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" Sozialdemokrat"

Freitag, 4. März 1938. Nr. 53

Frauentag 1938 Mittwoch, 9. März, 19 Uhr im Steinersaal des Lidový dům

Prager Zeitung

Schwindel an Arbeitslofen. Gestern wurde der ebemalige Beamte B. M. aus Ziklov verhaftet, dem nachgewiesen wurde, daß er in eiwa acht Fällen von Peichäftigungslosen Geldbeträge unter der Vorspic celung berausgelodt hatte, ihnen Stellungen bei der Woltzet, bei der Brager Gemeinde u. dal. zu ver daffen. Der gesamte, von ihm angerichtete Schade beträgt 5000.

Referentinnen: Gen. M. Deutsch  , Gen. Štorkanová

Alarmvorrichtung hilft. Gestern mittags ver- gandaminifteriums und der Provinz Schlesien   er fudre der vor furzem aus dem Gefängnis entlassene hielt. Das find umgerechnet über millio Biempit Bejtit in den Kürichnerladen des Star! nen ichechotronen für ein Provinztheater, das Heitman auf dem Bořič einzudringen, das während sich rechtschaffen um seine Erhaltung bemühte, aber Ser Mittagsstunden gefchloffen war. Dabei feste er nur feititellen kann, daß das Abonnement in der die Alarmvorrichtung in Tarigkeit, so das Seitmans Spieleit 1986/37 gegen dem Vorjahre bedeutend rau aus ihrer im gleichen aus befindlichen Woh zurüdgegangen ist, weil ein Teil der Stammfig­nung ins Geschäft eilte. Bejtit flüchtete, wurde aber inhaber in die Organisationen abgewandert ist, für von einem Baffanten aufgebalten und der Bache die billige Sondervorstellungen gegeben werden. übergeben. Auch die auswärtigen Gastspiele find in ihrem Er­trägniffe um 2500 Mart gegenüber dem Vorjahre suudgeblieben. In der legten Spielzeit fonnten diese Abgänge nicht nur nicht aufgeholt werden, sondern sie vergrößerten sich, da sich zum rüd gängigen Besuche auch noch die Stonturrenz des Grenzlandtheaters in gittau gefellte, das erst zwei Jahre besteht, deffen Schus den Abbau der Görlitzer   Gastspiele in der fächsischen Oberlaufis erforderte. Das Bittauer Grensland theater bezieb: 70.000 Reichsmart aus den Mit tein des Reiches und des Propagandaministeriums und 60.000 Reichsmart vom Rate der Stadt 3it tau, alio eine Subvention von Millio­nen Kronen unserer Währung. Nun war der Bez such bieber aber so wenig befriedigend, daß der Intendant Volmar von der Stadt eine weis tere Zuwendung von 60.000 Reichsmart angespro den bat, wenn er im tommenden Jahre das Thea er auf dem bisherigen Niveau weiterführen soll. D. 5. mit anderen Worten, daß das Zittauer  Grenzlandtheater beuer eine sehr gewaltige Mindereinnahme verzeichnet. Um das Des fizit zu verkleinern, müssen fest die Kraft durch Freude  " Organisationen einspringen, die, wie z. B. aus Löbau  , bis Ende April noch 16 Sonder züge mit 13.000 Verionen nach Zittau   schiden, damit die dortigen Opernaufführungen nicht vor leeren Sigreiben absolviert werden müssen.

Arbeitsunfall. Fait fein Tag vergeht, ohne daß Arbeiter durch eine Maschine um eine and oder rinen Binger famen. Gestern wurden dem 46jährigen Arbeiter Rudolf Prusa in einer Werfitätte der Etaatsbahnen in Holleschowis von einer Sobel maschine die erften drei Glieder dreier Finger ab­gefchnitten.

Lehrling überfahren. Borgeftern abends wurde in der Pilsenerstraße in Stoichiridh ber 17jährige Lebrling Boénet Boiava aus Smichoro vom Strafes roagen des Chauffeurs Josef Městát aus Brag II. zu Boben geworfen. Er bat einen Bruch des linken Beines und tiefe Rigwunden in Geficht und Hinter­topt erlitten. Die Verlegungen sind schwer.

Lebende Fackel. Gestern beizte die Beamtens cattin Helene Rapitán in ihrem Hauſe in Lieben die Walchfüche, wobei fie Alfobol ins Feuer goß, das fofort ihre Kleider ergriff. Sie lief brennend in ihre Sobnung zurüd, wo ihr Mann das Feuer schnell eridre. Trozdem hatte sie bereits Verbrennungen

2. Grades erlitten.

Eine Ausstellung. Jun Ausstellungsiaal des Kunstgewerbemuſeums in Brag wurde am Freitag nachmittags eine Stollettivausstellung fünstlerischer Arbeiten eröffnet, die in den Jahren 1920 bis 1937 für Muſeumsfammlungen aus den Widmungen des Bankhauses Betschef u. Co. angekauft worden sind.

Die Ausflugszüge der Staatsbahnen veranstal fen jeden Samstag Sportzüge nach Eisenstein für 80.-,( zum Schwarzen Zee 85.-) Ab­fabrt von Smichov   14.40 Uhr, ins Riesengebirge   85.-, Abfahrt Prag   Wilsonbabnhof 14.29 Uhr. Breise einschliehlich Wohnung, Verpflegung, Unfall­versicherung. Anmeldungen und Informationen im Baiar neben dem Wilsonbahnhof. Tel. 38.335.

Kunst und Wissen

Grenzlandtheater"

Es sei bei dieser Gelegenheit auch feftgestellt, daß sich die Hoffnungen der Zittauer   Intendantur, das neue Zittauer Theater werde eine starte uns siebungstraft über die Grenzen im nord bob miſchen Induſtriegebiet ausüben, trop billigerer Breise für die Sudetendeutschen durchaus nicht erfüllt haben.

Französische   Landschaften

zeigt. Einige der ausgestellten Bilder befinden sich I fchon in Brager Brivatbesis, andere haben gleich in den eriten Tagen der Ausstellung Käufer gefunden. Das und der lebbafte Besuch bezeugen das Intereffe, das die Ausstellung ertvedt und das sie auch verdient. denn es ist der Galerie Dr. Feigl mit vieler Mühe unit nach Brag zu bringen, und das wird leider gelungen, eine Ausstellung wesentlicher ausländischer immer schwieriger und immer seltener möglich. eh.

Franz- Schubert  - Ehrung

durch Arbeitersänger

Die Arbeiter Chorvereinis una in Bratislava   bat den Beschlus aefaßt, eine Gedenktafel zur Erinnerung an Franz Schubert   an dem Hause in Beliezove anbringen zu laffen, in dem der Komvonift während seiner Som meraufenthalte in der Slowakei   gewohnt hat. Franz Schubert   war zweimal( 1818 und 1824) während der Sommer- und Serbstmonate als Musiklehrer beim Grafen Esterhazy auf dem Schloß Bélés tätig. Befreit von Sorgen und den oft drückenden äuße ren Verhältnissen, schuf er dort während diefer Monate und auch in der Swischenzeit mehrere be deutende Kompofitionen, angeregt durch Land und Bolt, insbesondere durch Gefänge und Tanzweisen, in denen die flowatische und magnarische Motivit unverkennbar zum Ausdruck kommt. Die Kenntlich machung dieser Stätte, an der Franz Schubert   viel­leicht auch die glücklichste Zeit feines Lebens ber­brachte. ist ein Unternehmen, das volle Beachtung verdient und von der gesamten Arbeiterfängerschaft Szene aus dem Film Der Tiger von Eſchnapur"

ehrend anerkannt wird. Die Feierlichkeit der Tafel­enthüllung ist am 5. Juni( Pfingsten) geblant. Nebenber follen in einer Matiné( oder in einem Nachmittag Konsert) au Ehren des Komponisten Werte von Fr. Schubert' zum Vortrag kommen, und zwar Chorlieder, ein Streichquartett und Klavier­itüde.

Urania- Kino

,, Moral und Liebe" mit Grete Mosheim  , Ho molta, Seidemann, Goeste, Camilla Horn   eit. Dazu Miden als Troubadour" und Samstag und Sonntag Gastspiel Dela Lipinskaja!!

Vorträge

Masaryk Gesellschaft für Soziologie, Im Rah

Um das Marienbader Stadttheater. Wie bes reits berichtet, ist das Marienbader Stadttheater ab 1. Jänner d. J. auf die Dauer von drei Jahren an den Theaterdirektor Franz Stop( Trovvau) ber­geben worden. Einem Returs des bisherigen Bäch ters, Theaterdirektor Basch( Starlsbad) zufolge mußte das Marienbader Stadttheater nochmals aur Berpachtung ausgeschrieben werden. Um die Vacht baben sich neuerdings die Theaterdirektoren Stoß men des Vortragsanflus über Masaryk   spricht V. K. ( Trosbau), Baidh( Karlstad  ) gemeinsam mit Strach, der Archivar des verstorbenen Präsidenten, Moosbauer( Briir). Surrle( Teplix) und Richter ( Hamburg  ) beworben. Der Stadtar der Kuritadi über Masaryks Philosophie der tschechischen Ges Marienbad fakte mit Stimmenmebrheit den Beschichte". Ort: Sigungssaal des Fürsorgeminifte schluß, der am Montag, den 7. März. tagenden riums; Beit: 19.30 Uhr. Stadtvertretung die Wachtverbung des Theater­direktors to B( Troppau  ) zur Annahme zu bes antragen.

In der Galerie Dr. Feigl repräsentiert gegenwärtig eine Ausstellung von 40 Gemälden die moderne französische   Landschaftsmalerei. Sie repräs fentiert sie wirklich, denn es sind Künſtler von Rang und Gattung vertreten. Da ist als einer der älteren Toscanini kompromislos. Nach einer Meldung Vaul Bonnard mit einer sehr schönen Garten­der Br. Abendatg." hat die Salzburger Szene in Grün voller reizvoller malerischer Einzel­Festivielleitung von Toscanin i die Mitteilung heiten, von George Bracaue eine dekorative Land­fchaft aus seiner vorfubistischen Zeit, prangend in erhalten, daß er seine Teilnahme an den Salzburger  hellem Rot, Gelb und Blau wie aus dem Meere auf Feſtivielen en d gültig abjagt. Die Fest= spielleitung hat darauf Verhandlungen mit neuen tauchende Sorallenwälder, von André Déra in eine leine tultivierte Parklandschaft, von Henri Ma- Dirigenten in Angriff genommen, die noch nicht be= tisse die schöne Impression der Häuser in Tous louse", von Baul Signac zwei Aquarelle in leich ter heiterer Farbigkeit, von Waurice Utrillo ein fleines interessantes Bild und von Maurice VI a mind zwei Landschaften, von denen besonders die auf Blau, Grün und einen Fled Braun geſtimmte Seine- Landschaft von ſtarter Wirkung iſt.

Vereinsnachrichten

Ortsgruppe Brag. Wir haben für Jor Wochenende im Brdy- Wald ein Haus geschaffen. Verbringen auch Sie das Wochenende in der Natur. Hüftendient diesen Samstag: Ullmann Mag. Aus­Heute halb 8 Uhr Aida" mit Maria Németh   fünfte jeden Freitag von 6 bis halb 8 Uhr im Vers ( Aida) und Todor Mazaroff( Radames). Sig- ein Deutscher   Arbeiter, Smečky 27, Zelephon 27.727. pläge 14. bis 64-.

endet wurden.

Die Arbeitervorstelling am 6. März, Carmen" beginnt um 2 Uhr nachmittags.

in Schwierigkeiten Aus der reichsdeutschen Presse war in den lez­ien Tagen die redir interessante Tatsache ersichtlich. das auch die mit reichen Staats-, Landes- und ört- Andere Hünftler, die in Prag   nur selten oder Spielplan des Deutschen Theaters. Freitag, lichen Zuschüssen ausgestatteten Provinzbühnen in noch gar nicht zu sehen waren, lernt man fennen. halb 8 Uhr: Aida", Gastspiel Németh- Mazaroff. Schlesien   und Sachsen  , die sogenannten Grenz Christian Gaillard, Charles Camoin   mit Samstag, Gastspiel Berliner   Schiller- Theater. Tandtheater, in finanzielle Schwierigteiten einer Brüde in faft urwaldbaft dampfendem Grün, Sonntag, 2 Uhr: Arbeitervorst: llung: Carmen, geraten sind, weil der Besuch nicht den Berechnun- die Brüder Jean und Raoul Dufy  , Orbon riesa  . 8 Uhr: Frauen in New York", volkstümliche Vors gen entspricht, die bei der Etataufstellung zugrunde Armand Guillemin, Picard le Dour. ftellung. gelegt wurden. So erfährt man natürlich nicht Marquet, André Planson, Claude Ra Spielplan der Kleinen Bühne. Heute, Freiz offen zugestanden, sondern in Vertretungsberichten me au und noch einige andere, jeder in ausgeprägtag, 8 Uhr: Circa 100.000 Schilling". Thea­versteckt daß das Görliver Grenzlandtheater   ter Eigenart, geben eine Vorstellung von der Viels tergemeinde des Stulturverbandes und freier Ver­im Jahre 1986/37 einen städtischen 3uichus feitigteit moderner französischer Landschaftsmalerei, fauf, Samstag, 8 Uhr: Südfrüchte", Sonntag, von 344.000 art erforderte und darüber die sich in dieser Ausstellung von frischem Streben 3 Uhr: Sie, Johann!" 8 Uhr: Circa 100.000 hinaus 72.000 Mart aus den Mitteln des Propa- belebt, aber frei von Erperimenien und Ertremen Schilling".

Dichtungen

amet schöne echte Begeisteruna, sie nimmt dadurch gefangen, auch den Nichtjuden, aber die Lehre, die jie verfünden will, ist doch nur sehr bedingt richtig ( Das Buch erschien bei Neumann& Co., Brag­Starlin.)

auch hier, im Geiligen Lande, die Juden entzweit jums die Augen schließen. Sonit aibi es einmal ein sind, zerrissen von Meinungsgegenfäven. Im Kambi| schmerzliches Erwachen! Mannheimers Dichtung gegen die Araber aber, in dem der jüdische Sozialis: Georg Mannheimer  , der in den und der Mann" nebeneinander streiten und fallen. Liedern eines Juden", einer Sammlung wirklich im Stampf gegen die Araber schwinden alle diese lyrischer, weil wirklich gefühlgeborener Gedichte und Unterschiede dahin, ſird alle nichts als Juden. starter Balladen, sich tapfer als Jude bekannt hat( es Eine durch ihre Einfachheit verführerische Predial! ist favfer diejes: Gerade jetzt!), leat nun in dem Sie sagt im Grunde aber nichts anderes, als was ,, Mensch sein!" heißt ein Bändchen Gedichte von Buche Gin Jude tehrt beim", einen Woman in jeder Nationalismus fagt: Ihr gehört zuſammen. Sear Ela u d v. eridienen im Verlag Julius Verien vor. Der Dichter dürfte zu sehr von drän- weil ihr aleicher Nation ſeid! Nun gibt es Situatio- Stittels Nachfolger, Mährisch- Otrau. Ueberwiegend aender Ungeduld, zu sprechen, zu bekennen, erfüll: nen, in denen solches Zuſammenſteven zur Selbst- lehrhafte Gedichte, die in der Form meist aut find. neweien ein; er hätte sonst wohl gewartet, um er verständlichkeit wird und zur Unentrinnbarkeit. Dann. doch nur selten erwärmen, nur selten jenes Unbe wenia Distans an seinem neuen Wert zu gewinnen wenn man angegriffen wird wegen einer Eigenschaft, fchreibliche, Inerklärliche fühlen lassen, das gewor­- und dann bätte er an mancher Stelle noch ein einer Art, einer Gesinnung, eines Körpermerkmals. dene, aewachsene Gedichte von gemachten unterschei wenig geformt, ein wenig verbessert, acfeilt, geglätter wegen irgendeiner Sache, die man mit anderen ge- det. Sehr lobenswert ist Claudys Optimismus, it An mancher Stelle. im ganzen ist der Versuch.( meinsam hat. Wo Menschen ihrer Nation wegen an­seine Menschenfreundlichkeit; daß er den Arbeiter einen Roman in Versen zu schreiben, gelungen, die gegriffen, verfolgt werden, dort bilden sie allen sozia­zumeist falsch sieht, darf nicht verschwiegen werden. Bandlung in Verien fließt, doch gibt es gelegentliche len Evannungen zum Tros eine nationale Gemein­Das z. B. ist einfach nicht wahr, was er einem flei­Stodungen. Aber nicht nur als uniwert( das noch Sungen zuruft: verbesserungsfähig ist) soll diese Dichtung gewertet werden, sondern auch als Bekenntnis. Mannheimer erneuert sein Bekenninis zum Judentum und zu einer bestimmten Form des Judentums, zum Rionis mus. Er läßt einen europäischen   Juden einer rot­blonden Frau wegen während eines Aufenthaltes im Riefengebirge mit einem Nichtiuden in Konflikt und Streit geraten und im Duell als Sieger gegen den Arier" bestehen. Aber der Mann" erkennt, dar hier nicht seine Heimat ist, daß hier sein Volf nicht wurzelt, hebräische Melodien, die ein Knabe ihr jingt, tönen in Ohr und Herz wider. Der Mann" acht nach Palästina. Er wird Bodenbauer. Aber: er erlebt blindwütigen Relatismus, er erlebt sosialifts schen Selaffenegoismus. und ist bitter enttäuscht, weil

Ob du morgen zu den Arbeitslosen zähleft, oder ob du zu den großen Menschen findest, selbst ein Pionier. liegt an dir!

Urania- Kino, Klimentská 4.

Fernsprecher 61623,

Moral und Liebe

Ein Sittenbild von den Lafterstätten der Weltstädte Mit Grete Mosheim  , Riemann, Homolia, Baletti  . Goeske Tumde, Heidemann usw. Dazu wideh als Troubadour und Attualita. Normale Breife. Außer am Samstag 8%, und Sonntag, 4, 6, 49 thr Gastspiel Dela Livinitaja versönlich mit einem Elite Auswahlprogramm ibrer berühmten Chansons! Breise von 4 bis 12. Bolles Kinoprogramm

Borverkauf eröffnet.

Im Saturn- Verlag. Wien  , erschien das Ge dichtbändchen ,, Der Gemmenschneider" von Ern al dina e r. Ungemein weit gespann ist der Bogen dieser dichierischen Landschaft. Blumen, Tiere Gegenden, antite Welt, die Welt der alten Götter und Heroen, Mujit und Mufiter. Dichner und Dich­tungen, Maler und ihr Werk, Stimmungen und Ev Tebnisse und jedes Gedicht läßt die formiche.e Hand eines funstgeübten Gestalters erkennen. Un viel Geiſt ſpricht aus diesen Gedichten. Sie zu lesen schafft ein vaar Stunden der Anregung. Aber: das eigentlich Lyrische fehlt, es fehlt das Liebesgedicht. Waldinger dichter mehr mit dem Kopf als mit deve Herzen.

Im selben Verlag erschienen unter dem Tite. ,, Aus fremden Landen" Nachdichtungen franzöfifcher, englischer und italienischer Lyrit von Alfred Neumann. Daß Neumanns Nachdichtungen ges fallen, wird durch das Möglichwerden einer zweiten Auflage bewiesen. Neumann hat die feltene Fähig feit, sich tief einzufühlen in das Wesen fremdsprachi ger Dichtung. Das allein ermöglicht ihm Nachdich tung, die das Original nicht vergewaltigt und es doc nicht sflavisch nachahmt. Und doch: auch seinen guten Uebertragungen, seinen Nachgeſtaltungen ist eigen. was für fait jeden Versuch gleicher Art gilt, auch für den geglüdien: es bleibt etwas fremdes, maa wird nicht ganz gewonnen, wird nicht ganz warnt. Am geglüdreiten, weil am stärksten zum Herzen sprechend, dürften die Nachdichtungen dreier Inrischen Gedichte der Italienerin Ada Neari sein. J.B.

schaft. Dieſe nationale Gemeinſchaft ſchafft die sozianen len Gegensäge nicht aus der Welt. Das Judentum nun bildet eine nationale Gemeinschaft ganz besonderer Art, weil die Juden mehr als irgend sonst iemand in der Welt ihrer Nationszugehörigkeit wegen ver folgt werden und weil diese Verfolgung awar mevt von den Bejislosen schwerer zu ertragen ist, aber Ach, es liegt sehr wenig an dem Arbeiterfinde selber. doch auch den Besibenden trifft. Der antisemitischen was es wird, ob Vionier oder Arbeitsloser! Es lies Barbarei gegenüber müssen selbstverständlich alle viel, viel mehr an den sozialen Verhältnissen! Und Juden eine Gemeinschaft bilden. und es imponier: ber Arbeiter, der in einem rationalisierten Betrico. schon, wenn aerade in solcher Situation Juden sich an das laufende Band gefesselt, Anhängsel der Ma­ihres Judentums besinnen. Doch sollen die Juden fchine, begeistert fingt: nicht vergessen, daß zur Stampfgemeinschaft gegen den Nein, ich möchte mit niemandem tauschen. jei er auch einem Kaiser gleich.- Antisemitismus sich doch auch nicht wenige Nicht­inden melden. Und sie sollten nicht so bereitwillig dieser Arbeiter ist bisher nur in Gedichten von vor den sozialen Gegensäven innerhalb des Juden- Arbeiterfreunden" anzutreffen gewesen. Bezuggbedingungen: Bei Ruſtelluna ius aus oder bei Bezug durch die Woit monatlich 17.-, vierteljährig 51., halbjährig 102. ganzjährig 204. Inferate werden laur Zarif billigst berechnet. Rüditellung von Mianuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarten. Die Beitungsfrantatur wurde von der Post- u. Zelearaphendirektion mit Erlak Nr. 13.800/ VII/ 1930) bewilligt( Kontrollpoftamt Praha 25. Druderei: Orbis". Druck. Verlags- u. Zeitungs- A.- G. Prag.

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