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Sonntag, 15. Mat 1938

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Schwere Zwischenfälle in Eisgrub

Bewaffnete Demonstranten gegen Polizei und Gendarmerie

Prag . Amtlich wird gemeldet: Am Freitag| mischläuche, Dolche und ein Revolver abends sammelte sich auf der Nitolsburger Straße älteren Typs. vor der Stadt Gis grub eine etwa 250 Per- Von den Demonstranten wurde niemand sonen zählende Menschenmenge an. Die Menge verlebt; unter den Angehaltenen hatte bloß ein marschierte im Zuge zur Stadt, wobei vorn die Mädchen unterhalb des Knies eine Heine Ab­Männer und hinter ihnen die Frauen und schürfung, doch gibt sie selbst an, daß wahrschein Kinder schritten. Zeugen bestätigen mit lich einer von den Demonstranten bei der Flucht Sicherheit, daß die Menge nach Eisgrub gezogen sie in den Fuß gestampft habe. war, um einen Konflikt mit den dor tigen Tschechen hervorzurufen.

Bekommen wir eine

sudetendeutsche SS?

Seite 3

WAHLZELLE

Die Wahl ist geheim

Gestern, am selben Tage, da die Demokratie sich und die Demokraten endlich durch eine ener gische Regierungsdrohung gegen den Terror ein wenig entlastete, durfte die Henlein- Preffe eine Tatsache melden, die als Faustschlag der demokratischen Republif gegen sich selber empfunden und beurteilt werden muß. Derselbe Innenminister, auf Wenn ihr noch einmal von einem tschechischen deffen Referat hin am Freitag die Regierung Ueberfall faselt, dann vorher besser lügen lernen

In der Nacht wurden in Eisgrub Hausbedingungsloses" und kompromißloses" Vor­suchungen vorgenommen, wobei noch zwei weitere Vor der Stadt stellten sich dem Zuge Personen vorgeführt wurden; bei den Haus Sicherheitswa che und eine Gendar­fuchungen fand man verbotene Drud merieabteilung entgegen. Die Demon- chriften und Gummischläuche. Ein 15­jähriger Knabe, der unter den Demonstranten an stranten warfen mit Steinen nach den gehalten wurde, wurde am Morgen entlassen. Sicherheitsorganen und verletzten mit Gummi­schläuchen fechs Wachleute, darunter eizen schwer. Verbrechens des Aufruhrs und der Alle Festgenommenen werden wegen des Darauf hin zerstreute die Sicherheitswache die öffentlichen Gewalttätigkeit Menge, ohne von dem Gummiknüttel Gebrauch verfolgt. Die Untersuchung wird beschleunigt zu machen und hielt 15 Personen an, bei denen fortgesetzt. Gleichzeitig wurden auch alle not­durchwegs Waffen gefunden wendigen Maßnahmen zur Sicherung der öffent wurden, hauptsächlich Totschläger, Gum-| lichen Ruhe getroffen.

SJ- Verbandstag in Reichenberg

Reichenberg.( Eigenbericht.) Samstag Nach der Begrüßung durch die Vertreter der vormittag trat in Reichenberg der 8. ordentliche befreundeten Organisationen( wir werden über Verbandstag des Sozialiſtiſchen Ingendverbandes den Verbandstag einen genaueren Bericht in un­zufammen. Der Verbandstag ist von den Unter- serer nächsten Ausgabe veröffentlichen) hielt der gliederungen des ganzen Organisationsgebietes Sekretär der Sozialistischen Jugendinternationale, ſehr ſtark beschickt. Die Burschen und Mädchen, die Erich Ollenhauer , eine mitreißende, Nede in ihrem blauen Hemd erſchienen sind und trowig über die Aufgaben der sozialistischen Jugend in

und aufrecht durch die Straßen Reichenbergs gehen, legen bei den Beratungen einen außeror­dentlichen Ernst und eine starke Entschlossenheit an den Tag.

dieser Zeit und über die Wirksamkeit der Sozia listischen Jugendinternationale. Anschließend er= stattete der Sekretär des Verbandes, Rudolf Nach der Begrüßungsansprache des Ver- Geißler, den Bericht, und am Nachmittag bandsvorsitzenden wurde die Absendung eines Te- sprach der Vertreter der Zentralgewerkschaftskom legramms an den Staatspräsidenten befchloffen, mission, Wilhelm Weigel, über die Wirt­in dem der Verbandstag darauf hinweist, daß die schafts-, Gewerkschafts- und Sozialpolitik. Nach Herstellung der Gesetzlichkeit im judetendeutschen einer kurzen Diskussion und einer begeistert auf­Gebiet und die Beseitigung des Terrors der SdP genommenen Ansprache des Vertreters der tsche= das Gebot der Stunde ist. Die sozialistische Ju- chischen sozialistischen Jugend, František Ra, gend erklärt, daß sie im Kampf um die Unabhän- traten die Kommissionen zusammen. Am Abend gigkeit der Republik an der Seite des Staatspräs fand im Rahmen des Verbandstages eine interne fidenten steht. Des weiteren beschloß der Ver- Begrüßungsfeier statt, in der der Verbandsvor­bandstag die Absendung eines Begrüßungstele- jißende Karl Kern über Jugend und Demos grammes an die Vereinigte S3 Spaniens. tratie" sprach.

Gegen das Zurückweichen der Regierung

Für die Unterstützung der deutschen Sozialdemokratie Ein Artikel des ,, Právo Lidu"

Autorität.

In Brasilien half das hoffnungsvolle Grün der Hemden nichts!

gehen gegen jeden Terror beschloß, hatte Herrn Henlein die Gründung eines gesamtstaatlichen Verbandes Frei villiger Schu 13- dienst" gestattet, der sich" S" nennt und der nicht nur dem Namen nach ein möglichst ge­trenes Abbild der gefürchteten und gefährlichen dieser uniformierten Truppe, vom Verband 3- SS zu werden verspricht. Der Stabschef führer Senle in eingesezt, der bisherige SdP- Verbandsturnwart Willi Brandner, hat noch am selben Tage ein Manifest heraus­gegeben, das selbst notorischen Zweiflern oder Illusionisten ganz flar zu verstehen gibt, worum es sich bei dieser Truppe handelt. Dieses Mani­fest ist zwar beschlagnahmt worden, aber in einem Zeitpunkt, als die..Rundschau", worin der Herr Stabschef seine Proklamation erlassen hatte, schon in aller Hände war. Erst nachdem der Auf­ruf bekannt geworden ist, hat der Widerstand, der London. Wie der Korrespondent des sich gegen die Nachgiebigkeit der Megierung allen Tschechoslowakischen Presbüros meldet, stattete Provokationen der SdP gegenüber erhebt, die Henlein am Samstag dem Gesandten Jan Behörde, wenn auch langjam, zum Bewußtsein Masaryk auf der Gefandtschaft einen Befuch ab, ihrer Aufgaben gebracht. Im Laufe des Tages der eineinviertel Stunden bauerte. Henlein ist hat sich sogar der Innenminiſter in Bewegung noch Samstag von London nach Berlin ge­gefeßt, wie nachstehende Meldung des Tschecho- flogen,

Slowakischen Preßbüros andeutet:

In der Nummer 20 der veriodischen Druckschrift ,, Rundschau" vom 14. Mai 1938, die in Prag erscheint, wurde ein Aufruf zur Schaffung der Organisation Freiwilliger Deutscher Sicherheitsschutz" veröffentlicht. Durch den Inhalt dieses Aufrufes und ins­besondere dadurch, daß der auf dem Aufruf unterzeichnete W. Brandner als Stabschef des FS" bezeichnet wird, wurden die Ver­einsstatuten überschritten. Das Ministerium des Innern hat daher die notwendigen Maßnahmen getroffen.

Es bleibt abzuwarten, was das Ministerium des Herrn Dr. Černý tun wird, um die Staats­autorität zu wahren und die Entstehung einer Privatarmee der Herren Henlein und Brandner zu verhindern,

Henlein stark gedämpft

Besuch auf der tschechoslowakischen Gesandtschaft

Gesandter Masaryk, der am Freitag eine Zusammenkunft mit Sir Alexander Cadogan hatte und auch mit dem diplomatischen Berater des Foreign Office zusammentraf, sprach Sams­tag vormittags neuerlich mit Sir Robert Ban fittart.

Die Prager Presse" meldet aus Lon don, Henlein habe fich in den Gesprächen mit dem englischen Abgeordneten vor allem davon überzeugen fönnen, welchen schlechten Eindrud seine Karlsbader Sundgebung in England gemacht habe. und daß ähnlich auch die grundsätzliche Ablehnung der Anregung der tschechoslowvatischen Regierung, die damals noch nicht befannt war, gewirkt habe. Die Engländer hätten Henlein geraten, er möge die Sdp Aur Mahigung und zu rubigen Verbandlungen über dieses Statut hinführen.

., Daily Telegraph" schreibt, es fei Senlein ges fagt worden, daß die englische öffentliche Meinung feine extremen Forderungen nicht unterstüben würde und daß eine gefährliche Situa tion entstehen würde, tvennt er auf der Erfüllung dieser Forderung bestünde.

,, Varis Soir" fchreibt in einer Meldung aus London, Henlein lenne jegt die allgemeine Auf fassung in Großbritannien über die deutsch tschecho flewalische Politit, Dieſe Auffaffung fei fehrver fchieden von jener, die er vorzufinden gehofft hatte. Man verberge in informierten Kreisen nicht, daß Henlein gestern redhr enttäuscht wurde. Aufenthalt in Berlin

Neuer Zwischenfall in Eger Im Právo Lidu" beschäftigt sich dessen des 1. Mai nach, feßte Gemeindewahlen an, politischer Redakteur Dr. Karel Kříž mit der änderte ihre Beschlüsse aber das alles ver- Am Freitag tam es in Eger neuerdings zu innerpolitischen Lage in der Tschechoslowakei und gekens, das Ergebnis bei unseren Deutschen war einem Spektakel, dessen ganzer Ablauf deutlich der Haltung der Regierung. Aus dem längeren Zubel über die Schwäche der Regierung, noch zeigte, daß derartige Zwischenfälle ganz plan­Aufsatz seien die nachfolgenden Stellen zitiert: größerer Naziterror, Unterhöhlung des tsche, mäßig organisiert werden und so angelegt sind, Worin dürfen wir niemals nachgeben? cheslowakischen Staates, Vernichtung seiner daß dabei die Staatsautorität in eine geradezu entwürdigende, von den Veranstaltern gewünschte Entscheidend ist, daß wir entschlossen sein Rolle gedrängt wird. In den Abendstunden des müssen, zu Hause Ordnung zu machen, den Es ließ sich voraussagen, wohin die Ent­Freitag sammelten sich in der Bahnhofstraße sowie Auf der Rückreise aus London ist Henlein Minderheiten zwar vernünftige Konzeffionen zu wicklung ginge: Zur Opferung der deutschen auf dem Marktplatz etwa 2000 Menschen an. Samstag um 22.30 Uhr mit dem Flugzeuge in machen, aber nichts bewilligen, was über die Sozialdemokratie, das ist von 200.000 fest Eine Straßendirne war dazu ausersehen, zwei Berlin eingetroffen. Auf Befragen erklärte er, Grenzen einer vernünftigen Demokratie hinaus organisierten, der Republik ergebenen und im Soldaten anzurempeln und damit wieder Anlaß daß er sich in Berlin bis Sonntag früh ginge, welche garantiert wird durch die Beherrschiveren Kampfe geschulten Demokraten, zur schung der Grenzen, unsere Festungen und die Nazisierung der gesamten deutschen Minderheit der Polizei zur Folge hatte. Die Polizei sperrte aushalten und dann in die Tschechoslowakei ab­freie Attion der Armee. Und wir haben schon und zu ihrer Unterstellung unter den Terror der den Marktplatz ab und drängte die Radaumacher reifen werde. gefagt, daß die demokratische Welt sehen muß, SdP und des Dritten Reiches...

zu einem Wirbel zu geben, der das Einschreiten

in die Bahnhofstraße ab, wo die Volksbeluftigung

In dem Artikel wird dann ausgeführt, daß fortgesetzt wurde. Natürlich waren auch prompt

fich die Situation nun geändert habe und daß der SDP- Abgeordnete Niderl und ein Sdp- e- Die Hetz- und Lügenpresse

durch den freitägigen Beschluß der Regierung eine neue Politit eingeleitet werde. Der Artikel schließt dann:

Die Regierung muß den deutschen Attivi sten helfen...

Vor allem ist notwendig, daß die Regierung alle Hilfe der deutschen Sozialdemokratie an gedeihen laffe,

daß wir zum Kriege auch ohne Nücksicht auf ihre Hilfe entschlossen sind, weil sie uns aus eigenem Interesse zu Hilfe kommen wird, ob ihr unsere Pelitik gefällt oder nicht... Jene, welche viel­leicht noch glauben, daß irgendwelche Verabs redungen mit den Nazisten irgend einen ,, Wert" haben und der Tschechoslowakei etwas sichern" fönnen, müssen daran denken, daß Hitler mit demokratischen Parteien gemeinsam zu regies ven begann und ihnen die Gültigkeit der demo­fratischen Ordnung garantierte... Auch unser deutscher Nazismus hat erst seine ,, Demo­fratie" und Loyalität" beeidet, hat dann aber währung von Brot für die deutschen Arbeiter, alle terroristischen Methoden der Nazis zu üben so wie sie der Genosse Jaksch gestellt hat, schon begonnen und hat sich zuletzt in Starlsbad vor begonnen werden durchgeführt zu werden. Für hundertprozentigedemokra drei Wochen zur Hitlerschen Ideologie und zum ung und Treue der Dritten Reich bekannt. Also: den Nazis darf tische Gefin Republifverdienen die deut, man nichts glauben... schen Sozialdemokraten die hun

deren Anträge auf öffentliche Arbeiten und Ge­

nator zur Stelle, um intervenieren zu können, venn ja einem der halbwüchsigen Burschen ein Leid geschehen könnte. Um der Polizei, die an stritte Weisungen der Prager Behörde gebunden ift, zu zeigen, wie überflüssig fie feien, traten dann die bereit gehaltenen SS- Truppen der Partei­armee Konrad Henleins in Aktion, die ihre Par­teigenossen in die Seitengaffen abdrängten. Soha lend, lachend und fingend, als ob sie von einem Voltsfest fämen, gingen dann die disziplinier­ten" Hitleranhänger heim. Im Hausgang des Restaurants Karg" standen Beamte des reichs­deutschen Konsulats und sahen frohlodend dem Treiben der so schwer unterdrückten" und schi­fanierten" fudetendeutschen Volksgenossen zu.

Die Brüger Zeitung", die insbes sondere in den letzten Tagen durch unwahre und entstellte Nachrichten das nationalistische Fener auf beiden Seiten schürt, brachte am Mittwoch eine Meldung, daß deutsche Kinder von tschechis schen in Beisein des Lehrers ohne Ursache über fallen und geprügelt worden seien. Drei Tage später muß das Blatt eine Berichtigung veröffentlichen, in der es heißt:

Die in der Brürer Zeitung" unter der Ueberschrift Angriff auf deutsche Stinder auf der Tschöpperner Höhe" veröffentliche Nachricht ist unwahr, soferne sie anführt, daß den Schülern Josef Hofmann und Georg Wattosch am 10. Mai 1938 eine tschechische Schultlasse mit einem Lehrer entgegenfam, daß der Lehrer untätig zujah, als Bisher ist die Nogierung vor der nazi- der tprozentige Unterstübung Nicht ein wahres Wort"! einer von den Schülern den deutschen Schüler stischen Erhebung zurückgewichen und die der Regierung. Die deutschen Sozial­Georg Wattosch in den Straßengraben stieß. Dinge waren schon so weit, daß eine tschechi- demokraten haben begriffen, daß die demokrati- Prag. Einige a usländische Vlätter Wahr ist vielmehr, daß an dem genannten sche Erhebung drohte. schen Freiheiten für das arbeitende Volt eine verbreiteten dieser Tage eine unsinnige Tage und zur genannten Zeit auf der Tschöppers Jeder hat gesehen, daß das, was im nazistischen große Sache sind. Sie bilden heute die demo- Nachricht über einen militärisch en ner Höhe überhaupt keinetiche chi i che Gebiet der Republik geschieht, schon teine natio fratische Stüße einer Staatsnation mit den Auf it and in der Staſerne von Komotau, dul Ilaj je mit einem Lehrer anwesend nale Abwehr ist, sondern daß die SdP für die tschechoslowatiſchen Demokraten. Da ist es not der angeblich aus einem Zusammenstoß; eines un- war, und daß bei obiger Handlung fein Lehrer Serseßung unserer Mepublik wirkt und daß das wendig, zu erfüllen, was wir so oft geschrieben garischen Soldaten mit einem Offizier entstanden untätig zusah. Zur genannten Zeit gingen an der Dritte Neich die SdP als auswärtiges politisches haben: jeder demokratische Deutsche muß fühlen, ist und sie schrieben sogar von einer Schieße genannten Stelle gegen Brür sechs Schüler des Element zur Zerstörung der Tschechoslowakei daß die Regierung hinter ihm steht, jeder nazi- re i, von Verwundeten und Deser- Turnvereines Sofo!" unter Leitung ihres Turns stische Deutsche muß scharf an der eigeyen Haut te uren. leiters Ladislav Pesa, der überhaupt kein Lehrer erkennen, daß die Regierung gegen ihn ist. Das Tschechoslowakische Pressebüro ist vom ist. Einer von den tschechischen Schülern versezie Dann werden die Dinge vorwärts gehen: Ministerium für Nationalverteidigung ermächtigt, einem deutschen Schüler ein Kopfstück aus dem wir werden die Republik befestigen und ihren aufs entschiedenste zu erklären, daß an diesen fal- Grunde, weil dieser den Schüler zu wiederholten Erfolg sichern und wir können sicher sein, daß schen Nachrichten nicht ein wahres Wort Malen mit böhmischer und und sie die heutigen schteren Zeiten gut überdauert. ist und daß sie gänzlich erfunden sind. böhm if che a u" beschimpft hatte."

gebraucht.

Die Regierung wollte durch Nachgiebigkeit zur Beunruhigung der Nerven unserer deutschen Nazisten beitragen: sie gab ihnen eine Amnestie, verbot die Emigrantenpresse, wies deutsche demokratische Flüchtlinge aus, gab in der Frage