Nr. 3CS Donnerstag, 30. Dezember 1937 Seite 5 MMU M LiM Lin Jahr genossenschaftlicher Erfolge Schon der vorläufige Bericht, den der Ge­schäftsführer des Gec-Verbandes Rudolf Fischer in der letzten.Konsumgenossenschaft" gibt, läßt erkennen, datz die deutsche konsumgenoffenschaft- liche Organisation auch im heurigen Jahr erfolg­reich gearbeitet hat. Wir entnehmen dem Artikel: Die schon 1636 begonnene Aufwärtsent­wicklung hat sich im jetzigen Lahre in erfreulichem Matze recht kräftig fortgesetzt, der Umfang des Warengeschäftes hat sich erweitert und die ideo­logische Verbundenheit der Mitglieder ist stark gefestigt worden. Der im Frühjahr 1936 aufgestellte Drei­jahrplan setzte das Ziel, datz der Umsatz stän.ig gesteigert und im Berichtsjahre 1938/39 um 30 Millionen K£ höher sein sollte als der des Jahres 1935/36. Dieses Ziel ist im Berichtsjahre 1936/37 beinahe erreicht worden, denn die Umsatzstecge- rung beträgt rund 29 Millionen KL oder 6 t8 Prozent gegenüber dem Vorjahre. In den Mo­naten Juli bis November haben die Verband?» genoffenschaften eine Umsatzvermehrung von über 17 Millionen KL zu verzeichnen. Das Ziel W Dreijahrplanes ist bereits weit überholl worden. Wenn die wirtschaftlichen Verhältnisse sich nicht sehr stärk verschlechtern, wird die Steigerung des Umsatzes im laufenden Berichtsjahre 40 Millio­nen KL erreichen. Der Gec-Verband hat die im Dreijahrplane vorgesehene Steigerung von 20 Millionen KL längst überholt, denn die Umsatzvermehrung be­trug im verflossenen Geschäftsjahre 25,016.000 KL, im jetzigen Kalenderjahre bis 30. November KL 19,128.000.. Die beabsichtigte Steigerung der Erzeugnisse der Eigenproduktion um 10 Mil­lionen KL ist zurzeit gleichfalls weit überholt. In den ersten elf Monaten dieses Lahres wurde der Umsatz der Eigenbetriebe allein um 8,462.000. KL erhöht. Auf das Ansteigen der Preise entfällt ein Teil dieses Mehrumsatzes, der aber doch men- genmätzig eine sehr starke Steigerung aufwecst. Die Umsatzvermehrung ist durch die Steigerung des Einkommens der Mitglieder allein nicht er­klärlich, denn die Arbeitslosigkeit im deutschen Gebiete ist immer noch eine sehr grotze. Biele neu kaufende Mitglieder sind gewon­nen worden und viele weniger kaufende sind treue Genossenschafter geworden. Das Bewutztsein: Die Konsumgenossenschaft, das sind wir" istIrf in die Reihen der Genossenschafter und ihrer Frauen gedrungen. Die genossenschaftliche Wer­bearbeit setzt in der Regel erst im Weihnachts­monate stärker und. systematischer ein. Um so be­achtenswerter ist/es, wenn in der Zeft der ärgsten Hetze und des größten wirtschaftlichen Druckes, der in vielen Orten auf die Mitglieder der Kon­sumgenossenschaften ausgeübt wird, 35 Genoss-n- schasten in den letzt verflossenen fünf Mona'.m ihre Mitgliederzahl von 165.249 auf 166.221 steigern konnte. Die Besserung der wirtschaftlichen Luge, noch mehr jedoch das Vertrauen der Mitglieder zu ihren Genossenschaften kommt in dem Steigen des Spareinlagenstandes zum Ausdruck. Hält der Einlagenzuwachs in annähernd der gleichen Weise an, dann wird der Einlagenstand am Ense des Berichtsjahres mehr als 150 Millionen be­tragen. Es ist überflüssig, zu betonen, daß fie* bei der im allgemeinen sehr guten Gebarung der Ge­nossenschaften ein immer größerer Teil der Ein­lagen frei verfügbar angelegt wird und die Mit­glieder ihre Ersparnisse ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist zurückbekommen. Die Angriffe der Gegner, die den Konsum­genossenschaften das Recht nehmen wollen, die Spargelder ihrer Mitglieder zu verwalten, Halm das Gegenteil ihrer Absicht erreicht. Dafür.st der Spareinlagenzufluß in die Genossenschaften der erfreulichst Beweis." Die Wirtschaftlichkeit der Konsumgenossen­schaften ist in noch größerem Maße gestiegen a'S ihr Umsatz. Eine erfreuliche Entfaltung hasi-n die Fachberatungen des Verbandes, die 8rz.e- hungs- und Propagandaarbeit, vor allem die Werbetätigkeit der Frauen, und schließlich auch die genossenschaftliche Presse genommen. Tagung der Bergarbeiter In einer Sitzung des Gesamtvorstands der .Union der Bergarbeiter", die unter dem Vorsitz des Berbandsobmannes Zinner dieser Tage stattfand, wurde vor allem Bericht über die eben abgeschlossenen Lohnaktionen und über die wirt­schaftliche Lage im Bergbau erstattet. Schaffärsch referierte eingehend über den organisatorischen Stand und die finanzielle so­wie administrative Tätigkeit der Union , wobei er Man erhält für Kt 100 Reichsmark.... . 608. Markmünzen... . 655. 100 österreichische Schilling . 526.50 100 rumänische Lei., . 16.35 100 polnische Zlot»,.. . 506.50 100 ungarische Pcngö.. . 551.50 100 Schweizer Franken. . 656.50 100 französische Francs. . 96.20 1 englisches Pfund.. . 141.25 1 amerikanischer Dollar. . 28.30 100 italienische Lire.. . 121.40 100 holländische Gulden. . 1577. 100 jugoslawische Dinare, ». 60.80 belegen konnte, daß der Verband wie immer auch im heurigen Jahr seine Verpflichtungen in der besten Weise erfüllt hat. Die Finanzen des Ver­bandes sind gut und haben sich infolge des Ar­beitslosenrückgangs gegenüber dem Vorjahr gebes­sert, doch hat die Union in den ersten neun Mona­ten des Jahres ihren arbeitslosen Mitgliedern im­mer noch mehr als eine und eine halbe Million KL ausgezahlt. Der Mitgliederstand dürfte infolge des hohen natürlichen Abgangs im Vergleich zum Vorjahr nicht beträchtlich gestiegen sein, obwohl die Werbekrast des Verbandes sich in zahlreichen Neubeitritten und Uebertriüen von anderen Ver­bänden erwiesen hat. Zentralsekretär Haase referierte im zwei­ten Teil der Sitzung über die Lage im Bergbau und die Lohnaktionen. Er analysierte unsere Koh­lenwirtschaft und hob besonders die Probleme, die sich aus der unterschiedlichen Entwicklung im Steinkohlen- und im Braunkohlenrcvier ergeben, hervor. Er stellte die Notwendigkeit fest, der Braunkohle aus den beiden westlichen Revieren, die hinter den Steinkohlenrevieren und besonders hinter Ostrau-Karwin zurückgeblieben sind, so­wohl im Inland als auch im Ausland einen grö­ßeren Absatz zu ermöglichen. Neue große Auf­gaben stehen den Bergarbeitern im Zusammenhang mit der beabsichtigten Reform unserer Kohlen- wirtschckft bevor. Sollen die Interessen der Berg­arbeiter dabei gewahrt bleiben, ist es notwendig, daß der Einfluß der freien Gewerkschaften im Bergbau erhöht werde. Tie kommenden Wochen und Monate müssen daher von allen Funktionären und Mitgliedern zur Gewinnung neuer Mitglie­der und Stärkung des Verbandes auSgenützt werden. Bolle Beschäftigung der Elektro-Industrie. Die Beschäftigung der Elektro-Jndustrie hält sich auf dem Niveau der Bollkonjunktur. Die Bestel ­lungen beschränken sich schon seit geraumer Zeit nicht auf Investitionen der Industrien und Elek­trizitätswerke allein, sondern in steigendem Maße auf mittlere und lleine Installationen elektrischer Einrichtungen, besonders auch auf dem flachen Land. Hier spielt besonders der Absatz kleiner Elektromowren eine Rolle, die auch in ansehn­licher Zahl ausgeführt werden. Die vorliegenden Bestellungen, an denen auch die gewerblichen Be­triebe beteiligt sind, sichern der Elektro-Jndustrie volle Beschäftigung für mindestens noch ein Jahr. Bier Milliarden KL Auslandsforderungen. Nach dem Stand vom 30. September 1937 errei­chen die Forderungen der Tschechoslowakei an das Ausland die Höhe von beinahe vier Milliarden KL. Davon entfallen auf das freie Ausland 1990 Mil­lionen und auf das gebundene Ausland 1987 Mil- lionen KL. Gegenüber dem Stand vom 30. Juni ist eine leichte Erhöhung eingetreten. 200 Millionen KL für WafferleitungSdauten. Im Jahre 1938 sollen in Böhmen eine Reihe von Wasserleitungsprojekten zur Ausführung gelan­gen. Die dafür vorgesehenen Arbeiten erfordern einen Gesamtbetrag von rund 200 Millionen KL. Die Papierindustrie-A.-G. in HeinrichSthal erweitert ihr Produüionsprogramm. Nach Voll­endung der technischen und baulichen Arbeiten wird die Produktionskapazität des Unternehmens um etwa 100 Prozent größer sein als bisher. Die neuen großen Fabrikbauten gehen berefts der Boll­endung entgegen. Der Fleischverbrauch im Ottover zurückge­gangen. Nach dem Statistischen Staatsamt be­trug die im Oktober 1937 aus gewerbsmäßigen Schlachtungen gewonnene Fleischmenge insgesamt 316.632 Meterzentner. Es ist demnach gegen­über dem September, in dem die gewonnene Fleischmenge 817.437 Zentner betrug, ein leich­ter Rückgang zu verzeichne»:. Das Versicherungswesen bei um und in der Schweiz Der kürzlich erschienene Bericht des Eidge- nössischen Versicherungsamtes über»Die privaten VerficherungSunternehmungen in der Schweiz im Jahre 1935" bietet in vielfacher Hinsicht Anreiz, Vergleiche mit unserem Versicherungswesen zu ziehen. Die Prämieneinnahmen im Jahre 1935 ergeben in beiden Ländern folgendes Bild: Art: Schweiz : Mill. schw. Frc. Ges.-Prämien in Proz. der Leben 238.888 64.0 Unfall 52.132 14.2 Haftpflicht 34.236 9.4 Feuer u. Nebenzw. 24.754 6.7 Transport 4.106 1.1 riUloiasro Meh 817 - 0.1 Hagel 8.795 1.0 Einbruchsdiebstahl 2.891 0.8 Kaution 749 0.8 Maschinen 590 0.2 Glas 1.955 0.5 Andere 1.640 0.4 Tschechoslowakei : in Proz. der Art: Mill. KL Ges.-Prämien Leben etwa 662.810») 48.2 Unfall 55.278 4.0 Haftpflicht 123.734 8.9 Feuer u. Nebenzw. 380.551 27.7 Transport 20.830 1.5 Auwkasko 20.753 1.5 Vieh 8.514 0.2 Hagel 26.529 2.0 EiirbruchSdiebstahl 53.392 3.9 Kaution 5.900 0.4 Maschinen 12.068 0.9 Glas 9.485 0.7 Andere 459 0.1 ) Ohne genaue Phönix-Ziffern. Es fällt zunächst auf, daß die Schweizer einen viel größeren Wert auf die Personenversicherung legen. Für die Lebens- und Unfallversicherung geben die Schweizer 78.2 Prozent aller Versiche­rungsprämien aus, während bei uns nur 52.2 Prozent auf diese wichtigen Versicherungszweige entfällt. Schon Benjamin Franklin sagte darüber im vorigen Jahrhundert:Der Widerspruch ist kaum zu verstehen, daß jeder so bemüht ist, Haus, Möbel, Schiffe, Waren zu versichern, und es dann unterläßt, sein Leben zu versichern. Als ob das eigene Leben, das doch von viel mehr Gefahren bedroht ist, den Familien nicht gewiß das Wich­tigste und Wertvollste wäre." Der Stand an Lebensversicherungspolizzen betrug Ende 1935 in der Schweiz 1,165.249 bei etwa 4.5 Millionen Einwohnern, in der Tschechoslotvakei dagegen etwa 1,130.000 Polizzen(der genaue Stand ist infolge der fehlenden Phönix-Ziffern nicht feststellbar ge­wesen) bei etwa 15 Millionen Einwohnern. Es ist also in der Schweiz jeder vierte, bei uns jedoch nur jeder elfte Einwohner lebensver­sichert. Die DurchschnittSverstcherungssumme be­trägt in der Schweiz in der Leinen Lebensversiche­rung(Bolksversicherung) 1469 Francs( 8600 KL), in der Großversicherung 7221 Francs (--47.650 KL) gegenüber 1530 und 12.980 KL bei unseren inländischen Anstalten. Tvbei erwar­ten die Schweizer auch für die Zukunft noch eine weitere günstige Entwicklung, da die Erfahrung gelehrt habe, daß die bisherigen durchschnittlichen Versicherungssummen noch nicht zur Deckung der von den Beteiligten erlittenen materiellen Einbuße ausreichen. Bei Berücksichtigung der Gegenüber ­stellung muß allerdings beachtet werden, daß die Schweizer Behörden die Werbung der Lebensver­sicherung als Spareinrichtung nach besten Kräften fördern. So werden z. B. von den Postämtern die Bolksversicherungsprämien unentgeltlich ein» gehoben. Unsere Bevölkerung dagegen hält es leider»roch zu sehr mit dem sogenanntenbilligen Jakob", den unzureichenden Sterbekaffen. So­lange für diese, wie in anderen Ländern, keine ge­setzliche Regelung erfolgt, werden sie iener bes­seren Entwicklung der Bolksversicherung weiterhin als größtes Hindernis gegenüberstehen. Für den größeren Wohlstand der Bevölkerung zeugend ist auch der Umstand, daß wir sogar in der Feuerversicherung pro Kopf der Bevölkerung um etwa 3tz Prozent weniger ausgeben. Ein weiterer gewaltiger Unterschieb soll nicht unerwähnt bleiben,, der vom Standpunkt unserer Handelsbilanz und Volkswirtschaft von großer Bedeutung ist. Die Prämieneinnahmen der in der Schweiz tätigen auslärtdischen Versicherungs­gesellschaften betrugen nur 2.3 Prozent der schwei­zerischen Prämien, in der Lebensversicherung nur 0.7 v. H. Demgegenüber betrug das Verhältnis bei uns in der Sachversicherung 12.8 Prozent und in der Lebensversicherung sogar etwa 40 Prozent. Dabei hat die Schweiz in der großenSchweizeri­schen RiickversicherungSgesellschaft" auch im Aus­landsgeschäfte eine dominierende Stellung, wohin­gegen die Einnahmen unserer Versicherungsgesell­schaften aus dem AuSlande kaum ins Gewicht fal­len. Alles in allem kann nur gesagt werden, daß uns die Schweiz auch auf dem Gebiete des Ver­sicherungswesens noch lange ein Borbild sein wird. (luskanck Aus ausländischen Militär-Revuen Ziviler Luftschutz. In derRevue militair« ginirale" schreibt Genosse N i e s s e l u. a.: Der spanische Krieg hat die Notwendigkeit des Schut­zes der Zivilbevölkerung gegen Luftangriffe klar erwiesen. Der Städtebau hätte daraus fol­gende Konsequenzen zu ziehen: Zwischen den Häusern nmtz mehr freier Raum gelassen wer­den(Gärten, Plätze, Straßen, Wasserläufe usw.); die Straßen müssen in der Haupt-Wind­richtung gebaut werden, um eine gute Entlüf­tung zu gewährleisten: die Untergrundbah nen müssen so angelegt werden, daß sie einen tatsäch­lichen Schutz gegen Gasangriffe gewähren; die Dächer und Obergeschosse der Häuser müssen aus feuersicherem Material hergestellt sein. Die Organisation gegen Flugangriffe muß berück­sichtigen: Herrichtung und geeigneten Zugang zu den Deckungen; Alarmsignale; Verdunkelungen der Häuser; Straßen und Anbringung der Sig­nale; Verstärkung der Wachen und Gruppen, kurz alle Maßnahmen, wie sie bei unserer CPO bereits angeordnet und erprobt sind. Besondere Sorgfalt ist darauf zu verwenden, daß unter der Bevölkerung keine Panik entsteht. Erstes Gebot ist Kaltblütigkeit und das Bewußffein, daß eS beim Luftkrieg kein größeres Risiko gibt als bei jeder anderen Kampfart. Die milttärpolitische Lage Frankreichs . In der ZeitschriftWissen und Wehr" behandelt Mjr. Dr. F. Bertkau dieses Thema. Durch Deutschlands Wiederaufrüstung habe sich die Si­tuation zwar etwas geändert, doch dürfe man nicht vergessen, daß Frankreich eine Weltmacht sei, deren Kraft nicht nur nach den 42 Mill. Einwohnern in Europa beurteilt werden müsse. sondern auch nach den Kolonien, mit denen zu­sammen eS über 100 Millionen Einwohner und reiche Ressourcen in Afrika und Asien verfüge. Die militär-geographische Lage Frankreichs sei sehr vorteilhaft(nur kurze bedrohte Grenzen, die Möglichkeit einer leichten Verteidigung der Vogesen , des Jura, der Argonnen und Arden­nen). Dazu komme seine landwirtschaftliche Autarkie, eine überaus leistungsfähige Industrie (besonders Automobil- und Flugzeugindustrie), Die Kriegswirtschaft sei vollkommen vorbereitet, die Treibstoffe durch die Einfuhr des Mossul- Petroleums solange gesichert, als der Seeweg im Mittelmeer frei ist. Seit dem abessinischen Kriege sei die Bedeutung der Kriegsmarine zur Erhaltung der fteien Verbindung mit den Be­sitzungen in Asien und Afrika gestiegen, auch die Aufgaben des militärischen Flugwesens seien größer geworden. Frankreichs Vorgehen in der spanischen Frage sei durch die Besorgnis zu er­klären,, daß-sein Seeweg nach Algier und Ma«, rvkkv fkaMerk und Hek eineNk^evtnkutzllen Kon­flikte" ÄN' Tkil' der franMscheii ÄrmM in den Pyrenäen gebunden tverde. Ein Streit. In der RevueGaz de Com- bai" ist ein Artikel des Chefs des Bersuchsläbo- ratoriums der Pariser Polizeipräseftur, M. Da­niel Florentin, erschienen, in welchem der Autor mit dem deutschen Fachmann Dr. Hgnslian polemisiert, der in seinem WerkeDer chemische Krieg" angeführt hat, daß Frankreich zuerst(im August 1914) Giftgase an der Front verwendet habe. Der Autor erklärt, daß zwar im Pariser Polizeidienst bereits vor dein Kriege, im Jahre J1912, unschädliche Tränengase verwendet wor­den seien, daß aber Dr. Hanslians Behaupturig unbewiesen sei und daß die Deutschen zu ersten Male einen Chlorgasangriff bei Langemark am 22. April 1915 unternommen hätten. Der Autor berichtet dann ausführlich an der Hand photographischer Reproduktionen, wie Paris und Umgebung im Weltkriege bombardiert wurden und welche Schäden dabei entstanden. Jin gan­zen fielen 320 Geschosse ein, davon 81 auf das eigentliche Paris . Am stärksten war die Beschie­ßung am 24. März 1918, wo 29 Geschosse, da­von 13 auf das eigentliche Paris einfielen. Während der Dauer des Weltkrieges wurden in Paris , 881 Personen verwundet, von denen 256 den Tod fanden. Der Autor lobt den. Mut und die Kaltblütigkeit der Pariser . Die materiellen Schäden und die moralische Wirkung standen nach Ansicht des Verfassers in keinem Einklai.g mit den Kosten der deutschen Beschießung. Einigung unter den rumänischen Sozialisten AP. Bukarest. Die Sozialdemokratische Partei und die von Gelehrten geführten Unitarischen So­zialisten haben sich zu einer Partei vereinigt. Die Volksfront bzw. die Zusammenarbeit mit den Kommunisten wird von der rumänischen Sozial­demokratie abgelehnt. Das gleiche gilt selbstver­ständlich von den Zaranisten, die sich im übrigen bereit erflärt haben, einige Kandidaten der Kon­servativen Partei<die eine demokratische Einstel­lung hat) Filipescus auf ihre Wahlliste aufzu­nehmen. Josef Hofbauer : Dorf In Scherben Preis kart. KL 32.-', geb. KL 38.. Zu beziehen durch die Zentralstelle°ür daS BildungSwcfvn in Prag XII, Elefta 13 V.