Wf. 11R Dienstag, 17. Mak 1988 Seite 8 Paris Uber Henleins Londoner   Reise Paris  . Die französische   Presse befasst sich andauernd in Artikeln und Depeschen ihrer Lon­ doner   Korrespondenten mit den Ergebnissen der Londoner   Gespräche Konrad.Henleins mit briti­schen politischen Persönlichkeiten. Der Korrespon­dent drS»Figaro" bestätigt seine früheren Jn»or. «Nationen, dass nämlich der Standpunkt Englands jetzt mehr als je zuvor dahin gehe, dass daS Min- derheitrnftatut gerecht gelöst«oerde, doch handle es sich nicht darum, der deutschen   Minderheit das Recht zuzuerlennen, die Anssenpoiitik eines unab­hängigen Staates zu leiten. Konrad Henlein  wurde offen gesagt, dass die extremen Forderun­gen, die er bei der Karlsbader Tagung ausgespro­chen habe» unannehmbar sind. Der Korre­spondent hat den Eindruck, daß«ine deutsche An­nexion in der Tschechoslowakei  , möge sie in wel­cher verborgenen Form immer erfolgen, mit der Hervorrufung eines Kriegszustandes drohen würde, der England auf die Seite der mit der Tschecho­ slowakei   verbündeten Mächte rufen könnte. DerParis Midi" stellt in einer eingehen­den Analyse der Standpunkte der einzelnen Staa­ten zum tschcchoslolvakischen Problem die Frage, ob nickt unvermittelt eine der Konferenz von Ra­ pallo   ähnliche Konferenz einberufen werden wird. del. prechern der Achse Rom  -Ber  - in die hat auf den tschechischen Staat geschimpft werde««, der den deutsche«« Kurort zugrundegehen lägt. scheu an die Front unsere VS Prozent fühlt es. Ä e h st n e t? Der Präsident der Stepublik und seine Gat­tin wohnten Montag abends der Festvorstellung der OperD a l i b o r" von Smetana   bei, welche unter dem Protektorate des Staatsober­hauptes vom Tschechoslowakischen Nationalrat zue Erinnerung an den 20. Jahrestag der Jubi- läumsfeierlichleiten des Nationaltheaters im M.'« 1918 veranstaltet wurde. Der Feier wohnte an/.' der Borsitzende der jugoslawische«« Skupschtina, EiriL bei. unsere? Kampfes shmbolisiere. Gier setzte sich der Parteivorsitzrnde vor allem auch mit der Haltung der Regierung auseinander und schilderte, in welcher Richtu'ng sich die außenpolitischen Geschehnisse ent­wickeln. Die Versammelten berichteten dann über die wirtschaftliche und politische Siwation in Brandau. Die Kahl der Parteimitglieder ist seit den Maiwahlen de- JahreS 1885 um 100 Prozent gestiegen und die Partei hat in den letzten Kampfwochen keine Einbuße erlitten. Wir- werden die Mehrheit von morgen seinl Wir fahren zurück und kommen nach Offef. DaS Stiftshotel ist dicht gefüllt. Es sind vor allem Bergarbeiter da. Ans ihren Gelichtern spricht der Trotz und die Kraft. Dar Stift und der Ort wecken Erinnerungen... Vor Jahrhiinderten ein Freiheits­kampf der Dauern, Ossek.  «ine nazistische Hochburg, Stätte schwerer nationaler Auseinandersetzungen, Ossek   der Friedhof für ISO Bergleute, die ihr Leben lassen mußten. Volksgemeinschaft? Die Armen sterben, die Herren verdienen... Jaksch spricht: Diese Zeit der Abnormaliät der Denkens und Fühlens verpflichtet uns. daS Ban­ner der Vernunft durch daS Land zu tragen! Der Parteivorsitzende ermahnt die Katholiken, er rechnet ab mit den katholischen Prä­laten, die ihre Christenanhänger dem Neuheidentum zutrekben und ruft zum Tag deS Bekennens auf! In Ossek   spricht zu den Bergarbeitern Schaf­farsch, während der Spitzenkandidat Heine zu den lokalen Geschehnissen Stellung nimmt. In der Turnhalle in Oberleutenrdorf sitzen und stehen hunderte Menschen. Hier hat Franz Seidel vor Jaksch gesprochen. Jaksch betritt den Saal, die Fanfaren erklingen, die Arbeiter grüßen den Partei­versitzenden. Der Beifall steigert sich zum Orkan, als Jaksch in seinen Schl»«tzsähen betont, daß wir fest bleiben werden! Schaffarsch erzählt den Frauen und Männern, wie es in den Gnrben aussieht, wie cS mit den ArbeiteSbedingungen siebt und wem die Arbeiter eine Ervortförderung. den Arbeitsplatz, wem die Angestellten ihre Stellung zu danken haben! Keine Spur von Verzagtheit und Kleinmut ist z«i sehen! Unsere Menschen gehen entschlossen in die Dahlschlacht. Wie sagte doch ein Funktionär der Republi­kanischei« Wehr? Menschen aus Eisen! Und darum darf auS dieser Fahrt die Erkenntnis gezogen werden: Wir waren, sind und werden seinl Im B r ü x e r BevgarbeiterhauS versammel­ten sich Samütag Hunderte Menschen zur Eröff­nung des Wahlkampfes. Schon die Anfahrt der Republikanischen Wehr, die in einer Stärke von 150 Mann zum Schuhe der Kund­gebung angetreten war, erregte großes Aufsehen und machte auf die Mensche«« einen tiefen Ein« druck. Und als dann Wenzel Jaksch   mit seinem Stellvertreter Franz Schaffarsch den dicht ge­füllten, festlich geschmückten großen Saal betraten, da brandete Begeisterung empor. Die Massen er­beben sich von ihren Plätzen und grüßte«« Jaksch; siegrüßtendieParteik Euer Entschluß darf nicht wankend werdenI Die Fanfaren der Jugend erklangen, der Listenführer Wenzel D e n e S richtete an alle Wäh­ler einen Appell, dann sprach Jaksch... DaS sozialePrinzipdarsnichtuntergehen! Hier im Lebe» der Menschen wächst die Kraft de» Widerstandes, ernährt im Klassengegensatz, gestärkt durch den inneren Widerspruch der Volksgemeinschaft! Dean wir auch heuteHemdenkonjunkt'ur" haben und viele Menschen im Zustand de- Deliriums die tollsten Phanastereien verbreiten, die Ver­nunft muß sich Bahn brechen! Als Schaffarsch aufzeigte, war die Gewerkschaft geleistet hat, welche Verdienste ihr bei der Erhaltung de» deut­ schen   Arbeitsplatzes zukommen und wie unsere Organisation VolkSwmSarbeit und deutsche  Schuhaufgaben erfüllt, während wie im Anschluß der Kandidat Anion Falb feststellei« durfte der sudetendrutsche Bauernführer deutsche Arbeiterinnen brotlos macht, aber slowakisch« Arbeiterinnen ein­stellt, da wurde allen klar, waS nottut. Falb rief zu einer klaren Entscheidung auf, BeneS erinnerte an daS Bekenntnis! Sie stehen zum Banner der Menschlichkeit Dir fuhren an Bingen   und blühenden Wie­sen vorbei durch Kopitz, OberleutenSdorf und Niedergeorgental und dann durch den Hochwald der Höhe zu. Die erste Stativ«« war NickelSdorf  . Ein kleines Dörfchen mit Wald- und Holzarbeiter» Ter erst« Weg führt zum V e r- trauenSmann. Im kleinen, sauberen Wohn­raum liegt der Mann krank darnieder. Am nächsten Tag muß er in» Krankenhaus. Aber auS feinen Augen leuchtet die Freude, als der Parteivorsihende ihm die Hand drückt, mit ihm spricht und den ver- sainmelten Funktionären sagt, wie sich die wirtschaft« li<he und politische Sit««ation entwickelt. Oie Grenzsoldaten erzählen... .Man hat uns alle ausgeschrieben, weil wir an der sozialdemokratischen Maikundgebung in Brüx  teilgenommen haben, aber wir lassen unS nicht ein­schüchtern! Gestern«vurde eine Tafel angebracht mit folgendem Wortlaut: Achtung! Deutsche   kauft nur bei Deutschen  ! Richt bei Juden und Bonzen! Kaust nicht im Konsumverein! Aber unsere KonsunwereinSfiliale hat noch nicht die gering st e Einbuße erlitten und der Gemeindevorsteher, der nicht unserer Partei an­gehört, hat die Tafel entfernen lassen und bei der Gendarmrrle die Anzeige erstattet." »Unsere Spielwarenindustrie schwer zu kämpfen! Die Kolckurrenz ist groß, der Lohn karg, da» Fortkommen mühselig. Wir warten täglich auf unsere Zeitung und freuen unS über den.stampf der Partei für die ärmsten Söhne de» Bolte»." So darf es nicht Weitergaben I Hier im Erzgebirge   ist«S sichtbar, dckß die staatlichen Aemter kein Verständnis für die Notwendigkeiten im Grenzgebiet haben. Ein Briefträger stirbt. Die Postdirekilon bestellt nicht jenen invaliden deutschen   Bergmann  , der schon fünf Jahre bei der Post Dienst gemacht hat und zur vollsten Zufriedenheit arbeitete, sondern den pensio­nierten Vater eine» tschechischen Postangestellten auS Obrrgeorgentall Auch der Bezirk vernachlässigt iin Straßenwesen seine Pflicht. Von 45 Straßen­wärtern sind 88 Tschechen! Wir verabschieden uns«ind wissen: hier ist jeder GleichschaltuwgSveosuch vergeblich l Im Wawe zwischen NickelSdorf und Ka- tharinaberg gibt eS noch einen kurzen Aufent­halt. denn zwei Feuerwehrmänner haben Jaksch erkannt. ES sind Genossen, tapfere Kerle, die trotz der Führevsehnfucht im Landesverband bleiben. Bukarest  . Corneliu» Eodreanu wird sich noch diese Woche vor dem Militärgericht in Buka­ rest   zu verantworten haben. Er ist««. a. des Ver­suche» der Vorbereitung einer Revolution mit Hilfe militärisch organisierter Formationen»««geklagt. In der Anklage werden weiters fünf Attentate u««d ciu Mordversuch oukgezählt. Marseille  . Die internationale Frauenkonferenz schloß ibre Tagung durch die Annahme von 14 Re­solutionen. u. a. der Resolution über die Notwen- digkeit der Wahrung der souveränen demokratischen Tschechoslowakei  . Vergrößerungsglas, Marke Brüx  DieBrüxer Zeitung", geradezu daS Sinnbild jener nationalistischen Konjunktur­presse, die in den letzten Jahren immer so lange hundertprozentig henleinistisch lvar, solange ihr nicht irgendein Wind von anderswo riet, doch ein bisserl Opposition zu machen, weil ninn ja schließlich nicht wissen kann... dieseBrüxer Zeitung" ha jetzt alles auf e i n Pferd ge­setzt. Und danrit Herr Henlein  , wenn er durch'» Renne«« geht, den Brüxer Seiltänzern sich nur recht gewogen zeigen möge, spielen die Herren Schriftleiter dort auf ihre Art die VorzugSschülcr. DaS sieht so au»: Wir fühlen, daß diese Wahlen jeden Deul- rufen, daß viermal auch wir ausbringen müssen. Jeder Uns schrecken keine Drohungen, uns zwingt keine Gewalt! Genossen und Genossinnen, auf zum restlosen Elnsatzlm Gemeinde* Wahlkampf. Keine Aufgabe, keine Arbeit sei uns zu schwer! Es geht um die Freiheit! Es geht um allen! Jugend, an'« Werk! Der Verbandsteg des Sozialistischen Jugendverbandes Er Ist halt einer der Ihren... In der Rach! vom Sonntag auf Montag hat sich in Freudenthal folgendes ereignet: In der B l u m e n a u ist eine Abteilung Militär untergebracht und man stellt dort, wie eS sich gehört, Posten auf. In der Nacht voi« SamStag auf Sonntag wurde in ein Klosett ein antistaatliches tschechoslowakisches Flugblatt ge­worfen. Auf Grund dieses Vorfalles erhielt der Posten die Weisung, auch auf die Klosett-Anla­gen, die etwaS entfernt sind, aufzupaffen. Sonn­tag nachts bemerkte der Posten, daß in diesen Kloscttanlagen jemand verschwand. Der Posten redete nun den Mann an und der sagte, er hätte nicht gewußt, daß man in diese Anlagen nicht gehen dürfe und entfernte sich gegen ein Wäld­chen zu. Der Posten bemerkte aber, daß dieser Mann sich hinter einen Strauch verkroch und sich dort zu schaffen«nachte. Deshalb rief der Posten Berstärkung herbei und man nahin die Verfol­gung auf. Als der Flüchtende auf dreimaliges Halt-Rufen nicht stehen blieb, mußte der Posten natürlich fchießen. worauf der Mann dann ste­hen blieb und gefaßt werden konnte. Der Schuß, den der Soldat abgab, ging an dem Ohr des Mannes vorbei und ihm ist nichts geschehen. Aber verhaftet wurde er natürlich. DaS ist der wahre Vorfall. Aber gleich war | der SdP-Abgeordnete Knarre aus Römer­stadt zur Stelle und sprach bei de>« amtlichen Or­ganen vor, um die Entlastung des Verhafteten zu erwirken, lind die SdP mißbraucht diesen Vorfall, um aufzuzeigen, wie dir Deutschen   un­terdrückt werden....- Die Arbeiter am Kamme d«S Erzgebirges und im Tale sind deutsche   Männer; sie schreien nur nicht Sieg Heil und erblicken ihre nationale Auf­gabe iir der praktischen, allen sichtbaren Tätigkeit sör den sozial bedürftigen Klaffengrnossen und in »er Arbeit für den dauernden BrrständigungSfrie- den! verzagt sind sie nicht! Obwohl schwere Stürme sie umbrausen ihr Glaube an die Größe der sozialistischen   Idee ist unrrschüttert! Der erleben durst  «, wie diese Menschen über ihre Sorgen sprachen, dem Parteivorsihende» zujubel» ttn, in ihm den helfend«« Freund sahen u««d da- GelöbnIS abgaben, wieder und mit vermehrtem ssifer für die Bewegung zu arbeiten, der weist, bah hier die Elite deS SudetendeutschtumS wirkt, welche dereinst zur Trägerin«Ine» grasten gesell­schaftlichen Aufbauprinzips wird, für daS sie schon heute im kleinen Bereiche ihre Grundlagen schafft. 4» Ein trojanisches Pferd Unter diesem Titel schreibt der Vöstnil der mährisch-schlesischen Lehrer vom 14. d. M.: Seit der Gleichschaltung Oesterreichs   durchlebe»«»vir Tag für Tag in gespannter Fechterstellung n«it weit geöffneten Augen. waS unter uns und außerhalb uns vorgeht,««m keine Seku««de zu verpassen und jede«« Auge»«blick gerüstet zu sein, um de»« Angriff des Gegners auf die dcmokra«' tische Grundlage unserer Freiheit von»veliber Seite immer abzuwehren. Karlsbad   hat uns nicht überrascht. Es hat nur des Gegners Tarnung enthüllt... Es überraschen aber einige Ersche'-. nungen, die wir zuhause fehen. In Weste«« Dien­sten steht das Pressebüro, daS a»n 1. Mai die Zahl der demonstrierenden demokratische«« Deutsche  »« nicht richtig angab? In»vesten Dien­sten steht unser R^i n d f u n k. der bereitwillig feine Welle»« den lin borgte? Wem dient der agrarische Ve n- k o v", wenn er heftig den Abg. David wegen dessen Fahrt zu den Maifeierlichkeiten SDSR tadelt?... Warum werden die demo­kratischen Deutschen   iin Schach gehal­ten und in die Ecke gedrückt? Das sind Fragen, die unS i»« diesen Augenblicke«« beunruhigen und mit Befürcht»u«gen erfüllen, daß nicht doch irgend »ine tschechische Partei das trojanische Pferd mit bauen hilft, das nach den Plänen unscrcr Geg­ner in unfere Reihen gezogen werden soll.(Anm. d. N.: Sperrung von unS). Karlsbad  : bereits 1400 KurgSste weniger Der KarlsbaderVolkswille" meldet, daß im Kurbesuch gegenüber Mitte Mai des Vor­jahres bereits ein Minus vo»r 1-100 Personen zu verzeichnen ist. Die kalte Witterung, die ja nun längst wieder von schönstem FrühlingSwetter ab­gelöst worden ist, kann kaum zur Begründung herangezogen werden, denn die bei den Kur« Hausbesitzern und Hoteliers einlaufenden Ab­sage»« bestätigen daS Gegenteil. U»d die meiste«« dieser Abbestellungen»verden   mit der«t n- sicheren politischen Lage, ja sogar mit Meldungen ausländischer Blätter begründet, daß in Karlsbad   ll n r u h e n herrschen. Angesichts dieser Lage beginnen einzelnen Geschäftsleuten schon die GrauSbirnen auszusteigen. Karlsbad  hat sich, wie in die Welt hinausposaunt wurde, zur nationalsozialistischen Weltanfchauung be­kannt und damit zu erkennen gegeben, welche Gäste hier am liebsten gesehen»verden. Diese Gäste kommen aber ebenso wenig wie Fremdlän­der und ma>« hätte doch meine» müffen, daß nach der Gleichschaltung deS BürgermeifterS und sei­ner arischen Räte, und nach den vielen Reisen nach Berlin   sich«in Strom von Kurgästen nach Karlsbad   ergießen»nüßte. Unterdessen hilft man sich gegenseitig mit Vertröstungen. ES kann nicht mehr lange dauern, meinen die einen; wartet nur noch kurze Zeit, die anderen. Unterdessen wird der Herbst her» «»kommen und dann wird ein Ansturm aufS Steueramt einsetzen und es wird gejammert j»verden, und wenn alles nichts hilft, wird wieder Sei den Grenzsoldaten der Demokratie Mit dem Parteivorsitzenden durch das Brdxer Kohlenbecken Ins Erzgebirge wa» sie sind: mifrechte deutsche   Sozialdemokraten! Sie erzählen über den Gesinnungsterror. Du hast Ordnung gemachtl Bürgermeister von Katharinaberg ist ein deutscher   Sozialdemokrat. Er erzählt, daß die SdP» Funktionäre erklärt haben:Mock" so der Name des Beavaltecs der Stadtbleibt Bürgermeister, wenn er zur SdP kommt. An ihm ist gar nichts auSzufetzen. er hat Ordnung in der Gemeinde ge­macht!" Ei. ei, man überlege doch einmal, was die Reklame der SdP zu den Gemeindcwahlen sagt! Macht Ordnung in der Gemeinde I" Eine Bestäti­gung au» den Kreisen örtlicher SdP-Führer, daß die deutschen   Sozialdemokraten Ordnung gemacht haben! Di« Unordnung stamme von den Bürgerlichen, den heutigen Kameraden... In dem Städtchen Äatharinaberg liegen die Bevhältnisse besonder» arg. Die Spielwarenerzeu­ger brauchen Aufträge. Man muß bedenken, daß früher mehr als 200 Menschen in Sachsen   beschäf­tigt waren, jetzt gibt es für sie dort keine Arbeit mehr. Wir haben da» Verzeichnis von 20 kleinen Haus­besitzern(Spielwarenbetrieben) gesehen. Der Schätz­wert ihrer Objekte beträgt 1,280.000 AL, die Be­lastung jedoch 1,420.000 AL. Dabei muß sestgehal- ten werden, daß die deutschen   Sozialdemokraten ihren Mitarbeitern die besten Löhne zahlen, während der Herr Kamerad den armen hungernen Arbeitslosen buchstäblich am Strick zu sich zieht.. Er bekommt nur Beschäftigung, wenn er da» Mitgliedsbuch der SdP in der Tasche hatl Die Henlein  -Unternehmer legen zu den Lohnbriefei« Beitrittserklä­rungen und wenn sie der Empfänger wieder her- audwirft, findet er sie später auf dem Arbeitstisch. Wir müssen weiter. Jaksch nimmt die Be­rschte der Genossen aus.Kotterbarch" zur Kenntnis, hält einig« besonder« Merkmale fest und erklärt ihnen die wirtschaftlichen Möglichkeiten auf da» sozialdemo­kratische Arbeitsbeschaffungsprogramm. Er ver­spricht nicht» l Alle aber wissen, daß die Partei nichts unterläßt, um den Menschen praktisch z«» helfen. Inzwischen hatte ein Radfahrer noch Brandau gemeldet, daß der Parteivorsitzende im Gebirge weilt und die Absicht hat, auch den letzten Vorposten zu be­suchen. Im Nu waren fast 100 Leute beisammen, eS entstand eine kleine Volksversamm­lung. Jaksch behandelt in fast einstündigen Aus­führungen die Situation und erklärte, daß dieser Besuch der vorgeschobensten Feldwache der europäischen   Demokratie die ganze Bedeutung An die sozialistische Jugend! Genossen und Genossinnen! Der schwerste Wahlkampf, den die Deutsche   sozialdemokratische Bewegung unse­res Landes zu führen hatte, steht uns bevor. Mit allen Mitteln der Lüge und der Ge­walt versucht der sudetendeutsche Faschismus den Nachweis zu erbringen, daß im sudetendeutschen   Volk der Wille zur demokratischen Freiheit tot Ist und dafi die Su­detendeutschen restlos die Unterordnung unter den Faschismus wollen. Gegen diesen brutalen Versuch des Henlelnfaschlsmus rufen wir auch die sozia­listische Jugend auf. In dem schweren Abwehrkampf, den die gesamte sozialistische Bewegung gegen die faschistischen Gleichschalter führt, will auch die Jugend ihre Pflicht erfüllen. Unter 00 tust es gar nicht? Na, schon an« 3. Mai wird dieBrüxer Zeitung" ihren nicht überraschten Lesern(den»« die sind an die Eiertänze längst gewöhnt) mit den wah- ren Ziffern auch die Mitteilung zukommen lassen, daß sie an de>« Blödsinn Hausnummer 00 selber I nicht eine«« Augenblick geglaubt hat. Aber»vas I tut ma>« nicht alle»,»venn man in der Hoffnung auf ein gutes Geschäft sich einen Rausch ange­trunken hatl