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SamStag, 30. April 1038
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UtotaiäMstkte
Von Leo Rosenthal SuMvtß Renn, bekannt durch seine beiden I Amane»Krieg' und»Nachkrieg', ein Jahr lang I m der spanischen Front, ist soeben aus Kuba zu. I Mekehrt, wo er für die Sache Spaniens ge« I lrerien hat. Obgleich der kubanische Diktator I Sattiita Ausländern über Spanien zu sprechen I deiboien hatte, gelang«S Ludwig Renn trotzdem, dreimal öffentlich aufzutreten. Einmal auf Ein« I ladmg des Rektors der Universität von Havannah I wr der geistigen Elite Kubas , das andere Mal per dreitausend Zuhörern aus allen Schichten der kttölkcrung und das dritte Mal auf Einladung einer Jugendorganisation im Radio. Die kuba - niiibc Bevölkerung ist fast in ihrer Gesamtheit für dar republikanische Spanien , ganz so wie sic gegen ihren Diktator ist. Ludwig Renn eilt zur spanischen Front zu« unk. Halten Sie die Lage Spaniens für der. Misclt?" fragte ihn ihr Berichterstatter.»Für terzlveiselt nicht, aber für ausserordentlich ernst. Maubte ich die Lage sei verzweifelt, so würde ich nicht zur spanischen Front zurückkehren. eS hätte denn keinen Zweck mehr. Schien denn die Sache der Republik etwa nicht aussichtslos, als Franco seinen ersten Ansturm auf Madrid unternahm? Rein militärisch gesehen, und als alter Militärfachmann glaube ich ein Urteil abgeben zu können, ist die Sache noch lange nicht aussichtslos, sofern man sich entschliessen wollte, die Republikaner mit Kriegsmaterial zu versehen.' »Und geschieht das nicht, was dann?' »Geschieht das nicht, so ist eS Wohl möglich, faß Franco diesmal siegt. Aber auch dann wäre die Sache des republikanischen Spanien noch lange nicht verloren. Franco hat fast das ganze Lost gegen sich.'Er könnte sich nur vermittels einer unglaublichen Terrors halten. Die Deut« schen und Italiener sind im Irrtum, wenn sie gimcken, daß sie im Lande werden bleiben können; die Phalangisten haben bereits seht Flugblätter gegen die Fremden verbreitet. Auch werden di« Italiener und dieDeutschen bei derBcrteilung der Leute aneinandergeratens sie machen bereits seht einander die Erzlager von Bilbao streitig, das gleiche wird mit dem Merkurvorkommen geschehen. Im Falle eines Krieges wären die einen wie die anderen von ihrer Metropole abgeschnitten und würden bei einer Beherrschung der Meere durch tie Franzosen und Engländer ohne Nachschub bleiben. Es würde Frankreich , das an der Magi« not,Linie lange genug den Deutschen Widerstand leisten kann, ein leichtes sein, nach Ueberschreiten dec Pyrenäen Spanien von Franco zu säubern, dergleichen wäre für England Portugal das Aufmarschgebiet.' »Ich glaube nicht an einen Sieg Franco-; ich hoffe mit Bestimmtheit, das; die Republikaner siegen- Wenn aber die englischen und auch die französischen Blätter zu einem gewissen Teile bereits mit dem Siege Francos rechnen, so darf man sich mit Recht fragen, ob die Bemühungen der englischen Regierung— von solche» Bemühungen konnte man in englischen Blättern lesen— den Sieger Franco zu einer menschlichen Behandlung der Besiegten zu veranlassen, Erfolg haben würden. Waö im Falle«ineS hypothetischen Sieger Francos an Greueltatcn geschehen würde, kann man sich kaum auSmalen, so schrecklich würde daS sein. Er würde sämtliche Offiziere erschießen lassen, desgleichen die dreitausend Kulturmilizionäre. d. h. die dreitausend Lehrer, deren Aufgabe es ist, den Analphabetismus an der Front zu liquidieren. Natürlich würden seinem Blutdurst sämtliche Partei« und Gewerkschaftsfunktionäre zum Opfer fallen, BctriebSdelegierte und andere Arbeiter mehr, wie ein sehr großer Teil der Beamten. Mit einem Worte, Zchntau- sende von Republikanern würden dran glauben müßen. Die Leute, die FrancoS Sieg wünschen und ihm dazu verhelfen oder die von der Unvermeidlichkeit dieses Sieges so überzeugt sind, hätten doch zumindest die Pflicht, sich bereits setzt zu überlegen, auf welche Weise diese Zchntausende Zivilisten oder selbst Kämpfer nach Einstellung der kriegerischen Handlungen zu retten wären. Eie wären verpflichtet, schon jetzt vorbereitende Maßnahmen zu treffen, damit im Falle eines Sieges FrancoS, den ich meinerseits, wie bereits gesagt, noch für sehr fraglich halte, neutrale Eibiffe unter Begleitung von Kriegsschiffen zur Evaluierung der Bevölkerung zur Verfügung stehen. Denn der einzige Weg, der den Republikanern offen bleiben würde, um Franco zu entgehen, wäre der Seeweg. Und zwar nicht nur um das Gebiet um Madrid und Valencia und an der ganzen Meeresküste entlang, sondern auch möglicheriveise für Katalonien : Francos Absicht, das nördliche Katalonien einzunehmen und eS von Frankreich abzuschneiden, ist für jeden offenbar. Ich kann mir aber nicht denken, daß die demokratischen Staaten eS so weit koinmen lassen: wir von den Internationalen Brigaden haben unser Leben für die Freiheit Spaniens , für den Frieden in der Welt eingesetzt und wir können eS nicht glauben, daß alle unsere Opfer vergebens gewesen, daß unsere Toten setzt im entscheidenden Augenblick verraten werden.* Copyright btz.Sozialdemokrat* and Lutetia Preß.).
SdP-Leute schlagen einen Wachmann Prag . DaS Tschechoslowakische Preßbüro meldet: Am 28. April vor 21 Uhr betrat der Wachbeamte des PolizeikommissariatS in Petr- <f a l k a, der Zivilkleider trug, auf der nach Wien führenden Landstraße«ine Gruppe von fünf sich verdächtig gebärdenden, Männern. Als er sah, daß einer dieser Männer etwas plakatieren wollte, trat er an die Männer heran und forderte sie, indem er sich als Polizeiorgan zu erkennen gab, auf, ihm zu zeigen, was sie trugen und plafatierten. Die Unbekannten leisteten der wiederholten Aufforderung keine Folge, stürzten sich aufdenWachmann. begannen ihn zu schlagen und einer von ihnen versetzte ihm mit einer etiva% Meter langen zusammenlegbaren Leiter«inen Schlag auf den Kopf, wodurch er ihn leicht verletzte. Auf die Hilferufe eilte«in Bezirksinspektor des gleichen Kommissariates herbei, wurde aber gleichfalls angcfallen. Zwecks Abwehr deS auf ihn und den ersten Wnchniann unternommenen Angriffes gab der Bezirksinspektor einen Pistolenschuß ab, wobei er«inen der Angreifer am Bein verletzte. Unter Mithilfe eines herbeigeeilten Respizienten'der Finanzwache wurden dann die Angreifer angehalten. Der verletzte Angreifer Karl P o h y aus Petrjalka wurde mit dem RettungSauto in das StaatS- krankenhauS in Pretzburg gebracht. Die übrigen vier Angreifer wurden der Polizeidirektion in Preßburg übergeben. Die Untersuchung wird fortgesetzt. Karl Pohy ist, wie die»Prager Abendzeitung* meldet, Beamter der»Zeit*, Filiale Preß burg .
Wir stehen fest DSAP-Bezlrkskonferenz In Sternberg Sonntag, den 24. April, tagte im Sternber« gec Arbeiterheim die ordentliche Bezirkskonferenz der Partei in Anwesenheit von mehr als 70 Delegierten. Die Lokalorganisationen der Partei tvaren fast vollzählig vertreten, ein Betvei» für das gewaltige Interesse, welches den Geschehnissen dieser Zeit entgegengebracht wird. Die Konferenz wurde von Koschatzky eröffnet. O n d i« j k a erstattete den Bericht der BezirkSorganisation für daS obgelaufene Geschäftsjahr. Aus diesem Bericht ging vor allem hervor, daß sich die Partei im Bezirke Sternberg im Jahre 1987 bedeutend gestärkthat und daß sie sowohl mitgliedermäßig als auch was den Markenbezug anlangt, gut fundiert ist. Die Partei konnte im Jahre 1037 fast 200 neue
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.lindert Kopfschmerz
Kämpfer gewinnen und hat damit den höchsten Mitgliederstand im Laufe der letzten sieben Jahre Überschritten. Auch der Markenbezug ist wesentlich höher gewesen al» in den letzten Jahren. Die Tätigkeit der Organisationen war durchaus lebendig und eS wurden damit die besten Bor- anösetzungen auch für die weitere Entwicklung geschaffen. Es konnte festgestellt werden, daß auch die gegenwärtigen außen« und innenpolitischen Geschehnisse eine Unterbrechung in dieser Entwicklung nicht herbeigeführt haben, weil auch im Laufe der ersten drei Monate dieses Jahres ein weiterer Mitgliedergewinn von nahezu 100 Mitgliedern zu verzeichnen war. Nach dem politischen Referat deS Abgeordneten Z i s ch k a ergab sich eine überaus wertvolle Debatte. Die Neuwahlen tvurden in voller Einmütigkeit durchgeführt und ergaben nur unwesentliche Veränderungen in der bisherigen Zusammensetzung der leitenden Bezirkokörper« schäften.
englische Journalistin im Kreise Teplltz-Schönau Donnerstag, den 28. April, vcrsmnmelten sich im Restaurant„Seumepark" in Teplitz -Schö« nau die Mitglieder der Kreisvertretung und KreisgewerkschastSkommissioncn, ferner die Delegierten der BezirkSorganisationen zu einer Konferenz, an der als Vertreterin der englischen Arbeiterpartei, Miß D h o n a u, und für den Parteivorstand Willi W a n k a teilnahmen. Die Tagung stand unter dem Vorsitz Heinrich Kremsers und Franz S ch a f f a r s ch. Wanka berichtete über die Reise unseres Parteivorsitzenden nach England und Frankreich , die von großer Bedeutuung für den Freiheitskampf der sudctendeutschen Arbeiterklasse tvar, denn eS zeigt sich im Stimmungsumschwung deS englischen Volles ein steigendes Interesse an den Vor
gängen in unserem Staate, wobei man wieder im besonderen den offenen nazistischen Charakter der SdP erkennt. Nach einer' Betrachtung der innerpolitischen Situation informierte Wanka die Vertrauensmänner über den gegenwärtigen Stand der Kräfte. An der Aussprache beteiligten sich die Vertreter alller Fachverbände und Gebiete. ES kamen die Glasarbeiter, Keramarbeiter, Bergarbeiter, Metallarbeiter, Angestellten, Genossenschaftler, Pressevertreter und Bezirksarbeiter zu Worte, die in zweieinhalbstündigen Ausführungen ein Bild über die soziale Struktur des Gebietes zeichneten, aber auch belegte Beispiele für den Terror der SdP und die von ihr ausgestreute Flüsterpropaganda gaben. Miß Dhonau nahm die Berichte mit großem Interesse entgegen und sprach dann zu den Funktionären einige herzlich« Worte der Begrüßung, in denen sie eine sehr interessante Schilderung über den Grad der öffentlichen, Meinung England» zu den Vorgängen in Mitteleuropa zum Ausdruck brachte. Die Konferenz quittierte mit stürmischem Beifall diese Darlegungen, worauf die Zusammenkunft beendet war.— Am Freitag früh durchfuhr die Journalistin das Gebiet von Zuckmantel bis Komotau , webci ihr die besonderen Merkmale der sozialen Struktur des Kreises gezeigt wurden. Die deutsche Arbeitersendung am Melnlker Sender bringt in dieser Woche: Sonntag, 1. Mai, 14.16: Maifeier: Lied der Arbeit, Festrede, Rezitationen. Mitwirkende: Elisabeth Warnholtz(vom Prager Deut schen Theater) und Jasef Hofbauer. Mittwoch, 4. Mai, 18.40—18.46: Arbeit», markt— 18.20—18.40; Wa» unter 1. Mai 1938 brdentrte(Abg. Wenzel Jaksch )— 18,40 bi» 18.50: Soziale Informationen. Freitag, 6. Mai, 18.85—18.45: Aktuelle zehn Minuten.
Abg. Kirpal auf der Internationalen Kon» frrcnz in Marseille . Vom 18. bis zum 15. Mai tagt in Marseille eine internationale Frauenkonserenz, die dem Frieden, der Freiheit und der Demokratie zu dienen bestimmt ist und deren Motto lautet:„Die Sittlichkeit in den internationalen Beziehungen.' Erste Hauptreserentin ist die bekannte französische Publizistin Geneviöve TabouiS, die über die internationale Lage berichten wird. Aus der Tschechoslowakei nehmen unsere Abg. Irene Kirpal teil, die über„Solidarität und Zusammenarbeit der Nationen vom sckmlpolitischen Standpunkt aus* sprechen wird, und F. P l a m i n k o v& als Berichterstatterin zu dem Punkt„Die Demokratie als Grundlage der individuellen, nationalen und internationalen Beziehungen*. Die Generalversammlung de» Brünner Thealervercinrs abgesagt. Freimg abends sollte die von den SdP-Leuien verlangte außerordentliche Generalversammlung des Brünner deutschen ThcatervereinS stattfinden. Sie wurde jedoch von der Polizei untersagt, die den Standpunkt vertritt, daß die Einberufung durch einen hiezu nicht berechtigten Ausschuß ersolgie.
krnst Neuschul— ein Maler der Arbeit Im Hause de» Weltbundes(Svaz öS. dlla), Aärodni tr. 86, ist am Donnerstag die Gesamtausstellung der Gemälde deS Aussiger Maler» Ern st Neuschul eröffnet worden, die gleich in den ersten Stunden eine große Zahl von Besuchern an sich zog. Ernst Neuschul ist als sudeiendeutscher Maker nach seinen int Auslande verbrachten Studienjahren auch in Prag bald bekannt geworden, obwohl die» seine erste Ausstellung in der Hauptstadt des Staate» ist. Er war berufen worden, das Bildnis des Präsidenten M a s a r h k für den Sitzungssaal de» Rathauses seiner Heimatstadt Aussig ztt malen, und in diesem Jahre hat er auch den Präsidenten Dr. Bene» portraitiert: eine vorzügliche Studie zu dem Masarvl-BildniS und die drei Bencs-Portrail», da» eine davon au» dem Privaibesitz des Präsidenten für die Ausstellung überlassen, sind hier mit ausgestellt: sie bestätigen neben anderen Bildnissen bekannter Persönlichkeiten, daß Neuschul auch ein tüchtiger Portraitist ist. Eigentliches Thema seines Schaffens ist jedoch weniger die Einzelpersönlichteit, sondern der Mensch schlechthin, der Mensch in seinem Alltagsdasein, al» Proletarier. Immer wieder packt er dieses Thema von neuem an. Arbeiter an der Maschine. Arbeiter beim Bau, Arbeiter auf dem Felde, Arbeiterfrauen, Volk in seinem werktätigen Tun. Arbeiter auch vor dem Nichts, von der Krise in die Not der EcwerbSlosig- keir gestoßen— dieser Welt wendet Neuschul sein künstlerisches Schaffen zn. Es ist jedoch nicht die „Elendsptalerci" früherer Realisten; weder sentimental nock> romanisierend stellt er diese Welt dar, sondern er schildert sie in ihrer Wirklichkeit und nur durch die packende, lebensvolle Darstellung der einfachen Wahrheit erreichen seine Bilder die überzeugende Wirkung. Neuschul kennt die Welt de» Arbeiter» genau, er weiß um ihre Leiden und Freuden; er weiß, daß der Mensch ton der Maschine bezwungen werden kann, er weiß aber attch um die Verbun- denhest des Arbeiters mit der Maschine, die er mei-
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stert, er weiß um die Freude an der Arbeit, ihm ist da» stolze Bewußtsein deS Arbeiters von seinem Werte vertraut, und gerade dieses Eelbstbewußtsein und die Bereitschaft zu sinnvollem Tun macht ja daS AuSgestoßensein des Arbeitslosen uin so trostloser und drückender. Die genaue, durch keine romantische Täuschung beirrte Kenntnis der realen und auch der seelischen Welt de» Arbeiters spricht au» NeuschulS Bildern, und so spricht Neuschul als Künstler vor allem auch zum Arbeiter, zum Volte selbst. Und da» will er. Es geht ihm nicht darum, nur ästhetisierende Kunstfreunde zu befriedigen; er will eine Kunst, die ohne kunstgelehrten Kommentar auch vom einfachen Volke verstanden wird. Da» ist ein gutes Wollen, so wie etwa Van Gogh wünschte. Bilder zu malen, die jeder Matrose verstehen könne. Bilder zu malen, die zum einfachen. Manne sprechen, in denen daS arbeitende Volk sich und seine Welt gespiegelt findet, unverfälscht, unentstellt,^ weder sentimental romantisiert noch tendenziös übertrieben. von keiner anderen Tendenz erfüllt als von der der einfachen tatsächlichen Wahrheit, ist ein verdienstvolles Bestreben. Aber es wäre darum noch nicht Kitmst, wenn es nicht mit künstlerischen Mitteln geschähe. Der künstlerische Wert der Bilder Ernst Neuschul » aber über ihren sachlichen Gehalt hinaus tst unbestreitbar. Bon Anfang an ist Reuschul bestrebt, künstlerisch zu gestalten, wa» ihii bewegt. Deutlich läßt sich die Entwicklung verfolgen. Mit Anklängen an kubistische und«rvresiwnistifche Auffassungen, in die in einzelnen Bildern auch impres- sioniitische Anregungen eindringen, beginnt es. Tann findet er den Weg zur Malerei einer neuen Sachlichkeit, die sich um realistische Darstellung bemüht. Anfänglich gerät dieser Reali-muS mitunter noch etwa» trocken, nüchtern. Dann ober beschäftigen den Künstler neben den Problemen der Bildkomposition und der Sachdarstellung immer lebhafter auch die Probleme der Farbe und de» Licht». Zunächst ist eS noch ein herbe» Licht, da» gleichsam in Räumen ohne Luft aufleuchtet, und die Farben sind dunkel und schwer, manchmal sogar düster. Auf diesem Wege geht Neuschul weiter. Seine Palette wird reicher, Heller und in da» Licht dringt nun auch die Luft, die Atmosphäre ein. bis er, immer auf dem ,Wege zu einem neuen, persönlich gestaltenden Realismus bleibend, die Vielfalt der künstlerischen Probleme zu meistern weiß. Es zeugt für die Stetigkeit seiner künstlerische» Entwicklung, daß die in den letzten zwei Jahren entstandenen Bilder seine besten sind. Die Gemälde aus Siidfrankreich an der Rückwand des Saales, der ganz von Licht und Luft umflossene„Italiener" in Weiß, der„Netzsticker* aus Marseille , die blauen Arbeiter auf dem Wege zur Fabrik, die..Ballspieler" die..Seilzieher' siitd vollendet« Leistungen, in denen all« Probleme restlos bewältigt sind. Ihnen stellen sich die beiden packenden Bilder„Barrikade" und„Opfer" au» dem spanischen Bürgerkrieg in ihrer durch das Thema bedingten Tarstellungsweise durch di« geschlossen« Kraft der Komposition und durch die bezwingende Gestaltung de» ideellen GehaltS ebenbürtig zur Seite. Es ließe sich im Einzelnen am Beispiel vieler Bilder darlun. worin die besondere künstlerische Leistung Neuschul» besteht—«s sei nur auf da» lebhaft sprechende Selbstbildnis mit seinem Söhnchen, auf das Bild„In der Nacht*, auf dem der junge Mann an der Seite de» in tiefen aninialischen Schlaf versunkenen Mädchens sitzend in endlosen Gedankenketten„über das alles" nachgrübelt, auf die kompositorisch und malerisch vorzügliche Lösung eines sehr heikle» Themas in dem kleinen Bilde,„lkm- armung" hingewiesen. Aber Ernst Neuschul wird demnächst selbst vor seinen Bildern über seine Kunst, über das, waö c» künstlerisch zu gestalten ibn drängt, sprechen, und er wird es besser tun als e» hier auf dem eng bemessenen Raum geschehen kann. Vor allem sei darum auf diese Ausstellung nachdrücklich hin« gewiesen. Sie dauert bi» 12. Mai und ist täglich von v bis 18 Uhr geöffnet. Edgar Hahncwald
Mitteilungen aus dem Publikum. Rheuma? Nehmen Sie den Alpa-granzbrannt- wein. Durch Massagen mit dem Alpa erzielen Sie große Linderung. Die schmerzenden Körperstellen brauchen natürliche Erwärmung; diese wird Ihnen durch den erreichten besseren Blutkreislauf uteil Alpa gibt es nur in plombierten Originalflaschen! Achten Sie daher beim Einkäufe darauf, daß Sie wirklich Alpa bekommens ivll