Ar. 7« Donnerstag, 81. März 1838 Seife S Heute um Abstellung von Schäden, um die Wiederher« itellung der Gesundheit und Arbeitsfähigkeit, sie beugt vor und steht an der Stutze aller Bestre- bungen zur Verbesserung des AesundheitSniveau». An Zahlen lasse» sich nicht alle Einrichtungen erfassen, über die sie heute dISvoniert. Angeführt sei wenigsten!, dass den KrankenversicherungSanftalten heute 32 Krankenhäuser, V Sanatorien, 34 Heilanstalten, 27 Erholnngv- und Rekonvaleszentenheime und 43 Anstalten für Bäderfürsorge gehören und dass ste mehr als 8000 Aerzte in ihren Diensten beschäftigt. Ihre Bedeutung für die gesundheitlichen Verhältnisse lRückgang der Sterblichkeit insbesondere bei Kindern, soziale Krankhenten, Verlängerung deS Durchschnittsalters) wird heute schon allgemein anerkannt. Die Krankenversicherung hat sicher ihre Schwächen, sie ist keine vollkommene Schöpfung; gerade ihr fünfzigjähriges Jubiläum soll zum Bewußtsein dringen, wie viele Mängel beseitigt werden konnten, wie viel vervollkommnet wurde, aber auch, was noch zu leisten ist und ivelche Methoden in Zukunft angewendet werden sollten. Dazu aber ist es vor allem notwendig, die Einrichtungen zu kennen; es genügt nicht, sie nach oberflächlicher parteimäßiger Einstellung zu beurteilen. Eine Kritik, die von der wirklichen Kenntnis auSgeht, wird sicher positiv wirken. IWIhwirlacliaft und SomCpaUtife Zum Jubiläum der Krankenversicherung Die Krankenversicherung , die jetzt auf ihrem sünszigjährigen Bestand zurückblickt. machte in diesem Lüben Jahrhundert- eine große zahlenmäßige und qualitative Entwicklung durch. Vor der gesetzlichen Einführung der Pflichtversicherung wurden die Arbeiter und Angestellten gegen Krankheit ungefähr so gesichert wie beute gegen die llrbeiiSIoligkeit. also durch Vermittlung von Gewerk- ichaiiäorganisationen, UnterstützuirgSvereinen und greiwiiligen-Äassen. Schätzungsweise gab es zur Zeit in Monarchie auf dem Gebiete unseres heutigen Staates im Jahre 1888 ungefähr 300.000 Personen. die sreiivillig versichert waren. Nach Einführung der P i l i di t Versicherung stieg ihre Zahl von 654.000 im Jahre 1800 auf etwa» über eine Million in, Äahre 1000 und 1.480.000 tm Jahre 1010. Nach Kriege setzte sich diese Bewegung weiter fort und 11)36 betrug die Zahl der Versicherten bereits 3.300.000. Nach der ständigen und shstematischen Ausweitung der BersicheruugSpflicht. von den, Kabrik» und arwerblichen Arbeitern auf Beamte, läudwirtschast- iiche Arbeiter und öffentliche Angestellte wird die Krankenversicherung nunmehr von 184 BezirkSkran- kenvernchernngSanitalten. 01 landtvirtschastlichen BezirkSkraiilenkassen und 44 Genossenschaft»-, Betriebs-. Verein»- und Hilfskassen durchgeführt, die der Aussicht der Zentralsozialversicherungsanstalt unterliegen, ferner von vier Angestelltenkrankenver« ncherungsanilalten. Bei diesen Instituten sind 2,550.000 Personen versichert. Die Bergarbeiter- krankenveriicherung führen acht Revierbruderladen mit 104.000 Versicherten durch. Die öffentlichen Angestellten kde» Staate», der Gemeinden, der Länder, iemet Lehrer und Gendarmen) sind versichert beim ÄeilsondS der öffentlichen Angestellten<328.000) und beim HeilsondS der Postangestellten(Oö'.OOO). Tie Anaeßellten der Bahnen, ohne Unterschied, ob eS sich um Arbeiter oder andere Vertrags« oder präg« matikalische Angestellte bandelt, sind in der Zabl von 241.000 bei ihrer eigenen Krankenversicherung»« anstalt der tschechoslowakischen Staatsbahnen versichert. Die Arbeiter der Tabaksabriken<0000 Verlogen) sind bei 20 Betriebsanstalten und schließlich 6000 Geistliche bei ihrer besonderen Anstalt ver- sichert. Diese Versicherten mit ihren Kamilienanqeböri- qcn repräsentieren mehr als die Hälfte der Bevölke- nmz de» Staates. Ban der Gesamtzahl aller Ber- sscherten ssnd mehr als zweieinhalb Millionen bei den stgmannten Arbeiterkrankenkaffen versichert. Ban der gesamten Prämieneinnahme, die 1242 Millionen beträgt, entfallen auf sie 050 und Won der Gesamtheit der jährlich auSgezablten Leistungen, die 1023 Millionen betragen, entfallen auf sie 738 Diillionen. Die Krankenkassen, welche der ZentralfozialverficherungS- nnftalt imlerftehen, zahlen iifl. Durchschnitt lässlich 602.000 A an Geldleistungen an« und widme« zur Begleichung von Naturalleistungen lAerztelosten, Medikamente, Behandlung in Sanatorien nsw.) täglich 095.000 AL. Tag für Tag betragm also die Leistungen der Krankenversicherung 1,537.000 Kd. Die Krankenversicherung umfaßt in gleicher Leise Männer und Krauen. Das gegenseitige Zah- lenverliäliniS ändert sich je nach der wirtschaftlichen Entwicklung, aber im allgemeinen- kann gesagt werde daß in Zeiten der wirtschaftlichen Depression der Anteil der Frauenarbeit steigt. Im Jahre 1036 entfielen auf je acht versicherte Männer fünf Krauen. Banz verschieden ist die Beteiligung an den einzelnen neu L o h n k l a s s e n. Allgemein werden die Frauen schlechter bezahlt und daher in die niederen Lohnklassen eingereibt. Die Zahl der erkrankten Krauen ist zwar auch relativ nicht so aroß wie die Zahl der erkrankten Männer, hingegen dauern die Erkrankungen hier länger, WaL hier gesagt wurde, geht auch aus der Höhe der einaezahlien Versicherungsprämien hervor. Durchschnittlich zahlte im Jahre 1336 jeder Versicherte und ebenso jeder Arbeitgeber jährlich 173 KC an Bräunen. Auf mäunliche Versicherte entfielen jedoch im Durchschnitt 132 AL, auf weibliche nur 120 Ak. Häufig Weichen der Krankenversicherung die hoben BerivaltungSauSlaaen vorgeworfen. N!an vergißt. daß ihr Umfang durch die komplizierte Struktur dei Gesetzes bestimmt ist, ebenso wie man vergißt, daß die Krankenkassen auch einen Teil der Agenda der Invalidität»- und Altersversicherung erledigen und daß schließlich auf sie— ohne Gegenleistung— andere sozialpolitische Agenden übertragen wurden. Aber auch wenn man davon absieht, kann die Sozialversicherung mit ihren BerwaltungSauSlagen ehrenvoll neben anderen Sektoren bestehen, So betru- acn im Jahre 1384 in der Prwatversscherung die VerwaltungSauSlagen 502 Millionen Ai bei einem Einnahmen- und AuSgabenumkab von 2816 Millionen Ai , während gleichzeitig in der Sozialversicherung(Krankheit, Invalidität, Alter, Pensionen und Unfall) diese Auslagen nur 307 Millionen salso nur zwei Drittel) bei einem mehr al» doppeltem Umsatz von 6420 Millionen Ai betrugen. In der Sozialversicherung machten sie also 4.7 Prozent, in der privaten Versicherung 17.0 Prozent au». Die Krankenversicherung hörte auf. nur eine Unterstübungsinstitution zu sein, sie kümmert sich Eingesendet Unglo-Cechoslovakische und Prager Creditbank Ter Vorstand der Anglo-Ecchoslovakischen und Prager Creditbank hielt am 30. März 1988 seine Bilanzsitznna ab, in welcher der Rechnungsabschluß für da» Geschästeiabr 1937 vorgelegt wurde. Dieser weist einen Bruttogewinn Von Ai 02,803.193.20 aus. Nach Abzug der VerwaltungSauSlagen. Steuern, Gebühren und Abschreibungen verbleibt ein Rein« a-tvinn von Ai 2,468.405.—. Ter Vorstand beschloß, der am 27. Avril 1088 statt findenden Generalvcrsamnilnng vorzuschlageu. den nach statutarischer Totieruna de» allgemeinen Reservefonds verbleibenden Rest deS Reingewinnes de^ Svezialionds zuzuweisen. Bilanzkonto. Aktiva: Barbestände, sofort fällige Kor- derungen: hei tschsl. Geldinstituten, tschl. StaatSbonS und tschl. Staat»« kassenscheine Devisen und Schecks in fremder Währung Wechsel Ai 287,324.938.75 16.780.557.10 228,283.173.20 Effekten: Ai a) ischechoslow. 473.287.082.40 b) auSländ. 40,520.581.15 c) fällige Kupon» u. verloste Werte 550.800.00 514.317.563.45 Beteiligungen..•> 78.000.000.— Debitoren: a) durch Wert papiere gedeckte 84,558.886.65 b) Kordernngen bei auiländ. Banken u. Bankier» 139,660.002,35 e) sonstige 1.892.278.743.50 2.116,432.582.50 Immobilien und Inventar: a) Immobilien 75,788.201.80 b) Inventar 1.— 75,788.202.80 Transitorische Aktiva 15.616.820.40 Sonstige Aktiva 62.820.600.20 Durchlaufende Posten Ai 542.869.861.10 8.385.480.506.90 Passiva: Eingezahlie» Aktienkapital Reserven PensionSfondS der Angestellten 120.000.000.— 18.257.464.60 02:329.600.20 Einlagen: a) gegen Einlagebücher b) gegen Kassenscheine Ai 944.294.818.10 150,124.000.— 1.094.418.818.10 Kreditoren: a) Geld- Institute b) sonstige 846,682.168.10 1.213.078.5 l 1.25 2.059.755.674.35 Transitorische Passiva 28,209.544.65 Durchlaufende Posten Ai 542,869.861.10 Reingewinn des Jahre» 1987 2.468.405.— 8.885.489.506.00 Gewinn- und Verlustkonto. L a st e n: Ai Zinsen Kosten: a) sachliche VerwaltungS auSlagen 6.400.627.30 b) persönliche Verwaltung»« au-lagen 46,579.227.55 Ai 05,832.155.00 52,970.855.45 Steuern. Gebühren u. gesetzliche Beiträge Abschreibungen au Immobilien und Inventar Reingewinn de» Jahres 1987 3.329.045.10 4.025.887.65 2.468.405.— 158.685.849.10 Erträgnisse: Zinsen 182,844.667.50 Provisionen■ 18.848.804.90 Verschiedene Gewinne' 7,441.876,70 158.685.849.10 Zu bei: einzelnen Bilanzposten wird bemerkt: Bei den Barbeständen, sofort fälligen Korderungen bei tsthsl. Geldinstituten, tschsl. StaatSbonS und tschsl. Ttaatskassenscheinen, ist gegen da» Jahr 1936 eine Erhöhung um Ai 7,468.802. 50 auf Ai 287,924.008.75 zu verzeichne». In dieser Vost sind auch diesmal die AuSzadlunaen in vollwertigen fremden Währungen nicht enthalten, sondern als „Debitoren" unter den Korderungen bei ausländischen Banken und Bankier» ausgewiesen. Die Devisen und Schecks in fremder Wäbrnna weisen einen mäßigen Rückgang um Ai 802.142.80 auf Ai 16,780.557. 10 aus. wogegen die Wechsel um Ai 77,699.652.15 aus Ai 228.233.178.20, hauptsächlich infolge de» höheren Stande» an Lieferanten- Anweisungen. gestiegen sind. Die Post Wertpapiere erhöhte sich durch Neu- ertverbungen um Ai 28,664.429. 05; hievon entfallen auf tschechoslowakische, bei der tschsl. Nationalbank belehnbare Wertpapiere Ai 12,161.228.60, auf andere, an tschsl. Börsen notierte Werte Ai 7,142.966. 85 und auf sonstige, an der Börse nicht notierte Werte Ai 4,860.255.—. Die ausländischen Effekten erfuhren durch Verkäufe einen Rückgang um AL 8,018.271.65. und zwar: die ausländischen StaatSwerte um Ai 5.881.838.05 und die sonstigen Man erhält fUr KL 100 Reichsmark 593.— Markmünzen.... 870.— 100 österreichische Schilling nicht notiert 100 rumänische Lei..,, 16.35 100 polnische Zlolv..,, ■ 535.50 100 ungarische Pengö,,. ■ 583.50 100 Schweizer Franken ,, ■ 858.50 100 französische Francs», 86.45 1 englisches Pfund.,, ■ 142.62 1 amerikanischer Dollar,, ■ 28.45 100 italienische Lire.. ■ 136.40 100 holländische Gulden,« 1582.— 100 jugoslawische Dinare., • 64.80 100 ÄklAllÜ••••«■ ■ 483.— 100 dänische Kronen«,. ■ 632.— 100 schwedische Kronen.,« 728.— ausländischen Werte um Ai 2,186.878. 60. Insge- samr stiegen die Wertpapiere um Ai 15.420.388.35 auf Ai 514,817.568.45. Die Beteiligungen sind mit dem gleichen Betrage wie im Vorjahre bewertet, das ist mit Ai 78,000.030.—. Die durch Wertpapiere gedeckten Debitoren ermäßigten sich infolge schwächeren Böriengeschäfles um Ai 8,833.110. 70, dagegen stiegen die Korderungen bei ausländischen Banken und Bankiers unr Ai 45,418.828.10; Sie sonstigen Debitoren erhöhten sich infolge Belebung der Produktion und Erweiterung des GeschästsumsangeS nm Ai 61,805.005. 85.. Insgesamt stiegen die Debitoren um AL 108.819.723.25 auf Ai 2.116.432.582. 50. Au« Kordernngen entstandene Verluste wurden zur Gänze abgeschrieben. Die Bewertung der Korderungen wurde sehr vorsichtig, unter Bedachtnahnre auf allenfalls mögliche Zukunstsrisken, vorgenommen. Die Immobilien sind nach den durchgcführtcn Abschreibungen mit einem Betrage von AL 75,788.201.80 ausgewiesen, das ist um AL 1,212.589.10 niedriger al» inr Aoriahre, obwohl die Abschreibung AL 8.060.180.45 betrug. Der Unterschied entstand hauptsächlich durch die Verrechnung■ deS mit dem Zubau des BankgebäudeS in Bukarest verbundenen Aufwandes. Da» Inventar wurde auf Ai 1.— abaest rieben. Unter Punkt„sonstige Aktiva" sind Vermögenswerte angeführt, die für den Pensionsfonds der Angestellten bereitgestellt find. Die Einlagen auf Einlagebiicher und Kassenscheine weisen einen Zuwachs um Ai 38,604.210. 65 auf Ai 1.094,418.818. 10 und die Kreditoren unr Ai 148,718.314.15 auf AL 2.053,755.674.85 aus. so daß sich die anvertraulen Mittel gegenüber dem Jahre 1386 um Ai 182.438.524. 80 auf AL 8,154,174.432.45 erhöhten. Die Bilanzsumme einer Seite de» Bilanzkontos beträgt. Ai 8.885,483.506.90 und ist im Vergleich züm Jahre 1036 um Ai 187,847.284. 05 höher. Der Zinsenertrag stieg durch bie- Erhöhung der Debitoren um Ai 9,554.602. 75 auf AL 182,844.667.50 und der Ertrag an Provisionen unr AL 1,582.181.80 auf AS 18,848.804.30. Die verschiedenen Getvinne sind um AL 1.148.835.40 auf Ai 7,441.876. 70 zurückgeaangcn. Die Lastenzinsen sind durch Zuwachs der an- vertrauten Mittel um AL 5,150.484.70 aus AL 05,882.155.00 gestiegen. Die Steuern. Gebübren und aesetzlicheir Beiträge sind um AL 278.150.— höher und betragen Ai 3.829.045.10. Die Abschreibungen an Iminobilien und am Inventar betragen AL 4.025.887.65, und zwar an Immobilien Ai 8,069.180.45 und am Inventar I Ai 356.707.20; sie sind gegenüber dem Vorjahre unr Ai 1,530.188.50 höher. Die VertvaltungSauSlagen zeigen eine mäßige Steigerung, und zwar die sachlichen rnn Ai 812.131.— auf AL 6,400.627.90 und die persönlichen infolge Aufbesserung der Angestelltengebalte um Ai 1.372.066.75 auf AL 40.579.227.55. Insgesamt erhöhten sich die VertvaltungSkosten gegenüber dem Jahre 1936 um AL 1,684.107.75. Die Geschäfte der Bank erfuhren im Jahre 1937 eine beträchtliche Erweiterung, so daß die erzielte» Umsätze bedeutend höher sind als im Vorjahre, zssr Wanderer durch den dunklen Weltteil David Livingstone , der Bezwinger Afrikas Vater Livingstone wanderte durch die Dorier rings um Glasgow und verkaufte Tee und iroimne Traktätchen; je weniger die Livingstones in ihren« Häuschen in den; Dorf Blantyre zu beißen hatten, um so mehr wurde gebetet. David, am 19. März 1818 geboren, lvächst in dieser frommen Atmosphäre auf; auch daß der Junge sckM mit zehn Jahren, wie das in jener Zeit üblich ist, in einer Spinnerei zu arbeiten anfängt, gehört zu den Selbstverständlichkeiten dieser Welt. Aber David will lesen— von fernen Ländern und fremden Menschen. Er treibt alle im Dorf erreichbaren Reiscbeschreibungen auf und verschlingt die Seiten mit grenzenlosem Wissensdurst. Bald weiß er, was er tverden will: reisender Missionar. Aber er erkennt recht gut, daß es nicht genügt, den armen farbigen Heiden nur einen neuen Glauben zu bringen; man muß ihnen auch die Segnungen der Zivilisation zugänglich machen: So studiert er Medizin, ohne einen Penny zu besitzen, hungert sich in Glasgolv und London durch und macht wirklich seinen Doktor. Mit 27 Jahren schickt man ihn als Missionar zum Kapland. Seine erste Reise führt ins Beischuancnland. Er arbeitet in der MissionSstation Kuruman, die von Missionar Moffat gegründet wurde, dessen To«l)tcr Livingstone heiratet. Bon hier auS unternimmt er waghalsige Streifzvgc in tvenig erforschtes Gebiet. Dann durchquert er die große Kalahari-Wüste — ein Unternehmen, das die Ausmersamkeit der englisck>en Geographen auf ihn lenkt. Livingstone lernt alle Greuel deS Han del » mit schwarzen: Menschenfleisch kennen und wird zum feurigen Kämpfer gegen den Sklavenhandel. Jnrmer weiter dringt Livingstone in daS Herz deS schwarzen Erdteils vor, iimncr tiefer vor schiebt er seine Missionsstationen. Nach zehn Jahren beginnt er seine erste in großem Stil durchgeführte Forschungsreise, auf der er unter vielen: anderem den Ngami-Sce entdeckt; von Kolobeng an» dringt er zum oberen Sambesi vor — mit Frau und Kindern; während der Reis« wird ihm sogar noch ein Sohn geboren. 1852 schickt er seine Familie nach England und durchquert allein, nur mit eingeborenen Trägern, ganz Südafrika , marschiert nach Norden bis Linyante, folgt dem Oberlauf des SmnbesiflusseS, erreicht Loanda am Atlantik , wandert weiter bis Mosam bik . Auf dieser Reis« entdeckt er die Viktoria- Fälle. Anderthalb Jahre später ist David Living stone nicht mehr Missionar— die Londoner Geographische Gesellschaft schickt ihn in ihrem Auftrag und mit ihrer finanziellen Unterstützung ins Innere Afrikas . Auf einer Dampfbarkasse befährt Livingstone den Sambesi und seine Nebenflüsse. Auf dieser Expedition macht er 1859 seine größte Entdeckung, den Njassa-See . Die wichtigste Wasserstraße im Osten Afrikas ist damit erschlossen. Während der nächsten Reise stirbt seine Frau, der Liviimstone sicher zu viel zugemutet hat, an dem mörderischen Klima Afrikas . Aber Livingstone ist dem schwarzen Erdteil zu sehr verfallen, um dieses Warnungszeichen zu beachten. Die britische Regierung ernennt ihn zum Konsul für Jnnerafrika. Mit sieben Mann, ein« gebornen Trägern, bricht Livingstone auf, um seinen Wunschtraum zu erfüllen: die Nilquellcn zu entdecken. Bon Sansibar aus geht cs zum Njassa , dann nach Norden, wo er neue kleinere Seen findet. 1868 wird Livingstone schwerkrank, erreicht völlig erschöpft de» Tanganjika-See und ruht sich hier einige Monate aus. Mer er ist dem ForschungSsieber verfallen. Seine Reise zmn Fluß Lualaba wird ihm fast schon zwn Verhängnis: auf der Rückkehr halten ihn die Neger irrtümlich für einen Sklavenfänger und bekämpfen ihn; die Lebensnüttel sind aufgebraucht, die Arzneien gestohlen, die von der Küste bestellten Waren werden von den Trägern unterschlagen, von vierzig Briefen, in denen er um Hilfe bittet, erreicht keiner sein Ziel. Zum Skelett abgenmgert, ohne Hilfsmittel erreicht Livingstone im Oktober 1871 mit knapper Not den Tanganjika-See . Er scheint dazu verurteilt zu sein, hier zu verhungern— die Aussicht auf Rettung ist gleich Null. Er weiß nicht, daß bereits die ganze Welt sich nm sein Schicksal kümmert. Die Zeitungen in Europa und Amerika haben von seiner letzten tollkühnen Reise berichtet. Als man ihn schon verloren gibt, macht sich der dreißigjährige Journalist und ForschungSrcisende Henri) Morton Stanleh im Auftrag Gordon Bennetts auf, um Livingstone zu suchen. Nach aufregenden Abenteuern entdeckt er ihn endlich, in letzter Stunde» in lldjidji. Livingstone ist gerettet— für diesmal. Stanleh versorgt ihn reichlich mit allen: Nötigen und eilt an die Küste zurück, um der Welt die Nachricht von Livingstones Aussindung zu übermitteln. Aber Livingstone hat kein Glück mehr. Die Tsetsefliege dezimiert seine Tragtiere, Regengüsse verwandeln das Land in unwegsamen Sumpf, Ruhr und Fieber tvüteu, Kriege der Negerstämme' versperren die Wege. Livingstone resigniert nicht, bis ihm der Tod Halt gebietet. Am 29. April 1878 finden ihn seine Träger in einem Dorf der Landschaft Ilala tot auf— kniend vor seinem Feldbett im Zelt. Die Schtvar- zen begraben,Livingstones Herz an dieser Stelle, balsamieren seinen Leib ein und bringen ihn in einem grandiosen, nenn Monate langen Marsch durch zahllose Gefahren, ständig vom Aberglauben ihrer Stammesgenossen angefochten, zur Küste, 1500 Kilometer weit, bis Bagamaho am indischen Ozean. Ein britisches Kriegsschiff nimmt Livingstones Leib mit nach England, wo er in der Westminster-Abtei die letzte Ruhestätte findet«.. E l a.
Ausgabe
18 (31.3.1938) 76
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten