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Sonntag, 5. Dezember 1937
Nr. 293
der öffentlichen Meinung Englands vollzieht, be
steht jedoch in den zunehmenden Sympathien, die der demokratische judetendeutsche Attivismus heute genießt. Das Märchen, daß Konrad Henlein der Führer aller Sudetendeutschen ist, existiert nicht mehr.
Die wichtigste Wandlung, die sich deutlich in und Westeuropa würde England nicht unberührt der Minister, die Abgeordneten der Slowakischen laffen und deshalb ist die öffentliche Meinung Bolkspartei, die wegen der Begnadigung Zutas bei Kritischer Augenblick Englands lebhaft daran interessiert, daß es in ihm intervenierten, hätten seinerzeit erklärt, daß der Tschechoslowakei zu einer dauerhaften und mit der Begnadigung der Fall Tuka auch für sie aufrichtigen Versöhnung zwischen dem tschechi - nach jeder Richtung hin als liquidiert gelschen und deutschen Volfe kommt. ten werde. Nur durch die Ausführungen Sidors sei London . Die Vorfälle in Schanghai stehen Zum Schluß auch einige Worte an die tfches er gezwungen worden, die Dinge wahr im Vordergrund des Interesses. Die Blätter geWir können mit Genugtuung feststellen, daß chischen Chauvinisten, die weder Verständnis für heitsgetreu so darzustellen, wie sie sind. Die ben unverhohlen der Besorgnis und Beunruhi sich die Argumente, deren sich der sudetendeutsche die Bedeutung Englands im mitteleuropäischen Oeffentlichkeit möge darüber urteilen, ob es rich- gung Ausdruck. Bezeichnend ist der Titel, welchen Attivismus in London bedient, weder im Ton noch Kräftespiel, noch für die Versöhnung zwischen den tig war, diese Affäre neuerdings aufzurühren und" Daily Herald" der Meldung gibt:" Japan beim Inhalt von der Sprache unterscheiden, die er zwei großen Völkern unseres Landes haben. Nichts den Versuch zu unternehmen, den guten Ruf der endet die Kontrolle der Mächte in Shanghai ". in Prag führt. Wir haben keine Ursache, die Lage brauchen wir alle, und namentlich manche tsche- tschechoslowakischen Justiz in den Schmuß zu Der Vertreter des japanischen Kommandos der Sudetendeutschen in England irgendwie zu hische Politiker und Publizisten mehr, als ein zerren! in Schanghai übergab dem britischen Polizeikom beschönigen und noch vorhandenes Unrecht zu größeres Stüd europäischer missär ein Memorandum, in welchem für das rechtfertigen. Wir wollen nichts anderes als die Gesinnung. Chauvinistische Bürokraten, die japanische Militär das Recht gefordert wird, in öffentliche Meinung Englands über die tatsäch über die Aufnahme von Bewerbern in den Staats- Budget für 1938 genehmigt ie Internationale Konzession einzubringen. Hingenehmigtienternationale lichen Verhältnisse in unserem Lande informieren dienst entscheiden, wissen nicht, wie sie dem AnPra g. Das Abgeordnetenhaus genehmigte gegen haben sich die Japaner durch drei Offiziere und sie für die demokratische Lösung des nationa- sehen des Staates im Ausland, und namentlich Yen Problems in der Tschechoslowakei , die der in England schaden, wenn sie ihre Entscheidungen Samstag mittags mit den Stimmen der Koalition bei dem Kommandanten der amerikanischen Majudetendeutsche Attivismus anstrebt, gewinnen. bom Gefichtspunkt der Mentalität der ersten in beiden Lefungen das Staatsbudget und das rineschüßen dafür entschuldigt, daß japanische AbDiese Bemühungen hatten guten Erfolg. Wir Nachkriegsjahre treffen. Gegen sie mit aller Finanzgesetz für 1938. Für einzelne Refforts teilungen in die amerikanische Konzession eingesind nicht so naiv, zu behaupten, daß dem judeten Energie im Intereffe des staatlichen Prestiges stimmten auch die Kommunisten sowie die kleineren drungen sind. Diese Abteilungen wurden auf Indeutschen Aktivismus die gesamte englische Presse einzuschreiten, erscheint im Hinblick auf die Reak- Gruppen der Rechten. Die Hlinka- Leute hatten tervention des amerikanischen Vertreters zurüdzur Verfügung steht, aber wir wissen, daß sich in tion, die ihre Handlungen gerade in England fich vielleicht in Vorahnung der furchtbaren gezogen. Die Durchfahrt durch die französische Kon zunehmendem Ausmaß die Erkenntnis durchseßt, hervorrufen, eine Unerläßlichkeit. Man hat in Niederlage, die ihnen Justisminister Dr. Dérer daß die vom fudetendeutschen Aktivismus anges England für ihre Beweggründe und Einflüsse durch Veröffentlichung der Geständnisse Tukas zu seffion follte den Japanern nur gestattet sein, strebte demokratische Lösung der nationalpoliti- ebensowenig Verständnis, wie für das langfame fügte von der Sizung abfentiert. Für Montag wenn sie sich von franzöfifchen Polizisten begleiten schen Schwierigkeiten in der Tschechoslowakei auf Tempo, in welchem die Beschlüsse der Regierung nachmittags ist der Senat zur Entgegennahme des ließen. Die Japaner lehnten dies Samstag ab und versuchten, vier Militärlastwagen durch die der Linie der englischen Politik zur Sicherung des vom 18. Feber 1937 berwirklicht werden. Der Budgets einberufen. Friedens Europas und der Welt liegt. Bestand der Sympathien der englischen öffent- Nach der Trauerfißung für den verstorbenen französische Konzession fahren zu lassen. Franlichen Meinung für die Tschechoslowakei , die zu Minister Najman fand eine zweite Sizung zösische Soldaten und Polizisten stellten sich ihnen einem nicht geringen Teil das Ergebnis der akti- statt, in der noch kundt und Dr. Marmit der Waffe in der Hand in den Weg und bilvistischen Politik sind, wird in Rukunft davon ab- tovič zum Budget sprachen. deten, während eilends Verstärkungen herangezohängen, ob schon in absehbarer Zeit dem sudetenKundt urgierte in einer ziemlich schwachen Rede gen wurden, einen Kordon. Schließlich akzeptierdeutschen Aktivismus Erfolge von unbestrittener die Herstellung eines..freundnachbarlichen" Verhält- ten die Japaner die Bedingung und ließen sich Bedeutung beschieden sein werden. nisses zu Deutschland ; vorher müsse das Nationalis von französischer Polizei durch die Konzeffion tätenproblem gelöst werden. Wenn die SdP als eskortieren. ..beste und glücklichste" Lösung die Autonomie verlange, so werde dadurch keineswegs die Einheit des Staates gestört.( Zurufe: In Polen und Süd tirol verlangt man nicht die Autonomie für die dor tigen Deutschen !) Kundt: Wir haben nur Politik in der Tschechoslowakei zu machen. Heeger: Ihr macht aber reichs deutsche Politik!
Und von diesem Gesichtspunkt ist England borwiegend an der Lösung unserer nationalpolis tischen Schwierigkeiten intereffiert. England liebt den Frieden und es versucht, Konfliktstoffe nach Möglichkeit auszuschalten. Ein Krieg in Mittel
Tukas Geständnis
vom Justizminister dem Parlament vorgelegt
Am Schluß der Budgetdebatte trat Justizminister Dr. Dérer der Behauptung des HlinkaAbgeordneten Sidor, daß der seinerzeit wegen Hochverrates verurteilte und erst heuer amnestierte Abegordnete Tuka ein Opfer der Justiz" sei, entschieden entgegen. Die Erklärungen des Ministers wirkten sensationell, da er zum erstenmal aus dem von Tufa im April 1935 eingereichten Gnadengesuch eine ganze Reihe von Stellen zitierte, in denen Tuka die Verbindung mit ausländischen Mächten, die der Minister aus begreiflichen Gründen nur mit den Buchstaben A, B, C usw. bezeichnete, mit allen Details zugibt.
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Dr. Dérer verwies zunächst auf zahlreiche Artikel in der französisch geschriebenen Zeitschrift Correnspondence Slovaque", die Tuka im Jahre 1924 in Wien wie er sagt, im Auftrag seiner Partei gründete. Darin wimmelt es nur so von gemeinsten Beschimpfungen der Tschechoslowakei als ,, ein auf Lügen aufgebauter Staat", als das„ korrumpierteste Land der Welt", als„ moralische Kloake
In der erwähnten. Eingabe vom April 1925 bekennt er sich ausdrücklich dazu, daß er den Versuch einer gewaltsamen Aenderung der Verfaffung
unternehmen wollte.
Zur Durchführung seiner Pläne habe ihm die revisionistische Bewegung des Staates A bereitwilligft Hilfe angeboten, ebenso die Legitimiſten des Staates B. Diese Angebote habe er abgelehnt. Es mel. deten sich dann Interessenten aus dem Staate G, die lediglich die Bedingung stellten, die Aktion Tukas folle nach einem genau vorgeschriebenen Plan zu einer genau bestimmten Zeit beginnen. Diesen Plan habe er sich in Reserve belaffen und vorläufig selbständig begonnen. Er organisierte die Rodobrana, eine Art Privatarmee der Slowa tischen Volksparter, die heimlich darauf vorbereitet wurde, sich in eine Aufständischenarmee unizuwandeln.
Im Herbst 1923( alfo zur Zeit des Münchener Bräuhausputsches!) ging er nach der Stadt D, wo er
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DER KLEINE
VON EUGENE DABIT
Berechtigte Uebertragung aus dem Französischen von Bejot
Einblick in die Vorbereitung des Putsches gewann. Später hätte er mit dem General des Staates E verhandelt, der sich als„ Fachmann" für Aufstände empfahl und für seine Mitarbeit den Betrag von 1000 Pfund, zu deponieren bei einer bestimmten Bank, verlangte.
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Die Untersuchung
gegen die Cagoulards Paris. Die Sicherheitspolizei hat nach einem Verhör, das die ganze Nacht über und den Vors mittag währte, André Tenaille, einen Verwandten eines der bereits verhafteten Hauptführer der Verschwörerbewegung des Ing. Deloncle, verhafs tet. Der Verhaftete wird beschuldigt, in einem Bomben und Granaten verfertigt zu haben. entlegenen Haus im Walde von Fontainbleau
Dr. Markovič( Soz. Dem.) wirft dem Hlinka- Mann Sidor vor, daß er sich statt zur Verteidigung der Slowakei zu Tuta gemeldet habe. Als Slowaten schämen wir uns für diese Rede( PfuiRufe), aber ihr Ton ist uns nichts Neues; Tukas Schüler meldet sich eben zu seinem Lehrer. Später weist Redner darauf hin, daß auch die radikalste Aenderung der Minderheitenpolitik uns nicht der Die Abendblätter drucken einen Aufruf ab, Notwendigkeit entheben könnte, auf der Wacht zu in welchem gefordert wird, die verhafteten ehesein. In Abessinien, Spanien und China gab es maligen Frontkämpfer, welche sich auf dem feine Minderheitenprobleme und auch in Oesterreich Schlachtfelde ausgezeichnet haben, nicht wie ges nicht, und doch sind dese Länder das Ziel des Anwöhnliche Verbrecher in Haft zu halten, sondern sturmes der dynamischen Staaten. ihnen das Recht der politischen Häftlinge und Dann hielt noch der Referent R e me& ein namentlich die Möglichkeit einer ordentlichen Vers Als er im Herbst 1926 in einem Artikel Rozas Schlußwort, in dem er auch auf die nationalpolis teidigung zu gewähren. Dieselbe Forderung, die öffentlich des Hochverrats beschuldigt wurde, habe er tische Debatte zu sprechen kam. Die Minderheiten mit durchsichtiger Tendenz den Anschein erwecken erkannt, daß rasch gehandelt werden müsse. Er habe ich daher auf eine fieberhafte Suche nach Waffen frage sei bei der Henlein - Partei ein Motiv, mit will, daß die Geheimbündler in ihren Rechten bes begeben und sei zweimal in der Hauptstadt des Staa welchem sie ihren negativen Standpunkt zum schränkt werden, wurde auch in der Kammer von tes E, zweimal im Staate S. oft auch in der Haupt- Staate motiviere, obzivar man das wahre rechter Seite gestellt. stadt des Staates B gewesen, aber ohne etwas zu otiv anderswo suchen müsse. Chautemps erklärte, daß die Entscheidung erreichen. Vom Staate A habe er das Versprechen er- Die Zweifel an der Durchführung des Feber- über Begünstigungen beim Untersuchungsrichter halten, daß die Slowaken eine ähnliche Auto- abkommens sind, sagte Remes, durch die Tatsache liege. Bis auf weiteres bleiben die Verhafteten nomie wie die Kroaten im alten überholt, daß wir unser Wort ber- gewöhnliche Strafgefangene. Ungarn erhalten würden. Der Bevollmächtigte des Staates C habe einen Pfändet haben und auch einhalten werden. Bei der Abstimmung über das Budget gab Organisations- und Operationsplan auf der Grundlage der Heeresalmanache und Schematismen der tiche es überhaupt keine Abänderungsanträge. Nur im choslowakischen Wehrmacht ausgearbeitet und 14 Finanzgejez wurde über Antrag der Koaliton im Operationspunkte in der Tschechoslowakei bestimmt. Artikel 29, Abs. 6, der letzte Sabz ausgelassen. Auf dieser Basis ließ Tuka die Slowakische Volks- Ferner wurden die im Ausschußbericht abgedruckpartei 14 Bezirkssekretariate in diesen Orten errichten Refolutionen, also auch die Resolution Jatschten, um im Schatten der politischen Sekretariate Mayr- Harting- Viereckl über die Durchführung des 18. Feber angenommen. größere Einheiten der Rodobrana aufstellen zu können. Der Aufstand sollte von örtlichen Butschen ausgehen.
Nächste Sibung Donnerstag, den 9. Dezems Nach Verlesung dieses Geständnisses erklärte ber, um 15 Uhr.
" Jetzt aber auf, Kleiner." Ich ziehe mich an.
Ich nehme ihr Gesicht in meine Hände und füffe es leidenschaftlich. Ich möchte mich demütigen vor ihr, die mein war mit Körper und Seele, ihr sagen, daß ich sie nie, nie vergessen werde.
7. Kapitel.
Wir machen halt.
Hodža empfängt die Polen . Aus MährischOstrau wird dem DND berichtet: Nach Berichten der polnischen Minderheitspresse wird Ministerpräsident Dr. Hodža Dienstag, den 7. Dezember bormittags, eine Delegation des Verständigungsausschusses der polnischen Parteien empfangen, von der eine Denkschrift über die Forderungen der Polnischen Minderheit überreicht wird, über I deren Inhalt bisher noch nichts verlautet.
Wir überholen sie. Eine Maschinengewehrs Das Lager ist mitten in die Landschaft kompanie nimmt die Straße ein: eine Reihe hineingesetzt. Eine ganze Stadt mit einem Laby- leichter Fahrzeuge und Maultiere, die die Stücke rinth von Gäßchen, Blechhütten, Schuppen, im und die Munitionstäften tragen. Ein Trupp Jn Dreck versinkende Baracken, deren Fenster und fanterie kommt ihnen entgegen. Türen im Winde klappern.
Lärm über Lärm. Wir schleppen uns und unser Gepäd. Endlich finden wir ein Obdach. Wir schlafen wie tot, bis in den Tag hinein. Nach der Suppe sind wir frei.
In einem Dorf ein Gewimmel von knatternden Lastautos, von hin und her rennenden Solbaten. Dazu ein von einem Traktor gezogenes Auf schmutzbedeckter, bald gerader, bald ge» Ach, wenn du wüßtest, wie mich das alles Marine- Langrohrgeschütz. Alle Schreie flingen Die Mannschaft beschließt, einen Reko- gedämpft. Menschen rackern sich ab. Die Flüche, anetelt! Die Männer... einer brutaler als der wundener Straße zieht unsere Gruppe der Front andere. Der Chef... nichts als schnauzen von entgegen. Drei Batterien: zwölf Geschüße, ge- gnojzierungsgang zu machen. Acht Mann: Bruger, mit denen sie sich selbst betäuben, werden nicht früh bis abends. Und wie lange dauert's, bis tarnt, schweigend, jedem Griff gehorchend. Grün- Masse, Béguel, Gradouble, Salvat, der Unteroffi- laut. Ein paar kurze Kommandos. Dann sepen sich die Kolonnen in schütternde Bewegung. Wir man aussieht wie Jeanne?" gestrichene Munitionswagen, ein ganzer Park, von zier Gleize und ich. Vier neue, vier alte. Béguel, ein magerer, findiger Pariser, ent- fommen dreihundert Meter vorwärts und halten Sie stammelt meinen Namen, ist ganz Hins mageren Pferden gezogen. Fünfhundert Mann, gebung, und mich erfüllt eine Zärtlichkeit, wie ich die den toten Dingen Leben geben. Am Ende des deckt das Mannschaftsfajino. Wir sehen uns an wieder. Ausgespannte Tarnungsstreifen fnattern fie noch nie gekannt habe. Immer wieder muß Zuges der Stab: der Major und seine Offiziere, einen Tisch. Wir trinfen, rauchen eine Bigarette im Winde. ich diese Lippen, diese durchschimmernden Lider be- einige Packwagen und ganz zuleßt, auf einem oder Pfeife und unterhalten uns. trachten und diese seidigen Wangen, und mir ist, Munitionswagen, die Telephonisten, zu denen als hielte ich meinen Blick auf das Leben selbst ich gehöre. gerichtet.
" Ich liebe dich, Lily."
Ich küsse sie auf den Mund. Sie schlägt die Augen auf.
"
Komm, zieh dich aus."
Nicht Fahrer, nicht Kanonier: Telephonist. Man hat mich nicht gefragt.
Der Unteroffizier Pellegrin sucht nach uns. „ Es geht weiter", ruft er uns zu.
" Weiter!" befiehlt ein Gendarm. Vorsicht, der Weg liegt unter Feuer!"
"
Die drei Batterien, der Major und die Offi
ziere sind schon fort. Die Fahrer schirren die Wir rollen seit dem Morgen. Um elf Uhr Packwagen an. Wir klettern zu sechsen auf unseeffen wir am Straßenrande. Dann fahren wir ren Rumpelfaſten.
„ Aber
Bellegrin richtet sich in den Steigbügeln auf.
,, Trab!"
Wir rattern Ios. Im Vorbeifahren erhaschen ein paar Ortsnamen auf einem Wegweiser: Jumigny, Vassognes, Dulches.
" Kennst du die Nester, Salvat?"
,, Ach, überall der gleiche Mist."
Er hält sich mit beiden Händen am Ka
fest.
wir weiter und tommen zur Dämmerung in ein Als wir das Lager verlassen, wird es schon Wir schlüpfen ins Bett. Unbeschreibliches Glücksgefühl, Lilys Körper zu spüren, die Prall schmutziges Dorf. Wir machen uns auf die langsam dunkel. Mat sieht Männer kommen und Glücksgefühl, Lilys Körper zu spüren, die Prall Suche nach einem Quartier und finden eine gehen, zwergenhaft Klein im Zwielicht, Landheit ihrer Brüste, den Duft ihres Haars. Sie Sütte. Ein paar Bund Stroh auf den Boden. Stürmer, Bahnwachen, Schipper, Trainsoldaten, sten löscht das Licht aus und flüstert im Dunkel zärt- ir fallen darauf wie gerädert. Aber das Un- Pioniere, Sanitater, die die Nacht allmählich" Schweine! Der reine Schinderkarren!" liche Worte mit einer flagenden Stimme. geziefer frißt uns auf, und beklemmende Gedan- aufsaugt. Der Wagen rumpelt ins Dunkel, bleibt Die haben's gut, die Kerle", sagt mir steden, macht einen Sak, droht umzutkippen, rich ten verscheuchen den Schlaf. Am nächsten Tage passieren wir ein Toten Salvat. tet sich hoch, während die Fahrer, Piloten ins Er seufzt auf. feld, über das ein Orkan hinweggebraust ist. Stein Baum steht mehr am Wege; keine Frau weit„ Du hast kein Schwein, Kleiner. Stommit in Grauen, feuchend auf die Pferde lospeitschen. Zur Rechten hört man das Nollen eines und breit; höchstens noch ein vereinzelter Bauer einen miesen Abschnitt. Lauter Koloniale... auf dem Acker. Nichts als Soldaten ringsum. Männer in Khati, Tornister auf dem Rüden, Sperrfeuers, dann den dumpfen oder hellen Senall Und Wagen, Batterien, mit Granaten beladene Gewehre umgehängt, marschieren neben dem der Einschläge. Salvats geübtes Ohr unterscheidet die Karren. Alles strömt zur Front wie ein Fluß zum Fahrdamm. Sie schweigen. Nur zuweilen hört 77er", stellt er fest.„ Jetzt 105er... das Meere. Man hört ununterbrochenes Donnerrollen. man ein geflüstertes Wort, einen leisen Fluch, Es nieselt. Ein Vorhang, gewoben aus Regen- dann einen Befehl: fäden und Dämmergrau. Ich drehe mich um. Zwischen der Welt und uns die Zone der Armeen.' wetter!"
Ein fahler Lichtschein fällt durchs verhängte Fenster. Der Tag graut schon. Ich presse mich an Lily, berge mein Gesicht an ihrer Schulter. " Du, mein Kleiner."
,, Ach, behalte mich bei dir."
" Du kommit zu spät. Eu mußt fort." ,, Gib mir noch einen Auß, den letzten
Ich habe Angit... Wirst du mir schreiben? Jch werde so einsam sein."
Sie legt ein nasses Tuch auf meine Stirn, streichelt meine Backen, trocknet meine Tränen.
Staliber.
„ Vorwärts, der dritte Zug, zum Donner- eben war ein 210er."
( Fortseßung folgt))