Sonntag, 23. Jänner 1938

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Logs machtrumänische Wahlen** Streichung der Süden aus den Wählerlisten

Ein Wort gegen G O ga fünf Jahre Kerker

ls hleher und nicht weiter!

vr. D6rer gegen Zusammenarbeit mit der SdP

eineRevision" der Staatsbürgerschaft vorzuneh- men. Die Juden werden dem Bericht durch Do­kumente nachzuweisen haben, das? sie ans rumä­nischem Territorium gebaren wurden und keine andere Staatsbürgerschaft besitzen, datz sie in der rumänischen Armee gedient haben ete. Falls sie solche Beweise nicht vorlegen kännen, wird ihnen die Staatsbürgerschaft entzogen und sie selbst a u- den Wählerverzeichnissen ge­strichen. Offenbar ist die Streichung der Juden aus den Wählerlisten noch vor den für März ausge­schriebenen Neuwahlen die Haupttriebfeder der ganzen Aktion.

oder daS Prestige deS StaatSchefS zu beeinträch­tigen, unter Gefängnisstrafe bis zu fünf Jahren, verbunden mit dem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte gestellt.

Gemeinschaft gibt(das ist mehr als Zivi« lifation! Unsere Zivilisation haben sich die Japa­ner sehr rasch.angeeignet, sie verstehen genau so gut wie die Europäer mit Geschützen und KriegS- fiugzeugen umzugehen), ist nicht minder unbe­streitbar. Vielleicht kommt eS wirklich noch dazu, datz wir diese abendländische Kultur gegen die Ileberflutung durch die Gelben verteidigen müs­sen. Eine Zukunftsphantasie? Daß mehr als ein­mal mongolische Horden bis tief nach Europa vor­gedrungen sind, kann kein Beweis für die Zu­kunft sein. Aber auch kein Gegenbeweis. Warum sollte in der Zeit der Luftflotten nicht möglich sein, was in der Zeit der Reiterschwärme möglich war? Es waren englische und französische und schweizerische bürgerliche Blätter, gut bürgerliche Zeitungen, die von der gelben Gefahr sprachen. ES war, als wäre ein erstes ahnendes Schauern durch Europa gegangen... Es find die europäischen Rassisten, die sich mit den Feinden der europäischen Rasse, mit den unversöhnlichen, unbeirrbaren, durch nichts in ihrem Weißenhaf; zu wandelnden japanischen Feinden der abendländischen Menschheit verban«| den! Es sind die Rassefanatiker, die Japan den Weg ebneten für seinen Raubzug gegen China, ! der, nach dem Willen der japanischen Imperiali­sten, dev Beginn des großen, über weite Zeit­räume sich erstreckende» Kampfes gegen die Wei-1 j;en sein soll! Weil das deutsche Volk, weil da- italie- nische B o l k es so will? Ach nein, weder in I Deutschland, noch in Italien wird das Bolt nach seiner Meinung gefragt, kann VolkSwillc sich irgendwie formen und zur Geltung bringen. Weil zwei Diktatoren es wollen! Zwei Männer, die nicht nach der Zukunft ihrer Völker fragen, nicht nach der Zukunft der weißen Rasse, nicht nach der Zukunft der abendländischen Kultur. Zwei Männer, die für sich immer mehr und im­mer mehr Macht wollen. Ter Wille einiger Dik­tatoren zerspaltet die abendländische Völkerge­meinschaft. ihr Machtrausch wendet sich gegen die eigene Rasse.

Frankreichs Verteidigungskräfte unter einheitlicher Leitung Paris . Die Amtsblätter veröffentlichen drei Negierungsdekrete betreffend die Aeuorga- nisterung de» Ministeriums für Nationalverteidi­gung. Die Dekrete bestimmen, daß das Ministe­rium die Tätigkeit der bisherigen drei Ministerien für Landesverteidigung, und zwar des Kriegs-, Marine» und LuftfahrtministeriumS in verwal­tungstechnischer uud strategischer Hinsicht Ion» zentriert. Der LandevverteidigungSminister beauftragt einen der drei Ehrs» der Generalstäbe (des Heere», der Marine oder der Luftwaffe) mit den Besugniffen de» Chef» de» Generalstab» der Landesverteidigung. Die gesamte französische Prelle stimmt die­sem Schritt der Negierung sowie auch dem Um­stande zu, datz zum Minister für Nationalver­teidigung D a l a d i e r ernannt wurde, der wäh­rend seiner säst zweisährigen ununterbrochenen Tätigkeit an der Spitze dieses Ministerium» sehr viel für die Beendigung der Befestigungsarbeiten und die Reorganisierung der Armee getan habe.

kin teuerer Plan London . Der HauPtauSschuh des Nicht« einmischungöausschusses bereitet, wieDaily Telegraph " meldet, einen Ausgabeplan von drei Millionen Pfund für die Zurückziehung der Frei« willigen aus Spanien vor.

Bukarest . Die Regierung hat im Amtsblatt die Richtlinien veröffentlicht, nach denen dieR e- vision" aller seit dem 1. Dezember 1918 er­worbenen Staatsbürgerschaften erfolgen soll. Demnach haben die Bürgermeister aller Gemein« I den innerhalb von 30 Tagen ein Verzeich­nis aller Juden auszuarbeitcn, denen in ihrer Gemeinde das HeimatSrecht verliehen wurde. Nur dann, wenn diese Verleihung auf Grund«ine» Gerichtsbeschlusses erfolgt ist, wird keine Revision erfolgen, eS sei denn, daß das Jmienministerum da» zuständige Gericht darum ! ausdrücklich ersucht. In allen übrigen Fällen haben die Gerichte

Durch ein weitere» Dekret wurde die Mit­teilung von Akten, Tatsachen und Dokumenten, welche geeignet ist,eine öffentliche Einrichtung zu diskreditieren"

Justizminister Dr. Dtrer hielt am Sams­tag im Vortragsseminar des.Nationalen Be« freiungSverbandeS" eine Rede, die sich mit den innerpolitischen Problemen, besonders mit dem Verhältnis der deutschen Minderheiten zum Staate, beschäftigte. Nachdem Dr. Dörer die Leistungen des tschecho- sloivakischen Staate» in den neunzehn Jahren seines Bestandes als Beweis seiner inneren Kräfte gewür­digt und bervorgehoben hatte,, daß olle Fragen na­tionaler, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Natur ohne Unruhen, ohne Blutvergießen, ohne Ter­ror gelöst wurden, legre er dar, daß das innerpoli» tische System, da»«ine ruhige Entwicklung gestattet, im gegenseitigen Einvernehmen der drei wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Bevölkerungsgruppen de» Staates aufgebaut wurde, der agrarisch-mittel» ständischen Gruppe, der katholischen Gruppe und der sozialistischen Gruppe. E» machen sich Bestrebungen geltend, dieses System durch ein« andere Ideologie und ein andere» System zu ersetze». tks besteht aber kein über­zeugender Grund, da» System Svehla» zu verlassen und Henlein » Sy st em zu akzeptieren. Die Mehrheit der Bevölkerung steht zum bisherigen System. Bleiben die Gruppen des heutigen Koalition.« systemS dabei, was durch die fast ununterbrochene Tradition von 20 Jahren bestätigt ist, dann läßt sich diese» System nicht zerschlagen. Selbst Henlein wird er nicht zerschlagen und von außen läßt eS sich eben« falls nicht zerschlagen. Von 8,281.112 Wählern stimmten bei den letz­ten Wahlen für die»vollständig unterschiedliche Ideologie" Konrad Henlein » nur 1,249.580 Wähler. Von den deutschen Wählern erklärten sich 005.122 mit der aktivisrischen Politik im Rahmen deS bis­herigen KoalitionSstistemS einverstanden, die kommu­ nistischen Stimmen der Teutschen, mehr als 150.000, überhaupt nicht eingerechnet- Für die Tschechoslowakische Republik und ihre innere»nd ontzenpolitische Kraft sind diese 005,000 aktivistischen Deutschen mehr al» die 1,249.000 Hen- leinanhänger, wenn ein Drittel der deutschen Bevöl« kerung in der Zeit der schwersten Wirtschaftskrise und der intensivsten in» und ausländischen Agitation sich unzweideutig auf den realen Boden de» tschecho­slowakischen Staate» gestellt hat.

Das Problem besteht darin, die aktivistischen Deutschen in die Lage zu versetzen, zu den bisherigen 83 Prozent weiter« 17 Prozent zu gewinnen, zu­sammen also mindestens 800.000 Stimmen, da» zu» rückzuerobern, was sie bereit» hatten. Da» ist eine erreichbare und mögliche Aufgabe. Die Gründer unsere» innerpolitischen System» hatten stet» da» vor Augen, daß wir die Einheit unsere» Staates nicht zerreißen lassen. Im Leben der Völker gibt es Augenblicke, wo keine andere Mög­lichkeit als die Antwort gegeben ist: Bi» hierher und nicht weiter! Er sind Fragen, wo ein Kompromiß nicht möglich ist und Beharrlichkeit in einer prinzipiellen Frage unserer unabhängigen Exi­stenz da» einzig mögliche Vorgehen ist.

Agrarische Milchproduzenten gegen Agrarpartei ..Prävo Lidu" veröffentlicht einen Bericht über eine vertrauliche Konserenz einer oppositio­nellen Gruppe dec Agrarpartei, welche dieser Tage in Prag stattgesunden hat. Die Teilnehmer dieser Konferenz wandten sich insbesondere gegen die Methoden in der Mslchwirtschaft, welche durch den Landwirtschaftsminister und die Agrarpartei eingeführt worden sind. Den Vorsitz führte der Grundbesitzer Sicha aus Horomikic, Hauptrefe­rent war der agrarische Senator S e ch t r. Der Referent erzählte, daß knapp vor den Weihnachts­feiertage» ein Milchstreik organisiert werden sollte. Es sollte nämlich ein künstlicher Mangel an Milch hervorgerufen werden, und zwar da« durch, daß die agrarischen Molkereien, welche nach Prag etwa 72.000 Liter Milch liefern, ihre Lie­ferungen auf bloße 12.000 Liter beschränken sollten. Die ganze Aktion wurde jedoch von der Genossenschaftsmolkerei in Troja verhindert, deren Vorsitzender gleichfalls ein Agrarier namens Sebek ist. Weiters wandte sich Senator Sechtr gegen die Pasteurisierung der Milch. Er polemi­sierte ferner gegen den Landwirtschastsminister, dem er vorwarf, daß er die Molkereien aus dem Deutsch -Broder Gebiet gegenüber jenen auS der Prager Umgebung bevorzuge. Die agrarischen

Nachdruck verboten. 7 | DIE KOLONNE AM KREUZWEG 1 ERZÄHLUNG VON MARIE MAJEROV/.

Damals konnte eS geschehen, daß die Suppe des Vaters ausiiihlte, während Pepik durch die Torspalten lugte, um zu sehen, wie dort auf den Gußplaften des Fußbodens die glühenden Schlau» gen sich wanden und immer schmäler wurden, während sie sich zwischen den Walzen kringelten, bi» sie so dünn waren wie lange, gelbe, glänzende Regentoürmer. Damals gaffte er mit Vorliebe da» Unge« Heuer der Bessemerbirne an, die der Großvater Konverter nannte und. wie er dem Enkel später erklärte, als er desien Jntereiie sah, mit Hilfe von Lust und Gips das Phosphor aus dem Roheisen blies und das Schmelzeisen für Schwellen, Glut» Pfannen, Bahnschienen, Draht und Blech zu­bereitete. Es Ivar ein ergreifendes Schauspiel, wenn der Prozeß zu Ende war und die Birne mit einem Höllenradan und unter Flammenspeien umkippte und dann ihren Inhalt, den veredelten Stähl, in ruhigem, sanft funkelndem Strom in das bereit­gestellte Becken des Gußpfannenkrans fließen ließ. DaS waren aber nur die gewöhnlichen Schau­spiele, die die Hütte bei der Elsenproduktion bot. Wie aber war es erst, wenn etwas Unvorher­gesehenes eintratl Unvorhergesehene Dinge waren in der Hütte leine Seltenheit, und wegen dieser unerwarteten Ereignisie, denen niemand rechtzeitig auSweichen lonnte, war der Zutritt zur Hütte allen fremden Personen verboten. Die Frauen und Kinder der Hüttenleute

waren hier stillschweigend geduldet, freilich auch nur dann, wenn sie den Zweck ihres Besuches nach­weisen konnten. Wenn sie vom Mittagesien kamen, mußten sie die Körbe und Taschen in der Portierzelle vor­zeigen und den handgreiflichen NachtveiS erbrin­gen. daß sie nichts mit forttrugen. Trotzdem trug Pepan verschiedenerlei überflüssig herumliegende Schrauben, Muttern, farbige Splitter und Eisen­abfälle von den Lochbohrmaschinen, lauter Dinge, die ihm für das Spiel seiner Phantasie geeignet erschienen und zu verschiedenen Versuchen für die eigene Erzeugung von Wägelchen. Rädern, Schuß­waffen und anderen Knabenwerkzeugen. Die geschickten Weiber trugen desgleichen allerlei Holzabfälle zusammen, hier und da ward insgeheim ein abgegosieneö Bügeleisen, ein Fleischschlegel, ein paar Kohlenstiicke-urchgepafcht. Bei manchen Taschen drückte der Portier ein Auge zu; er wußte meist warum. Damals pflegte Pepik vorsichtig und spähend durch daS Hüttenwerk zu schlendern. ES schmei­chelte ihm, daß hinter jedem Schritt eine Gefahr lauerte, der er klug auSweichen oder fintenreich zuvorkommen mußte. Er malte sich auS, daß die kleine, unabläsiig pfeifende Hüttenlokomotive auf ihn stürze oder daß auS dem Walzwerk die dür­stenden Schlangen herbeieilten, um, ihn in die Beine zu beißen, und da flüchtete er, schrie, lachte und jauchzte, weil er allem glücklich'entron­nen war. Einmal aber wäre er um ein Haar In» Un­glück geraten. Es brach auch ganz plötzlich und unversehens los. AuS dem Hochofen, niemand wußte wieso, ergossen sich zwanzig Tonnen geschmolzenes Eisen. Pepik war eben auf die zu einem Würfel geord­neten Bahnschienen gekrochen und bildete sich ein, kS sei ein Schiff, mit dem er nach Kanada reiste, als Ihm ein Alarmschrei entgegenhallte und gleich­zeitig ein heißes Wehen daherkam, das an einen Sommermittag in der Sonne erinnerte.

Er schaute in die Richtung zum Ofen und erblickte dort einen blendenden Glanz, her wuchs und wuchs und gärte, ähnlich wie der Hüttenteig. Im ersten Augenblick öffnete Pepik bloß den Mund. Und als er sah, daß diese eiserne Lava ihm entgegentrieb, begann er zu schreien. Schreien, das können die Buben aus Kladno seit jeher, und zwar ausgezeichnet. Glücklicher­weise erkaltete der eiserne Strom unweit des Schienenhaufens, auf dem der Heldenkapitän Pe­pik. stand und brüllte. Die Geistesgegenwart der Arbeiter verhütete diesen einen Unfall beim Ofen, so daß kein Menschenleben vernichtet wurde. Sie rettete den Pepik, noch bevor er seine Angst anders als durchs Schreien verraten hatte. Das flüssige Eisen überschwemmte nur den Raum vor dem Ofen, und Pepik sah noch lange zu, wie es von einer Arbeitertruppe mühsam aus dem Weg geräumt wurde. Seit jener Zeit achtete er doppelt scharf auf alle», was die Hütte plante und trieb. Und heute? Heute ist es eher der Geruchssinn als das Sehvermögen, der Josef Hudee durch die Hütte führt. Die Nase sucht den kürzesten Weg, auf dem sie dem üblen Hüttengeruch entgehen kann. Unwillkürlich zieht sie sich zusammen, wenn sie einen Schwesellvasserstossschwaden passiert, und sie weitet die Nüstern, wenn sie ein Streifen Sonnen­licht trifft, den der Wind von den Feldern herbei­weht. Der Hüttenarbeiter hält sich lieber Bilder aus dec Erinnerung vor Augen, als die Bilder der Wirklichkeit rund um ihn, die ihm zu bekannt und beunruhigend sind. Der aufgeschossene junge Mann hat den Kopf in den. Wollen seiner Jugend. Er denkt an die geheimnisvollen Nächte am Hochofen. Dort war die erste Etappe seines Wirkens In der Hütte. Hier ganz oben, in der Eisenbude, über dem mit Koks und Erz gefüllten Ofenrumpf. Hier kam er sich vor wie ein Leuchtturmwärter, umgeben von

Nr. 19 Minister, so wurde erzählt, wollten die Vertre­ter der Molkereien gar nicht empfangen. In der Debatte war bemerkenswert, daß der Grundbe­sitzer Klinger die Frage stellte, was mit den vielen Millionen geschehen sei, die in den Milck- fondS fließen. Er bekam darauf keine* Antwort. Der Sekretär der Milchproduzenten Herr T ü m a warf dem Landwirtschaftsminister Leichtsinn vor, den dieser in der ganzen Milchfrage an den Tag gelegt hat. Auch der Standpunkt des Zentral­organs der Republikanischen Partei, des ,.Ben« kov" wurde scharf kritisiert. Wie das»Prävo Lidu" berichtet, stehen an der Spitze der Oppo­sition der bereit» genannte Senator Seckitr. aber auch der Abg. Prof. B r d l i k und der Sekretär der Rübenbauernorganisation N e b e s k h.

Der Präsident der Republik empfing am Sam»tag den Minister für Auswärtige Ange­legenheiten Dr. Kamil K r o f t a und hierauf den Redakteur des»Daily Herold" A. L. E a st e r- man aus London . Agrarische Widerstönd« gegen die AwUingenenr- Borlage. Im BerkehrSauSschnß des Senate» stand am Freitag u. a. auch die Regierungsvorlage über die Zivilingenieure zur Verhandlung. Neber Antrag der tschechischen Agrarier und Gewerbepariei- ler wurde jedoch die Verhandlung diese» Punkte» vertagt. Der Referent Jng. Marusäk be­tonte, daß der heutige Zustand unhaltbar sei, wo­nach ein Zivilingenieur au» den historischen Ländern in der Slowakei keine Arbeit durchführen dürfe, während die dortigen Baumeister die» tun können, obwohl ihre Vorbildung wesentlich geringer ist. Mi­nister Jng. Dostälek erklärte hiezu, daß noch mit dem verstorbenen Handelsminister Najman der einzige strittige Punkt der Vorlage bereinigt worden sei. Die Vorlage habe absolut keinen anderen Zweck als den der Unifizierung und enthalte nicht», al» das für die Zivilingenieure in den histo­rischen Ländern bereit» geltende Recht. Denn der Regierungsantrag nicht verwirklicht wird, so werden die slowakische» Baumeister, die eine weit geringere Qualifikation haben, besser daran sein, al» die Zivilingenieure mit Hochschulbildung. Die Staats­verwaltung führe in der Slowakei große wasserwirt­schaftliche Bauten durch, sie werde dort aber bald keine gualisizierten Kräfte mehr haben. Der Mini­ster appellierte daher an den Ausschuß, die Einwände gegen die Vorlage möglichst bald zu überprüfen und den RegieningSantrag in Verhandlung zu ziehen.

In Kurses London. (Reuter) Die Tockarbeiter von MilddleSbarough lehnten eS ab, den japanischen Dampfer ,Koruna Mnru" mit Eisen- uni Stahlwerks-Produkten zu beladen, welche nach Japan verfrachtet werde» sollen, Washington.(Reuter.) Am 1. Feber d. I., wird die 81. Bombenstaffel der amerikanischen Luft­waffe, bestehend au» 18 zweimotorigen Dougla»« Bombern, 30 Offizieren und 180 Mann nach Hawai dirigiert und dort stationiert werden, um die Ver­teidigung dieser Inseln zu verstärken. Pari». E» bestätigt sich, daß sich zu Beginn der nächsten Woche der britische Staatssekretär für Au»- wärtige Angelegenheiten, Anthony Eden , auf seinem Wege nach Genf in Pari» Aufenthalt nehmen wird, um mit Mitglidern der französischen Regierung über verschiedene Angelegenheiten zu beraten, welche auf der Tagesordnung der Sitzung de» Völkerbundrate» stehen.

einer Wollenbrandung und umringt von unbe- lannten Abenteuern. Er wartete auf sie. Er wartete auf die Zukunft und auf die Dinge, die sie ihm zutragen werde. Sein Herz stand schon im voraus allen Gästen sperrangel­weit offen. Wirbelstürme zogen hinein und fegten tanzend ab. Sterne fielen dorthin, und e» tönte in ihm wie in einer Muschel da» Rauschen au» unbekannten Fernen. Die Zeit spann goldene Strähnen um seine Tage. Dies alles, was vor ihin gelegen hafte, erschien voll Zauber. Er wartete und sehnte sich. Welch herrliche Beschäftigung! Unterdessen mußte er Koks und Kalk und Erz und wieder Koks, Kall und Erz im Ofen regelmäßig aufschichten.' Dieses Aufschichten er­innerte ihn an Tag und Nacht, verbunden durch daS Feuer der Ewigkeit, so wie daö Koks und das Erz miteinander verbunden waren durch ewiges Feuer, das aus ihnen ununterbrochen Eisen erzeugt«. Und wenn dieses Feuer auslöschte, dann wäre das auch das Ende des Ofens. Er wußte, daß schon ein« bloße Senkung der Tem­peratur im Ofen schwere Störungen im Produk­tionsprozeß herbeiführen und daß auch das Ein­frieren die Lebensdauer des OfenS verkürzen kann. Die Nachtschicht hatte der junge Hudee am allerliebsten. Mit dieser Einrichtung verlängerte er sein Leben um ganze Stunden. Seine Jugend gestattete ihm, nur ganz tvenig zu schlafen, und so hatte er für sich entweder den grünen Vormit­tag, den er mit Waldspaziergängen in Smeöno oder Dobra verbrachte, oder den sonnigen Nach­mittag, an welchem er nach Kladno ging, um die Leute und die Läden anznschauen und um sich aus der reichhaltigen Bibliothek Lektüre mitzubringen. Die Mutter spannte ihn zweilen in die Hau »» wirtschaftSarbelt ein. Josef baut« Ziegenställe, aus kleinen Kisten zimmerte er Kaninchengehege, er grub und ackerte auf dem gepachteten Feldstück und zuweilen schloß er sich den Mädchen an, wenn sie Futtergras mähten. (Fortsetzung folgt)