Nr. 284Mittwoch, 10. November 1037Seit« 5SudetewteutsikeiEifersuchtstragödie In BrüxDienstag abends um 6 Uhr befanden sichin der Wohnung der Witwe Ktij in Brüx in denBaracken in der Johnsdorfer Straße der 28jäh-rige Anton S a m b e r a und die 26jährigeAloisia Klier, beide ans Brüx. Plötzlich drangder frühere Liebhaber der Klier, der etwa 30jäh-rige Franz Horn ans Brüx, in die Wohnungein und gab anf die beiden aus einem Revolvermehrere Schüffe ab.sambera erhielt einen Lungenschuß underlag um 9 Uhr abends im BrLxer Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Klier erhielteinen Bauchschuß und liegt schwer verletzt imKrankenhaus. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt.Der Täter Franz Horn wurde um%7 Uhrabends von der BrÜxer Staatspolizei verhaftet.Kulturverband—„neudeutsch“!Die Sprache, tue die Henleins innerhalbdes Deutschen Kulturverbandes sprechen, wirdinuner eindeutiger und immer dreister. Ebenjetzt wird eine G.e Heimdenkschriftbekannt, die sämtliche B e a m t e n der Haupt-leitung im Oktober der Tagung der Gauobmänner des DKV überreichten. Darin wirdgefordert, daß der Verband so wie der Bund derDeutschen und der Deutsche Turnverband„derstarken völkischen Strömung auchnach außen Rechnung trage und bei jeder Gelegenheit eindeutig völkische Hal-t u n g bekunde". Ist schon das unmißverständlich, so ist vollends die Forderung an den Kulturverband,„sein Wirken neudeutschenFormen anzugleichen" und„in keiner Weiseeine Zufluchtsstätte völkisch unzuverlässiger Kreise zu bilden", einnicht zu verkennender Wink mit dem Hitler-Zaunpfahl. Wer völkisch unzuverlässig ist, dassollen also— um ein Wort Luegers zu variie-rcn— die Herren Beamten des Kulturverbandes bestimmen, jene Herren, die ihre Bezügedoch zumindest zum Teil dem Staate verdanken,denn der gibt d ch noch immer alljährlich etlicheHunderttausendc Kronen für den DKV her.Noch legen diese Herren ihre intimsten Ge-danken vorerst in Geheimdenkschriften nieder—und daß solche Ergüsse doch an die Oeffentlich-keit gelangen, ist vielleicht eines der wenigenAnzeichen dafür, daß im DKV doch noch nichtalles verloren ist. Aber weiß man ja schon genugbon der Praxis, die in diesem neudeutschen Kul^turverband eingesetzt hat, und die Pläne der„Amtswalter" überraschen darum nicht mehrsehr. Nun wird sich aber Geßner, der Obmanndieses mit Riesenschritten sich gleichschaltendenUnternehmens, doch einigermaßen äußern müssen. Die demokrattsche Oeffentlichkeit erhebt unbedingt darauf Anspruch, cms dem Munde Geß-ners-zu hören, wie denn von ihm und von denanderen Leitungsmttgliedern die Geheimdenk-schrist ausgenommen wurde.„Kritik wird strengstensgeahndet“Die Diktatur-Partei in der DemokratieDie SdP-Bezirksleitung Bad Königs»wart hat folgende Bezirks- Sonderweisung an alle Ortsleiter und alle Orts-standcsvertteter der Arbeiterschaft im BezirkeBad Königswart erlassen:Werte Kameraden!Am Sonntag dem 3. Oktober 1937 findetin Altwasser im Gasthause des Kam. RudolfSeidl, Altwasser-Bahnhof um 2 Uhr nachmittagseine Tagung aller Ortsleiter und Ortsstandesver-treter der Arbeiterschaft statt.Wir machen darauf aufmerksam, daß beidieser Tagung eine Stellvertretung nicht gestat-Zlehuns der Klassenlotterie(Ohne Gewähr.)Prag. Bei der Dienstag« Ziehung derV. Klaffe der 37. tschechoslowakischen Klaffenlotterie wurden nachstehende Gewinste gezogen:50.000 Kt Los Nr. 87198.20.000 KO die Lose Nr. 77105, 25281, 88268,28619, 115632, 60600.10.000 KO die Lose Nr. 58131, 86379, 112394,32413.5000 KO die Lose Nr. 31081, 23581, 109907,11566, 111153, 5308, 16834, 114151, 77866, 105223,8068, 66564, 47716, 529, 109155, 83347, 68851,29487, 43077, 42286, 52760, 78864.2000 KO die Lose Nr. 11839, 31719, 41882,45915, 93568, 73190, 30712, 57672, 4483, 43716,55301, 70888, 85055, 32271, 50709, 93108, 88180,18651. 62129, 74460,60810, 61535, 5893, 82724,14945, 41445, 96200, 45913, 85614, 65430, 62381,88354, 6339, 40313, 85335, 85609, 61934, 110967,107935, 30745, 73474, 60518, 85235, 86488, 52863,100458, 48429, 53853, 98721, 49868, 44833,103905, 22226, 66172, 84955, 17358, 9718, 113953,82403, 87407, 13804, 83399, 18604, 12698, 85881,721, 13459, 35026, 69301, 66793, 97267, 111632,1871, 108181, 73951, 34366, 50759, 83205, 1629,1848, 34405, 42568, 75629, 10391, 53667, 112877,21455, 72256, 95806, 82209, 67827, 48164, 60468,15514, 91653, 1781, 56611,tet ist. Es werden bei dieser Tagung verschiedeneBeschlüsse gefaßt werden, die dann auch für dienichtanwesenden Ortsleiter und Ortsstandesver-treter gültig sind. Sollte nach dieser Tagung vonverschiedenen nichtanwesenden Kameraden Amtswaltern über die Beschlüsse Kritikgeübt werden, so wird dieSstrengstensgeahndet.Mit deutschem Gruß:Dr. R. Weinmann.Kritik„über" die Beschlüsse— das Deutschder Herren ist übrigens ebenso einwandfrei wieihre demokratische Gesinnung und ihre tschechoslowakische Loyalität— wird strengstens geahndet■.. Wie denn? Mit Anprangerung als Volksverräter oder mit Verlust der Arbeitsstätte? DieHenleins und Unterhenleins kommandieren-—und die Untergebenen haben zu kuschen, widrigenfalls... Man stelle sich das soziale und nationaleUnglück vor, das über unser ganzes Gebiet! hereinbräche, wenn diese großen und kleinen Diktatoren wirklich zur Macht kämen!im Xiamen kuthasgegen den„Aufbruch“!Der Tod Ruthas hat die Gegensätze in derHenleinpartei noch verschärft. Während die offizielle Parteileitung aus Rutha einen politischenHeroen macken will, der durch den Kampf derpolitischen Gegner gefällt worden sei, und während Henlein Verbitterung gegen diese und jenepolitische Gruppe zur Schau trägt, werden inder Provinz Flugzettel verteilt, in denendie Kameradschaftsbündler unumwunden behaupten, Rutha sei den Leuten um den„Aufbruch"-Kreis zum Opfer gefallen, der bekanntlich zum Kameradschaftsbund in hefttgster Gegnerschaft ist.— Der Text dieser Flugzettellautet:„Beging Heinz Rutha Selbstmord? Rein!Der„Auftiruch" beging Rufmord! Wir klagenan! De»„Aufbruch" und sein Werkzeug, denHäftling Hein. Dunkelmänner am Werk!"Die Sudetendeutschen können sich auf dieseerbauliche„Auseinandersetzung" wohl selber denReim machen. Wir werden uns mit diesem Falltrotzdem noch ausführlicher beschäftigen.Ein modernes NaturfreimdehaiisDie Komotauer„Naturfreunde" besitzen inGersdorf ein Wanderheim, das alljährlichvon vielen tausenden Menschen frequentiert wird.Die günstige klimatische Lage und die reizendeUmgebung bewirkten es, daß auch während derFrühjahrs- und Sommermonate viele Urlauberdort Aufenthalt nahmen. Als Mangel blieb beiallen Bequemlichkeiten immer bestehen, daß dasHeim kein« eigene Wasserleitung und kein Badbesaß. Nun wurde diesem Uebel abgeholfen. DurchWochen hindurch waren brave Menschen emsigtätig, um das Natursreundehaus in Gersdorf umzugestalten. Nun präsentiert es sich im neuenGewand.Am nahen Berghang wurde ein Sammelbassin für Wasser errichtet und eine Rohrleitungbis in das Heim gelegt. Auf diese Weise wurde esermöglicht, überall fließendes Wasser anzubringen und den Gästen eine Reihe von Bequemlichkeiten zu bieten. An das Haus wurde ein Zubauerrichtet, in welchem die neue Küche untergebrachtist, während im ersten Stock Bade- und Waschgelegenheiten eingerichtet wurden. Durch den Zubau wurde eS ermöglicht, den Tagesaufenthalis-raum bedeutend zu vergrößern und die linksseitigen Hausräume mit einer Warmwasierheizungversehen zu können. Zusammenfasiend kann manWohl sagen, daß das Gersdorfer Naturfreundehaus unserer Komotauer Genossen vollkommenallen gestellten Anforderungen entspricht und einmodernes Urlauberheim darstellt.Samstag, den 6. November, wurde der neueTrakt mit einer schlichten Feier dem Betrieb übergeben. Der Obmann, Hermann Stütz, eröffneteund begrüßte die vielen Gäste. Die eigentlicheAnsprache hielt Franz Kern, der in warmenWorten über die Bedeutung proletarischen Wanderns und über den hohen Wert unserer Naturfreundehäuser sprach, die besonders in der Krisezu unumgänglich notwendigen Einrichtungen wurden, da sie unserer Jugend Sammelplatz und Erziehungsstätte wurden. Er dankte dann noch jenenGenossen, durch deren Fleiß das Werk vollendetwurde und den proletarischen Institutionen, diedurch tätige Mithilfe zum Gelingen beitrugen.Für die Gauleitung der Naturfreunde sprach dannnoch Konhäuser- Turn, der die Grüße derGau- und Bundesleitung überbrachte. Dannwurde die kurze, aber eindrucksvolle Feier abge schlossen und den ganzen Samstag und anschließendem Sonntag blieben die vielen Teilnehmernoch in fröhlicher Geselligkeit beisammen.Hoffentlich findet das Beispiel unserer Komotauer Genossen überall Nachahmung.Solche Zustände sind unhaltbar!Aus Gruupen wird uns geschrieben:Am Samstag, den 6. November, kam einjunges Mädchen zum Postschalter in Graupenund wollte ein Paket für ihre Verwandten inHolland aufgeben. Das Mädchen fragte dendiensttuenden Beamten, welche Rubriken der Begleitadresse sie auszfüllen habe.(Es muß nämlich bemerkt werden, daß der deutsche Vordruckauf diesen Drucksachen leider fehlt.) Ratlos standdas Mädchen, das nur die deutsche Sprache beherrschte, da; eine Hilfeleistung für die Kundschaft kam dem Beamten nicht in den Sinn. DasMädchen, das vorher schon auf dem PostamtMariaschein das gleiche erlebt hatte, mutzte unverrichteter Dinge mit dem Paket wieder nachHause gehen.Das ist gewiß kein Dienst am Kunden. Dieuntergeordneten Instanzen scheinen der Meinungzu sein, daß für sie die Vereinbarungen derRegierung mit den deutschen Parteien vom 18.Feber l. I. nicht existieren! Höchste Zeit, daß diePostverwaltyng solchen Vorkommnissen«inrasches Ende berettet und die Schuldigen zurVerantwortung zieht!Ferdinand Löwe gestorben. In Probstauverschied Montag abends nach schwerem Leiden imAlter von 72 Jahren Ferdinand L ö w e. MitFerdinand Löwe geht ein treuer Sozialdemokratvon uns, der in allen Zweigen der sozialistischenBewegung seine Pflicht, erfülle. Wir trauernmit der Familie des Verstorbenen um den Dahingegangenen. Ferdinand Löwe war der VaterFranz LÄves, des Verwalters der Teplitzer„Freiheit".Sprengkapsel zwischen der Hausbrandkohle.Als der in der Kreuzgasse in Leitmeritzwohnhafte Anw» K r e j ö i im Küchenofen Kohlezulegen wollte, kam es zu einer starken Explo-sion, wobei dem Manne die Finger der linkenHand angerissen wurden. Der Verletzte wurdesofort dem Krankenhaus zugeführt, wo ihm derGroßteil der linke» Hand amputiert werdenmutzte. In der Kohle befand sich eine Sprengkapsel.mit einer Zündschnur. ÄInternationaler Jugendtag. Die sozialistischeJugend feiert jetzt den Internationalen Jugendtag. In den verschiedenen Bezirkstätten findenVersammlungen statt, in denen die Verbundenheit der sozialistischen Jugend mit den Kämpfernder Freiheit und der Demokratie in der ganzenWelt zum Ausdruck kommt. Eine sehr eindrucksvolle Feierstunde war am Sonntag in Dux. Dergroße Saal des städtischen Kinos war festlich geschmückt. Als geschickte Ansagerin wirkte IlseKennemann. Die S-Bühne üntex ErichVriegerts Leitung erntete stürmischen Beifall. Trudl Grasse bereicherte die Veranstaltung durch künstlerische Darbietungen auf derKlavierharmonika. Im Mittelpunkt der Feierstand die Rede Ernst Pauls, der begeistertzugestimmt wurde. Die Feier wurde allen Teilnehmern zu einem tiefen Erlebnis.— Am gleichen Tage wurde die Feier des InternationalenJugendtags in Reichenberg abgehalten. Hier wardie Versammlung gemeinsam mit der tschechischensozialdemokratischen Jugend. Nach Darbietungender Jugendlichen sprachen unter starkem BeifallDr. Beverka(tschechisch) und Josef Kleiner(deutsch). An den Staatspräsidenten, sowiean die Minister Dr. Czech und Jng. Necas wurden Begrüßungstelegramme geschickt. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg der sozialistischenJugend.Bekleidungsarbeiter-Kalender soeben erschienen.Im Selbstverlag« des Bekleidungsarbeiter-Verbands(Reichenberg) ist soeben der Bekleidungsarbeiter-Taschenkalender für das Jahr 1988 erschienen. Dieschön« Ausführung und der Inhalt werben von selbstAus dem Inhalte heben wir folgendes hervor:„EinJahr Verbandsarbeit zur Erreichung höherer Löhne.Die Leistungen des Belleidungsarbeiter-VerbandeSauf dem Gebiete der Unterstützung arbeitsloser Mit-glieder. Wieviel Arbeitslosenunterstützung haben dieeinzelnen Berufsgruppen bezogen? DaS Gesetz überdie 48stündige Arbeitswoche. Anspruch des Dienstnehmers im Verhinderungsfälle. Regierungsverordnung über die Verbindlichkeit der Arbeitskollektivver-träge. Gesetz vom 8. April 1925 betreffend Einführung eines gezahlten Urlaubes für Arbeitnehmeru. a. m." Der Preis dieses schönen Taschenkalenders,der weiteste Verbreiwng finden wird, bettägt nur4 llö. Der Kalender ist direkt vom BekleidungS-arbeiter-Berband,- Reichenberg, Luftgaffe 10, zu beziehen.Vie spanischen Kindermüssen Italienisch lernenRach Cordoba kam in diesen Tagen deritalienische Konsul aus Salamanca, welcher denAufftändischen-Gouverneur aufforderte, in allenSchulen den Unterricht der italienischen Spracheanzuordnen, wie dies bereits in einer Reiheanderer Städte in Andalusien geschehen ist.Brief an den ZeitspiegelWo ist Wenzel Krippner?Man schreibt uns aus B r and au:Man sollte es nicht für möglich halfen.Ein Mann aus Brandau wird für den A. September 1937 in das Krankenhaus Marienberg(Sachsen) zur'Untersuchung vorgeladen. Erfährt hin, weil er eine Rente aus Deutschlandbezieht und dieser Aufforderung entsprechenmuß. Aber der Rentner kommt nicht wieder!Zwei Monate sind vergangen, niemand vermag eine Auskunft zu geben, wo WenzelKrippner weilt, ob er noch am Leben ist, ober im Krankenhaus war, welches Ergebnisdie Untersuchung zeitigte, kurzum, es istkeine Nachricht zu erlangen. Die Behördenin Sachsen benützen alle möglichen Ausflüchte, Interventionen bei den staatlichenStellen des Dritten Reiches blieben bis jetztohne Erfolg.Wo in aller Welt sind solche Zuständenoch denkbar! Man versuche uns nicht ein-zureden, daß die Behörden in Sachsen überden Verbleib des Mannes nichts wissen können! Er wurde im Krankenhaus gesehen, manhat sein Fahrrad herausgeben wollen, alsohält man ihn entweder fest oder der armeTeufel hat seine sozialdemokratische Gesinnung mit dem Leben bezahlen müssen!Krippner ist tschechoslowakischer Staatsbürger. Hierzulande darf mau frei denken,hier darf man demokratisch gesinnt sein. Unddennoch greifen die bezahlten Werkzeuge derbraunen Diktatur als Menschenräuber herüber!Wo aber bleibt die Stimme der Oeffentlichkeit bei uns! Müßten nicht alle deutschenZeitungen unseres Landes, die sich noch einenFunken anständiger Gesinnung bewahrt haben, gegen solche Methoden Stellung nehmen?NurTellk&mpfein SpanienMadrid.(Ag. Esp.) Die republikanischenTruppen haben den Schützengraben„Eisenbahn'"erobert, der im Sekwr von Espinoza de Pineresliegt und mehrere Stellungen der Rebellen be-herrscht. Er bildete ein Glied in der Befestigungskette der Rebellen, deren Zusammenhangnun zerrissen ist. Dieser Erfolg erlaubt eine vorteilhafte Berichtigung unserer Linie und stellteinen Vormarsch um mehrere hundert Meterdar. Die Rebellen, die einem Handgranaten-aygriff Weichen mutzten, wurden durch dieSchnelligkeit dieser Operation in Verwirrunggebracht; sie verließen eilig ihre Stellung, inder sie mehrere Tote und Verwundete sowieSachen zurückließen.In dem Berichte des Nationalverteidigungsministeriums vom 9. November heißt es,daß der Feind seine Kampfhandlungen im Abschnitt von Sabinanigo fortsetzt, wo er sich beidem Flusse Gallego der Kote 958, einen Kilometer südlich der Gemeinde Odon und der Kote959, westlich der Gemeinde La Pinota bemächtigte. Montag abends bemächtigten sich dieRegierungstruppen nach heftiger Artillerievorbereitung und glänzendem Gegenangriff in diesem Abschnitte der am Tage verlorenen Positionen.Bruno Mussolini abgeschossen?Wie uns aus London berichtet wird, erhalten sich hartnäckig die Gerüchte, daß BrunoMussolini, der als Freiwilliger bei denFranco-Fliegern Dienst tat, von Regierungsfliegern abgeschosseu und getötet worden sei.Aus Rom wird diese Nachricht weder bestätigtnoch dementiert.Wieder elf Todesurteile In USSRMoskau.(HavaS.) Der Oberste Gerichtshof der autonomen Republik Abchasien in Su-chum verurteilte zehn Funktionäre dieser Republik wegen eines geplanten Aufstandes und Komplottes gegen Stalin und den Sekretär der kommunistischen Partei in Georgien Berianezum Tode.170 Milliarden InvestiertLondon. Der Fall von Schanghai, bzw. seineFolgeerscheinungen werden in London mit großerAufmerksamkeit verfolgt, da man Rückwirkungenhieraus auf die großen britischen Finanz- undWirtschaftsinteressen befürchtet. Der Gesamtbettag, den Großbritannien, Japan, die Vereinigten Staaten, Holland und Frankreich imFernen Osten investiert haben, beläuft sich dem„Manchester Guardian" zufolge auf 1.2 Milliarden Pfund/ das sind 170 Milliarden KL«Hieran sind Großbritannien mit 60 Prozent,Japan mit 18 Prozent, die Vereinigten Staaten mit 12 Prozent, Holland mit 8 Prozent undFrankreich mit 4 Prozent beteiligt. WederDeutschland noch Italien besitzen gegenwärtignennenswerte Kapitalsinvestitioncn im FernenOsten, doch ist Deutschland gegenwärttg einer dergrößten Fertigwaren-Lieferanten nach China geworden und Italien hat eine eigene Bank inChina, die Banka Jtaliana per la China, undhat bedeutende Textillieferungen nach China.Jerusalem. Dienstag nachmittags wurden hierfünf jüdiscke Arbeiter ermordet. Die brittscken Behörden entsandten ein Flugzeug, welches nach den Täternforscht, die in die Berge flohen.