Nr. 68

Dienstag, 22. März 1938

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Aus dem Chaos von heute

in eine neue Ordnung des Friedens

Brüxer Rede Taubs

Auf der außerordentlichen Kreiston ferenz der DAP in Brüg hielt am Sonn­taa Bizepräsident Taub vor mehr als 700 Vertrauensmännern ein volitisches Referat, dem wir folgendes entnehmen:

,, Der politische Horizont Europas ist umdüstert von schweren Gefahren, die trotz fleiner Entspan nung und den ungewöhnlichen Ernst der internatio nalen Lage vor Augen führen. Es gab in den letzten Zagen Augenblide, da der große Krieg unvermeidlich schien. Die Einverleibung Desterreichs in das Deut sche Reich hat das Machtbewußtsein des Faschismus ungeheuer gestärkt, doch wenn wir hiebei einen Ver­gleich mit der Stellung unserer Republik ziehen, dann mnuß ausgesprochen werden, daß die österreichische Unabhängigkeit vernichtet werden konnte, weil die äußere Selbständigkeit eines großen Gemeinwesens shne bessen innere Freiheit nicht denkbar ist. Ange sichts der letzten weltgeschichtlichen Ereignisse steht im Brennpunkt unseres Handelns der Kampf gegen den Faschism u 8!( Beifall.) Die Enividlung der Verhältnisse in Europa hat unsere Prophezeiung bestätigt, daß die Eriſtenz des Faschismus eine stän­dige Kriegsgefahr darstellt!( Beifall.) Und wenn wir jetzt von den Verbündeten der Tschechoslowakischen Republik hören, daß sie zu diesen wichtigsten Vor­posten der Demokratie in Mitteleuropa stehen, wenn es gelingt, auf Grund dieser Sicherungen den Frie den zu erhalten, dann wohl einzig und allein des wegen, weil jedem Angreifer flar sein muß, daß auch ein fleiner Stonflift unweigerlich ganz Europa in den großen Weltbrand stürzen muß!

solche Faktoren, die das Leben unserer Grenzbevöl ferung ständig verbittern, von den Plätzen zu vers fchwinden!"( Lebhafter Beifall.)

Die Forderungen, für welche die Gewerkschaf ten zusammen mit der Partei zu kämpfen haben,

lauten:

-

-

-

Staatsgarantie Produktionskyedite- Verbot der Betriebsstillegungen Deffentliche Lieferun­gen und Exportförderung für das deutsche Gebiet Ersatzindustriz, öffentliche Arbeiten und Im­schulung der Arbeiter in jenen Gebieten, die von der Krise am fürchterlichsten heimgesucht wurden!" ,, Es ist ein unmöglicher Zustand, daß die treuesten Grenzhüter des Staates Verfolgungen und Entbehrungen auf sich nehmen müssen, während die EdP in ihrer hemmungslosen Agitation immer flarer defiariert, daß sie der Willensvollstrecker des Dritten Reiches ist.

Mit der provokativen Methode der Führerpartei must endlich gebrochen werden!( Langanhaltender Beifall.)

Die demokratischen Einrichtungen der Republik haben

nur jenen Menschen zu dienen, die die Demokratie

bejahen! Wer die demokratischen Freiheiten benützt,

um sie selbst auszuhöhlen, um die Demokratie zu zer­ftöten, hat lein Recht auf sie.( Große Zustimmung.) Es ist zu viel verlangt, daß die Demokratie ihre eigenen Totengräber aushalte!( Beifall.) Aus diesen Gründen warnt die deutsche Sozialdemo tratie in ernster Stunde alle aufrechten und freiheits­licbenden Sudetendeutschen , sich von dem durch die

dp angefachten Siegestaumel anfäßlich der Ereig niffe in Desterreich hinreißen zu lassen. Wer heute

Bei Betrachtung unserer Außenpolitik ergibt sich die Erfenntnis, daß die politische und mili, tärische Führung der Republit ihre Staatsprüfung mit einem vollen Er­folg abgelegt hat. Das entschiedene Auftreten Frankreichs und Rußlands in den letzten Tagen hat Christlichsoziale: den Weltfrieden gerettet; die Entwicklung der öffentlichen Meinung in Großbritannien Gesetzwerdung des 18. Feber und die Haltung der englischen Arbei terpartei geben uns die Gewähr, daß die Groß­Die Reichsparteileitung der Deutschen christ­mächte endlich erkennen, welche Verpflichtung auch lichsozialen Volkspartei hat Montag, den 21. ihnen zur Sicherung der europäischen Friedenspolitik März, eine Sitzung abgehalten, über die folgen­priest bit uns- bas jei mit aller Deutlichkeit yes Stonnuuniqué ausgegeben wird:

-

ausgesprochen gibt es

fein Paktieren mit dem Faschismus!

( Großer Beifall.)

Seite 3

Die Zelt" war am Sonntag an zehn Stellen on fisziert. Die Beschlagnahme begann beim Leitartikel des Herrn Wa." ( Wannenmacher), den der Zensor im Possen= reißen über Litauen unterbrach.

Auflösung des Zoo am Berg" bei Marien­ bad ? Der Besitzer des" 300 am Berg" bei weiß, daß die Flüsterpropaganda von dem Tag, Marienbad erhielt von der zuständigen Kata­der kommen muß, wieder einfekt, die Sprach- stralgemeinde Wilkowiß den Auftrag zur Bezah grenze als Staatsgrenze erklärt wird, die Lung der Luftbarkeitsabgabe von eingehobenen Hemmungslosigkeit der Führer in den Vers Eintrittsgebühren, und zwar rückwirkend auf die ſammlungen erlebt und den Hitlergruß sieht, der Dauer von fünf Jahren. Der Zoo- Besizer, der muß, wenn er aufrecht zur Freiheit und Demokatie bisher keine Lustbarkeitsabgabe bezahlen steht, auf das tiefste empört sein über dieses probos brauchte, hat gegen den Auftrag der Gemeinde Dulbung der behördlichen Organe geschieht, wenn der von der Aufsichtsbehörde nicht stattgegeben were fative Auftreten. Wenn es noch dazu vielfach unter Wilkowiß Rechtsmittel gebraucht. Sollte diesen Benior die unflätigsten Beschimpfungen und Drohun- den, muß der Zoo- Besitzer wegen der untragbar gen in der sogenannten völkischen" Presse duldet, werdenden Erhöhung der Zoo- Unterhaltungs­aber die sozialdemokratischen Blätter tonfissiert, kosten, die durch die Lustbarkeitsabgabe hervor­weil sie die Freiheit und das Recht vertreten, dann gerufen wird, den 300 auflösen. Der 300 am muß diesen eigenartigen und bedenklichen Tendenzen Berg" war bisher das Ausflugsziel vieler Kur­ein energisches altengegenge gäste in Marienbad und Karlsbad . rufen werden!"( Großer Beifall.)

Taub kam dann auf den Verlauf der Reichs­fonferenz zu sprechen, in der bekanntlich Jakich seine Parteifunktionen niedergelegt hatte, und erklärte, daß es nur selbstverständlich war, wenn die Reichs­konferenz dieſe Reſignation nicht zur Kenntnis ge­nommen hat.( Lebhafte: Beifall.) Die bürgerliche Preise bemächtigt sich dieser Vorkommnisse, wir aber erflären, daß die DSAP ihre inneren Angelegen öfen wird und niemand darauf spekulieren darf, daß heiten in den hiefür zuständigen Parteikörperschaften fich die Partei etwa aus diesem Grunde spalten werde. Gerade in diesen Stunden gilt es, alles Trennende beiseite zu stellen und nur die eine große Aufgabe zu sehen!

Wir haben einen herrlichen Aufstieg unserer Par tei zu verzeichnen, Vertrauensverfonen und Mit­

gliedschaft sind von verbildlicher Treue und Opfer­bereitschaft! Jetzt erst recht! Das fei unsere Pa­role! Wir kennen nur die einzige Lofung: Aus dem Chaos von heute den Weg in eine neue Ord. nung des Friebens, der Freiheit und der Men fchenwürde zu bahnen! Dafür wollen wir in dieser geschichtlichen Stunde einstehen, dieser Wille zur Tat vereint uns unlösbar zu einer festen und trotzigen Gemeinschaft!( Stürmischer, langanhal. tender Beifall.)

Minister Ježek vereidigt

Prag . Der Präsident der Republik empfing am Montag den neuernannten Minister Ježek, der in seine Hand das durch die Verfassung vorge schriebene Gelöbnis ablegte. Außerdem empfing der Präsident den Direktor Ing. H. V av rečia aus Blin.

Mexikos Mexikos Kampf

gegen das Kapital

Der britische Gesandte in voller Tätigkeit Megifo. Die ausländischen Petroleumgesell­schaften haben das Gericht um eine Entscheidung angerufen, ob die Aktion des Präsidenten" Carde­nas der Verfassung widerspricht. Die Regierung hat eine fiebengliedrige Verwaltungsfommiſſion eingesetzt, die mit der Leitung der Petroleum­industrie betraut wurde. Die Uebernahme der enteigneten Delindustrie durch den Staat ist reis bungslos durchgeführt worden.

Der britische Gesandte steht in ständiger Verbindung mit dem britischen Außenamt. Den neuesten Nachrichten aus London zufolge soll die britische Regierung der merikanischen Regierung flar angedeutet haben, daß ihr an dem Schuß mitglieder auf, ihre öffentliche Tätigkeit in geder britischen Interessen gelegen ist. wohnter Parteitreue gewissenhaft fortzusetzen".

Die oben genannten vier Personen, die mit den Verhandlungen betraut wurden sind Minister 3ajič e t, Reichsparteiobmann Stollberg Abgeordneter Dr. Luscha und Senator Dr. Hilgenreiner.

Errichtung einer Edelstein­

Schleiferei in Wittingau

Eine Rede Gamelins

Paris. Der französische Generalstabschef General Gamelin sprach bei einer Gedächt­nisfeier der Alpenjäger. Er sagte u. a.: Die ganze Nation hat die Pflicht, die Gefahr abzuwehren und ihr direkt ins Gesicht zu sehen. Joffre und Foch haben uns gezeigt, daß es notwendig ist, zu gleich ein warmes Herz und einen kühlen Kopf 3 besitzen. Frankreich hat nicht aufgehört und wird nicht aufhören außer wenn wir alle Selbstmord verüben wollten die Institutionen,

Die Reichsparteileitung der deutschen christ­lichsozialen Volkspartei hat sich in einer längeren Sigung am 21. März mit der innerpolitischen Wir stehen zu den Grundforderungen der Ar- Lage befaßt und nach eingehender Debatte ein- Budweis . Um die Arbeitslosigkeit in Süd­beiterllasse und halten im internationalen Ringen mütig beschlossen: Die nationalpolitische Entwid- böhmen zu beheben, sind die daran intereffierten jenen Weg ein, den uns eine zielflare Konzeption von lung erfordert dringend eine grundsäyliche Ne- Faftoren unter Zustimmung der zuständigen den Aufgaben demokratischer Völfer vorzeichnet. gelung des deutsch - tschechischen Verhältnisses im Ministerien mit einer holländischen Firma in die auf den Richtlinien der Demokratic Wir glauben an die Funktion der Defensiv. Gebot der Stunde. Daher betraut die Reichs- Ergebnis führten. Danach wird in Wittingau Wege der Gesetzgebung als ein unauffchicbbares Verhandlungen getreten, die zu einem günstigen fuſſen, zu unterſtüzen. bündnisse und sind überzeugt davon, daß in jenem parteileitung vier ihrer Mitglieder, und zwar eine Schleiferei von tschechoslowakischen Edel­Augenblick, da die imperialistische Agressivität der den Minister der Partei, den Reichsparteiobmann und Halbedelsteinen errichtet, die eine Beleg­dynamischen Mächte den Verfuch wagen sollte, und die beiden Obmänner des Klubs der Abgeschaft von 60 Arbeitern zählen wird. Die Be­durch gewaltsame Einmischungsmethoden den inne- ordneten und Senatoren mit der Aufgabe, die legschaft wird von ausländischen Arbeitern an ren Frieden der demokratischen Republik zu benötigen Verhandlungen mit allen in Betracht gelernt werden. In diesem Zusammenhange ver­drohen, die physische Kraft von vielen Millionen kommenden Faktoren aufzunehmen. Neber das lautet, daß bei einer Prosperität dieses neuen unferer befreundeten Völker an unserer Seite sein Ergebnis ist der Reichsparteileitung behufs Be Industriezweiges auch in anderen Notſtandsges wird."( Großer Beifall.) schlußfaffung innerhalb von 14 Tagen zu berich bieten Böhmens ähnliche Betriebe errichtet wer­tent. Die Reichsparteileitung fordert alle Partei- den sollen.

Nach einer Schilderung der europäischen Ge­famtlage und der sich ergebenden Folgerungen be­richtete Taub über die Rekonstruktion der Regierung.

Befonders eingehend würdigte Taub die Beſchlüſſe Franzi geht klappern

bom 18. Feber 1937 und erflärte:

Mit Riesenschritten nahte die Winterszeit. Und, damit das Unglüd vollständig sei, warf ein Nervenfieber die Abgekämpfte nieder.

Die Verhandlungen mit Mussolini

London . Ministerpräsident Chamberlain erklärte im Unterhause, daß bei den englisch­italienischen Verhandlungen gute Ergeb nisse erzielt worden seien, wiewohl es zu einem Einvernehmen bisher noch nicht gekom­men ist.

,, Die Sozialdemokratie ist die wahre Vertre Ueber Frau Hilde waren schlimme Tage ge­terin der sozialen und wirtschaftlichen, der nationalen lommen. Der Mann, der alleinige Ernährer der So lag sie seit Tagen mit den Kindern hun­und fulturellen Intereffen der arbeitenden Schichten. großen Familie, hatte bislang ausreichend ver- gernd und frierend in der ungeheizten Wohnung. Nur durch eine demokratische Vereinbarung mit dem dient. Seit mehr als zehn Jahren hatte er auf der Jedoch, als die Not nicht mehr zu übersteigern tichechischen Volle kann eine befriedigende Löſung Grundlage nachbarlicher Handelsbeziehungen die war, da geschah das Wunder, das jetzt erzählt iver- pern. Sie öffnet die Stubentür und braucht der nationalen Probleme herbeigeführt werden. Wir Vertretung einer sächsischen Großfirma in der den soll und in deſſen Mittelpunkt der kleine haben von allem Anfange an den 18. Feber nur Tschechoslowatei sest in der Hand gehabt. Als das Franzl, genau das mittelste der fünf Kinder, steht. als einen Ausgangspunkt betrachtet. Dritte Reich aufmarschiert war, begannen Aus- Franzt, der fünfjährige, hatte, wie so man Tas Tempo der gesetzlichen, fozialen und natio- fuhrschwierigkeiten, politische Fragen wurden in nalen Maßnahmen muß jedoch beschleunigt werden! den Vordergrund gedrängt und der Absak geriet ( Beifall.) E3 genügt nicht allein, der Aufrüstung der ins Stocken. So entschloß sich Frau Hildes Mann Armee die Mittel zu gewähren, eines Tages, nach Leipzig , dem Sitz der Firma, zu reisen, um einmal selbst nach dem Rechten zu ſe hen. Er kehrte nicht mehr zurüd. Nach Wochen erst erhielt die Frau eine kurze Verständigung, daß

es muß auch die Bevölkerung sozial und national ausgerüstet sein, wenn sie den Staat verteidigen foll!( Großer Beifall.)

chesmal, einen Einfall". Er erinnerte sich, daß er am verflossenen Osterfest- die Familie wohnte der geringeren Miete wegen nahe der Stadt auf dem Lande mit seinen beiden größeren Ge ſchwistern und anderen Dorflindern von Haus zu Haus gegangen war und Gaben erhalten hatte. und das Sesam- tu- dich- auf" dabei war eine er sich in der Untersuchungshaft des Reichsgerichts fleine Holzflapper getvejen. Wo mochte die jest Bir haben auf diesem Gebiete vor allem in den befinde. Man beschuldigte ihn der Spionage. sein? Mal nachdenken... hm! Jawoht: Hm unteren Instanzen, aber auch bei den entscheidenden und nun brach fatastrophenartig alles über der hm!", genau wie Vater. Und schon eilen die Füß­Staatsstellen sehr traurige Erfahrungen gemacht mit fünf kleinen Kindern ohne helfende Verwandie chen nach dem Speicher, to neben dem Christ­( Rufe: Sehr richtig!) und müssen aus diesem dastehenden Frau zusammen. baumständer in einer Schachtel seine Klapper der Grunde die entschiedene Forderung aufstellen, daß Die letzten Ersparnisse waren aufgebraucht, nächstjährigen Auferstehung harrt. Franzl packt sie den verstehenden Worten der maßgebenden Faktoren der Hunger zehrte und rüttelte an den Nerven, unter sein Röckchen, steigt wieder hinab, und es enblich weithin sichtbare Taken folgen müffen!" fraß am Verstande. Immer wieder riß sich die gelingt ihm unschwer, sein dreijähriges Schwester­( Lebhafter Beifall.) tapfere Frau um der Kinder willen hoch, aber hen für den erhofften Beutezug als Gehilfin zu In diesem Zusammenhange beschäftigte sich nichts gelang, vor allem scheiterten alle Versuche, gewinnen. Aber alles muß vorsichtig und geheim Taub mit der wirtschaftlichen Situation im fudeten eine Arbeit zu finden. Frau Hilde, vor ihrer Ver- vor sich gehen, damit Mutti so ganz. richtig über­deutschen Gebiet und stellte unter dem tosenden Bei- heiratung Stenotypistin, klopfte vergeblich in den rascht werden kann. An einem Gelingen des Vor­fall der Delegierten die Forderung auf, daß die Fabriksbüros an. Die Herren Chefs besahen sich habens darf wohl nicht gezweifelt werden... leinlichen Schifanen bei der Er die erste 30jährige und zuckten die Schultern: Zu Suft mit einem kleinen Tragförbchen auf nährungsaktion endlich aufhörer alt! Solche Herren wollen eben nicht immer nur müssen! Wenn gewisse Bürokraten bei unseren eine gute Straft, sondern auch eine Augentveide dem Rücken, Franzl mit der Holzklapper in der Menschen, die oft sieben bis acht Jahre arbeitslos haben: Straft durch Schönheit!..." Als sich die dauſt, ſo treten sie, als eben der erste Schnee zur sind. Abstriche in den fargen Unterstützungen machen, Berzweifelte entschlossen hatte, als ganz einfache Erde taumelt und Vorweihnachtsstimmung auss bann mögen doch sie selbst einmal zeigen, wie man Arbeiterin zu werfen, erivedten ihre noch gute breitet, ihre Reise an. unter solchen Verhältnissen zu leben vermag!( Leb- Kleidung und die scheinbar zu zarten" Hände bei| Im Unterdorf ist ein Bauernhaus, da jabs hafte Zustimmung.) Hier heißt es Wandel schaffen! den Personalchefs Mißtrauen, und man sprach am vorigen Gründonnerstag so wunderbares Und wenn andere Mittel nicht fruchten, dann haben höflich von bevorstehendem Abbau". Badobst und Nüsse und so feine in Oel gebackene,

gezuderte Buchten. Dorthin also lenken die beiden Stnirpse zuerst ihren Weg. Der Zufall will, daß die Bäuerin eben wieder dabei ist, Teigstücke in siedendes Del zu legen. Da sie traut ihren Ohren nicht hört sie im Hausflur zuerst ein zaghaftes, dann immer muntrer werdendes Klap­feine weitere Erläuterung", denn längst hat man im Dorfe von Ohr zu Ohr das Leid der Familie des Internierten vernommen. Aber niemand hatte sich getraut, der offenbar sehr verschämten Frau Hilfe anzubieten. Da die Bäuerin noch übers legte, wie sie am besten und rascheſten eingreifen fönnte, trat der Bauer in die Stube. Der war nicht nur kein Agrarier", sondern schon seit der Workriegszeit überzeugter Roter". Im Nu war er sich mit seinem gleichgesinnten Weibe einig. Bald trat die Bäuerin mit einem wohlgefüllten Tragkorb auf dem Rüden und an jeder Hand ein Osterhäschen" den Weg zu der Kranken an. Hin­terdrein rumpelte mit einer Schubkarre Brennholz der rote" Bauer...

Was soll noch erzählt werden? Die Hilfe und Güte so einfacher, aber wirklich sozial empfinden der Menschen richtete die Niedergebrochene wieder auf. Andere Note" schlossen sich dem Hilfswerk an. Bald war die Gerettete, der ein Glücksfall auch noch Arbeit verschaffte, imstande, selbst für sich und die Kinder zu sorgen. Das Glück der Schwergeprüften wird aber erst vollständig sein. wenn sich in wenigen Monaten auch dem Inter­nierten die Tore zur Freiheit geöffnet haben werden.

Franzl ist jetzt der Held" des Dorses, und wo er sich sehen läßt, finden gute Sachen den Weg in seine Taschen. Was den Kleinen aber durchaus nicht wunder nimmt, denn er ist fest überzeugt, daß der Zauber der Klapper bei ihm nun für ima mer wirksam bleiben werde... Jakob Ruber,