Nr. 279 DamStag, 27. November 1837 Seite 3 {uiioiouAoutKfLoK ZrihutiMfif. IFFfFlfy WyrrwfrrtFyiW SdP-Organlsatlon fordert a Volksgemelnsdiaftlldier Zwischenfall Am Sonntan gab es im Deutschen Haus in Prag   ein Fest des Turnverbandes, bei dem ver­schiedene Korporationen Uebungen durchführtrn. Als sich die Teilnehmer aufstellten, kam, wie der Pr. Mittag" berichtet, Jng. Haider neben einem Hochschüler zu stehen, der Mitglied der Gilden" ist. Der Hochschiller trat plötzlich aus der Reihe und erklärte mit erhobener Stimme: Ich turne nicht mit diesem Mann"wobei er auf Jng. Haider wieser ist ein Schäd­ling der'Volksgemeinschaft!" Sofort stürzten sich die Ordner auf den Sprecher. Er wurde aus dem Saal geführt, wäb-end Ang. Haider ruhig in der Reihe stehen blieb. Paris  . Die Verhandlungen über die Mög­lichkeit des Zusammrnschluffes der französischen  und der kommunistischen   Partei zu einer einzigen Partei des Proletariats, die von den Delegationen beider Parteien seit Juni dieses Jahres geführt wurden, sind einem Beschluß des Vorstandes der lozialistischeik Partei zufolge, für unbestimmte Zeit vertagt worden. Der Vorstand der sozialistischen  Partei hat bekanntgegeben, daß er sich bei den Vorverhandlungen einenZusammenschluß beider 8arteten in eine freie Partei" vorgestellt habe. Schweres Grubenunglück in Schatzlar  Ein Toter, zwei Verletzte, Donnerstag wurden in den Schatzlarer Koh­lenwerken durch herabfallende Kohlenmassen drei Bergarbeiter verschüttet und dabei wurde der Bergarbeiter Kleinwächter aus Schatzlar  getötet» die Kumpels A m l e r aus Lampersdorf  und Kuh« aus Brettgrund verletzt. Die zwei Verletzten wurden in häusliche Pflege gebracht und man hofft, daß sich aus ihrer Verletzung keine Komplikationen ergeben. Dieser neuerliche Un­glücksfall auf den Schatzlarer Kohlenwerken hat unter der Arbeiterschaft große Erregung hervor­gerufen, denn es ist innerhalb kurzer Zeit der fünfte Todesfall, der sich auf den Kohlengruben in Schatzlar   ereignet hat. Auch dieser Unfall ist auf die hier herrschenden Antreibermethoden zu­rückzuführen. Nicht möglich sei. Die Nationalbank verkaufe keine Reise-, diese Transaktionen vereinbaren pri­vate Banken mit einigen'grasten Reisebüros. Die Nationalbank gibt hiezu lediglich ihre Zustim­mung. Bon einem Gesamtbetrag von über 400 Millionen an fremden Zahlungsmitteln, die die heurige Reisesaison eingebracht hat, machen die auf die geschilderte Art freigegebenen XL 45.8 Millionen aus. Wieder Steuerzahlungen in bar? Finanz­minister Dr. K a I f u s erklärte im Budgetaus- schust, dah die Frage der Wiedereinführung von Bareinzahlungen bei den Steuerämtern gegen­wärtig ernst studiert werde, und dast eine Neu­regelung im Laufe des kommenden Jahres nicht ausgeschlossen sei. Der Gedanke, Steuern aus- schliehlich mittels Posterlagscheinen zu bezahlen, sei schon im alten Oesterreich aufgetaucht. Bei uns wurde er nach dem Umsturz konsequent durchge­führt. Sein grotzer Vorteil liegt in der täglichen Konzentrierung der Kastabarschaften aus dem gesamten Staat an einer Stelle und in der Mög­lichkeit, mit diesen Mitteln einheitlich zu disponie­ren. Auf diese Konzentration werde man auch in dem Fall, nicht verzichten können, dast die fakultative Barzahlung wieder einge­führt werde. Keine deutschen   Bewerber für das Kontroll­amt? Der Präsident des Obersten Kontrollamtes, Dr. H o r ä k, teilte auf die Anfrage des Abgeord­neten Jaksch betreffend die deutschen   Beamten dieses Ressorts rm Budgetaüsschust mit, dast ledig­lich der Mangelan Bewerbern deutscher   lund auch slowakischer) Nationalität die Ursache des jetzigen Standes sei. Er erinnerte jedoch daran, dah deutsche   Beamte in dem Ressort seit Beginn seiner Wirk sämkeit tätig sind und dast einer von ihnen seit einigen Jahren eine sehr bedeutsame Funktion bekleide. Der Präsident der Republik empfing am Freitag, den 26. November, die Vertreter der Armee in der üblichen Audienz. Verhandlunssabbruch Sozialisten-Kommunisten in Frankreich  Ein 16jähriges Mädchen wurde dieser Tage hungrig und halb tot vor Müdigkeit von tschecho­slowakischen Grenzorganen bei der Zollstation Schneeberg   angehalten. Das Mädel stammt aus Joachimsthal   und war seinen Eltern we­gen einer Geringfügigkeit davongelaufen. In völ­kischen Kreisen aufgewachsen, glaubte es seinen Freunden alles, was sie von den Herrlichkeiten im Dritten Reiche erzählten und wandte sich dahin. Das Mädel kam nach Dresden   und suchte dort Arbeit. Dabei geriet es der Polizei in die Fänge. Man setzte die Kleine mit ihren zwei Köfferchen auf die Straste, mit dem Bedeuten, dast sie binnen 24 Stunden nicht mehr auf nazideutschem Boden angetroffen werden dürfe. Keinen Pfennig in der Tasche, mit hungrigem Magen lief das arme- vel Tag und Nacht und kam am Sonntag abends halb tot in Schneeberg   an. Tvrt nahm sich seiner die Staatspolizei an und übergab es der Jugend­fürsorge. die ihm die Heimreise ermöglichte. Bon seinem Glauben an das Dritte Reich ist das Mä­del jedenfalls geheilt. Ruinöse Journalistik DasNordböhmische Tagblatt" vom 21. d. M. brachte einen Leitartikel, der ein Schulbeispiel der Unwahrhaftigkeit und des politi­schen Dilettantentums genannt werden muß. Er trägt den TitelDie Ruine" das soll nämlich die Sozialdemokratie sein. Zunächst läßt der Anonymus immerhin Bebel und Viktor Adler   alsgroße Repräsentanten" des deutschen   Sozialismus gelten. So lange sie lebten, haben freilich feine Lehrmeister, die ja nicht minder völkisch waren als er, den Schmutz fuhrenweise ge­sammelt und gegen sie geschleudert, wie er und seine Freunde es heute mit Fleiß und Beharrlichkeit ge­gen die Sozialdemokratie und deren Vertrauensmän­ner üben. Dann aber kommt er zu folgender funda­mentaler Erkenntnis: Die deutschen   Sozialdemokraten haben aus ihrer Revolution des Jahres 1918 nichts als eine Lohnbewegung gemacht..." Zum Teil ist das schon richtig; die Sozialde­mokraten oder besser gesagt, die F r- i e n Ge­werkschaften haben manchem Helden des völkischen Lagers von heute zu anständigen Lohn- und Arbeitsverhältnissen verhalfen. Haben, ist wahr. Aber die deutsche   lhier meint der Anonymus die reichsdeutsche) Sozial- demokratie hat doch allerhand anderes auch noch getan: Sie ist vor allem nicht davongelau­fen, wie die Kaiser und König«, hat das Volk nicht im Stich gelassen, hat den Zerfall des Rei­ches verhindert, hat mit unendlichen Schwierigkeiten dafür gesorgt, daß die Menschen wieder zu essen hatten. Sie hat die Wirtschaft des großen Lande.s wieder aufgerichtet, das Rhein­land befreit, den Separatismus überwunden und dem Lande wieder eine Währung geschaffen. Das müßten sogar jene wissen, die das heutige Deutschland   regieren; denn als sie die Macht antra­ten, betrug die Golddeckung der Mar? 68 Prozent, waren über drei Milliar­den inGold und Devisen da, von denen heute nichts mehr übrig ist und von de­nen nicht einmal Schacht weiß, wo sie hingekom- nien sind. Allerdings: kastriert und geköpft wurde damals nicht, niemand wurderechtens erschossen", niemand in Konzentrationslagern gemartert, es gab auch keinEintopfgericht", keine staatliche Lumpen- und Spülwasserfett- sammluns. l' Was dieZeit nicht meldet Der Fürsorgeminister hat in seiner Ant­wort an die SdP im Budgetausschutz ein reiches Tatsachenmaterial vorgelegt. Er hat sich in die­sem Schlutzwort ausführlich mit der Arbeits­losigkeit im deutschen   Gebiet beschäftigt und er hat ohne die größere Arbeitslosigkeit in den Grenzbezirken zu beschönigen oder die Notwen­digkeit besonderer Fürsorge für diese Gebiete zu vermindern eine soziologische Analyse der Lage gegeben, die von unbestreitbar richtigen Gesichtspunkten ausging. Diese Antwort an die SdP hat in der Zeit" eine eigenartige Behandlung erfahren. In der ohnedies gekürzten Wiedergabe ist vollkom­men ausgelassen jener Absatz, der auf Grund amtlicher reichsdeutscher Feststellungen den Nachweis führt, daß auch in Deutschland   der Unterschied zwischen industrialisier­ten und agrarischen Gebieten sich auffal­lend in den Arbeitslosenziffern aus­drückt. Trotz der seit 1933 geübten Methode, unter allen möglichen Titeln Menschen, die in ihrem Beruf keine Beschäftigung finden können, aus den Arbeitslosenstatistiken zu entfernen, mußten diese vom Fürsorgeminister zitierten amtlichen Berichte desReichsarbeitsblattes" zu­geben, daß im industriellen Sachsen   und im Rheinland   die Arbeitslosigkeit sechsmal so h o ch ist wie im agrarischen Ostpreußen   und dies, obwohl sich das Dritte Reich aus Propa­gandagründen bemüht, in den Grenzbezirken die Beschäftigung möglichst zu fördern. In Ost­ preußen   betragen die relativen Arbeitslosenzif- fcrn 0.2, in der Rheinland-Provinz 0.9, in Dresden   und Chemnitz   aber 28 und in Köln   also schon weiter von auslandsdeutschem Sprach­gebiet sogar 35! Diese amtlichen reichsdeutschen Berichte dürfen die Anhänger der SdP nicht kennenler­nen! Aengstlich vermeidet es dieZeit", die sonst wenig Gelegenheiten und keine absichtlich vorübergehen läßt, ohne zu zeigen, wie herrlich weit es Deutschland   unter Hitler   gebracht hat, diese Zahlen wiederzugeben denn sie sind ge­eignet, wesentlich die Vorstellungen zu korrigie­ren, welche von der SdP nach Kräften gefördert werden. Sie zerstören das Märchen, daß in Deutschland   die Ueberwindung der Krise gelun­gen ist, so wie sie die Behauptung Lügen strafen, daß an der größeren Arbeitslosigkeit im indu- strißstey^ DeutsMöhmm die Regiernngischuld ist. Der" Fürsorgeminister führte gegen Unwahrheiten Tatsachen an, die a n k l a g e n. Aber für s o l ch e Tatsachen findet sich in derZeit" kein Raum. keineswegs aber eineAufsaugung der sozialisti­ schen   Partei durch die kommunistische Partei unter der Führung der Dritten Internationale." Die Hanptursachr für die Unzufriedenheit der Soziali­sten bildete ein kürzlich veröffentlichter scharfer Artikel des Sekretärs der Dritten Internationale Dimitrow. Die sozialistische Partei schließt die Möglichkeit einer Neuaufnahme der Verhand­lungen nicht auS, jedoch unter der Bedingung der loyalen und dauernden Einheit", wie es in dem betreffende» Schreibe« heißt. eines Zusammen- dcr Entlassung der Rutha-Affäre so noch viel bedeutender derVolksgemeinschaft" Italienischer Kommentar zur Hallfax*Relse Rom. In informierten politischen Kreisen Roms wird bestätigt, daß die italienische   Regie­rung von Deutschland   über die Unterredungen des LordkanzlerS Halifax mit Hitler   unterrick«t'orden war. Nachrichten aus diesen römischen Kreisen zufolge sind die Gerüchte, als ob Deutschland  England um eine Unterstützung oder wenigstens um freie Hand für Deutschland   in Mitteleuropa  ersucht hätte, vollkommen erdichtet. In römischen Kreisen verweist man darauf, daß Deutschland   sich verpflichtet hat, ohne die Zustimmung Italiens  in mitteleuropäischen Fragen nichts zu unter- »chmen und daß Deutschland   bei der gegenwär­tigen Situation kein Interesse daran habe, neue Schwierigkeiten in Mitteleuropa   herbeizuführen. Diese Informationen sind dadurch inter­essant, daß sie zweifellos den Wunsch Italiens  zum Ausdruck bringen, daß Deutschland   in Mit­ teleuropa   nicht zur vorherrschenden Macht werde. Von diesem Willen ist auch der Hinweis auf die Italien   gegenüber bestehenden Verpflichtungen diktiert. Rutha-Prozeß Anfang Dezember Die Hauptverhandlunq gegen die im Fall Rutha nach Paragraph 129 b angeklagten und seit Anfang Oktober in Untersuchungshaft befindlichen jungen Männer wurde nun beim Kreisgericht in B ö h m.-L e i p a auf Donnerstag, den 2. und Freitag, den 3. Dezember anberaumt. Bei der Durchführung des Beweisverfahrens wird die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Bei der Urteilsverkündung wird die Oeffentlichkeit wieder hergestellt werden. Die Verhandlung wird der Vorsitzende des Strafsenates beim Kreisgericht in B.-Leipa, Gerichtsrat Dr. Gottlieb I a n o u- s e k, leiten. Erklärung Unter Bezugnahme auf de« im»Heimat­ruf" vom 22. September 1937 unter der Urber­schristSchönbrunn  . Oeffentliche Versammlung" erschienenen Artikel erklären wir, daß wir sämt­liche daselbst enthaltenen, auf Herrn Abg. Wen­zel I a k s ch bezüglichen Borwürfe nicht aufrecht­erhalten können. Wir widerrufen als vollkommen unbegründet insbesondere die Behauptung, Herr Abg. Wenzel Jaksch habe als Vorsitzender des Er- «Ährungs- Ausschusses des Abgeordnetenhauses einen Antrag in seiner Schublade liegen gelassen, den die Abgeordneten der Sudetendeutschen Par­tei auf Verbilligung der Zuckerpreise gestellt ha­ben. Wir leisten Herrn Abg. Wenzel Jaksch hie- mit volle Genugtuung. Die Schriftleitung des Heimat ruf". Rach der reichsdeutschen Sozialdemokratie nimmt der Artikelschreiber die österreichische her: Sie(die österreichischen Sozialdemokraten) glaubten, der Staat oder die Stadt Wien   sei ein grotzer Konsumverein und die Lösung der sozia­len Frage erschöpfe sich mit der Lohnfrage. Des­halb entwickelten sie keine grotzen und aufbauenden Ideen für den Staat, sondern preßten nur aus ihm heraus, was herauSzupressen war. Als es nichts mehr HerauSzupressen gab und die Not und Ver­zweiflung aufs Höchste gestiegen war, erhob sich die Nation gegen sie. Dieselbe Nation, die von den Sozialdemokraten immer verleugnet wurde. Nie hat der Wackere ein Wort von den heroischen Kämpfen der österreichischen Sozialdemokrat^ um die. Lebensrechte des österreichischen Volkes gehört. Nie ist zu ihm die Kunde gedrungen, daß es die österreichischen Sozialdemokraten waren, die den An­schluß Oesterreichs   an daS demokratische Deutschland   forderten. DieVerleugnung der Nation" und weil die österreichischen Sozialdemokraten zuhohe Löhne" herauspreßten", vielleicht überhaupt-n viel LebenSrechte, waren es, weshalb sich di» Nation  " erhob. And dieNation", das waren dee Dollfuß, derJnnitzer und die k. n. k. O f f i z i e r e, die dann alles im Namen der erhobenen Nation mit Kanonen in Arbeiterwoh­nungen schießen ließen und Galgen bauten und zu deren Hilfe Mussolini   tausende Soldaten an dee Grenze bereit hielt. Unbegreiflich, daß dann, den- sozusagen Retter derNation nämlich den Doll« fu ß, e i n Nazi n i e d e r s ch o ß. . Ja, und erst die sudeiendeursttze Sozialdemo­kratie! Die bestreitü ihr Leben Äevhaupt nur von dem Haß gegen den Nationalsozialismus, steht- in derandideutschen Weltfront", weil sie glaubt, den Ideen der Demokratie zu dienen und es gibt, über­haupt keine Lüge über Deutschland  , die von der sozial­demokratischen Presse nicht mit Freude verbreitet würde, und zwar ganz ohne Rücksicht auf di« deutsche   Ration, nur von parteipolitischem Haß ge­gen den Nationalsozialismus diktiert.. Dasselbe gilt von demKampf" der sudetendeutschen   So­zialdemokraten gegen Henlein   und die SdP- Ja, wir Sozialdemokraten, von Grund aus ver­derbt, sind vonparteipolitischem" Hatz gegenden Nationalsozialismus erfüllt, können nicht begreifen, daß Fallbeil und Kastrierungmesser, Scheiterhaufen und Kriminal zu den höchsten Kulturgütern der Nation  " erhoben wurden. Aber wir brauchen Lü­gen weder zu ersinnen noch zu verbreiten. Es ist die Wahrheit grauenhaft genug und deshalb wird sie in völkische» Blättern« n« terdrückt. Die Prager   deutsche   Arbeitersendung bringt in dieser Woche: Sonntag, 28. November, 14.20 bi- 14.80; Die Feuerbestattung(Albert Renner-Aussig  )-- 14.30 bis 14.35(Strasnice);Für Volk und Frieden". Mittwoch, 1. Dezember, 13.40 bis 13.45: Arbeitsmarkt 18.20 bis 18.40: Konjunktur- Dämmerung und was dann?(C. R. S ch w a r z- Lcitmeritz) 18.40 bis 18.50: Sozial« Infor­mationen. Freitag, 3. Dezember, 18.85 bis 18.45; Aktuelle zehn Minuten. Untersuchung des Falles Rutha I Die Protestbewegung in der n o r d mäh­rischen SdP gegen die Amtsenthebung Dr. I o n a k s dauert an und wächst. Die Bezirks­organisation Reutitscheinhat nach Anhören des Berichts ihrer Abordnung, die bei Henlein  ohne Erfolg vorstellig war, einmütig beschlossen, neuerlich gegen die Amtsenthebung Dr. Ionaks schärfstens Verwahrung einzulegen, dem das un­eingeschränkte Vertrauen ausgesprochen wurde. Der Bezirk verlangt die sofortige Rückberufung Dr. Ionaks. Ferner wird eine sofortige Untersuchung des Falles Heinz Rutha   verlangt und schließlich die Beseitigung aller Element« innerhalb der Parteiführung, die d« r ch die Affäre Rutha belastet erscheinen. Ist es schon an sich interessant, auf solche Weise die Möglichkeit Hanges zwischen Dr. Ionaks und unterstrichen zu sehen, die Tatsache, daß aus selbst der Ruf nach Untersuchung und Säuberung sich erhebt. Es läßt sich denken, wie entzückt Herr Henlein   und sein engerer Kreis.von der Forderung auf- Beseitigung allerbelasteten Elemente" sein wird!- Aber nicht nur der SdP-Bezirk Neutitschein, sondern auch die Bezirke M L g l i tz und B e- n i s ch faßten hinsichtlich Ionaks Protest-Be­schlüsse; diese Tatsachen und ihre Wirkung werden wohl kaum dadurch aufgehoben, daß dieZeit" sie ihren Lesern verschweigt.;. In Karzes Wien  . Tie Demonstrationen in der Umgebung der Universität haben sich Freitag nachmittags nicht wiederholt. Auch bei der Technik herrschte Ruhe. Die im Laufe der letzten Tage verhafteten Studenten wurden größtenteils auf freien Fuß gesetzt. Stockholm  . Die schwedische Nachrichtenagentur meldet:Der Rat des Außenministeriums Mal- mar ist ab 1. Jänner 1938 zum Gesandten für Pmg ernannt worden, wo er I. de Lagerberg ersetzen wird, der schwedischer Gesandter in Warschau   wird." AP. Mexico City. Präsident Cardenas ordnete die Beschlagnahme von 350-000 Morgen Land an, die bisher der Standard Oil gehörten und brach la­gen. Die große Plantage des Amerikaners Jenkins un Staate Puebla, die 110.000 Hektar umfaßt und von der nur 8000 Hektar mit Zuckerrohr bepflanzt sind, soll enteignet werden. Ferner wurden 500.000 Morgen Land im Staate Tabasco beschlagnahmt. AP. Amsterdam Di« Austritte aus der Mussert- Bewegung dauern an. U. a. haben der Pfarrer Hof­stede, der in der Bewegung führend tätig war, und der Haager Gemeinderat Westermann   ihren Austritt vollzogen. AP. HelfingforS. Bei Nachwahlen in der fin­ nischen   Stadt Mäntsälä   erhielten die Sozialdemokra­ten 11(10) und die Bürgerlichen 8(L) Sitze. Buenos Aires. tHavaS.) Zum Präsidenten der Republik Argentinien   wurde mit 245 gegen 127 Stimmen Ortiz, zu seinem Stellvertreter Castillo gegen sein« beiden Gegenkandidaten Awerara und I Rosoo gewählt.'