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Nr. 51
Mittwoch, 2. März 1938
Volkswirtschaft und Sozialpolitik
Steigerung der tschechoslowakischen Agrarproduktion
Was in Deutschland troß Anspannung aller jedoch bloß 8 Prozent. Hier zeigen sich doch die WirSträfte, troß der strengſten Strafbeſtimmungen und tungen einer zu einseitigen Förderung getvisser dem stärksten Druck auf die Bauernschaft nicht gepflanzlicher Produkte ohne Bedachtnahme auf die land, ist in der Tschechoslowakei viel tlagloſer gelune Schädigung anderer Zweige. Die Schweinezahl stien gen. Die tschechoslowakische Landwirtschaft weist auf gegenüber 1920 um 47, gegenüber 1910 um 29 allen Gebieten eine bedeutende Steigerung auf und Prozent, je 100 Hektar landwirtschaftlichen Bodens reibt sich, wie der Landwirtſchaftsminister unlängst um 54, baw. 39 Prozent. feststellte, unter die intensivsten Agrarwirtschaften Die Steigerungen führten vielfach zur Selbst anderer Staaten ein; fie übertrifft sie sogar teilweise. bersorgung unseres Staates. Das trifft Er verglich die Anbauflächen und Hektarerträge der ver allem auf die pflanzlichen Produkte zu. Der Jahre 1920 bis 1924 mit dem Durchschnitte der Minister illuſtrierte dies durch die Gegenüberstellung Babre 1983 bis 1937 und kam zu dem Ergebnis, des Verhältnisses der einheimischen Vorräte zum daß die Anbauflächen bei Weizen um 30.8, bei Nog Verbrauch für die Jahre 1920 und 1986. Be: Weizen gen um 11.7 und bei Kartoffeln um 22.2 Prozent hatten wir 1920 ein Minus von 21.82 Prozent, iegen. Die Anbaufläche der Gerſte verringerte sich 1936 ein Plus von 2.0 Prozent. Das Minus von um 1, des Safers um 5 und der Zuderrübe um 23 2.64 Prozent bei Roggen konnte zum Verschwinden Prozent. In den gleichen Zeitabschnitten erhöhte fich gebracht werden. Das Plus bei Gerste erhöhte sich der Ertrag je Heftar durchwegs, und zwar um 17.7 q von 11.59 auf 16.64 Prozent, ienes bei Hafer von bei Weizen, 17.4 q bei Rorn, 15.5 q bei Gerite, 1.32 auf 1.42 Prozent. Das Mais- Minus konnte 21.6 g bei Safer, 31.1 q bei Kartoffeln und 11.8 q von 45.86 auf 29 Prozent verringert werden. Das bei Buderrübe. Infolge der Anbauflächenerweiterung Kartoffelminus von 1 verwandelte sich in ein Plus bei den wichtigsten Bedarfsartikeln und die allgemeine von 1. Das Minus von 57.35 bei Wein fant auf Steigerung der Settarerträgniffe stieg auch die Ge- 12.29 Prozent. Beim Fleiſch ſehen die Dinge allerjamternte. Die Steigerung der Gesamternte betrug dings noch etwas anders aus. Während bei Rind im genannten Zeitabschnitt bei Weizen 74.6, bei fleisch das Minus von 16.7 Prozent in ein Plus Moggen 36.3, bei Gerſte 11.1, bei Safer 26.4 und von 1 Prozent verwandelt werden konnte, blieben bei bei Kartoffeln 55.8 Prozent. Nur die Buderrübe Schweinefleisch und Schweinefett die Minus bestehen. weist eine Verminderung der Gesamternte von 24.4 Sie sanken jedoch bei Schweinefleisch von 20 auf 8 Prozent auf. und bei Schweinefett von 76 auf 46.2 Prozent.
die Fachmesse„ Das moderne Büro" untergebracht, strom zu erwarten. Insgesamt rechnet man, daß auf die bisher nur im Herbste abgehalten wurde. Den der kommenden Frühjahrsmesse 100 ausländische Infen Flügel nimmt die gesamtstaatliche Schau der Warenhäuser arbeiten werden. Wohnungsmalerei und die Motorradmesse ein; ferner wurde ein Teil der Maschinenindustrie
vorbehalten. In der Maschinenhalle findet die
Auch auf den Außenhandel landwirtschaftlicher Produkte hat die geschilderte Entwicklung bedeut famen Einfluß ausgeübt. Noch im Jahre 1924 hatte die Tschechoslowakei im Verhältnis der Ein- und Ausfuhr landwirtschaftlicher Produkte ein Passivum von 1800 Millionen Kč. Es verminderte sich im Laufe der Jahre ständig und sank im Jahre 1937
Auch die Viehzucht zeigt günstige Fortschritte, wenngleich fie an jene der pflanzlichen Produktion nich: heranreichen. Wenn der Betrachtung die Daten des Jahres 1937 zugrunde gelegt werden, fo ftiez die Rindvichhaltung gegenüber 1920 um 5 Prozent und blieb gegenüber 1910 gleich. Nach der Stück zahl auf 100 Heftar landwirtschaftlichen Boden bes irug die Steigerung 10 Prozent, gegenüber 1910 lauf 60 Millionen Kč.
Glas und Textilien
,, Autobörse" statt. Mit der Fachmesse Photo, Kino, Optit" im Meſſepalaste zählt die heurige Frühjahr meffe zehn Sonderveranstaltungen.
Einigung über Schiedsverfahren in Frankreich
Paris . Die Kammer nahm Dienstag abends in zweiter Lesung den Gefeßentwurf über obligatorische Arbitrage- und Schiedsverfahren an. Die Gegenfäße zwischen dem Senat und der Kammer haben sich wesentlich verringert. Der Senat hat
Die steigende Bedeutung der Messe wird auch durch die Beteiligung des Auslandes als Aussteller bestätigt. Zur Teilnahme meldeten sich Auslandsfirmen von Weltruf. Neben Einzelfirmen sind mit offiziellen Grpofitionen vertreten: Brasilien , sinn land, Lettland und Uruguay ; frener stellen die franinsbesondere den Antrag der Kammer über die zösischen Bahnen und Jugoslawiens Fremdenverkehr aus. Auch in der Stollettiverpoſition„ Omnipot" gleitenden Arbeiterlöhne und deren Regelung anwerden einige Auslandsstaaten vertreten sein, a. B. genommen, sobald der Lebenshaltungsinder um das britische Imperium, Iran , die Türkei usw. 5. Prozent steigt. Hingegen beharrt der Senat darauf, daß die Unparteiischen nicht das Recht haben, Rekordbesuch aus dem Auslande erwartet in die Rechnungsführung der Unternehmungen Die Wirtschaftslage war für die Gewinnung Einblick zu nehmen, sondern nur auf den Gesamtausländischer Besucher günſtig; sie veranlaßte die stand des betreffenden Industriezweiges Rücksicht Weſie, ihre Propaganda weiter zu verſtärken. Es wurs nehmen sollen. Ebenso hat sich der Senat gegen den mehr als eine Million Stud Werbematerial in eine Ausdehnung des Arbitrageverfahrens auf der Messe kommen durch Einſchaltung des Nachfrage18 Sprachen versandt. Die Propaganda Aktionen landwirtschaftliche Arbeiter ausgesprochen. Beide dienstes der Meffe der gesamten Induſtrie zugute. gefeßgebende Körperschaften tagen auch in NachtDie Auslandswerbung hat im Auslande lebhaften fißungen. Widerhall gefunden. Besonders hervorzuheben sei die gestiegene Besucherzahl aus den Bereinigten Staaten, unter denen sich zahlreiche Einkäufer gro ker Warenhäuser und Kettenläden befinden. Gün ſtig mache sich auch der Boykott japanischer Schuhfabrik sind in den Streit getreten und haven az en bemerkbar. Ebenso dürfte der zu erwar die Fabrit befeht. Dem Streits hat sich auch die tende Abschluß des Handelsvertrages mit den USA , der auf zahlreiche Messeartifel Bollermäßigungen Arbeiterschaft zweier Schuhfabriken in der Umge bringen wird, das Messegeschäft anregen. Auch cus bung von Bordeaur angefchloffen. Die Arbeiterden europäischen und übrigen Ueberfeestaaten ist auf schaft fordert eine Regelung des Kollektivvertra Grund vorläufiger Meldungen erhöhter Käuferzuges und namentlich eine Erhöhung der Löhne.
Meereswirtschaft
Neuer Wirtschaftszweig mit ungeahnten
Chancen
Streik in Bordeaux
Bordeaux. Etwa 500 Arbeiter einer großen
alle Verwendungsmöglichkeiten der Tiefseepflan zen erforscht sind, doch ist bereits heute sicher, daß alle Gemüsearten, die wir aus dem Meer gewinnen werden, ungleich schmackhafter und nahrWie für die Technik, gibt es auch für die hafter sein werden als die Landgemüse, denn sie Wirtschaft tein Stillstehen. Unaufhörlich sind find weit reicher an Salzen und allen BestandPioniere des Fortschrittes am Werf, um Erzeu= Beispiel an Jod, Phosphor und Kalf. Der neorme teilen, die der menschliche Körper braucht, so zum gungseinrichtungen zu verbessern, Arbeitsmethoden Steichtum dieser Gewächse an wertvollen Salzen zu vereinfachen und Herstellungskosten zu vers billigen. Daneben wird aber auch stets eifright Viele der Pflanzen sind selbstverständlich für den macht sie zu Wunderpflanzen für die Medizin.
jeder Farm gibt. Andere hinwiederum liefern ein besonders starkes Gewebe, das ſeſter und bei weitem billiger ist als Jute. Wir werden Säde und alle Arten billige Stoffe daraus herstellen, jie lassen sich leicht wasser- und sogar gasdicht dere Verwendungsmöglichkeiten finden. Wir find machen. Vielleicht fönnen wir noch hundert andie jüngste Wissenschaft und haben noch viel zu tun, ehe wit begreifen lernen, welcher Segen auf dem Boden des Meeres wächst.""
Prager Frühjahrsmesse mit Rekordbeteiligung nach neuen häben, nach bisher uneröffneten Menschen ungenießbar und auch für Drogen nicht Prag . Dienstag beranſtaltete die Prager Messe; waren. Bahlreiche Gruppen werden durch Firmen Quellen verwendbarer Kräfte und Stoffe Aus- verivendbar: sie sind Infraut, wie es solches auf eine Breffe- Zusammenfunft. Kommerzialrat Rudolf ergänzt, welche in den Stollettiverpofitionen der gro- chau gehalten, und so kommt es, daß man nicht Barta berichtete über die kommende Weffe, welche im en tichechoslowakischen Ausfuhrtonzerne teilnehmen. felten von bemerkenswerten, mitunter ſogar groß Meffevalait am 11. März, auf den Ausstellungsges Erfreulich ist diesbezüglich die Ausstellungszunahme artigen Erfolgen dieser modernen Schapgräber länden um zwei Tage später, eröffnet und bis ein- in Textilien, Chemitalien, Papierwaren und Nah hört. Solch einen sensationellen Erfolg stellt nun schließlich 20. März zugänglich bleibt. rungsmitteln. Allerdings ist in einigen Zweigen die auch die an der Cardigan Bay an der Westküste Beſchickung noch ungenügend. So entspricht die Be- Englands im Aufbau begriffene„ Unterwasserteiligung der Textilinduſtrie noch nicht der Dedeu farm" Daniel Jeſtyns dar. Der mit der Leitung tung dieses wichtigen heimischen Ausfuhrzweiges. des neuartigen Unternehmens betraute NaturEine Befferung ist zwar eingetreten, doch müßten noch weit mehr Firmen den Weg zur Weffe finden. wissenschaftler Rogers erklärte fürzlich einem och draſtiſcher fei die Lage in Lederhandschuhen. Journaliſten gegenüber: Die ungenügende Beteiligung dieser Branche sei um so bedenklicher, als es sich um eine Ausfuhrindustrie handelt, die 1937 für 200 Millionen ausführte und nach deren Erzeugnissen auf jeder Messe lebhafte Nachfrage herrscht. Von dem llinfang der Prager Messe von heute zeugen folgende Riffern: Auf der Frühjahrsmesse werden etwa 3000 Firmen auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern vertreten sein. Die Stände der Aussteller bilden ein riesiges Schaufenster von 15 Kilometer Länge. Die Zahl der vorgeführten Erzeugnisse erreicht einige tausend. Der Messepalast ist diesmal eigentlich das erstemal bis auf das letzte Plätzchen besetzt und einige Firmen mußten wegen Playmangels abgewiesen werden.
diesmal stärker vertreten Die Beteiligung der Exportindustrie an der bevorſtehenden Frühjahrsmeffe erreicht Rekordhöhe. Die Reffe ist in dieſen Gruppen am besten seit ihrer Gründung im Jahre 1920 bejezt. In den 18 Grupa pen, in die sich die Erportmesse gliedert, zeigte sich bereits in folgenden Playmangel: Glas, Porzellan, Feinferamit, Spielwaren, Lederivaren, Waschinen, Galanterie und Möbel. Voll besetzt sind ferner die Abteilungen Haus- und Küchengeräte und Metall
100 Schweizer Franken
Kč 578.690.528.50 15.85
Man erhält für
100 Reichsmart
Markmünzen
100 österreichische Schilling
100 rumänische Lei.
100 polnische Zloty
528.50
100 ungarische Pengö
568.50
662.
100 französische Francs
93.20
1 englisches Pfund.
142.62
1 amerikanischer Dollar
100 italienische Lire
28.30 131.40
100 holländische Gulden
1589.-
100 jugoslawische Dinare.
100 Belgas
63.80 482.
100 dänische Kronen
100 schwedische Kronen
Von Marcel Réno
631.730.
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" In der Cardigan Bay gibt es, soweit bisher festgestellt, über fünfzig Arten von Wasser- Eine systematische Auswertung der schier pflanzen, die für den Menschen genießbar sind, unerschöpflichen pflanzlichen Schäße des Meeres 3m Universitätslaboratorium von Aberystwith tann nun für England, das hinsichtlich so mancher hat man aus unseren Pflanzen bis jetzt nicht lebenswichtiger Nahrungsmittel bisher auf den weniger als achtzehn neue Drogen hergestellt. Import angewiesen war und noch ist( seine stetige. Warum sollte man den Pflanzeniegen auf dem große Sorge für den Fall triegerischer Verwickes Weeresboden, in dem Millionen und Milliarden lungen!), von nicht hoch genug einzuschätzender liegen, nicht ausnüßen? Alle Düngemittel, die Bedeutung werden. Darüber hinaus eröffnet dic man dem Landboden unter bedeutendem Kosten Meerivirtschaft" aber felbstverständlich auch für auswand fünstlich zuführen muß, hat der Meeres- die ganze übrige Welt ungeheure Möglichkeiten, beden in überaus großer Menge. Der Tiefsees und es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daß sie farmer hat gegenüber seinem Berufskollegen auf früher oder später eine umfassende Revolutionie dem Lande einen großen Vorsprung: er braucht rung mancher Wirtschafts- und Industriezweige weder zu düngen, noch zu säen; es genügt, wenn zur Folge haben wird. Es ist noch nicht bekannt, Auf dem Neuen Ausstellungsgelände findet die er erntet was allerdings nicht so leicht ist. ob und in welchem Maße auch in anderen LänRadiomesse statt. Start vergrößert tourde die Eine Fabrik in Liverpool stellt soeben die erste dern, die ans Weer grenzen, bzw. am Meer ge= Möbel- und Pianomeffe, welche sich bereits neben Unterwasserjenje her, die ich konstruiert habe: eine legene Solonien bejizen, eine Ausbeutung der zwei Stodwerken ir: Meſſepalaste- auf vier Pas ungeheure Majchine mit meterlangen eisernen Tiefseeflora lohnend erscheint, doch steht zu ervillons erstrect. Von den im Industriepalaste unter- Slauen und einer großen Schneidemaschine, deren warten, daß das durch die englischen Versuche und gebrachten Fachveranstaltungen steht die 17. Hotelund Gastwirtemesse im Vordergrund; für die dazu einzelne senjenartige Weffer bis zu zwanzig Me- eitstellungen nunmehr gewecie Interesse bei den gehörige Schau„ Sloch- und Tafelfunst" wird der ter lang und drei Weter breit sind. Die Maschine in Betracht kommenden Staaten sehr bald zu Pavillon der Hauptstadt Prag erstmals wieder er ist eine Verbindung von Bagger, Schleppneß und Nachforschungen nach dieser Nichtung hin fühöffnet. Im Mitteltratt des Industriepalastes ist Schneidegerät. Es wird noch lange dauern, che ren wird."
Zehn Fachmessen
Ich bin wie gelähmt. Was soll ich tun? Nichts, ich habe kein Recht, mich in fremde AngeLegenheiten zu mischen. Aber drüben wird einer wehrlosen Frau Gewalt angetan, und diese Frau ist Jacqueline! Jacqueline!
Plötzlich erwache ich. Es muß schon spät sein.[ Wollen Sie unbedingt einen Standal?"" Alles, Tragödie im Zimmer 17 m Bimmer nebenan ist Lärm. Jacqueline ist alles, nur nicht da s!" nicht allein. Mir steigt das Blut in den Kopf. Wieder ein Aufschrei. Ein schwerer GegenKein Zweifel: Jacqueline ist nicht allein! Ich stand fällt zu Boden. Seuchen. Stämpfen. höre ihre erregte Stimme. Ich höre auch die Bimmer 17 im Grand- Hotel Bristol in Stimme eines Mannes. Laut, grob, unverschämt. Deauville wird von Mademoiselle Jacqueline be- Das ist fein Liebesgeflüster drüben, das ist Streit. wohnt, dem Ziel aller meiner Wünsche, der Sehn- Standal. Diese Feststellung macht mich glücklich. fucht aller meiner Nächte, die ich Wand an Wand, Anders wäre es noch schlimmer gewesen. Ich im Zimmer 16, verbringe. Jacqueline ist die springe aus dem Bett und lege das Ohr an die jchönjte, eleganteste, aufreizendste Frau, die ich je Wand. Nun verstehe ich, was drüben gesprochen gesehen. Ich kann sie nicht beschreiben. Stellen wird. Sie sich das Ideal einer Frau vor, daß Sie sich eiträumen, und Sie haben Jacqueline vor sich.
„ Ist das Ihr letztes Wort, Madame?"
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Ernst M.
Das Zimmer ist hell erleuchtet. Ich kann feine Spuren eines Kampfes finden. Auch an Jacqueline nicht. Sie ist in Abendtoilette, die ganz tadellos ist. Nicht einmal die Chrysantheme im Bruftausschnitt ist verdrückt. Und das Haar hangt leineswegs in wirren Strähnen, und ihre Augen blißen und sind nicht etwa voller Tränen. Auch der Herr im Smoling jieht keinesfalls derangiert aus. Seine steife Hemdbrust ist makellos glatt und ganz und gar nicht zerknittert.
Die Stimmen drüben senten sich. Dazwischen erstickte Schreie. Laufen. Ein Fall. Ich werde Ich bleibe auf der Türschwelle stehen und bewahnsinnig. Ich halte den Gedanken nicht aus, taß dieser Schurke doch noch zu seinem Biele greife, daß nun etwas Fürchterliches geschehen Gehen Sie. Gehen kommt. Ich muß helfen. Ich muß Jacqueline wird. Man wird mich beschimpfen und hinaus Es ist mir noch nicht gelungen, sie tennen Sie."" Ich werde nicht gehen."" Tann helfen. Ich muß sie aus den Armen dieses Unge weisen. Aber nichts davon geschieht. Jacqueline au lernen, trotzdem ich schon vier Tage ihr Nach- werde ich Sie durch einen Diener hinauswerfen heuers befreien. Ich reiße die Schublade auf und fragt ganz ruhig und höflich:„ Mein Herr?" Ich bar bin, ihr wiederholt den Vortritt an der Saal- lassen." ,, Dann werden Sie auch erklären müf- nehme meinen Revolver an mich. Stürze hinaus. stammle:„ Madame..." Sie lächelt:„ Haben tür gelassen habe, und sogar schon einmal im ¡ en, weshalb ich nachts bei Ihnen bin." Sie zur Tür Nummer 17. Vor der Tür bleibe ich wir Sie im Schlaf gestört?" Ich faffe mich: ,, Madame, ich hörte.... Sie haben gerus Fahrstuhl allein mit ihr gefahren bin. Sie hat jind ein Teufel, gehen Sie endlich."" Ich denke „ So komm doch endlich!"„ Lassen Sie fen.... ch...." Jeẞt lacht auch der Herr: hichts übrig für mich, als ein taum merkbares nicht daran."" Mein Gott, was foll ich nur Kopfniden. tun?"" Sie haben nur die Wahl, mir zu Wil- mich. Sie tun mir weh!"-" Sie haben mir viel" Meine Liebe, siehst du, wie recht ich hatte." len zu sein, oder einen Standal auf sich zu neh- mehr weh getan!"-" Ich will nicht!"-„ Jetzt ist es zu spät!"-„ Nein!"-" Žal" men, dessen Folgen Sie sich ausmalen fönnen." Was wollen Sie von mir?"-" Muß ich es Ihnen sagen?"
Schritte. Ein Schrei.
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Nun setze ich alle Hoffnungen auf morgen abends. Morgen abends ist Gesellschaft im Hotel, mit Tanz, Varieté und Stetsch. Morgend abends muß es mir gelingen, wenigstens einmal mit ihr zu tanzen. Und dann... ich zweifle ja gar nicht an meinem Erfolg. Täte ich das, so würde ich„ Lassen Sie mich!"-" Sie haben mich mit dem nächsten Zug abfahren. Aber vorläufig lange genug hingehalten. Sie haben mich lange hoffe ich noch. Auf morgen abends. genug gequält. Ich bin kein dummer Junge, den Ich gehe früh zu Bett. Für heute abends man an der Maje herumführt. Jetzt lasse ich Sie war feine Hoffnung. Jacqueline war wie immer nicht." großer Gesellschaft. Keine Möglichkeit, an sie heranzukommen.
stehen.
Jch hämmere gegen die Tür. Plöblich wird es ganz still drinnen. Ich drücke gegen die Selinte. Die Tür gibt nicht nach. Es bleibt gana still. Was soll ich tun? Ich werde das ganze Hotel wecken. Ich bringe Jacqueline in den größten Standal. Aber ich muß ihr doch beistehen. Ich höre, wie jemand zur Tür schleicht. Ist sie es, ist es der Mann? Ich drücke wieder auf die Klinke.
Diesmal gibt sie nach. Ich muß in der Aufregung Stöhnen. Weinen. überhört haben, wie die Tür aufgefchloffen wurde. „ Hilfe! Hilfe!"" Schweigen Sie doch! Ich reiße die Tür auf, stürze ins Zimmer.
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Ich verstehe noch immer nicht. Man muß es mir ansehen. Denn Jacqueline sagt:" Verzeihen Sie, wenn wir Lärm gemacht haben. Aber wir mußten unbedingt den Stetsch für morgen abends probieren. Jezt geht es ausgezeichnet, glaube ich. Wir werden Sie nicht mehr stören. Sie werden
morgen abends ja selbst sehen, wie gut wir aufeinander eingespielt sind. Seien Sie uns nicht böse. Adieu"
Ich werde morgen abends nichts sehen, wie put Jacqueline und ihr Freund aufeinander eingespielt sind. Ich reise mit dem ersten Zug ab.