Seife 4
Dienstag, 6. September 1938
Nr. 209
teufet einen Bund kleiner Staaten; welche nicht auf nationaler Grundlage entstanden sind und sich nicht zu nationalem Zweck föderiert haben. Wir werden uns freilich unser Land,-das seit tausend Jahren einheitlich ist, durch die Kreisversassimg nicht in einige Länder zerschneiden lassen. Das kann ihr Zweck nicht sein.
Slowakische Volkspartei bei Dr. Hodia Prag  . Der Vorsitzende der Regierung empfing Montag eine Delegation der slowakischen Volkspartei unter Führung der amtierenden Vor» jitzendenstestvertreter- Abg. Dr. Josef Tiso  . Tie Delegation legte dem Ministerpräsiden« teil einige konkrete Beschwerden und Forderungen vor. Tr. HodZa beantwortete ihre Anfragen. Im Laufe der Unterredung berührten beide Parteien eine Reihe aktueller politischer Fragen.
Das Bulletin der Mission Runciman Prag. DaS Sekretariat der Mission Lord RuneimanS hat Montag folgenden Bericht ausge« geben: Lord Runciman und Gemahlin sind Sonntag abends nach Prag   zurückgekehrt. Ashton-Gwatkin traf Sonntag in Asch mit Konrad Henlein   zusammen. Ihre Aussprache be­traf den Besuch Henlein  » beim deutschen   Reichs­kanzler und andere Angelegenheiten. Dieser Un­terredung wohnte der Grossgrundbesitzer Mar Ho­henlohe bei. Ashton-Gwatkin traf auch mit der Gattin HenleinS zusammen und hatte Gelegen­heit, auch mit dem Abgeordneten Frank zu spre­chen. Montag um 11.80 Uhr empfing der Präsi­dent der Republik   Lord Rnneiman.. Montag mittags statteten der Mission Lord RnncimanS der bevollmächtigte Minister Doktor PospiSil» ehemaliger Gonvernenr der tschechoslo­wakischen Nationalbank und der Sekretär des tschechoslowakischen Ausschusses der internationa« len Handelskammer Dr. Panik Besuche ab. Neuer Mitarbeiter RnncimanS. Da die Ge­schäfte der Mission Runciman   in den letzten Tagen angewachsen sind, ist dem Lord aus England ein weiterer Mitarbeiter zugeteilt worden, und zwar der Sekretär des englischen Oberhauses, Mister Stephens.
Kundgebungen vom Sonntag Am Sonntag sanden in einer Reihe von Orten im deutschen   und tschechischen Gebiet Kund­gebungen der demokratischen Staatsbürger statt. So in T ü r m i tz bei Aussig  , wo unter dem MottoDie Grenzjugend für die Verteidigung des Staates" unter dem Protekiorate des Bürger­meisters Schrame! ein Jnzendiag abgehalten wurde, wobei ein Umzug durch die Stadt statt­fand. Es beteiligten sich 3500 Personen. In Schön priesen bei Aussig   wurde unter großer Teilnahme der Bevölkerung eine Gedenk­tafel für einen 1916 gefallenen Legionär» ent­hüllt, wobei tschechisch Senator Javornickh und deutsch die Abgeordnete Kirpal sprachen. Die Abg. Kirpal führte u. a. auf: Mahnend stehen vor uns die Worte Mosa« ryk-, die er durch seinen Sohn über die amerika  » . Nischen Sender anläßlich seine! 87. Geburtstage» sprechen ließ: Mögen die anderen eine eigene Lösung ihrer Probleme finden, sie sollen aber nicht an unsere teuersten Güter greifen, an die Frei­heit unseres Geiste!, die Freiheit de! Worte! und die Freiheit der Raffe. Weil wir bereit sind für diesen Staat zu kämpfen, da wir ihn achten und lieben, nennt man un» Bottsverräter. Gerade in dieser Zeit erklären wir deutsche   Sozialdemokra­ten: Jetzt erst recht treu" der Demokratie. Nicht! würde e! den loyalen Staatsbürgern nützen, wenn sie sich anzupaßen suchten an die Wünsche der Diktatoren. Für Frieden und Freiheit zu kämp­fen sind wir bereit. In I g l a u fanb am Sonntag eine ge­meinsame Kundgebung der tschechischen und deut­schen demokratischen Parteien statt, an der über 8000 Personen teilnahmen und wobei ein tschechi­sche» und ein deutsche  » Referat gehalten wurde. In Orlova bei Teschen   fand eine Manifestation dec tschechischen nationalsozialistikchen Partei statt, an der ebenfalls 8000 Personen teilnahmen. In S t a d i tz bei Bitt» sand beim Denk­mal des ersten böhmischen Fürsten Ptemysl eine Feier statt, wobei Abgeordneter Stränskh sprach. In B ö h m i s ch-T r ü b a u wurde ein Denkmal für den Präsidenten Masaryk   enthüllt, wobei die Wgeordneten Dr. Kozäk in tschechischer und Ab­geordneter Z i s ch k a in deutscher Sprache An­sprachen hielten. Ihre Reden gipfelten in dem Wunsche nach einer Annäherung von Tschechen  und Deutschen   im Geiste Masaryk». In Pilsen   fand eine große Grenzler- kundgebimg statt, an der sechzehn Parlamentarier und insgesamt etwa 50.000 Personen teilnah­men. Ansprachen hielten der Bürgermeister von Pilsen   Abg. Pik und der Vorsitzende de  » Senats, Dr. Soukup. In Kolin   sand die Enthüllung eine» Denkmals für Dr. Äramäk statt, wobei Minister JeZek anwesend war.
Die deutsche   Nation ist arglos, ahnungs­los, naiv, leichtgläubig. (Wilhelm Raube:Abu Telfan").
Das größere Verbrechen Sie erhielt vier Monate Gefängnis. Jene Frau in Waldenburg  , die ihre acht­jährige Stieftochter hungern ließ, während sie ihr eigenes Kind mit Leckerbissen fütterte. Sie war eine jener grausamen Stiefmütter, wie sie fast nur das Märchen kennt, die Wirklichkeit zum Glück sehr selten. Sie schlug da» Stiefkind fast täglich mit den» Stock oder mit-einem Lederriemen und schaltete, damit da» Geschrei des mißhandelten Kindes übertönt werde, den Lautsprecher ein. Im Winter ließ sie das Kind in dünner Kleidung gehen; warme Kleidungsstücke, die mitleidige Nachbarn dem Mädchen schenkten, nahm sie ihm weg und gab sie dem eigenen Kinde. Eine Frau, die ein Kind mißhandelte, e» sehr arg quälte, die einer freiwillig Übernom- meney Pflicht zuwider handelte: dem Kinde die verlorene Mutter zu ersetzen, eine Frau, die nicht gtur den Körper des kleinen Mädchen» miß­handelte, sondern auch der Seele nie mehr gut­zumachenden Schaden znsügte. Eine Unmensch« Haje Frau. Sie wurde bestraft, denn Deutsch­ land   ist ein Land erneuerter, ein Land national­sozialistischer Gerechtigkeit. Sie erhielt vier Monate Gefängnis. Eine Frau aber, der nichts andere» vorge­worfen werden konnte, al» daß sie ihren illegal arbeitenden Gatten nicht der Polizei angezeigt hatte, nicht der Gestapo   denunziert hatte, wurde von jenem Gericht, da», weil es hart, grausam, unbarmherzig, gefühllos gegen das Volk wütet, .Volksgerichtshof  " genannt wird, unter Verwei­gerung mildernder Umstände. zu zwei. Jahren Zuchthaus verurteilt. Kein Irrtum I Zwei Jahre Zuchthaus   be­kam die Frau, weil sie anständig war, weil sie cl-araktervoll war. Anständig sein, citaraklervoll sein, ist aber imerwachten" Tvutschland das schlimmste aller Verbrechen. Selbswerständlich ein viel größere», viel schwerere- al» eine Kindermißhandlung. Wes­halb denn auch eine KindeSmißhandlerin recht leicht davon kommt» ein anständiger Mensch aber mitunter für seine Anständigkeit schwer büßen muß. Etwa mit zivei Jahren Zuchthaus.
Hochwasser sinkt Hochstand der Thaya Brünn  . Die March, die einen seit Jahrzehn­ten nicht mehr beobachteten Hochstand erreichte, ist Sonntag auch bereit- unterhalb von Kremsier  wieder abgesunlen. Der Kulminationspunkt von 400 Zentimeter wurde in.Olmüh Samstag um 16 Uhr erreicht und war daher um 81 Zentimeter höher als da» größte Hochwaffer vom Jahre 1930. Infolge des langsamen Borrücken» de» Höchst­landes der Hocwvasserwelle in dem ausgedehnten Jnundationsgebiet des Unterlaufes der March ober Rohatec steigt das Wasser noch immer an. Sonntag betrug der Wasserstand dort 587 Zen­timeter. Die Straße von Rohatec nach Sudomi- kice ist überschwemmt und der Verkehr unterbro­chen. Ans dem gleichen Grunde zeigt ebenso wie der Unterlauf der March auch der Unterlauf der Thaya   steigende Tendenz. Da» Thaya-Tal bildet einen einzigen großen See. Die übrigen Wasser« laufe gehen infolge des andauernd günstigen Wet­ters ziemlich schnell zurück. Das ganze Flußgebiet der Thaya   ist über­schwemmt, wobei die Ueberschtvemmungen stellen­weise ungewöhnliche Ausmaße erreichen. In Lun« denburg hat die Thaya einen noch nicht dagewe­senen Hochstand erreicht. Die Souterrainräume im Villenviertel Dubiö sind überschwemmt und wur­den von den Mietern geräumt. An Grundstücken, Gebäuden und Wäldern, sowie am Wildbestand wurden große Schäden verursacht. Die Kartoffel- und Rübenernte kann nicht eingebracht werden. Die Ueberschwemmung trat in der Nacht von Samstag auf Sonntag so rasch ein, daß der Was« scrstand in Lnndenbnrg 590 Zentimeter über­normal erreichte. Es wird befürchtet, daß das Wasser noch steigen wird. Hinter der Eisenbahn­brücke in der Richtung gegen Preßburg   hat da» Wasser die Dämme in einer Länge von 40 Meter gesprengt und ergießt sich in die Wälder von Po« hansko und Läny, wo sie sich mit den Wassern March vereinigen. Das Wild versucht sich durch Schwimmen zu retten. Einige Rehe wurden von Menschen in Kähne gerettet. Die Staatsbahndirektion in Brünn   teilt mit: Die Strecke zwischen den- Stationen Veseli na Morav!Bzencc ist vom Hochwaffer bedroht, weshalb einige Schnellzüge der Strecke Brüssw Treniianskä Teplä über BzeneeMoravskh Ptsek Start misst»Belehrad Kunovice geleitet werden. Bei den Personenzügen wird der Per­sonenverkehr durch Umsteigen ausrechterhalten. Die Störung wird nur einige Stunden dauern.
Ulk Iota bei Flugunglück In der dichtbevölkerten Londoner   Borstadt Edmonton   ereignete sich Sonntag ejn schwere» Flugzeugunglück. Ein britische» Miliiärslugzeug verlor über Edmonton   plötzlich an. Geschwindig­keit und stürzte aus ein Hau», von. wo es in die Straße abglitt. Da» Flugzeug prallte von der Straße ab und flog aus da» Dach eine» anderen Hause», wo e» Feuer sing. Der Pilot, der sich allein in dem Flugzeug befand, kam in den Flam­men tun. Insgesamt forderte diese Katastrophe
elf Menschenleben, 25 Personen wurden verletzt, davon 13 schwer. Durch den Brand wurden drei Häuser beschädigt. kleiner Entente-Flug beendet Im Laufe de- Sonntag trafen die Flug­zeuge amFlug um die Kleine Entente  " wieder in Prag   ein, wo sie die Vorbereitungen für die Schnelligkeitsprüfung trafen, die am Montag im Dreieck Prag  Rlp bei RandnihToujetin Prag stattsand. Graf Westarp fünfzehn Dahre In Berlin   fand soeben ein großer politischer Prozeß statt, der mit der Verurteilung von 72 Angeklagten endete. Die markanteste Persönlich­keit unter den Verurteilten ist der ehemalige Führer der Konservativen Partei im Deutschen Reichstag, Graf Westarp  . Er hat schon im kaiser­lichen Deutschland   eine große Rolle gespielt und trat nach dem Krieg der Deutschnationalen   Par­tei bei, wie sich die Konservativen nach 1918 nannten. Bald jedoch tvurde er in der Führung durch den gewandteren Hugenberg verdrängt und war in der volkskonservativen Partei tätig. Seine Verurteilung soll wegen monarchistischer Agitation erfolgt sein.
krach beim Venediger Filmtest Die Vertreter England» und der Vereinig­ ten Staaten   in der Jury der Filmschau von Venedig  , Neville Kearny und Harold Smith, haben die Jury unter Protest verlaffen, weil sie auf Antrag dr» Vorsitzenden mit Stimmenmehr­heit beschloß, den ersten Preis, den sogenannten Muffolini-Pokal", dem Olympia-Film der Lent Riefenstahl und dem FilmPilot Luciano Serra" zu geben, den Mussolinis Sohn inszeniert hat. Der englische   und der amerikanische   Vertreter in der Jury hatten darauf hingewiesen, daß der Riefenstahlsche Olympia-Film, eine fünf Stun­den dauernde Bildersolge, überhaupt nicht die Be­dingungen der Konkurrenz erfüllt, da er ein dokumentarischer Film und kein Spielfilm ist. Der britische Delegierte Kearny erklärte, er wolle in Zukunft an der Venediger Filmschau nicht mehr tcilnehmen. Während die Veranstalter dieses Biennale" seinen faschistischen Propaganda­charakter in den früheren Jahren einigermaßen verschleiert haben und den ersten Preis englischen, amerikanischen und französischen   Filmen zuer- lannten, haben sie diesmal im Zeichen der Achsen­freundschaft ihr Spiel allzu offen getrieben.
6V deutsche   Seeleute verloren Da» Schulschiff der HomburgAmerika- LinieAdmiral Karpfanger", des seit längerer Zeit überfällig ist, wird nunmehr als endgültig verloren angesehen. Zum Zeichen der Trauer für die 60 Seeleute^ die bei dieser Katastrophe, über dir keine Einzelheiten bekannt sind, das Leben verloren, haben Montag sämtliche deutschen Han­delsschiffe Halbmast geflaggt.
Ein BerufSjuiiläum. Sonntag, den 4. Sep­tember, fand in den Räumen de» Buchdrucker- VerbandShauseS in Prag   eine Feier de» Perso­nal» der DruckereiOrbiS" statt, in welcher der 50 Jahre im Buchdruckergewerbe tätige Kor- r-ltor unserer Blätter, Eduard Janauschek, geehrt wurde. Dvr Obmann des Betriebsrates deSOrbis", Lad. Trefnh, eröffnete die Feier mit einer kurzen Ansprache, worauf im Namen de» Buchdruckerverbände» Bendel, derOrbiS"- Druckerei Faktor Rudolf H ä l a, namens der R e- daktion desSozialdemokrat" und der Bezirksorganisation Prag   der Partei Dr. Strauß.und namens der Pra­ ger   deutschen Buchdrucker S i e g I Ansprachen an den Jubilar hielten, worauf dieser tief bewegt antwortete und allen seinen Mitarbeitern den herzlichsten Dank ausspracb. Die kleine Feier zeugte von der großen Beliebtheit, der sich Ja- nauscbek im Kreise seiner Kollegen und Genossen erfreut. Für die Gesundheit der Arbeitenden. Sams­tag, den 3. September, um 20.35 Uhr fuhr vom Wilsoubahnhofe der erste Sonderzug der Aktion Für die Gesundheit der, Arbeitenden" ab, mit 404 Teilnehmern nach Karpalhorußland, wo sie in verschiedenen Gegenden einen vierwöchigen Er­holungsurlaub verbringen. Zur Abfahrt des Zu­ge» waren der BerwaltungSvorsihende de» Ce- dok, Ministerialrat Jng. Fiala und fiir da» Re­ferat der AuSflugszüge Direktor Slezäk er­schienen. Motorradfahrer tödlich verunglückt. Der 33jährige Spengler Wilhelm Braun aus Haid  in Westböhmen stteß mit einem unbeleuchteten Pferdefuhrwerk zusammen. Er wurde bewußtlos in da» Planer Krankenhaus eingeliefert, starb jedoch ohne au» der Ohnmacht zu erwachen. Er hat dir Situation ausgenützt. Salomon Schlomowitz aus Ujhorod ist ein Berufsbettler, der den Sommer dazu benützt, um die Slowakei  zu Peressen und dann von dem Erlös zu Hause gut leben, zu können. Schlomowitz hcüte einen guten Einfall, seinen roten Bart ließ er sich ab­rasieren und stattete sich mit einem Sammel­bogen eines nicht bestehenden Emigrantenver­eines aus, um aus seiner Fahrt noch mehr Kapi­tal, zu. schlagen als früher. Bi» Pistyan war seine Reise von Erfolg gekrönt, hier aber machte er sich in den verschiedenen Nachtlokalen durch größere Zechen auffällig, so daß.auch die Sicher« kcitsbehörden sich für ihn interessierten. Bei sei­ner Eiiwernahme wurde er alt langjähriger bet-.
Die heutige deutsche  Inland-Sendung Prag   Bleliiikr 10.15 Für die Frau: Einsiede- kur! iGemilie). 10.30 Schallplatten. 11.1011.50 Schulfunk. Gustav Lerch:Sudetendeussche Dichter". 12.10 Schallplatten. 18.00 Unterhaltungsmusik(Ge­sang! Rola Weber. Erich Wolf, Ferry Loring, Kla­vier: 9t. I. Schubert!. 18.30 Lebendige» Tschechisch. (Dr. Paul Eisner.) 18.45 Unterhaltungsmusik l Schallplatte«). 10.30 Tabak, Hörfolge, 20.80 Or- chesterkonzert, 21.10 Von Prag   l. Orchesterkonzert. (Dir. Otakar Pakik.) 22,00 Schallvlatten. 22.30 bi! 23.00 Lrchesterkonzert.(Dir. Franz Binder.) Nachrichten nm 12.30, 19.15 und 22.15. Brünn  : 18.0018.15 Arbeitersendung: So­ziale Information. 18.0518.20: Arbeitersendungi Tr. Hedwig Kreisler: Madame Curie  , Leben und Wirken einer großen Frau. 18.2018.35 Landwirt, schastliche Sendung: Jng. Dr. Arthur M. Grimm: Unsere wichtigsten Grünland-Fntterpflanzen.
tolnder Passant der Kurstadt, der die Notlage der Judenschaft zu seinen Zwecken auSnützt, erkannt und in Untersuchungshaft gesteckt. Drei Häftlinge entflohen. Samstag um 19 Uhr nahmen bei Feldarbeiten in Neu-Titschein drei Sträflinge de- Neu-Titsche!ner Gefängnisses Reißaus, und zwar Emil Panäk, geb. 1910, Jo- ef Salajka, geb. 1917 und Front. Sedläk, ge­boren 1916. Sie sprechen tschechisch und waren mit SträflingSanzügen bekleidet. Wäsche, Schuhe und Kleider tragen die BezeichnungV. N. I." Zweckdienliche Meldungen sind bei der nächsten sendarmeriestation oder bei der Polizei zu er- tatten. Bon bayrischem Finanzer erschoffen. Bei Schneiderhof wollte der Landwirt Wenzel Radolf ein Schtvein nach Bayern   schmuggeln. Radolf lvurde dabei von einem bayrischen Finanzer an», gerufen, lief daraufhin zurück über die tschecho« Ilowakische Grenze, worauf ihm der Finanzer einige Schüsse nachsandte, die ihn töteten. Die Leiche Radolsa lvurde 80 Meter von der Grenze entfernt auf tschechoslowakischem Gebiete ge- unden. Opfer de» Hochwasser». Zwei reichsdeutsche Soldaten, die bei den RettmigSarbeiten anläßlich des Hochwassers in Neiße  (Prenß.-Schlesien) beteiligt waren, sind in den hochgehenden Fluten ertrunken. Transportarbeiterstreik in Lodz  . Um ihre Forderungen durchzusehen, sind die Lodzer Transportarbeiter in Streik getreten, der nun auch die Expeditionsangestellten erfaßte. Die Ar­beiter haben die Transportmittel ganz einfach auf der Straße stehen gelassen, da sie anders nicht hof­fen können, ihre Forderungen durchzusehen. Durch eine Wasserhose wurden die Dörfer Morrison und Springs in den Rocky Mountai betroffen. Sechs Personen wurden getötet, zahl­reiche andere verletzt und 20 Häuser wurden ver­nichtet. Bier Kinder durch Hochspannung getötet. Im Kreise Pleß  (Polen  ) wurden am Sonntag vier Kinder gelötet, die mit einem von einem Hochspannungsmast herabhängenden stromfreien Draht spielten. Die Kinder warfen den Draht hin und her, bis er mit der Hochspannungslei­tung in Berührung kam. Drei Jungen wurden ofort getötet, der vierte fand, als er einen der verunglückten Spielkameraden berührte, ebenfalls den Tod. Zar Boris von Bulgarien   und die Zarin sind zu einem Privatbesuch in England eingetroffen. Neuerlich Taifun über Japan  . Ein Taifun suchte Sonntag Osaka   und Kobe   heim und ver­ursachte großen Materialschaden. Opfer an Men­schenleben lvurden bisher nicht gemeldet. Der Luft« und Schiffsverkehr wurde eingestellt und. in Kobe solvie einigen andere» Städten lvurden die Schulen gesperrt. Bei einem AiitobuSunglück, das sich in der Nacht auf Sonntag bei Belmont in Nord-Caro­lina(USA  ) ereignete, wurden fünf Personen getötet und 28 verletzt. Petroleumgebiet entdeckt. Unweit der Stadt Buguruslan im Gouvernement Samara(USSR> wurde ein neues Petroleumgebiet entdeckt. Tie industriellen Sondierungsarbeiten sollen im Frühjahr 1939 beginnen. Wettbewerb um eine Ausstellung. Die Stadt B.-Budweis wollte nach dem Muster der heuer statt- gefundenen Ausstellungen in Pilsen  , Nachod   und Ka­scha» eine südböhmische Ausstellung i. I. 1930 ver­anstalten. Das HandelSministeriiun verweigerte die Bewilligung hiezu, weil bereit» Sobieslau, um die Belvilligung einer Ausstellung angesucht hatte. Nun­mehr beschloß B.-Budwei», die Ausstellung auf 1040 zu verlegen; hier kam es jedoch wieder in Konflikt mit Olmüh, wo für 1040 eine Ausstellung vorberei­tet wird, die bereit» bewilligt ist. Zu alledem meldete mich al» dritte füdböhmische Stecht Tabor fiir das Jahr 1940 eine Ausstellung an. Man gedenkt die Situation so zu lösen, daß die drei südböhmischen Städte im Jahre 1940 eine gemeinsame große süd­böhmische RegionalauSstellung veranstalten. Da» Wetter. Bei Zufluß kühler Lust aus Nord­west gegen daS Festland hat sich in Mitteleuropa  eine Wärmegrenze ausgebildet. So hatte Montag nachmittags Prag   mir 13 Grad, während auf der Balkanhalbinsel   bis zic 80 Grad verzeichnet wurden. Entlang dieser Wärmegrenze rücken von der Adria kleine Druckstörungen nordwärts vor und halten bei un» unbeständige Witterung mit zeitweisen Regen­fällen aufrecht. Wahrscheinliche» Wetter Dien r- tag: Unbeständig, vowiegend wechselnd bewölkt, vielerorts Regen. In den böhmischen Ländern kühl, auch im Osten des Staate» etwa» kühler. Wetteraussichten für Mittwoch: Wechselnd bewölkt, einzelne Schauer, erneut wärmer.