Seite 2 DonnerSta«, 7. April 1938 Nr. 82 Land nuten ruhig deutschen Artikel. Neues Mitglied dco Obersten Verteldigungs- rateS. Der Präsident der Republik hat den Mini« ster Frantisek JeZek zum Mitglied des Obersten StaatSverteidiguiigSrateS ernannt. GleichschaliungSwünsche arge Folgen für die In­dustrie haben können. Man»nisi auf alle, die unsere Industriebe­triebe und damit unsere Arbeiter in die Gefahr bringen, Opfer einer Boptottbewegung zu wer­de», mit den Finger» alp auf Schädiger und'iler- derber des Sudetendeutschtums Hinweisen, als auf Volksfeinde, die von BolkSgemrinfchaftsphrasen triefen, aber über die werktätigen Masten unseres Bolles neue Arbeitslosigkeit und neuerliche Brr- zweiflnng zu bringen drohen. Paris.(Tsch. P.-A.) Außenminister Paul Boncour arbeitete Mittwoch in einer Beratung mit den SektionöchefS des französischen Außen­ministeriums die Weisungen aus, die er Donners­tag den französischen Botschaftern in Moskau und Warschau und den Gesandten in Bukarest und Prag , die sich derzeit in Paris befinden, geben Ivird. Diese Instruktionen, welche die französische Politik in Mitteleuropa betreffen, werden auch den französischen diplomatischen Vertretern in einigen anderen Staaten übermittelt werden. Wir wir an informierten Stellen erfahren, sind diese Instruktionen in einem sehr entschiede- denen Tone gehalten, der keinen Zweifel über die Absichten der französischen Politik läßt. Es heisst darin, dast die französische Regierung ihre Vrr- tragSverpslichtilngen gegenüber der Tschechoslo­ wakei feierlich bestätigt, und eS wird mit aller «* will, lvcr die Wohlfahrt unseres Bolles anstcebt, wer Verzweiflung durch Zufriedenheit vertreiben Ivill, trete an unsere Seite, prangere die Schä­diger des Volkes an und erhebe mit uns den er­lösenden Ruf, der weithin durch das Land schallen soll: Arbeit, Arbeit, Arbeit! den Leit­artikel seiner Mitkivoch-AuSgabe der inneren Lage der Tschechoslowakei und schreibt u. a.r Die Hauptsache aber ist die Frage, so schließt derTeinps" seine Betrachtung, ob die Bewegung der Sudetendeutschen nur darauf abzielt, be­stimmte Vorteile für die deutsche Minderheit im Rahmen des tschechoslowakischen Staates, so wie dieser heute besteht, zu erlangen, oder ob diese Bewegung, unterstützt durch den Berliner Na­tionalsozialismus, die Vereinigung der Deutschen , und zwar durch die Zerstückelung des tschecho­slowakischen Staates beschleunigen möchte. Im ersten Falle ist ein Abkommen möglich und die Prager Regierung beweist bereits ihren guten Willen, da sie die Tür für eine befriedigende Re­gelung unter der Bedingung weit offen hält, daß eine solche Regelung nicht die Grundsätze berührt, welche für jeden unabhängigen und souveränen Staat von vitaler Bedeutung sind. Im anderen Falle hätte allerdings das tschechoslowakische Volk keine andere Wahl als seine Verteidigung gegen jeden Versuch zu organisieren, der die Vernichtung seiner nationalen Existenz anstrebt." Frankreichs Sozialisten an unserer Seite Paris. (E i g. Bericht.) DerPopn- falrt" veröffentlicht anö der Feder seines austen- volitischen Redakteurs Andre L e r r o u x einen Artikel, welcher die Politik der sudetendeutschen Sozialdeniokratie vorteidigt, von der er sagt, dass sie mehr denn ie zuvor mit den Prinzipien der aktivistische» Politik verbnnden bleibt. Seit einiger Zeit, so schreibt Lorronx weiter, übt die Partei HenleinS im sudetendeutschen Gebiet einen wahren Terror gegen die nicht gleichge- schaltete» Einwohner auS. Wenn eS jemand riot- wendi« hat, im Sudetengebiet beschützt zu werden, so sind das nicht die Leute HenleinS, sonder» die demokratisch-sozialistischen Elemente. Der Plan HenleinS besteht im Augenblick in fol­gendem: Aeuderung der Innen- und Austen­politik der Tschechoslowakei , indem eine Regie« rungskoaiition geschaffen wird, in der die Hen- leinpartei vorherrschend wäre. Einer ihrer Führer, Kundt, erklärte vor der Abgeordneten­kammer, dast sich die Situation verschärfe» würde, wenn die deutschen Sozialdemokraten in der Regiernng blieben. Heute Kn stellt somit alS erste Bedingung Entfernung der deutschen So- zialdeniokraten auö der RegierungSmehrbett. Der Grund für diese Forderung ist klar: daS Beto, welches die deutschen Sozialdemokraten betrifft, ist nur die erste Etappe einer Offensive grasten EtikS, um auch dir tschechoslowakische» Soziali­sten zu entfernen. In der tschechischen Agrarpar­tei existieren Elemente, welche im Sinne Hen­leinS denken und operiere». ES handelt sich im Augenblick noch um eine Minderheit, welche ge­wisse» Berliner Einslüsten unterliegt oder sie duldet. Aber der Sinn der Operation und ihre Geiahren sind klar, und die Reaktion der deut­ schen und tschechoslowakischen Sozialisten gegen Ausbau 6er Sickerungen kür Prag eine srenrüslscke diplomatische Aktion Entschiedenheit erklärt, daß sie diese Verpflichtun­gen unter alle» Uniständen einhalte» wird. ES ist allerdings natürlich, dast gegenüber einer ge­meinsamen Bedrohung alle interessierten Staa­ten über eine» gemeinsame» und organisierten Widerstand werde» erwägen müssen. Deshalb müsse man schon jetzt wissen: 1. welche Unterstützung jeder Staat demjeni­gen Staat, der schon jetzt am meisten der Gefahr ausgesetzt ist, d. i. der Tschechoslowa­ kei , zu gewähren bereit ist, 2. wie die Staaten, welche mit Frankreich verbündet oder befreundet sind, ihre Gesamtpoli­tik niit der Politik Frankreichs in Uebereinstim- mnng mit den Bündnis- oder BertragSverpflich- tungen, die sie übernommen haben, oder mit den Abkomme», die sie indirekt an Frankreich bin­de», harmonisieren wollen. * Auch die holländische Presse beschäftigt sich in langen Artikeln mit der Tschechoslowakei , im Besonderen dabei mit der deutschen Sozialdemo­kratie. ,.Het Volk" brachte nicht nur einen aus­führlichen Bericht über die Bodenbacher Kundge­bung des Abg. Iakfch, dessen Rede in großer Auf­machung auf der ersten Seite wiedergegeben wird, sondern kehrte auch am Montag zu diesen Fragen nochmals zurück. Auch der bürgerlicheNieuwe Roiterdamsche Courant" widmet der Sozialdemokratie einen ausführlichen Der Pariser TempS" widmet Aber noch auf eine zweite Erscheinung muß aufmerksam gemacht werden! In den letzten Ta ­gen find manche Menschen ini sudetendeutschen Gebiet nervös geworden und haben bei Sparkas ­sen und anderen Kreditinstituten unseres Grenz ­gebietes Geld abgehoben. Diese AbbebungSwelle ist zwar einigermaßen abgeebbt, aber sie hat Wirkungen zurückgelassen, die von allen sudeten ­deutschen Kreisen, insbesondere jenen der Wirt ­schaft. wohl berücksichtigt werden müßten. DaS abgehobene Kapital geht nämlich entweder in die Strümpfe, wodurch eS der Wirtschaft verloren geht oder aber und daS ist noch bezeichnender in die Prager Banken I Tie Folge der Flüsterpropaganda der SdP ist also eine Abwandernn« deS Kapitals auS dem deutschen in daS tschechische Gebiet! Ta hat ani 20. Feber eine Wirtschaftstagung der SdP in Teplitz stattgesunden, in der Herr Dc. Janovskh, der sich dazu ein paar arische und nicht ­arische Aankdirektoren eingeladeri halte, für einen stärkeren Einfluß der deutschen Sparer aus den Kapitalmarkt eingetreten ist. Die Vorgänge der letzte» Tage haben nun bewirkt, daß die Geltung der Deutschen aus dem Kreditmarkt geringer ge ­worden ist und die Prager Banken kavitalstärker sind als frü ­her! So schaut die Wirtschaftspolitik der SdP auS. Auch diese Erscheinungen können die Arbei ­ter nickt gleichgültig lassen. Die deutschen Unter ­nehmungen bei uns leiden an empfindlichem Ka ­pitalmangel. Die notlvendigen Umstellungen, Neu ­anschaffung von Maschinen usw. erfordern Kapi ­tal es vergebt keine Woche, ohne daß sudeten ­deutsche Unternehmer bei den Vertrauensmännern der Arbeiterbewegung vorsvrechen, man möge ihnen Kredite beschaffen. Jede Summe, die den Betrieben zur Verfügung gestellt werden, bedeu ­ten Arbeit und Brot für nenanfgenommene Ar ­beiter. für sudetendeutsche Volksgenossen, die sich nach Arbeit als der Grundlage ihrer Existenz und ihres Familienlebens sehnen. Tie Verarmung der sudetendeutschen Kreditanstalten kommt einer Ein ­engung des LebenSraumeS des Dentschtumö in diesem Lande gleich. Wer daher Beunruhigung in unser Gebiet trägt, versündigt sich an unseren Menschen, nimmt ihnen Arbeit und Brot, bringt ihnen und ihren Familien Hunger und Elend. Die Flüsterpropaganda der 2dP ist eine schwere wirtschaftliche Gefahr für daS Sudetendeutsch ­tum, sie ist ein Verbrechen an den ärmsten un ­seres Volkes. Wer sie weitergibt, hilft daS 2n» detendeutfchtum wirtschaftlich fchwächen und zermürben, bringt«rnueS Elend über und Volk. Deswegen fordern wir alle Menschen Willens, alle Sudetendeutschen, die nicht zusehen wollen, daß der Notstand unserer schwer geprüften Gebiete noch größer wird, auf, mit uns jenen entgegenzutreten, welche die Unruhe und.,.... Nervosität steigern, feilen, welche den schwer er-i diese» Versuch ist vollauf gerechtfertigt. rungenen Aufbau unserer Wirtschaft und insbe­sondere unserer Exportindustrie gefährden. Die Sozialdemokraten habe» im Parlament den An­trag auf einen 600 Millioneu-Kredit gestellt, der insbesondere für die von der Krise am schwersten betroffenen Gebiete Verwendung finden soll. Wer deic Wiederaufbau des industriellen Grenzgebietes 51 Manche dagegen wurden auch wie das Men- schengcwürm, das sie eben verhöhnt hatten. So krochen sie aitf dein gleichen Wege, den sie vor Stunden noch im Galopp bewältigt hatten, zu den Ihrigen zurück. Sie krochen, krochen, wußten nicht, wie lange sie noch gezlvungen sein würden zu kriechen, wann man sie auflesen würde, wer sie auflesen würde. Beraubt ihrer Tiere, waren fie selber zum Menschengewürm geworden. Aber sie tvaren auch unbeweglich und verfluchten den Panzer, den setzt verlöteten, den nicht mehr blin­kenden, den die Schnelligkeit ihres Kriechens nur behindernden. Sie horchten und lauschten. DaS schwere Geräder der königlichen Geschütze, warum war eS noch so weit? Die Toledaner Brüder hörten eS viel näher als die irrenden Ritter, in denen es von Ent­setzen sanfte. Durch die Phantasie der Toledaner sanfte aber ein anderes Bangen. Indem sie ihre Geschütze auSspannten, entdeckten sie erst, wie wenige sie hatten, wie kahl sie gegen die König­lichen waren. »Freiheit und Sankt Jakob!" beschwichtigte der Tuchscherer,mit Pulver werden sie drüben donnern und wir auch. Wir aber dazu noch mit unserem Recht, mit unserer Liebe, die unser» Boden gehegt und gepflegt hat, die ihn wieder be­säen lvird und mit Kanälen bewässern und mit unser» Weinreben und mit unser» Weidetieren be'"icken, wenn erst die fremden Eindringlinge u:«er unserer Scholle faulen und sie düngen!" d Das war das Fanal der Toledaner. Nicht rechnen mehr, ob Macht, ob Uebermacht, Macht ist nicht Macht. Macht ist nur Wunder. Wun­der tunk Sie rechneten nur noch auf ihre Verbissen­heit, auf ihre Begeisterung, auf die Musik in ihrem Gemüt. TuS war ihr Trommelschlag, unter des­sen Wirbel sie das Geschoß in die dunkle Seele des Geschützes einzwängten. Der Zauber ruhte u»r- lvahrt im eisernen Mantel. Er wartete darauf, gelöst zu werden und hinauszusliegen in die Hel­ligkeit. Lauter als ihre Geschosse schrien die Bom­bardiere der Toledaner Brüder. Und ihr Fuß­volk war deS Erfolges so sicher, daß es den Ge­schossen nachsttirmte, als handelte es sich darum, im Kinderspiel Bälle abzufangen. Und als die mörderischen Splitter aus ihrer zerspringenden Hülle herausspritzten, lachten die schweren Schützen auf ihren Beobachtungöposten. Die spitzen Stücke, die haarscharf geseilten Nägel, die Pfeile mit den gezackten, zerfleischenden Rändern, sie flatterten Ivie die Rebhühner und die fröhlichen Wachteln. Da hofften die Stürmer erst recht, daß sie im Tanz zur Kehle des Feindes gelangen würden. Behutsam sein, welche Tollheit! Sie spürten es ja schon, wie der Feind vor Verdutztheit erstarrte. Er lieh seine Geschütze schweigen. Er wagte es nicht, sich zu rühren, dieser lächerliche Feind! Wahrhaftig, die königlichen Bombardiere waren verdutzt. Nicht, daß ihnen vor Entsetzen die Faust an der Lafette erschlaffte, im Gegenteil, eS juckte sie ungeheuer, daS Pulver aus dem Kasten zu schöpfen und auch ihrerseits zu beweisen, daß sie der Rebhühner und der Wachteln reichlich zur Verfügung hatten. Viel geduldiger waren die königlichen Offi­ziere. Sie kannten die Regeln deS abgekarteten Spiels. Sie hatten der Kartausen, Haubitzen und Mörser genug, um das Zentrum mit den Schlün­den zu besetzen, um auch die Flanken nicht kahl zu lassen. Den Gegner nur heranzulocken, bis er das vollkommene Ziel für Flachschuß und Steil­schuß darböte, so lautete aber ihr Kommando. Je mehr die Toledaner an Eisen und Pul­ver vergeudeten, desto geiziger wurden die König­lichen. Endlich lohnte es sich. Und es sanken hin die ersten Reihen der Toledaner. Und es zögerten nicht die zweiten Glieder nachzurücken. Tie momentane Heimsuchung bedeutete nichts für sie, nur einen Sturz für Sekunden. Es pfiff um sie. Sie duckten sich nicht ein­mal. Mit dem Wunder vor Augen blieben sie in­mitten der grauen Rauchfahnen und der gel­ben durcheinandergewirbelten Sanddünen, daS schwarze, rasende Menschengewühl. Und sie gin­gen freudig in die Falle. Jubelnd riefen sie sich zu:Da krähen die Hähne deS Königs Karl. Gleich sitzen wir ihm an der Kehle, dem aufge­plusterten Haupthahn!" Die Kavallerie der Königlichen versteckte noch mehr Viererreihen als die Toledaner Lassos und Piken erreicht hatten. Diese Reihen waren fünf­zehn Mann und Tiere tief gegliedert. Und diese Reiter und die Tiere waren noch nicht ermüdet. Sie wurden Herren des Geländes schneller als das Toledaner Fußvolk, mochte es auch mit dem Herzen und der Hoffnung fliegen. Die Vorhut der königlichen Kavallerie, das war der Köder ge­wesen, den Graf Haro auSgeworfen hatte, um keine Beute aus dem Bau zu locken. Geschluckt Ivar der Köder. Jetzt zappelten sie an der Angel. Jetzt hörten sie wohl daS Verstummen ihrer Ge­schütze, aber sie hörten nur eine frohe Botschaft heraus. TuS Wunder war da, die letzte Aufrechnung, Äug' um Äug', Zahn um Zahn! Da sie sich in das Blenden stürzten, wußten sie noch nicht, daß ihre Artillerie umzingelt war, daß gebrochen waren die Räder ihrer Geschütze, gebunden ihre Bombardiere, überrumpelt mitten in der nützlichsten Arbeit. Sie wußten noch nichts davon, daß ihre eigene Kavallerie, im Vergleich zur Menge der Königlichen nichts als ein Pa­trouillentrupp, von den Königlichen geschlachtet worden war. Aus dem Senat Nach Vornahme einiger zweiter Lesungen befaßte sich der Senat am Mittwoch mit der Vor, läge über die obligatorische Vernichtung der Lar­ven der R i n d e r b r e m s e. Der Berichterstat, ter stellte fest, daß die Lederindustrie den Scha­den, den die Rinderbremse alljährlich anrichm, auf 16 Millionen KL schätzt. Die Larven durch, löchern nämlich die Haut, die dann nur ein min­derwertiges Leder ergibt. Die Vorlage wüste ohne Debatte angenommen und dann auch noch das Abkommen über die Regelung des Waren­ austausches mit Italien genehmigt. 3n der Debatte hielt Dr. T u r ch ä n y i(Ung.) eine politische Rede, worin er das Versainmlimgsverboi als undemokratisch hinstellte und die kürzlichen Feststellungen deS Senators Siefänek zu widerlegen versuchte, daß der autonomistifche Block in der Slowakei in der Minderheit sei: man müsse den Stimmen dieses Blocks auch die 280.000 ungarischen Stinmien hinzuzählen. Ec schloß mit der Forderung nach Neuwahlen in die Nationalversammlung und die sonstigen össein, lichen Verbände. Nächste Sitzung heute, Don­nerstag, um IS Uhr. Der Präsident der Republik empfing Mitt­woch, den 0. April, den Bürgerineister der Stadt Tarnen, Senator Andri Barbier. Der Selbstverwaltung geht eS besser, ssm BudgetauSschuß des Senate» gab Finanzminister Dr. K a l f u S die Versicherung ab, daß den Selbstverwaltungskörpern zwecks Durchführung der Straßenmarkierung im Falle der Notwendig­keit Vorschüsse ans der Statskasse zur Ver­fügung gestellt werden sollen. Subventionen aus dem Strahenfonds kämen nur in konkreten Fäl­len in Betracht. Der Minister konstatierte, daß die finanzielle Lage der Selbstverwaltungskörper sich bessert und für 1936 und 1937 ein beträchtlicher Zuwachs an direkten Steuern und danrit auch an SelbstverlvaltnngSzuschlägen zu verzeichnen ist. Dort, wo sich noch keine Besserung zeigt, sei daS Finanzministerium bereit, durch Vorschüsse helfend einzugreifen. Tie Bezüge der BezirkSftrastenwärter. Dai Subkomitee der verfassungsrechtlichen AnSschusieS behandelte am Mittwoch den KoalitionSentwurf be­treffen die Regelnng der Dienswerhältnisse der de< sinitiven Bezirksangestellten und Etraßenlvärter. Nach einem Bericht deS Innenministeriums würde der Mehraufwand, den die Bezirke zu tragen hät­ten, in Böhmen 22, in Mähren-Schlesien 13 und im gesamten Staatsgebiete rund 60 Millionen betragen. Der Berichterstatter wurde daraufhin ermächtigt, ein Memorandum an die Regierung in dem Sinne anSzuarbeiten, daß dieser Mehraui« wand vorschußweise auS staatlichen Mitteln gedeckt werden soll. Die Beschlußfassung über das Memo, randum wurde der nächsten Sitzung deS Subkomitecs überlassen. Französischer Senat gegen die Streiks Paris. Die Gesamtzahl der streikenden Me- tallindustriearbeitec in Paris und Umgebung be­trug Mittwoch 16.000. Die Mehrzahl der Arbei­ter in den Metallindustriefabriken arbeiten noch, doch nimmt die Bewegung für einen allgeineiiien Streik in dieser Branche überhand, insbesondere lvenn der bereits zwei Wochen andauernde Streik­konflikt nicht bald beigelegt werden wird Auf dec Tagesordnung der donnerstägigen Nachmittags­sitzung des Senates befinden sich Jnierpellatio« I neu über die Strcks- Sie wußten nur von ihrem ersten Glück, und sie sehnten sich nach dem letzten. Die deutsche» Infanteristen waren im Drei­eck gegliedert. Sie beherrschten Flanken und Zen- truin des Feldes. Sie brachten die Entscheidung nach allen den Vorscharmüheln. Sie empfingen das durch Kanonade und Kavallerie zermürbte Toledanerfleisch zum ser- neren Zerhacken, Die Bruderschaften der Städte und der Dör­fer, hellsichtig glaubten sie sich, weil sie so hell loderten, hellsichtig wie der Berauschte sich glaubt, übersichtig, wie sich glaubt der Befessene . Die Deutschen aber spien kaltblütig den springenden, sprengenden Tod aus ihren Büchsen. Sie bändigten ihn und spendeten ihn nach Belie­ ben. Die Deutschen waren so geübte Schützen, daß sie nicht einmal den Kolben an die Backe legten. Mit der freien Hand vermochten sie ihr Ziel zu treffen, Kopf, Lunge und Herz des Feindes. Schließlich die letzte Phase des Kampfes. Mann gegen Mann. Nein, für je zwanzig Deut­sche blieb nur noch ein Toledaner übrig. Sie ach­teten auch darauf nicht. Sie waren auch jetzt noch zum Opfer der letzten Muskelfaser entschlossen, entschlossener noch als im freien Gelände. 6)»,, zwanzig auf einen, und einer wird zehn fällen, und halbiert ist die Uebermacht ! Sankt Jakob und Freiheit!" schrie einer, schrie ein jeder. Er merkte es gar nicht, daß der nämliche Arni, der mit der Heugabel dem An­greifer die Auge» ausstach, nur noch an lösen Bändern bamnelte. Als er eS endlich doch merkte, griff er eben mit der Linken nach dem Stiel der Waffe. Der Deutsche wollte sich nicht aufgeben. Brüllend stürzte er sich über den Angreifer. In die Kehle, die er ertastete, biß er die Zähne hin­ein. In seinen Augenhöhlen brannte nichts mehr als die ewige Nacht, Er fühlte, daß ihm jemand nnze,iweise den Gehirnbrei auS den Höhlen ballte.(Fortsetzung folgt.),