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Sonntaff, 27. Feber 1938

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um

Wirtschaftskammer Hessen berichtigt

Sc* der

lcbuna hauptsächlich für Eisen, Maschinen, Vavier, Zucker, Textil und Konfektion, Holz, Lede» und Kohle» von selten des aesrntten Zinsfußes kam tute Belebung hauptsächlich säe alle Arte» von Bauten und JnvesiitionSgütrrt von selten der StaatSvertei- digung für eine Reihe anderer Zweige. Sobald in gewiss«» Zweigen eine stärkere Belebuna austritt, kühlt man die Belebung überall, wenn auch in mäfti- aerer Form, und«» macht fich die Belebung bei der für all« anderen Zweige arbeitenden Industrie be­merkbar«Papier , Oel, Automobile, Kohle usw.) ES war daher die Industrie im bergan enen Jahre im gangen lehr gut beschäftigt, in manchen Zweigen hatte sie«ine Rekordbeschäftigung, und dir inter­nationale Statistik rechnet«n» gu den L ä n d e r n mit dem größten P oduktton»- zuwachs. Die international« Statistik zählt«nb auch zu den Ländern mit dem größten Rückgang der Arbeltblostgkrlt. In den Wintermonaten trübt da» Bild der Zuwachs der S a t s o n arbe>t»Iokigk«it. und eS wäre nötig, dieselbe separat zu sichren. Das Anwachsen der Produktion und die Einreihung neuer Strafte in den Arbeitsprozeß bedeuten eine Bermeb- rung der Einkommen und deS Nationaleinkommens, daher auch von Kaufkraft für den Konsum und die Kapitalisierung. ES geigt sich sichtlich weiter ein An­steigen d«S Verbrauches von Fleisch und Kett und Getränken aller Art. Die Folge ist an der erhöhten GründunqStärigkeit und an ver sehr geringen Anzahl der Insolvenzen ersichtlich, an den besseren finanziel­len Ergebnissen von ilnternebmunaen. an der inneren Erstarkung und technischen Ausrüstung der Betriebe, hauptsächlich aber an den lehr aünstigen Eraebnillen der staatlichen öffentlichen Einnahmen und staat­lichen Einnahmen aus linternebmungen. Da- Aus­maß der Besserung gibt sehr gut der Eisenbahn­transport wieder, der schon nicht mehr mit einem Kassendefizit endete. ES ist natürlich, daß die Arbeiterschaft sich um ihren Anteil an dem wachsenden Ertrag der ttn» temehmung und der Produktion meldet, eS mehren sich Lohnstreitigkelten und der durchschnittliche Lohn geigt einen langsamen Anstieg. Die erhöht« Ergeugung-aktlvltät de» vergangenen Jahre» ging aber nicht im Verlause de» Jahre» in unvrrringrrlem Ausmaße weiter,, sondern ste stand auch unter dem Druck de» Rück gange» der Weltkaniunktur, insbesondere in den Herbst­monaten, wa» besonder» von der T e x t i l i n d«* st r i e gilt, dir sehr von der Weltrntwicklung der Rohstosspreise und Fabrikate abhängig ist. Dennoch batte unsere Erzeugung gegenüber dem Rückgang der Koniunktur in der Welt eine beträchtliche Wider- standSsähigkrlt, indem ste stch auf innere Momente tZlnS, Rüstungen> ftübtr, ko daß wir ste auch am Ende de» Jahre» auf hohem Virsamtniveau vorsinden. Daran knüpfe» wir nach kür da- zukünftig« Jahr«ine graste H: fsnung. Wie die Tnitvickluna kein wird, können wir nicht Vorhersagen, weil alle» vor allem auf der politischen Entwicklung berühr, was eine Frage der Psuchologie der Völker und ihrer Führer ist, und diese können wir schwer vorauSseben. Wir glauben aber wie unser Präsident, daß der Friede der Welt erhalten ble>d-n wird, daß au» einseitigen Interessen gerechte Forderunäen stch entwickeln werde». Dann must man stch nicht mehr nicht einmal vor scharfen weltwirt­schaftlichen Rückschlägen fürchten. Die Koniunktur kann sich in eine Krise nur dann verwandeln, wenn ste durch einen JnftattonSvrozeß auf- aepeitscht wurde, der zum Stillstand gekommen ist. Auch die Rüstunabursachen der wirtschaftlichen Aktivi­tät der Welt werden schwerlich bald aushören Nichtsdestoweniger bleiben kür un» die äußeren WirtschaktSbedinauiigen ein Faktor, der kür die Be­stimmung unserer wirtschaftlichen Zukunft am w e n i a st e n sicher ist. Wenn nicht im Ausland» au» diesem oder lenem Grunde«in Umschwung»um Schlechteren eintreten wird, müllen wir zu Sause keine Perschl chterunader wirtschaftlichen Laa« befürchten, weil die außergewöhnlichen Trieb­federn unserer wirtschaftlichen Aktivität andauern und unvermindert weiter wirken. Wenn im Ausland die Kauflust für unsere Er-eugntsse nicht sinken wird, werden wir keine Befürchtungen für unsere AnSkubr haben, e» sei denn, daß bei un» die Breis« und Bro- duktion»kost«n steigen würden. EI ist daher unsere Aufgabe, die Untemebmeraktivitit zu«nterstüven. die Verteuerung der Preise und Produktionskosten bintanzuhalten. die Ersparnisse und Kapitalbildnng zu»ntersisiden, da» finanziell« Gleichgewicht de» Staate» nicht zu störe« und kreditmäßig die Rational . Verteidigung stcherzustellen. Die Ausgabe, vor der wir stehen, ist schon viel Keiner al» dtelenig« war, die wir in dm lebten Jahrm bewältigt babmr daher zwesslr ich nicht, daß wir auch sie bewältigen werden.

Daß die reichsdeutsche Wirtschaft durchaus nicht auf Höchsttouren läuft, wie eS so ost be­hauptet wird und wie e» Hitler auch in seiner letzten Rede darstellt«, dafür liefert der neueste Bericht der Wirtschaftskammer Hes­sen den Belvei». In diesem Bericht wird eine Uebersicht über die Wirtschaftslage im Kammer­bezirk in den Monaten Dezember und Jänner gegeben und man erfährt aus ihm, daß die Wirt­schaft noch immer mit allerlei Schwierig­keiten zu kämpfen hat, ja, das; sogar B e« triebSstillegun gen zu verzeichnen sind. Wir zitieren: Nicht ganz einheitlich ist der Auftragseingang im Fahrzeug­bau gewesen; während eine Autofabrik über eine Lüprozentige Steigerung gegenüber dem Dezember 1936 berichtete, blieberbeidem anderen Unternehmen etwas zu­rück... Di« Silberwarenausfuhr war... nach den nordischen und südamerikani­schen Landern schwierig... Die D iaman­te n i n d u st r i e erwägt eine zeitweise Betriebsstillegung, da mit der Arbeits-inschränkung nicht ausznkom-

lonen kgegenüber einem Ueberschuß von 81» Millio­nen im Jahre 1986). Ta» ist allerdings außergewöhnliih wichtig vom Standpunkt der Zahlungsbilanz und brr Währung. Für die Wähnina und kür die Goldreserve der Wäh­rung ist hauptsächlich der Verkehr mit freien Ländern wichtig, denen gegenüber«in ZablungSpaffwum Gold und Devisen au» den Vorräten der Zettelbank ab« schöpft und auf die Währung diückt. Sat sich nun da» vorjährige SandelSpassivum gegenüber diesen Staaten von 116 Millionen in«in Aktivum von 182 Million«,, verwandelt, wa» eine günstige. Verschie­bung von 248 Millionen bedeutet, so gebt«S um«in« wesentliche Besserung vom WährungSaesicht»« punkt au». . Geldmarkt und Bedarf der öffent ­lichen Finanzen War d>>. Zahlungsbilanz de» ver« gangenen Jabre» im ganzen auSaealrchen so wurde der Geldmarkt von ihr nicht berührt, außer durch passive und aktiv« Verschiebungen im Verlause de» Jahre», die sich im ganzen ungefähr auiglichen. Er entwicklete sich im ganzen mit ziemlich ausgegli­chenem Einfluß de» Auslandes, von ihm also unabhängig. Der Bedarf an neuem Geldkapital war im ver­gangenen Jabr groß, und zwar nicht nur von seile » der wachsenden UnternehmungSaktivität. sondern auch, und da» hauptsächlich, von feiten der öffent­lichen Sand, insbesondere für Zweck« der National­verteidigung. Da dieser gesamte ungeheure öffentliche tmd private Bedarf befriedigt wurde und auf dem Geldmarkt die Flüssigkeit stch erhielt, so mußte«in> dewentivteckiende große Kapitaltilbung im Lanb« gewesen Mit, da die Zetteltank kein«^Kapltalezpaasionrn" vor» nahmt die Ausweitung de» Zablunglmittelumlau- fr» entspricht dem erhöhten Umsana der Erzeugung, de» verbrauche», de» Tausche» und der Zahlungm. Bon dieser Kavitalbilduna haben wir kein vollständige» Bild und tnSbesondere gibt«in solche» nicht der Stand oder der Zuwach» von Einlagen der Geldinstitute lder 1889 Millionen im vergangenen Jabre betrugt. Wichtig ist da» Endergebnis: ein großer beseitigter Bedarf und ein flüssiger Geld­markt. Preisentwicklung Die BreiSeniwickluna In der Tschechoslowakei wurde im ganzen nicht von leiten der Währung beeinflußt. Die Tevawatton im Selbst 1986 brachte im vergangenen Jahre kein« allgemeine verhältnismäßige Preissteigerung kbi» auf die mäßige Tendenz zur Verteuerung der LebenSbaltungSkottenl und das daher, da sie keinen großen Ueber­schuß in der Zahlungsbilanz brachte, weil bet große nach der Devalvation entstandene Ausfuhrüber­schuß durch außergewöhnliche Rohstokfeinfubren abae- kchöpft wurde, al» deren Bresse aus den Weltmärk­ten stiegen. Die Innere WäbrungSverwaltuna paßte dann den Umlauf dem wachsenden Bedarf der Er- teuguna, de» Verbrauches und de» Tausche» an, ohne künstlich auf die Preisentwicklung nach einer Rich­tung bin eintuwi./en. Es wurde daher die Preisent­wicklung von Momenten auf derGüterseite beeinflußt. Wirtschaftliche Aktivität Unsere wirtschaftliche Aktivität batte im ver­gangenen Jabr« dreierlei außergewöhnliche Tneb« federn: die außergewöhnliche tum die Lälkte) er­höbt« Ausfuhr, wobei die allgemeine Erbö- buna der rnternationalen Austausches bei uns durch die Devalvation im Lrrbft 1986 weiter angeregt wurde: weiter der gesenkte Zinsfuß, wel­cher die verschuldeten Unternehmungen flüssiger ge­staltet«. den Betrieb belebte und die Rentabilität aller Arten von Investitionen erhöhte; endlich die staatliche RüstungSaktion. welche da» gesamte freie Geldkapital und die nicht auS- genützte ErzeugunaSkavazität der Betriebe, die direkt oder indirekt für die staatlichen Rüstungen arbeiten, lwschäktigte. B,n selten der Ausfuhr kam«ine Be>

Günstiger Bericht des Nationalbank Gouverneurs

großen Bauten wirkte auf die Lahnmar­morindustrie ein, die eS gegenüber günstiger ge­lagerten Wettbewerbsbedingungen anderer Ge­biete zudem schtverhat... Die chemische I n d u st r i e wurde von einem gewissen Roh« in a t e r i u l m a n g e l bei der Verarbeitung von Fetten, Oelen und Hautleim betroffen... In der Fe'nlederindustrie konnte die bisherige Arbeitszeit größten­teils nicht aufrechterhakten werden, und tveitere Einschränkungen und Ent­lassungen dürften unvermeidbar sein, da msolge der Anordnung zur Beseitigung der Kurzarbeit die erhöhte lkurzarbeiterunterstützung loeggefallen ist... Die Kapazität deS üe im Ischen Baugewerbes betrug aller­dings nur 60 Prozent... Im Hand- >v e r k nahm in den saisongebundenen Betrieben dieBeschäftigungab... Da» ist ein Auszug aus dem Bericht einer WirtfchaftSkammer. Dabei liegen in Hessen die Verhältnisse verhältnismäßig günstig. Ungün­stiger liegen sie in Sachsen , im Rheinland , in Himburg und in Berlin . Jedenfalls sieht die wirtschaftliche Wirklichkeit ganz anders aus, als sie in Rundfunkreden dargestellt wird..,

Die Tschechoslowakische Nationalbank hielt EamStag ihre Generalversammlung ab. Den Be ­richt erstattete der Gouverneur der Bant, Dr. siorel Englii, der ein Bild der günstigen wirt« ichastlilhen. finanziellen und Währungsentwick. jung drs vergangenen Jahres entwarf und sich für die Zukunst, trotz der nüchternen Einschätzung der möglichen Schwierigkeiten, optimistisch aussprach. Der Bericht galt dem Jahre 1037 und ging auf die letzten Ereignisse naturgemäß nicht ein. Nur in einem kurzen Nachsatz stellte Dr. EngliS fest, daß wir, »öS die wirtschgstlichr und soziale Entwicklung vom niedrigsten Punkt der Krise anbelangt, jede» Vergleich vertragen. Dr. EngliS sagte u. a.: Weltwirtschaft und Welthandel Im Herbst beginnt nach der Liquidation de» AoldblockS eine große Entfaltung der weltwirtschaft ­lichen Aktivität, insbesondere in der Jndustnrerzeu« gong. sie setzt sich auch im Frühjahr deS vergangenen JabreS kort, in den Sommermonaten stabilisiert sich du Erzeugung auf dem erreichten Niveau, welches höber al» im Jahre 1986 war. Ende de» Sommers und im Herbst ist die Koniunktur sichtlich im Abstieg begtisien und ruft Befürchtungen über die weitere Entwicklung hervor. Die Konjunkturtheorie sucht mit kleinem Erfolg eine Charakteristik dieser kurzen Kon- iunliurwelle. die stellenweise und in gewissen Zwei ­gen sz. B. bei Eisen) Rekordergebnisse gebracht hat. Da» kommt daher, weil die Ration''wirtschaften nicht durch den Austausch »en Waren und Kavitalbewegungen s» mitein ­ander verbunden sind, dab sich die Ausstieg»- und Adltieglwrl, a selbsttätig auf die ganze Welt öbertragen und verteilen, indem sie eine allge ­meine Weltkaniunktur»der Depression Hervorrufen, sondern weil di« Nationalwirtschaften sich in be ­trächtlichem Maße unabbänaia von dem allgemeinen Anstieg oder Rückgang entwickeln. manchmal sogar der allgemeinen Entwicklung ent ­gegengesetzt. Die weltwirtschaftliche Besserung ist keine rinheit- siche Welle, sondern da» Ergebnis verschieden ­artigster Bewegungen, verschieden nach Erzen» gangSzweigen und nach Ländern. ES verbleibt die Frage, in welchem Ausmaß die allgemeine Besserung der wirtschaftlichen Aktivität auf der Erneuerung des internationalen Güter ­austausche» beruht. Da die allgemeinen Be« dinaungen. besser gesagt Hindernisse kür den inter ­nationalen Güteraustausch sich nicht geändert haben. könnt« man folgern, daß die Besserung de» inter ­nationalen Handels, welche das vergangene Jahr gebracht bat. nicht die Beranlalluna zu einer Er- Muna der nationalen Wirtfchaft»oktivität war. son ­dern im Gegenteil, daß die Erböbuna der natio ­nalen Aktivitäten tu einem erhöhten Bedarf und sious im Auklande geführt hat. Wir dürfen aber nuüt veraessen, daß die Liauidieruna de» Goldblocks den ­noch einigermaßen PreiSbindernill? de» internationalen Austausches beseitigt bat. aber die Hoffnungen, die mit der Liquidierung, de» Gold ­blocke» und dem genannten Dreimächteabkommen aus internationale Auflockerung der Wirtschaftsbeziehun ­gen verbunden waren, haben sich nicht erfüllt kleußere und innere Einflüsse waren sicherlich gegen- leitie und nach Ländern verschieden. Obwohl dl« WeltouSfuhr sich in den ersten neun Monaten 1937 gegenüber demselben Zeitabschnitt 1936 gemessen im Goldwert am 26% Idee Menne nach um 16%) erhöht bat , bleibt der Werl der WeltauSsubr< gemessen in Gold! ständig unter der Hälfte deS Werte» der Weltausfuhr im Jahr« 1928. Außenhandel und Zahlungsbilanz Unser Außenbandel zeigt im vergangenen Jahre eine große Entfaltung i die Ausfuhr stieg käst die Lülite. die Einfuhr um zwei Fünftel. Der Zuwachs im vergangenen Jahre ist sehr trächtlich. Er übertrifft auch de» Zuwachs WeltauSsubr. Die» müssen wir besonderen Nm ständen auf unserer Seite zukchreiben und wir er tlicken sie in der Devalvation dr» Jahre» 1836. Au» der Zusammensetzung der Einfuhr ist ersichtlich. daß au» der gesamten Einfuhr'Im Jabre 1937 die Robftoise 67.4%. im Jahre 1986 54.5% betrugen. und in der Zusammensetzung der Ausfuhr betrugen die Fertigfabrikate 71.8% im Jabre 1987 gegen 72.6% im Jahre 1986; die Erhöhung der Einfuhr erllär! sich also hauptsächlich durch di« Erhöhung der lliohstoifeinfubr: die hohe Ausfuhr wurde hauptsäch ­lich durch die AuSfubr von Fertigfabrikaten, also unserer Arbeit, erreicht. Wir dringen als» mit der Qualität unsere« Arbeit durch. waS umso bemerkenswerte« ist, da sich unser« Ausfuhr ländrrmätzia nach Westen und nach Neber-, fee in industriell hochstehende Länder verlegt. Wenn wir die Welt von dem Standpunkt unserer Aareneiniubr und unserer Warenausfuhr nach Er- zeugunaSländern in devisenmäßig freie» Ausland und devifenmäßig gebundene» Ausland unterichriden, dann beträgt der Zuwachs unserer Ausfuhr in devi ­senmäßig freie Länder 48.9% und in devisenmäßig gebundene 59.1%, der AuSsiibrzuwach» ist daher in beioen Gruppen gleich: unsere.Einfuhr stieg aber im vergangenen Jabr au» devisenmäßia freien Ländern um 41.8%(Rohstoffes und au» devisenmäßig gebun«' denen Ländern nur um 84.8%. In beiden Gruppe^ beliebt ein SandelSaktivum. und«war mit devisen ­mäßig freien Ländern 182 Millionen sgeaenüüer->-»-~;»;»»«n einem Pallidum im Jabre 1936 von 116 Millionen» men ist. Die N a t u r st e i n i n d« st r i e arbei- und mit devisenmäßig gebundenen Ländern 874 Mil-1 tete auf Lager... Das Zurückbleibender

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Hager Zeitung.

Der Sonntag des ersten Prager Vortrühlingsfestes

Gildenmeister

_.rb Die Prager Bevölkerung kennt einige FtümingSfeste. an denen sie mit großer Zähigkeit seithält. Am heutigen und am nächsten Sonntag wird da» Matihiaöfest begangen, als große Festwiese um da» Kirchlein ,.u Matkje" oberhalb de» Scharkataler. E» ist ein idyllisches Kirchlein, zu dem frühere Gene­rationen wirklich zu wallfahren pflegten denn in lenenguten alten Zeiten" war ein Besuch dort tat­sächlich ein Ausflug, zu dem sich die Hausmütter da­durch rüsteten, daß sie schon mehrere Tan' vorher den Proviant für diese anstrengende Aallsgh-t herzurich­ten be.mn.ten. Die Mehrzahl jener frommen Wall­fahrer hatte damals natürlich ebenso wenig wie ihr« brütigen Nachfahren im Sinne, eine Andacht zu ver­richten. sondern di« meisten dieser Pilger betrachteten diese MalthiaSfeier al» eine willkommene Gelegenheit mit Genehmigung der strengen Frau Mutter etliche Ala» Bier l.inter die Binde zu gießen. Es ist höchst ergötzlich anzuhören. wie heutzutage die ivenigen überlebenden Veteranen jenerguten alten Zeiten* die Herrlichkeit preisen und über die nüchterne Ge­genwart klagen, in welcher die Wallfahrt längst kein Ausflug mehr ist. sondern eine Straßenbabn- sahr, für eine Krone und zwanzig Heller. Und die Straßenbahn führ» noch um etliche Kilometer über da» ehemalige Wallsahrtr- und Aurflugrziel hinaus. Da» hat indessen der Popularität lener Wall­fahrten zum Matthiaskirchlein bis in unsere nüchter­nen Zeiten hinein keinerlei Eintrag tun können. Jabr für Jahr finden sich hunderitausende Prager zum Fest de»..Maiks" ein. im letzten Jahr betrug die Zahl der Festgäste Üher eine Viertelmillion. Heuer dürfte der Besuch noch größer sein. Vorläufig sinl 8660 Inhaber von Schaubuden und Verkaufs­zeiten aetneldet. deren Zahl noch bedeutend ansteigea dürft«. ES tut nichts zur Sache, daß inzw'schen die Großstadt bis zu dem idNllischen Kirchlein herange« loachken ist. DerMaiks" bildet nun einmal den Auf­takt zu den traditionellen FrühlingSfesten. von denen dieFidlovakka" da» bemerkenswerteste ist; dies« b.wahrt ein. halbverschollene Tradition und erinnert an einen jener Lohnkämpfe, die da» damalige band« werkSniäßig« Proletariat gegen die auSfocht.

Der hilft Auswanderern? 50 reichsdeutsche Flüchtlinge wollen in diesem Jahre nach Bolivien t Südamerikas auSwandern, um dort in ihrem Be­rufe Arbeit anlzunebmen. ES ist sehr schwer, die er­forderlicher. Mittel hierfür aukzubr.'ngen und wir müssen die Hilke aller Freunde der deutschen Flücht­linge in Anspruch nehmen. Dringend gebraucht wer­den Reisekosser kauch reparaturbedürftige werden«ntgegenaenommenl. ferner Kleidungs­stücke und Schuhwerk für Männer. Mittei­lungen darüber, wann und wo die Sachen abgebolt Werden können, erbitten wir an die Sotialdrmokra- tisch« FlüchtlingShilfe , Prag k, Btrrwlmnkjskä 14, H. Telephon 35918. Die GrhaktSbewegnng der Angestellten der tschechischen Banken. Nach den Verhandlungen in der Böhmischen Union-Bank, der Böhmischen ESrompte- Bank und der Länderbank leitete» entsprechende. Aktionen auch die BetriebSauSschüsse der anderen Institute ein. vor allem der Anglo-Pragobank, der Cestä banka und der BLHinischen Jndustrialbank ein. Diese Berhandlunqen waren bisher.'bniSloS, da die Angebote der Direktionen nicht einmal die Hälfte dessen betragen, waS die Angestellten der deutschen Danken erhielten. Prager LeienSmiltelmärkte. Auf dem Fleisch­markte sind in den letzten Tagen Lamntfleisch und Zicklein um 12 per 1 Kg. billiger geworden. Dagegen verteuerten sich auf dem Geflügelmarkt abermals Gänse und Hühner. Eier sind wiederum lustiger, und zwar um 23 Xi per ein Schock. Auf dem Gemüsemarkt sind frische Tomaten au» den .Kanarieninseln". PreiSveränderungen beim Ge- tnüse sind unbedeutend, auf dem Obstmarkte traten al» interessante Neuigkeiten frische Pfirsiche und große kalifornische Birnen auf. Frische Karotten sind um 1 Ai der Bund billiger und kosten 2.868 K5, Spinat um 56 Heller per Kg(1.662 Xi), neue konservierte Kartoffeln um 1 Kd(24 Xi). Frische Pfirsiche kosten 2.564 Xi' ver Stück. Lammsieikch mit Haut kostet 911 KJ. abgezogene» vordere» 1214 Xi. abgezogenes hinteres 1416 Xi, Zickelfleisch vordere» abgezogene» 1416 Xi, hintere» abgezogene» 1618 Xi. Libuschiner. (Hani geschlachtet kostet 1415 Xi. Schmalzgan» Sadska" 16 Xi, Hühner ver Stück 1828 Xi.«in Kg. 2621 Xi. Frsiche tschechische Eier 29 bis 86 Xi. siowakische frische 2729 Xi per Schock. Ein seltsame» Phänomen wurde gestern auf der Bühne de» Theater» Barieti einem Kreis von Pressevertretern und Medizinern vorgefübrt: da» Medium Fakara, dessen ungewöhnliche Fähig« .leiten und dessen Varieti-NuntmerDie Stimnte