«ritt 6„Sozialdemokrat"Mittwoch, 15. Dezember 1937. Nr. 291Trager RettungLuftschutzübunsen In PräsDienstag fanden in Prag Uebungen des zivilen Luftschutzes(CPO) statt, die eine Vorbereitung zu einer großen Lustschutzübung sind;diese: wird im Frühling des nächsten Jahresstattfinden. Diesmal handelt es sich nur umAkärmübungen, die nicht mit Verdunkelungsübungen verbunden sind. Der erste Alarm wurdebereits nach 8 Uhr durchgeführt, als im ganzenPrager Stadtgebiet die Sirenen, Hupen, Kla-xons und auch die Alarm-Glockeneinrichtungender Polizei ertönten. Die Alarmsignale sind seitder letzten Luftschutzübung verbessert worden, undes war einer der Hauptpunkte der Uebung, dieBrauchbarkeit der Signaleinrichtungen festzustel-len. Es scheint, daß sich die neuen Sirenen, dieauf dem Wenzelsplatz, an den Standplätzen derVerkehrspolizisten angebracht wurden, sehr bewähren. Auf das laute Alarmsignal hin kam derVerkehr sofort zum Stillstand. Binnen wenigerSekunden waren die Gehsteige und die Plätzevöllig menschenleer; die Passanten verbargen sichin den nächstliegenden Hauseingängen. Er warzu bemerken, daß sich die Vorschriften für dasVerhalten im Falle eines Luftangriffes bereitseingelebt haben. Beispielsweise wurde beobachtet,daß sofort beim Ertönen der Alarmsignale inzahlreichen Wohnungen und Geschäftsläden dasLicht gelöscht wurde, obwohl diesmal die Uebungen nicht mit Berdunkelungsübungen verbundensind. Um 8.28 Uhr zeigte sich über dem unterenWenzelsplatz eine Gruppe von Bombenflugzeugen, welche aus der Richtung Vysoäany undPrag. XII kamen und gegen Dejvitz flogen.Nachdem sie aus dem Gesichtskreise verschwundenwaren, wurde um 8.35 Uhr das Alarm-Schlußsignal gegeben. lieber den Verlauf der Uebungläßt sich sagen, daß die Zeit der Straßenräumung diesmal noch kürzer als bisher war, einZeichen, daß die Prager Bevölkerung die Wichtigkeit dieser Uebungen begriffen hat.Die Uebungen werden am Mittwoch fortgesetzt werden./ Der zweite Alarm im Rahmen der Luft-schutzübung in Prag wurde Dienstag um 14.45Uhr durchgeführt. Seine Vorbereitung erfolgtemit Hilfe aller Alarmvorrichtungen in der ganzen Stadt. Das Bild war das gleiche, wie beimAlarm am Morgen und das Publikum bewiesneuerlich seine Diszpliniertheit. Einige kleinereMängel, die feftgestellt wurden, ändern nichts andem Gesamturteil, daß sich die Sache des zivilenLuftschutzes auf dem Vormarsch befindet. DiebÜ der IMüstst KiisöMerM Erkenntnisse werdenzur weiteres Vervolllowinnung, sowohl in bezugauf die Alarmvorrichtungen, als auch in bezugauf die Vertiefung der Organisierung derH a u s w a ch e n dienen, mit denen bei derÜebirng die ersten eingehenderen Erfahrungen gemacht wurden. Bei der nachmittägigen Uebungüberflog eine Gruppe von Flugzeugen die Stadt.Der Alarm wurde um 15 Uhr beendet.Die Polizeidirektion macht erneut alle Hauswachen im Gebiete Groß-Prags auf die ihnen imErlaß der Landesbehörd« vom 4. Dezember 1937für die Lustschutzübungen am Dienstag, den 14.,und am Mittwoch, den 15. Dezember, auferlegtenPflichten aufmerksam. Insbesondere verweist diePolizeidirektion darauf, daß sich di« Bevölkerungnicht längs der Häuser aufstellen soll, daß alle Fenster in den Häusern geschloffen sein sollen, daß dieHauStör« geschlossen-— aber nicht versperrt— seinsollen, sobald sich die Passanten im Hause gedeckthaben.' Während des Alarms, der im Laufe desMittwoch einige Male wiederholt werden wird,nnissen alle Fahrzeug«, auch die aus der Provinz,stehen bleiben, doanit di« Kreuzungen frei und di«Straßen befahrbar bleiben. Uebertrekungen werdenstreng geahndet werden.Die Angestelltender Versldierungsanstaltenberufen für den 17. Dezemher l. I. eine öffent-ltchc Kundgebung in die Säle des»Lidovh düm"in Prag II., Hybernskä 7, ein. Die Versicherungsangestellten fordern Erhöhung der Gehälter undEinstellung der wiederholten Angriffe gegen dieDienstpragmatik, Beginn der Kundgebung um5 Uhr nachmittags.Zur Luftschutzübung macht dre Prager Polizeidirektion darauf aufmerksam, baß in allen Häuserneine Hauswache bestimmt werden muß. der durch di«letzte Kundmachung bestimmt- Aufgaben auferlegtwurden. Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften wirdstreng bestraft werden, worauf di« Hausbesitzer, resp.di« Hausverwalter, eindringlichst aufmerksam gemacht werden.Der Sondermotorzng ins Riesengebirge fährtjeden Samstag um 18 Uhr von Prag ab. Im Preisevon 75 Kä find inbegriffen: Fahrpreis. Nachtlager,Frühstück und Versicherung. Anmeldungen im Basarneben dem Wilsonbahnhofe, Telephon 88335.UfeihnachfsbücherHansel und GretelEngelbert Humperdincks nun fast fünfzigjähriges Märchenspiel.Hänsel undGretel"— die Erstaufführung erfolgte in Weimaram 23. Dezember 1898— ist bis auf den heutigenTag das beliebteste Werk seiner Gattung, der Märchenoper, geblieben. Die entzückende, melodiefrischeund ausdrucksinnige, den Märchenstil betonend«Musik, die sich des Kinderliebes ebenso wirkungsvollbedient wie sie in dem Reichtum ihrer Partitur anpolyphonen und harmonischen Schönheiten sowie inder immer gewahrten Schlichtheit und Einheitlichkeitdes Stiles von dem großen Können ihres Meister-zeugt, da» au der Popularität. dieser Märchenopernicht minder Anteil tme im emfaches, dem bekanntenKitidermärchen mit liemRAK^ktetK"' fökFestdetzT e x t b u ch der Schwester des Komponisten AdelheidWette. Es gibt kaum«in schöneres und t fffen-deres Urteil über diese Oper als jenes des g.öhtenzeitgenössischen deutschen Musikdramatikers RichardStrauß, der Humperdinck zu seinem SchöpfungS-werke beglückwünschte, indem er ihm schrieb:„Wahrlich, es ist ein Meisterwerk erster Güte. DaS istwieder seit langer Zeit etwas, was mir imponierthat. Welch herzerfrischender Humor, welch köstlichnaive Melodik, welche Kunst und Feinheit in derBehandlung des Orchesters, welche Vollendung in derGestaltung deS Ganzen, welch blühende Erfindung,welch prachtvolle Polyphonie und alle- originell, neuund so echt deutsch!" Humperdincks„Hänsel undGretel" ist der einzige wirklich groß« Opernerfolg desKomponisten geblieben!- seine zweit«, spätere Märchenoper„Die Königskinder", die sogar in zwei Bearbeitungen(als Melodrama und Oper) vom Komponisten besteht, hat sich nicht mit Erfolg zu behaupten vermocht. Die. Märchenoper„Hänsel undGretel" zur Weihnachtszeit aufzuführen, war einebenso glücklicher wie sinnreicher Gedanke: sinnreich,weil da- Werk in den Weihnachtstagen aus der Taufegehoben wurde, glücklich, weil es eine köstliche Weih-nacht-gab« für daS große und hauptsächlich für dakleine Publikum ist.Dermusikalischen Neueinstu dit»tung des Werkes durch Kapellmeister FriedrichRieger: fehlte leider der letzte, alle Schönheitenseiner reichen Partitur offenbarende Schliff; auch mirden Zeitmaßen konnte man nicht immer einverstandensein, und die Dynamik hätte vielfach noch mehrFeinheit und Abstufung vertragen. Dr. FriedrichSchramms Inszenierung war bemüht, das bescheidene^ Bühnenbild möglichst märchenmäßig aufzuputzen. In den beiden Hauptrollen des Hänselund der Gretel zeigten Rise Stevens und HertaRahn ausgezeichnet« gesanglich« und darstellerische Leistungen. Bor allem Herta R a y n s Gretel istder Natürlichkeit und echten Kindlichkeit d«S Spieleswegen zu loben, während der Hänsel Frau Stevens zu altklug und bewußt, mitunter auch starkübertrieben in Geste und Mimik wirkte. Ein gesangskünstlerisch bedeutendes und darstellerisch ausgezeichnet charakterisierte- Elternpaar hörte und sah manm Frau Fine Reich-Dörich und Herrn JosefHagen. Sehr wirkungsvoll charakterisiert imschauspielerischen Sinne war auch Frl. ElisabethW a n k a S Heye, während sie gesanglich mit derhohen Lage dieser Partie zu kämpfen hatte. Die beiden kleinen, aber um so schöneren und dankbarenPaktieren deS Sandmannes und deS TaUmännchenSsang Frl. Ruth K u t h a n, nicht ganz sicher im Tonund nicht voesievcll genug. Bedauerlicherweise zeiatedas Publikum weder dem Besuche noch Beffall nachdas enffprechende Verständnis für die wundervolleMärchenoper Humperdincks.. E. I.Dpielplan des Neue» Deutschen Theater-.Mittwoch)48 Nhr: Kleines Glück aufd e r Wieden. Gastspiel Werbezirk. B 1.—Donnerstag,7)4: Madam«Butterfly,C 2.— Freitaa 7%: Der König vonAve-t o t. D.— SamStaq 7)4: M a d a mePom»v a d o u r, C 1.— Sonntag 2)4: Hänsel undG r e t l, 7)4: K l« i n e S G l ü ck a u f d e rWieden, D, Gastspiel Werbezirk.Dpielplan der Kleinen Bühne. Mittwoch 8:Kabale und Liebe, Deutsche Volksbühne und freierVerkauf.— DonnerStaa 8: Hilde und das Lotteriespiel.— Freitag 7: Kabale und Liebe. Theatergemeinde deS Kulmrverbandes und freier Verkauf.— Samstag 8: Geora und Maraaret.— Sonntag8: Parkstraße 13, 8: Reisebekanntschaft(Firma).üus dec TarterBezirksorganisation Prag der Deutschen sozial,demokratischen Ardeiterpartei. Montag, den 29. Dezember^findet im Parteiheim, Smeikv. die fälligeO b m ä n n e r k.o n f e r e n z statt. Äe Vertreterder einzelnen Organisationen werden ersucht, ihreProgramme schriftlich mitzubringen, um einen rascheren Verlauf der Besprechungen zu erreichen!Bei den Kindetfreundejiund den Roten Falkenkannst D» SamStag, den 18. Dezember, um 4 Uhrnachmittagszwei Stunden Frohsinnerleben. ES gibt kein einstudiertrS Programm mitzitternden Kinder-„Künstlern". Wir schöpfe« ohnelange Vorbereitung aus dem Born der Jugrndfröh-lichkeit.Die Kinder unserer Genoffen und Gesinnungsfreunde werd«» bei der Veranstaltung selber mitt««können.Die Erwachsenen erleben ei« Stück eigenerKindheit wieder.Dir Jugendgenoffen und-Genossinnen bringe«durch die Teilnahme ihr« Verbundenheit mit uns zumAnSdrnck.Kommet all«SamStag, den 18. Dezember, in den großen Saald«S Deutschen Handwerkervereins, Smeäky!— Eintritt frei!Bezirksorganisation Pragder deutschen sozialdemokratischen ArbeiterparteiFreitag, den 17. Dezember, findet um 8 Uhrabends im Kleinen Saal des Handwerkervereines,Smeäky, eine Parteiversammlung statt mit demThema„Bas demokratisch« Prinzip in derGeschichte des tschechischen Volkes".Referent: Dr. Emfl Strauß.8po«-8piet-XörpekpstegeDer Skisport und seine EntstehungWoher kommt eigentlich der Skisport? Ausdem Norden, dort wo der ewig« Schnee liegt, woder Wind braust. Dort ist der Gebrauch des Skisuralt. Schon die norwegische Sage stellt den Gottdes Winters auf Schneeschuhen dar und wenn auchder Schneeschuh seit alter Zeit bekannt ist. so hatder Schneeschuhsvort doch nur eine verhältnismäßigjunge Geschichte. Erst im Jahre 1860 nahmeneinige Sportsleute aus Christiania, dem heutigenOslo, das Skiläufen als sportmäßige Hebung aufund gründeten«inen Skiklub, der sich wenige Jahrespäter zu einem Skiverband von Norwegen erweiterte. So wurde der Sport allmählich im ganzenSkier mit Bindungen und Stockenkomplett...... von Kc 120.— auf».Schlittschuhe mit Schuhenschon angeschraubt.. von Kc 99.— auf».Schlittschuhe mit Schuhenzum Hocket, genietet. von Kc 119.— auf».Sänutiche SvortbedarfSartUrl, gut und preiswert. SetuTfilosporl* 1, Praha II., HybernskA 7Telephon 39851—9. 1Bei Berufung auf dieses Inserat Rabatt.<415Lande volkstümlich und er ist es auch bis auf denheutigen Tag geblieben. Von Norwegen aus verbreitete er sich dann schnell über alle Schneegelände.Als das erste Schneeschuhlaufen im Jahre 1897 veranstaltet wurde, erregte es in der gesamten Sportwelt aller Länder Aufsehen, besonders die Bergsteiger waren eS, die in dem Sport nach anfänglicherAblehnung ein Mittel erkannten, das ihnen auch imWinter die Bergwelt zugänglich machen würde. Esdauerte aber verhältnismäßig lange, bis sich dasSchneeschuhlaufen in unseren Gegenden durchsetzte.Heute überstrahlt das Skiläufen alle anderen Zweigedes Wintersportes. Das erklärt sich leicht, denn demSchneeschuhläufer steht eine ganze herrliche Weltoffen. Er ist fast unumschränkter Herrscher im Reichder wintersportlichen Natur und so ist es keinWunder, daß der Skisport immer mehr Anhängerbekommt. Die einzige Voraussetzung ist, daß derHimmel seinen Schneesegen dazu gibt.Vrkemsaacstncstten.Oer Atus Pragbeteiligt sich mit seiner Kindergruppe korporativan der Kinderfreunde-Veranstaltung„Zwei Stunden Frohsinn“SamStag, den 18. d. M., um 4 Uhr nachmittag-im großen Saale des Deutschen Handwerker-Vereins, Smeöky.RW Prag. Donnerstag, den 16. Dezember,Generalversammlung im Parteiheim. Beginn 20 Uhr.Alle Mitglieder hahen bestimmt zu erscheinen.Winterhilfsaktion des Bezirksvereines„Arbei-tersürsorge" Prag. Am 15. Dezember l. I. findetum 7 Uhr abends im Vereinsheim, Prag II.,Smecka 22, eine erweiterte Ausschußsitzung des Bezirksvereins„Arbeiterfürsorge" statt. Alle befreundeten Organisationen werden ersucht, ihre Vertreterzu dieser Sitzung zu enffenden. Tagesordnung:Abschluß der Winterhilfsakfion.Aus aller WeltTer auferstanden« General. Beim Begräbnisdes 68jährigen griechischen Generals Larnakuris, de:i« Mifsolunghi gestorben war, kam es zu einer aufsehenerregenden Szene: während der Leichenwagendie Straßen passierte, öffnete sich plötzlich der Sargdeckel-, und der„tote" General stieg höchst lebendigheraus. Anstatt sich aber über seine Auferstehung zufreuen, geriet«er in äußerste Wut darüber, daß manihn gegen seinen Willen hatte begraben wollen. DenDegen, der ihm in den Sarg mitgegeben war, ergriff er und ging gegen das Trauergefolg« vor.Mehrere- Frauen fielen in Ohnmacht; der tobend«General, der seine Kräfte überschätzt hatte, brachschließlich auch zusammen und mutzte inS Krankenhaus gebracht- werden. Für sein Leben besteht keineGefahr.-Dagegen ist der Arzt verhaftet worden, derden Totenschein ausgestellt hatte.DaS Erbe Abdul HomidS. Die Erben AbdulHamids reichen eine Klage gegen die palästinensische Regierung wegen 500 Millionen QuadratmeterBoden? ein," nachdem sie einen Prozeß, den sie zurErprobung der RechtSansichten über diesen Fall gewonnen^ haben und ihnen das Gericht drei MillionenQuadratmeter Badens zugesprochen hat. Gleichzeitighat die palästinensische Regierung gegen daS Urteilder ersten Instanz Berufung eingelegt. Es ist inter»essant, daß, während«in englischer Richter der Anschauung Ausdruck gab, daß der Boden Privatbesitzder SultanS war, ein arabischer Votant die Meinung vertrat, daß der eigentliche Eigentümer dertürkische Staat war und dätz die palästinensischeRegierung- als Rechtsnachfolgerin des türkischenStaates berechtigte Inhaberin dieses Bodens sei.Das Urteil wird sehr wichtig sein, weil Abdul Hamid ausgedehnte Ländereien im ganzen Bereiche destürkischen Reiches besaß. Eine rechtliche Regelungwurde deshalb zuerst in Palästina versucht, weil einKonsortium die dort liegenden Grundstück: kaufte,um sie an Juden zu verkaufen, welche nach der Teilung Palästinas auch im arabischen Teile des Landes viele Ländereien benötigen werden, auf welchenAraber austauschweise angkstedelt werden sollen. DieErben nach Abdul Hamid werden von einem in TelAviv ansäffigen jüdischen Advokaten vertreten.Wie ein Lawrence-Buch transportiert wird.Auf dem New-Uorker Militärflugplatz Roosevelt«Field spielte sich dieser Tage eine scnderbare Szeneab. Es näherte sich ein Auto, rechts und links begleitet von Polizisten auf Motorrädern, dahintereinige Panzerwagen. Auf dem Flugplatz stand emstartbereites Flugzeug, in weitem Umkreis abgesperrt von einer Hundertschaft Soldaten. Die Herren im Auto, an der Spitze Oberst Theodore Roosevelt, stiegen aus, trugen sorgsam ein kleines Paketin den Händen, dann hob sich das Flugzeug in dieLüfte. WaS war geschehen? Nichts weiter, als daßeine der zwölf existierenden Kopien des Originalmanuskriptes von T. E. Lawrence, ,Lhe Mint",au- dem kugelsicheren Gewölbe eine- Rew-VorkerBankhauses herau-geholt und für einige Tage zurBostoner Buchmeffe gebracht wurde. E» versteht sichvon selbst, daß auf dem Bostoner Flugplatz diegleichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden unddaß der Ort. wo das Buch ausgestellt ist. Tag undMacht von Detektiven und Polizisten bewacht wird.Das. Buch darf, wie man sich erinnern wird, aufGrund des Testamentes von Lawrence erst 1950öffentlich erscheinen, jedoch durfte der amerikanischeVerlag, der die Rechte erworben hat. 12.Exemplaredrucken. Eines befindet sich in der Bibliothek deSamerikanischen KongreffeS und-ine- im britischenMuseum. Beide werden dem Publikum nicht gezeigt.Die restlichen zehn können zum Preise von 500.000Dollar pro Exemplar gekauft werden, doch hat bisher noch niemand einen solchen Preis bezahlt,-sodaß sich die 10 Exemplar« im Banksafe befinden.Kürzungen der ZugSfahrzeite» find kostspielig.Ost pflegt man zu lesen, daß die Fahrdauer einesZuges gefiirzt wurde, und man ist versucht anzunehmen, daß bei gutem Willen auch die Spitzenleistungen von Tag zu Tag übertroffen werden können.Dies ist aber nicht so einfach. Für jede Eisenbahnstrecke ist eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit festgesetzt, die mit Rücksicht auf di« Sicherheit des Verkehrs nicht überschritten werden darf. Wenngleichder Fahrplan schon mit dieser Höchstgeschwindigkeitrechnet, ist es doch noch möglich, die Fahrzeit derZüge bis zu einer gewiffen Grenze dadurch zu kürzen. daß die Züge rascher in Bewegung gesetzt werden. kurz gebremst werden oder die Lokomotiven auchdort unter Dampf gelaßen werden, wo dies sonstnicht notwendig wäre, z. B. auf kleineren Streckengefällen. Bei der Durchfahrt mancher Stationen istS nötig, die Fahrgeschwindigkeit herabzusetzen. DerLokomotivführer schließt auf eine besfimmte Entfernung'vor der Station den Zugang des Dampfe- indie Maschine ab und der Zug paffiert vermittelsseiner eigenen Rollkraft die Station nur mit einerverminderten Geschwindigkeit, doch kann der Zugauch mit Volldampf bis zur Stafion fahren und erstvor der Einfahrt intensiv gebremst werden. Imzweiten Falle wird zwar etwa eine halbe MinuteFahrzeit gewonnen, doch wird mehr Bewegungsenergie verbraucht, was einen mit etwa 20 KJ zubeziffernden Verlust darstellt. Auf Strecken, wo diefahrplanmäßige Geschwindigkeit kleiner als erlaubtist, können die Fahrzeiten durch bloße Steigerungder Zugsgcschwindigkeit gekürzt werden. Aber auchdann verteuert sich der Betrieb. Jede Lokomotive hateine ihrer Konstruktion enffprechende sogenanntewirtschaftliche Geschwindigkeit, bei der die Betriebskosten am kleinsten sind. Auf dieser wirtschaftlichenGeschwindigkeit ist der normale Fahrplan konstruiert. Steigert man aber die Geschwindigkeit überdie Grenze der Wirffchaftlichkeit, verbraucht dieLokomotive zu derselben Verkehrsleistung mehrDampf. In. anderen Fällen. muß man wiederumLokomotiven von. größerer Leistungsfähigkeit odergrößerer Geschwindigkeit benützen. Dadurch vergrößern sich die Ausgaben für Verzinsung. Amortisation und Wagenerhaltung. So kürz: sich-. B. beiErhöhung der Geschwindigkeit eines 550 Tonnenschweren Zuges von 70 auf 80 Kilometer(St.)die Fahrtdauev auf. einer Strecke von 100 Kilometer um 10 Minuten. Dazu verbraucht man jedochinfolge stärkeren Luftwiderstandes und größerenArbeitsaufwandes um 120 Kilogramm mehr Brennstoff. welche Mehrausgabe mit KJ 15.60 beziffertwird.—TrmZ.B e z u g S b e d i n g u n g en: Bet Zustellung ms HauS oder bet Bezug durch die Poft monatlich KJ 16.—. vierteljährlich KJ 48—, halbjährig KJ 96- ganzjährigK 192.—.— Inserate werden lautTarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß.- Rückstellung»an Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Dle Zeitungskranka'ur wurde von der Post- und Telegraphendirektion mit Erlaß Nr. 18.800/VII/1980 bewilligt.(Kontrollpostamt Praha 25.— Druckerei:„Orbis". Druck-, Verlag-- und ZLitultgS-A.-G. Prag.