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Dienstag, 21. Dezember 1937

Nr. 299

An unsere Abonnenten, Kolporteure und Inserenten

Anläßlich des Weihnachtsfeiertages am Samstag, de » 28. Dezember, entfällt unsere Sonntagsausgabe vom 26. Dezember. Da die Ausgabe vom SamStag, den 25. Dezember, schon Freitags in den Abendstun­den expediert wird, ist das Blatt am Samstag zeitig früh in allen Orten. Das Blatt Regt somit drei Tage «ms und ist für Insertion besonders gut geeignet.

Die Verwaltung.

Pessimismus Hervorrufen kann." Will Flandin die Volksfrontregierung jenseits des Kanals in Mißkredit bringen? Oder ist die Verbreitung fei­nes Artikels in England ohne sein Wissen durch die Bemühungen des Herrn von Ribbentrop erfolgt? Die Reise des Pressechefs vom Quai d'Orsay, Pierre Comert , gehört mehr als die Extratour von Flandin in das Gebiet der politischen Wirklichleit. Comert ist nach Berlin gefahren, um mit der Wilhelmstraße ein Presseabkommen abzuschließen. Die Nazizeitungen betonen von vornherein, daß ein solches Abkommen mit Frankreich bedenklich sei, da in diesem Lande die Preßfreiheit herrsche. Diese voreiligen Einwände verraten deutlich die Ziele, die man sich in Berlin gestellt hat. Man will die musterhafte Disziplin der französischen Presse und den Verständigungswillen der fran­ zösischen Regierung dazu mißbrauchen, die Kritik am Nationalsozialismus an seiner Aktion nach Innen und nach Außen durch die französische öffentliche Meinung abzuschwächen.Die Poli­ tik ", so sagte kürzlich der Propagandaminister, ist ein Spiel und wer nicht viel aufs Spiel setzt, gewinnt nicht". Kein Wunder, daß Goebbels an­gesichts dieser Auffassung sein Möglichstes tut, damit seine und seiner Freunde Karten nicht vor aller Welt aufgedeckt werden. Darum auch der Versuch, die französische Presse in ihrer Freiheit einzuschränken. Wie wir wissen, ist Herr Comert über diese Absichten sehr genau informiert. * A BalRlr von^chirach läßt tausende Exem­plare einer Sondernummer seiner Zeitschrift Wille und Macht" in Frankreich vertreiben. Die Sondernummer ist in französischer Sprache abge­faßt, allerdings mit einigen Sprachfehlern. Das wäre nicht das Schlimmste. Sie beginnt jedoch mit einer Erklärung des französischen Minister­präsidenten Chautemps, die man sich unter Vor­spiegelung eines echten Verständigungswillens erschlichen hat und endet mit einem gehässigen Angriff auf die politischen Ideale der französi­ schen Revolution. Der Reichsjugendführer kann sich eben wie seine übrigen Parteigenoffen eine deutsch -französische Verständigung nur unter der Voraussetzung vorstellen, daß die Franzosen auf ihre alte Tradition der Freiheit verzichten und in Bewunderung gegenüber dem Hitlersystem ver­fallen. Schirach hat seine Papierflut vergebens über die französische Intelligenz vergaffen.**

Der Steinklopfer Von Thyde Monnler Thyde M o n n i e r, eine der talentvoll« sten Schriftstellerinnen, die mit ihren beiden er­sten Werken,,La rue Courte",(Die kurze Gaffe") undGrand-Cap", sich sofort die Swn« pathien des Publikums errang, ist ein elementa­res Talent. Die Gestaltung ihrer Volkstypen aus der Umgebung von Marseille , mit seinem prole- tarisierten Bauernvolk hat sie mit einem Schlag in die erste Reihe det modernen Schriftsteller gestellt. In folgenden mit Genehmigung de- Ver­lags veröffentlichten Zeilen erzählt die Haupt­figur des Romans ,La rue courte" die Lebens« gefchichte ihrer Eltern. Was, sagt Jean." Oh. sagte sie, ich war weit. Wie ich so nachgedacht hab, da bin ich weit gekommen, bis nach Saint-Pons, wie mein Vater noch gelebt hat." Ist er tot?" sagt Jean. La, und meine Mutter auch. Leute, die kein Glück gehabt haben." Das Glück, weißt du, sagt Jean, an jeder Straßenecke trifft man's nicht." Das ist ja wahr, chber die haben mehr aufgehalst gekriegt, als was ihnen zugekommen ist. Hör einmal zu." Sie lehnt sich fest an Jean; er bettet sie an seiner Schulter. Mein Vater, weißt du, der war kein sol­cher Hergelaufener. Sein Vater war ein Notar., Meine Großmutter... ich muß aber bis zum Anfang zurück; langweilt's dich?" Nein, sagt Jean, im Gegenteil." Meine Großmutter, war aus Chllteau- neuf; wie sie sechzehn Jahre alt war, da ist sie

Delbos berichtet In Paris Reiseergebnis günstig beurteilt Paris.(Eigenbericht.) Der französische Außenminister Avon Delbos kehrte Sonn­tag vormittags nach Paris zurück und wurde schon am Abend von« Staatspräsidenten Lebrun empfangen, dem er ausführlich über die Ergebniffe der Reife berichtete. Auch mit dem Minister­präsidenten Chautemps hatte Delbos«ine längere Unterredung. Am Donnerstag wird der Außenminister dem Außenausschuß der Kammer berichten.

Die Schlußbilanz der Reise von Delbos wird in Paris nunmehr als günstiger angesehen als zunächst aus der Preffe ersichtlich war. Das Warschauer Resultat allerdings mehr in negativem Sinne, nämlich in der polnischen Zu­sicherung, dem Anti-Kominternpakt nicht beizutre­ten. In Bukarest war die Bereitschaft zu einer kollektiven Friedenspolitik größer, unter der Voraussetzung, daß Frankreich für eine gemein­same kollektive Sicherheit in West-, Mittel« und Osteuropa Sorge tragen würde. Was Bel« g r a d im Tatsächlichen für die Handelszugeständ- niffe Frankreichs gab, ist allerdings nicht sichtbar geworden. Daß bei dieser Reise Delbos in Bukarest und Belgrad Anlaß für Kundgebungen der Maffen für Frankreich wurde, die über die Bolksstimmung Aufschluß gaben, gilt hier als nicht zu unterschätzender Vorteil, zumal da die Grenze dieser Außenpolitik der Regierung in Rumänien und Jugoslawien sichtbar wurde. Die tschechoslowakische Regie ­

rung hat, wie in Paris versichert wird, DelboS nicht im Unklaren darüber gelassen, daß sie zu Zugeständnissen an die sudetendeutsche Minderheit, aber nicht daz» bereit ist, dnrch Preisgabe der Integrität des Landes dem Westen eine zeitwei­lige Sicherheit zu erkaufen. Die militärische Be­reitschaft der Tschechoslowakei hat auf DelboS den stärksten Eindruck gemacht. Bon einer Reise des französischen Außen­ministers nach Berlin ist nicht die Rede, so­lange nicht klargestellt ist, welchem nützlichen Zweck eine solche Exkursion dienen könnte. Da­gegen hat Delbos Montag abends den britischen Botschafter Sir Erick P h i p p s empfangen und ihm über die Reise Bericht erstattet. Außerdem wurde von jeder Reisestation das Ergebnis durch die betreffenden britischen Vertreter nach London berichtet. Eine persönliche Zusammenkunft fran­zösischer und britischer Minister in nächster Zu­kunft ist nicht ausgeschloffen, doch wird einstweilen dementiert, daß Eden nach Paris reisen werde.

Gesandter Strlmpl gestorben Prag , Am Montag um 6 Uhr ftüh starb in Prag der Chef des diplomatischen Protokolls beim Ministerium für Auswärtige Angelegen­heiten, Gesandter und bevollmächtigter Minister Ludwig Strimpl. Strimpl wurde in Prag am 18. November 1880 geboren. Nach Kunststudien in Prag verbrachte er zwei Jahre in München und ließ sich dann in Paris nieder. Nach Ausbruch des Weltkrieges trat er 1918 in das tschechoslowakische Auslandsheer in Frankreich ein und wurde im Jahre 1917 dem tschechoslowakischen Nationalrat in Paris zugeteilt. Di« Wohnung des Malers Strimpl war das erste Pariser Forum, auf welchem Dr. Benes mit den Vertretern der ftanzösischen politischen und Jour­nalistenwelt in Berührung kam. Seit dieser Zeit gehörte Strimpl zu den engsten Mitarbeitern Beneßs. Im Jahre 1922 wurde Strimpl zum Gesandten in der Hauptstadt Belgiens ernannt, wo er bis 1927 verblieb. Dann übernahm er einerseits die Aufgabe eines ZeremonienmeisterS des Präsidenten der Republik, andererseits organisierte er daS diplo­matische Protokoll beim AuHmministerium, welcher Abteilung dieses Ministeriums,.hauptsächlich die Pflege der Beziehungen zu ver viplomAischen Welt und den offiziellen Repräsentanten- der fremden Staaten obliegt. Diese seine Funktionen versah Ge­sandter Strimpl bis zu seinem Tode. Gesandter Strimpl wurde vor acht Tagen von einer akuten Blinddarmentzündung befallen. Die Operation nahst einen normalen Verlauf, die ersten zwei Tage nach der Operation verliefen ebenfalls sehr günstig, aber es traten Komplikationen ein. Am 17. Dezember begann eine Darmlähmung auf­zutreten. Der Kranke wurde deshalb noch in der Nacht operiert, aber all« menschliche Hilfe ist in sol« chen Fällen vergeblich.

kein krankenurlaub Hocttas Heute letzter Ministerrat Heute, Dienstag, wird der Ministerrat zu seiner letzten Sitzung im heurigen Jahr zusam- mentreten. Dann wird eine kurze Weihnachts­pause in den Regierungsarbeiten bis etwa zum

18. Jänner eintreten. Die kurze Pause werden alle Regierungsmitglieder nach der anstrengenden Arbeit der letzten Monate zur Erholung benützen. WaS die Zeitungsgerüchte über einen einmonati­gen oder einen Krankenurlaub des Vorsitzenden der Regierung Dr. HodZa betrifft, ist das Tsche« choflowakische Pressebüro zu der Erklärung er­mächtigt, daß diese Gerüchte nicht der Wahr­heit entsprechen. Der Vorsitzende der Regierung wird keine Reise aus gesundheitlichen Gründen unternehmen und auch in der Leitung der Regie­rungsarbeiten keine Unterbrechung«intreten lassen.

ver Senat trat Montag nachmittags zur Beratung der Be­deckungsvorlagen zum Budget und der beiden Vorlagen über die Milderung der Gehaltskür­zungen zusammen. Die Debatte ühxr alle zwölf Vorlagen wurde vereinigt. Nach den Berichter­stattern kamen noch drei Redner zu Wort. Jng. Weller(SdP) befaßte sich mit StaatSange- stelltenfragen. Släma(Gew.-Part.) beschwert sich über die Schreibweise mancher Blätter zum Tode NajmanS.^ F.irs sy(Ung.).kritisiert, daß bei den Berteidigungsarbeiten die Arbeiter aus den Reihen der nattonalen Minderheiten unbe­rücksichtigt bleiben. Nach ffem Plenum traten noch die Aus­schüsse zusammen, um die letzten Punkte des Vor- weihnachtsprogrammeS, die Verlängerungen so­zialpolitischer Regierungsmaßnahmen, zu erle­digen. Da auch diese Vorlagen von den Aus­schüssen glatt erledigt wurden, wird der Senat nach abgeführter Debatte Dienstag abends oder spätestens Mittwoch mittags ebenfalls in Ferien gehen.

Ole rumänischen Wahlen Bukarest . Montag um 8 Uhr morgens haben in Rumänien die Kammerwahlen begonnen. Der Wahlgang dauert bis 8 Uhr abends. Die ersten Ergebniffe des Skrutiniums sind infolge deS kom­plizierten Wahlrechtes, beziehungsweise der außer-

in Dienst gegangen. Der Zufall hat sie nach Saint-Pons, zum Notar verschlagen. Der aber hat ein altes Weib gehabt und unverschämt wie er war, ist er gleich in den ersten Tagen zum! Mädel ins Dienstbotenstübel hinaufgeschlichen und hat sie sich mit Gewalt genommen. Ein bissel hat sie sich geschämt, und ein biffel auch, jung wie sie war, war's ihr vielleicht nicht ganz so unrecht, sie hat nix geredet. Wie sie aber angefangen hat einen dicken Bauch zu kriegen, da hat's ein jeder erfahren. Da ist sie halt in ihrer Einfalt hin­untergegangen zur Gnädigen, in ihren schönen, goldenen Salon und sie hat zu ihr gesagt:Also, daß Sie'- wissen, ich hab's von Ihrem Mann", Die Frau Notar, gel, die hat die Hände gerun­gen, und angeschrien hat sie sie, und beschimpft, ärger wie'S nicht mehr geht, Herumläuferin und Männerverführerin und weiß Gott was hat sie zu ihr gesagt. Dann hat sie ihr ihre Sachen auf die Stiegen hinauSgeschmiffen und sie dazu aus dem Haus. Der arme Hascher, sie war in ihren letzten Tagen, bis ins Spital hat sie sich grad noch schleppen können und dann ist sie niederge­kommen. Wie man sie gefragt hat, was sie mit dem Buben machen will, da hat sie gesagt, sie will nix von ihm wissen. Man hat ihr lang zuge­redet, es hat nix genutzt, sie hat nicht nachge­geben. Der Notar, der alte Schweinkerl, der hat sich anständiger benommen, wie man's ihm zu­getraut hätt; er kommt nach ihr schaun und spricht ihr Mut zu. Sie will nix hören, sie schreit sie will ihn nie mehr sehn, ihn nicht und den Buben nicht und die Dreckgegend von Saint- PonS auch nicht. No, da geht er halt wieder, aber vorher zieht er eine Scher aus der Tasche und schneidet meinem Vater ein Stückerl vom Ohr weg, daß er ihn später einmal erkennt. Er fragt auch noch meine Großmutter wie er heißen soll: Ich weiß nicht, sagt sie, schaun Sie, daß Sie Wetterkommen, mir wird schlecht, wenn ich Sie

seh". Die Schwestern taufen den Buben Antoine Dieudonns GotteSgab und meiner Großmutter reden sie zu, sie soll sich ihn behalten, aber sie ist wie verrückt; kaum ist sie auS dem Spital heraus» ' trägt sie ihn vorS FindelhauS, und von dort geht sie direkt zum Fluß Hinterm Dorf und ertränkt sich. Die Arme, keine siebzehn Jahr war sie noch alt. Wie mein Vater größer war, haben sie ihn Steine klopfen laffen draußen am Weg nach Aubague. Und eines TageS, da hält vor ihm ein Wagen mit zwei Pferden. Ein feiner, älterer Herr steigt aus. Mein Vater glaubt, er will nach dem Weg fragen, er geht heran und nimmt seine Mütze ab. Da nimmt der Herr sein Ohr zwischen seine Finger, schaut es sich an und dann sagt er zu einem andern, der sich's auch anschaut:Ja, daS ist er". Mein Vater, verstehst du» der weiß nicht, was die von ihm wollen. Da schreibt der Herr! waS auf eine Karte, gibt sie ihm und sagt:Das ist für dich, morgen stell dich bei mir ein, hier ist die Adresse. Ich muß dir WaS von deiner Mut«! ter erzählen, also komm morgen". Mein Vater denkt an seinen verlorenen Tag und weiß nicht, soll er gehn, soll er nicht gehn. Da sagt der Herr:Da, nimm!" Und er steckt ihm.einen Hundertfrankenschein in die Hand. Hundert Franken, stell dir vor, für damals war das ein Geld. Dann ist er wie­der fortgefahren. Mein armer Vater setzt sich in den Graben und liest, er hat fast nicht lesen können. Auf der Karte, da ist gestanden:An­toine de Jusas, Notar, Schloß Jusas, Saint- Pons". Und darunter:Morgen um zwei Uhr nachmittags wird der Wagen Sie in GümenS erwarten, vor demArm der Venus", das war ein Hotel. Ain nächsten Tag geht mein Vater hin.

Oas neue Partelengesetz Pas neue Parteiengesetz verbietet«Ue Annahme von Geschenken aus dem Ausland.

Horch! Horch! Es wird doch nicht rückwirkend sein?

ordentlich komplizierten Zählmethoden nicht vor den frühen Morgenstunden des Dienstag zu er­warten. Die amtliche Mitteilung bezeichnet die Wahlbeteiligung alsausreichend", lediglich in Bessarabien haben sich infolge sehr stürmischen Wetters die Wähler in kleinerer Zahl an den Urnen eingefunden.

Landwirtschaft und Konsum in England Sieben von hundert Menschen in England sind in der Landwirtschaft tätig, aber nur ein ganz kleiner Teil davon kann mit den mitteleuropäischen Bauern verglichen werden. Biel zahlreicher als die Bauern auf eigener Scholle find die Farmer, die ihren Grund in Pacht haben, entweder vom Großgrundbesitzer dirett, oder von Zwischenhänd­lern, Grundstückmakern usw., von denen es in England nur so wimmelt. Ttzr Großgrund­besitz ist sehr verbreitet. 2000 LändlordS, hauptsächlich die Kirche, die Universitäten und Ari­stokraten, besitzen 50 Prozent deS gesamten Bodens. Interessant ist, daß z. B. die anglikani­ sche Kirche nicht nur die Grundstücke besitzt, son­dern auch die Gebäude, die auf ihnen stehen. So gehört nicht nur der Boden, auf dem eine Stadt oder ein Dorf steht, der Kirche, sondern auch alle öffentlichen Gebäude, wie Rathaus, Stadthalle üsw. Die Farmer betreiben hauptsächlich Vieh­wirtschaft, meist mit ganz modernen Methoden und Behelfen; außerdem gibt es eine Unmenge von kleinen Gemüsezüchtern, die Parzellen, so groß wie Schrebergärten, bearbeiten. Diese 290.000 Kleingärtner find seit dem Weltkrieg sehr ver­schuldet und haben außer der Pacht auch noch den Zinsendienst für die Hypotheken zu tragen, wes­wegen ihre Lage schier unhaltbar ist. Der Staat gibt zwar Subventionen, aber nur proportionell zum Bodenbesitz und infolgedessen kommen die llei- nen Bodenbesitzer am schlechtesten weg. Die Ver­schuldung beträgt derzeit etwa 70 Millionen Pfund bei einer wertmäßigen Gesamtproduftion von etwa 142 Millionen Pfund jährlich. Diese Verschuldung sowie das System der Pachtzinse, außerdem der weitverzweigte Zwischenhandel ver­teuern die Produkte der englischen Landwirtschaft außerordentlich; englisches Gemüse und Obst find zwei- bis dreimal so leger wie importtertes.

steigt in einen Wagen, er sieht» wie sie durch eine schöne Platanenallee bis zu einem stattlichen, großen Haus, ganz aus roten Steinen, fahren. Man führt ihn hinein in den berühmten golde­nen Salon, von dem ganz Saint-PonS spricht und dort sitzt der feine Herr in einem Fauteuil. Wie sie ihm das angetan hat, da hat mein Vater nix gesagt. Es war nicht seine Art: am Abend hab ich ihm die Bestellung gemacht von meiner Schwester, daß sie mit dem Chavanne weg ist, weil er seine Zustimmung zu ihrer Heirat nicht geben will, aber daß sie ihn gern zu sich nehmen möcht, wenn er sich entschließen könnte, nach Chiiteauvieux zu ziehen. Er antwortet nix. Länger als einen Monat haben wir so gelebt und haben kein Wort miteinander geredet. Ich hab das Essen gekocht und er ist in die Arbeit gegan­gen. So allein, wie ich war, hab ich geweint, oder ich bin in den Ruinen spazieren gegangen, in Saint-Pons, weißt» da gibt's viele verfallen« Häuser. Ich bin hineingegangen, hab drin herum­gesucht, allerhand Sachen hab ich gefunden, Kreuze, Bilder und so. Und dann am Abend, spät, bin ich in die Gärten von den reichen Leuten gegangen, in die Billen, und hab Blumen gestoh« len und hab sie meiner Mutter auf's Grab ge­bracht. Und wenn ich daS damals gewüßt hätt, dann wär ich auch in den Garten vom Schloß Jusas gegangen, so gut ist er gehalten gewesen und voll mtt Rosen; aber wer mir gesagt hätt« der alte, noble Herr, was dort spazieren geht, das ist mein Großvater? Zufällig ist mein Vater in seine Nähe zu wohnen gekommen, wie er meine Mutter geheiratet hat, sie war die Tochter vom Meister aus dem Steinbruch von Saint-PonS, aber niemals aus der Nähe noch vom Weiten hat mein Vater diesen Mann mtt einem Blick ange­schaut, und gestorben ist er und hat kein Wort mtt ihm reden wollen.(Schluß folgt.).