W. 42 Samstag, 19. FeLer 1038 feile 5 tmä 5oLiaLpHtltiL ver AuKenkisndel nsck l.«ndem Die vom Statistischen Staatsamt verösfent« sichst Uebersicht über den Aussenhandel mit 37 wichtigsten Staaten im Jänirer zeigt ein Export- aktivwn mit fast allen europäischen Ländern, von welchen Frankreich . Pole», Litaue n und Grie» chmland eine Ausnahme machen, und auch mit den Ueberseestaaten, soweit mit ihnen als Roh- iwssiieseraiiten nicht friiher schon eine passive Handelsbilanz bestand. Eine Abschwächung zeigt der Handel mit den Bereinigten Staate», die Im Jänner mehr in die Tschechoslowakei geliefert ha- be» al» sie abnahmen. Im einzelnen machte der Aussenhandel auL : Einfuhr Ausfuhr in Tausenden Ai Deutschland.«. . 119.088 152.188 Hamburg .... . 9.866 8.256 Lesstrreich.-. . 20.074 57.508 Post».... . 15.782 18.805 Ungarn. --. . 14.871 21.480 Rumänien ... . 26.480 81.860 Jugoslawien --. . 11.189 88.875 Bulgarien. -- . 618 8.187 Belgien .... . 17.669 18.102 Grossbritannien. - . 41.586 76.208 Frankreich.«. . 82.548 20.681 Italien ...» . 18.782 84.007 Holland.... . 20.190 28.501 Schweiz .... . 21.182 20.638 Dänemark .., . 2.089 6.210 . 26.817 25.812 Norwegen ... . 9.091 0.886 Finnland .... . 1.915 4.050 Litauen .... . 8.091 2.216 Griechenland ..« , 8.718 1.658 ••• , 16861 45.566 Türkei ..... . 8.010 81.874 China ..... . 2.426 78.802 <Qrdn•«••* . 1.103 7.004 Japan ...■• . 7.428 8.119 Palästina.... . 2.848 8.026 Brit. Indien ... . 23.881 10.053 Niederl. Indien., . 10.041 5.108 Aeghpien.... . 8.050 4.882 Südafrik. Anion. . 2.248 10.414 Brit. Aeq. Afrika. . 15.400 1.834 Kanada .... . 1.872 5.969 ll&S«•ass . 80.701 71.822 Argentinien ••. . 9.092 19.024 Brasilien .... . 10.058 6.478 Uruguay .... . 1.205 1.461 Australien .... . 0.057 6.860 Klslnbausrn-^olltllc In den Vordergrund? Unter diesem Titel schreibt Maser rm„Näö Penkov": „In der lehtcn Zeit beginnt auf dem agrar, politischen Stoppelfelde verdächtig stark ein klein- bäuerlicher Wind zu blasen. Die Agrarpartei und ihre Blätter entdecken auf einmal, daß auf den Dörfern nicht nur Grossbauern, Grotzgrundbe» sitzer und reiche Bauerntöchler, die auf einen „Herrn aus der Stadt" warten, sind, sondern daß das Rückgrat des Dorfes hauptsächlich HLuS- Kr und Kleinlandwirte, Landarbeiter und kleine Geschäftsleute bilden. Zahlreiche agrarische Blätter heben die Bedeutung der Kleinbauernschaft hervor und verweisen auffallend oft darauf, datz die Agrarpolitik in Zukunft den Bedürfnissen der HäuSler und Kleinbauern mehr Fürsorge und Ausmerksamleit widmen müsse. LandwirtschastS- minister Dr. Zadlna bekannte unlängst ebenfalls, datz der Keine Landwirt,„dem seine Wirtschaft ost ungenügsam ist, autzerordenlliche Beachtung und Hilfe verdient". Diese Wendung zum Kleinbauern wurde herbeigeführt durch die st ä n d i g wachsen de Unzufriedenheit der Masse der bäuerlichen Bevölkerung mit der die arbeitenden Schichten des Landes schädigenden Kartell«, Grossgrundbesitz- und kapitalistischen Politik der Agrarpartei. Freilich vollzog sich diese Wandlung vorläufig nur in Reden und Zeitungsartikeln, toährend die praktische Agrarpolitik weiter aus der alten Linie steht. ES ist wahrscheinlich, datz es den Agrariern wiederum nur mn ein! politisches Manöver zur Beruhigimg des unzu- sriedenei» Dorfes geht. Die Agrarpartei müsse deshalb ihre» hübschet» Worten auch die T a t e n■ folgen lasse». Sie möge als Belveis für den Ernst ihres Eintretens für di« Kleinbauern, das von den Kleeitlandivirten schon so lange geforderte und von den Agrariem verhindert: Päch- terschuhgesetz verwirklichen." Der Staatsverteidigungsbeitrag bei Arbeitern lind Angestellten Zahlreichen Anfragen entsprechend fassen wir nochmals die Bestimmungen über den Abzug des StaatSverteidigungÄ>eitrageS zusammen: Wie aus den parlamentarischen Verhandlungen des Gesetzes über den GtaatSverteidi- gungSbeitrag noch erinnerlich sein dürfte, wird der Staatsverteidigungsbeitrag bei physischen Personen als Zuschlag zur Einkommensteuer eingehoben. ES erübrigt sich daher die Einbringung eines eigenen Bekenntnisses. Dienstbezüge unterliegen dem Staatsverteidigungsbeitrag erst im Jahre.1030, doch werden die Abzüge schon von dem im Jahre 1038 ausgezahlten Bezügen vorgenommen. Im einzelne» gilt folgendes: I Arbeiter und Angestellte zahlen Einkommensteuer erst, wenn ihre Bezüge höher sind alü 192 Ai wöchentlich oder 886 Ai monatlich. Wer weniger hat— und dies sind leider bei unserem niedrigen Lohnniveau die Mehrzahl der Arbeiter und viele Angestellte— der zahlt keine Einkommensteuer und daher auch keinen StaatSverteidi- gungSbeltrag. Nur dann, wenn er(oder auch seine Frau) noch ein anderes Einkommen über 1000 AL jährlich hat, z. B. aus der Landwirtschaft oder einem Gewerbebetrieb und das Gesamteinkommen das Existenzminimum von 7000 AL(bei kinderreichen Familien höher) übersteigt, mutz die Einkommensteuer>»nd daher auch der Staatsverteidi» gungSbeitrag entrichtet werden. Er beträgt von den Dienstbezügen 60 Prozent der auf sie entfallenden Einkommensteuer, vom sonstigen Einkommen 80 Prozent der aus dieses entfallenden Einkommensteuer. Hat z, D. ein Maurer ei» kleines Anwesen und verdiente er als Maurer im Jahre 1087 4800 AL, während ihm die Landwirtschaft 4000 AL rein einbrachte, so zahlt er für das Jahr 1088 von den Dienstbezügen nur die Steuer von 6 AL und keinen Staatöverteidi- gungsbeitrag; von den weiteren 4000 AL be, trägt die Einkommensteuer 40 AL und der StaatS- verteidiguiigübeitrag daher 82 AL. Ist 1988 das Einkommen ebenso hoch, so mühte für 1980 auch von den Dienstbezügen der SlaatSverteidigungS- beitrag entrichtet werden, und zwar mit 60 Prozent der Steuer, d. s. 4 AL. Die gesamte Schuldigkeit wäre dann an Steuer 46 AL und an StaatSverteidigungöbeitrag 86 AL. Jenen Arbeitern und Angestellten, deren Bezüge höher sind als 102 AL wöchentlich(836 AL monatlich), werden bekanntlich bei jeder Auszahlung einige Kronen alü Einkommensteuer vom Arbeitgeber abgezogen. Bei diesen Arbeitern und Angestellten Ivird der StaatSverteidigungSbeitrag ebenfalls abgezogen, und zwar in der Höhe von 60 Prozent der abgezogenen Einkommensteuer. Einen» Arbeiter, der 800 AL Wochenlohn hat. werden 2.50 Ai Einkommensteuer abgezogen. Mit 1. Jänner 1938 werden ihm weitere 1.50 AL als StaatSverteidigungSbeitrag abgezogen, so dah der Gesamtabzug 4 AL beträgt. Hat ein solcher Arbeitnehmer ein Nebeneinkommen, z. B. auS der Landwirtschaft u. dgl., so ist dieses, wenn es 1000 AL nicht übersteigt, frei von der Einkommensteuer und damit auch vom StaatSverteidigungSbeitrag; ist eö höher, so beträgt der StaatSverteidigungSbeitrag 80 Prozent der auf dasselbe entfallenden Einkommensteuer. Hat also jemand autzer dem angeführten Wochenlohn von 800 AL noch ein weiteres Eiirkonunen aus der Landwirtschaft, z. B. in der Höhe von 4000 AL, so werden vom Lohn wöchentlich 4 AL abgezogen (siehe oben!). Bom landwirtschatlichen Einkommen»vird eine Einkommensteuer von 40 AL zu entrichten' sein; der StaatSverteidigungSbeitrag beträgt daher 32 AL. ES verbleiben schliesslich noch jene Arbeiter nnd Angestellten, deren Bezüge über 453 AL wöchentlich oder 1003 AL monatlich liegen. Bei ihnen wird vom Arbeitgeber neben der Einlommensteuer nun auch ab 1. Jänner 1088 der Staatsverteidi» gungSbeitrag abgezogen, und zwar in der Höhe von 1.5 Prozent der um das sogenannte Dienstpauschale verkürzten Dienstbezüge. Der Abzug beträgt also z. B. bei Monatöbezügeii von 2500 AL, d. s. JahreSbeziige von 80.000 AL nach Abzug des Dienstpauschales(5000 AL) 1.5 Prozent von 25.000 AL, also 875 AL jährlich oder abgerundet 31 AL monatlich. Dieser Abzug ist aber hier mir provisorisch. Auf Grund des Einkommen» sieuerbelenntniffes erfolgt dann die endgültige Bemessung(nach dem gleichen Schlüssel Ivie bei der Einkommensteiler); von Ncbeneinkommen auS Bien di, bien onn! Die Schweiz bekommt eine vierte Landessprache Am kommenden Sonntag wird daS schweizerische Volk über eine bedeutsame Abänderung seiner Verfassung?u entscheiden haben. ES handelt sich darum, daS N ä t o r o m a n i s ch e, daS von etwa 44.000 im Kanton Graubünden lebende»» Rätoromanen gesprochen wird, als gleich berichtigte, vierte Landessprache neben Deutsch , Französisch und Italienisch anzuerkennen, so datz eS z. B. in den eidgenössische,» Räten als Verhandlungssprache gelten wird. Die amtlichen Erlässe der Regierung sollen allerdinaS nach wie vor nur in den drei bisherigen Amtssprachen herauSgegebei» werde»». In einer Kundgebung zur Frage der Anerkennung der vierte» Landessprache hat der Vorsteher t) eidgenössischen Departements des Innen», Bundesrat Etter, die Bedeutung der Ailerkennung des Räto- romanischen als Nationalsprache dargelegt und darauf verwiesen, datz di« Tradition der SchweizkeinenSprachenstreit kenne, n i ch t e i n m a l sp r a ch l i ch e M i n d e r h«i t e n, sondern nur Gleichberechtigung. Der Schutz des Bundes soll künftighin auch der romanischen Sprache gelten; die Freiheit der Mittter- sprache als persönliche Recht-sphäre soll geachtet bleiben alS Ausdruck des schweizerischen Wesens, der schweizerischen Gemeinschaft und der geistigen Gröhe der schweizerischen Demokratie. anderen Quellen, z. B. Zinsen aus Ersparnissen, ist der StaatSverteidigungSbeitrag mit 80 Prozent der auf dieses Einkommen entfallenden Einkommensteuer zu entrichten.(E. E>). Kreditanstalt der Deutschen Ai 2,668.000.— Reingewinn. Wieder 4% Anteiwerzinsimg. Die Kreditanstalt der Deutschen hielt am 18. d. M. ihre Bilanzsitzung ab. Der Abschluss 1087 zeigt im Zusammenhang mit der allgemeinen Besserung der Wirtschaftslage eine weitere günstige Aufwärtsentwicklung. Die genossenschaftlichen Grundlagen der Anstalt haben durch die Erhöhung deS Anteilkapitals um AL 9,773.000.— auf Ai 51,237.200.— und durch das Anwachsen von 80.620 auf 44.175 Mitglieder e'ne weitere bedeutend« Ausdehnung und Vertiefung erfahren. Heber die Bilanzsitzung der KdD erhalten wir folgens« Mitteilungen: „Aussichtsrat und Vorstand der KdD haben in gemeinsamer Sitzung die Jahresrechnung 1987 genehmigt und mit Befriedigung das günstige JahreSergebniS zur Kenntnis genommen. Es wurde beschlossen, der am 6. März 1088 stattfindenden 27. ordentlichen Hauptversammlung vorzuschlagen, ans dem Reingewinn von AL 2,608.745.85 die Anteile wieder mit 4% an verzinsen, AL 467.000.— den Reserven und AL 800..000,— der„PenstonSzuschusskossa für Beamte und Angestellte der Kreditanstalt der Deutschen " zuzuweisen. Der Rest von AL 51.534.15 soll auf neue Rechnung vorgetragen werden." Dem Geschäftsbericht deS Vorstandes ist zu entnehmen, datz im Jahre 1087 Ai 10,838.000.— neues Anteilkapital gebildet wurde und datz 5620 neue Mitglieder der Anstalt beitraten. Zufolge Kündigungei» schieden 610 Mitglieder mit einem Anteilkapital Don Ai 565.000.— aus; zufolge Zwangs- reolisierung wurden bei 455 Mitgliedern AL 405.000,— Anteile abgerechnet. Die Reserven betragen rund AL 13,000.000.—, daS HastungSkapital erhöhte sich auf rund 115 Millionen Ai . D»e seit 1084 einsetzende Einlagensteigerung hielt auch 1087 unvermindert au. Der Einlagen- zuwochS betrögt riind 150 Millionen AL, wovon lediglich 5 Millionen Ai aus der Uebernahme einer Kasse stammen. Die Gesamteinlagen. Spar- und Kontokvrrenteinlagen. erreiche» einen Stand von 1186 Millionen Ai. die Bilanzsumme ist auf 1212 Millionen Ai angestiegen. Die Liquiditär der Anstalt liegt bet 8460 der fremden Mittel und hat mit dem Anwachsen der fremden Mittel Schritt gehalten. ES mutzte die Zahlungsbereitschaft bei der steigenden Tendenz der Einlagen dem Amvachsen der fremden Mittel augevatzt werden, um in der bisherigen Struktur der KdD keine Aenderungen einiteien zu lassen. Die flüssigen Mittel k. und II. Ordnung werden mit rund 877 Millionen Ai ausgewiesen. Den vielfachen Kreditanforderungen der Mitglieder im Berichtsjahre hat die Anstalt ohne Mühe entsprochen und 6031 neue Kredite im Gesamtbeträge von 210 Millionen Ai bewilligt. Dabei wurde in erster Linie der genossenschaftliche klein- und mittelständische Betriebskredit bevorzugt. Die Schuldner in laufender Rechnung stiegen um 68,4 Millionen AL, die Wechsel um rund 0 Millionen AL. Die Steigerung deS tzypothekärdarlehenskontos um 4.4 Millionen AL ist zum Teile auf übernommene Hypothekei, von fusionierten Anstalten, z»»m Teil auf Neubewilligun- gen zurückzilfiihren. Die Beteiligungen zeigen eine Steigerung um AL 600.000.—. die in erster Linie die erworbene Mitgliedschaft beim Verband deutscher Kreditgenossen- schäften darstellt. RiSken sind in diesem Konto bei der vorsichtigen Bewertung nicht enthalten Dar Realitätenkonlo weist mit AL 35,609.000.— eine Steigerung um AL 130.000.— aus. Diese Steigerung ergibt sich, nach erfolgten Verkäufen und Abschreibungen auf diesem Konto, durch den HauS- Da sich alle Parteien und LandeStekle für die Anerkennung des Rätoromanischen als gleichberechtigte vierte Landersprache einsehen, dürfte die Volksabstimmung vom 20. Feber für die vorgeschlagene Verfassungsänderung lauten. Etwa 14.000 Menschen sprechen daS Räwroma- nische. Eine kleine Minderheit. In einem autoritär regierten Staat würde man mit einer so geringen Minderheiten nicht viele Geschichten machen: sie würde gezwungen, auf ihre Sprache und ihre natto» nal« Eigeimct zu verzichten. Die um so vieles grössere Minderheit der deutschen Südtiroler wird vom faschistischen Italien erbarmungslos entnationalisiert. Erst jüngst wurden sogar Bestrebungen bemerkbar, amtlich geförderte, den Gebrauch der deutschen Sprache in den Gasthäusern zu unterdrücken l Die demokratische Schweiz aber legt Wert darauf, die Sprache und nationale Kultirr jeder ihrer Volksgruppen zu erhalten»md zu pflegen. Im Züricher „Volk-recht" schrieb vor dieser Volksabstimmung, deren Ergebnis im vorhinein feststeht, ein Rätoromane: „Wir Rätoronmnen hatten auch bisher keine Ursache, uns über Bedrängung durch di« Miteidgenossen zu beklagen. Di« Erhebung»mserer Muttersprache zu einer Landessprache soll un- aber deshalb nicht weniger bedeutungsvoll und unsere Freude darüber nicht geringer sein. An dem Tage, da da» Schwei- zervolk seinen Willen bekundet, die Anerkennung des Rätoromanische» als schweizerische LandeSspvache in der Bundesverfassung festzulegen, an dem Tage wird innige, stolze Freude»ind frohe Zuversicht I« Dörfer und Stuben unseres romanischen Volke- durchwärmen. kauf in Eger . Durch die Erwerbung diese» Objektehat die Anstalt den Vaukzwecken dienenden Realbesih vermehrt und besitzt gegenwärtig 80 eigene Anstaltsgebäude. Die Ertragsrechnung bringt eine Steigerung entsprechend der Erhöhung verschiedener Posittone»» auf der Aktivseite. Die BerwaltungSunkoflen betragen AL 16,214.000.—. Die Steuern und Gebühren werden mit AL 1,840.000.— au-gewiesen. Die Abschreibungen von Liegenschaften, Einrichtungen und Forderungen betragen AL 2,255 000.—, wovon auf den Realbesih AL 1,107.000.—, auf do» Inventar AL 862.000.— und auf die Forderungen AL 786.000,— entfallen..> Der Reingewinn de- Geschäftsjahre- 1037 beträgt Ai 2,620.650.25, zuzüglich des Vortrage- vom Fahre 1986 stehen der Hauptversammlung AL 2,668.745.85 zur Verfügung. Aager Zeitmus eine dankenswerte Anregung Der Prager Stadtrat befasste sich gestern mit den Verhältnissen in den Prager Krankenhäusern. Der Primator hatte angeregt, dah eine Beratung aller Krankenhäuser Prag » einberufen werde» solle, um eine Zentrale zu schaffen, in welcher die jeweils freistehenden Betten in den Anstalten in Evidenz geführt werde» würden. So wäre es möglich, trotz der notorische» Knappheit dauernd eine Uebersicht über di« Unterbringung-Möglichkeiten zu schassen. Die Anregung de» Primatori wird allgemein hegrüsst werden, die Verwirklichung de- Gedankens wird dazu beitragen können, viel Ilnheil zu verhüten. Da» Krankenhauswesen ist seit langer Zeit die Sorge Prag », aber nicht nur der Hauptstadt allein. ES ist auch nicht damit zu rechnen, dass in der nächsten Zukunft eine Ivesentliche Vermehrung der Bettzahl erfolge»» kann, denn die Durchführung der bereits beschlossenen Bauten wird noch geraume Zeit erfordern Die verspätete Aufnahme in die Anstalten, die notgedrungen oft vorzeitige Entlassung aus der Anstaltöbehandlung, oft die Verzögerung durch das- Suchen eine- freie» Platze», all die» ist schon manchem Kranken oder Verletzten zum Verhängnis geworden. Wenn im Rahmen der heutigen Möglichkeiten eine Organisation geschaffen wird, di« wenigsten» die raschere Unterbringung in dringenden Fälle» sicherstellt, bedeutet die« einen anerkennenswerten Fortschritt und ein grosses Verdienst. Angela Bloch gestorben. Bon einem schweren Schlag wurde Genosse Dr. Max Bloch be- trosfen. Seine Gattin und Lebenskameradin Angela ist Donnerstag, deir 17. Feber, im Alter von erst 23 Jahren gestorben. Die Verstorbene, deren Mädchenname Fuchs war, stammte aus einer proletarisch-sozialistischen Familie WostböhmenL und war seit früher Jugend in der sozialdemokratischen Bewegung tätig. Alle, die die blühende Frau gekannt haben, werden die traurige Nachricht von ihrem Ableben mit tiefer Erschütterung aufgenommen haben, ihrem Gatten wendet sick» die tiefste Äiiieilnahnie zu. Selbstmordversuch im LrankenbauS. In der Nacht aus gestern sprang die DrechsterSfrau R. S. aus dem Fenster der Toilette de» Allremeinen Kran, kenhaufe» in Prag in selbstmörderischer Absicht in den Hof und blieb bewusstlos liegen. Sie erlitt— obwohl da» Fenster nur im 1. Stock oclegen ist— einen Bruch des Rückgrats und zahlreiche Ouetfchun- ge». Erschossen. Gestern vormittag» wurde der 41. jährige Beamte Kukera au» Wlaschim in der Kanzlei seine» Arbeitgebers in der Brenntegafe mit einer Schusswunde in der rechten Schläfe tot aufgeftmden. Nach der hinterlassenen Korrespondenz und der Aussage seiner Gattin ist Nervenkrankheit der Grund der Tat. GaSvergistet. Vorgestern nachmittags wurde, in seiner Wohnung in Ober-KrL der 27jährige Willibald PogrebaL— der Direktor des Bio! Alma— mit Da» verständnisvolle Wohlwollen und die Arusserunge»» begeisterter Zustimmung zum Begehre»» der Rätoromane» schätzen und werten wir nicht nur als Beweis der Ritterlichkeit unserer Behörden und des Schweizervolkes aller Schichte» gegen die klein« rätoromanische Nation; wir erblicken darin viel mehr die glückhafte Tatsache, dass der Sinn für Recht und Gerechtigkeit in unser»» Miteidgenossen überall lebendig ist. Und wir Schwei zer habe» ja ganz besondere» Grund, daL Banner der Gerechtigkeit hoch und in Ehren zu halten. Ist doch das Recht die einzige unverrückbare Grundlage jedeS Staatö- wesens, in ganz besonderer Weise aber da» Fundament eines klei»»en Volke», da!'ein Dasein und seine freie Entfaltung nicht durch die Macht der Masse, liicht durch Geivalt erztvingen und sichcrstellen kann. Wollten tvir diesem hohe»» Prinzip je einmal untren werde»» und seine Gültigkeit in unsert» In- sammenlebei» verleugnen, so hiesse daS die ideell« Grundlage de» ganzen Schweizerhauses leichtferiig mitergraben. Wenn deshalb das Schweizervolk am 20, Februar dem Begehren der Rätoromanen zu» stimmt, so ist diese Willensäusserung ein feierliches Bekenntnis zum Grundsatz de» Rechts und der Gleichberech- tigung aller. So wird der Tag der Abstiminung zu einem bc- ! deutiingSvollen Tag für unser ganze» La»»d werden, I wir hoffe» und glauben, es möge ,,t>» bien di", em guter Tag werden für die liebe Schweizerheinu t. für die Rä-oromanen aber zu einem„bien onn", ein«»» guten Jahr, in der Wetter gefassten Bedeutung der .dauernden Erhaltung und Blüte unserer lieben 1 Muttersprache.
Ausgabe
18 (19.2.1938) 42
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