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Meinung des Rechtsflügels der tschechischen Agrar­partei. Aber die Prager Wochenforrespondenz" geht in dem Artikel dem Thema mit einem be achtenswerten Optimismus zu Leibe. Sie schreibt anschließend an die vorhin zitierte Stelle:

Die Vorausseßung, von der man( offenbar in der čechoslovakischen Deffentlichkeit"; die Red.) ausgeht, ist die, daß es senlein und sei ner Bewegung tatsächlich um eine Lösung dieses Problemes im Rah mendes Staates zu tunist. Troß vieler Verschnörkelungen fann man die Rede als einen Beitrag sui generis( eigener Art; die Red.) an sprechen. Dabei ist zunächst wesentlich, Klarheit über Konrad Henleins Bekenninis zur nationals

Donnerstag, 5. Mai 1938

nusse ihrer Antipathien außerordentlich wohl füh- kratische tschechoslowakische Oeffentlichkeit folche Ten. Wir rechnen uns die Methoden, die von den amtliche Sachwalter des Pressewesens noch lange Freunden der Gleichschaltungspolitiker uns gegen gefallen läßt, dann rangiert sie an Wut und repu über praktiziert werden, viel mehr als besondere blitanischen Wachsamkeit hinter jedem einfachen Ehrung an. Wenn sich aber die wirklich demo-| deutschen sozialdemokratischen Arbeiter.

Die Konferenz von Sinaja  

Die Gesandten der Großmächte als Beobachter anwesend Sinaja  . Mittwoch vormittags begann in dent Patriarch Miron Christea weilt in Sinaja  . Sinaja die außerordentliche Sitzung des Ständi- Am Nachmittag wurde die Konferenz von fozialistischen Weltanschauung zu gewinnen. Son Rates der Kleinen Entente. Die Konferenz, 17 bis faft 20 Uhr fortgefeht. Alle drei Miniſter die zwei Tage dauern foll, ist die erste feit dem legten ihren Standpunkt zu der Lage dar, die weit darunter ein individuelles Bekenntnis ver- Anschluß Oesterreichs   an Deutschland   und deshalb infolge des Anschlusses Desterreichs an Deutsch­standen wird, und nicht die Betätigung in politis  wird ihr in der Weltpresse besondere Bedeutung land, durch das italienisch englische Abkommen fchen Ausdrucksformen, kann ein Widerspruch zur zugeschrieben. Daß dem auch wirklich so ist, geht und durch die beginnenden Verhandlungen zwi Verfassung der Republik   nicht erblickt werden." schon daraus hervor, daß zahlreiche Diplomaten fchen Italien   und Frankreich   geschaffen wurde. aus anderen Staaten in Sinaja   aus Beobachter Die Aussprache wurde offen und in einer anwesend sind. So sind die Gesandten von Eng  - herzlichen Atmosphäre geführt. Am Abend fand ein Diner statt, an dem land, Frankreich  , Italien  , Deutschland  , Belgien  , Ungarn  , Bulgarien  , Griechenland   der Schweiz  , auch zahlreiche Mitglieder des Bukarester   diplo. der Vereinigten Staaten   eingetroffen. Außerdem matischen Korps und hohe ſtaatliche Würdenträ­ger teilnahmen. Minister Com nen hielt eine sind zahlreiche Journalisten anwesend. Die erste Sihung wurde um 11 Uhr vormit- Ansprache, in der er den guten Willen der Staa­tags im Hotel Palace" eröffnet. Den Vorsitz ten der Kleinen Entente   zu einem freund führte der rumänische Außenminister Petrescu fchaftlichen Zusammenleben mit Comnen. Auch der rumänische Ministerpräsi- allen Nachbar staaten hervorhob.

Der Artikel schließt mit einem hoffnungsvol­Ten Ausblick: Wenn die Psychose der letzten Tage und Wochen einer nüchternen Ueberlegung getvichen sein wird, wenn die Wahlergebnisse die Situation geklärt haben werden, dann wird vielleicht auch das Karlsbader Programm jene realpolitische Fors mulierung von Seiten der SDP erhalten, die es zu einem brauchbaren Instrument im Rahmen der von der Regierung vorbereiteten Maßnahmen zur Lösung der Nationalitätenfrage machen wird."

Ueberraschende Franc- Abwertung

100 Franc etwa gleich 80

Die Dreistigkeit ist kaum zu überbieten, mit der hier eine offiziöse Korrespondenz die Meinung der tschechischen Agrar- Faschisten als Auffassung der tschechoslovakischen Oeffentlichkeit präsentiert. Ohne den Fluch der Lächerlichkeit zu scheuen, ver­treten da Leute, welche eine amtliche Bresselegiti Par i 8. Der Ministerpräsident Daladier hältnis zwischen Pfund und Franc zwischen mation mißbrauchen, den Standpunkt, daß bisher nur ein individuelles Bekenntnis zur nationals teilte abends in einer Rundfunkrede mit, daß die 175-180( 100 Francs rund 80) bewegen sozialistischen Weltanschauung und nicht dessen Regierung eine neue Währungsabwertung und wird. Die Regierung wird diese Relation am Betätigung in politischen Ausdrudsformen" vor- Stabilisierung des Franc beschlossen habe, die Donnerstag durch Regierungsdekret festsehen. Tiege. Das flingt ganz besonders seriös in einer der Regierung eine wirksame Verteidigung des Die Regierung glaubt, daß auf diese Weise Beit, da im ganzen Grenzlande mit dem deutschen   Franc ermöglichen wird. Er fügte hinzu, daß die Wirtschaftstätigkeit belebt und der franzöfifche Gruß" gegrüßt wird, Betriebsappelle mit Hitlers   dieser Beschluß in vollem Einvernehmen mit der Export erleichtert werden und auch die Rückkehr britischen und der nordamerikanischen   Regierung der auf 160 Milliarden Franken geschätzten gruß eröffnet werden und sonst noch Kleinigkeiten vorkommen, die in einem gewissen Widerspruch zu gefaßt wurde, mit denen Frankreich   bekanntlich Fluchtkapitalien ermöglicht werden wird. Durch der Verfassung der Republit stehen. Inzwischen durch das im September 1936 unterzeichnete die neue Devalvation wird die Regierung der hat übrigens Herr Henlein selbst sein Karlsbader Währungsabkommen verbunden ist. Der Mini­Programm als Minimalprogramm be- sterpräsident teilte noch nicht mit, auf welcher Bank von Frankreich ihre Schulden begleichen, zeichnet, was zu den frommen Wünschen der Grundlage die Devalvation durchgeführt werden die durch die Bevorschussung der Staatskasse ent­standen sind. Prager Wochenforrespondenz" des Herrn Neu- wird. Man glaubt jedoch, daß sich das neue Ver-| mann ungefähr so paßt wie die Fauft aufs Auge.

"

Die Charakterisierung der sogenannten amts

ständig, ohne den Hiniveis auf die verfälschten Be­richte über die deutschen   sozialdemokratischen Mais

schwerste,

Nr. 105

Die Rote Armee   kampfbereit

Moskau  . Eine Delegation der Teilneh­mehr an der Parade des 1. Mai wurde am Dienstag im Kreml   von den Führern der kom­munistischn Partei und der Regierung der ISSN   empfangen. Namens der Regierung be. grüßte Marschall Worofchilow die anwe­senden Vertreter der Roten Armee und der Striegsmarine, Ingenieure und Techniker. Er erklärte in seiner Ansprache, die Rote Armee  habe am 1. Mai ihre völlige Kampf­bereitschft demonstriert und gezeigt, daß sie im stande sei, jeden Angreifer zu fchlagen. Armse und Kriegsmarine stünden bereit, die Grenzen der USSR zu ſchüßen. Bar. tei und Armee stünden jedoch nach wie vor stand­haft für den Frieden der gesamten Welt ein. Frankreichs   Luftrüstungsprogramm

Ankäufe im Ausland

Paris  . Der französische   Luftfahrtsminister Guy La Chambre stizzierte in großen Zügen den Vertretern der Preſſe ſein Programm. Er erklärte, daß ein Produktionsplan für den Bau von Flugzeugen festgelegt wurde, mit dessen vollkommener Durchführung er bis zum Jahre 1940 rechne. Gegenwärtig werde an dem Pros gramm für die Ausgestaltung der Fabriken ges arbeitet. Der erste Teil des Programmes foll bis zum Frühjahr 1939 durchgeführt sein. Soll­ten die zu dieser Zeit vorgelegten Erzeugnisse dem Generalstab nicht genügen, würde vorüber­gehend zum Ankauf von Flugzeugen ausländischer Provenienz ges schritten werden. Der Minister teilte weiters mit, daß er seit der Uebernahme des Miniſteriums für Flugwesen von dem Gesamtbedarf von 3 Mil­liarden, der ihm zur Verfügung stehe, bereits 1600 Millionen zum Anlaufe von Flugzeugen

verwendet habe.

Amerikas   Vorbereitungen

Washington  . Das Kriegsministerium teilt mit, daß im Falle eines Krieges 10.000 amerikanische Fabriken imstande sind, augenblid. lich mit der Erzeugung von Waffen und Munition zu beginnen.

Der Senat genehmigte am Mittwoch ohne Debatte eine Fristverlängerung im Bodenreforms gesez um weitere zwei Jahre und beschäftigte sich dann mit der Regierungsvorlage über die 3i­vilingenieure, die schließlich in erster Madrid  . Bei dem dreifachen Bombarde- Lesung angenommen wurde. Im wesentlichen er ment Madrids am Dienstag wurden insgesamt weitert die Vorlage die Institution der Zivilinge über 1400 Granaten auf die Stadt abgefeuert. nieure auf die Slowakei   und Karpathorußland. Es wurden über 50 Tote und noch weit mehr Der Referent M a r u& af führte darüber Ve­este gezählt. Das Bombardement war das schwerde, bak, bei ben Juristen und Madrid   niedergegangen ist. Es stellte offenbar den Technifern zu ungunsten der letzteren herrsche. einen R a che att für die gelungene Minen- Tichatert( SDP) bemängelt es, daß in einer sprengung der Regierungstruppen im Univerfi- Beit weltbewegender Geschehnisse eine Gesetzes tätsviertel dar. Bei dem Bombardement wurde vorlage zur Verhandlung stehe, ob Zivilingenieure das Büro des britischen Botschafters demoliert Organe des Staates sind oder nicht". Das Gesetz und das Haus des britischen Konsuls durch drei sei wieder ein reines Politikum, durch das das Granaten getroffen, verletzt wurde jedoch nie- Deutschtum geschädigt werde. Ihm entgegnete Ing. mand. In der chilenischen Botschaft wurden durch Winter( Soz. Dem.), daß es gerade in der eine Granate acht Flüchtlinge getötet. heutigen Reit notwendig sei, daß wichtige wirts Die Aufräumung der Trümmer und die Be- schaftliche Vorlagen beschleunigt verabschiedet und feitigung der angerichteten Schäden wurde unver­züglich in Angriff genommen. Die Lebensmittel vorräte in Madrid   reichen für eine zweijährige Belagerung aus.

Monaten je auf großes Mißverhältnis erwaltungen ein

lichen Berichterstattungsmethoden wäre nicht voll Francoangriffe abgewiesen Die Rache der Faschisten Barcelona  . Eine amtliche Meldung feiern. Jeder nicht hafentreuxleriſche Bewohner des Miniſteriums für Ratior et ver Republit ſollte einigermaßen begreifen, wie fast n. a.: An der ft front überschritten notwendig es gerade in dieſem Augenblicke iſt, vor gestern während der Morgendämmerung feind­bem In- und Auslande zu unterſtreichen, daß es liche Abteilungen den Fluß Segre   füblich von noch judetendeutsche Massen gibt, die sich zur Re- Lerida. Sie wurden mit großen Verluften zu­bublik bekennen und nicht zum Werkzeuge des rückgeschlagen und mußten sich auf das andere Hitler- Henlein'schen Dranges nach Osten" her- Ufer des Flusses zurückziehen. Auch Angriffe auf geben wollen. Tus Tschechoslowakische Preßbüro die Positionen von Sierra Cucu bei Tremp wur­kennt seine Aufgabe besser. Es verlegt sich dar- den zurückgeschlagen. Bei Aliaga wurden gestern auf, wie es im Falle Karlsbad   widerspruchslos heftige Kämpfe geführt. Die feindliche Offensive überführt wurde, die Zahl der deutschen   sozial wurde bei El Pobo durch Gegenangriffe unserer demokratischen Mai- Demonstranten um die Hälfte Truppen zum Stehen gebracht. An der Ma­zu reduzieren, um dafür mehr Raum und Auf- drider Front vernichteten gestern Abteilungen der merksamkeit den Ergüssen der Führer zuwenden republikanischen Truppen durch Minen das In­Bu können. Kommentar überflüssig. stitut für Krebsforschung in der Universitätsstadt  . Um leine Mißverständnisse aufkommen zu In diesem Institut hatten die Aufständischen ein Lassen, müssen wir noch erklären, daß wir von den Muniionslager untergebracht, das zur Explosion Herren Bares, Neumann, Schmoranz, feine kam und den Truppen Francos große Verluste Freundschaftsbeweise erwarteten und uns im Ge- zufügte.

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Der ewige Schatten

Roman von Max Hochdorf  

Als sie von den Häschern im Forst gefaßt wurden, da saßen sie wie Steinfiguren auf Wur zelilößen. Da hatten sie sich schon alle der Wasse entledigt, mit der sie sich vielleicht hätten vertei digen fönnen. Sie hatten sich nicht etwa aus Feig­heit ergeben. Sie hatten even keine Lust mehr zum Fliehen. Sie waren nicht müde, sie waren auch nicht ausgehungert, wie nachher sehr befriedigt die Raben feststellten und der Totengräber auch, der

in Aftion trat.

riefen, bevor ihnen das Brett unterm Fuß fort­gerissen wurde, unisono: Es lebe der Kaiser!"

X.

Der Kaiser lebte in seiner Zwischenwelt auf dem Gipfel des Berges von Spanien  , im Dorfe von Juste, in Estremadura  , und es war seine Freude, den Weg mit der Aussicht über die Fel­der und zu den Gipfeln nicht nur zu träumen. Er fah, was er ersehnt hatte, und es war wirklich. Es war die Stille. Es war seine Zelle, geschnit­ten als ein enges Geviert.

Mit schwarzen Tüchern die Wände verhängt. Der einzige Schmuck das Bild der Gnade, das sich vom Grunde abhob. Das gemalte Meister­werk in den leuchtenden Farben zeigte mehr Him mel als Erde. Es zeigte die schwebenden Engel. Sie litten nicht an der Schwere des Leibes. Sie Man fragte Wilhelm Scheffer:" Ist es wahr, lächelten im holden Ernst und fürchteten nicht, daß du sahst, wie der Getötete einen Säugling ihnen könnte das Unheil zustoßen, daß sie seuf­gestohlen, ihn über die Stirn abgehäutet und mit zen, daß sie sich winden müßten in irgendwelchem Murmeln, das du nicht verstandest, nachts beim Weh. Sie brauchten nichts zu beklagen und waren Heimlichen Feuer gebraten hat?" so jung wie sie alt waren. Sie hörten nicht auf, Man wollte dem Intulpaten die Sache leicht und was begann, es wurde zugeschrieben ihrer machen. Man hatte Sympathie mit ihm wegen Ewigkeit im unvergänglichen Blühen. Waren auch seines bisherigen Geständnisses, abgegeben so gut- unten in den Winkeln des Bildes besorgte Mienen mütig und aufrichtig. Man hatte auch an dem sichtbar und die Finsternis, die vor dem Kommen Getöteten Merkmale entdeckt, die auf eine ver­fluchte Abstammung folgern ließen. Das stimmte alles aufs Saar, und man hegte in jeder Bezie­hung den Wunsch, die vier aus dem Strick her­auszulassen.

den zitterte, so erkannte der Kaiser darinnen nur sich, wie der malende Meister ihn einſt abgebil det hatte, sicher genau nach dem Modell, sicher so ehrlich, daß die Spiegelung des Vorbilds ihm ein Heiligtum bedeutete.

Und jetzt?

Deffnete der Kaiser die Tür seiner Zelle, dann war er auch noch vollkommen für sich. Die Galerie, zu der er gelangte, war nur für ihn ge­baut. Der Stuhl mit der weichen Arm- und Rücklehne, der ihn aufnahm, war wie ein Plas in den Bergen. Zu Füßen des Stuhls streckte sich der Riesenraum der Kathedrale mit ihren Schif fen und Gewölben und Stapellen und Säulen und Figuren und Kreuzen und Steinen und Schreinen und Altären, mit ihren Weihbecken und mit den Reihen der Chorfiße und Beichthütten.

In der Ferne, dort unten, wo schon die Kon­turen verschivammen, öffneten sich die Pforten. Die Menschen, die hervortraten, mit der weißen Zunita unter dem braunen Mantel, die Priester. die von Natur den Kopf sentten, schienen flein   und gebückt. Sie schienen langsam aus der geschlos­fenen Schar heworzutauchen, aus irgendwelchen Schächten. Sie wuchsen erst beim Näherschreiten. Sie waren erst übersichtlich in ihrer vollen Ge­italt, nachdem sie sich vor dem Hochaltar ange­sammelt hatten.

durchgeführt werden. Nach Erledigung einiger zweiter Lesungen wurde die nächste Sitzung auf Dienstag den 10. Mai um 16 Uhr anberaumt. Auf der Tagesordnung stehen einige fleinere Vor­Tagen wirtschaftlichen Charakters.

der zerschmelzenden Kerzen und den Zimmetduft des Weihrauchs. Er hörte, und keine andere Stimme wagte, ihn bei diesem Lauschen zu be lästigen, das getragene Psaltern der Gebete, das leise Anklingen der Schelle, die jedem Vers und Abschnitt ihren Nhythmus zuteilte, bald den schmeichelnden, bald den schrillenden, bald den beschwörenden, den zierlichen hier, den der Ver zückung dort. Der dienende Priester liebkoſte Gott  , aber er peinigte ihn auch mit seinem higigen Anlieren.

Riß schließlich die Orgel alle Macht an sich. übertönte sie die Inbrunst des einzelnen, flutete die Brandung der Frömmigkeit empor bis in die Türme, verstärkte sich eben noch schüchternes Ges stammel zur stürmisch rauschenden Ekstase und zum brausenden Meer des Flehens und des Bes nedeiens, so ging des Kaisers Ohr weder des ge­waltigen Dröhnens noch des Verhallens der fest­lichen Musik verlustig. Er konnte auch das Tan­zen der elfenbeinernen Tasten sehen und das be­geisterte, gierige Hämmern der Hände des Meis Dort knieten sie, dort hoben sie die Hände sters der Orgel. bis zur Stirn und legten die Handflächen aufs Und der Kaiser spürte nichts von Vergrei einander und erstarrten, so daß sie nicht mehr zu fung. Und er glaubte allein, daß an unsichtbaren unterscheiden waren von den erzenen und Holz- Seilen seine Belle wieder einmal um einige geschnitten Monumenten der Evangelisten und Spannen dem näher gezogen würde, was nach Aposteln in den Nischen. der Zwischenwelt seine endgültige Zukunftswelt

Sie bildeten jetzt die Heerschar des Kaisers, sein sollte. die einzige, zu der zu gehören er noch wünſchte, die einzige, der er vertraute, daß fie fähig wäre, ihm bei seinem Aufstieg von der Zwischenwelt

zur höchsten Welt zu helfen.

Und fehlte ihm die Kraft, um bis zu dem Ten vieren blieb aber das Maul in Stumm­Stuhl auf der Galerie zu wanken, so war dafür heit offenstehen. Sie zuckten nur mit den Achseln Hätte der Kaiser nicht die Eitelfeit vergesorgt, daß er in seiner Belle ruhig auf seinem and verrieten nichts von dem, was sie zum Mord schmäht, sein ganzes wahrnehmbares Wesen von Bett bleiben konnte. ohne den Anblick zu ver­an dem alten Kameraden verlockt hatte. Man damals mit seinem heutigen zu vergleichen, er lieren. Steckte er nur um einige Boll den Kopf mußte sie hängen, widerwillig und obwohl über- würde entdeckt haben, daß er auch nicht im flüch- aus den Kissen auf, dann sah das Auge durch ein zeugt, daß nicht viel Schads an dem Ermordeten tigsten Schatten dem ähnelte, was er gewesen war. Kleines Fenster immer noch das Heiligste des sein konnte, der in der verdammtesten Lüge grau Doch die schwarzen Wände spiegelten nicht. Sie Heiligtums und den Dienst, der davor zelebriert und gelb geworden war. verleiteten nicht dazu, das Gegenwärtige an dem wurde. Vergangenen zu messen. Der Kaiser schmeckte und atmete den Honig

Sie waren tapfer bis zur letzten Sekunde und

Vertrauens befand er sich, als es unerwartet aus In solcher Stimmung des Friedens und einer anderen Welt au ihm hinüberschrillte. Ga war auch eine Welt Gottes, aber die Frau, die in ihr lebte und die dem Kaiser eine tiefe Be unruhigung brachte, hatte noch nicht mit dem Tiesseits so endgültig abgeschlossen wie der Monarch. Im Gegenteil, sie pflegte sich an das Diesseits leidenschaftlich zu tlammern, weil sie es umzubauen wünschte, weil es sie bedünkte, daß es sehr wichtig sei, daß es eine Heimat für jene Menschen bilden müsse, die den wahren Gottes­willen zu erfüllen hofften. ( Fortsetzung folgt.))

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