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Donnerstag, 7. Juli 1938

Nr. 157

Tag der Armee auf dem Stadion

Abschluß des Sokolkongresses

eigner Kraft überwinden. Jest zeigte es auf sei-[ Fütterungsmethoden die Leistungsfähigkeit der ner riesigen Landwirtschaftsausstellung seine un- Milch- und Eierproduktion von Jahr zu Jahr ge­geheure Leistungsfähigkeit. Selbst der Laie mußte stiegen ist. Was uns aber am meisten mit Be­seine Bewunderung bezeigen vor dem Schaffen wunderung und Hoffnung erfüllt, ist das große dieses kleinen Voltes. Ganze Herden erstklassig fortschreitende Verständnis zwischen Bauern und ster Zuchttiere wurden gezeigt. Die Leistungsfä- Arbeitern. Die Erkenntnis steigt in beiden Bevöl- Am Mittwoch fand der Sokol- Kongreß sei-| Böllerschüsse zeigten das Kommen des ober­higkeit der dänischen Landwirtschaft erwies sich ferungsschichten, daß Bauern und Arbeiter zu- nen glanzvollen Abschluß durch einen Festzug sten Befehlshabers der Armee, des Präsidenten in wirklich stolzen Tabellen und Plastiken. Der fammengehören und sich verständigen müſſen. Das durch die Prager Straßen, an dem nach einer Dr. Edvard Be ne s an, der mit seiner Gemahlin Siegeszug veredelten dänischer Agrarprodukte 150. Jubiläumsfest der dänischen Bauernbe- offiziellen Verlautbarung 73.400 Personen, in Begleitung des Ministerpräsidenten Dr. Hodža über die ganze Welt war zu sehen. Lehrhaft für freiung beweist aber auch, daß hier oben im euro- darunter 66.312 Mitglieder der tschechoslowaki- die Präsidentenloge betrat. Dies war das Signal jede Nation die Methoden, mit welchen der land- päischen Norden sehr wohl eine unblutige Ent- schen Sofolgemeinde, teilnahmen. Um 9 Uhr früh für brausende Ovationen der Massen, die sich von wirtschaftliche Nachwuchs geschult wird. So recht widelung zu einer sozialistischen Gesellschaft er­die Spitze des Zuges in der Sokolgasse ihren Pläßen erheben und in begeisterte Rufe erfichtlich, inwieweit heute die Zandwirtſchaft die folgen kann. Hier fehlen die realtionären Sträfte in Beweguits, erit nach 2 Uhr erreichte das Ende ausbrechen. In diesem Augenblid wird die Wissenschaft zu ihrem Helfer erforen hat. Ueber eines international eingestellten Monopolkapita- des Zuges den Altstädter Ring, two Präsident Staatshymne intoniert. raschend iſt, zu welch hohem Stand sich die Selbſt lismus und Finanzkapitals, auch ist die reaktio- Dr. Beneš mit den offiziellen Gästen von einer hilfeorganisationen der dänischen Landwirtschaft näre Kraft eines Juntertums nicht vorhanden. Tribüne aus dem Umzug zusah. entwickelt haben. Z. B. zieht sich über das fleine Die sich vollziehende Verständigung zwischen Land ein Nez von fait 1500 Genossenschaftse Bauern und Arbeitern würde der Motor für eine meiereien. Verblüffend ist, wie durch rationelle friedliche Evolution sein können.

Otto Bauers Beisetzung

A. P.

Knapp nach halb zehn Uhr erreichte die Spitze des Buges den Altstädter Ring, in deſſen aanzer Rathaus Breitseite Tribünen für die Gäste errichtet waren. Aus den Fenstern und von den Dächern der reichgeschmückten Häuser und von den Gebsteigen aus fahen auch hier Tausende Menschen dem schönen Schauspiel zu. Auf dem Postament des Sus- Dent mals waren Ehrenwachen aufgezogen, drei Sokol Musikkapellen begleiteten abwechselnd die Defilierung. Mit Begeisterungsstürmen wurden zuerst die

Dann fuhren tschechoslowakische motorisierte Einheiten auf den Riesenplay. Sie setzten sich aus Militärpersonenautos und Motorradfahrern zusammen, die eine Reihe von recht schwierigen interessanten und effektvollen Reigen und Uebun­gen durchführten. Nach ihnen führte die Dra gonerabteilung Proben der Kavallerieausbildung des tschechoslowakischen Militärs vor.

Die Uebungen der rumänischen und im Ans schluß daran der jugoslawischen Militärabtei­Varis.( Eigenbericht.) Am Mittwoch,| Partei Deutschlands durch Stampfer, il­lungen wiesen Disziplin und Präzision auf. den 6. Juli, fand in Paris auf dem Friedhof ferding und Breitscheid , die russische Abordnungen aus den fremden Ländern empfangen: Nach den Jugoslawen sezte das Defilé von Pere Lachaise , wo sich die Mauer der Föderierten durch Dan, die tschechische durch Brodectv England, Belgien , Estland , Frankreich , Holland , Li- 230 Militärflugzeugen ein, die in drei Forma­befindet( an dieser Mauer wurden 1871 die und Gustav Winter, die judetendeutsche tauen. Lettland . Rumänien ( mit grandioser tionen zu 126 Jagdflugzeugen, 54 leichten und Kommunelämpfer hingerichtet), das Begräbnis Sozialdemokratie durch Dr. Emil Strauß . Teilnehmerzahl). Ukraine , USA . Bulgarien 41 schweren Bombern über das Stadion brauſteni. Otto Bauers statt. Es war ein herrlicher Sonnen- Für den Internationalen Gewerkschafts- Bund( bas viele, viele Sunderte entfandt hatte) und Die nachfolgenden Darbietungen der Siebener­tag, da eine nach Hunderten zählende Trauer- war Stolz erschienen. Jugoslawien , dessen Vorbeimarsch allein faft Fliegerstaffel des Oberleutnants Novát, einer gemeinde den so blößlich verstorbenen Führer der eine halbe Stunde dauerte. Die Wiener Sofoln Dreierstaffel und schließlich die Flugakrobatie des Abschied nahmen von Bauer in würdigen, waren nur mit einem schwachen Rune vertreten. ie Oberleutnants Novát selbst riß die Massen zu öſterreichiſchen Sozialiſten zu Grabe geleitete. tief ergreifenden Gedenkreden de Broudère trugen neben der tschechoslowakischen die aten immer neuen stürmischen Kundgebungen hin. und Adler für die SAI, Léon Blum für die reua ahne voran, begleitet von Wachleuten. Es französische Partei und Richter für die östers folate dann Stunde um Stunde, die unabsehbare Start applaudiert wurden auch die darauffolgen­reichischen Sozialisten. Die Trauerfeier in der Schar der Grenzler, der farpathorussischen, slowaki den Gewehrübungen der tschechoslowakischen In­fanterie. Aufbahrungshalle wurde mit dem Lied der Arbeit schen, mährischen und böhmischen Sokoln. geschlossen, bei dessen längen kaum ein Auge troden blieb. Dann geleitete die Trauergemeinde Mittwoch nachmittags fand auf dem Stadion die letzte große Veranstaltung des Kongresses, oer die Urne mit der Asche des Verblichenen zur Grabstätte. Diese wurde mit einer Fülle von Blu- Tag der Armee statt. Das Programm be­stritten Abteilungen men überschüttet. Dr. Strauß legte am Grabe der tschechoslowakischen Bauers für die sudetendeutsche Sozialdemokratie Wehrmacht sowie Delegationen der Armeen Jugoslawiens und Rumäniens . Das riesige Stadion, das 200.000 Personen faßt, war völlig ausverkauft.

Anwesend waren die Vertreter einer ganzen Reihe sozialistischer Parteien; so waren erschie nen für die Sozialistische Arbeiter- Internatio nale de Broudère und Friedrich Adler , für die französische Sozialdemokratie deren Gesamtvorstand mit Léon Blum , Paul Faure , Dormoy, Longuet, Grumbach, Brade, Severac und Louis Levy, daneben hervorragende frans zösische Politiker und Deputierte, wie Paul Boncour . Die Labour Party war vertreten durch Gillies und Philip Noel- Baker . die spanische Sozialdemokratie durch del Vayo.| In tiefster Ergriffenheit verließen die die holländische durch Albarda und van Trauergäste den Friedhof, auf dem nun neben Roesbrouck, die italienische durch Nenni vielen anderen Freiheitskämpfern durch die Asche und Modigliani , die Sozialdemokratischej Otto Bauers beigesetzt ist.

ein Gebinde roter Nelken nieder.

Eröffnung der Flüchtlingskonferenz

Weitgehender Hilfsvorschlag Amerikas

Die Vorführungen im Stadion litten am Dienstag durch einen starten Dauerregen. Troßdem harrten mehr als 180.000 Zuschauer unentvegt bis zum Schluß aus. Das Programm mußte jedoch gekürzt werden, da der Boden start aufgeweicht war. Die Vorführung der Kongreß­Szene, die für den Abend angesetzt war, mußte gleichfalls ausfallen.

Frankreich schiebt einen Riegel vor

Besetzung einer Hainan vorgelagerten Inselgruppe Paris . Der Havas- Korrespondent mel­

In Tokio ist man über Frankreich stark ver­bet, daß der franzöfifche Botschafter in Tokio im stimmt und läßt nach berühmtem Muster die Auftrage seiner Regierung im japanischen Preffe los. Ministerpräsident Konohe hielt eine Nebe, in der er die Bemühungen Japans unter­strich, britte Mächte von der Unterſtüßung fchanglaifchets abzubringen. Er glaube nicht, fügte er mit entsprechender Betonimng hinzu, an eine Einmischung Englands, Frankreich oder anderer Mächte.

Paris . In Bad Evian trat Diens. Der Bertreter der amerikanischen Regierung, Außenamt die Entfendung einer kleinen Abtei­tag bei einer Beteiligung von Delegierten Myron Taylor , wird der Konferenz vorschlagen, lung anamitischer Gendarmen auf die der Insel von dreißig Staaten, darunter aus Frank. ihre Aufmeramenten, bie Deutschland bereits Hainan vorgelagerten Paracels- Inseln auf­reich, Großbritannien un feinen Domi- tenkreisen zuzuwenden, geklärt habe. Diese Infelgruppe gehört zum an­nien, den Vereinigten Staaten , Belgien , den verlassen haben, sondern auch jenen, die aus poli- namitischen Kaiserreich, das unter franzöfifcher skandinavischen Staaten und den südamerikani- tischen, religiösen oder Rassengründen Deutsch­Oberhoheit steht. schen Staaten eine Konferenz zusammen, die sich land zu verlassen wünschen. Falls die Konferenz In letzter Zeit ist wiederholt die Besetzung eingehend mit der Frage befaffen wird, was mit sich lediglich auf das Studium der Fragen der Hankau. Chinesischen Meldungen zufolge den politischen Flüchtlingen zu geschehen habe. österreichischen und deutschen Emigranten be- der Insel Hainan durch die Japaner als be­Deutschland und die mitteleuropäischen Staaten schränken wolle, werde Taylor vorschlagen, daß die vorstehend bezeichnet worden. Dadurch würden wütet bei Liu setschiu, 45 Kilometer östlich wurden nicht eingeladen. Italien wurde einge- Konferenz sich mit allen Flüchtlingen, ohne neben der Bedrohung Hongtongs auch die von Stiufian, eine heftige Schlacht. Chinesische laden, hat aber eine Beteiligung abgelehnt. Die Unterschied ihres Herkunfslandes, befassen müsse, franzöfifchen Interessen in Hinterindien start ge- Abteilungen überfielen von der Flanke her die und zwar unter Mitwirkung der technischen Orgas fährdet. Frankreich will durch die Besehung der japanischen Positionen und zwangen den Gegner Konferenz wird etwa zehn Tage dauern. nisationen des Völkerbundes. annamitischen Paracels- Inseln andeuten, daß es zum Rüdzug. Diese Mitteilung hat einen mächtigen Ein- auf der Einhaltung des französisch- japanischen Wie ergänzend gemeldet wird, wurden bei drud hervorgerufen, da man in ihr einen neuen Vertrages besteht, der einseitige Machtverschie- der Bombardierung der Stadt Swatau am Ausdruck des Wunsches der amerikanischen Regie- bungen in Südchina ausschließt. Nach einer 2. Juli 120 Personen getötet und über 300 ver­rung erblickt, mit allen Staaten, die sich um die Londoner Meldung foll Frankreich hiebei die leht, darunter auch zwei Amerikaner. Die Stadt Respektierung des internationalen Rechtes besvolle Unterstütung Großbritan selbst soll in einen Trümmerhaufen verwandelt mühen, zusammenzuarbeiten. niens besigen.

Die von der ameritanischen Regierung nach Evian einberufene internationale Kommission für das Studium der jüdischen Emigranten- Frage ist Mittwoch nachmittags vom Vorjizenden des Außenausschusses des französischen Senats Beren­ac: eröffnet worden.

Zwischen

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Dr. Geßler antwortete gerade so, wie sie sich's gewünscht hatte: ..Na ja, schließlich sind alle Kinder herzig. Aber so besonders viel scheint mit ihnen nicht los zu sein."

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nisse haben zu müssen vor einem Menschen, vor dem man eigentlich keine hat. Aber sie schämte jich ein wenig ihrer Indistretion. Jezt mußte sie weiter sprechen.

Mann und Kind fic fo brab! Ich habe es zuerst gar nicht recht gärtnerin iſt...

Roman von Lili Körber

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,, Ach", wunderte sich Martha- daß er Wally gerade in dem Augenblid erwähnte, als sie an die Freundin gedacht hatte ,,, ja, eigentlich.." Nun wußte sie nicht recht, was sie antworten sollte.., Gut" fonnte sie doch nicht sagen? Es geht ihr nicht besonders..."

,, Strant?" fragte Dr. Geßler mit fachmän­nischem Interesse.

..Nein! Aber sie hat allerlei Unannehmlich­

feiten... zu Hause..."

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worden sein.

,, Nein", protestierten leidenschaftlich die braunen Augen ,,, nein, das ist nicht wahr!" ,, Aber ich habe keine Aufgabe mehr im Leben!" bohrten hartnäckig die grauen Augen und Ja, das ist die Freundin ihres Mannes.. ganz, ganz zutiefst flehten sie:..Sag' wieder, daß ,, Nein", strahlte Martha, und dabei sind und es tut ihr so weh, daß es gerade eine Kinder- es nicht wahr ist, ach sag' doch, daß es nicht wahr ist!" glauben können, daß es das gibt: Kinder, die bei ,, Warum denn?" fragte Dr. Geßler un- ,, Es ist nicht wahr!" flammie es in den einem bleiben, nicht auf der Straße in fremde schuldig." Es gibt doch recht nette Geschöpfe braunen Augen auf, gana spontan. ,, Es ist nicht Autos flettern, fremde Hunde an sich locken, nicht darunter, ich habe einige kennengelernt im wahr, du mußt an dich glauben, dann findet sich zu weit in den See hinausschwimmen, sich nicht Laufe meiner Arbeit", sette er schnell hinzu. auch die Aufgabe wieder." im Boot prügeln, keine verwahrlosten Spiel- Das war eine wie hat sie nur geheißen tameraden nach Hause bringen, niemals Kleider Boldi? nein, ich weiß es nicht mehr, aus aus den Schränken reißen, weil sie Fasching oder einer zahlreichen Arbeiterfamilie, in einem Bim Theater spielen wollen, den Gästen oder den mer aufgewachsen mit acht Geschwistern, Groß­Lehrern feine Spiznamen geben und... und... eltern, Onteln, Tanten und Bettgehern, nie ein und..." eigenes Bett für sich gehabt. Wie die mit den Kindern umgehen konnte. und ein Organi sationstalent... Daß so viel herrliche Kraft im Wolfe stedt, da leben Buben und Mädeln in den ungesündeſten Verhältnissen und werden präch tige Menschen... wo sie jezt nur sein mag, diese Poldi nein, ich weiß nicht einmal eleine mehr, wie sie hieß..."

..Und gerade das haben Sie ihnen übel genommen", lachte Geßler.

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..Ja". gab Frau Martha treuherzig zu. „ Das heißt, wissen Sie, ich bin es von den Mei­nigen nicht gewöhnt. Mir war es immer, als An dem Lächeln Geßlers merkte sie, daß er fehlte mir etwas bis sie zögerte, bis die Unannehmlichkeiten Wallys zu jenen zählte, ich Sie kennenlernte und zu Ihnen von den Sins die Dritten immer ein Lächeln abzwingen, mögen dern sprechen konnte." Ach". glänzte es in Geßlers Augen auf, sie den Leidtragenden noch so weh tun. Aber hier irrte sich Frau Martha. Albert Geßler lächeltenein, ich bin wirklich glücklich, wenn ich Ihnen über ihre Verlegenheit, diesen Zviespalt zwischen etwas ſein durfte damals", verbesserte er sich dem Wunsch, distret zu sein, und der Unfähigkeit, schnell, um nicht unbescheiden zu erscheinen. ,, und selbst in Kleinigkeiten zu lügen. mit Frau Kandler konnten Sie nicht über Ihre

Das wundert mich nicht", sagte er. Und als Martha erstaunt aufblidte, ſette er hinzu: Frau Kandler ist nett, aber etwas hart, glaube ich." Und betrachtete Martha miit Augen, die den Satz vollendeten:

Ja, wenn sie so wäre wie Sie..." Martha leuchtete auf unter dem Tadel, der ihrer Freundin galt, sie wollte gern noch einen zweiten hören und sagte deshalb heuchlerisch:

,, Aber die Kinder, Fredy und Grete, sind! doch sehr herzig."

Rinder sprechen?" erkundigte er sich, um von ihr au hören, daß niemand ſonſt da war, dem fie ich anbertrauen konnte.

..O nein, nein!" schüttelte sie den Kopf, über seine Freude erfreut...O nein, mit Wallh nicht. Ich war doch Ihr Gast. da mußte ich tun, als fühlte ich mich wohl und immerzu die..herr­liche Landschaft genießen"... Und dann hatte sie ihre eigenen Sorgen wegen der Kindergärt nerin...

-

-VO

Geßlers Gesicht betamt einen wehen Aus­drud wie immer, wenn er an seine ehemalige Tätigkeit dachte. Aus. Kaputt. Und nicht nur die Arbeit. Auch die Menschen, die dazu gehörten, hatte er verloren.

,, Aber ich kann nicht warten!" verzweifelten die grauen Augen." Ich kann nicht warten!" und gestanden schuldbewußt:„ Ich bin doch bald fünfaig!"

Doch auch dieses Geständnis löschte die braunen Augen nicht aus. Ihr mildes Licht leuch­tete in eine Zukunft hinein, an die man noch kurz vorher nicht mehr geglaubt hatte...

Und dann wendeten sich beide mit Teichten, fröhlichen Herzen wieder der Gegenwart au. rau Martha erzählte alles, von dem neuen Matrosenanzug Franzls, den die Großmutter ge­spendet hatte, bis zu Roberts passiver Resistenz feinen Schulaufgaben gegenüber. Als sie auf die Geschichte des Tigers mit dem Büchsenöffner kam, lachte er so schallend auf, da sich die Leute an den Nebentischchen umdrehen. Brunn mißbilligend die Augen aufniff und Luis Mayer im Hintergründ Martha neigte sich vor, fing mit ihrem Blid sich behaglich auf den Bauch klopfte, was Liesl den seinen auf. Es ließ sich nicht gleich festhal auf das Konto des Kalbsgulasch buchte. Dabei ten, vielleicht aus Angst, wieder mißverstanden wurde des Doktors Gesicht jung und hell und zu werden, vielleicht aus Scheu, feine tiefste Frau Martha wußte plößlich, an wen er sie vor unde preiszugeben. Dann, aber kam eine aag- hin erinnert hatte: an Robert, den Buben, mit hafte Frage in seine grauen Augen: seiner altflugen, bedächtigen Art.

,, Begreifst du?"

Ja", antworteten Marthas braune Auge.

ja". Und schon zutraulicher fragten die grauen Geßlers:

Was soll jezt aus mir werden?" und stell­ten fest: 3 bin fertig, ich bin ein laputter

..Der Kindergärtnerin?" Nun war es braußen. Furchtbar, Geheims Mensch."

Dr. Geßler sagte noch immer mit dem frohen jungen Gesicht:

,, Nein, aber hören Sie, liebe grädige Frau, Sie müssen mir wirklich die Gelegenheit geben, Ihre drei Prachtegemplare tennnenzulernen." ( Fortsetzung folgt)