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Dienstag, 12. April 1938

wichtigen Lebensintereffen der breiten Waffen

kommt in unserem Falle nur die Deutsche

partei in Frage.

Nr. 86

Higte Tschechen  . Davon stimmten nur 31 mit Nein!| Jede Diktatur erzielt bei jedem Plebiszit Nun fann man wohl zugeben, daß die Tschechen, genau das Ergebnis, das sie zu erzielen wünscht. des Volkes zufammenwirken. Für das Bufam. An unsere Kolporteure, ohne gerade begeistert zu sein über den Anschluß, Das ist nicht ein Wunder, das erst die faschistische menwirken mit den freien Gewerkschaften Abonnenten und Leser! sich sagten: wir können die Sache nicht ändern, und die nationalsozialistische Diktatur vollbracht also stimmen wir, um die Situation der Tschechen haben. Napoleon III.   erhielt bei einer Volksab- fozialdemokratische Arbeiter- Anläßlich der Osterfeiertage wird in Großdeutschland möglichst günstig zu gestalten, ſtimmung siebeneinhalb Millionen Stimmen, die am Montag nicht gearbeitet, so daß un mit Ja. Aber ihre Abstimmung war schon dadurch ihn auf zehn Jahre zum Präsidenten machten. des Charakters der wirklichen Freiheit entkleidet, Allerdings war dieser Abstimmung der Staats- daher empfohlen, die Deutsche fozialdemokratische 19. April entfällt. Den Mitgliedern unferes Berbandes wird fere Dienstagausgabe vom daß man sie gesondert in nur für sie bestimmten streich vom 18. Brumaire und die blutige Unter- Arbeiterpartei, ihre Presse, ihre Rundgebungen Lokalen, abstimmen ließ! Hätten es da die Tsches drückung einer proletarisch- republikanischen Ge- und ihre Bestrebungen jederzeit zu fördern und Die Verwaltung. then wagen können, anders als mit Ja zu ſtim genaktion vorausgegangen. Ein Jahr später zu unterstützen. men? Aber immerhin, mit dem Anschluß haben wurde er durch eine Volksabstimmung, die ihm Durch die Gleichschaltung der übrigen deut­sie sich abgefunden. Aber sollten sie wirklich auch fast acht Millionen Stimmen brachte, zum Stai- fchen politischen Parteien mit der SdP ist voll­das Bedürfnis empfunden haben, für national fer gewählt. Er ist bekanntlich nicht als Kaiſer tommen Klarheit geschaffen. Die Front für Frie­sozialistische Reichstagsabgeordnete zu stimmen? den, nationale Verständigung, für Freiheit und Mit ihrem Ja aber haben sie auch zugleich diesen fozialen Fortschritt, dieser gegenüber, die Front Abgeordneten ihre Stimme gegeben. Nur 31 Tsche für Völkerverheizung, für wirtschaftliche und poli chen soll es gegeben haben, die nicht deutsche na tische Reaktion wäre deutlich sichtbar, wenn es tionalsozialistische Abgeordnete wählen wollten? Vielleicht hat es tatsächlich richt mehr als 31 ge­nicht immer wieder gelingen würde, diese sonst flaren Fronten durch Aufpeitschung des Nationa­geben, die es wagten, nicht zu wollen... lismus zu verhüllen.

Das Wort der Gewerkschafter:

gestorben.

Plebiszite unter der Diktatur bezeugen durch ihr Ergebnis nur, daß die Diktatur herischt. Sie besagen nichts über die wirkliche Volksstim­mung. Und deshalb täuschen sie niemanden als die Diktatoren.

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Gemeinsam mit der

deutschen Sozialdemokratie!

,, Im ureigensten Interesse der freien Gewerkschaften ist es erforderlich, daß Gewerkschaft und Partei zur Wahrung der Rechte und zum Zwecke der Lebensinteressen der breiten Massen des Volkes zusammenwirken."

Eine Reichskonferenz der Vertrauensmänner des Verbandes der Eisenbahner trat Sonntag in Brag zusammen, die sich mit den letzten innen- und außenpolitischen Ereignissen befaßte und flare Richtlinien festlegte. Die fast zweihundert Funktionäre, davon 145 Vertreter von 128 Ortsgruppen, haben in einer ernsten Aussprache, die dem Referat Senator Grünzner 8 folgte, ihr Bekenntnis zum Staat, zur Demokratie, zu den Prinzipien des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Fortschritts und zur Solidarität der arbeitenden Menschen erneuert. Die Nutzanwendung dieser Ueberzeugung und ihrer gewerkschaftlichen Erfahrung faßten sie in einer einstimmigen Entschließung zusammen, in welcher es heißt:

Ohne den Beschlüssen und Weisungen, die das wichtigste Necht der Angehö= von den zuständigen Körperschaften des Deutschen rigen der Arbeiterklaffe ist, und Gewerkschaftsbundes noch gefaßt werden, vorzu­eine demokratische Staatsverfassung

greifen, ist es notwendig hervorzuheben, daß die dieses die größte Sicherung

Auswirkungen der Ereignisse der letzten Zeit für erfährt. die Arbeiter und Angestellten in der Privat- industrie und für die Arbeiter und Ange­stellten der it a a t I i den Aemter und Betriebe grundverschieden sind.

Die freigewerkschaftlich

Arbei­

Eisenbahnerorganisationen für die gerechtfertigten Forderungen der Eisenbahner und Ruheständler jederzeit einzutreten.

Bon besonderer Wichtigkeit ist es aber, daß die nationalpolitischen Vereinbarungen vom 18. Feber 1937 und andere Maßnahmen, die sich mit Rücksicht auf die letzten politischen Ereignisse als notwendig erweisen, seitens der Regierung die notwendige Beachtung finden. Die Verteidigung der diesbezüglichen Forde rungen der deutschen Arbeiter und Angestell­tenschaft im allgemeinen und der Bediensteten und Ruheständler deutscher   Volkszugehörig. keit im besonderen hat im Zusammenwirken der Deutschen   sozialdemokratischen Partei und dem Deutschen Gewerkschaftsbunde, soweit dieses sich als notwendig erweist, zu geschehen. Zum Schluffe wird aber auch ausgesprochen, baft der weitgehenden Aufklärung unter der Die auf der Reichskonferenz versammelten Mitgliedschaft über die jeweiligen politischen und Vertrauensmänner verpflichten sich mit ganzen wirtschaftlichen Verhältniffe, fowohl durch die Kräften im Sinne dieser Entschließung in den Fachpresse als auch in Versammlungen die größte Ortsgruppen zu wirken. Aufmerksamkeit zu widmen ist und daß die Ver­

Eine Erfahrung, welche in den letzten Jahr­zehnten immer wieder gemacht werden konnte, lehrt, daß die Aufpeitschung der nationalen Lei­denschaften von den politischen und wirtschaft­lichen Gegnern der Arbeiterklasse bewußt dazu benützt wird, ihre Feindschaft gegen jeden wirt­schaftlichen, sozialen und kulturellen Fortschritt der breiten Maffen des Volkes in geschickter Weise zu verbergen. Vor einer solchen Irreführung ist deshalb ausdrücklich zu warnen.

Gleichzeitig wird der Verbandsvorstand aber trauensmänner und die Mitglieder verpflichtet auch aufgefordert, im Wirkungskreise der eigenen find, mit ganzen Kräften fich für die Erstarkung Organisation und gemeinsam mit den koalierten der Organisation einzusetzen.

Nach Abschluß der Beratungen konnte der Vorsitzende des Verbandes, Friedrich Schöder, den einmütigen Verlauf der Tagung feststellen, der auch in der einstimmig erfolgten Annahme der oben. stehenden Entschließung zum Ausdrud lam. Die Konferenz zeigte, daß die Geschlossenheit der Organi­sation durch die letzten politischen Ereignisse in keiner Weise berührt wurde.

Keine Maifelern

gegen die in Tester Beit ziemlich häufigen Kon fistationen von Sdß- Blättern.

in der Tschechoslowakel Zur Demiffion Dr. Czechs bemerkt das Die ,, Národni Listy" teilen mit, daß sich die Cesté Slovo" vom Sonntag, welches an anderer Die freien Gewerkschaften verteidigen daher politischen Minister in ihrer samstägigen Sigung Stelle die politische Situation in einem Artikel ihren eigenen Bestand, wenn fie fich mit über zwei Dinge geeinigt haben, über die Feiern richtig beurteilt, es sei eigentümlich, daß der Ve­ganzer Kraft für die Verteidigung des Staates des 1. Mai im heurigen Jahre und einen Presse schluß des Vollzugsausschusses vom Samstag in und dessen demokratischer Verfassung einsehen. frieden in der Koalition. Die Feiern am 1. Mai Abwesenheit des Parteivorsißenden Abg. Iaksch Die Verteidigung der demokratischen Verfaffung sollen heuer nicht stattfinden, weil man politische gefaßt worden sei. Dazu stellen wir fest, daß die ter und Arteestellten in ten grigantriebe teen muß ein unverrüdbarer Grundsays der freien Ge- Manifeſtationen an diesem Tage vermeiden will. Entscheidung des Vollzugsausschusses in vollkom Neverdies sollen die politischen Minister in ihren mener Einmütigkeit gefaßt worden ist und daß Parteien dahin wirken, daß in der Presse weder er von jener verantwortlichen Instanz erfolgt ist. parteimäßige noch persönliche Angriffe erfolgen. Die durch den jüngst stattgefundenen Parteitag Sollte das in den Organen der Koalitionspartei dazu ermächtigt wurde und das Vertrauen der nicht geschehen bzw. nicht verstanden werden. Partei genießt. Im übrigen ist ja London  , wo dann würde zu entsprechenden Maßnahmen ge- Abgeordneter Salsch weilt, nicht außerhalb jener Sulturwelt, die durch Telephon- und Telegra phendrähte miteinander verbunden ist.

vielfach unter dem direkten Terror der Sd P. Ein solcher Terror, soweit er die Siche­

rung des Arbeits- und Dienstposten anbelangt, besteht für die Arbeiter und Angestellten der

werkschaften bleiben.

Die wirksame Verteidigung dieses Grund­fates kann nur im einvernehmlichen 3 u sam menwirten mit einer po litischen Partei erfolgen, die ebenfalls politischen Rechte der breiten Maffen

staatlichen Betriebe nicht; im Gegenteil, es ist bereit ist, fütes zu kämpfen und alle ihre griffen werden.'

nicht unbeachtet zu lassen, daß ein unüberlegtes und unbedachtes Handeln für die betreffenden Mitglieder ernste Folgen hervorrufen können.

Kräfte dafür einzusehen, daß die demokratische Verfaſſung des Staates erhalten bleibt.

Seitens gewisser Kreise wird mit Absicht eine Mit dem Bestand der demokratischen Verfas Banifstimmung unter der sudetendeutschen   fung des Staates find die politischen Rechte und Bevölkerung verbreitet. Es werden die widerfin- die volitischen Freiheiten der breiten Masse des nigsten Gerüchte ausgestreut. Demgegenüber muß Volkes unzertrennbar verbunden. Die Ereignisse mit größtem Ernst an alle Mitglieder die Mah in den faschistischen Ländern lehren auch, daß mit nung gerichtet werden, nüchtern die gegenwärti- der demokratischen Verfassung des Staates gleich­gen Verhältnisse zu beurteilen und fich jeder un- seitig die politischen Rechte und Freiheiten der bedachten und unüberlegten Handlung zu enthal- Arbeiterschaft der Vernichtung verfallen.

ten.

Die gegenwärtige Lage macht es aber auch dringend erforderlich, mit größtem Nachdruck her­vorzuheben, daß das koalitionsrecht

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Der ewige Schatten

Roman von Max Hochdorf  

Hadrian   bemächtigte sich der Majestät, in­dem er ihr die Hand reichte, als sie vom Throne herabstieg. Hierauf geleitete er sie vorbei an Granden und Garden. Nicht hinaus in den Trubel der Truppen, sondern zur Stille des Heiligtums, das durch den Raub der Maria de Padilla   entheiligt war, zu der Kapelle der Kleinodien der Jungfräulichen.

Wachen sorgten, daß sie nicht gestört wur­den. Sie standen vor dem Kleinodienschrein, beide im Dämmern. Nun strahlten ihre Seleider nicht mehr. Selbst das Spinngewebe an den Pfeilern und in den Mauerwinkeln fror in dem Gruftdunst der Kammer.

Nach dem erhißenden Pomp des Siegeshoch amtes empfand Starl die Oede des Raums, das trübjelige Licht und die fade Schalheit so pein­lich, daß er sich auf den Sockel des Schranks nie­dersetzen mußte.

Die weitere Meldung einiger Prager Blät­ter, daß die Regierung angesichts der ernsten Situation während der Dauer der Osterfeiertage in Prag   in Permanenz bleiben werde, wird vom Tschechoslowakischen Pressebüro dementiert. Die Mehrzahl der Regierungsmitglieder werde zu Ostern außerhalb Prags   weilen.

Die Propagandawoche des Wehrkorps der tschechoslowakischen Motoristen wurde am Sonntag mit einem ganzstaatlichen Appell der Verbandsmit glieder in allen Orten, in denen Organisations­zentren des Wehrlorps bestehen, beendet. In Prag  fand der Appell der Motoristen vor dem Gebäude des Autoklubs statt. Der Geschäftsführer der Zen­Dr. Hodža empfing Montag nachmittags trate Ing. Sedlát teilte sodann mit, daß sich im den Abgeordneten Kundt und den Senator| ganzen Staate bereits Zehntausende von Motoristen Im ureigenen Interesse der freien Ge- frogner von der SdP, die ihm nach einer zum Wehrkorps angemeldet haben. Die Versamm werkschaften ist es daher erforderlich), daß Ge- offiziellen Meldung einige Beschwerden admini- lung nahm sodann eine Ansprache des Ministers für werkschaft und Partei zur Wahrung der strativen Charakters vortrugen. Wie ,, De Beit" Nationalverteidigung Ma ch nit entgegen, die auch Rechte und zum Zwecke der Verteidigung der hiezu meldet, handelte es sich um Beschwerden durch Rundfunk verbreitet wurde.

zerbrachen, Ihr herrliches Volt, das Ihnen dankte, indem es Gottes Wohnung ausplünderte und Eisen schmiedete und Ruten 30g und Seile flocht!"

Heiser und gequält war seine Stimme. Wie Dreschflegel schwang er die Arme um sich. Und da Karl nichts entgegnete, betrommelte der Prie ster die schmutzigen Scheiben des Kleinodien­schreins und fuhr fort: Möchten Eure Kaiser­liche Majestät nicht vielleicht der seligen Donna Maria de Padilla die Hände füssen und sie alle abschmaßen, die ihr zu der wunderbaren Tat ihren Segen gaben?"

Der Priester legte seine hageren Hände, die von dem Asketenstrick geferbien, auf die Schultern des Kaisers. Er pacte das kaiserliche Wams. Wie einen zu weckenden Schläfer schütz telte er seinen Herrn. Er sprach: Daß ich, das Getvissen Eurer Majestät, mich unterstehe, Sie leiblich zu berühren, Gnade dafür. Aber das Gewissen der Majestät kennt alle Untiefen der gefühlvollen Schwärmerei. Nichts bereuen, kai­serliche Majestät! Nur rechtfertigen alles! Das ist die einzige Tugend, die für die Majestät gel­ten darf!"

schweigt nicht. Er holt die Vodsfüßigen aus dem| tigerem Lichte brannten, öffneten sich. Und dann egefeuer auf die Erde. Er fuppelt sie mit wurde Gottes Mund sichtbar und Gottes flam­ Bräuten Gottes  . Satan tanzt auf den deutschen mender Finger. Der Finger deutete auf den Altären, wie Luther   ficdelt. Und die Majestät befiehlt Schweigen! Was wünschen Eure Stai serliche Majestät? Soll ich reden? Soll ich schweigen? Soll ich mich auf den Kopf stellen, damit die Majestät besser begreift?"

Hadrian   konnte keine Worte mehr finden, um seine Verbitterung auszudrücken. Erschöpft lehnte er sich an die Wand, und seine Blicke such­ten die Gewölbe der Kapelle ab, ob sich dort oben nicht die Steine öffneten, ob nicht in diese Fin sternis ein Licht eindringe, das sich dieses unbe­chen bemächtigte. Es sollte ein Bliß sein, start weglichen, offenbar ganz unzugänglichen Monar genug, um den Kaiser aufzurütteln, damit er nicht so träg dahinbrüte, damit er nicht das müde Kinn auf den Degengriff nur stüße, damit er den schlaff von den Schultern hängenden Kopf hochreiße, damit er durch Mauern und Wolken, durch Wälder und Meere endlich hinein­horcht in dieses deutsche Land, das zur Heimat aller Greuel gegen Gott   geworden war.

Hohepriester. Der Mund sprach zu ihm. Es war eine Sprache, die zu jedem Blutstropfen seiner Adern redete:..Du allein bist mein Stell vertreter! Mich bei dem Kaiser zu bekunden und zu verteidigen, Du allein wirst die Macht haben, es zu tun? Du, kein anderer als Du! Gedulde Dich, demütige Dich! Er wird sich bald, der Staiser, vor Dir demütigen!"

Eine Macht, die gar nicht auf seiner Erde regierte, bemächtigte sich des Hohepriesters. In Verzückung war er sich vor dem Gottesbild der ständnis mit der Offenbarung zu bezeugen, die Stapelle nieder. Und er schlug, um sein Einver­Faust auf das Herz, und es pochte, als klänge ein Stein auf ein Gerippe. Dann war er anz zusehen wie ein in Erz gegossenes Monument.

Einige Minuten blieb er so.

Als er aufstand und sich wieder zu dem Kai­ser wandte, sah Karl, daß sich aus den Augen des Priesters ein Blenden ergoß. Wie eifrig er das auch übersehen, wie sehr er auch an dieser rätselhaften Jenseitigkeit vorbeiblicken wollte, er fonnte es nicht.

Aber Karl tam dem Hohepriester nicht ent­gegen. Er pfiff nur durch die Zähne. Er stand Als Karl auch hierauf nichts erwiderte, fon- auf und ging im Kreise herum. Er ließ den Der Mann war eben in einer unbekannien dern nur geringschäßig die Lippen verzog, tat Degen schleppen, dessen Goldhut über die Fliesen der Priester, als mertte er es nicht. Er fuhr flirrte. Nachdem er das eine Zeitlang getan dem Staiser stand nicht mehr der ihm seit Jahren Welt gewesen. Jetzt war er wiedergekehrt. Vor Doch der Priester hatte gerade Wohlgefal- fort, wie wenn er den Inhalt einer sorgfältig hatte, schob er sich so dicht an dem Erzbischof Yen an diesem Unbehagen. Der junge Kaiser vorbereiteten Anklageschrift entwickelte: In vorbei, daß er ihn mit den Sporen streifte. Aber vertraute Mann, dessen Asketentum ihn stets be­zerfiel wieder. Ratlos strauchelte er wieder Spanien   gibt es für Eure Majestät nichts mehr Hadrian   wich nicht aus. Was ihn erschütterte, drückt, wenn nicht gar angeefelt hatte. Vor ihm einmal durch das Labyrinth seines Ichs. Und zutun. Durch allzu ausgedehnte Spaziergänge das waren nicht mehr Eingevungen von nur stand ein aus sich selber flammender Riese. Hadrian   war froh, ihn hierher gelockt zu haben, um die Toledaner Ruinen würden Sie Ihre Zeit irdischer Natur. Vor den Augen Hadrians   war Doch Starl wollte weder in das Weiße die zwischen die kahlen Mauern, in die falte, ernüch- nur vergeuden. Doch im weiten Deutschen Reich die Kapelle nicht mehr düster und dumpf. Es ses Auges noch in die Pupillen des Priesters ternde Luft. Am liebsten hätte er übelriechende ist man fleißiger als je dabei, eines nach dem hineinsinten. Dieses Auge, dieser kleine, blen flammten die Mauern vor ihm. Es flirrte uno Kräuter geräuchert, um die Widerwärtigkeit des andern der Sakramente auf die Straße zu schütz klang auch der Staub. Selbst aus dem Spinn  - dende Fleck, er breitete fich aus wie ein See, und Ortes noch widerwärtiger zu machen. ten. Waren die Toledaner Lehrlinge, so sind gewebe hallte eine Melodie. Der Himmel zeigte Start fühlte sich in Gefahr, aufgesogen zu werden die Deutschen Meister in dieser schönen, schönen sich vor Hadrian   mit vielen Straßen, und erfüllt wie einer, der am Ufer sitzt, und es zieht ihn Mode, die das gute Herz Eurer Majestät in waren die Wege mit geflügelten Mannschaften, und zieht. Entfliehen dem! Ein Eigener ſein und kein der Verzauberung verfallender Vasall die mit ihren Lanzen zu weiten, weiten Zielen Schyvung gebracht hat." eines Fremden! deuteten. Um alle Lanzenspißen wirbelten Son­Schiveigen!" schrie der Kaiser auf. " Und der Hohepriester: Martinus Luther nen in jeder Farbe. Tore, die in noch mäch­

Den in Ermattung und Ueberdruß tauern­den Herrn studierte er mit den scheinbar so toten, mit den so geheimnisvoll lebendigen Augen. Er sagte: Jezt sehen die Majestät, wohin ein Volf gerät. Ihr Wolf, für das Sie Stock und Schwert

( Fortsetzung folgt.).