Seite 2
Spina demissioniert
Minister Dr. Spina hat, wie wir erfahren, nach der Veröffentlichung des Kommuniqués über die Auflösung des VDL seine De mission eingereicht.
Wie wir hören, hat sich Abg. Prof. Spina dem Uebertritt zur SdP nicht angeschloffen. Der ,, Venkov "
Mittwoch, 23. März 1938
derheiten im Ausland. In bezug auf die tsche chischen Schulen solle alles beim alten bleiben. Postenjägerel en gros
Wien . Von zuständiger Seite wird festgestellt, Die Wiener Tschechen loyal daß entgegen anderslautenden Nachrichten am Montag in Wien insgesamt nur 1742 Personen Wien . Vertreter der Wiener Tschechen fanin irgend einer Form in Haft waren, einschließ- den sich Dienstag bei dem neuen Bürgermeister lich krimineller Fälle. Von bekannten Persönlich Dr. Neubacher ein und versicherten ihm, daß zu den BdL- Beschlüssen keiten, die teilweise angeblich über eigenen die Minderheit mit der Liebe zu ihrer MutterDer heutige ,, Ventov" sagt: Die Entscheidung folgende aufgezählt: Wunsch sich in Schutzhaft befinden, werden sprache und ihrem Volkstum die Loyalität zum neuen Staate und feinen Einrichtungen verbin der deutschen Landwirte ist vielleicht überraschend Der frühere Leiter des Bundespressedienstes den wolle. Dr. Neubacher erwiderte, die Mindersoweit es um das Tempo geht, nicht aber, was die Oberst A d am, der kommandeur des Schuh- heiten in Wien würden mit dem gleich en Entscheidung selbst betrifft. Die Beunruhigung unter forps der Vaterländischen Front Alexander, Maß gemessen werden, wie die deutschen Min den deutschen Attiviſten währte schon längere Zeit. der Sicherheitsdirektor in Salzburg Ludwig BeDie Erklärungen mancher deutschen Attiviſten unterschinie, der Propagandaleiter der Vaterlänschieden sich in keiner Weise von den Erklärungen der dischen Front Hans Becker, der bekannte Fi deutschen Opposition. Vom Standpunkt der Land- nanzmann Siegmund Bosel , Ernst Colbert wirte, insbesondere aber vom Standpunkt der Inter - vom„ Telegraph", der ehemalige Finanzminister essen des deutschen Landvolkes, tann die Ents Dr. Ludwig Draxler , der republikanische scheidung über die Liquidierung der selbständigen Schutzbundführer Major Alfred Eifler, der Landwirtepartei programmatisch und taktisch nicht Landesleiter der Vaterländischen Front in Steier als glücklich bezeichnet werden. Die Ideologie mart, Dr. Alfred Gorbach, der ehemalige der agrarischenDemokratie und des Sicherheitsdirektor in Niederösterreich , Alfred Agrarismus, die in unserem Lande ihre Tradition auf, der ehemalige Chef des Protokolles hat und sich politisch bewährt hat und dem Landvolk Gesandter Theodor Hornbostel , Herzog Mar seine wirtschaftliche und politische Stellung gesichert ohenberg und Fürst Ernst Hohe n= hat, begründetin feiner Weise die berg, Dr. Albrecht Hantsch, der KommanLiquidierung einer selbständigen politischen bant des politischen Gefangenenhauses, PolizeiBewegung auch unter den deutschen Landwirten. major Emil Kristen, der Generaldirektor der Kreditaustalt Ludwig Klausner, der chemalige Pressechef Dr. Ludwig, der ehemalige Landeshauptmann in Niederösterreich , Josef Reithe r, die ehemaligen Bürgermeister Schmit und Seit, der ehemalige Chef der Staatspolizei Ludwig Weiser, der frühere Gesandte in Pa ris Vollgruber, der ehemalige Legiti mistenführer Wiesner, der letzte Sekretär Kaiser Karls und der Legitimistenführer Baron Wer dfmann, ferner wegen Devisenvergehens Prof. Dr. Neumann und Louis Roth= child.
Die Bewegung hatte vor sich Lebensmöglichkeiten, wenn sie organisch und taktisch zu widerstehen verstanden hätte und wenn sie neben ihrer nationalen Sendung mehr Elastizität und Willen bewiesen hätte, Trägerin der ständischen und landwirtschaftlichen Forderungen unter dem deutschen Landvoll zu sein. Mit einem Schlag liquidierte sie ihre ganze Vergangenheit und verlegte die Tradition, die sie sich geschaffen hatte.
Schließlich spricht der„ Ventov" seine Zweifel daran aus, daß die deutschen Landwirte in einer von so vielfältigen Intereffen durchsetzten Partei, wie es die SdP ist, ihre Forderungen werden durchsetzen fönnen. Der„ Venkov " glaubt, daß die deutschen Landwirte noch erkennen werden, daß die enge Zusammenarbeit aller Landwirte im Staate notwendig ist.
Herr Stenzel hat noch gelebt!
Herr Alois Stenzel, der von der Reichse varteileitung der Deutschen Gewerbepartei zum bevollmächtigten Sprecher der Partei bestimmt wurde, veröffentlicht nachstehende Erklärung: „ Als Bevollmächtigter der Deutschen Gewerbepartei erkläre ich mit heutigem Tage die Deutsche Gewerbepartei für aufgelöst. Die Entwicklung der letzten Zeit hat eindeutig erwiesen, daß der Kampf des Sudetendeutschtums um seine Zukunft und Eristenz nur geschlossen und unter einheitlicher Führung siegreich durchgefochten werden kann. Lage und Schicksal unserer deut schen Handwerker und Kaufleute sind abhängig vom Ausfall des nationalpolitischen Ringens um unsere politiſchen, kulturellen und wirtschaft lichen Rechte. Ich fordere die Angehörigen meis ner Partei auf, sich in die Sudetendeutsche Partei unter Führung Konrad Henleins einzugliedern."
Dazu ist zu bemerken, daß die Deutsche Gewerbepartei nicht mehr aufzulösen war, da sie nicht mehr bestand. Der Bekanntgabe des Herrn Stenzel fommt also keine praktische Bedeufung zu.
38
Der Toreador wollte weiterkämpfen, wenn es notwendig wäre. Noch einmal wollte er sein Leben einseßen, wenn er noch einmal herausgefordert würde. Er wünschte keinen Sieg, den er nicht der Tapferkeit bis zum Teiſeſten Atemzug danite.
Der Degen in der Hand des Toreadors sentte sich noch eine Spanne.
Das Haupt des Stieres, in dem die Augen nicht mehr lohten, sondern nur noch ausgetrocknet glasten, neigte sich immer tiefer. Es fagte sein letztes Wort:„ Nur Frieden!"
Unter den Festgenommenen befindet sich weder Star hemberg, noch der bekannte Pater Mud er mann und auch nicht der reichsdeutsche Emigrant Prof. von Silde brandt. Sie seien alle derzeit im Ausland. Ehemalige Schutzbündler als Köder
Nr. 69
m a I& Anwärter auf diese Stelle sein. 2. Um überhaupt Postenjäger dieser Art unschädlich zu machen, habe ich heute zwei solcher Antragsteller sofort in Haft nehmen lassen und ich werde wei terhin in gleicher Weise verfahren. Deutsche Uniformen für das Heer Nach einer Mitteilung des Deutschen Telegraph" erhält das österreichische Militär in näch ster Zeit die Uniformen und Distinktionen der reichsdeutschen Wehrmacht . Die alten österrei chischen Uniformen werden auf Uebungen oder in den Kasernen und Kanzleien ausgetragen werden. 18.000 Vereine werden revidiert Auf der Wiener Polizeidirektion wird in der Abteilung für die Kontrolle des Vereinslebens soeben eine Revision aller 18.000 Wiener Vereine vor genommen, von denen ein erheblicher Teil infolge der geänderten Verhältnisse liquidiert oder aufgelöst werden wird.
Die österreichischen Marken
verschwinden
Wien . Amtlich wird gemeldet: Der Beauftragte des Führers für die Volksabstimmung in Desterreich, Gauleiter Bür d e I, gibt bekannt: Die Zahl der Anwärter, die sich geeignet halten, bestimmte Posten in den Aemtern von Staat und Im Rahmen der Eingliederung des österrei Partei einzunehmen, ist in den letzten Tagen in chischen Post- und Telegraphendienstes in die reichseiner solchen Weise angewachsen, daß ich mich deutsche Postverwaltung werden die bisherigen österveranlaßt sehe, folgendes zu erklären: 1. Wer die reichischen Poſtwertzeichen in absehbarer Zeit aus Umbesetzung einer Stelle verlangt, kann nie dem Umlauf genommen werden.
Die Tschechoslowakei ist nicht Österreich
Aber Umkehr im Westen unerläßlich
Emile Bandervelde, der ehemalige sie zu verringern, entsprechend der heilsabelgische Minister und frühere Vorsitzende der Somen Furcht jener, die nur die Gewalt kennen, zialistischen Arbeiter Internationale, schreibt in vor der unzweifelhaften Perspettive, sich im ent einem Leitartikel des Brüffeler„ Le peuple" scheidenden Augenblick einer überlegenen unter dem Titel„ Wir ddie Tschechoslowacht gegenüberzusehen. Wenn Großbritan wat ei angegriffen werden?" unter an- nien und Frankreich im Juli 1936, statt zur derem: Politik der Nichteinmischung zu grei Ich gehöre nicht zu denen, die verzweifeln, fen, die nach allgemeiner Ansicht nicht mehr als und aus Gründen, die ich gleich anführen werde, eine I ä cherliche Farce ist, der Republit weigere ich mich entschieden, daran zu denken, daß Spanien die einfache Wohltat des allgemeinen die Tschechoslowakei demselben Schicksal ausge- internationalen Rechts gegeben und der Regieliefert sein sollte wie Desterreich... Zwischen rung den Anspruch zuerfannt hätten, sich die dem halbdiftatorischen Oesterreich und der demo- Mittel zu ihrer Verteidigung frei zu verschaffen, fratischen Tschechoslowakei gibt es eine ganze An- hätte Sitler und hätte Mussozahl wesentlicher Unterschiede. Erstens existiert in Iini sich nicht gerührt. Und die Regieder Tschechoslowakei eine Minderheit, innerhalb rungen, die sich auf die Demokratie berufen, hätDer neue Bürgermeister von Wien , Ing. Dr. deren eine sehr beachtliche, entschlossene ten nicht die schreckliche Verantwortung auf sich neu ba che r, bestellte, wie amtlich gemeldet sozialistische und antifascist i genommen, durch ihre Politik einer falschen wird, am Dienstag elf ehemalige Schußbündler dhe rattion an der Regierung teilnimmt Neutralität zur Abwürgung der Freis zu sich, die in den Feberkämpfen des Jahres 1934 und ihre Loyalität bewiesen hat. Zweitens ver- heiten eines befreundeten Volkes mitbeigetragen unter dem Kommando des hingerichteten Ing. fügt die Tschechoslowakei , in der es feine von der zu haben. Weissel zu Besatzung der Floridsdorfer Feuer- Nazi- Propaganda überschwemmte Truppen gibt, Ist in der elften Stunde noch Zeit zur Umwache gehört hatten. Die Schutzbündler waren über eine starke, wohlgeschulte Arfehr? Die Haltung des englischen MinisterpräjiGemeinde Wien entlassen worden. seinerzeit gemaßregelt und aus den Diensten der mee, versehen mit erstklassigem Material und denten läßt nicht viel hoffen. Aber es gibt eine von beachtlichem Kriegspotential, beseelt von lei- jederzeit mächtige englische Meinung; es gibt Dr. Neubacher richtete nach der amtlichen denschaftlichem Unabhängigkeitsgeist... Drit- gleichlaufende Aktionen Churchills, Lloyd Geor Meldung an die elf Männer folgende Ansprache: tens müssen die neuen Erklärungen, die gleich ges, der Liberalen, der Labouristen und einer ,, Sie haben bei den Feberunruhen 1934 mit zeitig von USSN und von Frankreich abgegeben nicht zu unterschäßenden Fraktion von Konservaihrer Person sich für ihren Glauben eingesetzt und wurden, die Chefs des pangermanistischen Fastiven. Und es gibt außerdem von seiten Frant einem Führer Gefolgschaft geleistet, der wie ein schismus überzeugt haben, daß sie sehr unrecht reichs, wo unsere Freunde Spaniens große HoffHeld am Galgen des früheren Systems sein Ende daran täten, diese Erklärungen nicht ernst zu nungen auf den neuen Außenminiſter ſeßen, etligefunden hat. Wir Nationalsozialisten achten ihre nehmen, und daß sie, wenn sie in Verlegung ihrer che Anzeichen, die glauben lassen, daß die VolksHaltung und so frage ich, ob sie diese Treue, die internationalen Verpflichtungen zu einem Angriff front- Regierung fürderhin den unzweifelhaften sie damals ihren alten Idealen gehalten haben, schritten, mit einem sehr starten GegAngreifern nicht mehr alles erlauben werde, auch unserem Führer bis zum letzten Einsatz gener zu tun hätten... Eine feste und ent- während gleichzeitig den Verteidigern der Repuloben werden". schiedene Haltung der Großblik weiter die Hände gebunden würden. Die kommächte, die den Frieden wollen und die ein menden Tage werden zeigen, ob dieser sichere Lebensinteresse an seiner Erhaltung haben, ist gute Wille in entscheidenden Handlungen seinen weit davon entfernt, die Kriegsgefahren Ausdruck finden wird. Möge unsere Erwartung in zu vergrößern, sondern im Gegenteil geeignet, dieser Hinsicht nicht enttäuscht werden!
Als sie begreiflicherweise bejahten, gab der Bürgermeister dem anwesenden Branddirektor Ing. König den Auftrag, die Leute wieder bei der Berufsfeuerwe: einzustellen.
ihnen selber, den Inquisitoren, die Hänfernen nigen sind nicht so verrückt, sie ernst zu nehmen."[ sen nachzulaufen, deren Leichtigkeit ja doch bald Stride um den Hals schnürten. Das sagte Jehuda Valdez. Er sagte es nicht, in Nichts zerdrückt sein würde ,,, ich frag' mich, In dieser Mainacht schwärmten die Inqui- um zu lügen, nicht einmal um zu beschwichtigen. und in diesen Tagen vorwurfsvoller als jemals, fitoren aus, um die schlimmsten Ketzer, die schwarz Sie aber hörte etwas in der Tiefe Tönen- ob du nicht sicherer wärst außerhalb dieser Stadt, auf weiß in ihren Listen notierten, die Kory- des, das noch gar nicht bis in die Gedanken des ob du nicht stets sicherer gewesen wärst, wenn du phäen und prangenden Herren, die Nobelgarde Jehuda Valdez gelangt war. Es war ein Zurüd- niemals diese Stadt betreten hättest, wenn niedes Gottesfrevels, in Gewahrsam zu bringen. sinken des Mannes in die Kinderjahre, so, als mals geschehen wäre, was nun geschehen ist, Reif war alles. Erst sie, die Vorboten mit wenn der Mann wieder ein Knabe gewesen wäre wenn der gefnebelten, gefnoteten Menschenbeute in die und vergessen in einer dunklen Stube, und seine Sie wollte ihn anspringen, ihn rütteln, ihm Mitte, und dann würden die Trompeten erschal- Phantasie führte ihm Gespenster herbei, und er die Faust auf die Lippen pressen, die Lippen, len. Der Reft für die braven Sevillaner. wollte aufschreien, und der Schrei critickte ihm in deren behutsam saugenden Kuß sie kannte. Es der Stehle, und weil er so hilflos war, stürzten sich die Gespenster nur deſto unverschämter auf ihn. Sie zupften ihn, sie umzingelten ihn scha denfroh, und er saß fest in der Falle.
Jetzt durften sie sich rühren, sollten es mächtig, gottesgefälligſte Tat tun. Sie hatten den Lohn verdient. Hosianna!
Sie behielt ihr Geheimnis für sich. Froh war sie, daß sie ihre Unruhe nicht verriet, auch ihr Mitleid nicht, auch ihr Mißtrauen nicht in die unnatürliche Stille der Nacht.
war kein kühner, sondern ein träumerischer und schüchterner Stuß, ein Stuß, der immer nur Dank war und niemals Eroberung. Statt dessen tastete sie nach seiner Hand, und sie flüsterte:..Tausendmal beteuert! Ich habe nicht dich gerettet, nur mich! Nur mich!"
Die Lippen, die sich niemals ganz schloſſen, fuhren fort: Das Schicksal, das sehr gütig sein wollte, hat uns gerettet."
In dieser Nacht, die ohne Mond war, war es troßdem nicht finster. Jehuda Valdez und Adelgonde de Vocht schritten Arm in Arm durch ihren Garten. Ungestört blieben sie, weil sie dachten, daß die Stadt stiller als jemals wäre. Sie dachten:„ Es ist eine Stadt, ermüdet von ihrem Ver- Da die Nacht nicht finster war, obwohl der gnügen. Sie hat sich hingebend ausgebrüllt in Mond nicht leuchtete, da ja die beflügelten Lichter„ Das Schicksal", setzte Adelgonde de Vocht Der Toreador holte zum Gnadenstoß aus ihrer Begeisterung auf den Tribünen der Arena. der Frühlingsinsetten die Atmosphäre erhellten, hinzu, es ist noch gütiger als gütig, da es uns Der Stier empfing, was er begehrte. Erschöpft hat sie ihre Seele im Gewitter des sah die Frau die feinen Lippen des Wannes, die so sehr verwirrte, daß wir jetzt gar nicht mehr Feiertags. Sie braucht sie morgen wieder auf dem sich niemals ganz über den Zähnen schlossen, wes- wissen, wer den andern gerettet hat." Nachdem sechs andalusische Stiere den Frie Acker und an der Schlächterbank. Darum schläft wegen es seit jeher schien, daß er selbst in Moden empfangen hatten, den sie begehrten, kehrten sie heute, sie schläft und sündigt nicht. Die Stille in der Stadt war groß, aber sie menten größter Traurigkeit nur lächelte. die Sevillaner gefräftigten Gemüts heim. Doch war so klar, so unbarmherzig spürbar, sie versobald sie getafelt hatten, den Fleischrest aus den chelten sie nur, es zu denken. Vielleicht dachten sie es nicht, vielleicht heu- Sie sagte:„ Schließe deinen Mund, um langte mehr Aufmerksamkeit, als wenn es noch nicht darüber zu schwayzen, dein Herz verschließe, in der Stadt gelärmt hätte. Sie zwang Adelgonde Zähnen gestochert, mit dunffem, zucrigem Wein„ Ich kann sie nicht hassen, die Stadt, ich um nicht darüber zu grübeln. Heute wollen de Vocht, immer gespannter und schmerzlicher in den faden Nachgeschmack des Knoblauchs und der kenne sie, jeden Stein, jeden Bewohner auch, lie- wir weiter reden, was dieser Sab bedeutet, JeZwiebeln aus dem Gaumen gewaschen, rieb die bes Weib, ach, ich bin hier geboren! Dieser Bo- huda. Gutes Gedächtnis hat dein Weib. Hast nicht Schwermut wieder an ihrem Gewissen. den, wenn ich mein Ohr darauf lege, dann singt darüber zu klagen, daß sie zerstreut oder vergeßzu viel muteten die Inquisitoren ihnen zu. er mir meine glücklichsten Jahre. Mein Weib, die lich ist. Warum aber Herz und Mund verschlie Jesum Christum hatten sie zu Gast an ihren Sevillaner werden lärmen und uns wehtun mit Ben? Dafür bist du mir noch die Antwort Tisch gebeten. Gekommen war er wohl auch, um aufgedonnerten Worten. Sie werden nicht nur schuldig." sich zu ihnen zu setzen. Aber er schien knirschend heimlich auf uns spucken, sondern auch Fraßen" Schuldig alles, was ich bin", erwiderte zu schelten, er würde bald auswandern, wenn ziehen, wenn sie uns ins Gesicht sehen. Aber sonst Jehuda Valdez, noch viel mehr schuldig!" sie noch länger bei sich beherbergten die Beleidi ger seiner Glorie.
- Schlafen so gut, Horch doch nur, wie sie„ Unverbesserlicher Narr du, Kaßen schmeischnarchen! Schlafen so gut, weil sie wissen, wie cheln, aber--"
die Stille hineinzulauschen.
Das würde sie nur vermögen, wenn sie ganz faltblütig und nüchtern von Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft spräche.
Und so sagte sie:„ Du hast mich, Jehuda. anfgenommen, als ich schon ganz vernichtet war. Du hast mich gehindert, mich vor mir selbst zu efeln. Und nun ist es doch das schlichteste Ding auf der Welt, daß mein Leben vor mir steht, als venn ich es verloren hätte, als wenn du es mir
In dieser Mainacht gaben die Inquisitoren innig sie mit uns verwachsen sind. Die Inquisi-„ Aber ich frag, mich", unterbrach Jehuda wiedergeschenkt hättest. Es ist gut, Jehuda, und sich Rechenschaft davon, daß sie den Sevillanern toren, die zur Heie kamen? Könnten mit En- unerwartet, so, als wenn plößlich eine Gewissens- was auch aus dieser Stille kommen soll, es darf nicht mehr länger die Hände binden durften. Denn gels- und Dämonenzungen reden. Sind schon ſtimme ihm befahl, endlich in die Wirklichkeit hin- uns nicht mehr überraschen." sonst hätte es geschehen können, daß die Sevillaner seit Monaten in der Stadt. Sogar die Wahnsin- leinzublicken und nicht länger bunten Seifenbla- i
( Fortseßung folgt.);
20
11
jd
me
92
A ge
g
bo
ט
id
fe
13
Id
De
111
d
6
fi
20
10
Ie
Ii
D
fi
S
ט
i
11