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Mr. 36

Ueber- Köpenick Straßburg

Auch ein Jubiläum

In den gemütlichen Weintavernen der elsäs­ſiſchen Hauptstadt ist dieser Tage herzlich gelacht worden bei der Erinnerung an ein Ereignis vor 25 Jahren, das noch viele der heutigen Straß­burger mitgemacht haben.

Samstag, 12. Weber 1938

August Wolter aber ging schlicht und einfach auf die in Betracht kommenden Redaktionen nicht auf jene, die vormittags ein Extrablatt Der Kaiser tommt!" herausgebracht hatte und er fuchte, einen Tagesbefehl von ihm abzudrucken, wodurch er den Truppen seine Zufriedenheit mit ihrer guten Haltung aussprechen wollte. Dann vertündete er die Freude am Gelingen seiner Unternehmung von Taverne zu Taverne.

Das frohe Gelächter erfaßte nicht nur das ganze Elsaß samt Lothringen , aus dessen Haupt­stadt Metz der Urheber dieser einzigartigen Stai­

August Wolter natürlich mußte einige Zeit brummen, der aktive Dienst des Gouverneurs

du jour und des Kommandierenden Generals näherte sich rasch seinem Ende, anch der Offizier Erzellenz blieben nicht ohne höheren Anpfiff und Wilhelm II. allerhöchstselbst hat nie mehr Straßburg besucht.( bn)

Scite 5

den, daß die Nachfrage nach Erdölprodukten all­

servarade stammte, auch im ganzen Südwesten bis zwanzig Jahre. Das vergangene Jahr brachte Deutschlands und schon gar in Frankreich und von nunmehr zum ersten Male einen erheblichen da aus in der ganzen Welt gab es ein großartiges üd gang der rumänischen Rohölförderung. Es wurden nämlich 7,150.000 Tonnen Erdöl ge alloh. fördert gegenüber von 8,704.000 Tonnen im Jahre 1936, was einem Rüdgang um rund 17 Prozent entspricht. Dabei muß berücksichtigt wer gemein gestiegen ist und die Welterzeugung an Erdöl im vergangenen Jahr einen neuen Reford zu verzeichnen hatte. Rumänien ist das einzige Land der Welt, das einen empfindlichen Produk­tionsrüdgang zu verzeichnen hatte. Dies obwohl die Bohrtätigkeit angesichts des andauernden Ab­sinkens der Förderung um etwa 20 Prozent ge genüber 1936 erhöht wurde. Unter diefer Be rüdsichtigung erscheint der Produktionsschmund im Monats- oder Tagesdurchschnitt noch erheblich größer, wie aus folgender Uebersicht hervorgeht: 1936 1937

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Henlein - Unternehmer!

( 17,962.833 Kč). Für die Durchführung von Investitionsarbeiten im Gesamtwerte von Kč 29.845.429.- gewährte das Fürsorgeministerium einen Beitrag von insgesamt 1,657.000 Kronen.

Neue Betriebe. Die Nidelblech- Walz Walzwerkes beendet. Die bisher aus Deutschland were in Groß- Schönau haben den Zubau eines bezogenen Bleche werden in Kürze in Groß­ Schönau selbst erzeugt werden. In Bistyan soll von Brünner Industriellen eine große Ofen fabrit errichtet werden. Mehr als 100 Arbeiter würden dadurch Beschäftigung erhalten.

Am 5. Feber 1913 nämlich verschaffte sich der fleine Verwaltungsbeamte August Wolter irgendwie die Müße und die Pelerine eines fai serlich deutschen Poſtbriefträgers und um 10 Uhr vormittags stellte er dem diensthabenden Offizier des Militärgouvernements, ein Staatstelegramm zu, das diesen veranlaßte, sofort im Galopp zu Sr. Erzellenz Baron Wilhelm Egloffstein, Genes alleutnant und Gouverneur, zu eilen. Das Teles gramm war aus Luxemburg datiert, von 9 11hr 45 „ Der Textilarbeiter" beschäftigt sich mit dem desselben Tages, und lautet turz und eindeutig: gesamte garnison alarmieren stop werde mittags Verhalten der Textilunternehmer im politischen parade auf uebungsgelände abnehmen wilhelm i. r. Bezirk Braunau . Die Fabrikanten gehören alle Jest hieß es aber handeln! Mit einer Stimme, die der SdP an und flatschen mit ihren Söhnen in den Hörer erbeben ließ, rief der alte Kavalleries den Versammlungen begeistert Beifall, wenn ein offizier von Gravelotte durch das Telephon dem SDP- Agitator von der Volksgemeinschaft redet. fommandierenden General Mar v. Fabed den Sie haben von ihr allerdings ihre eigene Vorstel allerhöchsten Befehl zu und wenige Minuten später lung, denn sie gehören zu den hartnädigsten ein wirbelten die Trommeln und schmetterten die den einer Regelung der Arbeitsverhältnisse durch Trombeten in ganz Straßburg Alarm! Und in den Kollektivvertrag. Seit 1925 haben sie es zu den Kasernen jetzte ein wilde Seßjagd der Unter- verhindern gewußt, daß die Arbeiterschaft in den Der Zuckerverbrauch geht zurück. In den sifiziere ein. damit jede Stube, jeder Zug, jede Genuß der Vergünstigungen des Kollektivvertra­Kompanie, Echwadron, Abteilung die erste fertig ges tommt, der für einzelne Bezirke des Brau fei mit dem Anziehen der neuen feldgrauen Uni- nauer Vertragsgebietes gilt. Im Bezirk Wefels ersten vier Monaten der Taufenden Zuderkam­form, die man im Hinterland noch gar nicht dorf haben es die SdP- Fabrikanten jogar vorge bagne wurden im Inland 139.531 Tonnen abge kannte, des schnell noch einmal rasch blanfest- ogen, lieber die Bestimmungen des von den setzt. In der gleichen Zeit der vorjährigen Stam gewichsten Lederzeuges usw. usw. Und bald mar tschechischen Gewerkschaften abgeschlossenen Kollets bagne erreichte der Inlandsabsay die Höhe von schierten, ritten, fuhren die Regimenter, Mufif tivvertrags zu akzeptieren, als sich mit den deut- 154.760 Tonnen. Da gleichzeitig auch der Er roran, zum Polygon, allwo in Vertretung des leis schen Gewerkschaften zu verständigen. Als dann port gesunken ist, haben die Zudervorräte zuge­der abwesenden Statthalters der Reichslande der freilich die Vertreter der tschechischen Vertrags- nommen. Reichspräsident von Laut und der Generalstab des gewerkschaften in den Betrieben der Wekelsdorfer Armeekorps Seine Kaiserliche und Königliche SDP- Fabrikanten die Lohnfontrolle durchführten, Soheit Prinz Joachim, den vierten Sohn Sr. mußten sie feststellen. daß die Löhne der Arbeiter Majestät, der gerade an der Straßburger Univer- 7.5 bis 12.5 Prozent unter den Normalsäßen des jitätstudierte", ehrfurchtvollſt begrüßten. Die Vertragslohnes liegen. Trotz dieser schon tieferen ganze Garnison von 18.000 Mann stand vors Lohnfäße wurden aber weiter Interentlohnungen schriftsmäßig im Viered, weit voraus draußen in von 20, 25, 380 und mehr Prozent festgestellt. Richtung Nordwestnord bewährte Trompeter, um lleberstunden werden selbstverständlich nicht beson­das erste Signal zu schmettern, wenn von fern ders bezahlt. Teuerningsaushilfen werden nicht das befannte Tatü- tata(..for unsa Jeld" ergänz gewährt und in den Lohnliſten die geleisteten Ars ten die Berliner ) erflänge oder gar der große beitsstunden entweder überhaupt nicht oder falsch Mercedeswagen( noch nicht der Adolfs) mit der eingetragen. Kaiserstandarte auf dem Kühler sichtbar werden würde. Und fertig zum Einsehen standen die vers einigten Mujifen, dann sofort den Einzugsmarsch aus dem ,, Tannhäuser" au blasen, zu trommeln. zu paufen und zu schellenbaumen.

Monatsdurchschnitt Tagesdurchschnitt

B

in 1000 Tonnen 726 650 . 24 19.5 Unter Berüdsichtigung der um 20 Prozent geftet gerten Bohrtätigkeit beträgt der Förderungsrück­34 Prozent. gang im Monats- oder Tagesdurchschnitt sogar

Die Ansichten über die Zukunft der rumä nischen Petroleumförderung sind sehr verschieden. Einzelne Fachleute behaupten, daß die Erdöl­quellen bereits erschöpft seien und daher mit einer neuerlichen Produktionssteigerung nicht mehr zu rechnen sei, andere wieder sind der Meinung( und dies ist die größere Gruppe), daß in Rumänien noch gewaltige Erdölvorräte erschlossen werden lönnten. Die rumänische Erdölindustrie, die sich zösische Gruppen sind an ihr interessiert), will im zum größten Teil in ausländischem Besitz befin laufenden Jahr die Bohrtätigkeit in erweitertem det( englische, amerikanische, holländische, fran Umfange fortießen und die Schürfarbeit intensiv Einlagenerhöhung bei den deutschen Spar­betreiben. Sie fordert von der rumänischen Re­Belastungen( wie vornehmlich Rücknahme der im faffen. Bei den größeren deutschen Sparkassen in Oftober erfolgten Frachttariferhöhung um 15 Böhmen haben im Monat Jänner die Einzahlungierung dafür die Aufhebung einer Reihe von Prozent). gen durchwege die Rückzahlungen überstiegen. Im einzelnen wiesen die Sparkassen einen Einlagen= bestand auf in Millionen Kč: Reichenberg 588.0, Stautschufverbrauch starf erhöht. An der Ers Aujjig 178.4, Gablonz 167.4, Joachimsthal 20.7. höhung des Kautschuk- Weltverbrauches hat die Tschechoslowakei besonders starken Anteil. Ihr Kautschuk- Konsum erhöhte sich 1937 auf 13.063 Langtonnen. 1936 wurden nur 8772 Langtonnen verbraucht. Vor zehn Jahren betrug der Kaut­schut- Konsum der Tschechoslowakei erst 2700 Tonnen.

Es sind ganz eindeutig unsoziale Bustände, die in den Betrieben der Henlein - llnternehmer Wiederaufnahme der Arbeit im Rosenthal. herrschen. Selbstverständlich ist dieses volks gemeinschaftsfeindliche Verhalten der Fabrikanten ihren anderen Nameraden von der SdP bekannt. Betrieb. Die vor einigen Wochen ſtillgelegte So stand die Garnison mit allen Offizieren Aber obwohl Henlein früher einmal erflärt hat, Stattundruderei A. Rosenthal in Böhm.- Leipa hat in höchster Parade, mit Helmbüschen. Schärpen daß, wer sich unsozial verhält, fliege, fann sich den Betrieb wieder aufgenommen. Es sind zu an jenem blaken Febertag, sie stand und stand, die SdP ihrer Geldgeber nicht entledigen. Hof- nächst nur zwei Drittel der früher beschäftigten Stunden und Stunden, ohne Abwechslung, ohne fentlich öffnet dieses Verhalten der Arbeiter Arbeiter wieder eingeitet worden. Berpflegung, die Soldaten mit dem schweren Torfchaft die Augen über den wirklichen Sinn der nister und Gewehr, vielleicht sogar mit gefüllten Wolfsgemeinschaft, so wie ihn die Macher der Batronentaschen, bis die glüdlicherweise frühe fapitalistischen SdP verstehen. Dämmerung begann.

Da löste sich Prinz Joachim von der Genes ralität, ging ins Gouvernement, rief seine Mut­ter in Potsdam an und mußte von ihr hören: Papa? Ist doch in Königsberg ! Was fannst Du mir noch von dieser schönen Geschichte erzählen?" Nun konnten die Truppen wieder abrüden. Ohne Tritt- marsch!

Die öffentlichen Investitionen Im Jänner

Im Jänner d. 3. hat das Arbeitsministe rium öffentliche Arbeiten für insgesamt Kč 34,748.813.- vergeben. Den größten Teil der Investitionen nehmen diesmal die Bauten und Refonstruktionen nichtstaatlicher Straßen ein

Die Krise der rumänischen Petroleumindustrie

( Dr. W. H.) Im Jahre 1932 stellte der bekannte Petroleumfachmann Garfia in den World Petroleum Ressources"( New York ) die Behauptung auf, daß die rumänischen Erdölquel­len innerhalb der nächsten zehn Jahre versiegen würden. Auch das„ Statistische Jahrbuch für das Deutsche Reich" vom Jahre 1934 schätzt die Le­bensdauer der rumänischen Erdölvorräte auf zehn

Es ist sehr wahrscheinlich, daß Rumänien noch über weitere Erdölreserven verfügt, die eine intensive Schürfarbeit zutage fördern würde.- Das rumänische Petroleumproblem ist nicht nur für Rumänien und die Kleine Entente von gro em Intereffe, sondern für ganz Europa , ist doch Rumänien der größte Erdölproduzent Europas und Treibstofflieferant der meisten europäischen

Länder.

Man erhält für 100 Reichsmart Markmünzen

100 österreichische Schilling 100 rumänische Lei 100 polnische Zloty 100 ungarische Pengö 100 Schweizer Franken 100 französische Francs 1 englisches Pfund

1 amerikanischer Dollar 100 italienische Lire 100 holländische Gulden 100 jugoslawische Dinare 100 Belgas

100 dänische Kronen

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Kč 573.­

$ 657.50

533.50 14.35 521.50 558 50

661.­

94.20

142.37

28.30

119.40

$ 1587.­

62.17 482.­

631.­

Ernstes und Heiteres une dennoch nicht ganz ausgeheilt sei. Gewohnheit fünfeinhalb Meter Länge und zwei- Untersuchung ergab. daß das prächtige Kondor­

aus dem Zoo

Von Tiergarteninspektor William Brackfield ( Baltimore

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nur mehr Leichen waren. Die sofort eingeleitete paar, wie auch deren Junge, der Bartgeier und andere, mitunter sehr seltene und werivolle Tiere. mittels vergifteter Fleischſtüde getötet worden waren. Wer war der Täter? Wer hatte Inter esse an solchem Frevel? Einer alten Arbeiterin cus unserem Tiergarten gelang es, den Täter zu eruieren. Sie beobachtete unauffällig die Be­sucher und sah einen hageren, unheimlich aus Ob schön, ob Regen: Miß Ellen war täglich schenden, blassen Burschen umherstehen und auf im 300. Und immer nur bei Achmed, dem prächtas Entfernen der Wärter warten. Als er unter t.gen Löwen. Das war aber keineswegs eine seinem Havelock eiwas hervorzog und in den Stä Warotte von der jungen, hübschen Dame. Miz fig der Singvögel werfen wollte, griff die reio= Ellens Vater war nämlich Forschungsreisender lute Frau zu und hielt den Uebeltäter fest. Es gewesen und brachte kurz vor ſeinem Tode seis handelte sich um einen gegen Revers entlassenen ner Tochter ein Löwenbaby mit. Miz Ellen

Die Löwenbraut.

lauf einer Woche hatte es den Anschein, als ob wesen. Seine Welt bedeutete durch die Macht der Gogo betrachtete oft winselnd seine Hand und einhalb Meter Breite. Nicht mehr und nicht we­fictterte auffällig ungeschickt mit bloß drei seiner niger. Und für ihn war das Freigehege gar bier Hände. Er tollte auch sonst nicht wie ge- nicht da, er wußte mit der Freiheit nichts anzus wöhnlich mit seinem Weibchen im Käfig herum fangen. Der Anblick des Bären, der um sich selbst und micd seine Spielsachen. Das alles, wenn ein gar nicht existierendes Gitter zog, erschüt In einem zoologischen Garten ist immer ublikum oder irgendein Angestellter in Seh- terte uns alle. etwas los. Bald sind es komische, dann wieder weite war. Der Affenwärter vergaß aber ein­tragische Zwischenfälle. Wenn aber Tage lom­mal etwas und kehrte unerwartet und rasch zus men, an denen sich gar nichts von Bedeutung ab­rid. Da sah er zu seinem Erstaunen den an­spielt, gibt es doch immer eine bestimmte Stunde, jajeinend Verletzten die gewagtesten Sprünge die von Mensch und Tier mit Ungeduld erivartet vollführen. Jetzt war es uns allen flar, warum wird: Die Zeit der Fütterung. Wie wichtig die der Tierarzt nichts feststellen konnte und auch die Nahrungsaufnahme bei allen lebenden Wesen ist, Röntgenaufnahme ein negatives Resultat ergab. beweist am besten das großze Interesse des Publi- Gogo simulierte. Der Aufenthalt im Zimmer und tums und die große Unruhe der Tiere in Erwars die besondere Pflege und Sorgfalt, mit der er tung der Fütterung. Wer hat nicht schon das Brüllen der Raubtiere furz vorher vernommen? Wer noch nicht selbst mit Behagen zugesehen, wenn die Beſtien ihren Hunger stillen? Kira­

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mend werden die starken Knochen zermalmt, das dargereichte Pferdefleisch denn solches wird gewöhnlich verfüttert- zerrissen und gierig berschlungen. Und die Menschen vor den Git­tern? Sie sehen zu und freuen sich...

Ein ganz Schlauer.

während seiner wirklichen Krankheit behandelt wurde, gefielen dem Menschenimitator so gut, Laß er sich derart weiterhin Vorteile mittels Vorspiegelung falscher Tatsachen" erschleichen

"

wollte.

Das ewige Gitter.

legte und pflegte das gelbe niedliche Käßchen, das während des Transportes auf dem Schiff das Licht der Welt erblickt hatte. Sie zog es mit der Milchflasche auf. Anfangs durfte der Säugling

Jiren.

Der Bedauernswerte wurde als Kind von einem Truthahn übel zugerichtet. Bei dem spä ter Geistestranten hatte sich nun dieses Kindheits­erlebnis auf diese grausame Weise ausgewirft.

Affentragödic.

Bobby war trant. Schwerkrank. Inheilbar. Er laborierte an einer sehr menschlichen Krank­keit... an Lungentuberkulose. Das Fürchter liche an der Sache war, daß der Orang um seis ren Zustand wußte. Die Hoffnung, die man ben tranten Menschen erfüllt oder den Trost, den man

sogar im Bett seiner Ziehmutter schlafen. Bald wurde er jedoch unbequem und schließlich mußte sich das Mädchen entschließen, ihren Schüßling, Eines Tages wurde in unserer Tierschau der unheimlich schnell an Größe und Stärke zu der langgehegte Wunsch aller Tierfreunde Wirks nahm, aus dem Haus zu geben. Um sich aber lichkeit und statt dem Zwinger ein tiefgelegenes von dem geliebten Tier nicht ganz trennen zu freies Gehege für Raubtiere eröffnet. In der müssen, schenkte sie den Löwen unserem 300. Nach den Raubtieren sind es die Affen, die Bärenabteilung ereignete sich nun folgende, recht Behn Jahre hindurch besuchte das Mädchen täg­auf die Besucher die größte Anziehungskraft aus- taurige Begebenheit. Als die braunen Gesellen in fid) ohne Ausnahme Achmed. Eines Tages einem solchen zusprechen fann, tam hier bei dem üben. Dabei hat aber das Publikum gar nicht tas Tierparadies eingelassen wurden, verteilten hatte ein roher Geselle aus Uebermut nach dem äußerst Intelligenten nicht in Betracht. Dabei bie Gelegenheit, all das zu beobachten und mit sie sich erst vorsichtig Schritt für Schritt und dann in der Sonne schlafenden Löwen mit seinem Stod war dieser Affe von einer rührenden Dantbar­zuerleben, wie das Personal, das in ständigem bald vertraut, rasch nach überallhin. Die einen geschlagen. Das Tier bekam einen Wutanfall teit seinem Arzt und dem Pfleger gegenüber. Er Kontakt mit den Tieren steht. Ein unvernünf- suchten das Bassin auf, die anderen ertletterten und brüllte dermaßen, daß der ganze Roo in Auf- bielt bei den Injektionen, ebenso wie bei allen tiger Buschauer hatte einmal dem Schimpansen die großen Baumstümpfe oder stiegen auf den regung geriet. Zufällig fam gerade Miß Ellen. cnderen Heilversuchen stille. Wehtlagend schmiegte Gogo einen Taschenspiegel gegeben. Der Spies fünstlichen Felsen herum. Nur Tondo, ein alter. Sie schlüpfte durch die Holzbarrieren bis vor das er sich an den Doktor, wenn dieser traurig ein ael zerbrach und Gogo verlegte sich mit den riesenhaft großer Braunbär, suchte sich schmüf- Eisengitter und streichelte unter besänftigenden neuerlich ansteigendes Fieber tonstatierte. Als er Scherben die Hand. Der Tierarzt reinigte sofort felnd und langsam eine Stelle aus und verblieb Worten die Bestie. Im Nu hatte sich der König Affe einmal so weit war, daß sich sein Fell vom die Wunde, verband sie, und dann wurde der daselbst. Er trottete diesen Ort nach einer Richter Tiere beruhigt und ledte freudig wie ein zoh- Schweiß näßte, die kleinen Augen immer ängst­große Affe abgesondert, damit die verlegte Hand tung fünfeinhalb Meter hin und wieder die fünf- mes Bündchen seiner Freundin die Hand. heilen tönne. So tam der Schimpanse in einen einhalb Meter zurück. Genau fünfeinhalb Meter. Ileinen Raum neben der Direktionstanzlei. Er Stunden hindurch. Er ließ sich durch nichts von wurde den ganzen Tag sorgfältig behütet, ge- dieser einmal gewählten Stelle fortloden. Das fireichelt und mit Lederbissen gefüttert. Nach Tier schlief und fraß nur auf diesem abgegrenzten Wie groß war unser aller Entsetzen, als einigen Tagen wurde der Patient wieder in das Naum. Meister Peß war nämlich schon an die Affenhaus gebracht. Er war geheilt. Nach Ver- zwanzig Jahre in ein und demselben Käfig ge- cines Morgens im Raubvogelhaus sämtliche Tiere

Miß Ellen nahm auch lächelnd ihren Bei amen" Die Löwenbraut" in Kauf.

Ein Frevel.

lider glühten und der Atem immer fürzer wurde, erlöste der Direktor den armen Kerl durch eine nohlgezielte Stugel. Dieser Gnadenschuß vers hinderte das tagelange Dahinsiechen des unrett­bar Verlecenen. Wir wußten es, und dennoch: an diesem Tage gingen wir dem Direktor alle aus dem Wege...