3

11

==

11

6t

ch

f

1=

C=

HASSEES

ee

it

e=

m

an

tit

Mr. 169

Donnerstag, 21. Juli 1938

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Karlsbader Sozialdemokraten

Eine große Versammlung

in den Schützenhaus- Sälen

kampfentschlossen

Jaksch:

Das heutige Programm

Seite 3

der deutschen   Sendung

Brag Mielnit: 10.15 Für die Frau ,, Es leuch ten die Sterne", Hörfolge von Fr. Springer. 10.45 bis 11.00 Schallplatten. 18.00 Slavierkonzert( Fr. Solečef). 18.10 Vortrag Helmut Krommer  : Hans

der Krieg für sie keine Lösung, sondern den Kudlich, Bauernbefreier und Demokrat. 18.30 Untergang bedeutet.

Ich glaube, daß auch das tschechische Volt bereit ist, für die Erhaltung des Friedens einen Preis zu bezahlen: den Preis einer ehrenvollen demokratischen Lösung der sudetendeutschen  Streitfragen. Ein Bekenntnis der Sudeten  deutschen   zum Frieden und zur ehrlichen Lösung ist die Voraussetzung zu einer wirklich ehrenvollen inneren Verständigung. Ich bin überzeugt davon, daß die Tschechoslowatische Republit aufgebaut werden kann als ein zentraleuropäisches Gegen ſtück der Schweiz  , aber vergessen wir nicht, daß das mustergültige Nationalitätenrecht der Schweiz   aufgebaut ist auf dem gemeinsamen Be­fenntnis aller Schweizer   zur Freiheit. Gelänge es uns, einen großen Teil des sudetendeutschen  Wolfes auf diese Plattform zu bringen, dann hätten wir einen historischen Beitrag zur Ret­tung Europas   geleistet, dann würden endlich die vielen Pläne zum wirtschaftlichen Wiederaufbau Bentraleuropas in Schwung fommen, denn wirt schaftliche Hilfe ist besser als gegenseitiges Wett rüsten. Deshalb sagen wir von dieser Tribüne aus den Sudetendeutschen  :

Karlsbad.  ( Eigenbericht.) Obwohl kein man keine große Rücksicht auf Sie nimmt. Glau­Plakat eine sozialdemokratische Versammlung an- ben Sie, daß Sie von der tschechoslowakischen De­gefündigt hatte, staute sich schon um halb 6 Uhr mokratie nicht verlassen find. abends zur Ueberraschung der vorübergehenden, Dr. Ripka schloß mit dem Ausdruck seiner nichtsahnenden Henleinleute eine große Menschen- Ueberzeugung, daß die Ideale der humanitären menge vor dem Karlsbader Schükenhaus, um sich Demokratie Masaryks jiegen werden. Dieser Sieg für die geschlossene Veranstaltung der Sozialdemo- darf und wird kein Sieg über das deutsche   Volf traten rechtzeitig einen Platz zu sichern. Die An- sein, sondern ein gemeinsamer Sieg aller europäi­stehenden waren von dem Sterben der sozialde- fchen Völker über die barbarischen Lehren von der mokratischen Partei feineswegs überzeugt und in Ueberlegenheit eines anderen Volkes oder einer immer größerer Zahl kamen die Männer und anderen Rasse. Die Rede Riplas war oft von Frauen direkt vom Arbeitsplatz. Ordnertrupps stürmischen Beifallsfundgebungen unterbrochen, rüdten an und um 7 Uhr abends waren der Saal, die sich am Schlusse noch steigerten. die Galerien und alle Nebenräume des Schüßen­hauses derart überfüllt, daß es Späterkommenden einfach unmöglich war, auch nur einen Stehplatz Keine Gleichschaltung mit dem Tode zu erhalten. War schon die denkwürdige Versamm­Abg. Jakich richtete über den Rahmen der lung im Feber, in der die Karlsbader Sozialde- Bersammlung hinaus ein mahnendes Wort an die mokraten eine Kraftprobe lieferten und die Rauf- Menschen im Grenzland der Republik  : Es gibt bolde der SDP einen Denkzettel bekamen, cine noch eine andere Möglichkeit der Lösung als das große und wuchtige Rundgebung, so muß man von Verderben durch die Anrufung der Gewalt. Jeder, der Versammlung am Mittwoch sagen, daß sie ein der an die Unvermeidlichkeit des Krieges glaubt, unvergeßliches Erlebnis war. Ein Sturm der Be- verstärkt die Kriegsgefahr. Wir sagen es von geisterung ging durch den Saal, als Dr. Hudieser Stelle allen: Wer sich mit den Zielen des bert Ripka und Abgeordneter Iaks d), ge- Nationalsozialismus gleichschaltet, der schaltet sich führt vom Kreisvertrauensmann de Witte, den mit dem Tode gleich. Wir stellen die andere Möglichkeit! Saal betraten. Die Massen erhoben sich, die Frei- lichkeit heraus: Wir sagen an die Adresse aller heit und Bravorufe wollten kein Ende nehmen. Sudetendeutschen, des tschechischen Volkes und der Note Falken- Mädel überreichten Dr. Nipka und europäischen   Nationen, daß der Friede noch zu Jatsch Blumensträuße. In dieser Stunde spürten retten ist, wenn jebes Volt bereit ist, für die Er­und wußten alle: Wir halten durch, wir laffen haltung des Friedens einen Preis zu bezahlen. uns nicht unterkriegen, unsere Zeit kommt wieder. Den Sudetendeutschen wird dabei nur das geringe Der Saal war mit großen Transparenten ge- Opfer zugemutet, die Einsicht aufzubringen, daß schmüdt, von der Stirnwand der Bühne grüßte ein Bild des Parteivorsitzenden  , vor dem Bild hatte

eine Abteilung NW   mit der roten Fahne Aufſtel

lung genommen.

Nach der Roten Fahne", gesungen von den Arbeiterfängern, betrat Abg. de Witte das Rednerpult, um mit einer wuchtigen, oft von Bei­fallstürmen unterbrochenen Ansprache die Kund­gebung zu eröffnen und die beiden Redner des Abends zu begrüßen.

Ripka: Jhr seid nicht Jhr seid nicht verlassen!

Hubert Ripta sagte u. a.: Obwohl die in­ternationalen Beziehungen ungemein kompliziert und gespannt sind, ist es möglich, den Frieden zu erhalten. Das sicherste und wirkungsvollste Mit tel dazu ist die feste Vereinigung aller derer, die teinen Krieg wünschen und entschlossen sind, den, Frieden auch aktiv zu verteidigen. Dr. Ripfa stizzierte die Auswirkungen des entschlossenen Ab­wehrwillens des tschechischen Volkes und betonte, daß im Abwehrkampf gegen den Faschismus auch die Bereinigung aller Sträfte der deutschen   Demo­tratie notwendig ist. Wir wissen, daß die deutsche  

Demokratie nicht tot ist, auch wenn sie noch unter­drückt wird. Ich appelliere an Sie, in ihrem un­erschrockenen Kampfe weiter auzuharren.

Auch bei Znaim   reichsdeutsche Soldaten übergelaufen

gönnen, noch ist es Zeit, die Entwicklung in Noch ist es Zeit, der Vernunft den Sieg zu friebliche Bahnen zu lenken, noch haben wir die Möglichkeit, die sudetendeutsche Frage zu lösen, auf daß wieder ein freies, glückliches Bolk auf diesem Boden leben wird. Nühet diese Mög­

Auch die Rede Jatschens war oft von Beifall unterbrochen, der sich am Schlusse zu einem wahren Orkan steigerte.

Unter stürmischer Zustimmung schloß Abg. de Witte mit einer würdigen und hinreißen­den Schlußansprache.

Landw. 18.45 Unterhaltungsmusif.( Gesang Gers trud Kolman). 19.00 Politische Wochenschau. 19.30 Orchestermusik( Dir. R. Brod). 20.00 lleber den Dächern von Prag  . Hörfolge von Neruda- Kareš Vid. 20.40 Ouvertüren.( Orchestermusik). 21.30 Kammermusit für Bläser( Prager   Bläserquintett). 22.30-23.00 Theatermusif.( Schallplatten).

Brünn  : Donnerstag 13.50 bis 14.00 Arbeitersendung: Arbeitsmarkt.   18.00 bis 18.15: Arbeitersendung: Genoffe Wilhelm Nießner: Wor. friegs- und Nachkriegs- Europa  . 18.15 bis 18.20 Schallplatten. 18.20 bis 18.35 Ing. Dr. Gerhard Möhrich: Der Vermessungsingenieur.

Neue Lebensmittelnot in Deutschland  

Wie John Morgan im Taily Herald" bes richtet, macht sich in Deutschland   eine neue fata­ſtrophale Snappheit an Fleisch, Milch und Butter bemerkbar. Die von der guten Korn- und Kar toffelernte dieses Jahres erwarteten Vorteile werden damit wieder in Frage gestellt. In Ber­ lin   fonnten die meisten Familien zum Wochenende rur   ein Fünftel der normalen Fleischmenge, und fcin Fleisch bekommen. Auf den Märkten gab es die Fleischer mußten die meisten Kunden ohne Ware nach Hause schicken. Die Ursache für diese neue Fleischknappheit soll die im großen Maße vorgenommene Impfung gegen Maul- und Slauenseuche mit dem in Deutschland   neuerfun­denen Serum sein. Es stellt sich nun heraus, daß durch diese Impfung das Fleisch der Tiere un­genießbar wird. Die Impfung ist deshalb so rasch und so großzügig vorgenommen worden, weil die Maul- und Klauenseuche sich in Deutschland   mit erneuter Heftigkeit verbreitet hat. Vom Februar bis Juni dieses Jahres wurden 238.000 Land­wirtschaften in Deutschland   von der Seuche befal

len. Im Juli allein ſind bis jetzt aber wieder wei­tere 100.000 Bauernhöfe und Güter von der Seuche erfaßt worden. Man hat inzwischen über 100.000 Stück Vieh mit dem neuen Serum ge= impft, mit dem Erfolg, daß ihr Fleisch unbrauch­

ist nun die einzige Gemeinde im Tachauer Ve­zirk, die eine demokratische Mehrheit hat; es wurde auch der verdienstvolle bisherige Gemeinde­Vor kurzem kamen drei vollausgerüstete vorsteher, Herr Oberlehrer Andreas Wurdat, wie­reichsdeutsche Soldaten über die Grenze ins der zum Vorsteher gewählt. Man kann begreifen, Bnaimer Bezirksgebiet und stellten sich unseren daß solche Standhaftigkeit die SdP in Harnisch   bar geworden ist. Auch die Milch- und Butter­Behörden mit der Bitte, sie nicht an Deutschland   verſeßen kann und so wurde beschlossen, über die versorgung ist durch das neue Auftreten der auszuliefern. Den, an der Grenze beschäftigten demokratischen Bauern, nur weil sie Gesinnung Seuche schivierig geworden. In den letzten vier­Arbeitern, fagten sie in einem Gespräch: Seid und Charakter bewahrt haben, den Boykott zu verzehn Tagen hat Deutschland   aus Dänemark   meh­rere tausend Tonnen Butter importieren müssen, froh, daß ihr in der Tschechoslowakei   seid und hängen. Sie sollten weder Milch noch Butter an wahrscheinlich, um für den Winter einen Vorrat wünschet niemals nach Deutschland   zu gehören. den Mann bringen und die SdP- Bauern rieben Au schaffen.

ſich ſchon ſchadenfroh die Hände über den Schaden, den nun ihre demokratischen Berufskollegen erlei= den würden.

Wir find babongelaufen, weil wir es nicht mehr aushalten konnten. Wenn viele unserer Kamera­den wüßten, daß sie von der Tschechoslowakei   nicht Mexiko   sucht ausgeliefert werden, würden gar viele kommen." Arbeiter, die bei der SdP sind und bei diesem Kauf von Butter und Milch wurde rasch organi­Sie sahen sich aber bald enttäuscht. Der Vera demokratische Oel  - Abnehmer Megito.( Reuter.) Der Präsident der Gespräche anwesend waren, haben sich gewundert, siert und es trat im Absatz gar keine Stodung ein. wie jemand aus Deutschland   davonlaufen könne. Im Gegenteil: es könnte mehr geliefert werden, Vereinigten Staaten von Merito Cardenas er. wo die Menschen dort doch den Himmel auf Erden es reicht einfach nicht zu. Es gibt eben auch in klärte, daß sich die Haltung der mexikanischen Re­hätten. Fragt nur die Desterreicher", sprachen der Stadt noch genug Demokraten, welche die gierung gegenüber den enteigneten Betroleumge­die deutschen   Soldaten, sie werden euch schon demokratisch gesinnten Landwirte schüßen. Der fellschaften nicht geändert habe und fügte hinzu, fagen, was es heißt, zu Deutschland   zu gehören.| Boykott der SdP war ein Schlag in die Luft und daß die mexikanische Regierung ihr Petroleum, Sie haben es zu spät erkannt, aber ihr habt noch das Nachsehen haben die SdP- Bauern. Die demo­Beit, aus den Fehlern der Desterreicher zu ler- fratischen Bauern erzielen heute höhere Preise als falls es die Regierungen der demokrati­nen, che es zu spät ist." früher. Unsere sozialdemokratischen Arbeiter und fchen Staaten nicht abkaufen wollen, auf ic­das demokratische Bürgerum von Tachau   haben den Markt werfen würde. Zum Schlusse seinet hier einen schönen Akt der Solidarität gesetzt. Rede sagte der Präsident, daß die Inventarauf­Man tann den Demokraten eben nicht beikommen, nahme der enteigneten Petroleumgesellschaften wenn sie sich nur nicht selbst aufgeben und in kri­tischer Stunde wissen, wo ihr Platz ist. Das Bei- wahrscheinlich in zwei Monaten beendet sein wird. spiel von Petlarn hat gezeigt, daß man die dunk- Die Regierung werde dann die in zehn Jahren Ten Pläne der SdP durchkreuzen kann. zahlbare Entschädigungssumme festsetzen.

Arbeiter und Bauern

Lassen Sie sich durch die aktuellen Gescheh= nisse nicht irre machen, auch wenn manche Dinge Bei den letzten Wahlen haben sich die demo­noch so unangenehm find, manche Erscheinungen fratischen Bauern in Petlarn dem SDP- Terror in unserem heutigen politischen Leben Sie noch so nicht gebeugt, jie kandidierten und erreichten mit schmerzhaft berühren, und es scheinen möge, daß den Arbeitern zusammen die Mehrheit. Petlarn

Pilsen  ...

-

Auch an der Versammlung auf dem Plaß der Republik   nahmen viele Tschechen teil. Die Rede des Genossen Jatsch wurde auch von ihnen mit begei­sterter Zustimmung aufgenommen.

werde. Die Angst war ungerechtfertigt. Wo immer| jubelnde Begeisterung auf. Die Grenzhüter der] unsere Genossen und Genossinnen auftauchten, waren| Demokratie, die deutschen   Sozialdemokraten, waren sie zum großen Teil Gäste unserer tschechischen Gegenstand herzlicher Ovationen. Bir Sudetendeutschen sind gastfreundliche Men Freunde. Wie oft haben die Kellner auf den Ruf schen. Wie haben wir uns immer gefreut, wenn wir Bahlen!" geantwortet: ie to zaplace fremde Gäste bei irgendeinem Feste oder einer fon- no!" Und wenn dann unsere Genossen den Tiche­ſtigen Gelegenheit betreuen fonnten. Manchesmal den Vorhaltungen machten, daß das doch nicht not haben sich arme Familien die größten Beschränkungen wendig sei, antworteten sie: ,, Ale nemluvte! auferlegt, nur um ihrer gastlichen Verpflichtung ge- yi ste všechni naše hosty!" recht werden zu können. In unserer angeborenen Be­scheidenheit aber haben wie nie das gleiche Ent­

gegenkommen anderswo erwartet.

So waren die Festtage von Pilsen  , getragen von internationalem Geiste, in unseren sturmbewegten Tagen ein Beweis für die Möglichkeit friedlichen Zusammenlebens aller Bewohner dieses Staates. Wo der gute Wille auf beiden Seiten vorhanden ist, fann man sich sehr wohl verständigen und eine allen Seiten gerecht werdende Ordnung schaffen. In den Nachmittagsstunden füllte sich das ge- Pilsen   hat es neuerlich bewiesen, daß die nas waltige Stadion mit Menschen. Wieviele es wohl tionale Differenzierung kein Hindernis für das gewesen sein mögen? 50.000 sagen die einen, 60.000 friedliche Zusammenleben aller Völker darstellt, wenn wieder andere. Was spielt hier die Ziffer schon für diese Menschen alle zusammen von der Sehnsucht nach eine Rolle? Tatsache ist nur, daß fein Plätzchen mehr Frieden, Freiheit und einem menschenwürdigen Da­frei' war und daß viele auf den Stehplägen nichts sein beseelt sind mehr sehen konnten, weil die Menschenmauer vor ihnen keinen Durchblick gewährte.

So saßen Deutsche   und Tschechen   in friedlicher Gemeinschaft beisammen. Sprachliche Schwierigkeiten gab es wohl, doch überall fanden sich Menschen, die Seit der aus einer Angstpsychose entspringenden in entgegenkommender Weise Dolmetsche wurden und Gleichschaltung im Sudetengebiet hat sich auch im sich freiwillig der Mühe unterzogen, zur Verständi­Wie so anders werden wir demokratischen tschechischen Volk die Stimmung den Deutschen   gegen gung beizutragen. Deutschen   in unserer engeren Heimat behandelt! Haz über gewandelt. Der alte Nationalitätenhader ist Das war mehr als wir erwartet hatten. Der Mit viel Interesse wurden die Uebungen der und Mißgunst, Terror und Gewalt sind die Metho wieder aufgeflammt und wirkt sich da und dort aus. Fadelzug, der sich bei schlechtem Wetter durch die tschechischen Turnerinnen und Turner verfolgt und den, mit denen man uns für die Volksgemeinschaft" So fuhren wir denn auch nach Pilsen   mit sehr ge- Straßen der Stadt bewegte, wurde immer wieder jebe Darbietung löste bei den Buſchauern herzliche zu gewinnen sucht. Die Pilsner Bewohner haben mischten Gefühlen. Wie wird die dortige Bevölkerung von begeisterten Menschen empfangen und mit gren- Begeisterung aus. Als der Atus auf das lebungsfeld uns mit Liebe und Verſtändigungswillen empfan­uns, die wir die tschechische Sprache nur mangel- zenlosem Jubel umgeben. Wenn aber die deutschen marschiert fam, wollte der Jubel kein Ende nehmen. gen und im Augenblic war ein herzlicher Stontakt haft beherrschen, empfangen? Teilnehmer auftauchten, steigerte sich die lodernde Die eratten Uebungen wurden mit viel Beifall be- hergestellt und dabei sind wahrhaftig nicht alle In­Wir wurden angenehm enttäuscht. Begeisterung bis zum Orkan. Immer wieder brausten dacht. Als aber dann beim Abmarsch die Atus- wohner dieſer Induſtrieſtadt, die uns soviel Liebe Bohin wir famen, überall empfingen uns Freund- Nazdar- und Freiheitsrufe auf und das dichte. Spa- Turner vor der Ehrentribüne mit geballten Fäusten entgegenbrachten, Sozialdemokraten. schaft- und Nazdarrufe. Tschechen und Deutsche der lier der Pilsner überbot sich in Smpathielundge- vorübermarschierten, erhoben sich spontan die vielen Unsere Arbeiterturner waren auf dem Wege Stadt Pilsen   wetteiferten barin, uns Beweise der bungen gegenüber den deutschen   Gästen. Man hörte tausenden Teilnehmer von ihren Sißen und eine von Weſtböhmen nach Pilsen   scharfen Attacken der Freundschaft zu liefern. Fragte man irgendjemanden es den Rufern an, daß sie der deutschen Sprache maßlose Begeisterung brandete durch das Stadion. Senleinleute ausgesetzt, einige von ihnen wurden so in deutscher Sprache, welcher Weg da ober dorthin nicht mächtig sind, aber immer wieder flang es und bei ieber Kolonne, die an der Ehrentribüne vor- verletzt, daß sie ihr Reiseziel nicht erreichten. Auf führe, konnte man sich bestimmt darauf verlassen, Freiheit! Freiheit!" und dazu streckten sich zahllose beimarschierte, rauschte aufs neue der Beifall auf, dem Heimwege warf man Steine gegen einen mit daß man entweder in seiner Muttersprache Antwort Fäuste empor. der fast kein Ende nehmen wollte. Turnern besetzten Autobus. Deutsche   gegen Deutsche  ! bekam, oder daß der der deutschen Sprache unfundige Welch Geist der Freundschaft und Solidarität, So wurden die tapferen Soldaten der Freiheit Welch ein beschämendes Bild. Und Menschen, die sich Bilsner sehr bald jemanden zur Stelle brachte, der der brüderlichen Verbundenheit herrschte da! Wer und der Gerechtigkeit vom tschechischen Volke mit bei- mit den eigenen Volkszugehörigen auf diese Weise deutsch   sprach. andere als gleichberechtigte, vollwertige Menschen spiellosen Ehren überschüttet. Und während dieser unterhalten, werden noch viel weniger bereit sein, Samstag abends und Sonntag mittags spielten betrachtet, kann sicher sein, auf das gleiche Verständ unvergleichlichen Augenblicke waren alle Mühſale ſich mit anderen Nationen zu verständigen. So haben sich in den Gasthäusern und Hotels wundervolle nis zu stoßen. der Reise und die Strapazen des Festes vergessen. wir aus den Pilsner Tagen die Erkenntnis abge= Szenen ab. Unsere Ordner und Jugendlichen saßen, Als dann am Sonntag früh die deutschen   Teil- Man sah es an den glänzenden Augen und den leitet, daß wir Sozialisten uns auf dem richtigen mit wenigen Stronen in der Tas Gaststät- nehmer zu ihrer Rundgebung marschierten, waren elastischen Schritten der Turnerinnen und Turner, Wege befinden. Das friedliche Zusammenleben der ten. Viele von ihnen zählten vorher änzitlich ihre wieder die Straßen der Stadt kilometerweit mit daß die Beweise so inniger Freundschaft und Liebe Völker ist abhängig vom Verständigungswillen beider Groschen nach, ob es denn auch für die 3geche langen| Menschenmassen besetzt und immer wieder brandete sie tief bewegten.

Nationen.

J. K.

as

e

nts

ent

el=

li

( uf

isch

ien

ren

ch

nbe

Ni

ach

?"

ilte

ro

er?

vär

fich

icht

von

Bies

Dus

che,

tete

ber

ann

Fuhr

die

un­

nicht

beit

Sielt

fie

lich

us

ite.

Frau

ihre

mals

ung,

Dün

Jest

boll