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Donnerstag, 30. Dezember 1937
Nr. 306
zu führen. Man höre, was man in den Versamm- seines Einfalles der Tschechoslowaken im Bunde| lebten Tagen in Barcelona und wurde dort am An unsere Abonnenten,
lungen erzählt:
Mittwoch von dem Ministerpräsidenten Negrin
Anläßlich des Neujahrstages am Samstag, den 1. Jänner, entfällt unsere Sonntagsnummer vom 2. Jänner.
Das Blatt liegt fonach drei Tage auf und ist für Insertion besonders gut geeignet. Die Verwaltung.
Der„ ,, Daily Herald" gegen das Verbot des„ Neuen Vorwärts" London.( Eigenbericht.) Der„ Daily erald" vom 30. Dezember schreibt über die Einstellung des„ Neuen Vorwärts" in der Tschechoslowakei :
Als Sensation wurde in den Versammlungen Die Wirkungen der Aufklärungsarbeit" der empfangen. Auch die wichtigsten Mitarbeiter Jous Kolporteure und Inserenten mitgeteilt, daß die Tschechoslowakei an jedem Feld- Diktatur sind also nicht immer jene, die man sich haur' befinden sich über die Weihnachtstage nicht weg Barrieren aus Beton und Eisenbahnschienen im Propagandaministerium des Herrn Goebbels in der Hauptstadt. So kam es zu dem plöblichen errichte. Die Zeitungen bringen jest ebenfalls Ab- verspricht. Die Reisen, welche in Sachsen unter- und schlecht vorbereiteten Arbeitsausstand am bildungen von einzelnen Grenzsperren. Nicht nur nommen werden, um den Bewohnern die tschecho- Mittwoch. die Bewohner der Grenzorte besichtigten die Anla- slowakische Grenze zu zeigen, wirken auf einen Die sozialistische Partei Frankreichs , die sich gen, es werden auch aus dem Grenzhinterland Teil der Ausflügler abkühlend. Sicherlich unter- stets für die Forderungen der öffentlichen AngeFahrten an die Grenze organisiert, damit sich alle liegen große Massen des deutschen Volkes der stellten energisch einsekt, verurteilt den von den„ schlechten Absichten der Tschechen " über- Massenpropaganda des Dritten Reiches . Aber es unüberlegter. Streit, der am Dienstag in einem zeugen können. So wurden Fahrten aus dem gibt auch fritische Köpfe, bei denen die geistige Augenblick befchloffen wurde, da die VerhandlunChemnißer, Flöhser und Frankenberger Gebiete Beeinflussung von seiten des Regimes nicht oder gen der Delegierten mit dem Innenminister Dornach Jähstadt organisiert, damit die Grenzsperren nicht immer nüßt. In vielen früher hißigen moy bereits eine günstige Wendung genommen bis beim Hegerhaus besichtigt werden können. Köpfen tritt eine Ernüchterung ein, welche die hatten. Welchen Eindruck rufen nun derartige Ver- Folge der Maßnahmen der demokratischen Staa- In der werktätigen Bevölkerung, die fich sammlungsreden hervor? Der Eindruck ist, wie in ten sind, die nicht wehrlos bleiben wollen. Wenn Rittwoch morgens um die Möglichkeit gebracht diesen Berichten zu lesen ist, sehr verschieden. Ein diese Vorkehrungen des demokratischen Selbst- fah, die Verkehrsmittel zu benüßen, war die Teil ist der Auffassung, daß die Befestigungen schußes die Wirkung haben, auf den Angriffs- Ueberraschung über diesen Streit groß. Zunächſt ein Beweis für die Angst der Tschechoslowakei geist unseres totalitären Nachbarn hemmend zu bestand Unklarheit über die Motive der Streifs sind. Aber ein anderer Teil glaubt( gesagt wird wirken, haben sie ihren Zwed in hohem Maße er bewegung. Jebt gilt es als sicher, daß sie die Fordies nur im vertrauten Kreise) daß die Tschecho- füllt. Der Ehrgeiz der demokratischen Staaten derung nach einer gewissen Lohnangleichung ebenso slowakei die Situation, die besteht, gut begriffen geht durchaus nicht dahin, daß sich die getroffenen aur Uriache hat, wie einen Protest gegen die gehat. Es gibt sogar Leute, die die Frage aufwer- Borkehrungen im Ernstfall erproben sollen, es legentliche Verwendung von Militärautos beim tschechoslowakischen Demokratie in diesem Lande fen, warum nicht auch Deutschland Befestigungen genügt, wenn sie uns helfen den Frieden zu be- Transportarbeiterstreit in den Markthallen. Die werden die ersten sein, die ihr Bedauern en Fried gegen die Tschechoslowakei baut, weil die Gefahr wahren. Arbeiter fühlen sich allerdings auch durch die kon- über den Beschluß der Prager Regierung ausstante Verschleppung gewiffer sozialer Gefeße durch sprechen, das weitere Erscheinen des„ Neuen Bor den Senat und das soziale Unverständnis der real- wärts", des Blattes der emigrierten deutschen tionären Mehrheit des Pariser Stadtrates fozialdemokratischen Führer in Brag, zu verbieten. Es ist zweifelhaft, ob diese Tat die Stellung beunruhigt. Austausch dafür die deutsche Regierung die brei der Tschechoslowakei stärken wird, selbst wenn im judetendeutschen Nazis Krebs, Jung und Biererbl zum Schweigen bringen follte, die als reichsdeutsche Abgeordnete von Berlin aus den Feldzug gegen die Tschechoslowakei leiten, und dafür gibt es sicherlich keinerlei Anzeichen. Es ist eine unangenehme Tatsache, daß Hitler die Macht hat, Leute zum Schweigen zu bringen, selbst wenn fie in freien Ländern leben. Man ist veranlaßt, die Mei
Paris von einem Verkehrsstreik
Regierung beschließt Requirierung der
Angestellten, falls der Streik nicht widerrufen wird
überrascht
Paris . Der Streit des Personals der cherung des erhöhten Dienstes der Militärstädtischen Unternehmungen, von dem die Pariser Last autos für den Transport aller Art geBevölkerung Mittwoch früh überrascht wurde, ist troffen.
Der Generalstreif der öffentlichen Bediensteten beschränkt sich im übrigen auf die Untergrundbahn, die städtischen Autobusunternehmungen und die Müllabfuhr. In den übrigen städtischen Betrieben hat die Streikbewegung nur geringen Umfang angenommen.
im Verkehrswesen( Autobusse und Untergrund- Die Requisition bedeutet die amtliche Auffor Monarchistenführer als Defraudant bahn) lückenlos. In den Gas-, Wasser- und Elek- derung an die Angestellten, sofort vollzählig die Artrizitätswerken streikt das Personal gleichfalls, beit anzutreten und sie ordnungsgemäß auszufüh
Wien. Kuno Hohnigg, ein ehemaliger Agitator doch wurde durch einen Beschluß des Allgewerk- ren, mit der Drohung, daß sie sonst eine Gefäng- der österreichischen Monarchisten, wurde von einem schaftsverbandes der Arbeit die notwendigste Ver- nisstrafe verwirken und künftig den Anspruch auf verurteilt, weil er als Funktionär mehrerer WohlWiener Gericht zu 18 Monaten schwerem Kerker sorgung der Stadt mit Gas, Wasser und elektri- Beschäftigung verlieren würden. tätigkeitsvereine einige Jahre hindurch De fra u schem Strom sichergestellt. Die StreifproklamieNach der Sitzung des Kabinettsrates hiel- dationen berübt hatte, welche die Summe von rung beschloß in der Nacht ein gemeinsamer Aus- ten die Mitglieder des engeren Ausschusses des 100.000 Schilling überſtiegen. schuß der einschlägigen Fachsyndikate. Es geht vor Allgewerkschaftlichen Arbeitsverbanallert um Lohndifferenzen. des eine Beratung mit den wichtigsten soziali
Im Balais Matignon fand Mittwoch vorstischen Kabinettsmitgliedern Leon Blum, Paul mittags eine Beratung des Ministerpräsidenten Faure und Dormoy ab. Sodann wurden sie vom Chau temps mit den Ministern Blum, Ministerpräsidenten Camille Chautemps emp= Daladier , Dormoy und Faure fangen. An den Beratungen, welche um 21 Uhr statt. Die Mitglieder der Regierung beschlossen die noch andauern, beteiligte sich später auch Innenerforderlichen Maßnahmen zur Sicherung der minister Dormoy. Ordnung und zur Aufrechterhaltung der Tätigkeit
" Die vorbehaltlofesten Bewunderer der
ung zu vertreten, daß es sich hier nicht um eine lich, daß London und Paris ihre Rolle bei dieser Unterdrückung gespielt haben, indem sie ihre starke diplomatische Gewalt in Prag einfesten."
bloß tschechoslowakische Entscheidung handelt. Es ist unangenehmerweise wahrschein
bei ein und demselben Arbeitgeber dienende Lande art.ter, falls sie lesen und schreiben können. Das aktive Wahlrecht der Frauen wird erst nach vollendetem 30. Lebensjahre zugesprochen, wobei die weitere fowie die Burücklegung von sechs Elementarschulklas fen bilden; das attive Wahlrecht steht weiters Frauen mit selbständigem Erwerb oder Gattinnen eines aktiv- wahlberechtigten Mannes au. Für Mütter vier lebender Kinder genügt die Kenntnis des Lesens und Schreibens.
Der neue Wahlgesetzentwurf publiziert Budapest.( MTJ.) Der am Mittwoch publizierte Regierungsentwurf der Reform des ungari Der Vizepräsident der Regierung Léon schen Wahlrechtes sieht auf der ganzen Linie die des öffentlichen Dienstes. Eine Delegation der Blum erklärte abends Journalisten gegenüber, geheime und obligatorische Abstimmung vor. Von Beratungen im Balais ein, doch ließ ihr der Mini./ er hoffe auf eine baldige Beilegung des Streikes. Den vorgesehenen 260 Abgeordnetenmandaten wer- bürgerschaft und die sechsjährige Ortsansässigtett Die staatliche Sicherheitspolizei nimmt an, den 135 individuell und 125 nach Listen verteilt. daß der Streit nicht länger als 24 Stunden Die Abgeordnetenmandate werden um 15 Size dauern wird und daß insbesondere das Persoral auf 260 erhöht. der Verkehrsunternehmungen am Donnerstag die Arbeit antreten wird. Die Polizei entfernte im Laufe des Nachmittags die Streifenden, die, insbesondere in den Vorstädten, die Elektrizitäts-, Gas- und Wafferwerke besetzt hatten.
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sterpräsident mitteilen, daß er sie nich t empfangen werde, solange die Arbeit nicht wieder aufgenommen werden wird. Am Nachmittag fand ein vierstündiger Kabinettsrat statt. In dem amtlichen Bericht darüber heißt es, die Regierung sei in der Ansicht einig gewesen, daß das ordnungsmäßige Funktionieren der wichtigsten für den normalen Gang des Lebens in Paris unerläßlichen Dienste gefichert werden müffe. Deshalb werde die Regierung, wenn der Syndikatsausschuß der öffentlichen Angestellten den Streifbefehl nicht widerruft, eine amtliche Requisition des öffent- Der Generalstreik der öffentlichen Angestellliche Dienste versehenden Personals für die ten der Stadt Paris wurde vom lokalen GewerkSicherung eines regulären Betriebes in der Lie- fchaftsverband ohne Einvernehmen mit der ferung von elektrischem Strom, Gas, Waffer usw. zentralen Leitung des Allgemeinen Verbandes der anordnen. Außerdem hat die Regierung bereits Arbeit beschlossen. Der Präsident des Allgemeinen jetzt die erforderlichen Dispositionen für die Si- Arbeiterverbandes, Jo u ba u r, weilte in den
Die Binder
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" Heut komm ich erst abends zurück. Jetzt geh ich zum Weiler, dann zu Hofrats gründlichmachen, nachher noch in die Kanzlei von Sacher Fensterpuzen. Vorgekocht hab ich, wärmst es dir und der Kati auf, gelt?"
" Ja, Marie, ich werd mich schon kümmern!" " Die Hausordnung mußt du heut' machen, Water, vergiß net!"
" Schon gut, geh nur, sonst brummt der Weiler!"
Die Binder verabschiedet sich auf diese Ari von ihrem Mann. Weit genug ist der Weg zum Weiler, Fahrgeld ausgeben, lohnt sich nicht. Unterivegs macht sich die Binder so ihre Gedanken. „ Alter Geiztragen, fönnt was zulegen. Heut' sag ich's ihm aber!"
Es ist sieben Uhr früh. Die Binder läutet. Der Weiler öffnet. „ Den grauen Anzug müssen Sie heut zum Buzen schaffen, warten Sie, eilen Sie nicht immer fo!" nörgelt der Weiler.
,, Gnäherr, jetzt gehts nicht, ist unmöglich, ich muß rasch auf den Naschmarkt, die Frau Hofrat wartet auf mich. Ich hol' den Anzug mittag, wenn ich von Hofrats geh. Richten Sie mir ihn bor , Gnäherr!"
"
Die Binder hat Verspätung, immer hält sie der Weiler irgendwie über die Zeit auf. Vor Eile bergißt sie um die Zulage" zu mahnen. Am Naschmarkt wartet die Frau Hofrat schon unge duldig. Wo bleiben Sie denn, Binder? Jetzt müsfen wir aber eilen!"
Unser Pariser Korrespondent gibt uns hiezu folgende Darstellung:
Das passive Wahlrecht steht Berfonen zu, die über 30 Jahre alt find, falls fie Mits alieder des Reichstages oder eines Munisipalausschuffes waren, ferner, wenn sie eine Hochschule abfolvierten oder irgenedeinen Beruf feit. zehn Jahren ausübten.
Jedes Munizipium, also Komitate und größere Städte, bilden einen selbständigen Liſtentvahlbezirt, bloß Budapest und das Komitat Best find auf mehrere Wahlbezirke aufgeteilt. Bei den individuellen Wahlen entscheidet die relative Mehrheit, falls der Kandidat zumindest 40 Prozent der Stimmen er hielt. In den übrigen Wahlbezirken greift das Verhältniswahlsystem Blab, wobei nichtgewählte Ran didaten als Ersaßmänner gelten, während in den Bezirken, wo individuelle Wahlen stattfinden, auch Der Entwurf sieht strenge Maßnahmen zur die Eriababgeordneten gewählt werden. Gewährleistung der Ordnungsmäßigkeit der Wah Das aktive Wahlrecht befizen Män ner nach dem vollendeten 26. Lebensjahr, die minde- len, insbesondere aur Bekämpfung der Demagogie stens zehn Jahre lang die ungarische Staatsbürger- und zur Verhinderung aufrührerischer Kundgebun schaft befißen, sechs Jahre ortsansässia find, fechs Gen vor. Die bisherigen Bestimmungen über die Elementarschulklassen absolviert haben, ferner felb- Stautionsverpflichtung und den Wahlvorschlag ständige Handwerker, Kaufleute oder seit sechs Jahren werden aufrechterhalten.
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Wahnsinnige Angst:
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was
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Ich bin allein hier, ohne Zeugen! Wer glaubt mir, daß er schon ermordet war?"
Die Binder ist ein einfaches Weib. Jezt ist sie zu Tode erschrocken, aus Angst handelt sie triebhaft. Sie neigt sich zu dem Toten. Aus der Schädelwunde fließt noch immer Blut. Die Bins der hat Zeit ihres Lebens auf Reinheit schauen müssen, ist gewohnt, Ordnung zu schaffen.
„ Unverschämt sind die Leut. Als ob zum| steckt denn der Mte?? Ahahah! Dort Gründlichmachen auch das Tragen der schweren ist das? Die Binder schwankt, Grauen ergreift Körbe mit Gemüse und Obst gehört! Nicht einen sie. Schilling mehr gibt sie mir dafür!" denkt die Binder. Sie feucht neben der unbeschwerten Frau Hofrat , die rasch ausschreitet. Aber laut sagt die Binder kein univilliges Wort. Sie weiß, die Frau Hofrat bekommt zehn für eine", das hat sie der Binder lezthin angedeutet, als die Binder meinte, wenigstens das warme Mittagsmahl könnte die Frau Hofrat zulegen, wenn gründlich" gemacht werde. So schwieg denn die Binder und trug die schwere Last geduldig neben der Gnädigen, froh, daß die Frau Hofrat sie überhaupt beschäftigte. Zu Hause führte indes der arbeitslofe Mann die Wirtschaft, während die Tochter, die Kati, in der Hadernfabrik bis Ende der Woche arbeiten darf. dann war auch damit Schluß, die Bude stellt den Betrieb ein.
Drei Zimmer, Vorzimmer mit allen Nebens einrichtungen mußte die Binder blibblant puzen. Sie schaffte es. Punkt dreiviertel zwölf Uhr saß sie in der Küche, aß ihre Stullen und bekam großmütig einen Topf Malztaffee gratis von der Frau Hofrat .
,, Wie wisch ich das Blut weg?" denkt sie. Beim Knien berührt ihr Rock das Blut, sie merkt es nicht. Sie hat auch nichts bei der Hand, womit sie das Blut wegwischen tönnte. Das irrinoch immer kniend bei tiert sie. Sie schaut dem Toten nach etwas Geeignetem aus. Da sieht sie neben sich die Hacke. Wieder befällt sie Todesangst.
,, Das Beil, womit er erschlagen wurde! Und ich bin als erste nach dem Mord in die Wohnung gekommen!" Entseßen padt sie: Marantjosef! Der Mörder ist vielleicht noch da?"
Aufspringt die entsepte Frau, schaut wild um sich. Nein, niemand mehr da, nur sie und der ermordete Weiler.
alles erklären. Vorher aber soll auch die Bergner sehen, was auf dem Tisch bei Weiler liegt.
So kommt es, daß sie die Adele Bergner mit sich zieht, ihr die bermeintlichen Goldmünzen zeigt und eine Handvoll dieser Münzen ihr ents gegenhält. Erst als die Bergner den ermordeten Weiler bemerkt, die Binder sieht, wie entsegt das Mädchen ist und nun auch weiß: das ist teine Entlastungszeugin, sondern jemand, der mich in der offenen Wohnung gesehen hat, mich, niemand anderen, da bricht etwas in der Zuversicht der Binder entzwei. In ihrer wahnsinnigen Angst handelt sie nun rasch nach einander ohne Ueberlegung.
Als der Polizeikommissär sie während des kurzen Verhörs so eigentümlich betrachtet, auf ihren Rock schaut, dann in ihr Gesicht, schaut fie selbst auf den Rock. Kreideweiß wird sie: Blut! Jezt ist sie nur auf Ablenkung des Verdachts bes dacht. Sie kann nicht mehr abwägen, was sie spricht, sie spricht durcheinander, nennt immerzu die Bergner und als sie dann sieht, wie die selbst zitternd an der Wand lehnt, Hände vor dem Ges sicht, überkommt die Binder mit einmal der Vers dacht: Niemand als die Bergner hat den Weis Ter umgebracht!" Sie hat wahrscheinlich schon Die Binder will wenigstens das Beil irgend einen Teil des Schmucks und Geldes früher zu wie versteden, warum? Sie weiß es nicht. Sie sich geschafft, vorhin wollte sie wohl noch was nimmt es, geht zur Kommode, legt es in eine der holen, drum tam sie aus der Stube. Ja, ja, so Schubladen, die Weiler offen gelassen hat. Jest ist es. Die Binder erzählt wirr durcheinander, erst fällt ihr Blid nochmals auf die Münzen. Die einen Teil schon auf dem Korridor, den anderen Anziehungskraft ist auch jezt noch die gleiche, aber auf der Polizeidirektion. Ein Polizeikommissär, die Binder fürchtet sich, länger allein mit dem besonders beim Verhör eines Verdächtigen, noch Toten in einem Raum zu bleiben. Sie schleicht dazu eines, der mit dem Blute des Ermordeten bis zur Küchentür. Sie will so tun als ob sie erst besudelt ist, braucht nur wenig Angaben. Und
Einige Minuten vor zwölf berließ sie das Saus. Gegen viertel ein Uhr steht sie vor der Wohnung des Weiler. Läutet, Weiler öffnet nicht. Sie läutet nochmals. Wieder nichts. Sie faßt nach der Klinke... Nanu? die Türe ist auf?" Die Binder geht ahnungslos weiter, in das Zimmer. Die Türe zur Stammer ist nur zugelehnt. Die Binder frohlockt: Also hab ich dich doch einmal erwischt bei deinen Schäßen!" Ganz leise geht sie näher, schaut und traut den Augen nicht. ,, Gold! " flüstert sie. Voller Münzen ist der Tisch.., Gold!" icht gekommen sei, den Toten gesehen habe, gleich mögen diese auch noch so wirr sein, Klarheit in Die Binder kann nichts anderes denken: ,, Gold! " auf den Korridor zurückgelaufen ist und nun um das Durcheinander bringt er selbst, dazu ist er Sie ist wie fasziniert. Hemmungslos das Berlan- Hilfe ruft. In diesem Augenblid sieht sie aber ja da, das ist sein Beruf. Scharfsinn erfordert er gen, in dem glitzernden Zeug wühlen zu können. die Bergner in der Türe gegenüber... Das ist die und Kombinationsgabe. So entsteht aus dem Sie stürzt sich über den Tisch. Vom Wäschewaschen Rettung!" denkt die Binder. Als die Bergner laut Wirrwarr der Anschuldigungen der Binder das und grober Arbeit verkrümmte Finger spielen mit den Namen Weilers ruft. fagt die Binder: Bit Schuldgeständnis und das Protokoll, das erst der dem Metall. Wie sie zur Besinnung tommt, schaut und kommen Sie mit!" Sie frohlodt innerlich. Polizeikommissär, dann der Untersuchungsrichter ste sich erst um in der Kammer. Der Alte! Wo Jeht, jezt, hat sie eine Zeugin, wird der Bergner i der Bergner vorliest. ( Fortseßung folgt),
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