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Liesel Herrmann
Sonntag, 14. November 1937
Wunsch,
Nr. 268
geprüften Bolte keine außenpolitischen Konflikte sohne Unterschied der Parteirichtung den und Die Ernährungsaktion
Nach den offiziellen Angaben weist die Ar
helfen können, sondern nur wirtschaftliche und daß das mit dieser Vereinbarung eingeleitete im Gefängnis Barnimstraße foziale Aufbauarbeit und endliche Verwirklichung tschechisch- deutsche Verständigungswerk von ErWie die ,, Union für Recht und Freiheit" er der nationalen Gleichberechtigung. Wir überlas- folg gekrönt werde. Ihr Interesse an einer rasche beitslosigkeit im Ctober eine Steiger:: ng auf. fährt, befindet sich die zum Tode verurteilte Liesel sen es anderen, ihren staunenden Anhängern zu ren und großzügigen Durchführung des Feber- Wenn diese Steigerung auch geringfügig ist, so Herrmann in dem Berliner Frauengefäng- erzählen, daß sie in den Augen der Engländer der Abkommens deckt sich vollkommen mit unseren zeigt sie doch, daß die Konjunkturwelle, die uns nis Barnimstraße, wo sie streng isoliert, jedoch zu Nabel der Welt sind. Soviel aber kann gesagt wer- aufopferungsvollen Bemühungen, mit dem Leim Sommer ein wenig aufalmen ließ, ihr vors fammen mit einer Zellengenoffin, um einem den, daß der sudetendeutsche Attivismus in er- bensinteresse der Sudetendeutschen und nicht zu läufiges Ende erreicht hat. Gewiß ist die Zahl Selbstmord vorzubeugen, untergebracht wurde. freulichem Maße auch im Auslande als ein wert- letzt mit der Friedensmission der Tschechoslowakei . von 237.000 Arbeitslosen die niedrigste Ziffer, Unser Kampf um die friedliche Bereinigung die seit vielen Jahren im Monat Oktober ausges Infolge der erlittenen Mißhandlungen geht sie an bolles Element des Friedens und des Aufbaues einem Stock, sie hält sich jedoch sehr tapfer und anerkannt wird. Mit der Wahrheit kommt man des zentraleuropäischen Nationalitätenstreites wiesen wurde. Aber die einzelnen von ver macht sich nur um ihr Kind große Sorgen. Unter schließlich doch am weitesten. Der Patt vom 18. liegt in der Linie der großen europäischen Frie Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen haben nicht den Gefangenen erweckt ihr Schicksal lebhafteste deber beschäftigt die intereſſierten Engländer denslösung, welche die westlichen Demokratien mit viel von der Sentung der Arbeitslosenziffern: sie Anteilnahme. Ihre Hinrichtung war ursprünglich mehr als das Herumlizitieren der SDP. Immer unbeirrter Zähigkeit und täglich wachsender Kraft wiſſen nur, daß sie seit sieben Jahren arbeitslos auf den 12. September angesetzt worden, fie wurde wieder hörte ich von britischen Friedensfreunden anstreben.
aber, da über das Gnadengesuch noch nicht endgültig entschieden worden ist, aufgeschoben.
Dummheit trug das deutsche Volf mit einer furchtbaren Niederlage.
Es gibt natürlich Engländer, die mit Hitler sympathisieren. Sie sind zumeist Träger flingender Namen und zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Einflußlosigkeit aus. Es sind in England auch Publizisten und Politiker von einiger Bedeutung anzutreffen, die ungefähr so argumentieren: Man gebe Hitler den Weg nach Südosten frei. Rußland wird am schtversten bedroht, wenn die Deutschen an den Küsten des Schwarzen Meeres auftauchen. Mögen sich dann die Nazis und die Bolschewiken die Köpfe einschlagen. Großbritan nien wird der lachende Dritte sein... Die Anhänger der kollektiven Sicherheit führen dagegen gewichtige Argumente ins Treffen. Die schlaue, allzuschlaue Rechnung so wenden sie ein habe ein großes Loch. Wenn sich, sobald der Weg nach Südosten freigegeben erscheint, Rußland mit Deutschland rasch verständigt, was dann? Dann hätte die Schicksalsstunde des britischen Weltrei ches geschlagen... Zum Glück steht auch für die egoistischesten Engländer zuviel auf dem Spiel, als daß sie mit dem Schicksal anderer spekulieren könnten. Was das Interesse Englands an der Tschechoslowakei anbelangt, ist hier noch der Hinweis eines unserer sozialistischen Freunde zu vermerken. Frankreich habe in den letzten Wochen jeden Zweifel über seine Entschlossenheit zer streut, daß es einer angegriffenen Tschechoslowakei zu Hilfe eilen werde. England war dadurch
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find, ja, daß sie kaum Aussicht haben, noch ein mal in den Produktionsprozeß eingegliedert zu werden. War es ihnen im Sommer ein wenig leichter möglich, ihr trauriges Los zu tragen, so bringt der Winter umso größere Bitterkeit. Und so darf sich denn die Sorge um sie ebensowenig verringern wie die Hilfe für sie.
Die Arbeitslosigkeit ist auch nach der Konjuntturwelle im deutschen Siedlungsgebiet biel größer, viel dichter als im tschechischen. Wäh London. ( E. B.) Der„ Evening Stan-[ wird auf die Rede Edens in Brüssel aufmerksam rend in der ganzen Republik 16.1 Arbeitslose auf dard" will wissen, daß Hitler bei den kommenden gemacht, der sehr scharf darauf hinwies, daß kei- 1000 Einwohner entfallen, tamen in den tsche Besprechungen mit Lord Halifax die Bereitschaft nerlei Abneigung gegen ein politisches System oder chischen Gebieten 9.6, in den deutschen aber 40.9 Deutschlands aussprechen werde, auf seine Kolo- eine bestimmte Regierung gewaltsame Interven- Arbeitslose auf 1000 Einwohner! Es ist deshalb nialforderungen für die Dauer von zehn Jahren tionen in einem anderen Lande rechtfertigen begreiflich, daß wir die Forderung nach einer zu verzichten, wenn ihm dagegen freie Hand in fönnte. Jedenfalls ist aber nach Englands Ansicht Fortsetzung der Arbeitslosen- Hilfsaktionen Mitteleuropa gewährt werden würde. England Halifax nicht zu irgendeiner Vereinbarung berech auch heuer wieder mit besonderem Nachdruck müsse wohlwollende Neutralität bewahren, falls tigt. Seine Aufgabe ist es weit mehr, Informatio- erheben. Deutschland erstens eine Volksabstimmung oder nen entgegenzunehmen, als solche Daß man es insbesondere im deutschen freie Wahl in Oesterreich und zweitens die zu geben. Gebiet mit einer Dauerarbeitslosigkeit zu tun hat, Autonomie für die Sudetendeutschen und Im Kabinett selbst sind die Ansichten über geht aus dem Produktionsinder jener Industrien deren kulturelle Einheit mit Deutschland fordere. die Zweckmäßigkeit dieser Berliner Visite sehr ge- hervor, die hier ihren Siß und demgemäß für die -Die englische Antwort werde voraussichtlich in teilt. Sir Samuel Hoare und Sir John Sifudetendeutsche Bevölkerung die größte Bedeutung dem Hinweis auf die innige Allianz zwischen Eng- mon decken sie als ihre hauptsächlichsten Befür haben. Bei Glas und Porzellan sind die Inder land und Frankreich , dem Wunsche Englands nach worter. Die Gegner diefes neuen Verfuches trö- ziffern 62.1, bzw. 56.7. Aber auch in den Pros dem baldigen Abschluß eines Westpaktes und dem sten sich mit dem Gedanken, daß zumindest kein duktionszweigen, die höhere Inderziffern aufweis Ausdruck von Englands Ueberzeugung bestehen, Sch a den entstehen könne. Was die deutschen sen, wie Textil( 98.2) und Metall( 102.0), ist daß Fragen der europäischen Politik am besten Forderungen in Zentraleuropa betrifft, so ist die die Arbeitslosigkeit noch groß. So zählte die Ter innerhalb des Völkerbundes erörtert wer- felbstverständliche Antwort Englands die, daß es tilindustrie im August nicht weniger als 30.415 den können. nicht über etwas verfügen könne, was ihm gar Arbeitslose. Diese Entwicklung ist hervorgerufen Angesichts dieser Erweiterung des Charak- nicht gehört. Im übrigen zeigt der Hinweis auf durch die Rationalisierung, die eine ters der Berliner Besprechungen sei Eden beauf die englisch - französische Allianz deutlich genug, Steigerung der Produktionsziffern bei geringerer tragt worden, eingehende Instruktionen für Hali- daß auf diesem Gebiet von Konzeffionen an das Arbeiterzahl ermöglicht. Aber eben dies ist ein far auszuarbeiten. In diesem Zusammenhang Dritte Reich nicht die Rede sein kann. Beweis dafür, daß die vielen zehntausende Arbeitsloser in den sudetendeutschen Gebieten die Beschäftigungslosigkeit als einen Dauerzus
ſtart tangiert, denn es könnte bei einem frango Die Probleme der deutsch - tschechischen
sisch- deutschen Zusammenstoß nicht beiseite stehen. London wird bekanntlich nicht nur durch die bri
tische Flotte, sondern auch durch die französische Armee geschützt. Gäbe es in England eine stärfere Gruppe, welche die Tschechoslowakei preisgeben will, dann hätte es im Parlament eine protestlerische Debatte über das französische Engagement für Prag gegeben. Weder im Unterhaus, noch im Oberhaus hat sich eine Stimme des Einspruches erhoben. Das sagt viel.
All diese Momente sind natürlich von gewaltiger Bedeutung für das Schicksal der Sudeten deutschen . Leider muß in dieser Situation die britische Vernunft den Wahnwiß jener unserer Landsleute korrigieren, die es anscheinend nicht erwarten können, daß ihre Heimat Kriegsschauplay wird. Das Flüsterwort„ Es kommt der Tag" ist aus der Tollheit einer verantwortungslosen Gesinnung geboren. Man kann eben 60 Prozent der Stimmen und dazu 0.0 Prozent Verantwortungsgefühl haben. Der„ Offene Brief " des Herrn Henlein nach der Teplizer Komödie beweist es. In solcher Lage ist es sittliche Pflicht, dem interessierten Auslande zu sagen, daß unserem schwer
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DER KLEINE
Vortrag Jaksch im Chattam House
London.( Tich. P. B.) Abgeordneter Jatsch hielt Freitag im Königlichen Institut für Außenpolitik einen Vortrag über die aktivistifche Politik in der Tschechoslowakei , an dem sich eine lebhafte Debatte anschloß. Die Zuhörerschaft war, auch zahlenmäßig, ungefähr die gleiche, wie bei dem letzten Henlein - Vortrag vor dem gleichen Institut.
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Nach den Sabungen des Instituts darf der Wortlaut nichtöffentlicher Vorträge und in diesem Falle auch der Inhalt der außerordentlich anregenden Debatte nicht veröffentlicht werden.
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Günstiges Presse- Echo
London.,. Manchester Guardian" berichtet über eine Unterredung seines diplomatischen Storrespondenten mit dem Abgeordneten Jatsch, die der Erörterung der Riele der aktivistischen Politik
Idioten können das natürlich nicht verstehen. Nicht einer von ihnen hätte den Mut besessen, nach Matougues zu gehen!
Ich bin schon wieder bei der Arbeit.
„ Es ist Zeit, Kleiner, wir machen Feier VON EUGENE DA BIT abend", sagt Tavernier." Bist du etwa noch ärgerlich?"
Berechtigte Uebertragung aus dem Französischen von Bejot
Sigal glaubt nicht an unseren Sieg. Er spricht wie Vater und seine Kameraden. Unsere Führung versage, meinen sie. Ich unterstüße ihn, so gut ich kann. Lesueur, der ihn nicht mag, nennt ihn Boche oder Miesmacher.
Ich sage langsam:
Wir sind stellenweise wieder zurückgegangen. Sie sind ebenso start wie wir, Großvater." Er setzt seinen Becher hin und runzelt die Stirn.
" Was quatschst du da zusammen? Bist ja noch nicht einmal trocken hinter den Ohren."
Er grinst übers ganze Gesicht und wendet sich dann zu den anderen.
Muß euch was erzählen, Leute. Heute früh war der Kleine wieder einmal im Lokus verschwunden. Er schließt sich da ein und schmökert. Ich wollte ihn überführen. Also, als er zurücktam, stand ich unversehens vor ihm. Wo fommit du her? Wenn du's nicht sagst, fliegst du!" Wikt ihr, was er mir geantwortet hat? Dabei standen ihm die Tränen in den Augen. Ich habe nur A- A gemacht', hat er gesagt."
"
„ Ach, der Hosenfader", freischt Buzon auf. " Ja. Und so was will mit uns streiten!" fährt Lesueur fort.
Man lacht und fragt mich, ob ich denn überhaupt schon lesen könne. Planchet höhnt mich aus, indem er, eine Fraße ziehend, das Wort wiederholt. Niemand nimmt mich in Schutz...
Ja, ich lese. Vor dem Krieg machte ich mic nichts aus Büchern. Jetzt fehlt mir etwas, wenn ich nicht immer ein Buch bei mir habe. Aber die
Wir gehen.
Laß sie doch reden, was sie wollen", meint er auf der Straße.„ Glaubst du, mich hätten sie nicht auch gefoppt? Als ich neu war, wollte Buzon sich vor mir wichtig tun. Ich hab ihn heimgeschickt, den Ochsen. Sie widern mich an, alle miteinander. Sobald ich kann, melde ich mich freiwillig. Dann werden sie Augen machen."
" Feige Kerle, weiter nichts!" " Oger mit seinem Asthma, Buzon mit feinem Herzklopfen! Und Lesueur, immer besoffen, ein feiner Solonnenführer. Scheißterle!"
Ob ich mich auch melde? Glaubst du, daß ich genommen würde? Vater sagt nein."
so
Jetzt nimmt man alles. Du bist gar nicht klein. Und hintst auch nicht wie Quasimodo." Man kann ja abwarten."
"
Tavernier verstummt. Er beäugt eine Frau, die neben uns geht.
„ Ich steige ihr nach", tuschelt er mir ins Ohr.
„ Ich wollte mit dir sprechen." ,, Ein anderes Mal, Kleiner."
7. Kapitel
Jemand kommt die Treppe hinauf. Ich neige mich übers Geländer. Rose Gallais. Ihre Absätze flappern. Endlich ist sie oben, im sechsten Stock.
Sie reicht mir ihre behandschuhte Hand. Was machen Sie denn?"
Mama ist nicht zu Haus. Ich weiß nicht,
wo sie steckt."
"
Zusammenarbeit
in der Tschechoslowakischen Republik galt. Der Korrespondent gewann, so erklärt er, den Eindruck, daß die aktivistische Bewegung eine wesents lich größere Bedeutung befize, als man in der Regel annehme. Ihr Zweck sei, mit der tschechoslowatischen Nation und mit den anderen nationalen Minderheiten der Tschechoslowakischen Republik einträchtig zusammenzuarbeiten und eine Brücke zwischen den Tschechen und den Sudetendeutschen zu bilden.
Geistesgestört?
Hamburg . Das DNB meldet: Auf der freitägigen Rundgebung des Kreises Altona der NSDAP , auf der Gauleiter Karl Kaufmann sprach, ereignete sich ein Zwischenfall. Ein Versammlungsteilnehmer gab aus einer Pistole mit einer Plakpatrone einen Schuß in die Luft ab. Wie festgestellt wurde, handelt es sich um einen Geistesgestörten.
Sie öffnete ihre Türe.
,, Treten Sie ein, Kleiner."
Lachend schiebt sie mich ins Zimmer. Bluse von weißer Seide und einen sehr kurzen Sie legt Hut und Jacke ab. Sie trägt eine Faltenrock.
„ Ach, mir ist warm. Ich habe mir die Geschäfte angesehen. Das tun Sie wohl nie?" „ Ich? Nein."
„ Man trifft auch Männer, die sich für die Neuheiten interessieren."
Ich setze mich und sehe sie im hellen Lichte. Ihre überroten Lippen beben, ihre Augen wandern hin und her, ihre Haare stieben. Etwas von der Unruhe der Straße haftet noch an ihr. Wie geblendet senke ich die Augen. Mein Blick fällt auf meine schmußigen Hände, auf meine fleckige Hose, auf meine derben Schuhe. Ich rühre mich faum.
Rose Gallais zieht ihren Stuhl an meine Seite und sagt in schmeichelndem Ton:
" Ich höre jezt überhaupt nichts mehr. Sie lassen mich ganz im Stich. Weshalb? In Ihrem Alter geht man doch nicht mit den Hühnern schlafen."
„ Ich schlafe nicht. Ich lese Romane." " Sie sollten mir einmal einen vorlesen." Ich stammle irgend etwas. Sie spielt zers streut mit dem goldenen Kettchen, das sie ums Handgelenk trägt. Ein Lächeln liert auf ihrem Gesicht. Ist es eine Ermutigung? An den Fen stern sind Tüllvorhänge. Ich sage:
Hübsch sind sie. Sie haben gewiß die feinste Wohnung im ganzen Viertel."
Sie zieht die Schultern hoch. „ Ich habe dieselben Vorhänge im Schlaf
zimmer."
Sie steht auf.
Uebrigens, fällt mir ein, ist die Gardinenstange locker. Könnten Sie sie mir wohl fest
Bleiben Sie doch nicht auf der Treppe. machen?" Kommen Sie mit zu mir."
" Ich will's versuchen."
it and in Staufnehmen müſſen.
Die Ernährungsaktion hat schon unendlichen Segen gestiftet. Es mag sein, daß die
Ernährungstarten für die von der Arbeitslosig
feit Betroffenen nicht zureichend sind; aber sie mildern seine schwere Lage und werden darum immer wieder ungeduldig erivartet. Wenn Arbeitslose vor dem achten Krisenwinter stehen, haben sie sicherlich nicht die geringsten Reserven mehr zur Verfügung. Jede Unterstützung ist ihnen in diesem Zustande doppelt willkommen. So muß denn dafür gesorgt werden, daß die eins zelnen Arbeitslosen auch fernerhin unges schmälerten Anspruch auf die Unterstüßung aus der Ernährungsaktion haben und daß die Vers suche, unter dem Hinweis auf die Senkung der Arbeitslosenziffern an den wirklich Bedürftigen emzusparen, nicht wiederholt werden. Die Sens tung der Arbeitslosenziffern wurde zum Anlaß genommen, die Gesamtausgaben für die Unterstüßungen zu senken; sie ist jedoch keine Rechtfertigung für ein Unrecht am eingels ne n. Aus diesem Grunde muß mit den immer wieder festzustellenden Uebergriffen gegen das Recht der Arbeitslosen auf die Unterstützung aus der Ernährungsaktion wirklich Schluß gemacht
Sie führt mich ins Schlafzimmer. Es sieht reich aus und geheimnisvoll mit seiner bläulichen Tapete, seinem großen, freistehenden Bett, den vielen Spizen und dem Toilettentisch mit den funkelnden Flaschen vor dem Fenster.
Ich steige auf einen Schemel. Er ist zu Ich nehme den niedrig. Ich muß mich recken. Hammer und tue ein paar Schläge.
" Dante", sagt Rose Gallais. Während ich hinuntersteige, fällt mein Blick in den Ausschnitt ihrer Bluse. Ich sehe die Wölbung ihrer Brüste und bin wie benommen. Musit rauscht in meinem Ohr. Die Möbel schwanken. Das ganze Zimmer dreht sich vor mir.
Sie nimmt meine Hand.
" Legen Sie den Hammer fort", flüstert sie. Sie verflicht ihre Finger mit den meinen. Ich höre sie lachen, feuchen, meinen Namen so füß ist wie ihr wohlriechender Atem. Zwei lallen. Sie führt meine Hand an ihre Brust, die Arme umschlingen und pressen mich. ,, Komm.
"
Doch plötzlich löst sich die Umschlingung. „ Es hat geklopft."
"
Mit hastigen Bewegungen ordnet sie ihr Haar. Sie geht hinaus. Ich höre die Türe öffnen.
" Ah, guten Abend, Frau Decamp." " Ist mein Sohn bei Ihnen? Die Portiers frau sagt, er wäre oben."
" Ja. Ich habe ihn gebeten, bei mir zu
warten.'
Ich gehe, den Schemel hinter mir her schleppend, hinaus. Mama gib mir einen Auß " Du hast gearbeitet?"
Ich bin so ärgerlich, so voller Wut, daß ich ihr nicht einmal antworte. Sie gerät ins Plaus dern. Aber ich höre nur die Worte der Rose Gallais.
Nun wollen wir gehen", sagt Mama. ( Fortsetzung folgt.),
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