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Sozialdemokrat

Zentralorgan der Deutschen   sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik Erscheint mit Ausnahme des Montag täglich früh Einzelpreis 75 Heller

Redaktion u. Berwaltung: Brag XII., Fochova 62- Telephon 53077- Herausgeber: Siegfried Taub- Berantwortlicher Redakteur: Rarl Rern, Prag  18. Jahrgang

Sonntag, 22. Mai 1938

Ein Reserve- Jahrgang Mahnung des Präsidenten: einberufen

Zu einer außerordentlichen Uebung und zur Sicherheit des Staates

Ruhe bewahren!

Der Präsident der Republik besuchte Samstag| Tatsächliche Gleichberechtigung bic Stadt Tábor  . Er benützte diese Gelegenheit, um zu den aktuellsten Problemen Stellung zu neh

Pra g.( Amtlich.) Der Minister für Nationalverteidigung hat gemäß den diesbezüglichen Bestim mungen des Wehrgesetzes mit Zustim mung der Regierung einen Jahrgang men. der Reserve und Ersatzreserve, ergänzt durch Angehörige der Spezial. waffen zu einer außerordentlichen Uebung einberufen.

für die Deutschen  

daß

Aus dem Inhalt:

Wahl und Wähler geschützt!

Auch die Spanier

ergeben sicht nicht! Ungarische Faschisten vor Gericht

Polnische Stimme

für die Tschechoslowakei

Nr. 120

Entscheidende Stunden

Beginnen wir unsere Betrachtungen mit einer Würdigung des Kommuniqués über die vom Minister für Nationalverteidigung angeordnete außerordentliche militärische Uebung, zu der ein Jahrgang der Reserve und Ersaßreserve und An­gehörige der Spezialwaffen einberufen wurden! Ueber die Uebung selbst haben wir natürlich nichts Die Regierung bereitet einige sehr wichtige In seiner Ansprache verwies der Präsident auf 3 e fete 8 ma nahmen vor, welche unser sagen, wohl aber haben wir es zu begrüßen, daß sie jetzt stattfindet und daß mit der notwen die Geschichte der Stadt Tabor, die ein Beispiel der heutiges Nationalitätensystem vervollkommnen, die digen militärischen Uebung noch ein anderer wich­großen nationalen Solidarität und eine War tatsächliche Gleichberechtigung nung fei. Tabor erinnert uns daran, daß wir auf und die politische und moralische Gleichheit aller tiger Zweck verbunden wird: zur Ruhe, Ordnung und Sicherheit beizutragen. Daß, wenn auch nur Den Grund dieser Maßnahme bil der Welt nicht allein sind, daß wir auf unsere Um Bürger und aller Nationalitäten bestätigen, ihnen in zweiter Linie, auch diese Aufgabe erfüllt det die Notwendigkeit, die Reservisten gebung, auf unsere Nachbarn, auf das übrige ihre berechtigten volitischen, wirtschaftlichen wird, wird jeder Demofrat aufrichtig begrü in der Verwendung der neueinge- Europa   Rücksicht nehmen müssen. fulturellen Positionen gewährleisten werden auf führten Waffen( ebenso wie dies in Wir brauchen nichts zu fürchten! Welche ihnen die Garantie geben werben, bak leite Zweck bereits in erheblichem Maße erreicht Grund ihrer Zahl, Stärke und Proportionalität, und Ben. Ja, er kann sich darüber freuen, daß dieser anderen Staaten geschieht) einzu­wurde, daß im sudetendeutschen   Gebiet bereits eine üben. Unser Staat durchlebt sehr wichtige Augenblicke, fie ihre Nationalität unter allen Umständen werden Wie bei den Wahlen im Jahre 1935, wie Gleichzeitig wurde auf das Bedürf. die ernst est en feit der Beendigung des Krieges. beibehalten und voll entfalten können und daß sie nicht zu verkennende Beruhigung eingetreten ist. nis Rücksicht genommen, die heutigen Wir müssen heute alle Fehler und Irrtümer von sich tatsächlich als Gleiche unter Gleichen werden früher vermeiden. Das bedeutet: Ruhe bewah. fühlen können, die in diesem Staate in ihrer nach der Saar  - Abstimmung, wie unmittelbar nach der Annexion Desterreichs, so hat auch jetzt, an unzulänglichen Bestände zu erhöhen ren, fe it e Nerven, ein flares Siel haben Heimat find. läßlich der Gemeindewahlen, die nationalsozialis und in der heutigen bewegten Zeit die und den Zusammenhang mit der Entwicklung Mit- Die Regierung wird diesen Grundsägen in konstische Flüsterpropaganda, dieses Agitationsmittel Ruhe, Ordnung und Sicherheit des teleuropas und Gesamteuropas nicht verlieren. Das freten Propositionen Ausdruck geben und sie hat die der Unverantwortlichen, die Erreichung von Zielen Staates zu sichern, sowie alle weiteren bedeutet, sich nicht entzweien und nicht Absicht, über diese Fragen mit den Vertretern aller verheißen, die weit jenseis aller Wahlen liegen. Zwischenfälle zu verhindern, die sich in drängen lassen, beisammen zu bleiben und intereffierten Parteien und Die abenteuerlichsten, phantastischesten Gerüchte gewissen Orten der Republik   ereignet unfere staatliche und nationale Einheit soweit wie nationalitäten schon in den nächsten wurden verbreitet. Wieder einmal sollte der oft haben. möglich auszubauen und organisch zu begrünben. Tagen zu verhandeln und unter Erwägung alles verheißene Tag" kommen, diesmal aber ganz be­Das bedeutet schließlich, sich vor den kommenden dessen, was sich aus diesem Meinungsaustausch er stimmt, und er sollte entiveder schon identisch sein Tagen nicht zu fürchten, sich überhaupt nicht zu fürch gibt, diefem gesamten Fragenkompleg dem Parlament mit dem Wahltage oder ihm unmittelbar folgen. ten und auf alles vorbereitet zu aur Diskussion und zur normalen Behandlung vor- So phantastisch diese Prophezeiungen sind, so leicht sein, was an Gutem oder Schlechtem kommen fann. aulegen. Das liegt in der Linie unserer demokra jie von jedem Einsichtigen, Ueberlegenden als

Zu diesem amtlichen Bericht erfährt das Tsch.

.- B. von fompetenten Stellen:

bonnenent.

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innerhalb

ift, haubelt es fich hier in eine Maßnahme des schon felt amei Zahren bright marines, et habe ichen Bolig and im feite unter Brinting, fächerlich erkannt werden mußten fie fverben Ministeriums für National verteidi- oft die Hoffnung ausgesprochen, daß wir ihm aus einem erfolgreichen Ende führen. darauf geht doch der Nationalsozialismus aus, gung, die aus den in dem Bericht angeführten weichen werden. Ich bekunde diese Hoffnung heute Diese Schritte sind unser Beitrag zur Beruhigung durch nie endendes Gerüchtemachen, stetes Auf­Gründen getroffen wurde und es handelt sich da= und zum Frieden Europas  . Ueberdies werden alle putschen der nationalen Leidenschaften, durch Er­her um teine Mobilisierung, zu welcher Der Präsident geht dann auf die inneren diese Fragen bald auch in anderen Staaten gestellt zeugen blinden Fanatismus die deutsche Bevölfe­felbstverständlich eine bloße Maßnahme des Mini­rung in einen Fieberzustand zu versetzen, in dem fters für Nationalverteidigung nicht genügen Schwierigkeiten ein, die sich aus dem An- werben. nicht mehr überlegt, in dem blind geglaubt wird, würde; es wäre dazu ein Beschluß der zuständigen schluß Desterreichs für uns ergeben. Die innerpoli in dem alle Ueberlegung verschwindet, und in verfassungsmäßigen Faktoren notwendig. Der tische Entwicklung bei den Deutschen  , der Austritt Ich fordere Verständnis der beiden aktivistischen Parteien aus der Regierung, und Verträglichkeit diesem nationalistischen Rauschzustand sahen die Minister für Nationalverteidigung hat diese Maß­nahme auf Grund der Bestimmungen des§ 22 des ihre Vereinigung mit der EdP und in letzter Zeit Ich weiß, daß bei uns manche radikale tiche. Nazi sich schon als Herren, als absolute Beherr= das Bestreben dieser Partei, ihre Forderungen durch­scher des judetendeutschen Gebietes und den Füh Berfaffungsgesetzes getroffen. zusehen, betrachte er als Präsident des Staates vom chische Kreiſe daran zweifeln, ob diese Maßnahmen rer" als Diftator über das sudetendeutsche Volk. gesamtstaatlichen Gesichtspunkt aus. Unser tschecho- vom staatlichen Gesichtspunkt richtig sind. Ich weiß, Nun ist schon ein gewisser Umschwung, eine ge= Die Chinesen in Bedrängnis flowakisches Boll will die nationalen Probleme dieses baß es auch auf der anderen Seite Radikale gibt. wiffe Ernüchterung eingetreten Staates mit Bedacht, Toleranz, Gerechtigkeit und Als Präsident der Republik wende ich mich an beide weniger Stunden! Shanghai  . Die neuesten Frontmeldungen mit Verständnis für alle anderen lösen, wobei es die Seiten und fordere Ruhe, Mäßigung, ge­laffen klar erkennen, daß mit dem Fall von gleiche Loyalität, lleberlegung und Ver­Sutſchau die chinesische Front an der Lunghanständnis für die Erfordernisse des Staates von den senseitiges Verständnis und Ber. träglichkeit auf allen Seiten. Bahn in zwei Teile zersprengt worden ist und anderen Nationalitäten verlangt. daß die neueingeleiteten japanischen Operationen eine Einkreisung dieser beiden auseinander­gesprengten chinesischen Frontteile bezwecken. Nördlich von Sutschau haben Teile der japanischen Nordarmee jetzt auch die Bahnstation Langfeng, 40 Kilometer östlich von Kaifeng  , besetzt. Ihr Ziel ist es, mit Teilen der japanischen Südarmee den nach dem Abmarsch aus Sutschau nunmehr um Aweitch versammelten chinesischen Streitkräften den Rückzug nach Westen zu verlegen.

Die Ansammlungen der jugendlichen Nazi sind seltener geworden, die weißen Strümpfe und die Schaftstiefel sind in vielen Orten einfach ver­schwunden, und die Gesichter sehr vieler Nazi find sehr, lang geworden. Es hat vielen Helden" ge­nügt, zu sehen, daß sie den Staat unterschätzt hats ten, daß er über genügend Mittel und Möglich­feiten verfügt, seine Autorität zu festigen und zu sichern, um sie rasch wieder in zurückhaltende, Die Politik kann in der Demokratie niemals ein[ mer das tun, was zur Durchführung fähig, möglich schweigsame brave Bürger zu verwandeln. Dieses Sichtbarwerden der Staatsmacht hat aber zugleich Diftat der einen über die anderen, sondern stets nur und reif ist. Ich verlange von allen tschechischen und Einvernehmen, Kompromiß und gegenseitige Kon- deutschen Parteien, der Regierung darin in dem den demokratischen Deutschen  , hat vor allem den zeffionen fein. Die Regierung muß die Syntheſe gleichen Geist der Verträglichkeit wahrhaft behilf- deutschen sozialistischen   Arbeitern neuen Mut, zwischen den einzelnen Standpunkten suchen und im lich zu ſein. Auf die Frage, wie die weitere innere neue 3 ubersicht, neues Kraft­Entwicklung der Republik   sein wird, antwortet der gefühl gegeben. Denn wenn etwas in den letz­Präsident: Nicht 3, absolut nichts kann unserten Wochen auf fie deprimierend wirken konnte, so demokratisches Regime erschüttern und tangieren und die Besorgnis, der Staat werde seine Autorität nichts, absolut nichts fann die dauernde Zuſammen- nicht rechtzeitig in genügendem Maße zur Geltung arbeit der heutigen Koalitionsparteien in der Regie- bringen. Nun diese Befürchtung zerstreut ist, nun rung ins Wanten bringen. Es sind dies heute ein fach die zwei wesentlichen Eristensfragen dieses

Nichts kann unser demokratisches Regime erschüttern!

Frankreich   bleibt treu!

Einhaltung der Bündnisverpflichtungen

Staates!

die Arbeiter sehen, daß der Staat, für den sie kämpfen, indem sie sich dem Ansturm des Natio nalismus entgegenwerfen, auch wirklich bereit ist, In den letzten Wochen kam es in zahlreichen durch seine Organe und durch seine Machtmittel für die Aufrechterhaltung und für die Anerken= Fällen von Unruhen zur Verlegung der Autorität der Behörden. Es find auch Fälle politischen, partei­nung der Staatsautorität zu sorgen, nun ist der lichen oder nationalen Druckes vorgekommen, vieles Glan  , ist die Kampffreude der deutschen   sozialiſti­bavon im Zusammenhange mit den Ereignissen im schen Arbeiter lebendiger denn je. Auslande. Unsere Behörden haben sich darum be. Und doch wäre es falsch, grundfalsch, anzu­wut Reserve und Disziplin aufer­legt. Wir wollten damit beweisen, daß wir die Er- nehmen, daß die Wahlen wirklich ein objektives regung und die nationale Spannung in einer Zeit Bild der Gesinnung der sudetendeutschen   Bevöl tendeutschen Gemeinden wird es keine andere Liste großer Ereignisse verstehen. Mit Recht aber hat ferung ergeben werden. In nicht wenigen sude vorige Woche die Regierung angedeutet, daß man können also keine Stimmen für die Sozialdemo biefes Berhalten nicht als Schwäche ansehen geben als die der SdP. In diesen Gemeinden darf, daß fie diese Dinge weiterhin nicht dulden kann fratic abgegeben werden. Aber keineswegs des und daß es Zeit ist, zum normalen Leben zurückzu­halb nicht, weil es in diesen Orten keine deutschen  Sozialdemokraten mehr gibt! Sondern in diesen fehren und der gesamten Bevölkerung die Ruhe und bie Möglichkeit zu friedlicher Arbeit wiederzugeben. Gemeinden war der offene und heimliche Ter­Gewiß trägt auch die jetzige Wahlagitation au vor der SdP so stark, daß Arbeiter es nicht wag­ten, für die sozialdemokratische Partei zu tan­didieren. Und es genügt ja auch nicht, ein paar men und allem Terror zum Troß doch wagen, inter- Tapfere zu finden, die jede Gefahr auf sich neh­für die Sozialdemokratic zu kandidieren. Es

Paris  . Der Berichterstatter des Tschecho- zösischen diplomatischen und politischen Stellen slowatischen Preſſebüros erhielt an verantwort- verweist man außerden auf die vollkommene un lichen französischen   Stellen folgende Infor- sammenarbeit, welche zwischen den Kabinetten von Paris   und London   in dieser Angelegenheit im mationen: Die Unterredungen, welche der französische   Geiste des Abkommens, welches die französischen  Minister für auswärtige Angelegenheiten Geor- und die britischen Minister am 19. Jänner in ges Bonnet Samstag abends mit dem britischen London   abgeschlossen haben, andauernd und fich Die beiden britischen De­Botschafter Eric Phipps   und mit dem tschechoslo- ständig entwickelt. watischen Gesandten Dr. Osuffy hatte, waren marchen in Berlin  , die vom Freitag, wie die von fast ausschließlich den lezten Ereignissen in der Samstag, erfolgten, wie versichert wird, in Tschechoslowakei   und eings um die Tschechoslo- vollem Einvernehmen mit der französischen   Ne­makei gewidmet. Dagegen hatte die Unterre- gierung. Die Nachrichten über die Ausschreitungen. dung mit dem sowjetzuffischen Botschafter Surič, die bereits früher festgesetzt war, eher den Cha- im tschechoslowakischen Grenzgebiet haben ztvar in rafter eines allgemeinen Meinungsaustausches. Paris  , besonders in der Boulevard- Presse, ein Der französische   Minister für Auswärtige Ange- startes Echo hervorgerufen, ebenso aber die Maß der Aufregung bei. Darum muß ich mich an alle legenheiten beträftigte sowohl dem britischen Bot- nahmen der tschechoslowakischen Regierung, deren menfchen guten Willen 3 in diesem schafter, als auch insbesondere dem tschechoslowa- Entschiedenheit, allgemein gebilligt wird. An fischen Gesandten gegenüber neuerlich mit aller französischen politischen Stellen hält man diese Staate wenden und an sie mit Rücksicht auf die Entschiedenheit den dauernden Standpunkt Frank- Ereignisse und Ausschreitungen zwar für ernst, große Verantwortung, welche auf ihnen vom ( Fortschung auf Seite 2) reichs in Sachen der Tschechoslowakei  . An fran- doch dramatisiert man sie in keiner Weise.

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