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Nr. 107

Chwan Chu stirbt

Von De Bra

Wirkliche Freundschaft zwischen einem Europäer

und einem Chineſe iſt jeten, die Berschiedenheit der Gedankengänge und Wertungen bilden Schran­ken, die in der Regel unüberwindlich sind. Meine Freundschaft mit einem Studienkollegen, Tichen Wan, deſſen Sprache ich dank einem längeren Aufenthalt in China verstand, bildete hier die Aus­nahme, der man gewöhnlich nachsagt, sie bestätige die Regel. Obwohl ich Tschen für einige Zeit aus den Augen verloren hatte, zögerte ich daher nicht, der Depesche Folge zu leisten, die mich zu ihm ins Chi­nejenviertel von San Franzisko rief.

Und nun saß ich ihm gegenüber und lauschte in atemloser Spannung seiner Erzählung.

..... und das hier, lieber Freund, ist der Dolch, mit dem ich im uftrage der Brüderschaft der Ge­ rechten " Chwan Chu ermorden soll", schloß er. Chwan Chu, den ich nicht lenne, der mir niemals das geringste getan hat."

Tichen zog aus einer Lade einen reichverzierten Dolch altchinesischer Arbeit, und legte ihn auf den zwischen uns stehenden Tisch.

Sprößling einer alten Prieſterfamilie gehörte der junge Mann als Nachfolger dem Bunde an, der feit Stonfizius Zeiten in China bestand und deffen oberster Grundsatz das Gebot unbedingten Gehor jams war.

Samstag, 7. Mai 1938

Lukrezia Borgia in Lüttich

Der Giftmordprozeß Marie Petitjean- Becker

MTP Brüffel. Sie sieht gewiß nicht wie ist eben verwitwet, denn ihr Mann war 1932, Lutrezia Borgia aus, diese 58jährige Witwe Ma- furz nachdem die merkwürdige Wandlung in ihr rie Becker, geborene Petitjean. Sie leidet sich vorgegangen war, angeblich an Skrebs gestorben. weiſe, wenn sie in Geſellſchaft sehr viel jünge- anzicht, geht sie am Tage in unauffälliger Wit­nicht elegant oder jedenfalls dies nur ausnahms- Während sie nachts über das lächerliche Abendkleid rer Männer Seneipen und Tanzsäle besucht. In wenkleidung in die Parks. Sie seht sich mit Vor­der Regel trägt sie einen dunklen Mantel, einen liebe auf Bänke, auf denen sich alte Frauen son­unmodernen Kapotthut, und ihr breites, volles nen. Man tommt bald ins Gespräch, man hat das Gesicht mit den taum angegrauten schwarzen gleiche Leid, beide sind verlassen und kämpfen sich Haaren würde erst bei näherem Zusehen um den durchs Leben... Die Frau Nachbarin aber er schmalen Mund und die derbe Naje Züge von zählt der neugewonnenen Freundin, daß sie es so vielleicht ein altes Schmuckstück oder sonst irgend

Seite 5

Als man sie verhaftete, trug sie ein Fläschchen mit Digitalis bei sich. Sie gab an, herzfrank zu sein, und das Gift, das ja zugleich eine Medizin ist, von Dr. Matran verordnet bekommen zu haben. Aber Dr. Matray war auch schon ein Jahr tot, und die amtsärztliche Untersuchung ergab keine Spur von Herzfrantheit. Sie hat mit Digitalis Giften, die sie von den Rauſchgifthändlern, mit gearbeitet", aber offenbar auch mit anderen denen sie nächtlich verkehrte, erhielt. Sie leugnet noch immer, sie hat keinen einzigen Fall während der ganzen anderthalb Jahre Untersuchungshaft zugegeben. Aber die Beweise gegen sie sind er­drückend. M. SP.

Grausamkeit erkennen laſſen. Sonst aber ist sie schlimm nicht habe, einige Ersparniſſe wären da, Schach ins Volk

eine unauffällige alte Frau.

Und doch wird sie seit anderthalb Jahren ein wertvoller Besiz. Marie Petitjean horcht auf. die Lutrezia Borgia von Lüttich" genannt, und Ihre Augen bleiben niedergeschlagen, sie wird die Giftmordaffaire, die damals auftam und die ganz bescheiden, nur ihre Nasenflügel blähen sich, jetzt vor dem Schwurgericht in Lüttich zur Ver- sie wittert Geld und Opfer. Wenige Tage später handlung fommt, hat ganz Belgien und weit dar- ist die neue Freundschaft schon so innig, daß Ma­über hinaus Frankreich und England erregt. rie ins Haus geladen wird, zum Tee oder zum Sichzehn Monate hat die Voruntersuchung ge- Abendbrot.

dauert; über 600 Beugen sind vorgeladen; der Mit dem Tee und mit dem Abendbrot fängt Anklageaft umfaßt 1800 Dokumente, allein seis es an. Denn merkwürdigerweise beginnen die ne Verlesung wird mehrere Sigungen in Ans Gastgeberinnen, die sich sonst sehr guter Gesund­spruch nehmen, und der Prozeß, der am 9. Mai heit erfreuten, bald darauf zu tränkeln. Die eine beginnt, wird mindestens vier Wochen dauern. erbricht sofort das ganze Mahl, das sie mit Mas Der Vergleich mit Lufrezia Borgia ist trop rie Petitjean zusammen eingenommen hat; sie des Fehlens jeder äußeren Aehnlichkeit nicht falsch. wird dadurch gerettet. Das letzte Opfer, die Witwe Denn selten hat man eine( iftmörderin mit die Weiß, kann noch gerade zu ihrer Schwester sagen, ſer ungeheuren Schnelligkeit, Zielsicherheit und sie habe ihr ganzes Leben lang Tee getrunken, aber Entschlossenheit am Wert gesehen wie die Marie noch nie so bitteren, und sie wisse nicht, was das Petitjean- Becker. Die Sache ist am 9. Ottober sei.

Tſchen, sagte ich, ich sehe ein, daß solche Sabungen für China bindend sind, daß es schwer ſein muß, sich im eigenen Lande von der unheilvollen Macht dieser Brüderschaft freizumachen. Aber als du nach Amerika gingſt, hättest du es tun müssen!" 1936 auf Grund einer Denunziation aufgedect Marie Petitjean bemüht sich nun rührend um ,, Das wäre nicht so einfach gewesen, wie du worden. Aber diese Denunziation betraf den Tod ihre kränklichen neuen Freundinnen. Sie drängt glaubst", antwortete er mit dem tiefen, traurigen von zwei Frauen, die in nur vier Tage Abstand sich ihnen förmlich auf, sie spielt die Kranken­Lächeln der Söhne seines Landes. Als ich hierher in nacheinander gestorben waren, und die letzte, die schwester und bleibt im Haus, sie sorgt um sie, dein Land tam, kannte ich kaum einige Worte eurer Witive Weiß, hatte Marie Petitjean erst genau und sie pflegt sie zu Tode. Meist wählt sie solche, Sprache, und war völlig ohne Mittel. Alles war mir diese vier Tage vorher beim Begräbnis ihres vor- die kaum Anhang besigen; sind doch Verwandte fremo. So war ich glücklich, hier durch Zufall Berlegten Opfers, der 86jährigen Witwe Lange, len- da, so macht sie es ihnen unmöglich, mit der Kran­treter der Brüderschaft der Gerechten " zu treffen, nengelernt! Diese lurze Frist hat genügt, um ein fen allein zu bleiben, manchmal verweigert sie die mir weiterhalfen und ich nahm ohne Bedenken neues Opfer zu suchen und den Giftmord durch ihnen sogar den Zutritt. die Pflichten auf mich, die jene Anerkennung als zuführen. Dies ist ein Reford, der jeden histo­einen der ihren mir auflud. Außerdem bin ich ja rischen Vergleich aushalten dürfte. nur als Student in Amerifa und werde in meine Heimat zurüdkehren müssen."

felbst.

Der Ton seiner Worte sagte mehr als diese

Tschen!" rief ich, du wirst doch diese Ver­rüdtheit nicht begehen! Ganz gleichgültig, was diefe Tat in den Augen deiner Landsleute bedeuten wird, du bist hier in Amerika und da ist es eben nadter Mord und nichts anderes, wenn du Chwan Chu diese Waffe ins Herz stößt. Fürchte dich doch nicht vor dieser lächerlichen Brüderschaft; jeden Moment tannst du ein Dußend Polizisten herbeirufen, um diese ver­dammten Kerle zum Teufel zu schicken, wohin fie gehören!"

Tschen schüttelte langsam den Kopf. Es geht nicht, Großwell. Gerade das kann ich nicht." ,, Wer ist denn dieser Chwan Chu?", fragte ich nach einer Pause. Und wodurch soll er den Tod verdient haben?"

,, Chwan Chu hat den Schwur verletzt. Wie, weiß ich nicht. Sein Tod wurde beschlossen. Man lofte um den Namen des Werkzeuges, das den Be­fehl ausführen sollte. Ich", fügte er mit einem leifen ironischen Lächeln hinzu ,,, hatte also die Ehre, zum Rächer der Brüderschaft bestimmt zu werden." Einige Minuten vergingen schweigend. ,, Warum verläßt du das Land nicht, Tschen?" ,, Es wäre sinnlos. Früher oder später würden mich ihre Beauftragten entdecken, und bis dahin müßte ich mit dem Damoklessanvert ihrer Rache über dem Haupte leben. Diese Strafe wäre ärger als

der Tod."

,, Und wann sollst du..."

,, Man hat mir eine Woche Zeit gegeben, den Auftrag auszuführen oder die Strafe meines Ungehorsams auf mich zu nehmen. Diese Frist Täuft" er blidte auf seine Uhr- ,, in genau zwanzig Minuten ab."

..In zwanzig Minuten!" rief ich aufspringend. Aber warum hast du mich nicht früher gerufen?"

,, Du hättest mir auch früher nicht helfen fön nen. Niemand, nichts fann mich retten. Aber da

ich nun meinen Entschluß gefaßt hatte, wünschte ich

dir meinen Fall zu erklären, damit du- später verstehen würdest..."

..Herrgott, Tschen! Du willst damit doch nicht jagen..."

Doch. Gerade das." Tschen sprach falt, flar und ruhig. Ich habe beschlossen, das einzige zu tun, was mir zu tun übrig bleibt. Chan Chu töten fann ich nicht. Ebensoweni kann ich dem Zorn der Gerechten " standhalten. Also..."

Er vollendete nicht, aber seine Hand spielte mit dem Griff des chinesischen Dolches.

Bevor ich mich noch gefaßt hatte, flopfte e3. Der Diener Tschens trat ein und verneigte sich vor seinem Herrn.

,, Verzeihung Herr, aber ein Besucher..." Und auf die unwillige Geste Tschens: Er ließ sich nicht abweisen. Schließlich habe ich ihm ver­sprochen, euch dieses Schreiben abzugeben." Er legte ein fleines, zusammengefaltetes Papier auf den Tisch. Ich sah Tschen bleich werden, als ob er den Ihhalt der Botschaft erraten hätte. Mit leicht zit­ternden Händen entfaltete er den Bettel; dann legte er ihn langsam wieder auf den Tisch.

Es ist gut", sagte er leise,;, du kannst ihn ein­treten lassen."

Dann wandte er sich leise an mich: E3 ist iemand von den Gerechten." Ohne Zweifel foll er mich darauf aufmerksam machen, daß meine Frist abläuft. Versteck dich hinter diesem Wandschirm..."

Bis zum Jahre 1932 war Marie Petitjean selbst den Bewohnern von Lüttich nicht weiter bekannt. Sie lebte ruhig und arbeitete als Schnei derin, ihre Stundschaft bestand aus Hausfrauen und Arbeiterinnen. Es ist nichts über ihr Vor­leben bis zu dieser Zeit zu sagen.

Schachaufgabe Nr. 390

Von J. Paluzie

Schwarz: Kd5, Tf1, Sb7, f3, Ba5, b3, h3( 7)

a b c d e f g h

8

8

7

7

6

1

a b c d e f g h

Weiß: Ka3, Dg2, Tc8, Ld7, Se8, g4, Ba2, e3, f5( 9) Matt in 2 Zügen! Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach Er­

scheinen der Aufgabe an Wenzel Scharoch, Drakowa 32, Post Modlan, einzusenden.

Lösungszug zu Nr. 387: T12-15!

Richtige Lösungen sandten ein: Beutel Wilhelm, Arnadorf b. Tetschen ; Nitsch Rosa, Trupschitz; Amler Rudolf u. Dinnebier Emil, Tetschen ; Plehrt Wenzel,

Bergesgrün; Habl Erwin, Freundl Anton, Lohmüller Hans, Holfeld Otto, Schindler Robert, Tyle Lady, Dux; Schöffel Anton, Schöbritz; Tepper Franz, Karls­ bad : Koukal Franz, Prag - Strašnice; Schmied Rudolf Aussig: Berger Josef, Klein- Augezd; Ulbert Rudolf, Proseditz; Havel Franz, Modian.

Kreusche Franz, sämtlich Nestersitz; Schöpka Josef

u. Rotsch Manfred, Klein- Priesen; Hubler Anton,

Bezirkseinzelmeisterschaft.

Im Teplitzer Bezirk gewann Berger gegen Hahler u. Schramm gegen Berger. Endstand ist folgender:

Desto inniger werden ihre Beziehungen zu den Kranken. Sie kann sich von ihnen unschwer Geld leihen, sie gibt selbstverständlich eine Quits tung dafür, die sich aber nach dem Tode nicht findet. Eines ihrer Opfer, Katherine Beelen, konnte in einem unbewachten Augenblick einer Verwandten fagen, sie have Marie Petitjean 25.000 Francs geborgt, die Quittung läge in Plötzlich jedoch padt die schon über 50jäh einer Schublade in der Kommode. Sie lag nicht rige der Teufel. Sie schneidert sich selbst ein mehr dort, als die Beefen tot war. Um diese Zeit Abendkleid, mit dem sie sich auf den Tanzdielen geht Marie Petitjean auch öfters aufs Leihhaus sehen lassen fann, sie bummelt in zweifelhafter und versetzt Ringe und Broschen, die man ihr Gesellschaft in den Lokalen herum, in dem auch entweder anvertraute, oder die sie gestohlen hatte. in Lüttich existierenden Milieu" beginnt man Dies ist das Schema, nach dem sie arbeitet. von ihr zu sprechen, sie ist recht freigebig jungen Von 1933 bis 1936 werden ihr nicht weniger als Männern gegenüber. Sie schafft sich bald einen elf Giftmorde zur Last gelegt. Zehn davon sind zielt: Hyna, Hostomitz- Marzin, Sobrusan; Freund an, dessen richtigen Namen man bis heu Frauen oder Witwen. Es ist nur ein einziger Schöpka, Dux 1-0 Přiborny Lang- Ugest: Schöpka te nicht fennt, und der irgendwo untergetaucht ist. Mann darunter, der um zehn Jahre jüngere Lam - 2 Punkte, Hyna Punkte; Marzin Punkte; Při Er nimmt sie nach Strich und Faden aus, und bert Beiyer, der vier Wochen lang mit Marie borny 0 Punkt. sie beginnt mit Kleineren Betrügereien und grö- Petitjean verlobt war. Vier weitere Mordverfu ßeren Schulden. che, drei an Frauen und ein letzter an einem Mann, lommen dazu.

Und dann beginnt sie zu morden.

Das Doppelleben, das sie führt, erleichtert ihr, die Bekanntschaft ihrer Opfer zu machen. Sie

,, Wäre es nicht besser, wenn wir..." ,, Rasch!" drängte er. Du tust mit einen Ge­fallen damit."

Im Vorraum hörte man das Geräusch von Silasohlen. Ich sprang hinter den Wandschirm. Dort stand ich lauschend, mit dem Gefühl der Un­wirklichkeit der auf mich einstürmenden Ereignisse.

Ich grüße dich!" sagte eine Stimme auf Chi­nesisch). ,, Sind wir allein?"

,, Was führt dich zu mir? Was willst du?" fragte Tschen, alle Flosteln chinesischer Höflichkeit beiseite laffend."

,, Geduld, Tschen. Bald wirst du dies alles wissen. Ich bin wie du einer der Brüderschaft der

Gerechten."

,, So fomm zu deinem Auftrag. Ohne Zweifel willst du mich mahnen, daß meine Frist abläuft. Wozu mir eine Tatsache ins Gedächtnis rufen wol­Ten, die ich ohnehin nicht vergessen fann?"

Der Fremde trat näher und setzte sich auf den Play, den ich verlassen hatte. Du irrit, Sohn Tichens", sagte er. Gib mir den Dolch der Brü derschaft und ich werde Chwan Chu an deiner Stelle töten."

Wie?" stammelte Tichen nach einer Pause. ,, Du willst Chtvan Chu an meiner Stelle töten? Warum?"

Chwan Chu hat die Gesetze der Brüderschaft verletzt. Aber du weißt, Sohn Tschens, daß es ein Gebot gibt, das wir niemals übertreten:., Bergiß nie einen Freund; verzeih feinem Feind!" ..Ich kenne es", sagte Tschen. Ich nehme also an, daß Chwan Chu dein Feind ist." ,, Keineswegs. Doch dein Vater war mein Freund..."

-

Tschen lehnte sich in seinem Seffel zurüd. Ich beginne zu verstehen: Mein Vater hat dir einst einen Dienst erwiesen, den du bezahlen willst, indem du Chan Chu an meiner Stelle tötest. Aber hat er dir jemals etwas zu leide getan?"

Sie ist denunziert worden, sonst hätte sie ihr schreckliches Gewerbe wohl noch länger ausgeübt.

und die Gerechten werden glauben, deine Hand hätte den Dolch geführt!"

Bezirksmeister Schramm, Wisterschan, 2% Punkte: 2. Heřmann, Teplitz , 2 Punkte: 3. Berger, Zuckmantel . 1 Punkt: 4. Gahler, Eichwald,% Punkt,

10->

Im Duxer Bezirk wurden folgende Ergebnisse er­

1-0 Marzin; Hyna 1-0 Přiborny. Stand: Schöpka

-

Partie Nr. 152

Gespielt am 27. II. 1938 in Kwitkau, Bezirkseinzelmeisterschaft.

Damenbauerspiel.

Weiß:

Schwarz:

Sg8-16

47-45

Schramm, Wisterschan Gahler, Elchwald 1. d2- d4

2.

Sb1- c3

3.

e2-03

a2- a3

99-20

c7- c5

Die Rollen sind vertauscht, Schwarz spielt Damen­

gambit.

,, Freund!" erwiderte Tschen.., Dein Aner­bieten rührt mich tief. Ich danke dir dafür. Troß­dem ist es natürlich unannehmbar, under blidte wieder auf die Uhr ,,, in fünf Minuten werde ich die Angelegenheit selbst zu regeln wissen." ,, Nichts ist unannehmbar, und ich werde es tun, seltener Zug. Sohn Tschens, nur brauche ich den Dolch, den du ohne Zweifel bekommen hast, da Chwan Chu durch die Waffe der Gerechten " fallen muß!"

Im selben Moment erblidte er den Dolch und mit einer blitzschnellen Bewegung bemächtigte er sich vor dem Verhungern gerettet. Ich habe ihm meine feiner. Dein Vater hat mich und die Meinen Dantbarkeit nie beweisen fönnen. Nun endlich vill

ich meine Schuld abtragen...!"

Der Diener war lautlos ins Zimmer gefreien. Herr", sagte er ,,, ein Mann ist draußen. Er be­hauptet, mit ihnen für diese Stunde verabredet zu sein."

er dann. Ich werde im Augenblid bereit sein, ihn Tschen sah nach der Uhr. Es stimmt", sagte zu empfangen." Der Diener zog sich zurück.

-

5. Sg1-13

8b8- c6

6.

Lf- b5 Ein in dieser Eröffnung

6.

7.

0-0

8.

9.

Lc8-17 Dd8- c7 Lbaxc6? Weiß tauscht den ,, gu­ten" Läufer und behält den ,, schlechten". Sf3-5

10. 11.

12-14

Dd1-13

L18-06 0-0 c5xd4?

Viel besser war es, mit c4 den ev. Damenläufer eingesperrt zu halten. Eine gute Fortsetzung war auch 11. Sei nebst 16!

12.

e3Xd4

13.

Lel- e3

14. 15.

D13- h3

Tf1-13

Ta8- c8

St6-47

T18-08

Ld6xe5?

Die beiden letzten Zuge des Nachziehenden gescha­hen in dem Bestreben. mit 15.- 16! den w. Sprin­

Linien zum Angriff auf den geschwächten Königsflügel ger zu vertreiben. Nun da es so weit ist, folgt dieser unglückselige Läufertausch, welcher dem Weißen alle

öffnet.

16. 17. 18. 19.

14xe5 Tal- fl Le3- g5

S47-18 Te8-87 Te7-47

Lg5-16! Der zur goldenen Frei­helt gelangte Läufer bringt nun die Entscheidung. Er darf natürlich nicht geschlagen werden. g × 16? ex16

und Dh6!

So hat mein Vater dich also damals gerettet. Ja, ich glaube mich zu erinnern. Werkwürdig. Aber ich kann mich auf deinen Namen nicht besinnen..." Ich sah die beiden aufspringen, ein Hand­gemenge entspann sich zwischen ihnen. In dem Tu­mult hörte ich Tschens rauhes Flüstern: 19. ST8-86 ,, Du bist Chwan Chu!" Auch h6 hilft nichts mehr, die vier schwarzen Fi­,, Ja!", schrie Chwan Chu.., Und meine Schuld guren am Damenflügel sind nur Statisten. gegen deine Familie..." Dh3- h5: Die guten Züge kommen ,, Halt! Du darfst es nicht tun! Ich verbiete es dir!!!" Der Entschensschrei Tschens ließ mich vors springen.

,, Merkwürdigerweise", erklärte mir Tschen, als wir einige Wochen später gemeinsam unseren Tee einnahmen, gibt es in diesem tragischen Geschehen Nie, aber was tut das zur Sache? Die auch eine heitere Note: Alles können die Gerechten " Brüderschaft der Gerechten " hat ihn zum Tode ver- nämlich verstehen: daß ich ihn au mir ins Zimmer urteilt. Früher oder später wird ihn also jemand loďte, ihn erdolchte... Aber wie ich dich, einen in ihrem Namen töten. Du bist jung. Du hast eine Weißen, dazu bringen konnte, vor Gericht zu be­glüdliche Zukunft vor dir, die vernichtet ist, wenn schwören, daß Chwan Chu sich selbst getötet hatte, du die Tat vollbringst. Ich bin ein Greis. Ich das wird ihnen ewig unverständlich bleiben." werde es für dich tun. So bezahle ich meine Schuld

( Deutsch von Bert Cliff.)."

20.

schon von selbst. 20.

K( 8.

a7- a6 Längeren Wiederstand jedoch keine Rettung bot T18- h3 Sg6-18 T11-14 g7X16?

21. 22.

Hier ist schon Hopfen und Malz verloren. Tf4Xg4+ S18-86

23.

24.

Dhбxh7++

25.

e5x16

26. 27.

Dh7- h8+!

Kg8-18

K18-68 Sg6-18

Dh8x18+ Und Schwarz gab auf wegen undeckbaren Matt im nächsten Zuge. Eine Par­tie voller Irrungen des Nachziehenden. Schwarz hatte eben einen schwarzen Tag.

Bedenkzeit Weiß: 1 Stunde 6 Min. Schwarz: 1 Stunde 21 Min.

Anmerkungen von Bernhard Gahler, Eichwald.