Seite 4 Donnerstag, 30. Dezember 1037 Rr. 306 Ein dreizehnjähriger Mörder Der Mord an dem Siebenjährigen aufgeklärt 3o^e6fuuigfceiten Berufswahl »Lassen Sie Ihren Sohn nicht Gangster werden!", schreibt eine amerikanische Zeitung, „selbst wenn er Anlagen dazu hat. Dieser Beruf steht offenbar im Zeichen der sinkenden Konjunktur. Gangster haben— nach neuen grundlegenden Untersuchungen der Statistiker — die durchschnittlich geringste Lebensdauer von allen berufstätigen Menschen überhaupt. Das ist also keine gesunde Beschäftigung. Lassen Sie ihn auch nicht Musiker werden. Außer er ist ganz unmusikalisch. Große Musiker erreichen nur ein Durchschnittsalter von 82 Jahren. Auch Philosoph lassen Sie den Burschen nicht werden. Philosophen leben nur drei Jahre länger als große- Musiker. Dann schon eher noch Bildhauer, noch besser Romanschreiber, die durch- schnitllich erst mit 67 sterben. Im gleichen Alter übrigens wie politische Agitatoren— die also offenbar nicht entfernt den Nervenverbrauch haben wie die Leute, die ihnen zuhören. Wenn Sie aber einen wirklich guten Rat haben wollen: lassen Sie den Bengel Staatsmann werden oder Erfinder, zwei Kategorien, die nie vor dem 72- sten Jahre dies« Welt verlassen. Ist Ihnen das noch nicht lange genug, so lassen Sie ihn in Gottes Namen Historiker lernen. Historiker sind, nächst den Journalisten, die langlebigsten Menschen, die es überhaupt gibt. Sie werden 73 Jahre alt." Mit diesen lückenhaften Angaben soll sich nun der arme Vater begnügen! Wie steht es mit den Geographen, den Buchbindern, den Damenfriseuren, den Preisringern, den Stellenvermittlern, den Obsthändlern und den Stationsvorstehern? Man muß auch beanstanden, daß ein so großer Musiker wie Verdi unberechtigterweise 88 Iahte alt geworden ist, und daß es Staatsmänner gibt, die uns entrisien werden, eh« sie auch nur die Flegeljahre hinter sich haben. „Basler Nationalzeitung". Bas Flugzeugunglück von Bergreichenstein Einvernahmen im Postministerium Die Erhebungen der Ursachen der Katastrophe des Flugzeuges F-AMUD werden im Ministerium für öffentliche Arbeiten durch die Bearbeitung der einlangenden Unterlagen fortgesetzt, die von allen Stellen eingefordert wurden, welche für die Aufklärung der Ursachen des Unglücks von Bedeutung sind. Es werden auch die von der Leitung des Wiener Flugplatzes angeforderten Nachrichten erwartet. Im Ministerium für Post und Telegraphen werden die Personen einvetnommen, die an dem radiotelegraphischen Dienst an dem Unglückstage beteiligt waren Das Ergebnis der in diesen Ministerien gepflogenen Erhebungen wird einer Kommission von Experten des Nationalverteidigungsministeriums, des Ministeriums für öffentliche Arbeiten und des Ministeriums für Post und Telegraphen vorzelegt werden. „Panay “>Flfin In New York vorsefiihrt? New Iorl. Der Dokumentar-Film, der die Bombardierung und Versenkung des amerikani schen Kanonbootes„P a n a y" darstellt, sollte schon Mittwoch abends in New Uork vorgeführt werden. Anläßlich der Beförderung dieses Films von Newark im Staate New Jersey nach New Aork traf die Polizei umfangreiche Sicherungsmaßnahmen. Der Film ist auf 880.000 Dollar versichert. Gleichzeitig mit dem Film trifft auch der Photograph Norman Alley in New Dork ein. der beim Panah-Zwischenfalt verwundet wurde. Beglaubigung der Arbeiterlegitimationen. Der Beglaubigung der Arbeiterlegitimationen ist für 1938 eine erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen. Legitimationen, welche nicht den gültigen Tarifbestimmungen entsprechen» werden nicht anerkannt und zurückgewiesen. Borgeschrieben wird, daß die Firmastampiglie außer dem Namen auch die Bezeichnung des Betriebes oder Gewerbes und Adresse enthalten muß unter Beischluß der Unterschrift des Arbeitgebers oder seines bevollmächtigten Vertreters mit Tinte oder Tintenstift. Wildwest in Saaz . Wir berichteten gestern im„Zeitspiegel" von dem Raubüberfall auf eine ProfessorenSgattin und ihren Bruder in der oberen Vorstadt in Saaz . Nach vorgelegten Photographien konnten die Täter nunmehr festgcstellt werden. ES sind dirS, der 25 Jahre alte Emil V i t o u s und der 32 Jahre alte Rudolf T r e n k l, beide aus Saaz . Nach ihrem Aufenthalt wird geforscht. Autounfall eines Brünners bei Men. Mittwoch nachmittags ist der Kaufmann Metod B a- L u r a aus Brünn mit seinem Personenauto bei der Kirche Mari a b r u n n bei Wien mit einem zweiten Personenkraftwagen zusammengestoßen. Der S9jährige Reisende AloiS T u- s ch a k. der zurzeit in Landeck wohnt, wurde mir dem Gesicht gegen die zersplitterte Windschutzscheibe geschleudert und erlitt tiefe Schnittwunden im Gesicht, darunter eine Spaltung der Nase. Der Lenker Bä dura selbst erlitt eine Schnittwunde am rechten Kniegelenk, die Geschäftsfrau Hilde Tuschak aus Austerlitz eine Z l i n. Die Suche nach dem Mörder deS siebenjährigen Sohnes einer Fabrikarbeiterin in Bysttire p. H., Ulrich E j e m, der am Montag einem Meuchelmord zum Opfer fiel, hatte ein überraschendes Ergebnis. Es wurde nämlich festgestellt, daß ein 13jährigrr Schüler auS der nächsten Nachbarschaft des ermordeten Knaben der Täter ist. Dieser Schüler«ar bereits mehrmals in die Wohnung der Mutter des ermordeten Knaben eingrdrungen und hatte stets irgendeine Kleinigkeit entwendet. DieS tat er auch Montag vormittags, während die Frau in der Fabrik war und ihr Sohn schlief., leichte Nervenerschütterung, sowie Schnittwunden. Die Rettungsgesellschaft leistete die erste Hilfe und brachte die Verletzten ins Wiener Wilhelmi« nen-Spital. Dampftesselexplosion: zwei Arbeiter getötet. In den Kohlengruben'von Rozsaszentmar- ton(Ungarn ) explodierte ein Dampflessel. Zwei Arbeiter wurden getötet, zwei leicht und zwei schwer verletzt. Don der Transmission erfaßt. In der Zuckerfabrik in Dürrnkrut auf dem Marchfelde wurde Mittwoch vormittags der 14jährige Hilfsarbeiter Walter Zelenka von der Transmission erfaßt, einigemal herumgeschleudert und schließlich mit solcher Kraft auf die andere Seite geworfen, daß er mit zerschmettertem Schädel auf der Stelle tot liegen blieb. Falschmünzer verhaftet. Im 16. Wiener Bezirk wurde am Mittwoch eine Falschmünzerwerkstatt ausqehoben. in der bereits länger als ein Jahr falsche Schillingmünzen hergestellt wurden. Im Zusammenhang damit wurden zwei Personen verhaftet. Die Falsifikate waren außerordentlich gelungen und eine große Zahl von ihnen befand sich im Umlmif, so daß die Oesterreichische Nationalbank einen erheblichen Schaden erlitten hat. Lawinenunglück. Bei Gröbmsng kam eS zu einem Lawinenunglück, bei welchem die Skiläuferin Hansi Gschwandner, die Nichte eines Hoteliers aus dem 17. Wiener Bezirk, ums Leben kam. Seit 20 Tagen überfällig. Der deutsche Segelkutter„E n a e l i n e", der mit sechs Ma-'N Besatzung auf dem Wege von Hamburg nach WiSbey war, ist seit zwanzig Tagen überfällig. Man befürchtet, daß der Kutter im Sturm„n- tergegangen ist. Ueber das Schicksal der Besatzung liegen keine Meldungen vor. Französische Hilfe für die spanische Republik. Dieser Tage sind in Marseille 15 Lastwagen mit 180 Tonnen für das republikanische Spanien bestimmten Lebensmitteln angekommen. Diese Karawane wurde organisiert durch die franzö sische Volkshilfe unter Mitwirkung verschiedener Organisationen der Volksfront. Sieben weitere Lastwagen sind in Marseille selbst beladen worden mit weiteren 100 Tonnen Lebensmitteln. Die 22 Wagen werden gemeinsam in Richtung nach Barcelona und Valencia abfahren. Ein guter Fund in Barcelona . Anläßlich der Durchsuchung eines verlassenen Hauses hat die Polizei einen in die Mauer eingelassenen Kassenschrank entdeckt, der fünf Kilo Gold wie auch eine große Menge von Schmücksachen und Banknoten enthielt. Der Gesamtwert wird auf ungefähr 30 Millionen geschätzt. Explosion auf einem Trampdampfer. AuS bisher unbekannten Gründen kam es in dem Kanalhafen Poole auf dem norwegischen Trampdampfer„Inna" im Vorschiff zu einer Explosion. Ein Besatzungsmitglied wurde getötet, drei schwer verletzt. Ein Amokläufer. Ein Filipino, der mit einer abgebrochenen Schere durch die Hauptgeschäftsstraße in Oakland Amok lief, stürmte in mehrere Läden hinein und stach auf alles ein, was ihm in den Weg kam. Sechzehn Männern und Frauen brachte er zahlreiche Stichwunden bei. Vier der Opfer starben kurz darauf, sechs wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Amokläufer konnte später in einem Filipino-Klub festgenommen werden. Autobus gegen Baum: siebe« Tote. In der Nähe von Veracruz (Mexiko ) stieß ein Autobus mit Touristen gegen einen Baum. Durch den Anprall wurden sieben Personen getötet und 18 verletzt. Das Unglück wurde durch einen Bruch der Steuerkuppelung verursacht. Der Weihnachtsmann mit dem Fallschirm. Eine hübsche und zeitgemäße Idee, die die Flieger des Bostoner Flugplatzes gehabt haben, hat leider zu einer Tragödie geführt. Die Weihnachtsbescherung der Offiziere und Mannschaften des Bostoner Fliegerregiments sollte direkt vom Hin:- mal kommen. Der Korporal Harold Kraner verkleidete sich als Weihnachtsmann und stieg in einem Flugzeug auf, von dem aus er in beträchtlicher Höhe mit dem Fallschirm absprang. Groß und Klein wartete mit Begeisterung auf seine Landung. DaS Flugzeug, von dem der Speaker mitteilte, es käme direkt vom Nordpol / erschien auch pünktlich über dem Flugplatz, es wurde von den Scheinwerfern angestrahlt, und man sah deutlich, wie sich der Weihnachtsmann vom Apparat löste. Der Fallschirm öffnete sich tadellos, und schon begann man zu llatschen, als man plötzlich Er stahl auS einem Briefumschlag, welcher auf der Uhr oberhalb des BettrS lag, in welchem daS Kind schlief, eine Hundertkronennote. Als der Knabe erwachte, versetzte er ihm aus Furcht, verraten zu werden, mit einem großen Schraubenschlüssel und sodann noch mit einer kleinen Hacke mehrere Hiebe. Der Mörder ist, wie festgestellt wurde, ein eifriger Leser von Detektivromanen und Jndianergcschichten. Seine Erziehung war mangelhaft. Bon der gestohlenen Hundertkronennote hatte er bereits einen größeren Geldbetrag vernascht. Er wurde in eine Besserungsanstalt gebracht. merkte, daß der unglückliche Kraner vom herrschenden starken Winde gegen das Meer abgetrieben wurde. Nach wenigen Minuten entschwand er den Blicken, und obwohl sofort Rettungsmannschaften ausgeschickt wurden, hat man den Körper von Kraner nicht finden können. ES brennt in Dcutschland. Wir lesen in der «Frankfurter Zeitung ":„In der Nacht zum Freitag brach in der Flachsfabrik der Firma Hoffmann-Friedland in Groß-Peterwitz:m Kreise Ra- tibor Feuer aus, das sich mit rasender Geschwindigkeit innerhalb ganz kurzer Zeit über die gesamte Anlage und das Flachslager ausbreitete. Die gesamte Fabrikanlage wurde ein Raub der Flammen, darunter etwa Rohflachs im Werte von 300.000 Reichsmark. Die Feuerwehr der Stadt Ratibor und des gesamten Landkreises wurde alarmiert, konnte aber gegen die verheerende Macht deS Feuers nichts ausrichten. Der Gesamtschaden ist bisher nicht abzuschätzen; er dürste sehr hoch sein, da die gesamte Maschinenanlage zerstört worden ist."— Auf dem im Hamburger Hafen liegenden deutschen Dampfer„Wangoni" der Woermann-Linie brach Mittwoch früh infolge Selbstzündung ein Feuer aus, durch das der Speisesaal erster Klaffe, das Treppenhaus, Zwischen- und Promenadendeck und die Halle ausgebrannt bzw. stark angebrannt sind. Das Feuer entstand in einer Kammer, die zur Zeit unbewohnt ist, und sprang von hier aus auf das Treppenhaus über, wo es in der Holzverschalung und anderen Gegenständen reiche Nahrung fand. Das schiff hatte erst am Abend einen neuen Farbanstrich erhalten, der den Brand begünstigte. Das Feuer konnte jedoch bald gelöscht werden. Der Fall Zabala. Dem argentinischen Marathonläufer Juan Zabala ist die Aufent- haltsbewilligung im Dritten Reich erst nach«ini- gcn Schwierigkeiten und dann nur für wenige Tage erteilt worden. Bis Reujahr muß er mit seiner Frau das Nazireich wieder verlassen haben. Bisher hat er in Dänemark gelebt, wo er die sportlich-pädagogische Erziehung baskischer Flücht« Ilngskinder in Ordrup übernommen hatte, dann aber beschuldigt wurde, ein Franco-Agent zu sein; es wurde gegen ihn eine gerichtliche Untersuchung wegen Aufreizung der Kinder zum Aufruhr eingeleitet, doch die Ausreise nach Deutsch land erlaubt. Dort wollte das Ehepaar, das in Deutschland geheiratet hat, einige Möbelstücke auf die Reise nach Amerika mitnehmen, für die bereits Plätze auf einem Dampfer bezahlt sind» der am 1. Jänner von Hamburg abfährt. Einige „Mitreisende" im dänischen Zug zur Grenze hatten die deutsche Grenzpolizei veranlaßt, das Ehepaar nicht einreisen zu lassen. Offenbar hat der argentinische Gesandte in Berlin » den Zabala enrief, die kurzbefristete Durchreise durchgesetzt, (bn.) Anti-Tankgewehr in England. Dem„Daily Herald" zufolge wird die britische Armee in der nächsten Zeit mit Gewehren neuen Modells ausgerüstet werden, die dreimal soviel wiegen als die bisherigen-und das doppelte Kaliber haben. Das Geschoß wird die Stahlplatten der Tanks durch- schlagen können. Die britischen Militärexperten studieren weiters die Entwürfe eines neuen leichten Geschützes gegen Tanks. Greta Garbo wird Lustspieldarstelleri«. Greta Garbo hat, wie man hört, den Wunsch ausgesprochen, als nächste Rolle in einer Koinödie großen Formats zu spielen. Run da der neueste Film der Garbo „Gräfin Walewska" bereits den sensationellen Erfolg der Weltpremiere in New Fort hinter sich hat, arbeitet die dramaturgische Abtei- lung der MGM bereits wieder fieberhaft am Durchstöbern der modernen Lustspielproduktion nach einem geeigneten Stoffe.,(TFD) Die größte Industrie der USA . DaS Ende des Jahres bringt immer eine Reihe von statistischen Zusammenstellungen mit sich, und eine Statistik ist darunter» die tatsächlich erschreckend ist: es ist die des Verbrechens, und die Zeitungen, sie sie sämtlich publizieren, bezeichnen mit Recht das Gewerbe der Verbrecher als die„größte Industrie der USA ". In dieser„Industrie" arbeiten direkt oder indirekt mindestens vier Millionen Menschen, und der Ertrag der verbrecherischen Tätigkeit muß auf jährlich mindestens zwölf Milliarden Dollar beziffert werden, das heißt, ein Fünftel des Gesamtumsatzes der USA . Im Laufe des letzten JahreS sind nicht weniger als 12.000 Morde geschehen, das heißt monatlich 1000 oder täglich die phantastische Zahl von 33 Morden, ein Mord alle 84 Minuten. Die Armee der Verbrecher, und zwar nur solcher, die der Polizei bekannt sind, beträgt 3.5 Millionen; dazu kommt eine% Million Jugendlicher, die diese Armee Schreckliches Unglück In Brünn Drei Personen durch Kohlengase getötet Erst am vierten Tag aufgefunden Mittwoch kurz nach Mittag wurde im Hause „Am Berget" Nr. 19 in Brünn ein Unglück entdeckt, das drei Menschenleben forderte. Ter Arzt Dr. Josef Mandel rief um diese Zeit di« Wohnung seiner Schwester Marie B ra u n an, die sich in dem erwähnten Hause befindet. Als sich niemand meldete, begab er sich in die Wohnung, um Nachschau zu halten; auf sein Läuten öffnete jedoch niemand. Da tauchte in ibm der Verdackit auf. daß etivas geschehen sein müsse, und er verstän- digte die Polizei, die die Wohnung durch einen Schlosser öffnen ließ. Den Eintretenden bot sich ein schreckliches Bild: Im Zimmer lag im Bett die 40jährige Marie Braun und neben■ ihr ihr sechsjähriges Söhnchen Friedrich, im zweiten Zimmer' lag auf dem Teppich die Mutter der beiden Geschwister, die 89jährige Witwe Berta Mandel, die am Tage vorher zu ihrer Tochter zu Besuch gekommen war. Alle drei sparen bereits tot. Das Unglück dürste sich schon in der Rächt auf den 28. Dezember ereignet haben und auf das Einatmen von Kohlengasen aus einem Dauerbrandofen zurückzuführen sein. Die Leichen der auf so tragische Weise ums Leben Gekommenen wurden ins gerichtsmedizinische Institut gebracht. Die drei dürsten im Schlaf überrascht worden sein; die Taffache, daß Frau Mandel auf dem Teppich des Zimmers lag, weist darauf hin, daß sie vergeblich mit letzter Kraft versucht haben dürste, die Katastrophe abzuwehren. immer wieder auffüllen. Ein Viertel dieser Ber- brecherzunst befindet sich ständig in Freiheit. Die Zahl der Mörder, die frei herumlaufen, wird auf 300.000 geschäht, das heißt, um 50.000 mehr als die Effektivstärke der amerikanischen Bundespolizei. Der Kampf mit diesem Verbrechertum kostet die amerikanische Nation jährlich 15 Milliarden Dollar; jeder Bürger der Staaten, Greise und Kinder eingerechnet, zahlt jährlich 120 Dollar für diesen Kampf. Nichtsdestoweniger bleiben etwa 75 Prozent der Verbrechen unbestraft. Telephongrspräche auf Grammophonplatten. Die bisherigen Versuche, Telephongespräche nach ausländischem Muster über Wunsch auch auf Grammophonplatten aufnehmen zu lassen, ergaben unbefriedigende Resultate, da sich zeigte, daß die Gespräche nicht zu jeder Zeit und nicht von allen Telephonämtern geführt werden könnten. Nunmehr haben zwei tschechoslowakisch« Erfinder der Postverwaltung ein Patent vorgelegt, das di« Schallplattenaufnahme eines jeden beliebigen Telephongesprächs und noch dazu zu einem verhältnismäßig niedrigen Preis gestatten würde. Die Erfindung wird von der Postverwaltung eingehend geprüft. Der Wert einer guten Nase. DaS Gericht von Bordeaux hatte in einem Schadenersatzprozeß den Wert einer guten Rase zu bestimmen. Ein Polizeibeamter war von einem Auto überfahren worden und , hatte als Folge des Unfalles vollkommen seinen Geruchssinn eingebüßt. Er strengte gegen den Besitzer des Wagens, bzw. gegen die Versicherungsgesellschaft ernen Schadenersatzprozeß an, in dem er das Fehlen des Geruchssinns mit 40.000 Francs bezifferte. In erster Instanz sprach ihm das Gericht 10.000 Francs zu, und das Gericht von Bordeaux hat dies« Entscheidung bestätigt. Wintersport-RrkationSkartea nach Karpathoruß- land. lieber Ersuchen deS volkswirtschaftlichen Ausschusses für Karpachorußland hat die StaatSbahv- direkrion in Prag mit Zustimmung des Eisenbahn» Ministeriums Relationsfahrkarten für Wintersport-. ler nach Karpathc rußland eingeführt. Die ermäß.g,e Rückfahrkarte dritter Klaffe Personenzug koktet.um Prag -Wilsonbahnhof nach Jasina Xt 182, rprb Rachovo Kc 176, nach ÜZok Kd 166 und nach Vo- lovcc KL 166. Der Frost dauert an. Innerhalb eines Hoch- druckstreifenS, welcher sich von den Britischen Inseln über Mitteleuropa hinweg bis nach Rußland erstreckt, nimmt die Bewöllung in unseren Gegenden weiter ab, nur an der Lufwindseit« des Riesengebirges und deS Gesenkes fällt stellenweise noch etwas Schnee Auch in der Nacht auf Donnerstag muß namentlich in Gebieten mit zusammenhängender Schneedecke strengerFrost erwartet werden.— Wahrscheinliches Werter von heute: Andauern der herrschenden Frostwitterung.— Wetteraussichten kür Freitag: Verstärkte Bewölkung, im Karpathengebiete zeitweise Schneefall. Frost.(S. L. M.) Vom Rundfunk taptehlenswertet au* den Programmen! Freitag: Prag , Sender I: 10.15: Deutsche Sendung: Für die Frau, 14: Deutsche Sendung: Kompositionen von Beidl, 18.40: Salonorchester, 18 15: Deutsche Sendung:„Dorf i s Deandl liebn i“ Hörspiel nach Rosegger v. Multerer, 18.85: Derr» sche Arbeitersendun-: Aktuelle zehn Minuten, 18 45: Deutsche Preffe, 18.55: Deutscher Kulturver'chr, 19.10: Gemeinsames Silvesterprogramm für all« Sender: Humor in Volksliedern. 20.50: Rundfunkorchesterkonzert. 21.05: Zigeunermusik etc. Prag , Sender II: 14.20: Deutsche Sendung: Tu größte Zukunft hat die Lieb«. Silvester-Schallpl-rt« tenrevue, 14.55: Deutsche Preffe.— Brünn 12 35: Rundfunkorchesterkonzert: Smetana , Humperdinck etc.— Kascha» 11.05: Rundfunkorchesterkonzert.— Mährisch-Ostrau 18.10: Deutsche Sendung: BumeS Programm aus Scherzen Musik und Liedern,
Ausgabe
17 (30.12.1937) 306
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten