Seite 2 Mittwoch, 12. Jänner 1038 Nr. 0 und loyalen Aussprache" erlies;, die zur Schaffung eines modernen französischen Arbeitsgesetzbücher führen soll. Diese Verlautbarung des Ministerratspräsidiums kreuzte sich mit einer Anregung des Gewerkschaftsführers Jouhaux , die einen ähnlichen Vorschlag beinhaltete. Wenn auch anzunehmen ist, daß man bei den Besprechungen im Hotel Matignon zunächst einen Kampf um fragen führen tvird, welche schon einmal geregelt wurden und die von den Werktätigen aus beurteilt gar keine Fragen mehr sein dürften, so hat dennoch die CGT(der Allgemeinen Arbeiterverband) an einer restlosen Klarstellung alles Interesse, weil diese die Voraussetzung für eine Aufbauarbeit sein kann, welche über den gcgcn- tvärtigen Stand hinauögeht. Die gewerkschaftliche Taktik wird bei den Verhandlungen darin bestehen müssen, eine Kooperation mit den Delegierten der Mittelklassen, die gleichfalls hinzugezogen werden, herzustellen. Dies hätte nicht nur im Hinblick aus das nächstliegendste Fiel, sondern auch allgemein politisch betrachtet eine Bedeutung. Vielleicht ist eS nicht ganz unzutreffend, wenn gesagt wird, das; die Generalstände der Produktion von ChantcmPS einüerufen wurden. ES ist zwar nicht fünf Minuten vor zwölf, wie das letzte Mal, da Generalstände anderer Art im Jahre 1780 zusammentraten und die Vorboten der Revolution darstellte», aber wiederum kann eS zu einem AuSeinandergehen kommen. Die Unternehmer stellten zum Unterschied von den übrigen Beteiligten lange Ueberlegun- gen an, ob sie die Matignonkonserenz beschicken sollten, sie fürchteten, daß sie sich, selbst mit dieser Geste, eines Rechtes begeben könnten. Nach ihrer bedingten und verklausulierten Zusage mit den Delegierten der CGT und der Mittelklassen eine Art Sozialparlament zu bilden, gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, das; sich die Jndustrievertreter bei der ersten Gelegenheit ivieder zurückziehen. Aber auch in diesem Falle war der Versuch nicht vergebens. Durch eine neue Sabotage des Unternehmertums wird die Regierung legitimiert, die fchivebenden sozialen Probleme ohne dessen weitere Befragung und mit Telretierung von Strafsanktionen zu lösen. Tann ist das Bölksfrontexperiment in eine neue Phase getreten. Micescu bei Stojadinovic Neue Treuebekenntnisse zur Kleinen Entente Der rumänische Außenminister M i c e s e n, der beim Verlassen der Tschechoslowakischen Republik unserem Außenminister ein herzliches Abschiedstelegramm gesandt und auf der Durchreise durch Budapest Journalisten erklärte, er habe aus Prag die günstigsten Eindrücke mit sich ge« nonnnen, ist Dienstag vormittags in Belgrad l eingetroffen. Am Bahnhof evtvartete ihn Mini- | sterpräsident und Außenminister Dr. Stojadino« i vic. Noch am Vormittag hatten die beiden Staatsmänner eine Unterredung. Sodann gab Dr. StojadinovIL zu Ehren des Gastes ein Dejeuner. I bei dem, wie stets bei solchen Anlässen, politisch: ! Trinksprüche gewechselt wurden. In den Rede» beider Minister wurde die herzliche und freundschaftliche Zusammenarbeit Jugoslawien » und Rumäniens und die Freundschaft mit der Tsche choslowakei nachdrücklich betont,. MieeSeu erklärte, eS sei eigentlich„nicht nötig gewesen, zu konferieren, um unsere vollkommene Uebereinstim- inung feststellen zn können. Unsere Interessen und unsere Politik tverde» so geleitet, daß unfere Staatsmänner keine langen Unterredungen brauchen, um einander zu verstehen." lieber die Beratungen deS Ministerpräsidenten und Außenministers Dr. Stvjadinovik mit dem rumänischen Außenminister MieeSeu wurse um 7 Uhr abends ein amtlicher Bericht auSge- geben, in dem es heißt, daß es gelegentlich des Besuches des Ministers MieeSeu zu einem definitiven Austausch der Ansichten zwischen beiden Staatsmännern kam und daß diese im Verlaufe | ihrer Beratungen die volle Ueberein» sttmmung in allen behandelten Fragen f e st st e l l e n konnten, sowohl in denen, die das Verhältnis zwischen Rumänien und Jugoslawien betreffen, als auch in jenen, die sich auf die allgemeine politische Lage und die Zusammen arbettbeidervänderim Rahmen der Kleinen Entente und der Balkan st aaten beziehen. Deutschlandreise Stoladlnovlt’ Dr. StojadinoviL tritt am 14. Jänner ein« Reise nach Deutschland an, die ihn über Budaprst —Oderberg—Breslau führen wird, ohneAuk« enthalt in der Tschechoslowakei , die er auf der Rückreise gar nicht berühren wird. Der ursprünglich auf vier Tage berechnete Aufenthalt in Deutschland wurde auf sechs Tage verlängere. Stojadinoviä wird mit Neurath , Göring uns Blomberg konferieren, die Schorfheide und o'e Oper besuchen und auch von Hitler empfangen werden. Die Trinksprüche und sonstigen Reden werden. das kann man schon heute Voraussagen, die tiefe Freundschaft ztvischen Jugoslawien und dem Dritten Reich feiern. Ob der jugoslawische Min'- ster dabei auch ein wenig an die Freundschaft seines Landes mit der Tschechoslowakei denken wird? Hält er sich vorsichtshalber, um an Me r c Freundschaft nicht erinnert zu werden, nicht erst bei unü auf?— Eines Ministerpräsidenten Fahrten sind immer Staatsbesuche. Aber Dr. Stojadinoviö folgt, wenn er nach Deutschland reist, doch mehr dem Zuge seines Herzen» als dem des südslawischen Volkes, das bei den Bc- suchen Dr. BeneSs und erst kürzlich des fran zösischen Außenminister« in Belgrad bewiesen hat, wem seine Stnnpathien, die eine» tvahrhafl demokratischen Volke», gehören. Vie Budapester Konferenz Kompakt und zweiseitige Vertrüge Fabriksexplosion In Madrid 2n M a d r i d kamen wie Londoner Blätter melde», bei der Explosion einer Munitionsfabrik 100 Menschen um« Leben. Durch die Ex» vlosion sollen einige Häuserblock» zerstört worden sein. E« ist unbekannt,-b die Explosion durch die Beschießung ans Franco-Geschützen oder aus anderer Ursache entstanden ist. Sondergericht sesenKedellenlührer Barcelona,(llg. Esp.) Nach einer offiziell noch nicht bestätigten Information sollen Oberstleutnant Ney d'H a n c o u r t, Oberst B a r b a und der Expräsident des höchsten Provinzialgerichts in Teruel sowie mehrere, andere der gefangenen Rebellenfiihrer in Barcelona vor ein Sondergericht gestellt werden. Der Chef de» MilitärsanitätSwesenS hat dem Verteidigungsminister au» Valencia gemeldet, daß' bis zum Montagabend öö6 kranke oder verwun- dete Gefangene aus Teruel dort eingetroffen sind. Sie find alle in einem Gebäude untergebracht, wo 1000 Betten vorbereitet wurden. Tie Gefangenen haben ihre tiefste Dankbarkeit für ihre Behandlung durch die Truppen und das Sanitätspersonal der Republik ausgesprochen. In Budapester politischen Kreisen wurde behauptet, daß Dienstag vormittags auf der Dreier-Konferenz vornehmlich zwei Fragen zur Diskussion standen: 1. Tie militärische Gleichberechtigung Ungarn «, 2. Die Schaffung einer Plattform, auf welcher Berhandlungen zwischen Ungarn und Rumänien im Interesse der dringlichen endgültigen Lösung der Frage der ungarischen Minderheit möglich wären. Bon diesen beiden Berhandlungsgegenstän- den sprachen die Berichte der Wiener Blätter nicht, Wahl aber davon, daß„alle Welt- und europäischen Probleme eingehend durchgegangen wurden." Der Berichterstatter der„Neuen Freien Presse" meldete Beratungen über die Haltung, die einerseits Italien , andererseits Oesterreich und Ungarn gemeinsam zum Völkerbund und zum A n t t» komintern -Pakt einnehmen, sowie auch über die Bemühungen der Staaten nach einer engeren Koordinierung der Beziehungen zu dritten Staaten und zu dem System der Pro- wkolle. Ungarn wolle seine Beziehungen zu den Kleinen Entente « st aaten und insbesondere zur Tschechoslowakei im Sinne eines weiteren Ausbaues berücksichtigt wissen. Italien legte auf die Bedeutung de« U m s ch Iv u n g e S in Rumänien für die weitere Konstellation im Donaiiraum große» Gewicht. Italien habe durch"die Achsen-Konstruktion und durch seine Berhandlungen mit Jugo slawien den Weg dahin g e! e n n ,a_e i d)« net. daß außerhalb der Protokolle und ohne ihre Beeinträchtigung ein Ausbau diese» System» möglich wäre, wa» auch von den beiden ParMern gewünscht wird. Hier zeichnet sich besonder» die Richtlinie der zukünftigen Entwicklung ab, die durch bilaterale Verträge, welche in Einklang mit den römischen Protokollen gebracht werden können, also von» römischen Pakt auSgehen und zunächst wohl den Tonauraum umfassen, zu einem neuen StaatensNstem in Mitteleuropa führeil könnte. Der Wunsch nach Refornz de» Völkerbundes könnte dadurch via facti wesentlich erleichtert werden. Da»„W e l t b l a t t" berichtet von der Herausbildung einer einheitlichen Auffassung, die von dem Verständnis aller Rompaktstaaten für die be-. sonderen Verhältnisse getragen ist. An e t n e(E t*\ Der Mann oßne gewissen Von Jack London (Copyright by Universitas-Verla# durch Dr. Präger-PreMedlenst, Wien ). Minnie teilte die Geschenke aus, indem sie jeden einzelnen Namen aufrief und das Geschenk mit irgendeiner netten Bemerkung begleitete, die die allgemeine Heiterkeit noch vermehrte. Da gab es billige Uhren, Klappmesser, eine erstaunliche AuStvahl von Angelhaken in Päckchen, Tabakplatten, Streichhölzer und mächtige Streifen Baum- tvollstoff für Lendentücher. Daß sie Boyd Duncan liebten, ging klar aus dem schallenden Gelächter hervor, mit dem sie auch die geringste scherzhafte Andeutung von ihm begrüßten. Kapitän Dettmar, in dessen weißem Gesicht. sich nur ein Lächeln zeigte, wenn Duncan ihn zufällig anblickte, lehnte gegen den Ruderschast und sah z». Zweimal verließ er die Gesellschaft und ging nach unten, blieb aber jedesmal nur eine Minute fort. Später, a« Lorenzo, Li Gum und Toyama ihre Geschenke in der Hauptkajüte empfingen, verschwand er wieder zweimal in seiner Kabine. Der Teufel, der in Kapitän Dettmars Seele schlummerte, wählte gerade diese frohen Augenblicke, um sich bemerkbar zu machen. Vielleicht war e» jedoch nicht ausschließlich Schuld des Teufels, denn Kapitän Dettmar, der sich feit vielen Wochen heimlich eine Flasche Whisky aufbewahrte, hatte den Weihnachtsabend gewählt, um sie anzubrechen. Es war noch früh am Abend— e» hatte gerade zwei Glas geschlagen— als Duncan und seine Frau an der Kajütstreppe standen, in den Wind hineinsahen und die Möglichkeit erörterten, an Deck zu schlafen. Ein kleiner, dunkler Wolkenfleck. der langsam am Horizont wuchs, konnte als drohender Regenschauer gedeutet werden, und von dieser Möglichkeit sprachen sie gerade, al» Kapitän Dettmar, der von achtern kam und nach unten gehen wollte, sie plötzlich mißtrauisch anstarrte. Er blieb stehen, und sein Gesicht verzerrte sich krampfhaft. Dann sagte er: „Sie sprechen vo» mir." Seine Stimme war heiser und zitterte aufgeregt. Minnie Duncan stutzte, sah dann aber in das unbeivegliche Gesicht ihre» Manne », richtete sich selbst danach und schwieg. „Ich sage, daß Sie von mir sprechen", wiederholte Kapitän Dettmar, und diesmal klang es fast wie ein Knurren. Er taumelte weder, noch verriet er sonst irgendtvie, daß er Alkohol getrunken hatte— abgesehen von den krampfhaften Zuckungen in seinem Gesicht. „Minnie, es ist am besten, wenn du nach unten gehst", sagte Duncan leise.„Sag Li Gum, daß wir unten schlafen wollen. Es wird nicht lange dauern, ehe die Bä uns alles durchnäßt." Sie verstand ihn und entfernte sich, warf jedoch, ehe sie ging, einen ängstlichen Blick auf die sinteren Gesichter der beiden Männer. Duncan paffte seine Zigarre und wartete, bis er durch das offene Skylight seine Frau mit dem Steward reden hörte. „Also?" fragte Duncan leise, aber scharf. „Ich sagte, daß Sie von mir sprachen. Und Ich sage eS noch einmal. Oh, ich bin nicht taub gewesen. Tag auf Tag habe ich gesehen, wie Sie und Ihre Frau über mich sprachen. Warum sagen Sie es mir nicht gerade ins Gesicht? Ich weiß Bescheid. Und ich weiß auch, daß Sie beschlossen haben, mich in Attu -Attu zu entlassen." „Es tut mir leid, daß Sie immer noch Theater machen", antwortete Duncan ruhig. Aber Kapitän Dettmar wollte Streit. „Sie wissen, daß Sie mich entlassen wollen. Sie halten sich für zu gut, um mit Leuten meines Schlages zu verkehren— Sie und Ihre Frau." „Seien Sie so gut und lassen Sie meine Frau au« dem Spiel", warnte Duncan ihn.«Wa» wünschen Sie?" „Ich wünsche zu wißen, was Sie zu tun gedenken?" „Hiernach gedenke ich Sie in Attu -Attu zu entlassen." „DaS ist die ganze Zeit Ihre Absicht gewesen." „Im Gegenteil. Nur Ihr jetzige» Benehmen ztvingt mich dazu." »Da» können Sie mir nicht einreden." „Ich kann keinen Kapitän behalten, der mich einen Lügner nennt." Kapitän Dettmar war eine» Augenblick lang verwirrt. Sein Gesicht und seine Lippen verzerrten sich, aber er konnte nicht ein einzige» Wort herausbringen. Duncan rauchte kaltblütig seine Zigarre und warf einen Blick nach achtern auf die aufziehende Unwetterwolke. „Li Gum hat in Tahiti die Post an Bord gebracht", begann Kapitän Dettmar.„Wir wollten gerade den Anker lichten und in See stechen. Sie lasen Ihre Briefe erst, al» wir au» dem Hafen heraus waren, und da war es zu spät. Daist der Grund, daß Sie mich nicht in Tahiti entlassen haben. Oh, ich weiß Bescheid. Ich sah dalange Kuvert, al» Li Gum an Bord kam. Es war vom Gouverneur in Kalifornien , das stand in dec Ecke gedruckt, jeder konnte es sehen. Sie haben hinter meinem Rücken gehandelt. Irgendein verkommener Europäer in Honolulu hat Ihnen etwa» über niich geflüstert, und da haben Sie bei dem Gouverneur angefragt, und da», was Li Gum Ihnen brachte, war feine Antwort. Warum sind Sie nicht offen und ehrlich Ivie ein Mann zu mir gekommen? Nein, Sie haben hinter meinem Rük- ken gehandelt, weil Sie wußten, daß' die Stellung hier an Bord meine einzige Chance war, wieder auf die Füße zu kommen, und nachdem Sie den Brief de» Gouverneur» gelesen hatten, beschloßen Sie, sich von mir zu trennen. Ich habe es in diesen ganzen Monaten seitdem in Ihrem Weiterung der Römer Protokolle ist dabei allerdings nicht zu denke n. In Frage kommt nur die grundsätzliche Bereitschaft Oesterreichs , Ungarns und Italien «, ihre Beziehungen zu anderen Donaustaaten im Geiste de» vertragimerke» von Rom durch zweiseitige Abko«. men zu regeln. Man muß mit dem Urteil über die Budapester Konferenz noch zuwarten. Noch läßt sich nicht feststellen, ob sie wirklich— wie die bisherigen privaten Meldungen vermuten lassen— gewisse ernste Möglichkeiten zur Annäherung der Donaustaaten gebracht hat. politische Psychologie .Lidovk Noviny" Hatten im Verlauf der Diskussion um die NeujaHrS -Kundgebung Beran» an diesen die Frage gerichtet, wie er-sich zu den bekannten parlamentarischen Anträgen der SdP stelle. Die Antwort war, so führt das Blatt an», daß uns das nichts angehe. Daran knüpfen„Li- dovt Noviny" einige interessante Bemerkungen: Wir bezweifeln, daß eine solche Antwort noch in den Bereich einer politischen Rede gehört. Es ist der Ausdruck eine» gereizten Stolzes, welcher zweifellos au» irgend einer dauernden, gefühlsmäßigen Anlage entsprang. Wenn aus dieser Diskussion eine Lehre gezogen werden kann, dann ist cS die, daß auf dem Grund der agrarischen Seele ein gewisser Schmerz noch nicht verheilt ist, welcher oft aufbricht und dann die agrarischen Funktionäre zu aufgeregten Gefühl«- aber keineswegs politischen Ausbrüchen bringt. Das ist eine Sache, mit der zu rechnen, auch weiter notwendig sein wird. Der Präsident der Republik empfing am Dienütag den Divisionsgeneral Emil F i a l a und den DIvisionSgcner'al M l a I. Parlamentarischer Auftakt. DaS Subkomitee der verfassungsrechtlichen Ausschüsse de» Abgeordnetenhauses und de» Senate» hält Donnerstag, den 20. Jänner um 14 Uhr 00 Mn. und Freitag, den 21. Jänner um 9 Uhr Sitzungen ab, in denen die neue Zivilgerichtüordnung behandelt werden wird. Höhere Wertung der Reifeprüfung für Lehrer- bildungSauftalten. Im nächsten Verordnungsblatt de» Schulministeriums werde» mit Rücksicht darauf, daß die neuen Lehrpläne in diesem Schuljahr auch in den obersten Mittelschulklaffen schon in Kraft sind, getvisse Vorschriften über die Reifeprüfung abgeändert werden. Die Aenderungen betreffen hauptsächlich den 8 08, der Erleichterungen bei der Reifeprüfung für solche Exteriästen* Vorsicht,. die die Reifeprüfung für Lehrerbildungsanstalten, bzw. die Fachprüfung aus einer Bütgerschulgruppe bereitabgelegt haben. Absolventen von Lehrerbildungsanstalten tverden die schriftlichen Prüfungen au» allgemeiner Geschichte, bzw. Zeichnen, sowie die schriftlichen wie die mündlichen Prüfungen au» der Unterrichtssprache, au» Vaterlandskunde. Naturgeschichte und Physik nachgesehen und die Prüfung aus Philosophie eingeschränkt werden. Externiften, welche bereit» eine Bürgerschullehrer-Prüfung haben, werden sowohl die schriftlichen wie die mündlichen Prüfungen au» den Gegenständen ihrer Fachgruppe erlassen. Damit soll der an Lehrerbildungsanstalten abgelegten Reifeprüfung, bzw. der Fachprüfung für Bürgerschulen auch beim Uebergang zu einem anderen Studium eine größere Bedeutung al» bisher beigemessen werden. Gesicht lesen können. Ich habe e» Ihnen beiden anmerken können. Sie waren verteufelt höflich zu mir, darüber ist gar nicht» zu sagen, aber jeden Augenblick steckten Sie die Köpfe zusammen und sprachen von mir und von der Geschichte in ,FriSco'." „Sind Sie fertig", fragte Duncan mit leiser, scharfer Stimme.„Ganz fertig?" Kapitän Dettmar antwortete nicht. „Dann wiU ich Ihnen etwa- sagen. Gerade wegen der Geschichte in ,Fri-co' habe ich Sie nicht in Tahiti entlassen. Anlaß haben Sie mir, weiß Gott , genug gegeben. Ich dachte, wenn einem Manne je eine Chance nottat, um seinen guten Namen und Ruf wiederzugewinnen, so müßten Sie das sein. Hätte e» nicht einen dunklen Punkt in Ihrer Vergangenheit gegeben, so würde ich Sie entlassen haben, als ich merkte, wie Sie mich betrogen." Kapitän Dettmar fuhr überrascht zusammen und wollte Duncan unterbrechen, besann sich dann aber. „Da war zum Beispiel die Geschichte mit der Deckkalfaterung, den bronzenen Ruderösen, mst dem neue» Baum für da» Lenzsegel, mit dem neuen Jollenbaum und der Reparatur de» Großboote». Sie haben mich mit der Rechnung von der Werft betrogen. Die lautete auf 4122 Francs, Nach den üblichen Werftpreisen hätte sie nicht einen Centime mehr als 2ö0v Franc» betragen dürfen." „Wenn Sie mehr an da» glauben, wa» dis Schurke» an Land Ihnen erzählen, al« an da-, wa» ich—* begann der andere mit heiserer Stimme. „Sparen Sie sich weitere Lügen", sagt» Duncan kalt.„Ich habe e- entdeckt. Ich ging mit Flaubin zum Gouverneur, und der alte Schuft gestand, daß er 1000 zuviel genommen hatte. Er sagte, Sie hätten ihn deswegen anzeigen wollen« .(Fortsetzung folgt.)!
Ausgabe
18 (12.1.1938) 9
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