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SoAlnfbemofrnt"
Donnerstag, 17. Fever 1938. Nr. 48
Kunst und Wiesen
Ivo er nach der polizeiärzt« die Irrenanstalt überstellt 82jährige beschäftigungslose ans Vndweis zu sein; dock)
Mitteilungen aus dem Publikum. Die deutsche Jugend zum 18. Feder 1938. Ter Klub d i e Tat" veranstaltet am 18. Feber 1938, um 20 Uhr, grober Saal des Handwerker­vereines, einen Abend, in dem der Sekretär der Zentralstelle der deutschen aktivistischen Parteien, Willi Wanka, über die Ergebnisse und Ziele bet 18. FeberS 1087 sprechen wird. In der Debatte werden Redner der aktivistischen Jugendgruppen zu Worte kommen. Dieser Abend ist für die Oesfentlich- leit frei zugänglich. 10b
Beim Zusammenftost geriet da» Auto des Kraus, in dem nock> der Eigentümer de» Wagen», der Guts­besitzer B. Winternih, dessen Frau und ihr zehn» jälriger Sohn fasten, in Brand. Kraus sprang aus dem Wagen und half den dreien heraus, während das Auto vollständig verbrannte. Durch den Brand wurden eine Reihe im Wagen befindlicher Doku­mente vernichtet; der Schade steht noch nicht fest. In flagranti. Gestern wurde um 8 Uhr früh vor dem Hause Nr. 10 in der Karlsstraste in ZiZkov  ter 87jährige Karl Krejöi festgenommen, als er ge­rade durch ein Loch in der Auslagescheibe des Wäschegeschäfte- K. Ruta, die er vorher zerschlagen hatte, Damenwäsche herau-ziehen wollte. Einige Schritte weiter hatte er sein Motorrad stehen, in dem er ebenfalls Damenwäsche hatte, die er anderswo batte mitgehen lassen. Er besteht der Verdacht, dast Krejit der Täter einer ganzen Reihe ähnlicher Dieb­stähle ist. Gleichzeitig mit ihm wurde seine Geliebte N. festgenommen, deren Mitschuld untersucht wird.
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Masartzk-Gesellschaft für Sozi,löffle. Am 17. Feber um halb 20 Uhr spricht Uckiv.-Prof. Dr. Älckd» überMasarvk, der Soziologe". Ort: Sitzungssaal deS Fürsorgeministeriums. Eintritt frei. Die Methode««iffenschaftkicher Rationelisienmz der Industrie und die wirtschaftlichen Auswirkungen der RationalisierungSprari» werden in einem an 21. d. M. beginnenden Lehrkur» behandelt werden. Der Kurs ist allgemein zugärmlich und dürfte al» die erste Veranstaltung ihrer Art grobem Interesse begegnen. Auskünfte kostenlos durch die Kurtveron« Halterin, die Kulturabteilung de» Einheitiverba«« des der Privatangestellten in Prag   n Na Zbokenei 18(Telephon 478-41,.42,-48.-44).
England gegen Olympiade in Japan  Der englische   Leichtathletik-Verband hat den Be­schlust gefastt, zu der Olympiade 1940 in Tokio   keine Vertreter zu entsenden. In Svdnev, wo derzeit die allbritischen Spiele stattfinden, beschlost einstimmig der Sportverband für Grostbritannien seine Nichtteilnahme an den Olym­ pischen Spielen   in Tokio  . Auf dem Kongrest det JOE in Kairo   will England sich um diese Beranslal- tung bewerben. Nach der Entscheidung der skandinavischen Staa­ten, welche ebenfalls gegen eine Abhaltung der Olym­piade in Japan   sind, ist dieser englische Schritt von allergrösster Bedeutung und wird fraglos noch andere Länder in ihrer Entscheidung bezüglich der Tokioter Olympiade richtungweisend beeinflussen-
Im Kunstvaraln für Böhmen  stellt setzt ein Trio aus, da» nicht zufällig beieinan­der ist: Professor Franz Thiele  , der nun fast sieb­zigjährige Lehrer so vieler deutscher   und tschechischer Maler<zu denen May Oppenheimer, Maxim Kopf  , Prof. Willi Nowak  , Spala, Coubine zählen), seine Gattin Frau Inge Thiele-Peschke und Professor Karl Man, ebenfalls ein ehemaliger Thiele-Schüler und letzt Professor an der Gablonzer Staatsfachschule für GlaS- und Porzellanmalerei. Franz Thiele  begnügt sich damit. Zeichnungen auS den letzten Jahren auSzuftellen. Sie zeigen die Handschrift des Meisters. Aber mehr als daS: sie erfassen in jugend­lich anmutender Frische ein Stück Leben, au» un­mittelbarer Nähe. Mit den knappsten Mitteln«st ein aroster Reichtum an lebendigem Ausdruck erreicht. Man sehe sich daraufhin besonder» die Kinder- und Tierstudien an. die reizende ZeichnungDora" die drei Fassungen de» Terrier»Aia". Aber auch wenn er nur die Alranngestalt einer Baumwurzel zeichnet, gibt er ein Stück Sein ausdrucksvoll wieder. Frau Inge Tbiele-Pekchke gebt andere Wege. Neber die Freude an der farbigen Erscheinung, die aus ihren Bsumenstücken spricht, strebt sie hinaus nach dem Ausdruck innerer Stimmungen, die ste vor der Kargheit einsamer Ostkee-Fischerhütten vor der wetterumdrobten Gräne alpiner Szenerien empfin­det. ES ist ein gewiiseS romantische» Getübl. das sich am stärksten in dem grasten BildeNacht vor der Stadt" ausdrückt, in dem da» Weben nächtlicher Geheimnisse in den drei Krauengestalten zur Er­scheinung wird. KarlMav steht Formen und Farben stark dekorativ. Das gibt seinen färben« svrübenden Blumenstücken, aber auch seinen Tier­studien das Gepräge, in dem gleichsam ein Verlan­gen.der Farmen nach stilisierter Bindung schon au»« gedrückt ist. Kräftig ist das Wesentliche der Gestalt, der Haltung, einer Bewegung ersastt und schon dem Ornamentalen aenäbert. Auch wenn Karl May  Land'charten malt, betont er vor allem die aroste Form. In seinen kunstgewerblichen Gestaltungen, unter denen besonder» die IlnterglaSmalereirn in ihrer leuchtenden, irisierenden Farbenkchönbeit ganz eigenartig stnd. verarb-itet er Formen und Farben mit ansgesvrachenem Sinn ftir graste delarative Wirkung zu phantasievoll stilisierter Ornamentik, eh.
Annabell* in der Hauptrolle des Fllegerfilms, der Freitag anläuft.
UBtuiufflQt Stritinofliiikei bet Arbeiterfürsorge finden jeden Sams­tag von 57 Uhr im Herein deutscher   Arbei­ter, Smeükagaffe Nr. 27, statt.
Heute, lülhUhr, Interner Abend der Leut­chen Musik-Akademie. Werke für Gesang, güt« und Klavier. Spielplan de» Neuen Deutsch« Theater  ». Dou- nerStag l48: Rigoletto, E 1. Freitag%8: Gastspiel Tauber.Bajazzo". Samttag halb 8 Uhr: Der Zarewitsch. Bl. Sonntag 2: Heinrich IV  , halb 8: Die Csardasfürstin, Abonnement aufgeho­ben. Spielplan der Klein« Bühne. Heute. Dou- nerStag, 8 Uhr: Südfrüchte. Freitag 8 Uhr: Flachsmann als Erzieher, Theatergemeinds de» Kulturverbande» und freier Verkauf. SamSta» halb 8: Einen Jux will er fia> machen. Sonntag 4 Uhr: Die Resse. 8 Uhr: Blaufuchs.
der 1892 geborene franzö- Werke verschiedenster Art er seine OperChristoph Werke, die ihn vor allem und dem Jazz-Rhvtb- tnits huldigenden Musiker kennzeichneten. ImChri­stoph Columbu»", dem übrigens bereits eine zweite graste historische OverM a x i m i t i a n" nach dem Drama Werfel» nachgesolgt ist. hat Mil- haud den Versuch gemacht, einen neuenOpern- st i l zu finden, der eine Mischung von Oper, Oratorium und Film darstellt. Dem Opern­stil entsprechen die gesanglich-symphonischen Part>en des Werker, dem Oratorium die Verwenounz oes aktiv und passiv austretenden Chores, dem Film die AuSnützttug der Filmtechnik für szenische Wirkungen. Bei einer Rundfnnkaufführung dieser Oratorium- Filmoper, deren T e r t b u ch der Mysteriendichter Paul Claudel   geschrieben hat und in dem die Schicksale der grasten Entdeckers real und religiös­symbolisch behandelt tverden, kommen nur die musi­kalischen und akustischen Momente in Betracht. Da zeigt es sich nun freilich, dast die auf sich selbst an­gewiesene Musik Milhmtds für die Dauer einer ztveiundeinhalbstündigen Aufführung nicht abwech- jlungs-, färben- und wirkungsretch genug ist. Wenn ein Kritiker gelegentlich der Berliner   llraussührung de» Werkes im Jahre 1980 behauptet hat, dastdie Musik bei dieser Oper eine; wenn auch integrie- reude Nebenrolle spiele",'so»tust die musikalische Substanz bei einer der optischen Eindrücke entbeh­renden rundsunkmästigen Ausführung erst recht zu- satnmenschrumpfen. Wirkungsvoll im absoluten musikassschen Hörsinuc sind eigentlich nur die C h ä r e, die mit unerhörter Kunst ausgebant, ge- glieder und gestaltet sind, die auch den musikalischen Schwerpunkt der Oper bilden und im vielseitigst.nl Sinne verwendet werden, während die dem Werk: dienende Instrumentalmusik durchaus undramat'sch wirkt und aus die Eigenlvilligkeit und Vielfältigkeit des Rhythmus angewiesen ist. Der Prager   tschechischeRund- funk hatte» keine Mühe und keine Mitte» gescheut, der Oper eine würdige Aufführung zuteil werden zu lassen. Ottokar Ieremia» leitete sie mit Sorg- fait und zweckmästiger Betonung des rhythmischen Elementes. Zahlreiche Soli st en man sprach von 84, ein g e m i s ch t e r C h o r, ein Kam­me r ch o r und esn g r o st e 8 O r ch e st e r mit verstärkter Schlagzeuggruppe waren die mitbetei­ligten künstlerischen Helfer. In der Titelrolle zeich­nete sich der Heldenbariton des Tschechischen Ratio» naltheaierS Zdenik O t a v a durch kultivlerten Ge- > sangSvortrag aus. E. I.  
Fischer Patjak Perth Ihr Kampf Die wahren Ziele der SdP Diese aufschlussreichste Schrift über Entstehung und Entwicklung der Sudetendeutschen   Partei ist soeben in bedeutend erweiterter Fassung In deut­scher Sprache erschienen. 140 Seiten Preis KC 14. Organisationen erhalten Rabatt! Zur beziehen durch die Zentralstelle für daS Bil- dungSwesen, Prag   XII., Slezsika 18.
Rolf Wanka   und Zita Kabätovck In dem Mm LizinS Flug zum Himmel"
Bankbeamter unterschlägt 300.000 KC Ter Bankbeamte F. B.   aus Dejwiv, der in einer Bank in Prag   II angestellt ist. wurde dieser Tage wegen Veruntreuung verschiedener Wertpapiere verhaftet, die' einen' Gesamtwert von 300.000 parftellen. Der Verhaftete ist geständig. Das Geld hat er dem Geschäftsvertreter E. S. au» Karolinen­tal gegeben, der eS angeblich für den Ankauf von Filmen vertvendet hatte, von deren Verwertung die beiden sich gröstere Gewinne erhofften. B. hatte ge­hofft, da» Geld dann der Bank zurückgeben zu kön­nen. Da S. jedoch dem B. falsche Angaben über seine Filmgeschäfte gemacht und ibn so zu seiner Tat. von per er wusste, verleitet hatte, wurde er gleichfalls verhaftet.
Verlegung des MorgengemüsemarkteS auf die Manina. In den frühesten Morgenstunden findet bekanntlich in der nächsten Nachbarschaft des Prager  SradiparkeS, in der Lüvowitraste und den angren­zenden Teilen des Havliöekvlahe» der Gemüsemarkt statt, bet welchem die grösteren Restaurants und an­dere Brostkunden ihren Bedarf an Gemüse und Obst decken. Dieser Markt wird nun, angeblich schon vom l. März an, au» dem Stadtzentrum an die Peri­pherie verlegt werden, und zwar auf da» Manina- gelände, wo sich einmal in ferner Zukunft auch die aroste Prager   Zentralmarktdalle erheb« soll. Diese Veränderung wird verschiedene tiefgreifende Folgen nach sich ziehen. Zunächst wird der Verkehr auf den Zugangsstrasten eine beträchtliche Erleichterung r» fahren. Stehen doch allnächtlich die Fuhrwerke der Markileuie kilometerweit und blockieren solcherart die Passage. Eine Zierde der Stadt ist dieser morgend­liche Grostmarkt gewist nicht, wenn auch die Kehr­maschinen sich bemühen, die Abfälle gleich nach Marktschlust(also zwischen sieben und halb acht Uhr früh) zu beseitigen. Durch die Verlegung diese» Marktes auf das Gelände der Manina wird das Stadtinnere zweifellos gewinnen. Aus der andern Seite sind verschiedene Gaststätten, die ihren Be­trieb auf den Besuch der Marktfahrer eingestellt haben, durch diese Verlegung in ihrer Existenz be­droht. wie auch mancher arme Teufel, der sich durch Handlangerdienste einen kleinen Verdienst schaffen konnte, in Zukunft einen weiten Weg wird machen müssen, um zu feinem Verdienst zu kommen, l-rb) Neue Aktion der Gewerbetreibenden gegen den Straßenhandel. Eine Deputation de»Gewerbe- klubs" intervenierte beim Primator und legte ihm ein Memorandum vor, welche» Vorschläge zur Be­kämpfung des Strahenhandel» und de« Pfuscher- tum» enthält. Ein ähnliche» Memorandum wurde an die staatlichen Stellen gerichtet. Die Gewerbetreiben­den verlangen u. a. die Einrichtung eine» Gewerbe- aussichtsdienste», dessen Organe mit amtlichen Legi­timationen ausgestattet werden sollen.(Die Ein­haltung der bestehenden Vorschriften ist zweifellos eine gerechte Fordening, nicht minder notwendig ist sie aber auch dort/ wo es um die Rechte der Ange­stellten und Arbeiter geht, wie z. B. bei der Laden­sperre und der Arbeitszeit überhaupt.) Leiche aus der Straße. Vorgestern abends um >0 Uhr wurde in Koschirsch aus der Straste die Leiche eine« jüngeren Mannes gefunden, der sich durch einen Schust in den Mund da» Leben genommen batte. Die Flobertpistole lag neben ihm: ebenso ein ltleiiepast, aus Grund dessen er als der 20jährige JllTr. Ferdinand Samonil aus Smichow sicherge» stellt werden konnte. Nach Angabe seiner Verwandten bat er in der letzten Zeit an Trübsinn gelitten, der wohl der Grund seine» Selbstmordes ist. Ein herrenloses Rad. Ter 43jäbrine Beamte Stanislaus Srb au» Michle fuhr vorgestern abend» in seinem Personenkraftwagen durch die Sokolstraste in Prag  -Weinberge, al» sich tvähreud der Fahrt ein tltad von seinem Wagen losrist und gegen eine Mauer prallte. Von hier sprang e» zurück und traf die 20jährige Arbeiterin Marie Grünbut ins rechte Knie. Ta sie über groste Schmerzen klagte und nicht >>eben konnte, wurde sie in» allgemeine Krankenhau» gebracht, wo eine Zertrüminerung der Kniescheibe iestgenellt wurde. Ein Irrsinnig« beim Wehr. Vorgestern um halb 7 Uhr abends erregte aus dem Rovotntsfteg beim Wehr vor der Karlsbrücke   ein jüngerer Mann Aus- iehen, der sich völlig entkleidete, die Kleider in den Flust warf und nackt entlang des User» zur Natio­nalstraste lief. Die Polizei hielt ihn an und brachte ihn aus die Wachstube, licheu Untersuchung in wurde. Er gab an, der Arbeiter Josef Jahelka, wird nach seiner Identität noch geforscht. Auto verbrennt beün Zusamt« eustost. Auf der Budweiser Laudstraste stiest vorgestern um 8 Uhr abends da» Personenauto des 20jährigen Theodor Kraus, der nach Kunratitz fuhr, mit dem aus ent­gegengesetzter Richtung kommenden Lastkraftwagen des 27jährigen Joses Sosna aus ZiZkov   zusammen.
-teuer Frauen-Weltrekord im Schwimmen..V Amsterdam   erzielte über 400 Meter Rücken die Hol­länderin van Feggelen mit 5:41.4 Min. eine neue Weltbestleistung.
Brchlieklj'AuSftellunn. Dieser Tage tvurde tm Klementinum die Ausstellung des LebenSwerkeS des grössten tschechischen Dichters Jaroslav Brchliekck er­öffnet. Man siebt hier mit Staunen die groste Menge von Vrchliekü» Gedichtsammlungen, epischen und dramatischen Arbeiten, Erzählungen und l'terar- historischen Studien, sowie von Uebersetzungen der bedeutendsten Werke der Weltliteratur. Unter den Uebersetzungen von Vrchliekh» Gedichten in fremde Sprachen bemerkt man. dast es(der kürzlich verstor­bene) Friedrich Adler   war, weicher durch seine vortrefflichen Uebertragungen die deutsche  Oessentlichkeit mit der Poesie V.rchlickhS bekannt machte. Berfaffer unbekannt? Arthur Schnitzlers Liebelei" ist vor einigen Jahren verfilmt worden. Dieser..nichtarische" Film läuft jetzt in Hamburg  . Der Name de» Dichter» wird dabei schamhaft ver­schwieget». Die treue Witwe". Dienstag fand im Komorni  divadlo die Uraufführung von Emil B a ch e k S Treuer Witwe" statt. Der tschechische Autor be­nützte hier eine Vorlage, die in der Literatur und auf dem Theater bekannt ist. Die treue Witwe ist die umgeänderteWitwe von EphesuS  " des Petro» niuS. Allerdings, Petronius  ' Witwe ist eine Matrone, die Witwe MachekS dagegen eine blutjunge Frau, die einen alten, geizigen Mann heiratete und neben ihm fast jungfräulich blieb. Die Handlung verlegte der Autor nach Cesarea um daS Jahr 90. nach Chr. Störend wirkt in der Komödie, die doch in klastischer Zeit spielt, der ganz und gar moderne Slang aus Wrschowitz. Es ist zwar anzunehmen, dast sich römi­sche Legionäre bei ihren kriegerischen Streifzügen in der Welt kaum des klastischen Latein» bedienten, wenn ste untereinander über Frauen und über Liebe schwatzten, aber zwischen diesen beiden Extremen der literarischen Sprache und dem Slang au» Wrscho- tvitz wären wohl doch noch irgendwelche Zwischen­stufen zu finden. Außerdem schien die Komödie nicht besonders gut besetzt; mit einer anderen Sprache und in etwas gedämpfterer Herausarbeitung der durch und durch erotischen Komödie hätte mau bessere Wir­kung erzielt. DaS Publikum blieb auch sehr reser­viert. M. Gr.
Lin falscher Advokat Prag  ,-rb- Nicht nmspnst sind beim Prager  Bezirksgericht Ankündigungen ausgehängt, in denen die Parteien aufmerksam gemacht werden, sich nicht mit allerlei Winkeladvokaten einzulasten, die sich an die Wartenden heranmachen und ihre Dienste an­bieten. die nur allzuoft zu einer schweren Schädi­gung der Vertrauensseligen führen. Wir haben mehr­fach über solche Fälle berichtet, in denen für Par­teien durch Deiziehnng solcher fragwürdiger Berater schwere Schäden entstanden sind. Vor dem GR Dr. Didourek stand gestern wieder einmal solch ein üblerBerater", angeklagt der Ilebertretung des Betrage». Der 28jährige beschästigunffSlose Gärtnergehilfe Franz K o v ä k hatte sich einer vermögenslosen Frau, die einen ScheidunffSprozest auszutragen batte, unter der un- ivahren Vorspiegelung vorgestellt, dast er Dr. Kadlee heiste und Konzipient de» Advokaten Dr. Lad. Rasin sei. Der Prozest ging verloren und auch das Beru- fungSverfahren wurde infolge Fristversäumnis g-.- genstandSlo». Zu spät kam die Betrogene zu der Er­kenntnis, dast ihr Berater alle» andere al» ein Rechtskundiger sei. Sie hat dem Betrüger mehrere hundert Kronen geopfert. Nicht genug damit die­ser Bursche drohte einem Zeugen auf dem GerichiS- korridor, verschiedenes schriftliche Material gegen ihn auSzunützen, wenn er nicht so auSsagen werde, wie e» demHerrn Doktor" beliebe. Da» Gericht unterbrach nach Protokollierung diese» Sachverhaltes da» Verfahren und verkündete den Beschlust, die Akten der Staatsanwaltschaft abzutreten, die die Vorerhebungen wegen des Verbrechens der Erpres­sung gegen den Angeklagt« ausnehmen wird.
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Darius Mllhauds Oper Christoph Columbus   Im Rundfunk Darius Milhaud  , fische Tonsetzer, ist durch bekannt geworden, bevor Columbus" schrieb, durch als geistreichen, witzigen