Selle

Dr. Heller in der Senatsdebatte:

Freitag, 11. März 1938

Wir brauchen keinen Schutz von auswärts!

In der Zusammenarbeit mit den demokratischen Tschechen liegt der Erfolg

Wie schon kurz berichtet, hielt Dr. Heller am Mittwoch im Senat zur Regierungserklärung eine von der ganzen Koalition mit Aufmerksam feit verfolgte und mit starkem Applaus auf­genommene Rede, in der er sich namens der deutschen Sozialdemokratie feden Schutz" von außen nachdrücklich verbat und der festen Ueber zeugung Ausdruck gab, daß es der Arbeit der Aktivisten gelingen wird, in loyaler Zusammen arbeit mit den demokratischen Tschechen der deutschen Bevölkerung dieses Staates die ihr gebührende Stellung zu erringen. Wir bringen nachfolgend einen Auszug aus der Rede.

Einleitend wies Dr. He II er auf die über-| Von einem Angriff auf einen anderen Staat reiche Fülle von außenpolitischen Ereignissen hin, die hat Krejči nicht mit einem Wort gesprochen!( Bei­fich seit dem 4. Feber abgespielt haben. Wenn sid; fall.) der Ministerpräsident in seinem Erposé im wesent Wir deutschen Sozialdemokraten werden dieses lichen auf die Widerlegung jener Angriffe beschränki Land- ich sage das in aller Ruhe- gegen jeden hat, die in den Reden des deutschen Reichskanzlers Angriff auf die Grenzen der Republik gemeinsam und des preußischen Miniſterpräsidenten gegen unser mit dem tschechoslowakischen Volk verteidigen bis Land enthalten sind, so können wir mit dieser Selbst zum letzten, mag diefer Angriff kommen, von wem beschränkung vollständig einverstanden sein. Die Ten- oder von wo er will!( Lebhafter Beifall.) denz der Rede des deutschen Reichsfanzlers von Der Reichsfangler spricht davon, daß er berufen jener des preußischen Miniſterpräsidenten ganz zu ist, die Interessen des deutschen Vollsteiles in unse­schweigen ist wohl eine ganz flare und ummißver- rer Republif zu verteidigen, um ihm das Recht einer ständliche. Hitler konnte unter den 10 Millionen allgemein menschlichen, volitischen und weltanschau Deutschen , die an den Grenzen Deutschlands leben, lichen Freiheit zu sichern. Ich frage Sie: Bei allen niemanden anders meinen als die Deutschen in Einwendungen, die ich und wir gegen das System Desterreich und in der Tschechoslowakei . machen, das hier in der Republik bis nahezu zum vorigen Jahre herrschte: Wo ist hier die allgemein menschliche Freiheit bedroht? Wer bedroht die poli­tische Freiheit?

Ich hätte geglaubt, daß in dieser Debatte die Redner sich in der Hauptsache eben mit diesen beiden Reden und mit den Schlußfolgerungen daraus in bezug auf unseren Staat beschäftigen werden. Dem sind aber gewisse Herren, und nicht nur die Herren der Opposition, sondern auch ein Herr einer Regie­rungspartei( il genreiner macht hier eine abfällige Bewegung) ausgewich e n. Sie ha ben sich in der Hauptsache mit unseren inneren Verhältnissen befaßt, die heute nicht zur Debatte ſtehen und von denen wir genügend werden sprechen fönnen, bis der Ministerpräsident seine versprochene Erklärung über die Innenpolitik abgeben wird.

Aber davon, wie fich diese Herren zur Rede Hitlers und zur Rede Görings stellen, davon findet man in ihren Reben nicht ein Wort. Das ift das Bezeichnende an der Sache. Dem weichen fic aus, weil sie das, was fie fagen wollen, nicht fagen fönnen, und das, was fie fagen fönnten, nicht sagen

wollen.( eiterfeit.)

Allerdings glaube ich nicht, daß Senator Hil­genreiner im Namen der christlichsozialen Partei gesprochen hat, weil seine Rede in vollem Widers spruch steht zu jener Rede, welche vor wenigen Ta­gen Minister 8 ajíček gehalten hat.

Die politische Freiheit in unserem Lande geht so weit, daß der Abgeordnete Frank von der SdP fürzlich in Karlsbad in einer Versammlung in Gegenwart von zwei Regierungsvertretern- ohne unterbrochen zu werden die attivistischen Parteien als Blattläufe" bezeichnen konnte, die man alvi­schen" den Fingern zerbrüden" müsse, und für die Ausrottung des roten Gesindels" plädieren fonnte. Am nächsten Tage fonnte das auch noch im Karls­bader Henlein - Blatt gedrudt werden, ohne daß die

Benfur einschritt. Stellen Sie sich nur die ganze ohheit dieser Diftion vor! Und nun kommt der deutsche Reichskanzler und erzählt uns, daß die erren teine politische Freiheit haben. Wo nimmt Herr Hitler die Legitimation her, über menschliche und politische Freiheit oder Unfreiheit in einem anderen Lande zu sprechen, wenn in feinem eigenen Lande weber eine menschliche, noch eine po­litische Freiheit besteht?

Wir wissen schon, weſſen wir uns von diesem Deutschland zu versehen haben. Man will hier die innere Gleich fchaltung, um die SdP Der Herr Ministerpräsident hat in seinem Ex- au einer regierenden Partei und damit die Welt­posé gefagt: Die Grenzen unseres Staates sind un- anschauung des Nationalsozialismus und des daschis antast bar. Wir lassen nie ma I 3 und unter mus in der Tschechoslowakei regierungsfähig zu ma­feinen Umständen ein Eingreifen in unſere innen- chen. Auf diesem Umweg will man die Tschechoslo­politischen Angelegenheiten au. Wir sind zu Ver- wakei veranlassen, sich von ihren Bündnissen mit handlungen mit allen Nachbarländern, auch mit Frankreich und Rußland zu lösen, und aus ihr so Deutschland bereit, allerdings nur im vollen Ein- einen Stlaven Deutschland& machen. vernehmen mit unseren Verbündeten. Wir stimmen Wenn das gelänge, so würde berr Hitler die SdP dem in allen Beziehungen zu und deshalb werden genau so verlaſſen, wie alle deutſchen Barteien in wir aud) für die Senninisnahme der Regierungs - den Ländern, mit denen er Verträge abge­erklärung stimmen nicht aus einer bloßen schlossen hat. ..Pflicht" heraus oder weil wir einen Minister in der Regierung haben.

sin Schutz. Dasselbe Schicksal würde uns blühen,

wenn es Deutschland gelänge, feinen Plan hier in der Tschechoslowakei zu verwirklichen!

Wir verzichten auf einen Schutz seitens Deutschlands , als Bürger dieses Staates und als Menschen, die der Freiheit tief ergeben sind. Wir verzichten darauf auch als Deutsche . Wir wer ben uns hierzulande mit dem demokratischen Teil der tschechischen Bevölkerung, das ist mit der jetzigen Re­gierungskoalition, auseinandersehen und wir werden wie wir bestimmt hoffen und wissen alle jene Gleichberechtigung erhalten, die wir verlangen fön­nen und die uns gebührt.

Glauben Sie, daß Deutschland , auch wenn es im Völferbund fäße, das Recht hätte, dort die Auto­sozialistischen Partei zu verlangen? Das Deutsche nomie der Deutschen oder die Zulassung der national­Reich hätte das Recht, die Einhaltung der Friedens Beschwerde vorliegt. im Wölferbundsrat zur Sprache verträge und der Minderheitenverträge, wenn eine au bringen. Aber ein Recht, so wie es in der Rede des Reichskanzlers steht, die weltanschauliche Freiheit zu sichern, ein solches Recht hätte Deutschland niemals!

aud) seine Bereitwilligkeit ausgesprochen, unter den Der Herr Ministerpräsident hat schließlich hier befannten Voraussetzungen mit Deutschland über ein berträgliches Nebeneinander Leben zu verhandeln, und er hat auf die Verhand ungen angespielt, die wegen Abschlusses eines barunter etwas gemeint ist, was eine Einschränkung Pressefriedens gepflogen werden. Wenn unſerer Freiheiten in bezug auf die Preſſe mit sich

Wechsel in vier Ressorts?

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bringt, so müssen wir dem widersprechen. Es fann nur ein solcher Vertrag abgeschlossen werden, der unsere Verfassung auch in bezug auf das Recht der freien Meinungsäußerung in Rede und Schrift voll­ständig einhält.

Wenn sich jemand darüber beklagen darf, day die politische Freiheit, auch die Pressefreiheit, nicht immer eingehalten wird, so sind wir es vielleicht in erster Linie. Nach der Rede des deutschen Reichs fanzlers wurde unsere Presse in einer Nummer an fünf Stellen fonfisziert. Es mag sein, daß damals infolge der Rede eine gewisse Nervosität in unserem Lande herrschte, aber der Zensor hat in dieser Ner vosität schon ganz bedeutend über das Biel hinaus geschoffen. Dafür durfte die Rede des Herrn Ab­geordneten Frank von den Blattläufen". die zer­Srüdt werden müssen, in der SdP- Presse unton= fiziert erscheinen. Wenn also jemand Ursache hat, sich zu beklagen, so wären in erster Linie wir es und nicht die Herren von der Sd1 Wir sind der Ansicht, daß unsere Regierung energischer und rückhaltloser unsere Unabhängigkeit verteidigen muß. Je nachdrücklicher fie jede Ein­mischung in unsere innenpolitischen Angelegenheiten lage unseres Staates verficht, um so mehr dient fie abwehrt, je konfequenter fie die demokratische Grund der Aufrechterhaltung des Friedens!( Zustimmung.) den Schutz des Dritten Reiches , mit dem uns nichts, Als Deutsche verzichten wir dankend auf am allerwenigsten eine Gemeinschaft der Kultur, verbindet!( Beifall.) Unser Weg steht ganz klar vor uns: Nicht mit fremder Hilfe, sondern nur in engster Zusammenarbeit mit den be wir die volle Gleichberechtigung erringen.( Beifall.) mokratischen Kräften des tschechischen Volkes werden und wir werden dieses Ziel erreichen. Bürge da­für ist uns die Tatsache, daß im tschechischen Volk der Geist jenes Mannes lebendig bleibt, der seinen 88. Geburtstag vorgestern leider nicht mehr erleben lebhafter Beifall auch bei den tschechischen Koalitions­durfte, Masaryks Geist!( Langanhaltender, sparteien.)

bis auf 80 eller gesunken, während die Ges stehungskosten 1.20 betragen. Nächste Sits ung Dienstag, den 15. März, um 16 Uhr. Unterhaus- Anfragen

Ueber die Beratungen der politischen Mini­ster, die sich Donnerstag vornehmlich mit der Stas vinettsrefonstruktion befaßten, verlautet in par­lamentarischen Kreisen, daß die Rekonstruf­tion auf den Austausch von vier Ressorts inner­über die Tschechoslowakei halb der vier größten Koalitionsparteien be London . Die Haltung Deutschlands schränkt bleiben soll. In Betracht kommen die gegenüber der Tschechoslowakei wird am Montag Miniſterien für soziale Fürsorge, öffentliche Ur- Gegenstand einer Unterhaus- Interpellation des beiten, Nationalverteidigung und Post. Die Ver- Abg. Henderson sein. Chamberlain wird ferner handlungen mit der Hlinkapartei über deren Re­gierungseintritt werden gegenwärtig nicht fort- Tschechoslowakei ergehen soll, ihre Minderheiten­gefragt werden, ob nicht eine Einladung an die gesetzt; über die Aufnahme der ehemaligen Na politik in der nächsten Völkerbundsrat- Sihung tionaldemokraten in die Regierung ist noch nicht ausführlich darzulegen, damit der Völkerbund entschieden. Die Schaffung eines Ministe sich ein Bild davon machen könne, ob die tschecho= riums für Flugwefen wird er wolowatische Regierung den Anforderungen der in­gen. ternationalen Minderheitenverträge entsprochen hat.

Der Präsident der Republik empfing am 10. März 1938 den rumänischen außerordentli chen Gesandten und bevollmächtigten_ Miniſter Aurelian , ferner den Abt des Prämonstratenser­ordens P. Ebergényi aus Jasov , darauf Univ. Professor W. R. Rappard und schließlich E. B. Hitchcock aus London .

In Südtirol leben die Deutschen in einer tompatten Masse um Bozen und Meran herum und Wie kommt unser Ministerpräsident dazu, mit sie wurden verraten. Um die Deutschen in Polen solcher Feierlichkeit zu erklären, daß unsere Gren hat sich Deutschland überhaupt nicht gefümmert. Erst zen unantastbar sind? Die Erklärung dafür gibt uns als der Vertrag über Oberschlesien abgelaufen war. ausschließlich die Rede des Reichskanzlers Hitler im wurde im Vorjahre nach vieler Mühe und Not ein deutschen Reichstag und wenige Tage später die Rede neuer deutsch - polnischer Vertrag über die Behand des preußischen Ministerpräsidenten Göring an die Lung der gegenseitigen Minderheiten geschaffen. Vertreter der Luftwaffe. Der Reichskanzler hat in Dieser Vertrag enthält für die Deutschen in Polen direkt, der preußische Ministerpräsident di refund umgelehrt nicht einmal Bruchteile Gleichstellung mit den privatkapitalistischen Un mit dem Angriff auf die Tschechoslowakei wegen der jener Rechte, welche wir immerhin in diesem Staate Vertretung der Deutschen in dieſem Staate gedroht. haben. Sie dürfen deutſch untereinander sprechen. Senator Enhuber( SDP): Was hat Ge- fie dürfen sogar aus eigenen Mitteln deutsche teral Streič i gesagt? Schulen errichten.... So nimmt des Deutsche Reich in Ländern, mit denen es verbündet ist, soine deutschen Volksgenossen

Dr. Heller: Daß unsere Armee jederzeit zur Verteidigung unseres Landes bereit ist.

Der ewige Schatten

Roman von Max Hochdorf

Der Senat setzte Donnerstag die durch die Außendebaite unterbrochene Aussprache über den Rechnungsabschluß für 1936 fort. Tichatert ( SDP) grff die Konsumvereine an, indem er das schon so oft widerlegte Märchen von deren gerin ger steuerlicher Belastung auftischte und ihre ternehmungen verlangte. Weiters sprachen Riedl ( Nat.- Soz.), die Kommunisten 3 ur an und Dr. acet und Sechtr( Agr.), der erklärte, die Milchwirtschaft bedeute heute für den Landwirt einen Verlustposten, denn der Verkaufspreis sei

de Man tritt zurück?

Brüffel. In einer halbamilichen Verlaut­barung wird mitgeteilt, daß der Gesundheitszus stand des Finanzministers de Man einen Ers holungsurlaub von mehreren Wochen erforderlich mache. Angesichts der Dringlichkeit der bevorste henden Steuerprojekte und Sozialreformen sei es nicht möglich, das Finanzministerium längere Zeit unbesetzt zu lassen. Als vorläufiger Stell­vertreter de Mans ist der bisherige sozialdemo fratische Minister für öffentliche Arbeiten Merlot bestellt worden. Man rechnet aber damit, daß Merlot den Poſten endgültig erhalten wird. Troß einer Erkrankung war de Man am Mitt­woch in der Lage, einen Vortrag vor dem Mi­nisterpräsidenten über seine neuen Steuerpro­jefte zu halten.

verwechselt zu werden. Um es nicht zu zeigen, de Padilla. Hochwohlgeboren, und den Herrn schlug er die Augen nieder. Juan de Valoria zu begrüßen."

VI.

Lang war das Klageregister der städtischen und bäuerlichen Brüderschaften, in deren Namen Padilla und Valoria gekommen waren.

28 glättete ihr Kleid. Faltenlos und feierlich sollte es sein wie ihr Gesicht. Sie ließ sich von den Edel­steinen ihrer Spangen und Ringe befunkeln. So hob er den Bann von der Königin. Sie Der König gab ein Zeichen. Die Flügeltüren war mit ihm zufrieden und nickte ihrem Sohne des Zimmers wurden geöffnet, die Vorhänge ge- zu. Aus seiner ernsten, unbeweglichen Miene ent­rafft. Eine Garde von Dienern, goldgaloniert und nahm sie die Billigung ihrer Worte und redete säulenstarr, war aufgereiht. Dahinter das Spa- weiter: Daß er zerſtücelt und sein Haus dem lier der blinkend verpanzerten Deutschen , der Erdboden gleichgemacht wurde, hat uns die größte Lieblingssoldaten Karls. Die Deutschen noch stei- Genugtuung verschafft." Alle Klagen, die das Land Aegypten heim­suchten", so begann der Tuchscherer sofort den Da sie sich einen Augenblick wundern wollte, nerner, stolzer, bedrohlicher noch. faßte sie sich wieder und griff noch tiefer in ihr Ge­Hätte sie sich in diesem Moment umgeven ganzen Inhalt seines von Gram und Hoffnung In weißen Samt gekleidet vom Fuß bis zur det und den hinter ihrem Stuhl stehenden Mar- überfließenden Herzens auszuſchöpfen," ſie ſind dächtnis hinein. Nun erkannte sie, daß dieser Sohle, wie immer, durchschritt Don Juan de Pa- quis Denia gesehen, sie würde ein Feuer des nur Segen im Vergleich zu denen, die das Volt ſtolze Jüngling, der ihr ſein pelzverbrämtes Badilla das Ehrengehege. An seiner Seite hielt sich Triumphes bemerkt haben. Der Marquis geſtitu- Eurer Majeſtät, mein Bolt, überfielen, seitdem rett mit der goldenen Agraffe daran entgegen- Juan de Valoria, der Tuchscherer. Er schüttelte lierte, um die Aufmerksamkeit des Königs zu er- Eure Majestät uns so lange, so lange in der schwenkte, ja gar nicht ihr Sohn war, sondern ihr die Löwenmähne seines Kopfes und spannte die wecken. Als es ihm gelungen war, legte er den Sehnsucht nach Ihrer ordnenden Gegenwart dar­Gatte, ihr schöner Gemahl, der schöne, schöne vom schwarzen Haarwulst umflatterten Ohren. Beigefinger auf die Lippen. Der Sohn begriff, ben ließen. Zum Kerkermeiſter, zum Foltermei­Prinz. Er war nur etwas magerer geworden, ein Wo er die Kolben der Arme lassen sollte und die wie schwere Dunkelheit noch immer die Sinne ſter wurde ich durch die königliche Mutter Eurer wenig bleicher. Stein Wunder, er hatte ja im Handpranten und die mächtigen, den Boden zer- seiner Mutter verhüllte. War er even freudig ge- Majestät gestempelt. Wahrlich, sie hatte recht, Grabe gelegen, so lange, aus Stummer um mich, drückenden Füße, er wußte es noch immer nicht. wesen und zuversichtlich, so rüttelte jest wieder der die hohe Dame. Ich mußte meine Brüder fol­die Verirrte und Verlorene. Aber schadet nichts. Er schlenterte und stampfte sich vorwärts. Um ein Efel an ihm. Daß er sich so schnell in die Hoff- tern. Ich mußte ihnen einen Keil in das Maul Jezt, wo wir wieder beiſammen sind, wird er Ziel zu haben, flebte er die Blide an die prun- nung batte hineindämmern können, durch dieſes ſteden, damit sie Eure Majestät nicht zu Tode auch wieder runder und rosiger werden." kend gekleidete Frau, die auf dem Stuhl, halb spanische Land größer und glänzender zu wer- verfluchten. Ich mußte meinen Brüdern Hand­Aus diesen tröstenden Gedanken, von denen Thron, halb Ruheſik, Platz genommen hatte. Und den, es schien ihm plößlich wieder ein widerlicher schellen anlegen, damit sie den Statthaltern sich ihr ganzes Innere erhellte und erheiterte. Stönigin Johanna wurde sofort von den ſaugen- Wahnsinn, ebenso abscheulich wie das abscheuliche Gurer Majestät nicht die Gurgel abdrehten. Ich wurde Königin Johanna durch die Anrede des den Augen des eintretenden Riesen angezogen. Srregehen seiner Mutter. mußte meinen Brüdern Stahlschlingen um die Königs entführt. Füße binden, damit ihnen die Lust vergehe, die Majestät. Frau Mutter", fragte er, ge­Was er schon für unmöglich gehalten hatte, Stöpfe der adeligen Herren unter sich zu zertram statten Sie, daß ich Ihnen außer diesen Herren ungen. Sie beugte sich vor und sprach, und sie es geschah wieder. Vor seine Augen schob sich wie- peln. Jawohl, Majestät, sold, Folterungsmeister noch unsere besten, unsere untertänigsten Freunde war die erſte, die das Wort nahm: Meister der der die schwarze Wand. Die Kugel stieg wieder war ich. Die königliche Frau gab mir den rich­borstelle? Sie warten draußen auf die Befehle Schmerzenstammer, gut haben Sie getan, dem zu seinem Schlunde auf, um ihm den Atem ab- tigen Titel. Doch seit heute ist mir das Herz Eurer Majestät, Frau Mutter." verdammten Juden, der den unschuldigen Chri- zuschneiden. Da legte sich ihm eine Hand auf die wieder leicht. Sprungbereit ist mein Gedächtnis. " Frau Mutter?" horchte die Königin auf. ſten das Blut abzapfen wollte, die Kniescheiben Schulter. Jemand flüsterte ihm etwas ins Ohr. Eure Majestät brauchen nur den Finger hochzu­Mutter nennt er mich, mein angebeteter Ge- und die Ellbogen zu brechen. Wir freuen uns, Hand und Stimme des Doktor Matthys, König heben, und warum Eure Majestät uns gefehlt, mahl? Wahrhaftig, er hat in der langen Tren­Ihnen persönlich unsern Dank zu sagen für das Start fühlte sie sofort, und sie wirkten wie ein worin Eure Majestät an uns gefehlt haben, ich nung und Sehnsucht ein wenig den Verstand ver gottgefällige Werk." Heilmittel. Er fühlte, wie die Kugel sich auf- werde es aus meinem Gedächtnis herauslesen. Yoren." Niemand im Streise verstand, was diese löste, wie seine Kehle frei wurde, wie die Wand Oder wünschen Eure Majestät vielleicht nicht, Mein Sohn?" so arbeiteten die Worte bedeuteten. Jeder jedoch wurde von plöß- zerstob. Lautlos sagte er zu sich:" Die Ahnungen daß Bürger und Bauern im Lande Spanien Gedanken der Königin weiter. Unser Sohn lichem Mitleid erfüllt. Erst recht das weiche Ge- des Kardinals Ximenes müssen Lügen gestraft schreiben und lesen können? Fürchten Eure fchläft ja noch glüdselig im vergitterten Bettchen, mät des Tuchscherers, das nie aufhörte, von der werden, damit ich mich als Herr mit meinem Majestät vielleicht, daß sie zu oft die Nasen in und man sagt mir, daß er dabei stroßend gedeiht." Beglückung jeglicher Streatur zu träumen. Belei- Schicksal vermähle!" die Rechnungsbücher des Staates hineinstecken

Neue Gedanken durch wirbelten ihre Erinne

Alles, was von dem gebenedeiten Jüngling digt fühlte er sich nicht, sondern nur gequält, Laut sagte er: Meine königliche Mutter könnten?" berlangt wurde, wollte die Königin tun. Sie loffenbar mit irgendwelchem Folterungsmeister und wir selber sind sehr glücklich, den Herrn Juan!

( Fortsetzung folgt.),