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Dienstag, 1. März 1938

in Deutschland weisen in den letzten Monaten Partei Slinkas, weil dieser Forderungen stellt. Beran gegen jede Diktatur

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Frankreich

Nr. 50

Die Besirtsorganisation der Republikanischen will eine Gesamtregelung

immer wieder auf die tschechoslowakischen Rüstun- welche die führenden tschechischen Parteien mit gen hin. Die Parole des republikanisch- demokras( der Einheit des Staates nicht für vereinbar hal­tischen Zusammenschlusses in diesem Lande, welche ten. Aber gleichgültig, wie der Versuch einer Er- Partei veranstaltete am Sonntag in München = Ein Artikel Léon Blums der Führer der tschechischen Sozialdemokratie, weiterung der Koalitionsbasis ausfallen wird gräß eine Versammlung, bei welcher der Vors Abg Hampl, in der Lucerna Versammlung aus ob der Regierung eine oder zwei Parteien mehr fizende der Republikanischen Partei Abg. Beran Baris. Nach längerer Pause veröffentlichte gegeben hat, gewinnt an Boden, es ist bezeich angehören werden an dem Wesen und Gefüge über die politische Situation sprach. Der Redner am Sonntag Léon Blum einen Leitartikel im nend, daß sich dieser Stimmung auch der Ob- der Regierung, an ihrem Charakter, ihrer Sen- führte aus, daß er seine Neujahrskundgebung in der Populaire. Er faßt in ihm die Eindrücke aus der mann der Agrarpartei, Abg. Beran, nicht entzie- dung, an den großen Zügen der Politik ändert Befürchtung geschrieben habe, wir könnten uns in Sammerdebatte über die Außenpolitik zuſammen hen kann, der Sonntag in Münchengräß die Frage sich nichts. Die SdP bleibt weiter isoliert, ja, ihre Sorglosigkeit über unsere Sicherheit einwiegen lassen. und schreibt: der Umbildung der Regierung unter diesem Ge- Vereinsamung wird noch größer werden. Möge Wir dürfen uns nicht überraschen lassen. Wenn nicht Die Kammer hat, ohne zu untersuchen, bis sichtspunkt betrachtet hat. Deshalb wird auch bei noch immer von Zeit zu Zeit irgend eine Stimme einmal England davor zurückschreckte, durch den zu welchem Maße fich die engliſche Politik geän­der Rekonstruktion des Kabinetts Hodža an dem aus dem agrarischen Lager Herrn Henlein zu Mund seiner Politiker zu verkünden, daß es sich geirrt dert hat, was übrigens gar nicht ihre Aufgabe ist, bisherigen politischen Syſtem nichts geändert wer- positiver Arbeit lockend einladen, die Stellung der habe, wäre es gewiß ein Fehler, wenn wir uns die erklärt, daß sich die franzöfifche Politit den. Man denkt in diesen Zeiten überhaupt nicht Regierung zur SdP ist Sache der gesamten Koa- Wahrheit verheimlichen wollten. Wenn die englischen nicht geändert hat. Die kollektive Sicherheit und daran, auf irgend eine der Regierungsmehrheit lition, nicht einer einzigen Partei, am aller- Politifer die kleinen Völker warnen, sich nicht auf den der unteilbare Frieden bleiben die Hauptziele der angehörenden Parteien zu verzichten, es handelt wenigsten einer einzigen Person und sei es wer Bölkerbund zu verlassen, ist uns das lieber, als wenn französischen Politik. Der Völkerbund bleibt für jich vielmehr darum, den Kreis der Koalition um immer. Das demokratische Sudetendeutschtum unser Glaube an den Völlerbund enttäuscht würde. fie das einzige und grundlegende Mittel, um zwei Parteien zu erweitern. Die eine ist die Na- muß den Ernst der Weltlage erkennen, aber es Der Redner führte weiter aus, daß seine Partei im Wege zu deren Erreichung zu fuchen. Frankreich tionale Vereinigung nach der Absplitterung tann mit Zuversicht in die Zukunft bliden und mer auf der Einhaltung internationaler Bindungen bleibt dem Bölkerbundpakt und allen feinen Ver der Stříbrný- Gruppe ist das nichts anderes als mit Festigkeit den Miesmachern, Feiglingen und und Verträge beharren wird. Aber gerade dadurch, pflichtungen tren, die es unterzeichnet hat. In die alte nationaldemokratische Partei, wie sie bis Verrätern entgegentreten. In der Verteidigung da wir diese Verpflichtungen einhalten, haben wir dem Streben nach Frieden mit der ganzen Welt 1935 bestanden hat und die slowakische Volts- unserer Freiheit, der Menschlichkeit und aller auch das Recht, eine Politik zu machen, die vor allem ist es entschloffen, eine Verständigung mit partei. Es scheint, daß die Verhandlungen des uns teueren Kulturwerte sind wir nicht allein. unser Volk und unseren Staat sichert. Wir werden allen zu suchen, wobei die Möglichkeit direkter Ge. Ministerpräsidenten mit den Nationaldemokraten Mächtige Kräfte und Staaten sind auf der Wacht, uns daher in erster Linie auf uns selber verlassen spräche mit den diktatorischen Staaten nicht aus­cher zum Ziele führen werden als jene mit der der Freiheit Europas eine Gasse zu bahnen. müssen, wir werden die freundschaftlichen Bande festigen müssen, wir dürfen unsere Nachbarn nicht unnüß reizen, wir dürfen uns aber auch nicht fürch ten. Ich glaube nicht an einen Krieg, fagte der Red­ner. Man könne unsere Politik in einem Eaße zu sammenfassen: Um Fremdes stehen wir nicht und unfer Eigentum werden wir verteidigen! Deshalb fprach er fich für eine Erweiterung der nationalen

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Wollt ihr für die Tschechoslowakei

Ein Leitartikel des Daily Herald"

kämpfen?"

Wir sind in diesem Augenblid durch unser Wort verpflichtet, Frankreich zu helfen, wenn es angegriffen wird. Wir haben dieses Versprechen gegeben, weil wir glauben, daß es Europa und Britannien sicherer macht, als sie ohne dieses Ver­sprechen wären. Wenn nun das Argument im Falle Frankreichs richtig ist, warum soll es für die Tschechoslowakei falsch sein?

Der Londoner ,, Daily Herald", das Blatt klar zu verstehen gehen, daß, während wir eine ser englischen Labour Party , nimmt in einem friedliche Prüfung der deutschen Beschwerden an­Leitartikel zu den Diskussionen über die bri- bieten, wir einer gewaltsamen Lösung mit follet tische Außenpolitik folgendermaßen Stellung: tivem Widerstand begegnen werden. Zu diesem Bwede sollen der Tschechoslowakei Garantien ge­,, All der abgenüßte alte Unsinn, daß die Labour- Politiker, die Liberalen und die Mitglie- wünscht, soll es ihn haben. geben werden, und wenn dieses Land den Frieden der der Völkerbundsunion den Krieg wollen", ist wieder aus der Versenkung geholt und auf die Bühne gestellt worden. All die alten Imperiali­sten, die erklären ,,, Was wir haben, behalten wir". sagen, daß Attlee und Cecil und Eden und Sin clair uns in einen Krieg treiben wollen, daß aber die berühmten Pazifisten Chamberlain und Hoare und Swinton uns davor retten wollen. Sie haben das zerschmetternde neue Schlagwort: Wollt ihr für die Tschechoslowakei kämpfen?" Aber was soll das bedeuten? Wollt ihr für Sarawak oder die Salomons- Inseln kämpfen? Wollt ihr für Sierra Leone oder St. Helena kämpfen? Zufällig ge= hören diese Gebiete uns, und die Leute, die fra gen, ob wir für die Tschechoslowakei fämpfen wol len, glauben, daß man für St. Helena und seine Bevölkerung von 4318 Seelen fämpfen muß.

Stollettive Garantien und friedliche Aende rungen, das ist es, was sich als richtig er weist. Sie sind die Bestandteile der einzig wah­ren Friedenspolitik. Was die Alternative Cham­berlains betrifft, die darin besteht, nichts zu ga­rantieren, nun, was ist 1914 geschehen? Diese Leute sollten doch so gut sein uns zu sagen, was sie tun, um zu verhindern, daß sich dieselbe Ka­tastrophe wieder ereignet."

Soalition um weitere ſtaatsbildende Elemente aus. weil vom Gesichtspunkte der internationalen Poli­til aus erwiesen werden muß, daß das ganze Volt in ernster Zeit einig ist. Es geht nicht darum, ob die Linde oder die Rechte gestärkt werden wird, sondern darum, daß die ganze Welt sehe, daß das tschechoslo­walische Volt bereit und fähig ist, seine Freiheit zu verteidigen.

Bezuanehmend auf die Sendung der Republikas nischen Partei führte Abg. Beran aus, daß die dievublikanische Partei niemals nach einer Diftatur verlangen werde, auch dann nicht, wenn es den An­schein hätte, als ob ihre Stärke sie dazu verführe oder berechtige. Die Republikanische Partei ist immer für eine demokratische Zusammenarbeit mit allen staatserhaltenden Elementen, weil sie weiß, daß die Stübe unferes Staates vor allem die Bauernschaft, die Arbeiterschaft, die Gewerbetreibenden und unfere Intelligenz ist, weil sie weiß, daß die Zukunft unseres Staates auf die gemeinsame Arbeit aller treuen Tschechoslowaken aufgebaut iſt.

geschlossen wird; von Gesprächen, die Frankreich übrigens stets zugelassen und geführt hat, wobei es jedoch auch weiterhin als Ziel und Bedingung dieser Gespräche eine Gesamtregelung der europäischen Probleme an ficht. Die Kammer hat all dies offen und klar gesagt.

Die Antwort Francos

von England nicht angenommen London . Im Unterhaus wünschte der Ab. geordnete Graham Withe von Chamberlain zu wiffen, ob die Oeffentlichkeit die Antwort des Ge. neral Franco auf die britische Note betreffend die Angriffe auf britische Schiffe erfahren könne und ob eine weitere Aktion in dieser Angelegenheit geplant sei. Chamberlain erwiderte, die britische Regierung habe nur eine unbefriedigen be Antwort von Franco crimiten, der überdies den Verdacht auf die Regierungstruppen gelokt habe. Die britische Regierung nehme jedoch diese Er. klärung nicht an. Auf die Frage der oppositionel. len Abgeordneten Shinwell, ob General Franco , noch ehe die Angelegenheit geklärt sei, Striegsfüh renden Rechte zugebilligt würden, antwortete Chamberlain, dies noch nicht fagen zu können.

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Madrid . An der Jarama Front haben die Aufständischen mehrere Ausfälle versucht, die jedoch ohne Erfolg blieben. Auch bei Questa de la Neina versuchten die Aufständischen ebenfalls ohne Erfolg eine Aktion gegen die vorgeschobenen Bo. fitionen der Republikaner .

Der Präsident der Republik empfing am 28. Feber den Vorsißenden des legislativen Ausschuf­Um zu sehen, wie dumm das alles ist, wol­len wir 25 Jahre zurückgreifen und dieselbe Frage Zugleich mit diesem Leitartikel veröffentlicht ses der Chinesischen Republik Sun- Fo. der von stellen. Wollt ihr für Serbien gegen Desterreich der Daily Herald" eine Kundgebung des fürz- dem außerordentlichen Gesandten und bevollmäch­tämpfen?" Wir antworten Nein. Aber die Ge- lich zurüdgetretenen amerikanischen Botschafters tigten Minister Lone Liang begleitet wurde. Ner- Ergebnis der Tagung schichte hat mit Ja geantwortet. Eine Million in Berlin , William E. Dodd, der erklärt: Die ner empfing der Präsident den amerikanischen britischer Bürger sind im Kampfe gefallen wegen Resignation des Außenministers Eden und die des. Streits zwischen Serbien und Desterreich, Abstimmung des Unterhauses waren für die Ver- außerordentlichen Gesandten und bevollmächtig­weil dieser Streit wuchs und wuchs, bis der größte einigten Staaten sehr deprimierend. Unser Volk ten Minister W. John Carr. Teil der Welt in ihn verwickelt war. Wir befan hat sich in den letzten sechs Monaten auf eine gu den uns vom dritten Tage an in diesem Streit sammenarbeit mit den demokratischen Ländern hin und fochten für unser Leben. bewegt, in der Hoffnung, damit die moderne Bi­Laßt also das schreiende Schlagwort beiseite vilisation zu retten. Die Enthüllungen über die und denkt nach. Was wird Europa geschehen, wenn Absichten der Londoner Regierung, über Spanien , steriums für soziale Fürsorge der sechste Kurs für Hitler in die Tschechoslowakei einbricht? Ein das Mittelmeer und das Donaugebiet zu verhan= Feuer wird ausbrechen, und wer kann sagen, wie deln, sind höchst deprimierend. Es ſieht aus, als weit es sich verbreiten wird? Die Friedenspolitik ob die erzwungene Demission Edens, der sicher besteht darin, dieses Feuer am Ausbrechen zu hin­dern, wenn wir es nur irgendwie können. Und wir können es. Erstens müssen wir im voraus

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Der ewige Schatten

Roman von Max Hochdorf

Der Erzbischof verspricht, daß wir in Spa­ nien nicht mehr frieren werden", trompetete der König, indem er die Hände wie den Mund eines Signalhorns an die Lippen formte.

" In die warme Stube, Majestät!" ,, Gut, friechen wir an den Ofen." II.

lein Extremist ist, bedeutet, daß England, unter der Herrschaft gewisser Gruppen, sich auf den Nazismus, auf Diktatur- Methoden hinbewegt.

wässerigen, um strengen Befehl bettelnden Augen, an ihren langen, schmalen Schädeln, in die eine furze, knollige Nase und ein breiter, kantiger, dünnlippiger Mund eingefeilt waren.

Bon jedem Kader der Deutschen wurden zwei Mann ausgewählt, um auf dem Königsschiffe als Leibwache zu dienen. Sie warfen die Beine mächtig in die Luft, als sie über die Brücke an Bord marschierten. Die Musteten, die auf ihren Schultern ruhten, waren ihnen Spielzeug, Braut, Abendmahlspokal.

wesenheit der Minister Dr. Kalfus und Ing. Ne­Kurs für öffentliche Verwaltung. In An­čas wurde Montag im Vortragssaale des Mini­

öffentliche Verwaltung eröffnet. In den Refera­ten soll diesmal den Fragen der Personal politik Augenmerk gewidmet werden. Al3 Kursteilnehmer haben sich 256 Personen, vor wiegend Staatsangestellte gemeldet.

der Balkan- Entente Ankara . Die Beratungen der Ballan- Entente Ballan- Entente wollen ihre weitere Politik mit der fanden namentlich unter dem Einfluß der letzten Aenderungen in England statt. Die Staaten der gegenwärtigen Politik Englands in Einklang bringen. Die Balkan- Entente spricht sich gegen die Ein­mischung in ihre inneren Angelegenheiten aus. Die italienische Annerion Abeffiniens wurde de facto an nach Franco- Spanien ihre Vertreier eniſenden und ebenso Franco seine Vertreter nach den Staaten der

erfannt. Die Staaten der Ballan- Entente werden

Ballan- Entente.

und im Fleisch zerfaserie und in den Nerven ger f Der König, in seine Privatzimmer zurüd brödelte als das gesunde B.st und die Freiheit gelangt, wollte weinen. Sie kam wieder über durch den Eid auf Chriftus zu erkaufen. König ihn und diesmal schon am frühen Morgen, die Start wollte es sehen, das ablernajige Tier ohne Schwermut, und sie war noch schwerer als in der Seele, in dessen Nüstern der heilige Geist nicht Nacht. Jetzt, wo er über die Ebenen blidte, über Eingang fand. das milde, flache Land von Flandern , über die ,, Alt bin ich und müde", murmelte der gesunden Aecker, über grüne, friedliche Wiefen, König. in denen das Weidevich regungslos gleich bunten Der Erzbischof streckte sich noch mehr. Er Steinblöcken lagerte, widersetzte sich jeder seiner aishie die Worte hervor:" Sparen Sie Ihre Nerven dem Gedanken an das Abschiednehmen. Nächte! Brauchen Sie Ihre Nächte, um die Karte Er wühlte sich in den Haaren. Er glaubte, in Es freute sich der König, endlich den Ent- der Länder und Dzeane zu studieren! Blättern dem spiegelnden Fenster schon eine ergraute schluß zum Aussegeln gefaßt zu haben, und er Sie die Welt auf vor Ihrer Phantasie! Erinnern Strähne zu entdecken. Er riß sie heraus und Auf den Erzbischof können Eure Majestät freute jich doppelt an seinen deutschen Wachsolda- Sie sich daran, daß Erde und Wasser Ihnen malmte sie zwischen den Zähnen. Er wollte nicht Stein und Bein schwören. Der ist eine ehrliche ten. Er begriff nicht mehr, warum er denn eigent- gehören, Ihnen ganz allein im größten Teil des regieren, er wollte frei sein. Sich herumstreiten Haut", toste es ebenso von dem Arzt zurück. lich so lange gezögert und wie ein bockiger Knabe Auszumeffenden und Begreiflichen! Majestät, mit dem Stelett des Erzbischofs, es efelte ihn an. Aber das Geheimnis von der Vorhaut, das dem Zureden seiner Räte Widerstand geleistet Sie sind Gottes Stellvertreter hier auf Erden!" So oft der Herr von Chièvres den Mund auftat. haben Sie mir noch nicht aufgeklärt, Doktor." hatte. ,, Das ist der Gesalbte und Gewählte in pflegte den König die Haut am ganzen Körper Wenn er ganz weit nach dem Unbestimm Mom", überschrie der König den Bischof. zu schmerzen, als wenn er mit Sandpapier ges taren Aussicht hielt, dann meinte er zu sehen, daß rieben würde. Er mußte sich wieder daran er­,, Der nur Gottes Gewissen ist!" über­unter dem Meeresspiegel eine riesige Armee mar- schrie der Erzbischof den König. Aber Gottes innern, wie er einstmals als Junge das Wasser schierte. Sichtbar waren nur die blauen Stahl- Waffe, das sind Sie, Majestät, Sie, Gottes nicht hatte halten können aus Angst, daß er vor hauben. So zogen die Geschwader wohl, Fußbolt Ländereroberer, Gottes bepanzerter Statthalter feinem Lehrer, dem Erzbischof, den Psalmen Da­Von den Truppen, die sich mit dem König und Reitervolt, ihm als Vorhut voraus, und sie Sie! Und werfen Sie nicht die Wälle in Ihren vids werde auffagen können. Der König wütete emschifften, waren die herrlichsten die Deutschen . suchten nach Gegnern, sie suchten nach Schlachten- Reichen auf, fügen Sie nicht unzerstörbar den gegen seine Mäte, die ihn in fremdes Land ver­Diese Jungen mit den weizenblonden Haaren ruhm. Dies Tosen in der Ferne, Rüstungsklirren Mörtel in die Mauer Ihres Reiches, dann werden schleppen wollten, und er wütete gegen Gott, der strafften die Brust unter den Drahthemden, als war das ja wohl, Schilderschlagen, Pferdegeftampf. die Häuser Gottes zusammenbrechen wie Starten offenbar mit seinen Räten im Komplott war. Sie wenn ein Blasebalg in ihren Lungen arbeitete. Snacken ehrgeiziger Muskeln, Pulsen höchstbegei- häuser! Sie gefallen sich in Händen von Men- beriefen sich unaufhörlich auf ihn. Aber was er Marschierten sie, dann war das kein zerflattern- sterter Herzen, alles e in Brausen, ein Brennen schen, die einen Stein nach dem andern von der wollte, das war der Wunsch, diesem nicht sicht­des Trotten und Treten. Dann bog sich der Boden und Branden . König Karl glaubte an die Phan- monarchischen Hoheit abbröckeln und jeder Seele, baren und doch so spürbaren Faustgriff in den Nacken zu entschlüpfen, unter ihren Sohlen wie unter dem Truck einer ein- tasmagorie, die ihn umspülte, umſprühte, um- auch der verworfensten, ein Unterkommen bieten!" zigen Riesenmaschine. Sie waren ein Mustet, sprißte. Er schlug die Arme um sich. Und jeder ,, Und meine eigene Seele, Eminenz?" ver­n Lustholen, ein Atemauspuffen. Es wurd. Arm wurde ein unermeßlicher Birkel, der unge- suchte der König noch einmal die Stimme des Erz­ihnen so leicht, daß einer sich an den anderen heuren Umkreis umspannte. König Karl umfaßt vischofs zu überschrillen. spannte. Nicht um einen Federstrich mehr, als es die. Welt, damit sie ihm gehöre, unersättlich, und Sie gehört der spanischen Strone und dem nötig war, nahm einer von dem anderen Abstand. er schüttelte das Greisengefühl, das ihn in Flan- Bolt, das seiner Lethargie entrissen werden muß!" Sie hatten eine Steifheit, eine Starrheit, dern gequält hatte, ganz ab. ..Sie gehört mir und feinem andern!" einen Blutstrom, und jeder zweite bewegte Ihm wurde erzählt, daß unten im Ruder- Dann werden wir Eure Majestät zwingen, sich nur, weil Vorder- und Nebenmann ihm die verließ ein roter Mensch an die Vant geschmies Ihre Pflicht zu tun." Regung der Glieder gebot. det war, einer von den Indiern, die sich taub Anstatt ine weitere Antwort zu geben. ließ König Karl liebte diese deutschen Truppen machten gegen die Stimme des Evangeliums. von der König die Herrer stehen. Polternd warf er Er konnte sich nicht satt sehen an ihren hellen, den Widerspenstigen einer, der lieber Blut spie die Tür hinter sich zu.

Es flang ein Psalm in ihm, immer der Psalm: Vierzig Jahre lang hasse ich dieſes Volt" Er dachte: Vierzig Jahre haßte es Gott, und seit tausend, tausend Jahren wird es gehaßt von der ganzen Welt. Warum dieser Haß? König Kart fand ihn so schön, so schim mernd diesen Haß, mit dem das jüdische Voll von Gott und von den Menschen unaufhörlich ge­ehrt wurde.

( Fortsehung folgt.).

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