der Bergarbeiter-Organisationen der übrigen Reviere behufs Beschleunigung der Ver­handlungen in Fühlung ttetchi. 100 Reichsmark... 618. Markmünzen.. « 685« »00 österreichische Schilling -. 526.50 100 runlünische Lei. 15.85 100 polnische Alow. 508.50 100 ungarische Pengö. ... 549.50 100 Schweizer Franken 658.50 100 französische Francs ... 94.95 1 englisches Pfund ... 140.50 1 amerikanischer Dollar 28.40 100 italienische Lire ... 118.40 100 holländische Gulden ... 1575. 100 jugoflawisch« Dinare 60.80 100 BelgaS,... 481. 100 dänische Kronen 628. 100 schwedische Kronen. 1» 726. Ein bemerkenswerter Wandel im Geschmack zeigt sich bei der Wahl vonMiß Europa 1937". Siegerin wurde diese junge Finnlän­derin Vydström. Das Bild beweist, daß die natürliche Frische der bisher üblichen Aufmachung' vorgezogen wird Nach der argentinischen Präsidentenwahl (AP.) Zwar ist der Kandidat des Regie­rungslagers, Dr. Roberto Ortiz mit 248 gegen 128 Stimmen, die auf den Gegenkandidaten Al- vear entfielen, gewählt worden, aber daß die herrschenden Parteien in den Wahlvorgang ein­gegriffen haben, weiß jeder, und es wird auch von der großen Preffe von Buenos Aires ganz offen erklärt. Die Bevölkerung ist in ihrer großen Mehrheit opposittonell und tritt für die Pattei der Radikalen ein. Bei fteien Wahlen wäre der Aus­gang ein anderer gewesen. Sowohl der Mittel­stand wie die Arbeiterschaft sinst unzufrieden und kritisieren» daß das gegenwärtige Regime eine un­verhüllte Herrschaft des Großgrundbesitzes und des Großkapitals darstelle. Die Radikalen werden jedenfalls bei der Anerkennung der Wahlen par­lamentarische Schwierigkeiten machen. Im Ge­gensatz zum Senat sind in der Deputiertenkam- mer Opposition und Regierungslager ungefähr gleich stark. Man hält auch die Möglichkeit' eines Boykotts durch die Opposition für gegeben, also die Wiederholung desjenigen Mittels, das auch das Regierungslagec bereits anwandte als die Radikalen die Annullierung der Wahlen in der Provinz Buenos Aires verlangten. Diese Schwie­rigkeiten sind um so bedeutungsvoller, als im März 1938 berefts neu« Kammerwahlen stattfin­den. Der neue Präsident findet jedenfcklls keine rosige Situation vor, und es wird sich erweisen müssen, ick dieser Mann, dem auf wirtschaftlichen Gebiet große Fähigkeiten nachgerühmt werden,, auch auf politischem Gebiet das gleiche Geschick Spitzel-Elite (JDF) Auf dem»Ersten Deuffchen Be­amtentag", der am 18. Oktober in München er­öffnet wurde, macht« der«Reichsbeamtenführer" Noef außerordentlich interessante Mitteilungen: «Der Beamtenabteilung der NSDAP .'.. habe Hitler den Auftrag gegeben, die Staatsapparatur durch die Organisation der Beamten reif zu machen für die Machtübernahme... In allen Aemtern hätten(vor Ausbruch der Dritten Reichs Red.) Beamte gesessen, die-der NSDAP an« gehött und den Staatsapparat durchdrungen hät­ten. Es habe schließlich kein Gespräch von poli­tischer Wichtigkeit mehr gegeben, das nicht zu den Ohren der Partei gedrungen wäre. Haussuchun­gen in den Büros der Partei seien rechtzeitig vor­her mitgeteilt worden, Im Laufe der Entwick­lung habe sich die Angehörigkeit der kämpfenden Beamten nicht mehr auf die Partei beschränkt. In manchen deutschen Bundesstaaten sei es. den Beam­ten verboten worden, Parteigenosse zu werden, so daß für sie die Sondergruppen der Anhänger(!) geschaffen worden seien."(Frankfurter Zeitung ", Nr 532/3 vom 19. Oktober.)Am 30. Januar 1933", fuhr Reichsbeamtenführer Neef fort, waren 50.000 Beamte' als Parteigenossen un­weitere 50.000 Beamte als Althänger der Par­tei im Hauptamt für Beamte der NSDAP .., organisiert." Nach den in Deutschland erprob­ten Methoden versuchen faschistische Gruppen auch in anderen Ländern die Behörden mit Spitzeln zu durchsetzen. Der Londonbesuch des bulgarischen König- Boris, der von seiner Frau Joanna begleitet ist und inkogniw" fähtt, verfolgt wie derDaily Herald" erfährt den Zweck, britischen Politikern die bulgarische Außenpolittk zu erklären, die in strik­ter Neuträlttät bestehe und nicht die Absicht habe, sich irgendeinem anderen Lande oder irgendeinerFront" anzuschlietzen. Außerdem will er die brittschen Ansichten über die Wiederaufrüstung der bul­garischen Wehrmacht sondieren, die bekanntlich in Neulich 1919 auf 20.000 Freiwillige, herabgesetzt worden ist. Was die Jnnenpolittk angeht, so wird der König behaupten, daß das neue Wahlgesetz, das er am Tage vor seiner Abreise unterschrieben hat, einen wesentlichen Schritt zurNormalisierung der politi­schen Lage" darstelle.' In einigen Monaten sollen allgemeine Neuwahlen borgenommen werden,(bn.) London . Im Hinblick auf die Unruhen in Trinidad hat sich die bttttsche Regierung zur Ent­sendung weiterer Truppenabteilungen entschlossen, die am Dienstag offiziell bekanntgegeben wurde-