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Sonntag, 6. März 1938

Nr. 65

Dr. Hodža wird beglückwünscht Prag  . Der Vorsitzende der Regierung Dr

der Gesamtregierung zur Förderung unseres Ers| Heueren Verlust für die Glasindustrie von ganz| dukt dar und hinterläßt beim Abschmelzen von portes univirksam werden läßt. Die Agenda der Nordböhmen  , weil dadurch die Lieferung montier Fensterglas eine grüne Färbung, wodurch das Handelsvertragsverhandlungen ist in den leßten ter Glaswaren bedeutungslos wird und rund 700 Glas an Qualität verliert. Die eigentliche Jahren stark angewachsen und es macht sich ein Personen, welche bisher bei der Montage unserer Schmelze von Fenster- und Spiegelglas findet Mangel an genügend geschulten und genau wirt Glaswaren beschäftigt waren, arbeitslos werden. aber mit Soda statt, welche wiederum viermal schaftlich orientierten Kräften bemerkbar. Nach ein Kontingent von eineinhalb Millionen Nilo- Induſtrie um ein amerikaniſches Patentverfahren grammen erhalten, in welchen ihm Begeisterung Unsere Porzellanindustrie hat nach Holland tenerer ist als wie Sulphat. Nun hat sich unsere Milan Hodža   hat eine Reihe von Glückwunschtele. gramm im Jahre 1937. Never Betreiben der bemüht, wonach auch die Schmelze für Fenster- und Befriedigung über seine Rede zum Ausdrud

internationaler Gepflogenheit ziehen viele Staas ten zu internationalen Vertragsverhandlungen neben der offiziellen Vertragsdelegation auch Experten aus den wichtigsten Interessenkreisen hiezu, eine Einrichtung, die bei unseren Verhand­lungen zum Abſchluß von Handelsverträgen fehlt. unfere Handelsverträge in den meisten Fällen für ein Jahr abgeschlossen.

Nun werden

Daraus ergibt sich, daß felten zeitgerecht der Abs schluß eines neuen Handelsvertrages erfolgt und die alten provisorisch um drei Monate verlängert werden. Dadurch entsteht ein Zustand, daß ge­rade zur entscheidenden Zeit der für die Wirts schaft unserer Glas- und Keramindustrie wich­tigen Frühjahrsmessen für einige wichtige Staas ten keine definitiven Verträge bestehen. Unser Exportgeschäft nach den Vereinigten Staaten   von Nordamerika   liegt gegenwärtig beinahe gänzlich brach. Die Ursache liegt darin, daß der ameri­ kanische   Stäufer mit dem Einkauf von Glas- und Seramwaren bei uns zurückhält, weil der neue Sandelsvertrag noch nicht abgeſchloſſen ist und weil er durch diesen Abschluß bedeutende Zoll­ermäßigungen für unsere Glas- und Keramwaren

erwartet.

Wie es nicht gemacht werden darf, zeigt auch der neue Handelsvertrag mit Frankreich  . Die Exportindustriene hatten von diesem neuen Handelsvertrag eine wesentliche Erhöhung der vorjährigen Kontingentausmaße erwartet, was leider nicht eingetreten ist. Man tröstete die In­dustrie mit dem Hinweis, daß der neue Handels­vertrag feine Verfürzung der Kontingente gegen über dem Vorjahre gebracht hat. Nun ist wohl das Ausmaß der Kontingente für die Glas- und Keramindustrie das gleiche geblieben, dafür aber wurde Frankreich   zugestanden, für die Glasindu­strie die Hälfte der Normal- und Zufaßtoniin­gente selbst zu verwalten. Während nun Deutsch  land die eigene Verwaltung ihrer französischen Exportkontingente zugestanden erhielt, bringt unser Handelsvertrag mit Frankreich   das Zuges

Jahr bereit, ein Zusatzkontingent vor 100 Meters eine bedeutende Verbilligung der Produktion dar det sich ein Telegramm des Verbandes der natio: dagegen hat nur ein solches Zusablontingent von ven vollständig eisenfreiem Sulphat, wie beim Ab- bank Dr. Englis und anderer hervorragender zentner für Porzellan zu gewähren. Unser Staat stellt. Dazu ist aber nur ein Spezialerzeugnis nalen Befreiung, des Gouverneurs der National: 50 Meterzentner vereinbart, weil eben die er schmelzen verwendbar, welches bisher in der not- Funktionäre des öffentlichen Lebens. höhte Ausfuhr von Porzellan nach Holland   mit wendigen Qualität aus dem Ausland bezogen Paris  . Die Rede des Ministerpräsidenten dem Bezuge von Fett, Käse, Gemüſſe, Tabak, wurde. Durch das erwähnte Patent iſt nun ein Dr. Hodža findet ein großes und durchwegs zus Blumen und Blumenſamen kompensiert werden gesteigerter Dedarf an Sulphat zu erwarten, was it i m m en de 3 Echo an allen politiſchen Stels foll. Für das Jahr 1938 könnten nach Holland   zur Folge hatte, daß es unserem Sulphatkartell len, in der breiten Oeffentlichkeit und in die gegen drei Millionen Kilogramm Porzellanwaren gelang, die Einfuhr von dieſem eisenfreien Sul- Preſſe. Sehr zahlreiche Blätter widmen der Rebe exportiert werden, weil unsere Porzellanwaren what unter das Bewilligungsverfahren zu stellen. Leitartikel, worin einmütig diese Rede als ente Dadurch ist nur durch langjähriges Verfahren und schiedene und gleichzeitig würdige Antwort der dort besondere Beliebtheit erlangen. für geringe Mengen die Einfuhrmöglichkeit dieses Tschechoslowakei   auf die in den letzten Reden vollständig eisenfreien Sulphates gegeben. Hitlers   und Görings enthaltenen Drohungen bes Unsere Glasindustrie muß weiterhin für die zeichnet wird. Insbesondere wird in Paris   mit Glasschmelze die vierfach tenere Soda ver- Bustimmung verzeichnet, mit welcher Straft Dr. Hodža den Anspruch Deutschlands   auf Eine und wird in ihrer Konkurrenzfähigkeit gegenüber mischung in innere Angelegenheiten der Tschechos anderen Staaten gehemmt. slowakei   abgelehnt und kategorisch erklärt hat, daß das ganze Land, wenn dies notwendig wäre, bis zum Ende seine Unabhängigkeit und territoriale Integrität verteidigen würde.

Wir könnten somit 1938 auf diesem wichtigen Markte die bisher starke japanische Konkurrens aus dem Felde schlagen,

wenden

Ein nicht minder wichtiges Kapitel stellen die

weil sich die Boylottbestrebungen erst jetzt so rich­tig auswirken und weil auch japanisches Porzellan auf Grund von bedeutenden Preiserhöhungen teuerer geworden ist. Diese Erhöhung des bis­herigen Kontingents nach Holland   um das Dop­pelte würde eine jährliche Mehrlieferung von Vor- Frachtsäke für den Transilverkehr unserer Export­zellanwaren aus der Tschechoslowakei   im Werte waren dar. Die diesbezüglichen Verträge find von rund 13 Millionen bedeuten, wodurch für ungünstig und die Transitfräänsäße zu hoch. Bu London  . Die Rede Dr. Hodžas wird von 700 Porzellanarbeiter und Arbeiterinnen das dem wurde Anfang des Jahres der Tarif für Um- der großen Londoner   Morgenpresse von Sams ganze Jahr Beschäftigung beschafft würde. laden der Ware in Hamburg   um 20 bis 30 Pro- tag als eine für die gesamte europäische   Politit Einiges noch über die Vertragsverhand- zent erhöht und die Schiffstransportraten von grundsäßliche Erklärung von größter Bedeutung Jungen mit Amerika  . Hier geht es um die Er- Europa nach Amerika   verzeichnen ebenfalls die erachtet. In politischen und parlamentarischen schöpfung einer vielleicht nicht mehr wiederkeh- gleiche Erhöhung. Auch die beabsichtigte Tarif- Kreisen wird nicht verkannt, daß die Darlegun renden Gelegenheit zur Steigerung der Ausfuhr änderungen unserer Eisenbahnverwaltung bedeu- gen des Ministerpräsidenten zusammen mit den unferer Glas- und Keramwaren nach den Ver- ten eine Verteuerung der Tariffäße für den fürzlichen Ausführungen General Kreičia einigten Staaten von Nordamerika  . Transport unserer Glas- und Keramwaren und die wesentliche und unmißverständliche Mar eine gesteigerte Bruchgefahr. legung der Tatsache enthalten, daß die Tschecho Auch hier gilt es, die japanische Konkurrenz zum größten Teil zu verdrängen. Mindestens für flowakei weder ein sveites Desterreich ist, nodi 3000 Arbeiter und Arbeiterinnen der Glas- und gewillt ist, es zu werden. Keramindustrie könnte zusätzliche Beschäftigungs­möglichkeit verschafft werden. Amerika   wäre be­reit, unter anderem auch die hohen Einfuhrzölle für unsere Glas- und Keramwaren herabzuseßen, verlangt dafür aber Gegenleistungen, besonders für seine Automobilindustrie. Dagegen wenden sich aber unsere Autofabriken.

Eine Ausweitung unserer Erportmöglichkeit ſtändnis, daß wir nur über die Hälfte der Kon- durch Vereinbarung über eine Steigerung des tingente bei ihrer Verteilung verfügen dürfen. gegenseitigen Warenaustausches, Verminderung Und nun die praktische Auswirkung dieser Beſtim- der Rölle. Vergrößerung bestehender Kontingente mung. Die französischen   Importeure benüßen und Erleichterung des Zahlenverkehrs ist nur in ihre Einfuhrlizenzen nicht zu dem Zwede, um ge- wenigen Fällen für unsere Exportindustrien zu regelte Verkaufspreise in der tschechoslowakischen verzeichnen. Wo folche Vereinbarungen zustande Glasindustrie herbeizuführen, sondern man ist be- tamen, geschah dies leider zum ausschließlichen strebt, dieselben für Waren aus den billigsten Ein- Vorteil der Schwerindustrie oder der Zuderliefe faufsquellen zu verwenden. Dadurch wird ent- rung. Sier wäre besonders der Clearingverkehr

Aus dem bisher Angeführten ergibt sich ein großer Aufgabenkreis für Staat und Industrie. Dabei ist vor allem notwendig, daß sich bei allen maßgebenden Stellen unseres Staates die Er fenntnis durchringt, welche Lebensnotwendigkeit der Aufbau unserer Glas- und Keramindustrie für die sudetendeutschen   Interessen darstellt. Noch haben wir in diesen beiden Industrien mehr als 17.000 beschäftigungslose Arbeiter und Arbeite rinnen aufzuweisen, die nur durch eine wirtschafts liche Beſſerung im Export bei dieſen beiden Indu irien wieder im Arbeitsprozeß eingegliedert wer­den können.

werten. Das wird um so wirkungsvoller ge= schehen, wenn man die nachstehenden

acht Forderungen für den Wiederaufbau unse­rer Glas- und Keramindustrie einer schnellen Realisierung zuführt:

1. Beschleunigte Flüssigmachung der finan

ziellen Exporthilfe durch das Finanzministerium im Ausmaße des Jahres 1937.

2. Schaffung eines Ministeriums für Indu Das Jahr 1938 ist für die wirtschaftliche Ge- striewirtschaft und Leitung desselben im Inter­staltung, den Ausbau unserer Glas undeffe der Induſtriebevölkerung. Keramindustrie, für die Lebensintereffen der 3. Umbau des Systems unserer Handelsver. Industriebevölkerung im Handgebiete des Staa- träge und Zuziehung von Industrie- Experten zu tes von großer Bedeutung. den diesbezüglichen Verhandlungen.

Schon

weder gegenwärtige Preisfonkurrenz unserer Jn mit den Baltanſiaaten reformbedürftig, weil nach Erzeugne Glasere

dem bisherigen Vertrage mit der Türkei   dieſe

Kompensationszahlungen ausschließlich ber Schwerindustrie zugute kommen,

oder wie beim Vertrage mit Griechenland  , wo die Ruderindustrie der ausschließliche Nußnießer des Clearingverkehrs ist.

dustrie bei Lieferungen nach Frankreich   noch ber schärft, der französische   Importeur steckt die Difa ferenz des billigen Einkaufes ein, oder es kommen unsere hochwertigen Glaswaren beim Export nach Frankreich   in Nachteil, weil die Bevorzugung der Einlaufsquellen für billige Glaswaren durch die franzöfifchen Importeure erfolgt. Das Reſultat davon ist, daß einige Hundert qualifizierte Fach- So gering die erforderlichen Rohstoffe, welche arbeiter die praktische Auswirkung dieses Teiles die Glas- und Keramindustrie zu ihrer Produktion des französischen   Handelsvertrages mit dem Ver- vom Ausland benötigen, auch sein mögen, so er­Iuft ihres Arbeitsplatzes bezahlen müssen. langen sie doch eine Bedeutung, wenn damit eine Verbilligung der Produktion und eine Steigerung der Qualität zusammenhängen. Zwei wichtige Rohstoffe für die Erzeugung von Glas sind Soda und Sulphat. Diese sind auch im Inlande zu haben, nur stellt unser Sulphat fein Qualitätspros aufhören von heute ab! Hört ihr? Aufhören, meine geliebten Brüder! Ihr habt es nicht nötig. selber die Stricke zu bezahlen, mit denen ihr ge­bunden werden sollt. Nein, ihr werdet das nicht, und König Karl will erſt recht nicht, daß ihr es tun sollt! Und damit, geliebte Brüder, sind wir wiederum bei unserem geliebten Stönig."

Im neuen französischen   Handelsvertrag wurde auch eine Bestimmung aufgenommen, in welcher das Kontingent montierter Glaszerstäuber mit 50 Meterzentner pro Jahr begrenzt wird. These Bestimmung wiederum bedeutet einen unge­

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Der ewige Schatten

Roman von Max Hochdorf  

Don Juan de Padilla machte eine Pause. Hierauf wandte er sich an seinen geschlagenen Gegner: Wünschest du, daß ich zum Volt von unserem König spreche?"

,, Ach, ihr Brüder, so recht, so sehr recht hat Juan de Valoria, euer bester Freund, ein wahrhaft ehrlicher und auch scharfsichtiger Mann! Ja, Juan de Valoria hatte seine Orgelſtimme ganz fledenlos ist mein stleid. Ihr mögt ent- wiedergefunden und donnerte, wie er es gewohnt schuldigen, daß ich soviel Wasser auf meine arm war, in die Menge hinein:" Baßt gut auf, ihr selige, sterbliche Hülle vergende. Aber entschuldigt Freunde von Werkstatt und Ader, auf das, was auch, wenn ich euch gestehe, daß mein Herz, der euch Don Juan de Padilla von unserem König zu unsterbliche Teil an mir, ebenso rein ist wie sagen hat! Laßt euch keines von seinen Worten mein Gewand! Ich würde mir aber eher die entschlüpfen! Er ist ein kluger und erfahrener Zunge abbeißen, als etwas anderes zu raten als Mann. Er hat den Geist der Zeit begriffen, und das, was dieses mein Herz mir befiehlt. Es be- er schwimmt mit ihr, er schwimmt mit uns. Doch fiehlt mir, euch diese beiden Hände hinzuftreden. bevor er weiterredet: Es lebe König Karl, und Entschuldigt, daß auch sie ganz fledenlos sind. gesegnet jei seine Ankunft!" G3 befiehlt mir weiter ihr wollt doch hören, was mein Herz mir weiter befiehlt?"

Aus der Menge anitvortete nur ein Schweiz  gen, weder ein Ja noch ein Nein. Das war aber die Neugierde von tausend Menschen, die weder aus noch ein wußten vor diesem Rätsel der ein­schmeichelnden Stimme und Augen. Nur der in den Hintergrund abgestellte Tuchscherer ließ sich wieder vernehmen und flüsterte: Sprechen Sie

nur, Caballero!"

Das Echo der Vivatrufe hallte aus Mauern und Lüften. Und als Don Juan de Padilla forts fuhr, fagte er: Es lebe der König! Immer und mit Inbrunst wollen wir es rufen, so lange, bis wir wissen, ob er es verdient. Denn wir wissen ia noch gar nicht, wer er ist, König Karl. Ist noch ein unbeschriebenes Blatt. Weder für noch gegen uns. Müssen ihn erst prüfen auf Herz und Nieren. Und darum, geliebte Brüder, habe ich das Wort genommen."

4. Ausgestaltung des Netzes der Handels.

" aufverträge, Schaffung neuer Abſatzgebiete burd

Kompensationen und die Förderung des Bezuges von Rohstoffen, besonders in den mittel- und süd­amerikanischen Staaten.

dem größten Teile des Weltmarktes wieder Be liebtheit verschafft haben und gern gelauft werden. Die Lebensfähigkeit ist bei diesen beiden alten erb­eingesessenen Industrien vorhanden. Der größte 5. Aufhebung des Bewilligungsverfahren Feind für den Export unserer Glas- und Keram- und Einfuhrzölle für jene Rohstoffe, welche die waren, die japanische Stonkurrenz, ist zurüdge- Glas- und Keramindustrie zweds einer fonfur­drängt durch das volle Auswirken der Boykottbe- renzfähigen Produktion vom Auslande benötigen. wegungen in den einzelnen Staaten und der in 6. Günstige Frachtverträge mit dem Ausland letzter Zeit eingetretenen Preissteigerungen für für den Transitverkehr unserer Exportwaren. japanische   Erzeugnisse. Die noch bestehende Non- Ausgestaltung des Frachtverkehrs im Inlande fo furrenz von Deutschland   kann erfolgreich mit Hilfe wie Berbilligung der Frachtfätze nach den entfern­entsprechender Unterstüßung seitens des Staates ten Gebieten. bekämpft werden. Es gilt infolgedeffen, diese gün stige Situation voll und ganz im Interesse unserer Glas- und Keramindustrie und zur Befriedung der Industriebevölkerung des Nandgebietes auszu­

7. Vereinfachung des Steuer- und Abgabe. wesens für unsere Exportindustrie.

8. Flüssigmachung staatlicher Mittel für die Elektrifizierung unserer Landgemeinden.

bauen als auf den Schultern und Gedanken ihres| Meidern und nicht unter der Haut. Darum müß­Königs. Noch am gleichen Abend galoppierte ein fen wir ihnen beizeiten die Nerven beruhigen." Bote der Toledaner, versehen mit einem Send­schreiben an König Karl und unterzeichnet zu aleich von Don Juan de Padilla und Don Juan de Valoria, aus der Stadt.

und der Herr von Chièvres dazu: Dann werden wir ihnen eine Zwangsjade überwerfen, damit sie nicht zu oft explodieren."

Er blidte gespannt den Erzbischof an. Der Krone Spaniens   und Licht der Welt", so Priester biß nur auf die dünnen Lippen, um sich hieß es in dem Briefe, frei ist unser Land seit Worte zu ersparen. Nach allen vier Windrich­den Zeiten der Goten. Niemals so frei wie in tungen wendete er den Kopf, so leidenschaftlich, diesem Augenblick. Und selbst, als die Bastarde daß es in den Halswirbeln zudte. Wütend Mohammeds unser Kreuz in die Mistgrube glommen die Spißen seiner Pupillen zu dem Seelen die Blume des Heilands, welche sich heute den Buls hinhieit und meinte: Vielleicht, Dol scharrten, blühte heimlich in unsern christlichen Stönig hinüber, der dem Arzt Doktor Matthys aufgeblättert hat über alle Aeder und Gärten ter, bin ich doch nicht bloß ein Sperling, der durch und Schneewipfel der Erde Spaniens  . Und wir dieses absurde Land im Stäfig wie ein Schauſtüd Landes erlauchtesten Sohn endlich zugeführt hat. jubeln dem Herrn in der Höhe, daß er uns des getragen wird." Und wir jubeln zu dem Herrscher, dessen Haupt umflochten ist von den Diademen der mensch lichen Macht, weil er zuweilen geruht unter uns, um unser Glück und Unglück zu tragen.

"

Eure Majestät gedeihen vortrefflich in die sem Land, sezen Speck   an den Wanst, brauchen diesen Ausflug nicht mehr zu bedauern."

Bin eben ein heimgekehrter Sohn. Wurde in diesem Lande gemacht. Dieser Brief meines Volkes mahnt mich daran!" sagte der König, und er lächelte.

IV.

Aber, Eure Majestät, glauben Sie nicht, daß Sie schon gesättigt seien, daß Sie schon reich feien, daß Sie schon regieren können ohne uns! Schrieb der Apostel Paulus an die Korinther: Gebe Gott  , daß Du regierst, damit wir regieren durch Dich." Sagen wir dazu, wir, endesunterzeichnete König Karl, der zur Dunkelheit anlangte, Willens- und Ehrenträger unseres Voltes, das lief durch die Korridore, treppauf und treppab. alltäglich aufbaut Spanien   zur Festung des Him- Er horchte durch Wände und Türen, er ließ jeden mels und der Erden: Auffrischen werden wir Winkel von Fackeln ableuchten. mit unserem Blut die Erinnerung an die alten Siege. Schwankend ist Fortuna, doch wir sehen nach Baldrian und Mohnsäften. Aus allen Gän Das ganze Schloß von Tordesilla   duftete das Schicksal Spaniens   leuchtend bis zum Firma- gen und Näumen schlug dem König dieser auf Don Juan de Padilla war zufrieden und Die Münder, die ihn umgaben, sie schwiegen. ment, wenn Eure Majestät sich uns gelobt, ivenn peitschende oder füßlich betäubende Dunſt der fuhr fort: Ach, meine geliebten Brüder, wie ich Aber es regten sich die Hände, es flammten die wir uns geloben dürfen Eurer Majestät. Und medizinischen Kräuter und Pflanzen entgegen. es beklage, daß ich nicht schon seit langem zu euch Augen. Es ging durch die Menge ein verzaus es darf nur sein zum Leben, und es darf nur sein Die Kayen gediehen herrlich in dieser Aimo­gekommen bin! Wie ich beglückt bin, daß ihr mir berndes Vertrauen in diesen Mann mit der Ge- zum Tode, damit unsere Enfelsenteltinder die sphäre des Rausches, die Kaßen, nur die Kaßen. endlich, endlich erlaubt, mein Herz auszuschütten! sameidigteit des David. Er schläferte jeden Wil  - Säulen auf unfern Gräbern ohne Schande ver- leber Steinfliesen und Balustraden, vom Tach Ja, ich bin eine Mißgeburt von den Hochgebores len ein, daß er sich ihm unterwarf und bereit ehren." geschoß bis in die Keller trollten die Tiere, tugel nen, die euch die Gnadensonne vom Antlis eures war, mit Hilfe dieses magischen Schmeichlers Der Brief ging von den Händen des Königs ten und wälzten sich im Beitstanz, tyrannische Königs wegstehlen wollen, die sich sofort das wieder einmal ein neues, völlig unbekanntes die Reihe um aum Herrn von Chièvres und zum Berrinnen des Hauses, offenbar daran gewöhnt, zwischendrängen, wenn ihr direkt mit eurem er. Schicksal zu versuchen. Die Ordnung, die sie Erzbischof von Tortosa  . E3 ist", sagte der Prie- daß sie nicht gestört, daß alle Launen ihnen bes lauchten Monarchen reden wollt. Aber das wird wünschten, konnte sich jetzt nicht mehr anders auf ster. als trüge dieses Volt seine Nerven auf den willig wurden, ( Fortsetzung folgt.).

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