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InsH u Aus dem Inhalt:

Sozialdemokrat

Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik Erscheint mit Ausnahme des Montag täglich früh Einzelpreis 75 Seller

Redaktion u. Verwaltung: Prag XII., Fochova 62- Telephon 53077- Herausgeber: Siegfried Taub- Berantwortlicher Redakteur: Rarl Kern, Prag Mittwoch, 5. Jänner 1938

18. Jahrgang

Teruel wird behauptet

Der Gegenangriff Francos stockt

Kilometer von der Stadt entfernt, sein Besit

Erfolg bei La Muela de Teruel

Hitlers ,, Angriff"

gegen den Melniker Sender

Tschechische Kritik

der Berán- Rede

Rumänische Beteuerungen

und- Taten

Racheprozeß

gegen polnische Sozialisten

Nr. 3.

Die Welt wird nicht faschistisch

Roosevelt :„ Die Menschen wollen sich selbst regieren"

,, Er liebte sein Land heiß, weil es Idee des Völkerbundes geschenkt. Immer, wenn feine Heimat, mehr noch, weil es ein freies die Vereinigten Staaten ihre Kraft der Idee der Land war." Abraham Lincoln über Freiheit und des Friedene widmeten, haben sie. den amerikanischen Staatsmann Henry von Washington bis Wilson , der gesamten Mensch­• Clay. heit gedient und fich die Bewunderung dieser Welt

Wenn( nach Masaryk ) Staaten sich durch errungen.

Die Meldung des Rebellenhauptquartiers, Francobericht, daß die Rebellentrappen in daß die Franco- Truppen Ternel wieder besett Sastraldo kämpften, das südöstlich von Teruel haben, hat sich als eine der frechsten Lügen her liegt und nach den verläßlichen Angaben der Regierungsarmee im Besitze der Regierungs­ausgestellt, die die Rebellen in diesem Bürger- truppen ist. Das gleiche gilt von der Schlüssel. frieg als Kampfmittel benügen. Der Ring der stellung Villadespesa im Turia- Tal nördlich von die 3deale erhalten, aus denen sie geboren wur In seiner letzten Rede, die vorgestern durch republikanischen Truppen um Ternel ist unter Villastar. Ein Franco- Bericht spricht von dem den, so hat Roosevelts Neujahrsbotschaft dem den Aether gejunft wurde, ist Franklin D. Roose dem Druck des gegnerischen Angriffs zwar zu- ungewöhnlich zähen Widerstand der Republi- amerikanischen Staatsgedanken neue Straft und velt auf den Spuren seiner großen Vorgänger rückgenommen, aber nicht durchbrochen worden. faner". Die Angriffe ans nordwestlicher und neuen Schivung gegeben, denn die Vereinigten geschritten. Er hat der aufhorchenden Welt vers südwestlicher Richtung auf Teruel find zum Staaten verdanten der Sehnsucht nach Freiheit fündet, daß die Demokratie der Friede sei, daß Die Aufſtändischen sind aus der Nichtung Cam Stehen gebracht worden. Ternel wird von den und Menschenrechten ihr Entstehen. der Weltfriede nur gerettet werden könne von villo gegen das füdlich von Teruel liegende Regierungstruppen nach wie vor behauptet. Der weite Raum, in dem jetzt 120 Millio- den Demokratien und daß der Friede am meisten Villastar vorgestoßen. Dieser Ort ist noch zehn nen Bürger der Vereinigten Staaten leben, von jenen gefährdet sei, welche die Demokratie wurde im 17. Jahrhundert von Pionieren befies abgeschafft oder niemals gefannt haben". Aber delt, welche sich dem Zwang einer bestimmten Roosevelt hat noch mehr durch diese Rede getan. Der Frontbericht vom Montag Religion anzugehören, der damals ebenso aus Er hat den Demokraten aller Länder, sowohl in Barcelona. ( Ag. Efv.) Das Verteidi- geübt wurde wie heute der Zwang zu einer ein- ienen, wo die Freiheit erfolgreich verteidigt wird gungsministerium gibt bekannt: Auf der äußeren sigen Parteianschauung im totalitären Staate. als auch der Staaten, in denen freiheitsliebende Front von Teruel herrschte wenig Aktivität. Der entziehen wollten und deren Nachkommen sich in Menschen in den Stetten barbarischer Diktaturen Feind beschränkte sich darauf, einen Angriff zu einem zehnjährigen Striege( 1773-1783) die schmachten, als Botschaft des Staatsoberhauptes machen, bei dem Tanks verwendet wurden, und Freiheit erfämpften. In der Unabhängigkeitser eine der größten und mächtigsten Gemeinschaften der von Concub aus sich in der Nichtung auf die tlärung von 1776 findet sich mehr als ein der Welt verfündet, daß die Zukunft der Demo­Stadt entwidelte, aber mit Leichtigkeit zurüdge. Jahrzehnt vor der französischen Revolution- die tratie gehöre und daß Freiheit und Menschlichkeit fchlagen wurde. Wir haben in der Zone von La Erklärung der Menschenrechte, welche die Grund auch in jenen Teilen der Welt auferstehen werden. nengewehre und 50 Gewehre erbeutet. Muela de Teruel Boden gewonnen, 20 Maschi- lage der Verfassung wurden, wie diese vom gro- in denen sie heute begraben sind. Die Menschen Ben George Washington ins Leben gerufen wurde. werden sich nicht ewig unter das Joch der Knecht Dreiviertel Jahrhunderte später hat Abraham schaft beugen, es kommt der Tag, da sie die Ket­Lincoln, der große Prediger der Freiheit sich ten zerbrechen und das Stlavenjoch abwerfen die Sklaverei abzuschaffen und had the große schaft kommt nach Europa über den Ozean her­nicht gescheut, einen Bürgerkrieg zu führen, um werden denn die Menschen wollen ſich ſelbſt Welt regieren. Wahrlich, eine verheißungsvolle Bot­

bietet aber den Rebellen insofern einen strategi­fchen Vorteil, als es in dem Flußtal des Turia liegt, durch das die Rebellen vorzustoßen ver­juchen. Die Verlogenheit der Rebellenberichte geht daraus hervor, daß sie am Dienstag behaupteten, die Franco- Armee bilde einen Halb­freis um die Stadt Teruel , der von Norden bis nach Südwesten reiche, während sie am Tage vorher bereits die Einnahme Teruels ge­meldet hatten. Dieser Halbkreis reicht nach den Angaben Francos bis nach dem Südwesten der Stadt, gleichzeitig aber behauptet derfelbe

Im Innern der Stadt haben wir nach dem Gebäude der Zivilregierung auch die Kirche von nar anstößt. Sie war gleichfalls ein Neft der Santa Clara genommen, die an das Semi­Nebellen.

Lebhaftes Echo auf Roosevelt

Die Neujahrsbotschaft des Präsidenten rifa sprechen eine sehr deutliche Sprache und lassen Roosevelt hat in der ganzen Weltöffentlichkeit feinen Zweifel aufkommen. Die Welt entfernt fich größte Aufmerksamkeit gefunden und wird eifrig die demokratischen Regime die Grundfäße des Frie­von der Demokratie, und zwar gerade deshalb, weil diskutiert. In den demokratischen Ländern wird dens und der Gerechtigkeit, mit denen sie sich brü fie als eine neuerliche Offensivhandlung der amesten, nicht in die Tat umzusetzen vermögen. Das rikanischen Demokratic gegen die Diktaturen ge- Blatt fährt fort: Die grundlegenden Prinzipien, wertet, als ein Bekenntnis zur demokratischen aß zwischenstaatliche Konflikte auf frieblichem Wege Weltfront des Friedens, in den Diktaturstaaten den autoritären Staaten verkündet und immer gelöst werden sollen, wurden mehrfach gerade von hat die Rede heftiges Unbehagen und scharfe Ab- waren es die großen Demokratien, welche diese lehnung hervorgerufen. Die starken und zugleich Grundsäße abgelehnt haben." bagatellisierenden Worte, die die von den faschi­stischen Diktatoren kontrollierten Zeitungen gegen die Botschaft Roosevelts finden, nehmen sich umso lächerlicher aus, als man die große Angst der Diktatoren vor dem Heraustreten Amerikas aus der Isolierung kennt. Sie wollen sich offenbar selber Mut zusprechen.

Deutschland : ,, Anmaßend"

¡ triege hat Woodrow Wilson der Welt

Frankreich : Zustimmung

über, welche alle jene, die die Freiheit lieben, er­muntern und aufrichten, den finsteren Männern der Dittaturen aber feine frohe Stunde bereiten wird.

Paris . Sowohl die politischen Stellen Frank Die große Bedeutung der Rede des Präsi reichs als auch die Presse verfolgen mit Interesse das denten liegt darin, daß die Vereinigten Staaten internationale Echo der gestrigen Botschaft des Prä- von Nordamerila immer mehr aus ihrer 3ſolie­fidenten Roosevelt , insbesondere die Zustimmung rung heraustreten. Nach den Friedensschlüſſen nen Stimmen aus Berlin und Rom . In Paris hat ärgert aus der Weltpolitik zurück und mieden die Englands und die ablehnenden und ziemlich verlege- von Paris zogen sich die Vereinigten Staaten ver­diese Botschaft neuerdings den Glauben gestärkt, daß Genfer Institution, die ihrem Weltkriegspräsiden die Vereinigten Staaten sich aktiver an die Seite der ten die Entstehung verdankt. Zehn Jahre dauerte demokratischen Staaten Europas , namentlich Groß- diese splendid isolation". Aber schon in der gro­britanniens und Frankreichs , stellen werden. Ande- ßen Weltkrije, da in den Vereinigten Staaten 14 ten Staaten mit bedeutenden wirtschaftlichen Schwies lionen von Farmern infolge der niedrigen Preise rerseits verhehlt man freilich nicht, daß die Vereinig- Millionen Arbeiter arbeitslos wurden, da Mil­rigkeiten zu kämpfen haben und auf der Brüsseler ihrer Produkte vernichtet, da 5000 Banten zah Stenferenz Amerifa leider nicht die von den euros lungsunfähig wurden, da schließlich für einige päischen demokratischen Staaten erwartete Rolle ge- Beit alle Banken ihre Schalter schließen mußten, spielt hat. da der Goldgehalt des Dollars herabgesetzt wurde. London . Zur Botschaft des Präsidenten Roose­An zahlreichen Stellen wird die Botschaft Roo- was mehrere Generationen für unmöglich gehal belts schreiben Times: Präsident Roosevelt ist in sebelts mit der lärmenden Kundgebung des japanis ten hatten da erfannte man den Zusammen­seiner Botschaft zu den Anregungen seiner früheren schen Innenministers Admiral Suetsugu verglichen hang mit der ganzen Welt, die Schicksalsgemein­Chitagoer Rede zurüdgelehrt, hat jedoch dieses Thema und die Befürchtung ausgesprochen, daß sich in den schaft mit Europa , das leine Baumwolle und nicht mit der gleichen Dringlichkeit behandelt. Ge- nächsten Jahren die Feindschaft der gelben Raffe gegen Industriewaren faufen und feine Stredite zurüd­rade weil Präsident Roosevelt jedes Wort seiner die weiße Rasse wenden werde. zahlen konnte. Noch mehr haben die Ereignisse im gestrigen Stundgebung auf die Waagschale legte, müj Das Echo in Amerika Fernen Osten, der Eroberungszug Japans gegen jen, so schreibt ,, Daily Telegraph and Morningpost", China , der sich seit dem Sommer 1937 abspielt.

England: Beifall

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Berlin . Einige Dienstag- Morgenblätter nah seine Ausführungen in ihrem zutreffendsten Sinn Washington.( Havas.) Die Anspielungen, dem Amerikaner die Augen geöffnet. Japan bes men bereits zu der Kongreßbotschaft des Präsidenten aufgenommen werden. Das Blatt bezeichnet als be- welche Präsident Roosevelt in seiner Neujahrsbots droht durch seinen" Dynamismus" die Vereinig Roosevelt fura Stellung. Sie schrieb das„ Ber- fonders fumptomatisch die Art, wie Roosevelt von der schaft in jenen Perioden seiner Rede machte, in ten Staaten ebenso wie das britische Imperium liner Tageblatt": Der Präsident der Kritik, die er an den diftatorischen Regierungen geübt denen er von der außenpolitischen Lage sprach, und die Sowjet- Union und das macht diese bei­Vereinigten Staaten wiederholt in seiner Botschaft hat, zu den Worten von der Notwendigkeit, daß die werden allgemein gebilligt. Man sieht in ihnen den Großreiche zu Verbündeten Ameritas. Das Gedankengänge, die wir in wechselnder Lautstärke Vereinigten Staaten gerüstet seien, überging. Das den ruhigen und festen Entschluß des Volkes und alles führt zu einer Annäherung der Vereinigten schon öfter von ihm vernahmen. Für jenen Teil Rechtsblatt Daily Mail" schreibt: Die Roosevelt der Regierung der Vereinigten Staaten , zu ers Staaten an die beiden Westdemokratien und die der Welt, der von der Chikagoer Rede so viel und sche Botschaft bedeutet die feierliche Erklärung, daß zielen, daß die Vereinigten Staaten ausreichende Sowjet- Union und schmiedet die vier großen bergebens erivartete, muß die neue, im entscheidenden sich der Grundsay der vollkommenen Isolierung in der Mittel zur Sicherung eines ehrenvollen Friedens Mächte zu einem gigantischen Friedensblock z1­Teil ähnlich lautende Botschaft enttäuschen. Die ein gegenwärtigen Zeit nicht mehr praktizieren laffe. haben. In amerikanischen diplomatischen Streisen sammen, der den Staaten des Antikominternpaf­fache Einteilung der Welt in Gerechte und Ungerechte Die Linksblätter drängen darauf, daß sich die wird der Wunsch der Staatsverwaltung festge- tes weit überlegen und die stärkste Friedensbürg­wird aufrechterhalten. Auch die„ Deutsche Oeffentlichkeit Großbritanniens nicht allein darauf stellt, den Vereinigten Staaten eine unabhängige schaft iſt. Allgemeine Beitung" stellt fest, daß der beschränke, zur Votschaft Roosevelts Beifall zu Außenpolitit zu erhalten, obwohl hiebei zugegeben Aber die Amerikaner erkennen nun auch, daß Tenor dieser Rede Roosevelt3 genau der gleiche ist flatschen. Daily Herald" schreibt: In dem großen wird, daß die Demokratien gemeinsame Biele und der Friede nur gesichert werden fann durch die wie in der Rede von Chikago, die in England seiner Sonflikt zwischen den Anhängern der Zusammenarbeit gemeinsame Interessen haben. Es wird auch be- Demokratie, d. h. die Uebereinstimmung der Re­zeit so falsche" Hoffnungen auf eine Attivierung und den Vertretern der Isolationspolitik können und tont, daß es eine gewisse Enttäuschung hervor gierten mit den Regierenden. Mögen noch so viele der amerikanischen Außenpolitik erweckt und damit wollen weder Frankreich noch Großbritannien ein gerufen habe, als festgestellt wurde, wie wenig Beschwörungsformeln in die Welt geschickt wer­zur Enttäuschung der Brüsseler Konferenz geführt greifen. Aber es ist von höchster Wichtigkeit, zu begrei Interesse gewisse Demotratien in Fällen zeigen, den, es dürfe nicht zur Bildung ideologischer habe. In der Beurteilung von politischen Regie- fen, bis zu welchem Maße unsere eigene Außenpolitik wo lediglich amerikanische Interessen bedroht sind, Blocks lommenes besteht ein unüberbrückbarer rungssystemen, die sich von dem demokratischen Sy- auf das Ergebnis dieses Konfliftes Einfluß ausüben so wie es gerade im Falle des Kanonenbootes Gegensatz zwischen den Staaten der Freiheit und stem Ameritas unterscheiden, erscheine die Rede und bis zu welchem Maße sie sogar bestimmen kann." Panay " der Fall war. Solche Erscheinungen sind der Knechtschaft, der Friedensfront und der Leichlich anmaßend. wie dieser Konflift endet. Falls wir uns auf die nicht von der Art, um es den Amerikanern zu ers Striegslüsternheit und es darf kein Baudern und Hoffnung beschränken, daß Amerifa für uns die Ka- leichtern, sich für eine internationale Zusammen- tein Schwanfen geben für die Demokraten aller Italien : Ablehnend stanien aus dem Feuer holen wird, würden wir eine arbeit zu begeistern. Trotzdem wird aber zuge- Länder, denn das Schicksal stellt den Menschen Rom .( Stefani).„ Giornale d'Italia" schreibt: Enttäuschung erleben. Die einzige Möglichkeit, daß geben, daß die Botschaft des Präsidenten Rooses die entscheidende Frage, auf die es nur ein Ja ,, Roosevelt glaubt, daß alle iene Staaten, die sich die Anhänger der Zusammenarbeit den Sieg davon belt feineswegs einen Schritt nach rückwärts oder Nein als Antwort gibt. cer Demokratie begeben haben, in den Schoß der tragen, besteht darin, den Amerikanern zu beweisen, gegenüber seiner Rede in Chicago bedeutet und In seiner maßlosen Ueberheblichfeit bat Demofratie zurückkehren werden. Diese Auffassung daß wir uns nicht für die Kastanien, sondern für daß gleichlaufende Aktionen der Vereinigten Mussolini prophezeit, ganz Europa werde faschi­ist irrig, denn die Geschichte ist andere Wege ge- die Grundfäße des internationalen Rechts interessie Staaten mit den Aktionen der großen Demofra- ſtiſch werden. Das frei gewählte Oberhaupt von gangen. Auch die jüngsten innenpolitischen Alende- ren, die bei der Lösung aller Streitigkeiten zur Gel- tien der Welt auch weiterhin das Ziel der Außen- 120 Millionen Menschen hat ihm die Antwort rungen in europäischen Ländern und in Lateiname. I tung tommen sollen. politif Präsident Roosevelts bleiben. gegeben: Die Zufunft gehört der Demokratie!