Leite 4 Dienstag, 9. November 1937 Nr. 26* Wie einst im Mai... In der Auslage derNärodni Lisch" kn Prag II, Lützowova, ist jetzt das Original fol« genden alten Flugblattes zu sehen und zu lesen: An di« gesamte deutsche Bevölkerung von Stadt «nd Bezirk Teplitz-Schönau ! Der berüchtigte Soziführer Seliger hat durch sein freches Auftreten gegenüber dem Be­zirkshauptmann Graf die Abhaltung der diesjäh­rigen Maifeier mit dem Umzug durch die hervor­ragendsten Strasten der Stadt durchgesetzt. Wir Deutschen von Stadt und Bezirk Teplitz-Schönau sollen es uns Heuer nun wiederum gefallen lassen, dast das tschechische Anarchistengesindel von Bruch, Ofsek usw., die belebtesten Strasten unserer schö­nen deutschen Stadt durchzieht. Aus der Aeutze- rung des Obersozis Seliger in der Neptun-Ber- sammlung am Montag, dast die Sozialdemokraten den Maifestumzug durchsetzen werden, wenn auch Blut fliesten sollte, geht klar und deutlich hervor, dast es sich den roten Bolksverrätern darum han­delt, die deutsche Bevölkerung von Stadt und Bezirk in frechster Weise herauszufordern. Seliger richtete auch an die Genoffen die Aufforderung, fie sollen fich für«inen eventuellen Kampf wappnen, d. h. sie sollen mit Mordwerkzeugen(& la Hopfen­stock) erscheinen. Deutsche Volksgenossen! Sillen wir uns das ruhig gefalle« lassen? Rüstet auch Ihr zur Abwehr dieses räuberisch« Einzuges der Brücher und Ossekrr Anarchisten. Ihr deutsch « Hausbesitzer aber lockert die Ziegel auf euren Dächern! Erscheinet daher in Mass«, Samstag, d« 1. Mai 1909 um 1 Uhr mittags am Marktplatz in Teplitz ! Die alten Sozialdemokraten im Teplitzer Bezirk haben dieses FlugÄatt, auf das wir übrigens vor etlichen Jahren neuerdings zurück- kamen, keineswegs vergessen. Aber wir begrüßen es sehr,. daß es jetzt auch einmal den Pragern anno 1937 vorgeführt wird. Denn von den Tep- litzcr Deutschradikalen anno 1909 zu den Hen­leins unserer Zeit führt eine schnurgerade Linie. Damals war jener Josef Seliger derBölksver- räter", der Anarchist(lieS: Bolschewist), der Partner desTschechengesindels", gegen den und gegen die man den Auftrag zur Lockerung der Dachziegel gab; und heute ist Seliger zur ge­schichtlichen Persönlichkeit geworden, dessen Lei­stungen für das Volk niemand mehr anzutasten wagt. Heute aber sind für die Nachfolger der chauvinistischen Deutschradikalen jene, die Seli- gers Erbe antraten, Volksverräter und bolsche­wistisches Gesindel, gegen die man, wenn's mög­lich wäre, noch weit mehr als Dachziegel in Be­wegung setzen würde. Es wird aber kein Menschenalter vergehen, ehe Tschechen und Deutsche voll erkennen wer­den, wo jetzt die Schädiger des nationalen und sozialen Friedens sitzen und wie man ihnen be­gegnen muß. Wieder ein Bestechungsprozeß in Brünn . Bor dem Straftenat des Kreisgerichtes in Brünn wurde Montag ein weiterer Bestechungsprozeß begonnen, der Bestechungen bei der Lieferung von Heizvorrichtungen für die Werkstätten und Heiz­häuser der tschechoslowakischen Staatsbahnen zum Gegenstände hat. Angeklagt sind: der 88jährige Obersektionsrat des Eisenbahnministeriums Jng. Robert B o r 11& e i aus Prag wegen des Ver­brechens der Geschenkannahm« in Amtssachen, dec 46jährige Maschinentechniker aus Prag -Strasch- nitz Rudolf John wegen des Verbrechens der Verleitung zum Mißbrauch der Amtsgewalt und der 54jährige Sektiönsrat des Eisenbahnministe­riums Jng. Ottakar Kolinskh wegen des Vergehens der Bestechung. Die Verhandlung wird acht bis zehn Tage dauern. Präsident des Sena­tes ist Gerichtsrat Dr. Weinhauer. Die Anklage vertritt, wie in allen bisherigen Brünner Beste- chungsprozeffen Staatsanwalt Dr. Eermäk. Um dir Bezeichnung der Warenpreise in dm Auslagen. Es wurden Zweifel laut, ob die pflichtgemäße Bezeichnung der Warenpreise in den Auslagen der Geschäfte sich nur auf tägliche Bedarfsartikel oder vielleicht auch andere Gegen­stände beziehe. Im Hinblick haben die Landes­behörden den in Frage kommenden Verbänden nunmehr mitgeteilt, daß der Preisvermerk in den Auslagen bei allen Bedarfsgegenständen ersicht­lich sein müsse, die direkt oder indirekt der Ver­wendung für Menschen und Haustiere dienen, gleichgültig, ob es sich um Bedarfsartikel für den täglichen Gebrauch oder um Luxusartikel(Toi­lettenseifen, Parfums, Photoapparate, Reise» neceffairs etc.) handelt.(DND) Um historische Dokummte. In Prag soll in der nächsten Zeit das Archiv des ehemaligen Mini­sterpräsidenten T a a f f e versteigert werden. Die­ses Archiv enthält wichtige Dokumente aus der Geschichte Oesterreich -Ungarns. Auf diese Doku­mente erhebt jetzt Oesterreich Anspruch. Im Wie­ ner »Echo" schreibt darüber der Wiener General- staatSarchiv-Ministeriarat Prof. Dr. Bittner, daß die Familie Taaff« hinsichtlich des Archivs über einen unredlichen, unechten und unregel­mäßigen Besitz verfügt und daß dadurch historisch bedeutungsvolle Schriftstücke, die das Taaffe- Archiv enthält, nach dem am 18. Mai 1920 abge» fchlossenep Archivvertrag dem Wiener Staats- Vom Vormarsch der Japaner Ein Bild vom fernöstlichen Kriegsschauplatz: Japanische Soldaten bahnen ihrer Fahne, der Sonne Nippons, einen Weg durch die mit Trümmern besäten Straßen der eingenommenen Stadtteile Schanghais.» archiv auf dem Ballhausplatz einzuverleiben sind. Was sich in dem politischen Nachlaß des Grafen Taaffe befindet, ist nicht bekannt. Die diesbezüg­lichen Hinweise und Arntsvormerke sind nämlich ir^ Jahre 1927 bei dem Brande des Wiener Justizpalastes mit dem Archiv des Ministerrats­präsidiums und des Außenamtes vernichtet wor­den. Angesichts der für Jänner 1938 angesetzten Versteigerung nimmt die Leitung des österreichi­schen Staatsarchivs vorläufig eine abwartende Stellung ein. Es wird sich zeigen, welche Schritte die tschechoslowakische Regierung unternehmen wird, um etwa durch Beschlagnahme oder durch eine andere Aktion der Versteigerung zu verhin­dern. Sollte der tschechoslowakische Staat sich in den Besitz des Taaffe-Nachlaffes mit seinem be­deutsamen Material über die Kronprinz-Rudolf- Tragödie setzen, dann werden die österreichischen Stellen im Sinne des Archivvertragcs die Ueber- gcibe der DokmNcnte verlangen. Unbekannte Töte. Sonntag gegen%10 Uhr vormittags wurde aus dem Radbuza-Bach bei Pilsen der Leichnam einer etwa 60 bis 68 Jahre alten Frau gezogen. Die Tote ist von mittlerer Statur, hat zarten Körperbau, dunkle,, graume­lierte Haare, schwarze Äugen, abgeflachte Nase. Die Kleidung besteht aus kurzen braunem Man­tel, blauem Sweater, Clothschürtze, dunkelbrau­nem Rock, schwarzen Strümpfen und Schnür­schuhe. Der Leichnam befand sich bereits mehrere Tage im Wasser. Die Photographie der Toten be­findet sich bei der Polizeihaupttvache in Pilsen . Nach der Identität der Toten wird gefahndet. Achtung auf das Militärbuch! Der Senat für Angelegenheiten des Militärverrates beim Kreisstrafgericht in Prag verurteilte am 8. No­vember 1927 den 27jährigen landwirtschaftlichen Arbeiter Jan F i r o n aus Albrechtsdorf(Bezirk Tannwald ) wegen des Vergehens des Militärver- rates nach 8 6, Art. 4 des Gesetzes zum Schutze der Republik, begangen durch grobe Fahrlässig- keit beim Umgehen mit dem Militärbüchel zu einer fünfmonatigen strengen Arreststrafe mit der entsprechenden Verschärfung. Die Verurtei­lung ist unbedingt. Der Verurteilte hat die Strafe angenommen. Brünn erhält französisches Realgymnasium. DaS französische Realgymnasium in Brünn wird den Unterricht im kommenden Schuljahr 1937/38 aufnehmen. Die notwendige Schülerzahl ist be­reits gesichert. Gleichzeitig wird in Brünn auch die erste Klasse der französischen Volksschule er­öffnet werden, wo die Schüler in ihrer Mutter­sprache gleichwie französisch für den Besuch des französischen Realgymnasiums vorbereitet wer­den. Die französischen Lehranstalten in Brünn werden wie die Prager von einem Verein betreut und verwaltet werden. 25jähriges Jubiläum des rumänischen TranS- portarbeiterverbandeS. In Konstanza tagte vom 8. bis 8. November der Kongreß des rumänischen Transportarbeiterverbandes. Der im Jahre 1912 gegründete Verband zählt heute rund 18.000 Mitglieder und ist eine der größten rumänischen Gewerkschaften. ÄM diesjährigen Jubiläumskon» greß nimmt auch ein Vertreter des internationa­len Arbeitsamtes teil. Die Pariser Weltausstellung wird bis zum den die Preise und Prämien bekanntgegeben wer­den die Preise und Prämien bekannt gegeben wer­den, die die französische Regierung an in- und ausländische Aussteller verleiht. Verhaftung von Wallfahrern. Der»Matin" bringt eine Nachricht aus Straßburg , daß an der Saargrenze die deutsche Zollwache 24 katholische Wallfahrer festnahm, die aus Lourdes zurückkehr­ten. Sie wurden'des Schmuggels bezichtigt. Alle Pitzer und auch der sie führende Priester wurden ins Gefängnis gebracht. Auch der Autokar, in wel­chem die Wallfahrer ihre Prozession durchführten, wurde von den Zollbehörden beschlagnahmt. gleiste. Ein Zugsführer wurde getötet. Sechs Bahnbeamte wurden lebensgefährlich verletzt. Der Sachschade ist groß. Krieg in Mittelamerika ? Zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik herrscht infolge von Kämpfen an der Grenze eine beträchtliche Span­nung. Rach den in Washington eingelaufenen Nachrichten kam es an einem nicht genau abze- steckien Grenzabschnitt zu einem Ueberfall auf haitische Plantagenarbeiter, die zur Arbeit über die Grenze gekommen waren und aus dem Ge­biet von San Domingo wegen der Konkurrenz, die sie durch niedrige Löhne machten, vertrieben werden sollten. Bon. Seiten Haitis wird behaup­tet, daß eine Versammlung von Farmern, Land­arbeitern und ihren Familien von dominikani­ schen Wachen überfallen wurde, wobei tausend Menschen niedergemehelt worden seien. Man spricht vom Ausbruch eines Krieges zwischen den beiden Ländern. Ein Anwchlt des Friedens. Professor Szent Györgyi , der vorige Woche mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurde, sprach im un­garischen Rundfunk und sagte u. a.:iDe Män­ner der Wissenschaft beschäftigt in der ganzen Welt neben ihrer Wissenschaft in erster Reihe die Frage des Friedens. Alle unsere Bestrebungen würden. vergeblich sein, wenn man unsere Ent­deckungen zu- BerwüstungSzlvecken mißbraucht. Dadurch würde die Frucht unserer friedlichen Ar­beit vernichtet. Die Lage ist jedoch nicht hoffnungs­los, denn die Menschen sind überall in gleicher Weise gütig. Niemand will seinen Mitmenschen wirklich töten. Ein jeder will Frieden. Raum und Brot für alle hat die Erde, wir müssen einander bloß mehr achten und besstr verstehen. Frauen im britischen Rundfunk. Die britische Rundfunkgesellschaft beschäftigt als leitende Funk­tionäre eine Reihe von Frauen. So werden z. B. der Schissfunk, die Morgensendung und auch der Auslandsdienst von Frauen geleitet. Auch im Sekretariat wird, die Stellung eines Chefs von einer Frau bekleidet. Mr die ungarischen Amerikaner. Der unga­rische Rundfunk hat beschlossen, für die in Nord- und Südamerika in großer Zahl lebenden Ungarn regelmäßige Sondersendungen in das Programm einznstellen. Die Sendung erfolgt durch den Kurz­wellensender in Szölesfehervär. Anläßlich der er­sten für die in Amerika lebenden Ungarn bestimm­ten Rundfunksendung hielt. Ministerpräsident Daranyi eine Ansprache an die Auslands-Ungarn . Ein neues Raubgesetz in Deutschland . Im Reichsgesetzblatt wurde ein Gesetz veröffentlicht, das Bestimmungen über erbrechtliche Beschrän­kungen wegen gemeinschaftswidrigen Verhalt rns enthält. Danach kann eine Person, die der deut­ schen Staatsangehörigkeit verlustig erklärt wurde, von einem deutschen Staatsangehörigen infolge seines HinscheidenS nichts erben. Dasselbe gilt für Ehegatten und Kinder, auf die sich der Verlust der Staatsangehörigkeit erstreckt. Auch Schenkun­gen an solche Personen sind verboten und wer trotzdem Schenkungen vornimmt oder verspricht, wird mit Gefängnis, bis zu zwei Jahren bestraft. Und schließlich kann ein Erblassen deutscher Staatsangehörigkeit und deutschen oder artver» wandten Blutes Abkömmlingen den Pflichtteil entziehen, wenn diese nach dem 16. September 1936 entgegen dem gesetzlichen Verbot mit Juden eine Eh« eingehen, oder ohne Genehmigung mit jüdischen Mischlingen eine Ehe schließen. Das Ge­setz ist bereits in Kraft getreten. Blinder Passagier mutz auf offenem Meer «msteigen. Der bisher noch nie dagewesene Fall, daß ein blinder Passagier auf offenem Meer um­steigen muß. hat sich vor kurzem ereignet. Auf dem englischen Ucberseedampfcr i,Africa Star", der sich auf der Reise von Rio-de-Janeiro nach Euro­ pa befand, wurde auf hoher See ein blinder Passagier, ein spanischer Staatsangehöriger na­mens R o d r i g u e z, entdeckt. Der Kapitän des Africa Star" setzte sich funkentelegraphisch mit einem ihm entgegenkommenden Dampfer dersel­ben Linie in Verbindung und bat den Kapitän dieses entgegenkommenden Schiffes, den bünden nach Rio-de-Janeiro zurückzunehmen. Eisenbahnunglück in Frankreich . Auf dem Gü­terbahnhof der nordfranzösischen Stadt Ereil fuhr Sonntag früh infolge dichten Nebels ein Güterzug auf einen anderen, auf dem gleichen Geleise stehenden Güterzug auf. Kurz darauf fuhr ein dritter Zug gegen das Wagenknäuel und ent-iPaffagier Ziehung der Klassenlotterie (Ohne Gewähr.) Prag . Bei der Montag» Ziehung der V. Klaffe der 37. tschechoslowakischen Klassen« lotterie wurden nachstehende Gewinste gezogen:- 200.00» K«: 16374, 60.000 K«: 96459, 30.000 K«: 46999. 20.000 K«: 10447, 10.000 K5: 89689, 98802, 5000 K«: 69303, 71597, 116950, 25593, 37809, 61049, 23150, 17113, 100129, 88554, 23477, 67643, 115025, 65734, 62154, 67312, 36647, 1676, 3082, 1199. 91980. 5548, 100617. 72067, 29704, 113063, 23682. 2000 K& 62635, 110635, 66179, 990, 52614, 13361, 74881, 87019, 114937, 108317. 63616, 7240, 52568, 25443, 6260, 109561 69092. 45368, 2092, 23593, 69752, 92295, 112165, 116166, 1007, 79170, 43949, 21655, 105131, 561, 10526. 67869, 19833, 79630, 88960, 37735, 2836, 19965, 61394 4943, 75286, 101307, 73227, 100956, 13512, 48254, 63830, 8790, 49599, 81188, 111111, 83476. 74109, 83431, 67383, 27091,104606, 111057,46850,100773, 35841, 58401,-»65097, 87439, 20758, 76215, 33591, 95919, 62003, 35865, 97759, 76549, 28262, 61638, 75557, 100721, 30252, 1551, 33, 101160. 831.3, 42645, 35279, 75027, 27856, 41456, 98843, 115368, 5097, 54958, 57634, 91272, 2773, 21600, 80697,' 85010, 100577, 4222, 56248. Das entgegenkommende Schiff legte sich auf hoher See dicht neben das SchiffAfrica Star" und mit Hilfe eines Bootes wurde der, blinde Passagier auf das nach Süd-Amerika fahrende Schiff gebracht. Hitlerdeutsche Opferliste. Dr. Ascher, ein Frankfurter Bürger jüdischer Herkunft, saß vor nicht langer Zeit mit seinem Sohn im Cast. Als der Junge sich denAngriff" zum Lesen holen wollte, sagte der Vater:»Rühr' diesen Hader nicht an!" Sogar das jetzige Gericht sprach Dr. Ascher frei, offenbar weil es itzn die Erregung über die Judenhetze des»Organs der Arbeitsfront" als mildernd anrechnete, oder vielleicht auch, weil ein Jude das Blatt nicht beleidigen könne. Trotzdem verhaftete ihn die Gestapo und brachte ihn nach Dachau in KZ. Nach nur drei Wochen wurde der Familie mitzeteilt, daß Dr. Ascher dort gestorben (worden) fei.(bn) Vorbildliche Polizei. Zwei Polizeibeamtrn aus dem Memelgebiet verschuldeten Sonntag einen Autounfall an der Grenze des Memellän« des und Litauens , bei dem zwei Personen ernst­lich verletzt wurden. Sie wurden mit dem Chauf­feur, der gleich den beiden Polizisten betrunken lvar, zur Grenzstation geführt, wo sie verhaftet werden sollten. Dem leisteten aber einige Mit­glieder der Memeler Polizei Widerstand und die beiden Schuldigen wurden. von ihnen mit der Waffr in der Hand befreit. ES gelang'nur, den Chauffeur zu verhaften. Gegen die beiden Poli­zeibeamten wurde' ein Prozeß wegen Widerstan­des gegen die Polizeigewalt eingeleitct. Benzin bei der Lampe: zwei Menschenlebm. Sonntag wusch sich die 18jährige Kaufmannstoch­ter Martha Schneider aus Jrdning bei Graz die Haare mit Benzin in der Nähe einer brennen­den Lampe. Plötzlich fingen die Benzindämpfe Feuer und die Haare und Kleider des Mädchens begannen zu brennen. Die herbeieilende Mutter löschte zwar die Flammen, aber die Tochter erlitt so schwere Verletzungen, daß sie im Krankenhaus kurz darauf starb. Auch ihre Mutter ringt in­folge der ebenfalls erlittenen Verletzungen mit dem Tod«. Besseres Wetter! In Mitteleuropa , wo fich von Osten her«in Hochdruckgebiet ausgeb reitet hat, hör­ten di« Regenfälle bereits überall auf. Der Himmel ist hier jedoch noch ziemlich bedeckt und di« Tempera­turen überall tiefer als Sonntag. Mr Dienstag kann man erwarten, daß es noch trocken blechen wird, aber die Nebel werden häufig fein. Die Ztachtrem- perakuren dürsten stellenweise bis unter den Gefrier­punkt sinken. In den nächsten Tagen wird die Wei­terentwicklung äußerst unsicher fein, da fich über der Ostsee und über dem Golf von BiScaya neue Störun­gen ausbilden. Wahrscheinlicher Wet« t»r Dienstag: Vorwiegend bis wechselnd be- tvölkt, meist trocken, Frühnebel, Nachttemperaturen nahe dem Gefrierpunkt, untertags um zehn Grad, ruhig. Wetteraussichten für Mitt­woch: Vom Nordwesten her Zunahme der Nieder­schlagsneigung und leichte Abkühlung, Westwind. Vom Rundfunk empfehlenswerte« aus den Programmen» Mittwoch Prag , Sender I: 7.00: Morgemnusik. 10.06: Deutsche Preffe, 10.15: Rundfunk für deutsche Schu­len, niedere Stufen, 11: Blechmusik, 12.10 Donkosa­kenchor auf Schallpl., 13.40 Deutscher Arbeitsmarkt, 14: Deutsche Sendung: Klima: Konzert fist-wer Klaviere, 18.05: Deutsche Sendung: Alte deutsche und italienische Musik: Gesang: Rost Bilimek, 18.20: Arbritersenlmug: Abg. Irene Kirpal: Warum müss« die Frauen dir Demokratie schütz«?, 18.40: Sozial­information«, 18.45: Deutsche Preffe, 19.23: Havdni Kindersinfonie, 20.05: Aus dem Smetanasaal: Tsche­ chische Philharmonie : Fibich, Bomäika, Smetana , Dvotäk. Prag , Sender II: 14.20: Deutsche Sen­dung: Kinderstunde, 14.40: Gesang auf Schallpl^ 14.55: Deutsche Preffe, 18.15: BuuteS Konzert. Brünn 12.85: Rundfunkorchesterkonzert: Redbal, Fi­bich etc., 17.40: Deutsche Sendung: Dr. Klein: BIu- tnngen aus Anschwellungen des Körpers Musik­einlage. Pretzburg 15.35: Rundfunkorchesterkon« zert, 16.35: Lei s te Musik.«aschm» 12.05: Schall­platten, 18.15: Zigeunermusik. Blähe. Ostrau: ,22.15: Buntes Konzert.