Nr SSSDienstag, 16. November 1937Sette S^^2G3^^2SSSSSSSSSSZKaS2SSSSftiSS^3Si'staatsbürgerliche Wehrerziehung im Geiste derDemokratie und der Menschlichkeit mit allenKräften einzutreten.Den Schluß der Tagung bildete ein Referat von Archivar Dr. Heribert Sturm Werdie Gemeindegedenkbücher, deren Aufzeichnungenvor allem die Bevölkerungsbewegung, vasöffentliche Leben, die Finanzgebarung und denWiderhall der allgemeinen Zeitereignisse in derGemeinde betrafen und durch eine Dokumentensammlung ergänzt werden sollen. Eine Ausstellung der Gemeindegedenkbücher in derStaatsbibliothek veranschaulichte die gegebenenRichtlinien.Volksbildung und WehrerziehungGesang, bei den Mädchen soziale Fürsorge, Gesundheitspflege, Familienfürsorge und Ernährungslehre. Richtig durchgeführt werde die geistig-sittliche Wehrerziehung eine Volksbildungshochschule der Jugend und damit ein kulturellerStolz des Staates und seiner Nationen sein.Nach diesen Ausführungen wurde auf Vorschlag des Vorsitzenden Dr. Moucha ein T e l e-g r a m m an den Staatspräsidenten Dr.BeneS abgesandt, das mit der Versicherungtiefster Verehrung die Zusage verbindet, für dieDer Bruch in der SdPKasper„beurlaubt sich" schriftlichAm Sonntag wurde diePrager Arbeitstagung des Instituts fürDeutsche Volksbildungin der Tschechoslowakischen RepWIik zu Endegeführt. Gesundheitsminister Dr. C z e ch hatte«in herzliches Schreiben gesandt, in dem er erklärte, die Arbeit des Instituts, in dem die bestenKräfte deutscher Volksbildunq am Werke sind,vom Tage seiner Entstehung an mit größterAufmerksamkeit verfolgt zu haben. Auch Fürsorgeminister Jng. NeLas, Minister Dr. Spina,der Prager Primator Dr. Zenkl und die Rektoren der deutschen Hochschulen hatten derTagung Grüße gesandt. Im Namen der dreideutschen Minister ergriff Minister Zajiöek dasWort. Er betonte, daß die öffentliche Volksbildung die Aufgabe der Gesinnungsform habe,nicht im Sinne einer Partei, sondern im Sinneunserer demokratischen Verfassung. Wir sindDemokraten, weil wir wissen, daß di« Demokratie unserem Volke nützt. Stürzte die Demokratie bei uns, dann würde obne und gegen dieDeutschen regiert werden, und ein faschistischerStaat würde in Konflikt mit seinen Nachbarnkommen. Die demokratische Gesinnung läßt sichwohl mit der Liebe zum deutschen Volke vereinen, und es kann nicht geleugnet werden, daßdie demokratische Regierung auch den Sudetendeutschen manche Hilfe gebracht hat. Zu denBeschlüssen vom 18. Feber erklärte der Minister,sie seien nicht das Ende, sondern der Anfangder Befriedungsaktion, die auch der Präsidentder Republik als sein Programm bezeichnet hat.Wir lasten, sagte Minister Zajiöek unter demBeifall der Versammelten, diese Beschlüffe wederschmähen noch bagatellisieren. Und er schloßmit der Aufforderung, mitzuarbeiten an derKonsolidierung des Staates, in dem wir wohnen.Zum Problem der Wehrerziehung sprachendarauf Archivrat Dr. Moucha und Ministerialrat Prof. Dr. Matula, der Autor des Gesetzentwurfes für geistige und sittliche Wehrerziehung.Dr. Moucha faßte die Eindrücke, welche dieTagungsteilnehmer von den am Sollntagmorgen auf dem Dejwitzer Skaut-Platze unter Leitung Major Wallos vorgeführten körperlichenWehrerziehungsübungen gewonnen hatten, dahinzusammen. dM.es M.hier,yicht_ym eine Militarisierung der Jugenderziehung handele, sondernum eine dem jugendlichen Charakter angepatzi:körperliche Ausbildung, die Mut und Widerstandsfähigkeit erhöhen könne und eine notwendige Vorbereitung der Jugend für den Kriegsfall ist. Diese Wehrerziehung sei keine nationale Gefahr, denn die Drohungen des Kriegesrichten sich gegen Angehörige aller Nationen underfordern die Bereitschaft aller.Dr. Matula erörterte ausführlich da-Wesen und die Einzelheiten der geplanten geistigen und sittlichen Wehrerziehung, die in denHänden der BezirkSbildungSausschüffe und derGemeinden liegen werde. Zur Einführung dieser Wehrerziehung sei die Demokratie gezwun.gen gewesen, da die Diktaturen seit Jahren di«Erziehung auf militärische Grundlagen gestellthaben. Aber in der Demokratie solle sich dieWehrerziehung nicht auf turnerische und militärtechnische Ausbildung beschränken. Der Nachwuchs solle vom 14. Lebensjahre an in vierStufen sittlich und geistig geschult werden, inder ersten Stufe soll mit der Heimatgesinnungbegonnen werden, in der zweiten die Liebe zuLand, Volk und Staat lebendig gelehrt werden,in der dritten Stufe solle der Blick irr die Welt,besonders auf die verbündeten Länder gerichtetwerden. Je nach der Größe der Gemeindenwerde dieser Unterricht durch Vorträge, Vortragszyklen oder Lehrgänge erfolgen. Die vierteStufe werde die sittliche Wehrdidaktik bringen,bei der männlichen Jugend Kriegsgeschichte(vorallem die Kriegsereigniste auf dem Boden derheutigen Tschechoslowakei), Wehrtechnik undNeue Sittlichkeitsaffäre in AussigIn der Dr. Gintl-Strahe in Aussig wohntseit Jahren ein Junggeselle. Im März laufendenLahreS wurde eine im Hause leerstehende Wohnung von einem Pensionisten mit seinem Töchterchen, einer Bürgerschülerin, bezogen. Die Schülerin erweckte bald das Jntereste des Junggesellen. Noch im gleichen Monat, in der der Pensionist däS HauS bezogen hatte, gewann der Junggeselle das Vertrauen des Mädchens, er lockte esin seine Kellerwohnung und verging sich an ihm.Immer wieder verstand es der Mann, unter Drohungen sich daS Kind gefügig zu machen. Schließlich wurde der Mann so dreist, daß er währensder Abwesenheit des Vaters das Mädchen in seiner Wohnung aufsuchte und dort belästigte. Dabei wurde er von dem heimkehrenden Pensionistenüberrascht, der augenblicklich die Anzeige erstattete. Der Junggeselle wurde verhaftet. Das Mädchen sagte bei seiner Einvernahme auS, daß er demManne aus Angst vor seinen Drohungen immerwieder zu Willen war. Außerdem habe er ihr gesagt, er werde eS aufklären, falls es einmal Mutter werden sollte.Herr Dr. I o n a k, Henleins Generalsekretär, hatte kaum dementiert, daß ihn der Stammesführer entlasten habe— und schon meldet:die„Zeit" seine Entlastung; und kaum hattewiederum die„Zeit" am Sonntag berichtet, derSdP- Hauptrat hätte kein UrlaubsgesuchKaspers empfangen, als auch schon bekanntwurde, Kasper habe tatsächlich an die in Egerbeisammensitzenden Herren die Mitteilung gerichtet, daß er„bis zur Erledigung der schwebendenFragen" aller seiner Funktionen in der Parteienthoben zu sein wünsche.Sowohl die Entlastungen und Beurlaubungen in der SdP als auch die F o r m, in der dieOeffentlichkeit nach lendenlahmen Dementis vondiesen Maßnahmen erfährt, zeigen unzweifelhaft,daß die Partei Konrad Henleins neuerdings in eine schwere Krise eingetretenist. Der Umfang dieser Krise geht weiter über diebisher parteioffiziell genannten Personen hinaus,eine Tatsache, die unter anderSm auch daraushervorgeht, daß die SdP-Leitung über die tieferen Gründe dieser Maßnahmen und Schrittedi» eigene, geschweige denn di« weitere Oeffentlichkeit nicht in Kenntnis setzt. Man ist also aufKombinationen, und auf das angewiesen, wasvor allem durch jene Preffe durchsickert, die sichseit Jahr und Tag bemüht, in bedenklicher Mischung von Sensationslust und Zugehörigkeitsgefühl„Tuchfühlung" mit den SdP-Führern zuhgltem.A^S dem„Prager^ Montagsblatt" erfährt' man, daß eS bei dem neuen Krach innerhalb dieser idealen Volksgemeinschaft um in»nerparjeilicheMacht kämpfe" geht,um das Ringen zwischen„Aufbruch"- und ,^ka-meradschaftSbund"-Kreis, um die Kampfstellungen der diversen Herren Kasper, Haider,Kasper, Jonak und David, die damals, als sie nach der Abwirtschaftung WalterBrands wirklichen Einfluß auf die Führung zugesichert bekommen hätten,„h i n e i n g e l e g t"worden seien.Schön diese Terminologie spricht BändelAber wer hätte sich sudetendeutschvölkische Kameradin ander? vorgestellt, als Täuschung, Gepackel,Hineinlegen?Die„Prager Preffe" weiß zu berichten, daßder Anlaß von I o n a k S Ausbootung eineAuslandsreise gewesen sei, die er ohneErlaubnis des Führers unternahm und die eineDisziplin« runtersuchung zurFolge gehabt hätte. Das war aber eben nur derAnlaß. Und das zeitliche Zusainmentreffen derAffäre Jonak mit der Kaspers deutet klar daraufhin, daß hier eine gemeinsame Wurzel zu suchenist. Man hat sie in der Hand, wenn man denFall Rutha heranzieht. Die alten Nationalsozialisten in der Partei und in ihrer nächstenUmgebung, die Leute um Haider und Kasper undder„Aufbruch"-Kreis, sind aufs schwerste erbittert, weil die SdP-Führung sich für Rutha soaußerordentlich exponiert hat und weiter exponiert. Alle Gegensätze in der SdP, seit der Beilegung des Falles Walter Brand mühselig verkleistert, brechen nun wieder auf. Und festzustellen ist, daß die Herren um Konrad Henlein jetztschon nicht mehr so große Töne sprechen wie damals, als, genau so wie jetzt, aus der SdP selbstder Skandal aufflog. Damals war eine großeReinigungsaktion geplant, die dann kleinlaut ab-geblafen wurde. Derzeit scheinen die Gegensätzesich so sehr vertieft und andererseits dieKräfte der Rebellanten so sehr gesteigert zuhaben, daß Henlein und seine Getreuesten,zumindest vorläufig, von einem beabsichtigtenStrafgericht nichts verlauten lasten. Die einenwerden in aller Stille abgekoppelt, die anderenhängen sich selber wenigstens vorläuftg ab,und außerdem trommeln der„Aufbruch" undder„Kämpfer" in verschiedenen Tonartengegen die Führung, die zum großen Teile dernicht zuletzt aus den Teplitzer Vorfällen bekannteAbgeordnete K. H. Frank an sich geristen zuhaben scheint.Bei der Abhängigkeit des RichtungskampfeSinnerhalb der SdP von dem Willen des D r i t»ten Reiches ist selbswerständlich auch anzunehmen, daß der Wille Hitlers nicht ohne Einfluß auf die Entstehung und Entwicklung derneuen SdP-Krisenperiode ist und bleiben wird.Und zweifellos geht eS bei den schweren Mei-I nungSverschiedenheiten, die jetzt wieder so deutlich zum Ausdruck kommen, nicht zuletzt auch umdir innerpolitische Haltung derSdP, deren Brauchbarkeit auch innerhalb derVolksgemeinschaft immer stärker angezweifeltwird.Der Wurm nagt an der Partei KonradHenleins. Leider geht die Verblendung innerhalbder sudetendeutschen Bevölkerung noch immerweit genug, als daß man schon jetzt mit einemradikalen Umbruch ihrer politischen Stellungrechnen dürste. Aber die SdB-A r b e i t e r zumindest, die jetzt allmählich schon genügend Erfahrungen mit dieser Partei haben.'werden dochzum Teile aus den desolaten inneren Berhält-niffen dieser Partei Konsequenzen ziehen, die sichklärend auf die ganze politische Bewegung imsudetendeutschen Gebiet auswirken müsten.Jonak und Kaspermachen Platz für Dr. BrandZu dem Ausscheiden Dr. I o n a k S auS der! 2dP-Führung und der auf Grund des UrlaubS-gefuches ebenfalls zu gewärtigenden Wiederaus-bootung Rudolf Kaspers wird dem TNT erklärt,daß es damit kaum sein Bewenden haben wird.Die beiden seit langem geplantm Veränderungenseien vielmehr als eine Borbereitung für dieWiedereinsetzung Dr. Brands an-zuschen, als deflen schärfste Gegner Jonak undKasper galten. Dr. Brand ist mit seiner Stellungals Korrespondent der„Zeit" in London seit langem unzufrieden und auch Konrad Henlein wünschtseine Rückkehr, wenn auch nicht direft in daSKanzleramt, so doch, wenigsten- in die Tschechoslowakei, um ihm eine aktive Anteilnahme an derSdP-Politik zu ermöglichen. Die Möglichkeiteiner Rückkehr Brands wird zwar vorläufig vonder SdP-Führung noch bestritten, aber sie ist dochVinnen weniger Monate zu erwarten.*Dazu erfahren wir, daß Dr. B r an d wahrscheinlich aus der Erkenntnis der Ueberflüssigkeitseiner Londoner Tätigkeit gerne wieder in dasHauptquartier der SdP zuriickkehren möchte.Er mußte den größten Teil seiner unfreiwilligenMuße zum Erlernen der tschechischen Sprache verwenden und hatte offenbar, mit Ausnahme einesbestimmten Kreises, mit der Anknüpfung von Beziehungen nicht viel Glück. Unter diesen Umständen ein repräsentafives Büro in dem LondonerZeitungsviertel in der Fleet- Street zu unterhalten, war anscheinend auch für die gut finanzierte SdP zu kostspielig.ttenleln-Mann unterschlägtmehr als eine halbe MillionDie Affäre des Leiters der DobkanerFlliale der Kreditanstalt der Deutschen,Grünes, ist noch nicht beendet. Die Summe,um die dieser Herr sein Institut gebracht hat, läßtsich noch nicht genau fcststellen. Es ist aber sicher,daß es nicht bei dem Betrage bleibt, den Grünesam ersten Tage eingestanden hat, sondern eS zeigen sich weitere veruntreute Beträge. Es handeltsich hier nicht nur um Summen, die der Kreditanstalt der Deutschen gehören, sondern auch umsolche, die ihm von anderer Seite anvertraut worden waren. Auch die»VolkShilfe" scheintum Beträge geschädigt. Statt der 150.000 Kö,die Grünes als unterschlagen zugegeben hat, beträgt die Schadenssumme jetzt schon ü b e r e i n ehalbe Million und eS ist immer nochkein End« abzusehen. Die zwei Radios und daSAuto, die dem Grünes konfisziert worden waren,sind natürlich als Schadensdeckung gar nicht zuwerten.Verhaftung wichtiger SdP-Funktionäre in KomotauBon der Komotauer Staatspolizei wurdenvier prominente Persönlichkeiten aus der SdPverhaftet und dem Kreisgerichte in Brüx eingeliefert. Es sind dies, der pensionierte Bezirksrichter E i s e n b e r g e r, der SdP-Sekretär E i ch-h o l z, der Bezirksfähnrich der SdP Frankund der Mannesmannbeamte Tannhäuser,(der reichsdeutscher Staatsbürger ist).Die Forderungender BergarbeiterDer Vorstand der koalierten Bergarbeiterverbände hat in seiner am 15. November d. I.stattgefundenen Sitzung über die Vorkehrungenberaten, welche mit Rücksicht darauf zu unternehmen find, daß die Grubenbesitzer bisher dir vor einem Monate überreichten Forderungennichtbeantworteten.Da eS nach den Berichten auS einigen Revieren noch diese Woche zu Berhand-langen kommen soll, wurde beschlosten, dasErgebnis dieser Verhandlungen abzuwarten undin einer neuerlichen erweiterten BorstandSsitznngder Vertreter aller Reviere über das weitereBogehen zu beraten.Aus der Partei. Dr. Emil Franzel hatam 16. November in einem zu Händen des Genoffen Taub überreichten Schreiben seinen Austritt aus der Partei erklärt. Ermotiviert diesen Schritt damit, daß er aus demaktiven politischen Leben auszuscheiden und sichanderen Arbeiten zu widmen wünsche, und betontin seinem Schreiben, daß es sich nicht um eineGesinnungsänderung handle. Er bleibe Sozialistund stehe zu seinen bis in die jüngste Zeit in Wortund Schrift geäußerten Meinungen und seinerUeberzeugung. Das Reichsparteisekretariat hatdie Erklärung Dr. Franzels zur Kenntnis genommen. Mi^>er Veröffentlichung der Tatsache glauben wir zugleich im voraus die Antwort an alleGerüchtemacher, die sich des Falles vielleicht bemächtigen wollen und deren es, wie die Preffe-stimmen der jüngsten Zeit bewiesene sehr vieleqibt, erteilt zu haben.Bon der Maschine erfaßt. Im Keffelhausder Staatsbahn in Aussig war der 54jährigeMaschinenhetzer Wenzel L o h d e aus Predlitzmit dem Reinigen der Reflektoren einer Lokomotive beschäftigt, als eine zweite Lokomotive aufdem Geleise einfuhr, auf dem er stand. Der Heizer wurde von der anfahrenden Maschine erfaßtund schwer verletzt.Ziehung der 6. BdK-Effektenlotterie. Imüberfüllten Saale des Reichenberger Hofes fandam 10. November die öffentliche Ziehung der 6.Effektenlotterie des Bundes der Kriegsverletzten,Sitz Reichenberg, unter der Leitung eines Notarsund eines Finanzbeamten statt. Der zweiteHaupttreffer im Werte von flö 20.000.— fiel aufdas Los Nr. 270.566 und die glückliche Gewinnerin ist eine junge Fabrikarbeiterin in Masertbei Zwickau. Die amtlichen Ziehungslisten sind inden Trafiken zu haben.Reich enborger Urania, Zweigverein des PragerVolksbildungsvereines„Urania". Am 11. November, tagte die ordentliche Hauptversammlung derReichenberger Urania. Die Berichte wurden zurKenntnis genommen und das Arbeitsprogramm fürdie nächstjährige Arbeitsperiode beschlossen. DerMtgliedsbeitrag wurde mit 10 Kö jährlich festgesetzt. In den Vorstand wurden gewählt: Prof. Dr.Ewald Mayer, Dr. Otto Hahn, Richard Kreschel.Direktor Karl Habl. Sekretär Robert Hawel. Dr,Siegftied Liffau. Frau Dir. Pankratz, StadttatAdalbert Lux. Viktor Lederer, Redakteur FranzRehwald, Prof. Kögler, Karl Fanta, HeinrichPlischke. Dr. Otto Wilhelm, Gustav Luft. Ehrenvorstand: Senator Karl Kostka, Bürgermeisttr. Reichenberg. Zum Obmann wurde gewählt: Gustav Luft.Der JmmunitätsauSschuß des Abgeordnetenhauses setzte am Montag zur Behandung der bekannten SdP-Beschwerde wegen der TeplitzerVorfälle ein elfgliedriges Subkomitee ein, in dasjeder im Ausschuß vertretener Klub je ein Mitglied entsendet. Zum Referenten wurde einmütigder tschechische Nationalsozialist Dr. Neumannbestimmt. Di« deutschen Sozialdemokraten sindin dem Subkomitee durch Abg. Z i s ch k a vertreten.Wegen der seinerzeitigen Versammlungsschlacht in Niedergrund, bei der bekanntlich dieGenossin Abg. Kirpal durch Glassplitter einebeträchtliche Verletzung am Auge erlitt, wurdenunmehr der Anführer der SdP-Leute, die sichdamals so unrühmlich betätigten, der Abgeordnete Rösler, vom JmmunitätsauSschuß desAbgeordnetenhauses gestern zur Auslieferung beantragt. Herr Rösler wird also, da die erforderliche Zustimmung des Parlamentsplenums wohlnur mehr eine Formsache ist, Gelegenheit haben,vor dem ordentlichen Gerichtfür- seine Taten einzustehen.Tatarescu wieder betrautMlhalache lehnt Carols Forderungen abBukarest. Der Führer der demokratischen Bauernpartei, M i h a l a ch e, der vomKönig mit der Regierungsbildung beaufttagtworden war, hat diesen Auftrag zurück gelegt, weil ihm der König zumutete, die faschistische Gruppe Bojevod mit in die Reierung zunehmen. ES wird sogar behauptet, daß Bojevodsehr wichtige Ministerien in die Hand bekomme«sollte.— Nun hat der König den bisherigen Ministerpräsident Tatarescu wieder betraut,unter dessen Regierung viele Mißstände in derrumänischen Verwaltung noch größer gewordensind. Von TatareSeu darf man annehmrn, daßer der Aufiiahme rein faschistischer Gruppen indie Regierung keinen Widerstand entgegensetze«wird.— Die Bauernpartei MihalacheS ist dermontägign formalen Sitzung deS Parlamentsferngeblirbrn, da sie der Auffassung ist, daß dieEröffnung einer fünften Session des Parlament-nach der rumänischen Verfassung icht möglich ist.