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ganzer Bevölkerungsschichten. Er hat so viel Ge­schichte der Arbeiterbewegung miterlebt, daß die heutige Phase dieser Geschichte ihn nicht beirren fann in seiner Zuversicht. Darin ist er vielen ein Vorbild.

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Dienstag, 14. Juni 1938

Die Wahlen im tschechischen Lager

Die Linke schneidet gut ab

Rechtsgruppen und Gewerbepartel gehen zurück

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.826.

Was wir dem Sechziger wünschen? Daß er bald teilnehmen könne am Wiederaufstieg, und daß Im tschechischen Gebiet boten die Wahlen 11279, Komm. 1343 1014, Rep. 707- 442, er dann so wie jest, in der kritischen it ungefähr das gleiche Bild wie die beiden letzten Fasch. 169, Nat. Liga 116. wieder mit der Fülle seiner Erfahrung, mit einer Wahlsonntage. Von den Linksparteien haben vor Pardubit: tſchſt. Natios. 4419-4161, tich. Sicherheit der Beurteilung des Notwendigen uns allem die Nationalsozialisten gut abgeschnitten. Sozdem. 4083. 3745, Nat. Ver. 22878472, helfe! Wir wünschen ihm also: neue Arbeit, so Aber auch die Sozialdemokraten haben in zahltschil. Gemp. 1999-2050, Stomm. 2206-1762, gut wir es verstehen, daß manchmal schon Ruhe- reichen Orten gegenüber den Parlamentswahlen ticht. Boltsp. 1292-1126, Rep. 1265-852, bedürfnis sich regt. Aber wir wissen: wenn er ge- von 1935 oft erhebliche Fortschritte zu verzeich Fasch. 190 braucht wird, wird er immer mit anpacken! nen. So veröffentlicht das ,, Právo Lidu" eine Handlová: SdP 2532( 1935: Bd2 1661, d. Heinrich Kremser, noch viele, viele Jahre! Aufstellung aus 72 böhmischen und mährischen Sozdem. 299, Mag. 394), tichft. Sozdem. 752 Jahre der Freude- also Jahre des neuen Vor- Städten, wo die Zahl der sozialdemokratischen 629, Stomm. 643-1000, linfa 449-412, Rep. 14, tschst. Natsoz. 9867, unpol. bürgerl. Stimmen von 32.571 auf 41.758, d. i. um 28.4 marsches der Bewegung, der du so viel von deiner Prozent, gestiegen sind. Eine Aufstellung aus 98 ifte 168. Kraft und deinem Können gegeben! Landgemeinden aus Böhmen und Mähren ergibt Rückgang der Hlinka- Stimmen In viel höherem Maße beachtensivert ist fe­Die Agrarier und Volksparteiler weisen doch das Wahlergebnis in der Slowakei , wo die ebenfalls im Durchschnitt einen bemerkbaren Zu- linka- Partei in der überwiegenden Zahl der wachs auf, während die kommunistischen Stimmen Landgemeinden erhebliche Stimmenrüdgänge zu stärkere örtliche Schwankungen aufweisen. verzeichnen hat. Nur in Preßburg , wo Hlinka Zu den Geschlagenen gehören die Ge- 8132 Stimmen erhielt gegenüber 5640 bei den werbeparteiler, die durchwegs ziemliche Verluste jest ein gedrudtes 3irkular mit folgendem aufiveisen, ferner die Nationale Vereinigung, die Parlameitswahlen, lann er einen ansehnlichen

Die neuen SdP- Mitglieder werden zu größeren Zahlungen aufgefordert!

Den Landbündlern und Christ Yichsozialen, die zur SdP übergingen, wird

Wortlaut zugestellt:

Werter Kamerad!

Werte Kameradin!

Sie haben dem Aufrufe unseres Führers Konrad Henlein Folge geleistet und sind nun auch unserer Einheitsbewegung der Sudetendeutschen Partei " beigetreten. Der gewaltige Zuſtrom zut SdP hat auch die Opferbereitschaft unserer Kame­raden wachgerufen.

Wir bitten Sie, mit Rücksicht auf die Tat sache, daß unsere Amtswalter und alle anderen Kameraden seit mehr als vier Jahren die größten Opfer an Zeit und Geld sowie an persönlichem Einsatz gebracht haben, um das große Ziel, die Einheit des Sudetendeutschtums zu erreichen, uns

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ein Ansteigen von 8437 auf 11.188 Stimmen,

d. i. um 32.6 Prozent.

Böhm. Trübau: Natios. 2157 2057. Soz­dem. 14641438, Gepp. 748-860, Komm. 502-442, Wolfsp. 500-466, Nat. Ver. 393 400, Rep. 263-178.

Stříbrný- Gruppe und auch die Faschisten. Die Erfolg verzeichnen. Doch haben hier die Ver­beiden letzten Gruppen haben nur noch lokale Be- einigten Koalitionsparteien mit 25.105 Stimmen deutung. ein Mehrfaches der Stimmen Hlinkas. Das An einzelnen Wahlresultaten aus größeren Wahlergebnis in der Slowakei bestätigt somit Städten sei angeführt: die auch von Dr. Hodža türzlich wieder hervor­gehobene Tatsache, daß Hlinka keineswegs befugt ist, im Namen des slowakischen Volkes zu sprechen, da er innerhalb dieses Volkes nur eine Kladno : Komm. 3856-3581, tfcft. Sozdem. Minderheit darstellt. Bei den letzten Parlaments 32122567, Nat. Ver. 1574 2244, tschst. Gewp. 12581719, tichit. Natio;. 1601-1656, wahlen konnten die Koalitionsparteien in der ticht. Wolfsp. 736677, Rep. 441211, Fasch. Slowakei etwa 60 Prozent der Stimmen gegen­155, Sb 445- 150. über 40 Prozent für Hlinka erzielen. Dieses Inoch zuungunsten Hlinkas geändert.

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anläßlich Ihres Beitrittes eine einmalige größere Sodem. 27622473, Nat. Ver. 14092206, Stimmenverhältnis hat ſich am letzten Sonntag

Spende für Parteizwede zukommen zu lassen.

Wir bitten Sie, den anhängenden Verpflich tungsschein mit der gezeichneten Summe versehen, eigenhändig unterschrieben unseren Amiswaltern zu übergeben, danten Ihnen im vorhinein für die Spende und zeichnen mit deutschem Gruße Der Zahlmeister:

N. N.

Kamerad..

Kameradin

Der Drsleiter: A. A.

Kolin : tschft. Natioz. 3094-2861, tichil. tichil. Gewp. 1450-1825, tichfl. Volfsp. 1240

Nr. 138

Augenblick Stärksten zur Schau tragen. Angeleht von den Ereignissen der Nachbarschaft kommen... als unfähig Erwiesenen hervor, in der Hoffnung, die politische Konjunkturwende könnte fich ihrer bedienen. Für diese Chance sind sie gewillt, jedes gewünschte Hemb zu tragen, jebe gewünschts Symne mitzufingen. Deshalb müssen auch die Parteien, die heute unerhofften Zulauf verzeich nen, die erhaltenen Stimmen nicht nur zählen, sondern auch ihren ehrlichen Ton prüfen.

Wir selbst werden in unserer kritischen Eins stellung zu den Ereignissen unserer Linie nicht verlassen und die Freiheit unserer Meinung be. wahren. Diese Haltung wird gewiß auch allen Anständigen unter unseren Gegnern sympathischer sein, als die speichelleckerische Kriecherei jener, die immer und allzeit bereit sind, ein nenes buntes Hemb anzuziehen, ohne daß man weiß, ob seine Schattierung auf ehrliche Ueberzeugung oder auf den Mangel an Seife aurüdauführen ist. Und zum Abschluß dieser prinzipiellen Auss einanderseßung stellte es nochmals fest:

Wir haben seit Jahren eine flare Linie vera treten und sind stets gegen jede Vergewaltigung, von welcher Seite sie auch kommen mochte, auf getreten, ohne uns parteipolitisch zu erponieren. Sich wetterwenbisch zu drehen, ist nie Sache des ,, Montagsblatt" gewesen...

Nach dieser klaren und bindenden Erklärung steht es wohl außer Zweifel, daß es nicht Sache des Montagsblatt" ist, sich wetterwendisch zu dres hen und daß seine Begeisterung für die Sd leis liche Ueberzeugung zurüdzuführen ist! neswegs auf Mangel an Seife, sondern auf ehrs

Lehrgang zur Ausbildung von Buchwarten. Das Ministerium für Schulwesen und Volkstuls tur veranstaltet ab 1. Juli einen dreiwöchigen Lehrgang zur Ausbildung von Buchwarten für Gemeindebüchereien in Orten bis zu 10.000 Eins wohnern. Der Lehrgang findet in Reichens berg statt. Die Teilnehmer genießen 50 Prozent Fahrtermäßigung. Das Voltsbildungsamt der Stadt Reichenberg sorgt für billige Unterkunft und Verpflegung. Am Ende des Sturſes fant unbemittelten Teilnehmern nach erfolgreich abges legter Prüfung ein Zuschuß aus Mitteln des Ministeriums gewährt werden. Anfragen bziv. Anmeldungen sind an das Institut für deutsche Volksbildung Prag I., Karlova 40, oder an das Volksbildungsamt der Stadt Reichenberg, Wie­ner Straße 18, zu richten.

Das ,, Montagsblatt" dient uns verpflichtet, dieser Auffassung als einer irri­gen entgegenzutreten und können uns da auf der SdP aus Überzeugung! einen einwandfreien Zeugen berufen, nämlich auf Von den zahlreichen freiwilligen journalisti- das Prager Montagsblatt" selbst. Als es im schen Trabanten, die Herr Henlein in judeten Jahre 1933 eine Pampagne gegen die Konzen - Ein toller Hund beißt drei Personen. In Mo deutschen Gauen hat, treibt es das Prager trationslager und sonstigen Errungenschaften des sern ereignete sich am Wochenende ein aufregender Montagsblatt" doch wohl am ärgsten und die Dritten Reiches führte, ist der deutsche Gesandte Borfall. Als eine Frau mit einem Bündel auf dem Der anhängende Verpflichtungsschein lautet: didaufgetragene Reklame, die hier allwöchentlich beim Prager Außenministerium dagegen einge Rüden vom Felde heimkehrte und der Mann sich bes Herrn Dr. Neuwirth, aber auch anderen Größen schritten. Wie hat das Montagsblatt" damals mühte, der Frau die Last abzunehmen, riß sich der der Sdß gemacht wird, scheint nicht einmal der diesen Versuch, es einzuschüchtern, aufgenommen? Hofhund von der Stette los, stürzte sich auf den Ich verpflichte mich, Ihnen anläßlich meines SdP selbst den Geschmad abzugewinnen, der dem Am 27. März 1933 veröffentlichte es die folgen Mann und verbis sich in seinen Arm. Der Mann vollzogenen Beitrittes zur Sdẞ eine einmalige ,, Montagsblatt" abgeht, sonst hätte sie sich nicht den Säße: rief um Hilfe, wurde bewußtlos und stürzte zu Pflichtspende im Betrage von....... für eine eigene Montags- Gazette zugelegt. Vielfach Die Deutsche Gesandtschaft hat den Versuch Boden. Der Hund fiel dann die beiden Töchter an, Parteizwede zu widmen. war die Ansicht verbreitet, daß die Schwventung unternommen, dem Prager Montagsblatt" seine die ihrem Vater zu Hilfe eilten und das Tier wegs Eigenhändige Unterschrift: des Blattes, dessen früheres Lebensideal doch eine Berichterstattung über Deutschland verbieten zu reißen wollten. Auf die verzweifelten Hilferufe eilten durch Serualtratsch gemilderte Demokratie gewe laffen. Ein Unternehmen, das fehlgeschlagen ist, Nachbarn herbei und versuchten, den Hund mit einem sen zu sein scheint, daß diese Schwenkung auf denn wir unterscheiden uns von jenen die.., aus Beil zu erschlagen. Als ein Nachbar das wütende Sonjuntturgründe und auf die Erwägung zurüc durchsichtigen Gründen mit der politischen Non- Tier mit einem Revolver anschloß, biß es noch wüten zuführen sei, daß es heute lukrativer ist, für junktur gehen und auf der Drehbühne ihrer cha- der um sich. Schließlich stredte ein Jäger den offens Henlein als gegen ihn zu schreiben. Wir fühlen rakterlosen Publizistit die Parteiabzeichen der im bar tollwütigen Hund durch zwei Schüsse nieder.

Also die Herrschaften müssen dafür bezahlen, daß sie nicht schon früher dabei waren. Aber die ,, größeren" Summen sind wahrhaftig nicht das einzige, das sie drauf zahlen!

Die Insel

Von Jan Maat

verschlossen gemacht. Der Vater erhoffte sich für Heide und Wiesen, die durchrieselt wurden von stiger seidener Kimono, bestickt von oben bis unten Heinz von der frischen salzigen Nordseeluft Kräf- schmalen Kanälen, kleinen Ausläufern des Meeres. mit farbenprächtigen Bildern, lebt noch heute in tigung und Stählung. Doch Heinz blieb zeit seines Ich schmede noch heute, wenn ich die Augen ge- meinem Gedenten- Wunder über Wunder, aufs Lebens schmal, zart und in seinem Wesen scheu schlossen halte und mich ganz der süßen Erinne- gelesen in der weiten Welt und heimgebracht in Ich bin auf keiner Insel geboren und in keiner und verträumt. Er setzte sich niemals durch", er rung überlasse, die zugleich milde und würzige ein nordfriesisches Fischerdorf. Dann kamen die Bafenstadt. Ich bin geboren in dem steinernen stand immer beiseite. Von Geburt Jude, hatte sein Luft eines solchen sommerlichen Nachmittags. Waffeln und der Tee. Meer von Berlin , in einer Mietsfaserne, gelegen Vater ihn taufen lassen, um dem Sohn" späteres Salz und Honig, diesen seltsamen Gegensatz, spüre am Alexanderplatz , jenem großen Play, der die Fortkommen" zu erleichtern. Doch als der Sturm ich auf der Zunge, und der Geruch blühenden Und manchmal löste sich die Zunge der works " City" mit den Arbeitervierteln verbindet; der brauner Barbarei über Deutschland zu wehen Heidekrauts, der warme Dunst gesättigter Wiesen, Seemannsgarn. Denn solche tolle Abenteuer, wie fargen Fischer. Dann erzählten sie richtiges umrußt von Bahnhöfen ist, die täglich und nächt- begann, gestand Heinz seinen Freunden, daß ihm ein feiner Duft von Tang, den das Meer heran jie bestanden haben wollten, aus denen konnte lich einen Strom von Menschen in die Stadt spülen die Taufe bei den Christen nichts genügt, hin- gespült, steigt mir in die Nase. Dieſe Luft, dieſer doch keiner lebendig wieder herausgekommen sein. und ihn ihr zuführen gleichsam als neue unver- gegen bei den Juden nur geſchadet habe. Und da Duft machten fröhlich und hungrig. Im Dorf und mich, die ich die Fischer am heißesten liebie, ihm die Kraft zum Widerstand und zum Kampf Nebel gab es einen Bäder, der herrliche Sachen ihre blaugefachelten Stuben, ihre Vitrinen Doch wenn ich an Deutschland denke und fehlte, ergab er sich dem Trunk. but, feine süße Waffeln, mit Krem gefüllt. Wir mich faufte einer von ihnen, weißhaarig, hell­mich heimſehne, so gilt meine liebende Erinnerung Annemarie wurde, laut und derb, wie sie stürzten uns in seinen Laden und aßen, was wir nicht der großen steinernen Stadt, unschön gewachs war, viel besser mit dem Leben fertig. Wie wenig fonnten. Oft geschah es auch, daß die freundlichen äugig, den kleinen Jan Maat", weil ich wie die sen, ohne die Harmonie anderer Weltkapitalen. ahnten wir alle unsere vielfältigen, verschieden wortfargen Fischer uns einluden, bei ihnen die Jungens in Hosen umherlief, damals noch etwas Die fließenden rhythmischen Linien von Paris , laufenden Schicksale, damals als wir Kinder selbstgebackenen Waffeln zu essen und dazu Tee Außergewöhnliches. Dieser Name gefiel mir, ich Londons düstere Tradition, Kopenhagens milde waren und auf unserer Insel Jahr um Jahr ein zu trinken. In den Tee gossen sie, gleich beim habe ihn nicht vergessen.

brauchte Nahrung.

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Lieblichkeit, Prags Barock was ist dagegen paar glückliche Ferienwochen verlebten. Niemals Sochen, einen scharfen Kümmelschaps. Sie taten Traurig waren wir, wenn es Abend wurde Berlin , das seine wenigen architektonischen Schön ist Amrum ein mondäner" Badeort gewesen. es arglos, sie waren das scharfe Gebräu gewöhnt, und wir heim mußten. Manchmal überraschte uns heiten in ein paar zaghaften Winkeln versteckt, und niemals ist er es zum Glück geworden. Sie hatten ihre Kinder damit aufgezogen, Kinder, die Dämmerung, schneller, als wir vermutet kaum bekannt dem Einheimischen, während der Fast wundere ich mich, daß es nicht geschah. Denn groß und stark geworden, wetterfeste Fischer und hatten. Wir faßten uns unter, besonders wenn Fremde nichts weiß als die paar kostbaren Museen es gab auf der Insel den schönen Strand, die Meerfahrer. Das Aeußere eines solchen Fischer- wir an dem Friedhof vorbeikamen. Seltsam dieser oder die Amüsierviertel der Weltstadt. weißesten Dünen, die freundlichsten Einwohner hauses war unscheinbar. Winzige Backsteinbauten, Friedhof, seltsam wie alles hier. Die Gräber

Wenn ich an Deutschland denke und mich und ringsherum das wildeſte, herrlichste Meer. meist mit Efeu bewachsen, und ringsherum ein hügellos der Wind hätte Hügel nur allzurasch heimsehne, so steigt vor meinen Augen eine kleine Es tamen Maler auf die kleine Insel, Leute, die Kleiner Garten. Aver innen welche Herrlich zerstört und am Eingang das Schild mit der Insel auf, hoch oben in Nordfriesland , umspült in Ruhe ein Buch schreiben wollten, Pensionisten, feit! Das Zimmer hoch hinauf gefachelt, die herben fargen Aufschrift: Friedhof der Heimat­von der nordischen See und einem schmalen Aus- für die es hier gerade noch erschwinglich" war Glasur meist bläulich, der Fußboden blank ge- losen! Ja, man hatte es uns erzählt, hier war läufer des Golfstroms, der das Meer mild erhält und einige Familien mit ihren Kindern. An dem scheuert, ebenso die Tische und Stühle. Und kein die lezte Ruhestätte von solchen, die das Meer an bis in die Tage der Oftoberstürme. Die Insel heißt langen schneehellen Strand verloren sich die paar Fischerhaus, in dem es nicht eine Vitrine mit den Strand gespült, nach Stürmen und Schiffs Amrum , jie liegt unweit der Halligen, an flaren Leute. Es gab auch keine Musikkapelle, fein Stur- allerlei Seltsamem und Kostbarem, das mitges brüchen. Niemand kannte sie, niemand wußte Tagen sieht man sie wie einen feinen Streifen am Konzert". Es gab ein paar nette Kleine Sommer- bracht worden war aus fernen Ländern, von See- ihren Namen. Man begrub die Fremden mit stillen Horizont Hilligenlei. Doch wenn nicht jene un hotels, noch etliche Backsteinvillen, die Zimmer fahrten auf geheimnisvollen Meeren. Denn nur Ehren. wahrscheinlich durchsichtige Bläue die Luft spiegel- mit und ohne Verpflegung" vermieteten, dann die Alten der Insel waren Fischer. In ihrer blant macht, so gibt es um Amrum nur das Meer, die sauberen Heinen Häuser der Fischer. Wittdün Jugend hatten sie Matrosendienst versehen, und reicht hatten, so zeigte uns ein treuer Freund den Wurde es Abend, bevor wir Wittdün er und Nebel hießen die einzigen beiden Ortschaften feiner unter ihnen, der nicht ein schönes Stüd Amrum ist die Insel meiner Kindheit ge- auf Amrum . In Wittdün spielte sich der spars von der Welt kannte, sicherlich mehr als du und die Sonne gesunken war, begann er sein Licht zu Heimweg: der Leuchtturm von Amrum . Wenn wesen. Hier verbrachte ich einige fröhliche unbe- same Fremdenverkehr der Sommermonate ab. In ich. Ich sah in den Vitrinen der Fischerhäuser auf spenden. Scharfe grellgrüne Strahlenbündel, die schwerte Sommer, zusammen mit Nachbarskindern dem Dorf Nebel wohnten nur Fischer. Und den Amrum : hauchdünnes chinesisches und japanisches er in funkelnden Kreisen über das Meer und um aus unserem Berliner Wohnhaus, dem Sohn und noch war Nebel viel schöner und sehenswerter als Porzellan, Elfenbein und Jade, Korallen, Perl- die Insel jagte. Schiffen zeigte er den Weg auf der Tochter eines Arztes. Der Sohn hieß Heinz, Wittdün . Gewiß, Wittdün hatte den langen mutter, seltsame Muscheln und getrocknete See- einsamen Meer und uns Kindern, die still gewors und er war meine erste Liebe. Soweit sich ein weißen Strand, es lag am offenen Meer, dessen sterne. Ich sah das Wunder eines holzgeschnitten den waren und scheu. Wir sahen den Mond auf­Mädchentind solcher Gefühle bewußt iſt. Seine Wellen, wie Bernſtein schimmernd oder wie tief- Segelschiffes, das mit aufgespannten Masten im gehen und die Sterne, das Meer begann zu leuch Schwester, Annemarie, mochte ich nicht, sie war grüner Smaragd, an Sturmtagen hier oft viele Bauch einer Flasche saß. Wie es durch den schmalen ten wie Silber und über unserer Insel schwebte zu derb und zu laut. Heinz war ein zarter und Meter hoch gingen. Doch dafür war Nebel ein Flaschenhals da hineingekommen war ein un- ein unwahrscheinlicher flimmernder Glanz. sensibler Knabe, als fleines Kind hatte er durch echtes Friesendorf, teines sonst an der ganzen lösbares Rätsel. Wie freuten wir uns über die

die große ruhelose Nordsee .

einen Straßenbahnunfall ſein rechtes Bein ver- Nordsee , so echt und unverfälscht. Wie oft machten bunten Steine, Ketten und Armreife hinter den Und ich denke an diese silbernen Nordsees Yoren, und dieses frühe Leid, das ihn heimsuchte wir Kinder einen Nachmittagsspaziergang von Glasscheiben. Ueber die sonderbaren Götter, ge- nächte, an das Leuchten und Glühen der zaubers und ihn hinderte, ein fröhlicher ungebärdiger Wittdün nach Nebel. Der Weg dauerte ungefähr schnitt von Eingeborenen auf fernen Südsee- haften Insel meiner Kindheit. Und ich sehne mich Knabe zu werden, hatte ihn voracitig scheu und anderthalb Stunden, und er ging mitten durch Insein. Schmuck, Porzellan, Seide ein präch oft nach ihr zurüd,

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