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Freitag, 26. August 1938.

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Sudetendeutscher Zeitspiegel

Mittwoch abend nach der konstituierenden

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Was sie sich erlauben!

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Sigung der Aussiger Bezirksvertretung, zu

Seite 3

SbP- Mitglieder dürfen den Konsumvereinen und den freien Gewerkschaften nicht angehören. In Mäh r.- T r üba u gehen EdP- Agitatoren von Haus zu Haus und verlangen von den bei der SdP organisierten Arbeitern Angaben dar­über, wo sie gewerkschaftlich und konsumgenoss n schaftlich organisiert sind. Geben diese Mitglieder dem Arbeitertonfumvereine angehören, werden sie dann an, daß sie einer freien Gewerkschaft der aufgefordert, von dort sogleich auszutreten, an sonsten sie nicht als volivertige" Volksgenossen obachtet werden, daß SdP- Leute in verstärktem anerkannt werden. Es kann auch jetzt wiede be­Masse in der Nähe von Konsumvereinsläden ste­hen, um so zu kontrollieren, welche ihrer Anhän

ger dort einkaufen.

Sozialdemokratische Massen- such die Belegschaft mittels Blafatanschlag aufge­versammlung in Bodenbach   fordert worden ist. Ein Vertreter der Gefolg schaft" mit dem germanischen Namen Fujit Am Mittwoch fand im Stadttheater in Bo- erklärte feierlich, dieser Wertabend stelle die in­der sämtliche Amtswalter und Henleingemeinde- denbach eine von der Lokalorganisation Groß- nige Kameradschaft vom Chef bis zum jüngsten vertreter nach Aussig   kommandiert waren, mar- bodenbach einberufene öffentliche Parteiver- Lehrjungen dar. Es wurde im Betriebe musiziert, schierte durch die Masarykstraße eine etwa 60 fam m I ung statt, die zu einer ganz außer getanzt und gesungen. So idyllisch ist es bisher Mann starke geschlossene Gruppe uniformierter ordentlichen Massenkundgebung wurde. 1200 in noch feinem Betriebe in Mähr.- Trübau zuge­Ordner. Kurz vor der Wache der uniformierten ersonen nahmen an der Versammlung teil, gangen! Nach sozialdemokratischer Ansicht, wäre Sicherheitspolizei   erſcholl ein Kommando, die viele andere fanden keinen Platz. Das politische es aber besser, wenn Herr Bibus die Vertrags­Gruppe marschierte im Gleichschritt und sang das Referat erstattete Friz e Bler. Seine Rede Löhne e in hielte und die Ueberstundenarbeide befannte Lied mit dem Refrain:" eute ge- gipfelte in der Erklärung: Für den Frieden jedes ten dem Geseze entsprechend bezahlte. hört uns die Heimat und morgen Opfer; aber angesichts allenfalls entfesselter Ge­die ganze Welt!" Nach etwa hundert walt von anderer Seite wollen wir mit höchstem Erklärung Schritten erscholl schnarrender Kommandoton: Einsatz die Demokratie und die Freiheit vertei Herrn Pentava Leiter der Aussiger Kriminal- digen. Keßler wurde stellenweise durch minuten­polizei hat es gefallen, anzunehmen, daß wir langen Beifall unterbrochen. in geschlossenem Zuge marschieren. Das ist vers boten. Ich fordere euch auf, den Zug aufzulösent" Gejohle, Pfeifen und Sieg- Heil"-Gefchrei waren die Folge dieses Kommandos. Die Gruppe ging auseinander, formierte sich aber nach kurzer Zeit unter einem Pfeiffonzert erneut.

Welche Folgen hätte wohl ein ähnlicher Vor­gang in dem von unseren Nazis herbeigesehnten Reich?

Wirtschaftshilfe für das

sudetendeutsche Geblet ,, Testé Slovo" befaßt sich in seinem Leitauf­jazz vom gestrigen Tage mit der wirtschaftlichen Seite des fudetendeutschen Problems. Das Blatt schreibt:

Ueberflüssige Warnung. Die Spizenverbän der Aerzteorganisationen haben die Behörden auf den Zustrom ausländischer Aerzte nach der Tschechoslowakei   aufmerksam gemacht. Das Brin­ner Landesamt wurde ersucht, namentlich dem Zustrom österreichischer Arzte Aufmerksamkeit zu Ich habe als verantwortlicher Schriftleiter der midmen und entsprechende Schritte bei den Be­periodischen Druckschrift Sozialdemokrat" Sentral- zirksämtern, unter besonderer Berücksichtigung der organ der Deutschen   sozialdemokratischen Arbeiter. Badeorte, vorzunehmen. Diese Attion ist ziem partei in der Tschechoslowakischen Republik in der lich überflüssig, weil doch ausländische Aerzte in Folge Nr. 162 vom 13. Juli 1938 folgende Behanp. der Tschechoslowakei   nicht ohne weiteres pratti­tungen veröffentlicht: zieren dürfen.

,, Ein unglaublicher Terrorfall im fubetenbent­schen Gebiet; Wer kommandiert die Firma Mühlig? Nur SDP- Mitglieder erhalten Beschäftigung Der Portier entscheidet!

Darauf machte ihn ber Bortier aufmerksam, bat er nur dann arbeiten könne, wenn er im Portierhaus den Beitritt zur SDP erkläre. Da der Arbeiter dies kategorisch ablehnte, ließ ihn der Portier nicht in den Betrieb und der Arbeiter mußte wieder seinen Heim­weg antreten." Ich widerrufe diese Behauptungen als unbe­gründet. Karl Kern.

In dieser Angelegenheit stehen Regierung, Am Freitag sprach ein Arbeiter bei der Leitung Realition und tschechoslowakische Deffentlichkeit des Betriebes der Firma Mühlig in Settens vor und auf dem einzig richtigen Standpunkt, daß es sich ersuchte um Arbeit. Der betreffende Beamte nahm Die Henleinnazis halten eine Tarnung schon nicht um eine politische Angelegenheit handelt, den Arbeiter auf und beſtellte ihn für abends zum nicht mehr für nötig. Offen bekennen sie sich zum wenn die Produktivität und Beschäftigung der Antritt seiner ersten Schicht. Nationalsozialismus und brüsten sich noch da- Wirtschaft auch in den Grenzgebieten sich beleben Als der Arbeiter am Abend fam und in ben mit. Im Anschluß an die konstituierende Sigung soll, weil es sich um Arbeiter, Beamte und Ge- Betrieb wollte, wurde er vom Portier aufgehalten. der neugewählten Aussiger Stadtvertretung, in werbetreibende der dortigen Gebiete ohne Rüd- Als er erklärte, daß er Arbeit bekommen habe und der die Stadtvertreter der Tschechoslowakischen ficht auf Nationalität und Parteizugehörigkeit biefe jest antrete, fragte der Bortier, ob er Mitglied Republik   Treue gelobten, marschierten die Hen- handelt. Es ist bekannt, daß schon seit einigen ber Sbp fei!- Der Arbeiter verneinte dies und leinvertreter geschlossen nach der Turnhalle. Von Monaten innerhalb der Regierung ein Plan der erklärte, daß er Kommunist sei! dort fuhren sie in sechs Autos durch die Teplißer Wirtschaftshilfe für die Grenzindustrie verhan­straße nach dem Marktplatz. In einem der Autos belt wird... Aber die Teilhilfe genügt nicht in stand der neugewählte Aussiger Bürgermeister einer so schweren Krise, in welche viele Grenz Dr. Tauche mit zum Faschistengruß erhobener industrien, insbesondere die Textil- und Glas­Sand. Dr Tauche sprach dann vom Ballon des industrie, gelangten. Es ist notwendig, für die Cafés Fald zu einer Menge von etwa 1500 Hen- Bukunft zu heilen, ohne Rücksicht auf die Ursa­leinleuten und bezeichnete sich als den ersten naschen und unter Teilnahme von viel Geld für die tionalsozialistischen Bürgermeister der Stadt Aus- notwendigen Investitionen. Da fann nur eine sig". Die demokratische Bevölkerung, die Zeuge große mitteleuropäische und europäische Zusam dieses Vorganges war, war empört über die Pro- menarbeit wirtschaftlichen Charakters helfen, zu volation. Beim Rüdmarsch durch die Zeplikers der alle Voraussetzungen gegeben sind, allerdings straße wurde Dr. Tauche mit erhobener Hand im unter der Bedingung, daß diese gesunde wirts Scheinwerferlicht photographiert. fdiaftliche Entwidlung nicht aus fleinlichen polis tischen oder parteimäßigen Gründen gestört wird. Diefen wirtschaftlichen Angelegenheiten und dieser SdP veranstaltet Wirtschaftshilfe ist auch der Antrag der deutschen  Sozialdemokratie gewidmet und auch die Mission Lord Runcimans hat, wie es scheint, auch schon ihren eigenen Plan. Ihr Mitglied, Herr Givat fin, ist nach London   gefahren. Zweifellos fuhr er dorthin im Zusammenhang mit diesen Wirt schaftsplänen, welche, wie wir hoffen, in England volles Verständnis finden werden.

Urabstimmungen

Aus Ta cha u wird uns berichtet: Die SdP führt derzeit eine Urabstimmung durch, die sich auf die Gleichschaltung mit Deutsch­lond beziehe. Es werden die Unterschriften der SdB  - Mitglieder eingeholt und, wie man hört, will man auch zu Mitgliedern der Opposition ges hen, soweit man sie noch nicht ganz verdonnert hat. Der nationale Kataster wird ebenfalls schon angelegt. Zu diesem Zwede hat man eine Bevölkerungsaufnahme durchgeführt. Wer als Deutscher zu betrachten ist, will die SdP allein bestimmen und sie sieht es als eine Gnade ihrerseits an, wenn sie von uninformierten Des mokraten die Personaldaten bekommt und diese aufnimmt.

Wirtshausrauferei

und SdP- Politik

Werksabende sind billiger als das Bezahlen anständiger Löhne

Auch die Firma Franz Bibus& Sohn, Gold­und Silberwarenfabrik in h r.- T r übau. hat in ihrem Betriebe nach bekanntem Vorbilde eine Wertsgemeinschaft geschaffen. Zum Auftakt wurde am 10. August in den Betriebsräumlich­teiten ein Wertabend veranstaltet, zu dessem Be­

genheit. Im Volksliede spiegelt sich ein großes Stüd des Volfslebens: man singt vom Schaberl und vom

bösen Weib, vom Bildern, von Fuhrleuten und Sol­

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Durchschaut!

Die politischen Minister

beim Präsidenten

Prag  . Donnerstag vormittags fand eine welche mit den aktuellen Besprechungen über die Sihung des politischen Ministerausschusses statt, Vorbereitung des weiteren Borganges bei den zusammenhängen. Nachmittags traten die politi­Verhandlungen über die Nationalitäten- Fragen schen Minister mit dem Vorsitzenden der Regie­und setzten die vormittägige Aussprache fort. rung beim Präsidenten der Republik zusammen

Polen   und Ungarn   bel Runciman

Runciman hat Donnerstag um 17 Uhr folgenden Prag  . Das Sekretariat der Mission Lord  Bericht ausgegeben:

Von den Mitgliedern des Stabes Lord Run­cimans wurde Donnerstag um 10.30 Uhr vor­mittag eine Delegation des deutschen   Klubs ,, Dic Tat" empfangen, die ihnen weitere Darlegungen zu dem Memorandum übergab, das der Klub Lord Runciman vor kurzem unterbreitet hat. Um 11 Uhr vormittag empfing Lord Runci In der New York Herald Tribune", Paris  | man den Abgeordneten Dr. Leon Wolf für den fer Ausgabe, ist ein fleines Gedicht von Bauline polnischen Ausschuß. Avery Crawford aus Trouville abgedrudt, das Um 15.30 1hr empfing Lord Runciman cine unter der Ueberschrift Die Mehrheit wettert aus den Abgeordneten Esterházy   und Jarossy be gegen die Minderheit" sich mit dem Verhalten der stehende Delegation der vereinigten ungarischen Benlein- Bariei gegen die deutschen Sozialdemo- Nationalpartei. traten beschäftigt. Das Gedicht lautet in deutscher Uebersehung ungefähr so:

" Die böhmisch- deutsche Minorität Ruft täglich Ach und Web Und sagt, die tschechische Majorität. Die tritt ihr auf die Zeh'. Doch während mit der Majorität Sie gleiches Recht begehrt, Bekämpft sie die eigene Minorität Und will nicht, daß man sie bört. Die Mehrheit in der Minderheit Erklärt's für ein Verbrechen. Wenn ihre eigene Minderheit Mit Runciman   will sprechen."

Der Präsident der Republik empfing am 25. August den englischen Abgeordneten Wilfrid Burke.

Minister für auswärtige Angelegenheiten Dr. Kamil Krofta   empfing Donnerstag den bri tischen Botschafter in Chile   Sir Ch. T. Bentind. der früher Gesandter in Prag   war.

Für die Staatsverteidigung: Der Spenden­ausweis zum 24. August weist eine Zunahme der effektiv eingezahlen Spenden um 1,173.616,75 aus, wodurch sich der Gesamtstand der einge­zahlten Spenden auf 469,764.145.25 cr höht hat. Die Zahl der Spender ist um 720 Pers fonen auf 207.086 Personen gestiegen.

nachstehen, sei es Waldheim oder Noßhaupt.[ gene Zähne gegeben habe: Der Vorwurf, der den Schwarzach oder Holzschlag. Die Schneid, mit der die Mann zum Raufen gereist hatte, lag im folgenden

bayrischen Regimenter vor Verdun   und die deutsch­

böhmischen Bataillone am Isonzo   oder in Südtirol  losgingen, hatte ihre Wurzel genau dort, wo sie die faltblütigen Wirthauskeilereien haben, nur erntete man damals für die allerdings größer aufgemachten Maufereien Medaillen und Ruhm statt- schwere" Kerfer. Die zarten Nerven des Herrn Frank und son­stiger Führer werden sich gewiß von diesen Groß­raufereien in respektvoller Entfernung gehalten haben.

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daten und natürlich auch vom Saufen und Rau­Unsere Gebirgler, Grenzer und Wäldler sind fen! Das Raufen war und ist nicht selten erst im Durchschnitt ein gutmütiges Völflein, heiteren Ge- der Glanspunkt einer Unterhaltung und wunderbar müts und daher sangeslustig, meist auch leichtlebiger schildert ein Liedl mit richtigem Schtvung so eine als der schwerere Menschenschlag der Ebene und des Waffenunterhaltung..... Nam hot da Girch dös Landesinnern, vielleicht auch intelligenter als diese, Wort nu gsogt, gächt d' Raffarei scho oa, hot oina jedenfalls aber rascher im Entschluß und der Tat. glei an onan patt u droschn mi'n Stöllboa..." Gabs Sie sind der Natur näher geblieben und diese gab doch keinen wirklich schönen Tans, an dem nicht ge­ihnen durch Jahrhunderte Gelegenheit, beim Paschen rauft wurde, überhaupt wenn ein ganz Schlauer bor­oder Wildern die Schärfe der Sinne zu erproben, her die Sängelampe zu Trümmern geworfen hatte. während der Beruf eines Holzfällers oder eines Ge- Da gabs noch keine Soji und noch lange leine Hen­birgsbauern vollen Einsatz eines gestählten Körpers lein aber es wurde gerauft: und es wird gerauft berlangt. Neben genügend lichten Seiten im Charats werden, mögen die politischen Parteien wie immer ter der Grenzler gibt es natürlich auch Schattensei- heißen! Allerdings ist es auch bisher keinen der ehe­ten und eine der verhängnisvollsten davon war bon maligen Landbündler oder Gewerbeparteiler oder völlig gleich ist, zu welcher politischen Pariei der jeher ein immer wieder durchbrechender Hang zum Christlichsozialen aber auch uns nicht eingefallen, aus Raufen. Wo sich diese Kraftproben im Fingerhalein, einer Wirtshausrauferei eine politische Angelegen­Stemmen und Ringen erschöpfen, mag es noch an- heit aufzubauschen, und zwar aus dem einfachen gehen, obwohl es auch dabei selten ohne blaue Grunde, weil so etwas geradezu lächerlich wäre! Die Flede abgeht leider führen aber so manche ihre Senleins übrigens tuns ja auch nicht, wenn sie sich Messer in der rückwärtigen Hosentasche, nicht nur zu untereinander auf einem Mameradschaftsballe" die Dekorationszweden! Dann allerdings übersteigen die Stöpfe hergebrochen haben. Und der Wahrheit die Folgen einer Rauferei den Inhalt jenes Volksliedes Ehre! es wäre auch keinem Henleinmann aus dem bedeutend, daß da kurz und bündig zu melden weiß: "... Und da Montag is blau und da Simmel is blau und der Seff hat am Aug an blau'n Fled, sa Gsicht is vaschwolln und wos' 3 Aergfte nu is, zwoni 3ähn fan gligong weg."

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Liedlein, deſſen Schlußteil lautet:

... ,, und sollts Gebet grod läuten, is mit'm Raufen gor und bol ma rocha bet ham, da schlog ma un a poo!" Der Böhmerwäldler ist da nicht gar so empfindlich. denn mit Humor fingt er von sich selbst:

,, Schöna Wirtshäusa, ja die kenn i, grad drei an der 3( a) bl. in van da borg i, in oan da sauf i, im dritten rauf ia m( a) l." Auch der Egerländer ist durchaus nicht gschami und er singt von der wohlgeratenen Kirchweib: Wöi d' Rafarci nu woa am End, worn allzam frumm und löi, dan sogn döi Bauan Kreuzfalrament!-- döi Sirwa, döi woa schöi!"

halbwegs paßt,

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Fragt man nach den Ursachen der Wirtshaus­raufereien, so sind es meist Belanglosigkeiten. Man rauft wegen eines alten persönlichen Zivistes, wegen eines Mädels, am öftesten aber rauft das Bier; man rauft dann um des Raufens willen, wobei es Gegner gehört, ieder auflustige ist da willkommen! Man rauft ferner, weil man seinerzeit zu viel Prü- Fragt man eiwa noch, aus welchen Berufen sich die gel einheimiste oder zu wenig austeilte, was schon aus Raufer rekrutieren, so ist auch hier die Antwort Ehrengründen" ein genügender Grund zu einer leicht. Unbeschadet der Volksgemeinschaft und auch neuerlichen Rauferci iſt, wobei dann der verdroschene der sozialistischen   Solidartiät rauft der Bauer und Gegner bei nächster Gelegenheit für sich die gleichen das Bäuerlein, der Knecht und der Arbeiter, der Tag­Gründe zum neuerlichen Streit verwendet, wobei er löhner und der Holzfäller, der Inwohner und der ganz beſtimmt gleichgesinnte Helfer findet. Ueber- Sausbejizer und wenn es der Beruf zuläßt und es Grenzgebiet eingefallen, aus der Messerstecherei von Haupt findet jede Gruppe der Raufenden immer Söhal cine politische Affäre zu machen, aber weil Silfe, obgleich hintenach niemand so recht weiß, macht man nicht aus ieder Steilerei eine Staats­man diese Sache von Asch und München   aus für warum er eigentlich..geholfen" hat. politische Zivede geeignet gefunden hat, spielte man halt das Theater mit. Uebrigens mit gemischten Ge­Neben den Messerstechern gibt es noch ge- fühlen und allerlei Gloffen, wie aus Gesprächen fährlichere, aber auch harmlosere Sorten von Raus mit einigen Senleins hervorging. Aus Affekthandlun fern. Der gefürchteste Raufer ist jener, der mit dem gen besoffener Grenaler politisches Kapital au schla­Bierglase schlägt oder gar wirft! Mehr dem über- gen, ist und bleibt für uns Landbewohner eine Tieferten alten Brauche folgen jene, die in aller Ge- Lächerlichkeit, wobei natürlich niemand Rauferei und fingt man an der Grenze. mütsruhe dem Stuhl ein Bein ausbrechen und damit Totschlag gutheißen wird. Der Bayer rauft beute als Die schönsten Prügel aber kannst du dir holen, oft das ganze Schantzimmer ausräumen, wenn ihnen lichfosialer und die Grenzler um Graslig führten wenn du mit Spottversen dem Bayer seine Rauflust nicht der mit diesen Kniffen vertraute Wirt mit einem schon vor Jahren den Titel Schnapperlboum", weil borsingst. Da bleibt noch lange Zeit die Verantwor Gummischlauch diese Arbeit zu ihrem Nachteil ab- Nasi mit der gleichen Schneid wie früher als Christ tung eines Holzfnechtes vor Gericht klaffisch, der da nimmt. Bur Beit, als es noch keine Bierapparate gab. fie mit dem Schnapperl( Messer) schon damals genau mit gekränkter Miene dem Bezirksrichter erzählte, er wie heute, wobei habe lediglich wegen des Vorwurfes, daß er ein Rau­war nicht selten der Bierschlegel des Wirtes das so rasch bei der Hand waren schlagträftigste Schlußargument der ganzen Angeles ihnen gewiffe Gebiete unserer schönen heimat night fer fei- gerauft, wobei es ja nur einige eingeschla- i

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Bum Raufen gehören mindestens atvei, und die finden sich! ,, Wos braucht ma af' ran Bauerndorf?" fragt das Volkslied!

,, An Wirt, dea büll saft,

an Buam, dea gean raft!"--

- so auch der Gstudierte. Natürlich affäre! Das muß passen: Wenn ein Kamerad dem Kameraden Orstleiter einige Zähne in den Schlund schlägt, so paßt ein solcher Fall natürlich nicht, ja er paßt nicht einmal dann für Lord Runciman  , wenn er ihn erschlägt!! No ja, das ist höhere Politik! Aber das macht nichts, Ihr lieben Henlein   all, wir fennen troßdem Euer Egerländer Bundeslied" und stim­men mit Euch an:

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... ban Raffn owa fan ma hart und lassa r'uns niat dämma...." Und ganz im Vertrauen teilen wir Euch noch mit: für eine zweite Wirtshausaffaire finder Ihr im ganzen Böhmerland keine Dummen mehr!!!

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