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Sonntag, 17. Juli 1938
Russisch- englischer
Mr. 166
Beistandspakt?
Arbeit, die erst im Sommer des Vorjahres voll janders sein, als daß es zu einer zunächst morali Spanien an Boden gewinnt, finken die Chancen endet werden konnte. Die Basken und die schen, später aber auch politischen und militäri- des Faschismus, bereitet sich der Triumph des Asturier, auf aussichtslosem Posten einem weit schen Waffe des republikanischen Spanien wird. spanischen Volfes über seine Feinde vor. Die Hel aus überlegenen Feind zähen Widerstand leistend, Denn im Lager des republikanisch en bengeschichte dieser zwei Jahre läßt die Unbesiegschufen der Republik den Zeitgewinn, den sie zur Spanien lebt der Gedanke der nationalen Frei- barfeit eines tapferen, freiheitsliebenden Volkes Bern. ( Infa.) Die amerikanische Agen Organisierung ihres Widerstandes brauchte. heit, dem im Lager Francos die Praxis des Ver erkennen. Man kann es zu Boden schlagen, aber tur United Pres meldet ans London , daß die ( Nicht daß die republikanische Nordfront zusam- rats an dieser nationalen Freiheit gegen nicht unterjochen. menbrach, sondern daß sie so lange Wider übersteht. Sowjetunion biplomatische Demarchen eingeImmer blutiger werden die Kämpfe, immer stand leistete, machte auf das übrige republika- Das spanische Volt kämpft um jeden Qua- schwerer die Verluste, mit denen die faschistischen leitet hat, um mit der englischen Regierung nische Spanien Eindrud.) Nun hat Spanien dratmeter seines Vaterlandes mit einem Helden Armeen die Eroberung verwüsteter Landstriche einen russisch - englischen Beistandspakt abzu eine nationale Armee, die stärkste, die es je in mut, der in der Geschichte seinesgleichen nicht fin- bezahlen, immer verbitterter und heroischer wird schließen. Botschafter Maiski werde demnächst, seiner Geschichte besaß. Mit blutigen Lettern det. Möglich, daß es noch viele Städte und Dörfer der Widerstand der republikanischen Truppen, imgräbt sie ihren Ruhm in die Geschichte der Freis an die übermächtigen ausländischen Feinde ver- mer entschloffener der Troß der republikanischen ausgestattet mit allen notwendigen Vollmachten, heitstämpfe aller Völker ein. Die Armee brauchte liert. Aber in demselben Maße, in dem die Lo- Bevölkerung. Der Fafchismus wird an dem spant nach London zurückkehren, um die diesbezüg aber auch Offiziere. Die Intellektuellen stellten sung„ Spanien den Spaniern!" auch in Franco- fchen Krieg zugrundegenen. sich begeistert und todesmutig zur Verfügung und lichen Unterhandlungen mit der englischen Rewurden zu Führern des militärischen Widergierung aufzunehmen. standes. Die Kriegsindustrie wurde mit Hilfe der opferbereiten Arbeiter und Arbeiterinnen des Hinterlandes organisiert, die Bewaffnung der Armee wurde in zäher Arbeit verbessert, wenn auch das technische Uebergewicht der ausländischen Interventionsarmeen noch lange nicht beseitigt ist.
Zernatto enthüllt enthüllt
die Vorgeschichte des Einmarsches
Niemöllers Schicksal
Aus Kreisen der deutschen Bekenntniskirche
ar, ie der„ Neue Vorwärts" berichtet, über
Aufenthalt, Behandlung und Befinden des vom Hitlerregime eingelerterten Pastors Niemöller soeben das folgende zu erfahren:
Niemöller befindet sich nach wie vor in dem
Heute zeigt sich deutlicher als jemals früher, daß das spanische Volt nicht allein für die Frei London . Der Evening Standard" mel- respondenz zwischen Mussolini und Schuschnigs heit seines Landes kämpft, sondern für die ganze bet: Guido Bernatto, ein persönlicher Freund Dr., betreffen und die Ratschläge, die der Duce dem europäische Demokratie. Wenn die Nichtein- Schuschniggs, erfuhr von dem deutschen Einmarsch österreichischen Kanzler auf seine Beschwerde über mischungspolitik der Westmächte überhaupt einen in Desterreich einige Minuten nach Ueberschreitung die ungefehliche Propaganda der Nationalsoziali berüchtigten Konzentrationslager Oranienburg. ber bayrischen Grenze. Er nahm in seiner Kanzlei ften in Wien erteilt hat, werden in dem Buche Alle Bitten und Gesuche um seine Freilassung sind politischen Sinn hatte, so den, daß die Beschränfung der Striegshandlungen auf das ſpaniſche mit nach Breßburg, der nächsten ausländischen Volumenie seigen, bak Josef Leopold , ber ehe- bon ben Machthabern abſchlägig beschieden bezw. die wichtigsten Dokumente an sich und flüchtete da enthalten sein. Es wird ferner mitgeteilt, daß diese Territorium, also die vorläufige Verhinderung eines Weltbrandes, den Westmächten einen ent- Grenzstadt. Gleichzeitig begleitete er über die malige Leiter der Nazizentrale in Wien , der nun- überhaupt feines Bescheides gewürdigt worden. scheidenden Zeitgewinn zur Organisierung ihrer Grenze Frau Dollfuß . Diese Dokumente werden Wehrkraft ſicherte. England und Frankreich haben nunmehr in London unter sicherem Verschluß auf mehr dem Personal des Stellvertreters des Füh- Wenn kürzlich in einigen Auslandsblättern zu ihre Verteidigungskräfte auf einen hohen Stand bewahrt. In kurzer Zeit werden fie in Buchform rers Heß zugeteilt wurde, einige Wochen bevor lesen war, daß die Naziregierung die baldige gebracht und heute würde ein europäischer Strieg, erscheinen. Bernatto gedenkt in diesem Buche einen Dr. Schuschnigg gezwungen wurde, die Kanzler- Freigabe des mutigen Bekenntnispfarrers in Auswo immer er von den Faschisten entfacht würde, vollständigen Bericht über die Unterredung Hit- fchaft abzugeben, von Berlin den genauen Blau sicht gestellt habe, so entspricht das nicht den Tatdank des opfervollen, tapferen Widerstandes der lers und Schuschniggs in Berchtesgaden zu brin- des Einmarsches der Deutschen in Desterreich von sachen. Den führenden Männern der Bekenntnisfirche ist nichts derartiges bekannt. spanischen Republikaner gegen die faschistischen gen. Auch andere wichtige Momente, die die Kor- Berlin erhalten hat. Armeen eine gegenüber 1936 vollkommen geän derte militärische Situation vorfinden: nämlich schistischen Länder sehr rasch und sehr gründlich auf die Knie gezwungen werden könnten. Umſoweniger ist die Fortsetzung einer Politik begreiflich, die von den Interventionisten als eine Gelegenheit ununterbrochenen Betruges aufgefaßt wird und mit dazu beiträgt, die militärischen Sträfte der spanischen Republit, die langsam die Grenze der Ergänzungsfähigkeit erreichen, langsam zu er schöpfen. Troß den provokativen Reden der faschistischen Staatsführer ist nicht anzunehmen, daß etne energischere Politik der Nichteinmischung, eine solche nämlich, die dem Grundsatz der Nichteinmi schung wirklich nach allen Seiten Geltung verschaffte, zum europäischen Kriege führen müßte.
friegs fähige Demokratien, von denen die fas Kenya - Siedlung
für Emigranten Der letzte Tag der Flüchtlingskonferenz, die soeben in Evian beendigt wurde, hat eine auf fehenerregende Erklärung des englischen Deles gierten gebracht. Danach erklärt sich die Regierung Großbritanniens bereit, jüdischen Flüchtlingen aus Deutschland und Destererich Siedlungsraum größeren Umfangs in der Kronkolonie Stenha zur Verfügung zu stellen. Die Sachvers ständigen haben bereits die Möglichkeiten für virtschaftlichen Aufbau in diesem Lande geprüft und ein günstiges Resultat gemeldet. Die britische Wer da glaubt, daß die militärischen Erfolge Regierung arbeitet augenblidlich einen Plan aus, Francos, will sagen der technisch überlegenen itas um diese Einwanderung zu ermöglichen. lienischen und deutschen Truppen, oder der von Kenya ist Kronkolonie und Schutzgebiet ihnen in den letzten Wochen erzielte Geländege- des Britischen Reiches in Ostafrifa und wird winn das Ende des spanischen Krieges und den begrenzt im Norden von Italienisch- SomaliSieg der ausländischen Interventionsmächte über land und Abessinien, sowie vom ägyptischen Sudas spanische Volt ankündigen, irrt sich gründlich. ban, im Westen von Britisch- Uganda und im Franco hat vollkommen zerstörte Städte und Süden von der Tankanila- Kolonie, dem eheLandschaften erobert, die, soweit die republikanische maligen Deutsch- Ostafrika . Sein Flächeninhalt Bevölkerung überhaupt in ihnen blieb, von ihm beträgt 582.000 Quadratkilometer, feine Einals feindliches Land betrachtet werden müssen. wohnerschaft etwas über drei Millionen, davon Dazu kommt, daß die ausländischen Interven etwa 17 Prozent Europäer. Troß der tropischen tionstruppen eine wachsende Ablehnung der Lage ist angesichts der Höhe des Landes das Franco- Politik durch die Bevölkerung in dem von Klima für Europäer erträglich. den Faschisten beherrschten Hinterland hervorru fen. Während die republikanische Bevölkerung tapfer allen Prüfungen widersteht und jeden Wer such zurückweist, mit den faschistischen Vaterlandsverrätern einen faulen Frieden zu machen, wächst das gleiche spanische Nationalbewußtsein im übris gen Spanien von Tog zu Tag, und es kann nicht
Zwischen
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Stauning gesund
Kopenhagen.( Reuter.) Der dänische Minifterpräsident Stauning ist von seiner Erkrankung bereits wieder genesen.
Aergerlich über Fräulein Horbats Unbelehrsamkeit und fast beruhigt durch das Bewußtsein, daß sie selbstschuld an allem fei", ftappte Steffi in die Küche, um die Milch zum Frühstück abzukochen. Denn nichts versöhnt den Menschen mit dem Unglück so
Mann und Kind unglid anderer jo als das Gefühl, daß es durch
,, Der Fuchs ist ein Mensch! Der Fuchs ist ein Mensch!", aber es tam gar nichts. Der Kleine saywieg niedergeschlagen. Wie unglücklich mußte er sein. Die Brüder hatten ihn von der Mutter getrennt, die ihm Trost und Halt gab, und sie behandelten ihn schlecht, ließen ihn ihre Ueberlegens heit fühlen. Am liebsten wäre Martha jest ins Kinderzimmer gegangen, hätte Franzl auf den Arm genommen, wie ein Baby, ihn gestreichelt und be ruhigt. Aber sie durfte sich keine Blöße geben und die ersten Schritte tun. Sonst war sie verloren. So lag sie da und quälte sich.
Da ging die Tür mit einem Rud auf, Steffi ccschien, das graue Haar, unordentlich, außer Atem:
,, Gnä' Frau, das Fräulein Horvat hat sich umgebracht!"
Gestern abend hatte ihr der junge Mann mit Sommersprossen erklärt, er gedente sich in den nächsten Tagen zu verheiraten; das Mädel hätte schöne Ersparnisse, sie wollten sich einen Lebens mittelladen faufen. Und er danke ihr vielmals für all' ihre Freundlichkeit.
Fräulein Horvat hatte ihm mit zitternder Stimme Glück gewünscht. Und als er fort war, drehte sie den Gashahn auf und steckte sich das Ende des Schlauches in den Mund.
,, Das ganze Haus hat ihr g'sagt, daß er sie bloß ausnußen tut." sprach Steffi borwurfsvoll. ..Sie hat's net glauben wollen. Jest ist sie halt so weit,"
ihre eigenen Fehler herbeigeführt wurde, die man selbst im gegebenen Falle vermieden hätte.
Frau Martha warf einen Schlafrock über und ging ihr nach, um zu fragen, ob man einen Arzt geholt habe und Wiederbelebungsversuche gemacht wurden. Als sie in ihr Zimmer zurückkehrte, vorbei am Badezimmer, wo sich wie jeden Sonntag die beiden Großen prügelten und bespritzten, sah sie Franal verstohlen aus ihrer Tür schlüpfen. Dabei blickte er sie mit vorwurfsvollen, verwaisten Augen an. Er war also doch bei ihr getvesen, als sich die beiden Brüder waschen gingen, und glaubte nun, da er sie nicht vorfand, daß sie von ihm nichts wiffen wollte. Sie war so erschüttert, daß sie sich aufs Bett feste und eine zeitlang das traurige Schicksal von Fräulein Horvat vergaß.
Italien und der Rassismus fangenen völlig getrennt, darf mit niemandem sprechen und wird besonders bewacht. Diese Isos Eine Anzahl italienischer Hochschulprofesso- lierung bedeutet nicht, daß dem Geistlichen irgend ren hat einzelne Lehrfäße über die Raffenfrage eine mildere Sonderbehandlung zuteil werde. Im aufgestellt. Danach ist die Mehrheit des italieni - Gegenteil: die Bachmannschaften scheinen den ſchen Voltes arischen Ursprungs und es wird für Auftrag zu haben, ihn besonders zu quälen und notwendig erklärt, daß das italienische Volt ras= fisch fühle und dente. Zwischen der europäischen 34 schifanieren. Besuche darf er im Lager nicht Mittelmeerrasse, von der ein Teil die Italiener empfangen. Jeden Monat einmal wird er unter feien, und den Orientalen und Afrilanern müsse starker Bewachung zum Untersuchungsgefängnis ein flarer Trennungsstrich gezogen werden; auch Berlin- Moabit transportiert, wo er seine Frau die Juden gehörten der italienischen Rasse nicht an. für einige Minute sprechen darf. Er wird dann Es bleibt abzuwvarten, ob diese Feststelluns wieder ins Lager zurüdgebracht. Diese seltsamen, gen auf die italienische Judenpolitit einen unsinnig erscheinenden Transporte haben zu den Einfluß ausüben werden. In der Erltä verschiedensten Deutungen Anlaß gegeben. Es ist rung der Professoren heißt es ausdrücklich, daß die Befürchtung geäußert worden, daß Niemöller der deutsche Rassenbegriff in Italien nicht eingeführt werden fönne. Auch die Zimes" las früher oder später von solch einem Transport fen sich berichten, daß die Veröffentlichung der nicht lebend zurückkehren wird, d. h. also, daß Professoren durchaus Tein Vorspiel zu Maßnah- man ihn auf der Flucht" erschießen werde. Niemöllers Gesundheitszustand ist sehr men gegen die Juden bilde und daß das Ganze nur akademische Bedeutung habe. Demgegenüber schlecht. Er leidet körperlich und seelisch hart uns meldet der römische Korrespondent des" Daily ter der Gefangenschaft, der rohen Behandlung Telegraph", die Position der italienischen Juden und der elenden Lagerlost. Das Regime hat die sei nicht mehr so gesichert wie zuvor. Jüdische Absicht, ihn physisch und psychisch zu ,, erlebigen", Offiziere würden nicht mehr befördert und fü- so wie man es mit Ossießth getan erklären dische Wissenschaftler nicht mehr in die italienische seine Freunde. Niemöller hat ihnen vor kurzem Akademie der Wissenschaften aufgenommen.
erneut die Botschaft autommen lassen, daß er tapfer außharten wolle und weder an Selbstmord Warschau . Das Bezirksgericht in Bud ber noch an irgendwelche Fluchtversuche dente. Der Sinn dieser Botschaft ist klar: Niemöller fürchtet, urteilte die beiden deutschen Arbeiter Zimann und ermordet zu werden und will für alle Fälle vors Barcs zu sieben, bzw. fünf Monaten Kerter unbedingt und einer Geldstrafe zu 50 Bloth. Die sorglich die üblichen Lügen dementieren, mit beiden Genannten hatten univahre Nachrichten denen das braune Henterregime solche Verbrechen Iber nationalsozialistischen Propaganda verbreitet. meist au bemänteĭn sucht.
,, Drei Menschen?" wiederholte Martha
-
,, Robert", sagte Martha und hatte Mühe, sie fragte sich, ob Robert nicht Fieber hätte. Drei ernst zu bleiben. Warum triffst du denn sa Menschen...?"
Robert nickte:
Die Isa, die Miß und den Onkel Adolf." Er zog einen Brief aus der Tasche.
,, Lies, Mutter."
Frau Martha las:
,, Lieber Robert!
heimlich im Stadtpark und bringit sie dazu, ihre Eltern zu belügen? Du weißt, daß du sie jederzeit zu dir einladen fannst."
Robert schüttelte traurig den Kopf.
,, Wieso hat euch die Miß im Stadtpark allein
,, Nein, Mutter, das ist es eben. Ihr Vater hat Angst, daß ich sie mal heirate." Er ließ sich wie ein schwergeprüfter Mann auf einen Sessel nieder und sagte tonlos... Jezt ist alles aus." Und Es ist zum Totlachen, du hast mich zugrunde fügte mit Grabesstinime hinzu: ,, Und alles durch gerichtet, auch die Miß und den Onkel Adolf. Jezi meine Schuld. Weil ich die grüne Ente fertiggeichdarf er uns nicht mehr besuchen. Wegen der grünen wollte." nen Ente. Ich habe die Miß nicht mehr erwischt, Frau Martha wußte nicht recht, ob sie böse fahren wie man auf Englisch Hinaus mit und suchte ihrer Stimme strenge Sachlichkeit zu und wie Papa den Ontel Adolf anruft, um zu er- fein oder trösten sollte. Sie sagte also ausweichend Ihnen!" sagt, fragt er so dumm, ob ich schon zu verleihen: Sause bin. Ich bin fertig mit ihm. Aber Papa weiß jetzt alles, das heißt, er glaubt, die Miß war mit gelaffen?" im Stadtpart und ist erst später zu Ontel Adolf gelaufen. Jest packt sie ihr Nachthemd und ihre ordiniert und morgens ist er im Spital. Aljo ,, Weil der Ontel Adolf von vier bis sechs Bahnbürste ein und meine Erziehung will der konnte die Miß nur von zwei bis vier zu ihm. Bapa übernehmen. Das wird sehr langweilig fein, Die a hat sie immer abgeholt und es hat ges ich fürchte, es wird ernst und wir dürfen uns nicht klappt, aber diesmal hab' ich die grüne Ente fer- s mehr sehen. Das wollte ich dir sagen, damit du tiggeichnen wollen, die ist mir immer davonges nicht Montag bei dem Johann Strauß wartest schwommen und wir mußten ihr nachlaufen so ist Ich habe dir ja gesagt, es ist schon zu spät, ich es spät geworden. Dann haben wir beraten, ob es fich jezt noch lohnt, zu Onkel Adolf hinaufzus gehen und ich habe zur Isa gesagt: ,, Ach was! Die B. S. Den Brief nimmt die Miß mit und Miß wird dich sicher am Haustor ertvarten. Jest Samstag bekommst." schickt ihn expreß weg, damit du ihn noch morgen bin ich an allem schuld." Frau Martha ergriff die Gelegenheit, päda Jeßt hast du den Brief erhalten?" fragte gogisch zu sein: Martha erstaunt. Ich habe den Briefträger gar nicht läuten gehört."
Robert Klopfte an ihre Tür und trat ein, ohne das ,, herein!" abzuwarten. Er schwieg zunächst. fab sie nur mit einem entfesten Blid an. Ach Gott, ach Gott, was für ein schredlicher Tag! Die Angst bor dem, was sie jest hören würde, ver- muß gehen, aber kränke dich nicht. drängte die Freude, daß Robert zu ihr gekommen war, wie früher...
mühsam er sich jedes Wort abringen mußte ,,, mut, Mutter!" sagte der Bub, und sie fühlte, wie ter, ich bin ein Schuft, ich habe brei Menschen zu grunde gerichtet!"
,, Robert!" stammelte die entsetzte Martha, Robert!, wie ist das möglich?"
Robert fagte langsam, in stummer Zerknir
schung:
Ich habe mir nichts Schlechtes gedacht, ich habe nur die grüne Ente fertig zeichnen wollen, und nun habe ich drei Menschen..."
Dein unglücklicher Isidor.
Robert erklärte etivas unsicher:
,, Nein, er ist zu Herrn Hofer gekommen, ich war eben bei ihm." Und fügte hinzu: Damit Werner nicht weiß, daß ich Briefe von einem Mädel bekomm'. Deswegen unterschreibt sie auch nicht mit ihrem Namen,"
Du siehst, wohin es führt, wenn Kinder die Erwachsenen spielen wollen und sich ohne Erlaub nis der Eltern treffen."
,, Wenn der Alte aber Angst hat, daß ich Iſa heirate!" entgegnete Robert zertnirscht.
( Fortseßung folgt.)'